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Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 08.02.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-02-08
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-189602085
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-18960208
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-18960208
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Freiberger Anzeiger und Tageblatt
-
Jahr
1896
-
Monat
1896-02
- Tag 1896-02-08
-
Monat
1896-02
-
Jahr
1896
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 08.02.1896
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9«. «vor, daß. I l Waffel-' I ! auf de» I rie Stelle I vtsoiguiß I daß dn I cn müsse. I s»r I sfiM»; I Erwerbe» I bemerke«, I a.' Aw I > wir ui» I r »och I «her, «II I i, daß sie I Soldat«« I che« mehr D er wartet. I xr ei »ar I it au» dm I sicher; el I ir Flute«. I oürden be> I r zu Eide. I nt» herbei- I iclier- (K» I dieser Lag«. I uu» seriig I rlaffen mid I den Negii I nachen. vd< I auch dies« I Grund, der I slunarkawd; I hoffte, di, I . - «°»I och reichlich I ifser ii de« I r allmählich I )en dms„; I Nehlmam I habe» s°k I ntemrl» die I i Aursch ami I , um jede» I sollten «ich I 50 Mil, 1 iflege». Lie I und Leiten I ifgräbeu ars I zanzr Imin I :o und die I igrn Schaler I r Fort. Lai I kine Grlma» I >ren Kleidm I «n verlaijie I icht mchn- I len Mttv I aueru liepa, I cschoffttt ilri I herausjiehei, I Minister ml I ialsour hader I zu Fuß viel nu, kitt abn I Prinz. MdI spreche», ihm I richt abweisch I i, daß gräflich! I Niemand go I -err Karl bar I aüffe gemelta I >hne Bleicher! I er Name eim I «djunker, >« I nu. — bi I Audienz P' I , noch ein««! I dium er ww I der Lamiv I blicklichzickl bar noch etck I Zurcht vor la I nicht, meirol Iten Mauu v'i ekeu dermGi i nicht, — d>I ucht dtmhavl - Wie sM nun gar avl : Herr sei SI . Erlaucht zal enehm, ganz al die» mittheiisl > der Gras, d» »t war. .M! : denkbar, adel Herr» sehen ckl hierher, Mi trnthal bet >1 >e» und wi« 'in auügesahnH r nehmen. Lq ' Niemand tick mit dem Pi°lfl nn ich ein W e Melcher E te hier den 32. so daß die Industrie bedeutende von Roh- die Aus. Was dir LebenShalrung deS Volke» betrifft, so gewinnt man au» der Statistik den Eindruck, daß sich die Ernährung deS Volke» verbessert hat. Die Bieieinfuhr ist gestiegen, auch ist an Fleisch Südfrüchten, getrocknetem Obst, ReiS, Cacao nicht unbeträchllid mehr eingeführt worden; dagegen ist die Weineinfuhr etwa» urückgegangen. Der günstige Schluß auf die Lebenshaltung deS ZolkeS gewinnt dadurch noch an Wahrscheinlichkeit, Arbeitsgelegenheit und der Arbeitsverdienst in der nicht unbeträchtlich zugrrommrn haben. In fast allen Industriezweigen hat die Ausfuhr Fo: lichritte gemach«. Der Zunahme der Einfuhr irooukltn der Textilindustrie gegenüber hat sich auch uhr von texiiltnoustriellen Fabrikaten bedeutend gehoben. So beträgt der Mehrwerth der Ausfuhr der wollenen Waaren im Vorjahre rund 30 Millionen Mark, der Mehrwerth der baum- verwandelt. Au» den eiogräscherten Orten lausen die beschäftigungs los gewordenen Serzte den Reihen der Aufständischen zu und auch von hier sind zahlreiche junge Mediziner in die Manigua gegangen. Am 13. Borm, gegen 10'/, llhr drangen die Schaaren von Maximo Gomez in Bejucal, etwa 30 Kilometer südlich von Havanna, ein Die Geschäfte, deren Läden nicht schnell genug ge chloffen werden konnte», waren sofort von den Aufständischen be etzt, die daS, waS ihnen auf ihr ungestümes Fordern nicht samt verabfolgt werden konnte, fick selbst verschafften. Die Be. satzung deS Ortes bestand auS 50 Soldaten deS Bataillon! Der deutsche Außenhandel im Jahre 1895. Da» kaiserliche statistische Amt hat die amtlichen Zahlen über den auswärtigen Handel deS deutschen Zollgebiete» im Jahre 1895 veröffentlicht. DaS Bild, da» fick darin wiederspiegrlt, ist er freulich. Wir haben zum ersten Mal wieder seit längerer Zett ein Jahr hinter unS, da» für den Handel mit dem AuSlande glücklich verlaufen ist und da» erkennen läßt, daß die Haupt, zweige der heimischen Industrie in einem Stadium der Erholung begriffen find. Der Werth der Ein« und Ausfuhr für daS letzte Jahr ist noch nicht genau ermittelt, vielmehr find zur Feststellung der Werthziffern die EinhritSzahlen zu Grunde gelegt, die die Sachverstänblgenkommtsfion für 1894 angenommen hatte. Immer hin find die Ausfuhr und die Einfuhr bideutend gewachsen. Wenn man von den Edelmetallen abfieht, so betrug der Werth der eingesührten Waaren im Jahre 1895 4092 Millionen Mark 1894 3938 Millionen Mark), der Wirth der ausgeführten Waaren im Jahre 1895 3310 Millionen Mark (1894 961 Millionen Mark). Der Ueberschuß der Einfuhr über die Ausfuhr, die sogenannte passive Handelsbilanz, betrug somit im Jahre 1895 782 Millionen Mark, gegen 977 Millionen Mark tm Borjahre. Daß Deuftchland mit einer so bedeutenden passiven Handelsbilanz zu rechnen hat, liegt an unserm Bedarf an Nahrung»« und Genußmiltein und an Rohstoffen. Letztere werden in Deutschland verarbeitet und dann zum großen Theil al» Fabrikate wieder auSgrsührt. An landwirthschaftlichen Erzeugnissen, an Gitreide, Kartoffeln, Obst, Erbsen u. s. w., wurden im Jahre 1895 51,2 Millionen Doppelcentner eingeführt gegen 52,9 Millionen im Jahre vor» her; die Gesammternsuhr ist also gegen daS Jahr 1894 um 17 Millionen Doppelcentner zurückgeblieben. Trotz dieses Rück gangS ist dlt Einfuhr von Wetzen um fast 2 Millionen, die von Roggen um über 3 Millionen Doppelc«ntner gestiegen. Der Aukfall wird einmal veranlaßt durch den Rückgang der Einfuh von Gerste um fast 1'/, Millionen Doppelcentner; dann ist auch die Einfuhr von Maw um 26 Millionen Doppelcentner ge. einzureichenden BewerbungSschrifte« find in deutscher Sprache z» verfasse», müssen deutlich geschrieben, mit einem Devkspruch der« ehe« und von einem versiegelte» Briefumschlag begleitet sei», der auf irr Außenseite de» Denkspruch der Arbeit trägt nud inwendig die genaue Adresse de» Verfasser» enthält. ' Dir Zuerkennung de» Preise» »folgt durch ein Pret»richter-Kollrgium, über dessen Zusammen- etzung die Entschließung noch Vorbehalte» bleibt. Der ausgesetzte frei» soll ganz und »ngethetlt der besten Arbeit, unter der Bor« ursetzung, daß dieselbe überhaupt au sich al» vollständig prei»- würdig befunden wird, zuerkannt werden. Der Name de» PreiSempfänger» wird seiner Zett veröffentlicht. Da» Manuskript der prämtirten BewerbungSschrist bleibt Etgeuthum de» Verfasser», derselbe ist jedoch gehalten, die Schrift innerhalb Jahresfrist, vom Tage der veröffentlichten Zuerkennung de» Preise» an gerechnet, im Druck herauSjugtben." — lieber die Anschauungen der für die lage etntretrnden Mehrheit der Zweiten Kammer wird folgende Erklärung der Presse übergeben: „Die von der Regierung m Einverständnisse mit den MehrhettSparteien der Ständekammern »eabfichtigte Abänderung de» bestehenden Wahlrecht» ^ird von 'en Anhängern der Umflurzpartei dazu benutzt, um unter dem Vorwande, al» werde bei dieser Wahlreform eme .Entrechtung )e» Volke»' geplant, die gedachte Maßnahme zu verdächtigen und dir Volk-leidenschaften gegen Regierung und Stände in unverant« AsturiaS, 25 vom Bata'llon Quintin und einigen 30 Boluv« tarioS, dir sich sofort im Gefängntß und im Hause der Guardia Cidil verschanzten. Die Aufständischen riefen den Bewohnern z», sich »icht zu fürchten, e» würde ihnen nicht» geschehen, fall» sie sich ergäben. Bon einigen wurde auf sie geschossen, während auf anderen Häusern und Balkon» kleine Parlamentärflaggen herauSgesteckt wurden. Moximo Gomez ließ den Befehlshaber der Spanier aufforder», sich zu ergeben und versprach ihm sowie den Unterosfizieren und Offizieren die Waffen zu lasten. Der ikapiiän Serrano ging jedoch nicht darauf ein. Den Auf ständischen gelang eS trotz achtstündigen Feuern» nicht, die Spanier zur Uebergabe zu zwingen, nur eine kleine Sbtheilung von acht Mann, die im Stationsgebäude sich befand, mußte, nach« dem alle Munition verbraucht war, sich ergeben, wurde jedoch »ach Auslieferung ihrer Waffen sofort entlasten In dieser Zeit kam ei» Zug auS Havanna; di« Aufständischen plünderten ihn, zündeten ihn an, öffneten da» Ventil der Maschine und ließen ihn in der Richtung nach Qurrican laufen. Er kam jedoch nicht weiter als etwa eine halbe Meile. Einige Stunden ipäter, als alle» vorüber war, langte der General Linare» mit Truppen in v-jucalan. Die ,N. Fr. Pr.' meldet aus Rom: Eine feierliche Ex« kommunikation de» Prinzen Ferdinand von Bukgarie« werve nicht erfolgen, der Prinz werde aber in Zukunft nicht mehr zu de» Sakramente» zugelaffen werden. vtreiNigte Staate». Aus New-Kork, 25. Januar, wird der »Franks. Zig." geschrieben: Am vorigen Montag ist im Staate New Kork ein Gesetz in Kraft getreten, da» seines Gleichen nicht ha^en dürfte. Nach diesem sogenannten AinSworth-Gesetzr muß nämlich in allen Volksschulen den Kindern gelehrt werden, daß Bier, Wein, Schnaps und Tabak giftige Dinge seien, daß die Muskeln dadurch zerstört würden und daß alle Leute, di« diesen Genüssen fröhnen unmoralisch seien. Wenn de. Vater eine» Kinde», dem Solche» gelehrt wird, Bier trinke und raucht, so stempelt ihn die Schule in den Augen de» eigenen Kindes als unmoralischen Menschen! Später wird den Kindern noch gelehrt, wie Schnaps gebrannt und Bier gebraut wird Republikaner Haden un» die» verrückte Gesetz aufgebürdet, in dem Bestreben, die Temperenzler zu gewinnen. Jeder Deutsch amerikaner, jeder ehrliche Priester, jeder vernünftige Bürger hat schon dies Gesetz verurthrilt — eS bat aber nicht» geholfen. Die Chicagoer Freie Presse drückt in folgenden Worten ihre Entrüstung über diejenigen Deutschen au», die sich gottlob als winzige» Häuflein in der L«»»-Vi»«l-Frage anttnatiooal ver hielten: »Drei Schneider in London sollen einst eine Erklärung eilaffen Haden, dir mit den Worten begann: .Wir, daSvoft oon England.' An diese drei Schneider wird man erinnert, wenn man hört, daß irgendwo in Südasrika eine Versammlung von .Deutschen' sich gegen die Einmischung de» deutschen Kaisers südafrikanische Angelegenheiten ausgesprochen habe. Zunächst ist unken. Daß unsere Landwirthe sich in Folge der niedrigen Zreise ihrer Produkte immer mehr der Viehzucht zuwrnden, wird urch die Statistik nachgewiesen. Die Vieheinfuhr hat nämlich inen bedeutenden Rückgang erfahren, der sich auf 57 Millionen Mark im Vergleich zu dem Jahre 1894 belaufen dürste. D Zahl der etngeführten Pferde ist allerdings ein wenig gestiegen. in ihre» letzten Reden eine völlige Umkehr der englische« Politik augeküodigt; der erstere schüttelte sich mit sehr kräftiger Bewegung die Armentrr von de» Rockschößeo, und Balso»r gab sogar zu erkennen, daß da» gruudsätzltche Bestreben England», Raßlaud allenthalben den Zutritt zu eisfreien Seelüften zu verwehre», der Vergangenheit »«gehöre. I» praktische» Elnzelfragen allerdings läßt sich eine Bethätiguug dieser Schwenkung »och nicht erkenne». Im Bericht de» fremzöstsche« Abgeordneten Raibnti über die verlangte Bewilligung von 975 000 Franc» für die Moskauer KrönungSbotschaft Frankreich» finde» stch interessante Zahlev- angaben. Für die Miethe de» Scheremetiewschen und eine» zweiten Palastes in Moskau für die Dauer der Krönungsfeste werden 40 000 Rubel bezahlt; der große Ball auf der Botschaft soll 100000, ein Abendessen für tausend Gäste 10000 Rubel loste». Da» übrige Gelv ist für die Ausstattung d«S Palaste», die u. A. 2000 Meter seiner Teppiche erfordert, für Wagen und Pferde u. s w. bestimmt, da der Botschafter Frankreich» diesmal Doyen der Botschafter ist, so erwachsen ihm besondere Wirt hi- pflichten. Der Genrralinspektor der Post- und Telegraphenverwaltung Gerson Fribourg, dessen verschwinden enormes Aussehen erregt, soll bei llebernahme der Prioattelephon-Gesellschafien durch den Staat letzteren durch falsche Rechnungen um 12 Mill, geschädigt haben. Gpa«ie«, Urber die KriegSsührung auf Cuba bringt die »Boss. Zeit." im Folgenden eine intereffante Mitthetlun, au» Havanna, 20. Jaouar: General Navarro und Oberst Artzü i lieferten den Aufständischen unter Antonio Maceo in Stärke von 3000 Mann am 10 d. M zwei bedeutende Gefechte in den Pflanzungen Regalado und BegoSa unweit Guauajay, Provinz Havanna. Die Aufständischen hatten nach Einäscherung von Hoyo Colorado, einem kleinen Orte in der Provinz Havanna, in der Nacht zum 10. in der Nähr gelagert. Aus dem Marsche nach Cuba de Aqua stieb der General Navarro auf sie, die aus den Anruf der Spanier „I'uergaa Orävntales ä« maeeo" antworteten, womit der Kampf begann, der etwa zwei Stunden währte und den Auf ständischen schwere Verluste verursachte. Die Spanier verloren etwa SO Mann und erbeuteten zahlreiche Pferde, Waffen und Schießbedars. Seit Beginn de» Ausstande» weiß man sich nicht zn erklären, wo die Aufständischen ihre Todten und Verwundeten bergen. Man fand auch nach den sür sie verlustreichsten Gefechten »ur wenige Brrwundrte. Und doch können schwer Verwundete einen längeren Transport, besonders in dieser, ost kaum pajfir- baren Kildntß, nicht überstehen. Die Aufständischen haben einige herkulische Neger, die während des Gefechts über den Kampfplatz reiten, und, wo sie einen der Ihrigen zusammenbrrchen sehen, ihn sofort ausraffen, indem sie nach Art der Indianer sich tief herunter liegen und nur mit einem Sctenkel halb aus dem Pferde bleiben; sie legen die Verwundeten vorn quer über den Sattel und find so tm Stande, drei bi» fünf zu gleicher Zeil in Sicherheit zu dringen. Man versuchte vergebens zu ermitteln, wo sie ihr Lazareth haben ES gelang den Spaniern, einen Berg, auf dem sich daS Lazareth befinden sollte, zu umzingeln, al» man oben war, ließ sich auch auS zurückzelaflenem Verbandzeug u. A. m. ohne Zweifel feststellen, daß da» Lazareth sich hier be- sunden hatte, aber von Verwundeten war auch nicht eine Spur zu rntsecken. Die einzige Erklärung ist die, daß sie sich der zahl- reichen unterirdischen Höhlen, an denen die Insel reich ist, deren Zugang jedoch nur den ganz mit den Geländeverhältnissen ver trauen bekannt find, bedienen. Der anfänglich fühlbare Mange! an Serjten bei den Aufständischen bat sich in da» Gegentheil ma», da diese Mikhetluug au» englischer Quelle stammt, zu der Annahme berechtigt, daß fie erlogen sei. Sollte« sich aber wirklich einige entartete Söhne der Mutter Germania so wett erniedrigt «den, daß fie im Dienste EnalandS gegen Deutschland blökten, so stad e» entweder kommunistische VaterlaudSverräther, oder etliche tu Deutschland geborene Hau»k«echte von Engländern. Da» deutsche Reich, da» ganz bedeutende Interesse» in Südafrika zu wahre» hat, wird stch durch da» auf Bestellung gelieferte Ge- chwätz einiger Lumpenhunde und LaterlandSverräther ganz gewiß nicht beirren lassen.' —Die .Köln. Ztg.' bemerkt hierzu: Wir hätten da» freilick ander» a«»grdrückt. E» giebt aber Länder, wo da» geschriebene Wort dem zwanglos gesprochenen näher kommt, und zu diesen Ländern gehören ganz gewiß die Ver- einigten Staaten. Wir könne» den Redakteure» deutscher Blätter von drüben aber die Versicherung geben, daß die Sprache, die vor vier Wochen über jene Leute in Deutschland geführt wurde, stch wenigstens dem Inhalt nach mit den obigen Sätzen deckte. wollenen Waaren rund 21 Millionen Mark, der Mehrwerth de, halbseidene» Waaren 24 Millionen Mark. Auch in den anderen Industriezweigen hat gegen daS Vorjahr die Ausfuhr der Fabrikate zugenommen. So ist an Roheisen, fabrizirtem Eisen unv Eisen- uns Stahlwaaren die Menge der Ausfuhr um 88 300 Tonnen ober 6,2 Prozent gestiegen. Die Einfuhr und die Ausfuhr von Steinkohlen und von KolS ist ebenfalls gewachsen. BemerkenS- werth ist, daß von den andern großen Industriezweigen nament- lich die Industrie der Steine und Erden ihren seit dem Jahre 1893 dmirenden Aufschwung fortgesetzt hat und die Ausfuhr von Lement, GlaS und GiaSwaaren, sowie Thonwaaren (Porzellan) wettere bedeutende Steigerungen zeigt. Diese erfreulichen Ergebnisse sind in erster Linie den Handels verträgen zuzuschreiben, dann aber den Anstrengungen unserer Industriellen und der deutschen HandelSwelt. England mit seinen wett auSgebehnten Kolonien und seiner großen Handels flotte sieht mit Neid den scharfen Wettbewerb der deutschen Arbeit auf dem Weltmärkte, der umso mehr ins Gewicht fällt, als unS Kolonien als Absatzgebiete nicht in demselben Maße offen stehen, wie den Briten uno Franzosen. Oertliche» «nd Sächsische». Fretberg, den 7. Februar. — Da« «iwifterium de» Inner» erneuert die Bekannt- machung, die Verlängerung der Frist sür Einreichung der Ve- werbungSschristen um den auS den Mitteln d:r Reuningsttftung ausgesetzten Preis betreffend. Dieselbe lautet: .In Verfolg der Bekanntmachung deS Ministeriums de» Innern vom 2 Oktober 189l, die AuSsetzuna eine» Preises auS den Mitteln der Reuning- sttfrung betreffen» (Nr 233 de» .Dresdner Journals', Nr. 233 der .Leipziger Zeitung' unv Nr. 42 der .Sächsischen landwirth- sckastltchen Zeitschrift' Jahrgang 1891) sind innerhalb der ge stellten Frist — bi» zum 31. Dezember 1895 — nur Bewerbung»- schriften eingegangen, von denen keine den für die Einreichung gestellten formellen Vorschriften entsprochen hat. Mit Rückficht hierauf und tu Anbetracht der Wichtigkeit der gestellten Preis, aufgabe hat da» Ministerium de» Innern nach Gehör de» Landes. kuliurratheS beschlossen, die Frist für Einreichung von Bewerbung!« arbeiten bis zum 31. Dezember 1897 zu verlängern. Demzufolge wird daS Preisausschreiben hiermit erneuert wie folgt: Als Preisaufgabe ist daS Thema gestellt: Welches ist die zweckmäßigste Ernährung deS Schweine-? Für diese Aufgabe ist ein Preis in Höhe von dreitausend Mark auSgesetzt. Die ohne Nennung deS Namen» de» Verfasser» an die Kanzlei de» Ministerium» de» Innern zu Dresden, Seestraße 18, bis zum 31, Dezember 1897 wörtlicher Weise aufjustachtln. Folgendes der wahre Sachverhalt: Die Vertreter der sozialdemokratischen Partei in der Zweiten kammer haben bei dieser unter dem 15. November v. I. eine» Smrag etngebracht, gemäß dessen da» bestehende Wahlrecht für die Zweite Kammer beseitigt und ei» allgemeine», auch auf die flauen und auf Personen unter 25 Jahren sich erstreckende» Vahlrecht eingeführt werden soll. E» ist den Vertretern dieser Partei also nicht genug, daß die sozialdemokratische Partei, während ie bi» vor wenigen Jahren noch in keinem BolkSvertretungSkörper ine» deutschen Stame» einen Vertreter hatte, in der sächsischen Zweiten Kammer schon seit Jahren deren 14 hat, die ihren Grund« ätzen getieu der Regierung und den Ständen eine gedeihliche Ausübung ihrer Zuständigkeiten und Pflichten schon jetzt nach Kräften erschweren. E» ist ihnen nicht genug, daß die sozial demokratische Partei, falls sie in gleicher Weise fortwächft wie bi»« her, aller Annahme nach schon bei den nächsten Wahlen stch erheblich verstärkt haben würde. ES ist ihnen nicht genug, daß die sozial« demokratische Partei unter der gleichen BorauSsetzuog in absehbarer Zett die au»schlaggebend« Partei in der Zweiten Kammer sein würde. Die sozialoemokrattsche Partei will diesen Zeitpunkt noch beschleunigen, will durch die Beseitigung de» bestehenden Wahl recht» und Einführung eine» Wahlrecht» der Massen die Macht scho-' jetzt an sich reißen und den von ihrem berufensten Vertreter, vem Abgeordneten Bebel, auf d:m Parteitag« in Br«Slau unter lautem und allgemeinem Beifall der Gesinnungsgenossen gethanea AuSspruck: »Haben wir eines Tage» die Macht, unsere Forber- ungen rücksichtslos durchzuführen, so mache» wir mit den bisherigen Eigenthümrrn kurzen Prozeß!' zur Wahrheit machen, will al» sozialrevolutionäre Partei alle» Bestehende vernichten u«d an Stelle der Freiheit und der Ordnung die Anarchie setzen, die als bald einer Gewalt- und Schreckensherrschaft Platz machen müßte. Dagegen unser inniggeliebte» Vaterland dagegen Staat und Ge sellschaft zu schützen, war unser Recht, ist unsere heilige Pflicht! Da» aber konnten wir nur, indem wir, die Angegriffenen, de» hingeworfenrn Fehdehandschuh aushobeu und dem Vornehmen der Umsturzpartei mit dem Anträge entgegentraten, da» bestehende > Wahlrecht zwar abzuändern, aber in dem Sinne, daß der Durch« i blrchung der Dämme von Ordnung und Recht in dem einzu- führenden Wahlrecht eine Schutzwehr entgegengesetzt wird. We mir aber unsererseits wahrscheinlich schon jetzt auf eine Aenderung drS Wahlrechts nicht zugekommen sein würde», wenn wir »icht durch jenen Antrag der Umsturzpartei von Neuem und eindringlich auf die in nächster Nähr drohende Gefahr aufmerksam gemacht und herauSgeforoerr wolden wären, so liegt e» un» auchdurchau» fern, durch die beabsichtigte Aenderung deS Wahlrecht» da» .Volk i» entrechten'. Mitbürger, Alles, wa» in dieser Beziehung von >en gegnerischen Agitatoren auSgestreut wird, ist Unwahrheit! LS ist Unwahrheit, daß Jemandem da» Wahlrecht entzogen werde» soll. In Gcgenihril, das Wahlrecht soll künftig erweitert wrrden und zwar dadurch erweitert werden, daß nicht wi« jetzt nur Derjenige wählen darf, der mindesten» 3 Mk. direkte StaatS» steuern zahlt, sondern jeder Steuerzahler stimmberechtigt sein soll. ES ist eine Unwahrheit, wenn dem Volke glauben gemacht wird, eS solle mit dem neuen Wahlrecht eine .Vorherrschaft de» Geld« sacke»' etngeführt werden. Nicht die Reichen werden in Zukunft bei den Wahlen den Ausschlag geben, sondern der Mittelstand, die Handwerker, die Gutsbesitzer, die Arbeiterbeamten u. s. w. Eine Unwahrheit ist e» selbst, wenn behauptet wird, daß künftig die Zweite Kammer so zusammengesetzt sein werde, daß ein freie» Wort, daß eine Opposition nicht mehr möglich sei. ES ist da» o wenig wahr, daß auch nach dem neuen Wahlgesetz aller Voraus« etzung nach selbst die Wahl von sozialdemokratischen Vertretern etneSweg» ausgeschlossen, sondern in verschiedenen Bezirken wahr« cheinlich ist. Nur der Bildung einer Mehrheit der Umsturzpartei n der Kammer soll durch daS mittelbare Wahlrecht vorgebeugt werden. Eine Unwahrheit ist eS endlich, baß die beabsichtigte Wahlreform eine Maßnahme der Reaktion sei und den Fortschritt hemmen werde. Auch mit dem neuen Wahlrecht, da» rin allgr« meine» und geheimes sein wird, wird Sachsen in Bezug aus die freiheitliche Einrichtung seines Wahlrechts hinter keinem deutschen Staate zurückstehen. Mitbürger! Laßt Euch also nicht irre machen! Glaubt nicht den Ausstreuungen Jener, denen da» Wahlrecht nur ein Mittel zum Umsturz und einer Vernichtung deS StaateS ist, vertraut nicht Jenen, die sich offen al» .revolutionäre Partei' bezeichnen, vertraut vielmehr der Regierung, die stets noch Euer Bestes gewollt hat, vertraut unS, Euren gewählten Vertretern, denen eS gleich ernst mit der Wahrung der Volk-rechte, die auch unsere Rechte sind, wie mit der Wahrung der Rechte keS StaateS ist! An alle vaterlandsliebenden Bürger, besonder» aber auch an die wohlgesinnte Presse richten wir daher daS ein dringliche Ersuchen, ihrerseits dadurch an dem begonnenen Werte mitzuhelfen, daß sie der Irreleitung uvdFäschung der öffentliche» Meinung, die gegenwärtig durch ebenso fanatische wie gewissenlose Agitatoren betrieben wird, nachdrücklich entgegentreten und mit unS daS Volk darüber aufklären, daß die beabsichtigte Aenderung deS Wahlrechts, weit entfernt eine VolkSentrechtung oder ein Rückschritt zu sein, lediglich eine nothwendige Abwehrmaßregel gegen den immer drohender sein Haupt erhebende» Umsturz bildet, dazu bestimmt, wahre Freiheit und wahren Fortschritt zn ' sichern.' _ — Fürft»i«mar ck welcher wegen seiner bekannten «eußerung i über da» preußischesDreiklassenwahlsyfiem von den Gegnern unser«r - sächsischen Wahlrechtsreform al» EtdeShrlfer angerufen wird, hat i auf eine Anfrage de» Verleger» der .Dresdner Nachrichten', > vr. Reichardt, ob er sich nicht öffentlich zur Sache äußern wolle, i da» zwar abgelehnt, aber zugleich geäußert, er wünsche der sächsischen Landesvrrtrrtung sür ihre ent»
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