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und Taaeblatt m- TagMaü Amtsblatt sitr die königlichen und Wüschen Behörde» zu Freiderg und Brand. Verantwortliche Leitung: Georg Burkhardt. L/* erscheint jeden Wochentag AbrndS >/,7 Uhr für den li " " t !! anaenommm "Prei? w/d Spaltzäle?S Pf^ 1896 M ÄLA-LU« I Dienstag, den 28. April, j»«» - Vg» 30»/, 88»/, 0,8 104 ! Areiberg, am 20. Belanntmachnng. Untw dem Mchbestande in dem Gehöfte Cat.-Nr. 16 für Olxrbobritzsch ist die Mau<- Mouenseuche ausgebrochen. Greiderg, am 27. April 1896. Königliche Amtthauptmannschast. Idr. Belanntmachnng. UeL« die Bebauung der Jacobigafle und der an dem ehemal. Klostergarten unarenMden und dresen burchschneidenden Straßen ist ein Bebauungsplan nebst Regulativ ausgestellt worden, von welchen die Parzellen 412—417, 743, 759—761, 787—790, 795—801, SV8—819, 828—828, 830, 855, 856, 887, 889 und 892 des Flurbuchs betroffen werden. Plan und Regulativ liegen in der Zeit vom SV. April bis mit SS. Mai v. A. tm Baupolizeiamt, RathhauS Zimmer Nr. 16, zu Jedermanns Einsicht auS. Gebrauch der studirenden Jugend zu pflegen, haben wir Ursache. Kleine Bedenken dagegen müssen, selbst wenn fie sich gerechtfertigt wären, schweigen. Nach aber ist das nicht einmal der Fall. Ein schädlicher EmfE des Meusurenwesens auf die Entwickelung der studmnde^ Jugend ist überall nicht ersichtlich Im Gegentheil »mH e« Vergleich deS Geistes, wie er auf deutschen Universität« mckrhr« ausgebildeten Mensuren- und Verbindungswesen herrscht nm auf außerdeutschen Hochschulen zu Gunsten der ersteren auSsall^ Die Zugehörigkeit zu einer schlagenden Verbindung bewahrt v« jungen Studenten ost genug vor Schäden, denen er sonst den Hochschulen namentlich der Großstädte nur zu sehr auS* ge etzt sein würde. Der Fuchs empfängt durch E»nfmcwgm in eine solche Verbindung den Halt, messen er bedarf. Während der mchtstudireude junge Mann durchs chuMlch «rett» im Alter von 16 Jahren unter gehöriger Aufsicht auf den Boda» des realen Lebens gestellt wird, während ihn dieses m die^hule nimmt und ihm zeigt, was er thun und lassen muß, um sich vor Schaden zu bewahren, so daß er nach absolvirter Lehrzeit «.s. w. wohlgewappnet den Gefahren des Lebens gegenübersteht, befindet« sich sein studirender Altersgenosse in ungünstigerer Lage. Er hat bis dahin in verhältnißmäßiger Abgeschlossenheit humanistische» Studien abgelegen und vom wirklichen Leben relativ wenig er« fahren. Bezieht er die Universität — ost in einer fremdes großen Stadt, wo er gar keinen Anhalt findet — so liegt für ihn die Gefahr, in Folge seines JugendübermutheS, seiner Uner» fahrenheit und äußeren Haltlosigkeit moralisch oder physisch Schaden zu nehmen, nur zu nahe. Sie abzuwenden, oder wenigstens zu vermindern, ist das Verdienst der Verbindungen, die sich deS Neulings dergestalt annehmen, daß ihm so gut wie gar reine, Gelegenheit bleibt, auf bedenkliche Abwege zu gerathen. Beispiel und Belehrung seiner älteren, ihm enger verbundenen Kommili tonen helfen ihm um manche Klippe herum, an der er sonst Schiffbruch leiden würde. Die Erziehung, welche dem junge» Studenten von Seiten der Verbindung zu Theil wird, ist kerne solche, die das Licht des TageS zu scheuen hätte; es sind die schlechtesten Männer nicht, welche in ihrer akademischen Jugend ost auf der Mensur gestanden und ihre Ausbildung durch eine angesehene Verbindung empfangen haben. Aus diesen Gründe« wünschen wir an dem Mensuren- und Verbindungswesen, wie es auf den deutschen Universitäten besteht, nichts geändert uni» wissen es den Abgg. v. Bennigsen und v. Manteuffel Dank, dah sie für die Erhaltung dieser spezifisch deutschen akademisch« Gepflogenheiten mit richtigem Urtheile eingetreten sind. In Ruppin-Templin versuchen die deutschsozialen Reform« das bekannte Doppelspiel. Dort, wo sie freisinnige und liberal«! Wähler vor sich haben, stellen sie sich nach Möglichkeit liberal und unterlassen antisemitische Angriffe. Dort aber, wo sie ei» agrarisches oder konservatives Publikum vor sich haben, trete« sie als Aarfe Konservative und Agrarier auf. Die ange» kündigte Kandidatenrede des sogenannten Ackerbürgers Schlickert! beschränkte sich nach der „Templiner Ztg." aus folgende zehn, Worte: „Mein Name ist Schückerk. Ich stehe auf dem Boden der Volkspartei" (er verbesserte sich jedoch und sagte daun Reformpartei). In der Versammlung zu Neunkirchen, in welcher der Aba. Freiherr v Stumm seine Stellung zur christlich-sozialen Bewegung darlegte, erwähnte er auch eine Drahtung des Kaisers. Die „Chrom! der christl. Welt" meldet darüber: „Wir haben bis wtzt nur erfahren können, daß darin die (von Stumm wieder holten) Worte stehen: Christlich-soüallist Unsinn. Christlich sind wir alle. Und sozial sollen wir alle sein."" Der Streik der Berliner Maurer nimmt an Nm, fang zu. ^m Laufe der letzten drei Tage haben sich der Be« wegung weitere zwei Tausend Arbeiter angeschlossen. In den vier am Freitag stattgehabten, von über 3000 Personen besuchte» Versammlungen berichtete die Streikkommission, daß der Streik nunmehr 2337 Mann auf etwa 100, meist großen Bauten um» faßt; bei Heldt u. Francke, der größten Berliner Baufirma, welche den Donibau, den Landtagsbau u. A. ausführt, ruht die Arbeit gänzlich. 3476 Mann auf 288 Bauten haben die neunstündige Arbeitszeit und 55 Pfg. Minimal-Stundenlohn bewilligt erhalten. Oesterreich. Gegen die Wiener Arbeiterführer, die anläßlich der Maifeier die Arbeiter aufforderten, ihre Kinder nicht in die Schule zu schicken, sondern sie im öffentlichen Aufzuge im Prater marschiren zu lassen, ist ein Strafverfahren eingeleitet. werde. Es ist also zu hoffen, daß die deutschen Aussteller binnen Kurzem in den Besitz ihr« Auszeichnungen gelangen werden. Gegen Kolonialdirekor Kayser macht Abg. Arendt in seinem Wochenblatt Enthüllungen in Bezug auf das Verhalten gegenüber Peters. Abg. Arendt schreibt Folgendes: „Herr vr. Kayser benutzte mich als Mittelsperson, um mit Herrn vr. Peters über dessen weitere Verwendung im Kolonialdienst zu unter handeln. Ans Grund meiner vermittelnden Thätigkeit kam die Berufung des vr. Peters zum Landeshauptmann am Tanganika- see zu Stande." vr. Kayser habe ihm selbst gesagt, daß er zum Gouverneur neben Herrn v. Wißmann und einer dritten Persön lichkeit Herrn Vr. Peters vorgeschlagen habe, „jaummir zube weisen, wie unrecht vr. Peters thue, wenn er in ihm, dem vr. Kayser nicht einen warmen Freund sähe, hat mir Herr vr. Kayser aas den Akten vorgelesen, wie er in einer Personalfrage es sich ver beten habe, daß seitens eine-, anderen Abthellung des Auswärtigen Amtes auf die Kilimandscharo-Angelegenheit Bezug genommen werde, die sei durch eine für vr. Peters günstige Untersuchung erledigt". Auch bei der Dispositionsstellung des vr. Peters habe er, der Abg. Arendt, als Vermittler zwischen vr. Peters und vr. Kayser gedient. „Letzterer hat herzlich bedauert, daß vr. Peters die ihm gestellten Bedingungen nicht annahm und damit keine weiteren Mißverständnisse vorfielen, hat Herr vr. Kayser mir schließlich den Brief diktirt, welchen Herr vr. Peters an den Herrn Reichskanzler richten solle, damit seine Dispositionsstellung erfolge." vr. Kayser habe mit allen erdenklicken Hilfsmitteln daran gearbeitet, daß vr. Peters auf alle Fälle die Stellung als Landeshauptmann am Tanganika annehmen möchte. „Herr vr. Kayser legte ein solches Gewicht auf meine vermittelnde Thätig keit, daß er mich sogar während einer schweren Erkrankung wieder holt in seine Privatwohnung bat und mir immer wieder seinen Dank aussprach, daß ich ihm geholfen habe, diese Angelegenheit befriedigend zu lösen." Ueber das Mensurenwesen auf den deutschen Universitäten schreiben die „Hamb. Nachr.": Im Parlament ist die Diskussion der Duellfrage abgeschlossen, in der Presse dauert sie fort. Wir haben nicht die Absicht, uns daran weiter zu betheiligen. Aber es giebt noch einen Punkt, auf den zurück zukommen wir für nützlich halten, obwohl er mit der Duellfrage kaum etwas zu thun hat. Wir meinen die studentischen Schläger mensuren. Die Abgg. v. Bennigsen und v. Manteuffel haben sich das Verdienst erworben, im Gegensatz zu einer Reichs gerichtsentscheidung hervorzuheben, daß diese Mensuren ihrem Wesen nach viel mehr Wasfenübunaen als Zweikämpfe seien und daß sie ungerechtfertigter Weise in oie Duelldebatte hineingezogen worden wären. Wir theilen diese Auffassung und haben den Wunsch, verhüten zu helfen, daß von irgend einer Seite her diese Institution des deutschen Studentenlebens angetastet wird. Man muß bei der Beurtheilung der studentischen Mensuren davon aus- gehen, daß der junge Student auf der Universität nicht nur in seiner Fachwissenschaft ausgebildet, sondern zugleich die Grund lage für seine ganze künftige Bestimmung empfangen soll. Es kann seinem späteren Auftreten als Mann nur zu Statten kommen, wenn er sich als Student daran gewöhnt, sein Verhalten nach der ihm obliegenden Verpflichtung zur persönlichen Verantwortlich keit einznrichten, auf eine ihm widerfahrende Kränkung nicht mit einer anderen zu erwidern, sondern Genugthuung zu suchen. Dadurch wird in ihm das Gefühl für Ehre und Verantwortlichkeit in einein Maße ausgebildet, das seine spätere Gesinnungs- und Handlungsweise günstig beeinflussen muß. Auch kann es nur erwünscht sein, wenn die Beilegung kleinerer Ehrenhändel durch den Schläger, anstatt, wie sonst unausbleiblich sein würde, auf primitivere Weise stattfindet. Ferner wird es dem Studenten in jeder Beziehung von Nutzen sein, wenn er auf der Universität der Waffenübung überhaupt pflegt. Letztere erfährt in unserer Zeit von der gesammtcn nicht studirenden oder nicht im Heere dienenden Jugend zum Nachtheile ihrer Gesammtentwickeluug Vernach lässigung. Keine andere Leibesübung, mag sie an sich so nützlich sein, wie Reiten, Rudern oder dergleichen, wirkt in dem Maße günstig auf die Ausbildung der Persönlichkeit, der Charakter festigkeit und des Muthes ein wie die Hebung mit der Waffe. Auch den eigenen Trieb des Studenten darf man nicht unter schätzen. Er will seinen Muth, seine Waffcnfcrtigkeit erproben; er schlägt sich nicht blos um Genugthuung zu erhalten, sondern um des Waffcnkampfcs selbst willen, wie dies z. B. die Bcstimmungs- mensuren und die „Propatriasuiten" zeigen. Diesen ritterlichen Politische Umschau. Freckerg, den 27. April. Deutschland. In der Kommission für das bürgerliche Gesetzbuch find du Anträge deS CentrumS und eines Theiles der Konservativen, die gegen die obligatorische Eivilehe gerichtet waren, abge- lehnt worden, und zwar erhielten die des Centrums nur die Stimmen dieser Partei und der Polen; die konservativen Anträge nur einige wenige Stimmen mehr (9 gegen 12). Mit größter Bestimmtheit traten NamenS der Regierungen der Staatssekretär deS Reichsjustizamts, die Vertreter der bayerischen, der württem- bergischen und der badischen Regierung den Anträgen entgegen. Diese haben un Plenum keine besseren Aussichten, und die sie befürwortenden Gruppen werden sich daher lediglich zu entscheiden haben, ob sie wegen der Ablehnung der Anträge gegen das Ge setzbuch stimmen »vollen. Staatssekretär vr. von Nieberding er klärte, die Regierung sei sich darin einig, da- Ehelichungsrecht vom Jahre 1875 unter allen Umständen aufrecht zu erhalten. Wenn das Plenum einen der Anträge annehme, so wäre ein Zustandekommen des ganzen Gesetzes ernstlich in Frage gestellt. Die „B. B. Z." schreibt: In Wien cirkulirten in diesen Tagen Gerüchte des Inhalts, daß eine R eichstagsauflösung bevorstände. Da hierzu im Moment jeder Anlaß fehlt, wurde dieser Meldung naturgemäß nur eine geringe Beachtung zu Theil. Wir haben es uns angelegen sein lassen, den Ursachen nachzu- spüreu, welche die Meldung veranlaßten, und haben vernommen, daß es in der That feststehende Absicht der Regierung ist, den Reichstag aufzulösen, wenn die Vorlage deS Bürgerlichen Gesetz buches im Herbst, beim Wiederzusammentritt des Reichstages keine Majorität finden sollte. Wir heben hervor, daß diese Mel dung uns von absolut zuverlässiger Seite zugegangen ist. Das Bemerkenswertheste an der Mittheilung ist wohl der Umstand, daß man im Schooße der Regierung danach pessimistischer in Be treff der gedachten Vorlage urtheilt, als im Parlamente selbst. Vielleicht trägt dieser Hinweis dazu bei, gewissen Anhängern rück schrittlich« Anschauungen bei Zeiten vor Augen zu halten, daß ihre Hoffnungen, in daS Bürgerliche Gesetzbuch Paragraphen mneinzubringen, die mit dem fortgeschrittenen Geist der Zeit in Widerspruch stehen, vergeblich sind. Man wird es sich darum wohl beispielsweise im Centrum zweimal überlegen, ehe man der Regierung die Wahlparole: „Für die Freiheit gegen die Reaktion" leichtsinnig in die Hände spielt. Die beiden konservativen Fraktionen gehen im Reichstag weiter im Sinne der Haltung vor, welche sie gegen die Bäckerei- Verordnung eingenommen Haven; die Abgg. v. Kardorff und v. Manteuffel haben, unterstützt von ihren Fraktionsgenossen, folgenden Antrag eingebracht: „Der Reichstag wolle beschließen: den Bundesrath zu ersuchen, die vom Bundesrath unter dem 4. März d. I. erlassenen Bestimmungen, betreffend den Betrieb von Bäckereien und Konditoreien, nicht in Wirksamkeit treten zu lassen." — Die Abgg. Fuchs und Schwarze haben ferner mit Unterstützung von 42 Mitgliedern der Centrumspartei den Ab- Snderungsantrag zur zweiten Berathung des Entwurfs eines Börsengesetzes eingebracht: „Der Reichstag wolle beschließen: 1. den Absatz 3 des 8 47 der Vorlage also zu fassen: „Der börsenmäßige Terminhandel in Getreide und Mühlenfabrikaten ist untersagt." 2. den § 50 a zu streichen." Wie dem „Rh. Cour." gemeldet wird, ist der Bronchialkatarrh, an welchem Fürst Bismarck in den letzten Tagen litt, voll ständig beseitigt, so daß der Fürst seine gewohnten Spaziergänge wieder ausgenommen hat und die Abordnung des Bismarck- Denkmal-Comitös aus Wiesbaden, welche vom Grafen Rantzau nach Friedrichsruh beschicken worden ist, empfangen kann. Der „Reichsanzeiger" schreibt: Bekanntlich war die Aus händigung der auf der Chicagoer Welt-Aus- stellung verliehenen Medaillen und Diplome trotz wiederholter Anregung von deutscher Seite bisher nicht zu erreichen. Einen besseren Erfolg scheint eine in Washington er hobene Vorstellung zu haben, bei welcher auf den Wunsch vieler deutscher Aussteller, die Chicagoer Auszeichnungen bei der be vorstehenden Berliner Gewerbeausstellung zu benutzen, hingewiesen worden war. Es ist darauf dem kaiserlichen Botschafter in Washington die amtliche Mittheilung zugegangen, daß der mit der Vertheilung der Diplome und Medaillen beauftragte Chef des Bureau of Engraving and Printing am 24. oder 25. April die Diplome und Medaillen der kaiserlichen Botschaft übermitteln Die Betheiligten werden aufgefordert etwaige Einwendungen, ^che K bauungSplan, daS Regulativ oder einzelne Bestimmung«! desselben gel Vermeidung des Ausschlusses bis zur Beendigung der Auslegung iwsAst^ Holzauktion. . . »»t-rnK-i-mId md-nA«h-ilun,-» 6 und I2anjb-r-N«H«,-- u» --AU! Haus i« «ran»" gegen sofortige Baarzahlung zur Dechemerung gelangen «. 600 Stück fichtene Stangen von 6 bis 10 «n Unterstäne, 102 Raummeter fichtenes Scheit- und Rollholz, Zackenholz, Stockholz und