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Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 12.04.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-04-12
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-189604127
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-18960412
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- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-18960412
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- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
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Zeitung
Freiberger Anzeiger und Tageblatt
-
Jahr
1896
-
Monat
1896-04
- Tag 1896-04-12
-
Monat
1896-04
-
Jahr
1896
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 12.04.1896
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Die Erschwerung, der die Kaufleute durch die neue Mar garine-Gesetzesvorlage ausgesetzt sind — es soll Butter und Margarine nicht gleichzeitig in einem Geschäft feilgeboten werden —, hat die Margarinefabrikanten veranlaßt, mit dem Vorschlag hervorzutreten, die Fleischermeister möchten den Verkauf der Margarine übernehmen. Der Vorschlag findet in Fleischer kreisen Zustimmung. Die „Dtsch. Fleischerztg.", das Organ des deutschen Fleischerverbandes, empfiehlt den Fleischermeistern, dem Anerbieten der Margarinefabrikanten ein wohlwollendes Entgegen kommen zu bezeigen. Eine von 2000 Personen besuchte, vom Reichstagsabgeordneten von Elm geleitete Volksversammlung in Altona verhängte den Boycott über sämmtliche Geschäfte Deutschlands, welche aus der Margarinefabrik des Landtagsabgcordneten Mohr Produkte be ziehen würden. Die Versammlung wurde schließlich wegen auf reizender Aenßerungen polizeilich aufgelöst. Tie „.Hamburger Nachrichten" veröffentlichen einen Brief des Kapitän-Lieutenant Rust an eine in der Kolonial-Bewegung bekannte Persönlichkeit, in dem Rust, der Begleiter des v r. Peters auf der Emin Pascha-Expedition, sich über diese und die gegen Peters erhobeneil Anschuldigungen entlastend aus spricht. Jarotschin verhandelt werden soll. Anstatt sich zu freuen, daß die neutrale Mittelsperson des Landraths die für die Landwirts schäft des Kreises bedeutsame Angelegenheit in die Hand nimmt, wird in einer vom „Dziennik" veröffentlichten Zuschnst derLand- ath daraufhin angegriffen, daß er die Einladung nur „in der mtssprache" erlassen habe. Trotzdem (!) glaube man, daß d« Zlan nicht nur von Mitgliedern des „H.-K.-T."-Vereins und von Zauern ver königlichen Ansiedlungskommission durchgeführt wer den solle. Ob aber den Polen der Beitritt zu dem Unternehmen gestattet werde, sei nicht bekannt. Für alle Fälle werden die polnischen Interessenten eine Stunde vor Beginn der Besprechung zu einer Sitzung in ein polnisches Lokal entboten. Uno da wundern sich die Polen, wenn den Deutschen die gemeinsam« „friedliche" Arbeit mit den Polen verleidet wird. Derartige Ber- uche, vor Allem die sogenannte „Gleichberechtigung" der pol nischen Sprache zu erzwingen, wirken einfach sprengend. Zum beweise dafür wird die Spaltung in einen deutschen und polnischen Verein für Ferienkolonien angeführt, in einen deutschen und polnischen landwirthschaftlichen Centralverein, die finanzielle Er- chütterung zahlreicher anderer Vereine und Genossenschaften. Wenn die königliche Generallandschaft und die Landwirthschasts- ämmer nicht Staatskommissare besäßen, stände der Krieg um die Sprache auch in diesen Instituten auf der Tagesordnung. Der Widerstand der einflußreichen deutschen Kreise gegen eine national paritätische Handhabung der Sache der Volksstätten ist nur in d« Abneigung der Deutschen gegen das rein politische agitatorisch« Verlangen der Polen nach ihrer Sprache begründet. Die antisemitische „Tägl. Rundschau" schreibt; Ahlwardt ist es jetzt geglückt, in Brooklyn eine Wochenzeitung „Der Anti semit" zu begründen, von der uns eine Probenummer mit einem beigefügten Schreiben des „Central-Komites der amerikanischen antisemitischen Association" an die Wähler des Wahlkreises Friedebera-Arnswalde vorliegt. Es geht daraus hervor, daß die rüheren Mitglieder des Comites, die die neulich mitgetheilte Er klärung gegen Ahlwardt in der „New-Jork Times" veröffentlicht haben, ausgeschieden sind. Das neue Comitä bringt an der Spitze des Blastes eine Ehrenerklärung (!!) für Ahlwardt und ruft zur Unterstützung des neuen Blattes auf. Somit wäre also die Sache in Ordnung. Nun aber das erwähnte Schreiben cm die Wähler Ahlwardts! Darin wird auseinandergesetzt, daß Ahlwardt in Amerika den Jitteressen seiner Wähler bester dienen könne, als im deutschen Reichstage. Denn der Antisemi tismus sei international, und es känie vor allen Dingen daraus an, die Bewegung in alle Länder zu tragen. Darum mäste Ahlwardt noch bis zum Herbst 1896 in Amerika bleibe», „im Interesse der Sache!" Angesichts solcher Auffassungen von A^ze- ordnetenpflichten, die hier eine Handvoll Deutschamerikaner mit der unbefangensten Miene von der Welt einem deutschen Wahl kreise aufzutischen sich erdreistet, muß man wirklich erstaunt sei». Deutsch ist es vor allen Dingen, eine übernommene Pflicht zu erfüllen. Wenn Herr Ahlwardt das Bedürfniß fühlt, eine Welt mission in größerem Stile zu erfüllen, so ist das seine Sache, aber dann lege er als ehrlicher Mann sein Mandat nieder und sorge dafür, daß nicht Unberufene vom Auslande her seinen Wählern ein Geschreibsel zusenden, daß diese nur als eine un verschämte Verhöhnung empfinden können. Oesterreich. Aus Teplitz, 9. April, wird geschrieben: Die czechischen Turnvereine haben die behördliche Bewilligung er? halten, hier zu Pfingsten ein Sokolfest abzuhalten. Die Vorstände aller deutschen Vereine beschlossen eine Einspruchserhebung und eine Eingabe an die Stadtvertretung, damit diese, angesichts des deutschen Charakters der Stadt nnd der Gefährdung der öffent lichen Ruhe, insbesondere bei der zu Pfingsten hier üblichen An wesenheit Tausender Fremden und Kurgäste aus Deutschland, die Abhaltung der Feste mit allen gesetzlichen Mitteln hintanhalte. Für Kassala ist augenblicklich jede Gefahr geschwunden, den Derwischen ist der Boden zu heiß geworden und sie sind bis über den Atbarafluß hinüber zurückgewichen. Bereits am Sonn tag hatte der italienische Oberst Stevani dem Oberbefehlshaber General Baldissera drahtlich gemeldet, daß die Derwische in Folge der in den Kämpfen am 2. und 3. d. M. erlittenen Verluste und der sich daran anschließenden fortdauernden Belästigungen durch die Garnison von Kaffala demoralisirt seien, Tukruf auf gegeben und sich nach Osobri, am linken Ufer des Atbara, zurück gezogen hätten. General Baldissera, der ein sehr vorsichtiger Mann ist und alle seine Kräfte für die vielleicht noch bevor stehenden Kämpfe mit den Abessyniern zusammenhalten will, befahl daraufhin dem Obersten Stevani, genaue Erkundigungen über den Rückzug der Mahdisten einzuziehen, hierbei aber mit der äußersten Behutsamkeit vorzugehen. Schon am Dienstag konnte Stevani seinen Bericht erstatten, worin die Flucht der Derwische über den Atbara bis Osobri mit dem Beifügen bestätigt wurde, sie hätten ihren Rückzug so eilig bewerkstelligt, daß sie dabei ihre Verwundeten, eine Anzahl Maulthiere und eine große Menge Getreide im Stiche lassen mußten. Der Bericht des Obersten enthält noch einen anderen Beisatz minder erfreulicher Natur: nach Meldungen, die Beachtung verdienten, habe Negus Menelik nach Begameder (?) einen Abgesandten geschickt, um über eine Vereinbarung mit den Derwischen zu verhandel» und ihnen Geschenke und eine große Menge Kaffee zu bringen. Daraus wäre zu schließen, daß die abessinisch-italienischen Friedens- Verhandlungen gescheitert sind und aus dem anscheinend in der Umgebung des Marchese di Rudini aufgetauchten Plane eines gemeinsamen Vorgehens der Abessinier mit den Italienern gegen die Mahdisten nichts werden wird. Gegen die Wahrscheinlichkeit eines Bündnisses Meneliks mit dem Chalifen gegen die Italiener wurde bisher stets die christliche Gesinnung des Negus geltend gemacht. Allein ganz abgesehen davon, daß die christliche Ge sinnung Meneliks überhaupt recht fragwürdiger Natur ist, ist nicht abzusehen, warum er nicht das Beispiel jenes „allerchrist lichsten Königs" von Frankreich nachahmen sollte, der sich mit dem Erbfeind der Christenheit gegen den römischen Kaiser deutscher Nation verbündet hat. Der Präsident der französischen Republik, Faure, der bereits bei Gelegenheit der Enthüllung des Falles Belluot seine Ver- theidignng vom „Figaro" führen ließ, veranlaßt heute wieder in diesem Blatte eine ausführliche Abwehr der jüngsten Angriffe gegen ihn. Man habe ihm vorgeworfen, läßt er ausführen, daß er Bourgeois nach Ribots Fall zur Kabinettsbildung berufen und daß er nach der feindlichen Senatsabstimmung dessen Rück tritt nicht gefordert habe. Die Berufung Bourgeois' sei ihm von den Gemäßigten selbst empfohlen worden, die im November ge dacht hätten, man müsse einmal die Kammer den Versuch einer radikalen Negierung anstellen lassen. Den Rücktritt des Kabinetts zu fordern wäre eine Art gelinden Staatsstreichs gewesen. Der Fall sei mit einigen gemäßigten Gruppenführern erwogen worden nnd einer von diesen habe geradeheraus gesagt: „Wenn Sic das Kabinett zur Abdankung zwingen, so finden Sie keinen von uns bereit, seine Erbschaft anzntreten." Was der Präsident bisher gethan oder zugelassen habe, gehe nicht über die Grenzlinie hinaus/die verfassungsmäßig über den Parteien stehenden StaatS- Gewerbe - Ausstellung vorläufig abzusehen". — Den Interessen der Berliner wie der Nürnberger Ausstellung förderlicher wäre es gewesen, wenn man in Berlin statt kleinlicher Rechenkünste etwas mehr bundesbrüderliche Gesinnung gezeigt hätte. Hoffent lich ist in der Sache noch nicht das letzte Wort f Der „Fall Kotze" hat nunmehr anscheinend seinen Ab schluß gefunden, — wie zu erwarten stand, einen blutigen. Nach dem das Urtheil des Ehrengerichts der Zieten-Husaren gegen Herrn von Kotze durch den Kaiser umgestoßen und das der Königs-Ulanen in eine Warnung umgewandelt war, forderte der Ceremonienmeister Herr von Kotze seinen Hauptgegner, den Kammerherrn, Freiherrn von Schrader, natürlich unter sehr schweren Bedingungen. Die Forderung soll schon >vor einiger Zeit ergangen, ihr Austrag nur aus besonderen Gründen anf- geschoben sein, so behauptete dieser Tage das „Kleine Journal", das sogar die näheren Bedingungen angab. Bekanntlich hat der flüchtige Rechtsanwalt Friedmann früher in nahen Beziehungen zu dem genannten Blatte gestanden und sich gleichzeitig lebhaft mit der Aufklärung der dunklen Briefaeschichte beschäftigt. Immerhin ist es auffällig, daß über solche Eyrenhändel im Vor aus Nachrichten in die Presse gelangen; man kann auch nicht wünschen, daß in Bezug auf Zweikämpfe französische Gewohn heiten bei uns einreißen. Im vorliegenden Falle befremdet das allerdings nicht so sehr, da die ganze Angelegenheit durch ihre Vorgeschichte und die Personen der Betheiligten ein so unge wöhnliches Interesse erlangt hat, daß selbst das halbamtliche „Wölfische Telegr.-Bureau" auf den Zweikampf eingeht. Es meldete nämlich aus Potsdam unter dem 10. April: „Auf dem Ravensberge fand heute zwischendemHerrnvon Kotze und dem Herrn von Schrader ein Duell statt, in welchem Herr von Schrader dem Vernehmen nach du.rcheinenSchuß in denUnterleib schwer verletzt würde. Herr von Schrader ist nach dem städt. Krankenhause in Potsdam gebracht worden." Nach einem zweiten Telegramm des „W. T. B." ist der Ver wundete in dem Augusta-Victoria-Hospital zu Potsdam vonGe- heimrath Professor v. Bergmann unter Theilnahme anderer Aerzte alsbald operirt worden. Die Verletzung ist sehr schwer. (Darmverletzung.) — Wie dem „B. T." mitgetheilt wird, ist auch Herr von Kotze leicht verwundet worden. Die Bedingungen lau teten auf zehn Schritt Entfernung und Kugclwechsel bis zur Kampfunfähigkeit. Als Sekundant stand dem Ceremonienmeister von Kotze sein Vetter, der Rittmeister Dietrich v. Kotze zur Seite. Die Aerzte haben eine schwere Verletzung des Darms festgestellt. Im Krankenhause ziehen viele Herren über das Befinden des Verwundeten Erkundigungen ein. Nach dem „Lok. Anz." blieb Herr v. Kotze unverletzt. Er wurde nur „von einer Kugel nahezu gestreift". Der Kampf fand Morgens um 7 Uhr statt. Der erste Kugelwechsel soll erfolglos verlaufen sein. Nach dem > zweiten stellte der Oberstabsarzt des Leibgarde-Husaren-Negiments vr. Timan fest, daß Frhr. v. Schrader durch einen Schuß in den Unterleib schwer verletzt sei. Generalmajor von Bissing, der Kommandeur der 4. Kavallerie-Brigade, welcher Sekundant des Herrn von Schrader war, benachrichtigte dessen Familie. Die Baronin von Schrader und sein Sohn, Sind, von Schrader, erschienen mit dem nächsten Zuge. Gleichzeitig traf der tele graphisch herbeigerufene Professor vr. von Bergmann mit einem Assistenten im Krankenhause ein. Die Kugel ist unterhalb der Lunge eingedrungep. — Herr von Kotze hatte sich mit dem nächsten Zuge nach Berlin zurückbegeben. In seiner Berliner Wohnung, derselben, welche früher die erbprinzlich meiniugischen Herrschaften gehabt hatten, empfing er alsbald den Besuch vieler Freunde und Verwandten. Sein Bruder, Landrath des Kreises Aschersleben, war mit seinem Sohne schon vorher bei ihm ein- wie in! knüpfte dort ar leistet» Sozial: badisch« der Rv von eu das so Sachse rufen > Parteio Mrk, leitende Aus der Provinz Posen wird geschrieben: Ein lehrreiches Beispiel, in welcher Weise die Polen den Gebrauch ihrerSprache erzwingen wollen, liefert folgender Vorfall: Ter Landrath deS Kreises Jarotschin ladet durch Anzeige in« Kreisblatt und durch besonderes Anschreiben zu einer Be sprechung ein, in welcher über den Bau einer Zuckerfabrik in Freiberg, den 11. April. Ueber die Ernennung des württembergischen Generallieutenants Freiherrn von Falken st ei nzumkommandirendenGeneral des 15. Armeecorps herrscht in Württemberg große Freude. Der „Schwäb. Merkur" schreibt: „Die längst erwartete Ernennung des Generaladjutanten, Generallieutenants Freiherrn von Falken stein zum kommandirenden General des 15. Armeecorps (Straß burg) ist nunmehr erfolgt. Damit tritt an die Spitze eines der wichtigsten deutschen Armeecorps ein württembergischer Offizier von hervorragender Befähigung. Die neueste Ernennung wird auch die Wünsche Derer befriedigen, die nach dem Abgang des Generals v. Wölckeru meinten, das württembergische General kommando müsse wiederum mit einen« württembergischen Offizier besetzt werden. Der Beweis ist aufs Neue geliefert, daß den württembergischen Offiziere«« die höchste«« Kommandostellen in« deutschen Heere ebenso offen stehen, wie den aus dem preußischen Heere hervorgegangenen." Bei der Reichstagsersatzwahl in Osnabrück wurden bisher gezählt: für Wamhosf (nl.) 9585, für Schcle (Welfe) 11,527, für Weidner (Antisemiten und Bund der Land- wirthe) 1969, für Schrader (soz.) 3238, für Hiltenkamp (frcis.) 156 Stiinmen. Aus drei Bezirke«« steht das Resultat noch aus. — Aus diesen vorläufigen Ergebnissen ist ii« erster Linie zu er sehen, daß die Antisemiten trotz ihrer gewaltigen Anstrengungen wieder eine eklatante Niederlage erlitten haben. Sie haben gegen 100 Wahlversammlungen abgehalten; daß diese«« großen An strengungen das erzielte Ergebniß nicht entspricht, liegt auf der Hand. Noch kläglicher haben die Freisinnigen abgeschlossen. In der Stichwahl wird wahrscheinlich der Welfe siegen. Zu dem Streit zwischen der preußische«« und der bayerischen Eisenbahn-Verwaltung über Sonderzüge zu den Ausstellungen voi« Berlin und Nürnberg schreibt die „Allgem. Ztg." in München offiziös: „Ein Ber liner Blatt weiß seinen Lesern unter den« Anscheine genauer Freiberger Anzeiger «nv Tageblatt. Seite 2 Jnstirmationen mitzutheilen, daß in der Frage, ob die Bahnver- waltungen einerseits den norddeutschen Besuchern der bayerischen Landes-Ausstellung in Nürnberg, andererseits den bayerischen — richtiger wäre vielleicht: den süddeutschen, schweizer und südösterreichischen — Besuchern der Berliner Gewerbe-Aus stellung Fahrpreis-Ermäßigungen gewähren werden, Ruhe einge treten sei, und zwar, wie man „zu wissen glaubt, nicht durch die Schuld Preußens", das heißt in diesem Falle vermuthlich durch Me Bayerns. Es ist, gutem Vernehmen nach, richtig, daß zwischen Preußen und Bayern über solche Preis-Er mäßigungen konferirt wurde. Dagegen wird durchaus unzu treffend berichtet: „Bayern erklärte sich bereit, auf allen seinen Staatsbahnlinien, eben so wie nach Nürnberg, allmonatlich einen Extrazug nach Berlin laufen zu kaffen, falls Preußen umgekehrt sich verpflichte, auf allen seinen Staatsbahnlinien seinerseits all monatlich einen Extrazug nach Mrnberg kursiren zu lassen". Vielmehr hat Bayern mitgetheilt, daß es in jedem Monat zum Besuche der Nürnberger Ausstellung entweder auf jeder bayeri schen Strecke einen Sonderzug abgehen lasten, oder „einen ahrplanmäßigen Zug bezeichnen werde, für welchen Fahrkarten zum einfachen Preise mit der Berechtigung zur taxfreien Rück fahrt ausgegeben würden". Bayern würde für die Besucher der Berliner Ausstellung (von Nürnberg, München oder Augsburg aus) dieselbe Vergünstigung gewähren, falls Preußen auch für die Nürnberger Ausstellung die gleiche Ermäßigung eintreten lasten würde. Von preußischer Seite wurde aber Letzteres ab geschlagen. In Folge dessen wurde die General-Direktton der bayerischen Staats - Eisenbahnen ermächtigt, von der Gewährung besonderer Verkehrs-Erleichterungen für den Besuch der Berliner «> ar r- <o 20 20 »o oo co o Sd oo 5/2 Od oo 70 68 63 54 65 63 Ehrenfriedersd. 5123 45 59 61 63 64 64 Colditz 5121 44 55 56 65 60 65 Pegau 5084 54 58 60 58 66 66 Ernstthal 4936 65 65 68 62 67 67 Elsterberg 4813 87 81 79 69 69 68 Hartha 4776 63 71 76 74 70 69 Adorf 4750 77 73 72 75 72 70 Neustadt 4365 91 82 66 72 71 71 Rosten 4351 61 70 69 71 76 72 Neustädtel 4316 96 62 64 76 74 73 Königstein 4160 82 84 67 73 68 74 Thum 4134 51 63 62 66 73 75 Geithain 3936 60 79 81 68 79 76 Zwenkau 3866 95 76 82 81 83 77 Schöneck 3772 74 72 74 83 80 78 Schwarzenberg 3744 72 66 73 79 75 79 Lausigk 3679 80 74 77 67 78 80 Lunzenau 3637 71 94 92 78 84 81 Brand 3557 92 86 84 84 77 82 Pulsnitz 3433 1S1 67 70 77 82 83 Lengefeld 3431 67 85 91 97 96 84 Geringswalde 3390 66 75 78 82 81 85 Dippoldiswalde 3359 93 90 93 94 86 86 Taucha 3328 68 64 75 80 85 87 Pausa 3308 57 87 87 90 92 88 Frohburg 3302 101 101 99 99 88 89 Schlettau 3175 86 96 95 95 98 90 Callnbcrg 3130 104 115 116 112 90 91 Wilsdruff 3116 109 78 80 80 105 92 Königsbrück 3101 76 93 96 85 87 93 Schandau 3089 84 88 90 95 95 94 Radeburg 3071 97 97 89 89 95 Schirgiswalde 3051 58 80 85 93 93 96 Lommatzsch 2971 73 89 88 87 91 97 Dahlen 2916 89 91 94 98 97 98 Zwönitz 2895 135 117 112 107 101 99 Rabenau 2869 117 99 103 103 100 100 Dohna 2825 69 83 86 88 94 101 Waldenburg 2806 94 95 98 100 103 102 Hartenstein 2663 79 99 100 102 102 103 Mügeln 2654 115 77 89 92 99 104 Wildenfels 2624 106 98 101 101 104 105 Tharandt 2616 97 102 102 104 106 106 Scheibenberg 2567 78 106 107 111 107 107 Strehla 2519 120 109 108 110 110 108 Rötha 2441 114 112 106 108 108 109 Zöblitz 2386 85 103 103 105 112 110 Jöhstadt 2358 122 129 125 124 118 111 Naunhof 2348 107 111 109 106 113 112 Siebenlehn 2321 114 114 114 113 114 113 Brandis 2301 110 116 117 115 109 114 Schellenberg 2242 105 123 126 122 116 115 Ostritz 2133 83 105 110 114 115 116 Elterlein 2128 125 119 118 116 117 117 Glashütte 2117 88 104 104 109 111 118 Wolkenstein 2116 90 113 115 118 119 119 Oberwiesenthal 2030 137 137 135 131 123 120 Nerchau 1914 108 112 117 121 121 Altenberg 1902 110 418 119 120 122 122 Grünhain 1815 108 107 1N 149 120 123 Mühltroff 1708 IW 121 122 121 125 124 Mutzschen 1628 121 130 130 127 127 125 Elstra 1443 P3 128 128 129 129 126 Stolpen 1442 136 125 124 126 126 127 Berggießhübel 1421 99 124 123 130 133 128 Bernstadt 1403 116 120 121 123 128 129 Sayda 1402 132 122 120 125 124 130 Wehlen 1401 124 138 132 135 137 131 Weißenberg 1298 Y0 126 129 132 131 132 Hohnstein 1296 128 132 134 137 136 133 Trebsen 1285 119 131 131 134 130 134 Geising 1271 123 127 127 128 132 135 Frauenstein 1208 129 134 133 133 134 136 Neusalza 1205 M 135 136 136 135 137 Gottleuba 1158 ^8 141 141 140 140 138 Lauenstein 1100 139 140 139 141 139 139 Regis 1048 112 136 137 138 138 140 Kohren 985 133 139 138 139 142 141 Liebstadt 764 108 138 140 142 141 142 Untcrwiesenthal 750 140 142 142 143 143 143 Bärenstein 550
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