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Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 11.01.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-01-11
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-189601117
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-18960111
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-18960111
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Freiberger Anzeiger und Tageblatt
-
Jahr
1896
-
Monat
1896-01
- Tag 1896-01-11
-
Monat
1896-01
-
Jahr
1896
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 11.01.1896
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Uretterger ««zeiger ««d rageöl«tt. «eit- L. 18§« 8. )ü 8. de» Besitzers gewarnt worden; sie suchten daS Weite, wobei e» LI. Fortsttzmig.ss (Nachdruck verbot«.) Aber die Toska und ihr Lord hab« (Fortsetzung folgt.) ein bi-chen — müde sonst kein vis-t-vi» . Verkehr an der Börse ist, desto mäßiger äußer» sich jene Schwankungen. Leber dem verirrst an ausländischen Papieren soll mau nicht vergessen, welch große Summen Deutschland auch an ausländischen Papiere« gewonnen hat. Graf Kanitz empfahl eine Lrntrolstelle für Prüfung von Emissionen, leider sagte er nicht, wie er sich die Errichtung solcher Centralstellrn denkt. Sorge Jeder für sich! Wer kein Geld zu verlieren hat, soll sei» Veld sicher a»legr». ES ist einmal eine Strömung vorhanden, die daS Gesetz annehme» will; über die Wirkungen werden sich unsere Rachsolger zu u»terhalten habe». Abg. Gamp (freikons.): Die politisch« Bedeutung der Börse kauv Niemand leugnen, der beobachtet hat, wie die englische Börse de» Eingriff eines auswärtigen Gegner» beantwortet hat. Die Reform war nöthig, da seit Jahren die Börsenvrrtreter zöger», selbst diese Reform in di« Hand z« nehmen und Leute, die einen versuch in diesem Sinne unternehme», boykottier». Der erfolg» Ws« versuch der preußischen Regierung, gegen den Terminhandel tinzuschreitrn, läßt erkenne», daß nur die ReichSgrsrtzgebung er folgreich eingreifeu kau», weil sonst beim Eingreifen einer Einzel» regterung daS Börsengeschäft sich in einem Nachdarstaate neu etablirt. Die Vorlage anlangend, so wird dir Machtbefugniß deS StaatskommiffarS vergrößert werden muffen; ebenso bedürfen die Bestimmungen über die Errichtung des BörsenauSschufleS ge nauerer Prüfung; nach der Lorkommisfion an der Börse ist eS bedenklich, dem Ausschüsse so weitgehende Befugnisse zu über» tragen. Bei der Preisfeststellung sollte der StaatSkommifsar eine weitergehende Befugniß haben; auch anderen Körperschaften wird mau eiue Mitwirku»g nicht vrrsagen können. Die Bestimmungen über die persönliche Haftung bet Emission« genügen den gehegten Erwartungen im vollen Umfange; sie gehen noch über die Forderungen der Vörsenenqurtekommisfiou hinaus. Wünschens- werth wäre allerdings »och, daß die Emission! stelle verpflichtet würde, beim Vörsenkommiffariat den Nachweis zu führen, daß gewisse Anforderungen, die man an daS solide Börsengeschäft stellen muß, erfüllt find. Der börseomäßige Terminhandel ist entbehrlich, wenn auch zuzugebrn ist, daß der Terminhandel außerhalb der Börse nothweudtg wird erhalten werden müssen. Leider gestaltet sich dieser Terminhandel jetzt so, daß er da! Risiko immer auf die minder kräftigen Schultern abwälzt. So unschuldig, wie der Abg. Meyer eS darstrllt, ist der Termin. Kaisers!' S rin, und daun Liebeswerbeu. Stoma» vo» Gertrud Fraukr-Schievelbrin. prüftmg allein wird kaum eine Sicherheit dafür gewähr«, nur solide, ausländische Papiere au der Börse gehandelt werden Da» Publikum dürfe sich »tcht der Berpßiytuug entziehe», di, Güte der zu kaufeudru Werthe selbst zu prüfen, hoffentlich «, ltngt e», ein Gesetz zu Stande zu bringe», da» de» Auswüchse« de» Börs«treiben» wirksam entgegrutritt, ohue de» berechtigt«» Einfluß der Börse zu schädige». Wett«rberathu»g Freitag. handel keineswegs. Wir sahen daS bei der Preissteigerung deS Kaffee!, die durch den Terminhandel an der Hamburger Börse herbrigeführl worden ist. Fällt da» Termingeschäft ganz fort, so vereinfacht sich daS Geschäft und e» kann nur »erkauft werden, waS vorhanden ist. Für da» Getreidegeschäft ist daS von br» souderer Wichtigkeit, umsomehr, als 40 Prozent de» vorhandenen Getreide! nicht lirferfähig ist. Hierher ist auch namen.lich der argentinische Weizen zu rechnen, der rin Mittelding zwischen Roggen und Wetzen und deshalb durchaus mtndeiwerlhig ist. Hier wird die Staatsaufsicht künftig im Interesse der Land» wirth'chaft nachdrücklich einschreitrn können. Für die Beurthetlung der Kreditfähigkeit wird dir Eintragung in da» Bärsenregister sehr wirksam sei«; auch dir Anlegung eines Registers zur Eintragung aller Termingeschäfte, daS öffentlich auSzulegen wäre, würde seh, wohlthätig wirken. In dem Drpotgesrtz, da» im Wesentlichen zu billigen ist, wird die Nummerangabe der gelieferte» Stücke nicht zu entbehren sein. Hoffentlich kommt ein alle Theile befriedigende! Gesetz zu Staude. RrichSbankpräsident Koch: Die Vorschläge der Evquetekommisfion haben theilwrise eiue Verschärfung erfahren und eine leidenschaftliche Erörterung zur Folge gehabt, die hier glücklicher Weise vermieden worden ist. ES war ersreulich, daß keine allgemeine» Vorwürfe gra« de» HandrlSstand erhoben wurden. In seiner Hesammlhett, in seinem Kern, habe er sich als gesund erwiesen. Leider ist e» ihm nicht möglich gewesen, die Einrichtungen au» eigenrr Kraft zu schaffen, die die Vorlage Heinz Hüppeden schien sich den Stachel ihre» Anblick» immer wollüstiger in» Herz zu wühlen. Die Toni vom Kaffeestündch«, im graue», schlichten Kleide, die er ein paar Monate lang über sehen konnte, hatte ihm vielleicht noch einen Rest von Hoffnung gelassen. Diese strahlende Erscheinung mit dem Perlenschmuck um den schimmernden HalS — in dieser Umgebung — schleuderte den Verwegene« abgrundtief in sein Nicht«. Er lächelte manch- mal sarkastisch, wenn ihm seine Lage ivS Gedächtniß kam Welche Gegensätze! Seine arme Mutter im Jrrenhause — er durch die großen Kosten diese» Aufenthalts auf eine Sparsamkeit angewiesen, die mit dem Groschen rechnen mußte — äußerlich zwar durch seinen Frack und durch seine weltmännischen Manieren ein gleich berechtigtes Glied dieser Gesellschaft — im Grunde aber doch durch eine unauSfüllbore Kluft von ihr geschieden. Er sah, wie Toni die Pflichten derWirthinmit der ihr eigenen peinlichen Gewissenhaftigkeit erfüllte. Ihr Vergnügen — und sie tanzte leidenschaftlich gern — genoß sie rur so nebenher, wenn alle anderen zufrieden, wohl versorgt waren. »Sie ist doch geradezu unheimlich gut', murmelte er endlich, in einem Ansall von MitthrilungSwuth daS lange beobachtende Schweigen unterbrechend. .Wer?" fragte Ulrich zurück. Heinz antwortete nicht Er nahm einem Diener, der mit einem großen Tablett voll Erfrischungen herumging, ein GlaS Mandelmilch ab, rührte sorgfältig um, kostete uns sagte gerührt: .Und diesen Göttertrank hat sie gewiß selbst komponirt . . .! Stehst Du, den feinen Blausäureduft habe ich so gern. Man kann sich einrede», man schlürfe Gist. .. Gift in der einschmei chelndsten Farm —' Heinz liebte eS jetzt, an de» letzten Dingen herumzutasten, mit ihnen zu spielen, wie Hamlet; sein« Kummer von seinem all- zuweichrn Herzen auf die Phantasie abzuwälzen, wo er üppige, doch ungefährlichere Vlüthen trieb. .Wie denkst Du überS Nachhausegeh«?' fragte Ulrich. .Aber ich habe mir schon den Kopf zerbrochen' meinte Heinz, so vertieft in daS Schlürfen der Mandelmilch, daß er Ulrichs Be merkung überhörte, .den Kopf zerbrochen, warum sie so ... so andkiS auSfieht. Jetzt weiß ich'»: sie lacht ja gar nicht «ehr! ES war so nett, ihr Lachen, al» wen« eine Wildtaube girrte . . . So harmlo» ... so herzlich ... wie ein kmb lacht. Manchmal hab' tL'S albern gefunden, weil fit doch im Grunde so eine -rnste Natur ist. Aber e» gehört zu ihr wie daS Tüpserl zum i Dti se junge Baronesse ist gar nicht die Toni Sanden, wenn sie ihr Lache« verlernt bat.' .ra geht- ihr wie Dir.' .Mir!' murmelte Heinz grollend und stellte daS leere Gla» ^ur Seite. »Und Du glaubtest, e» ginge nicht ohne —* .Nun, wer jetzt noch roh genug wäre, mich aufzuzirhen — bek meinem Unglück!' Und dann philosophtrte Heinz weiter. .Di« Leute find im Grunde gar nicht so schlecht, als ich mir ei»- bildete. Sie lachen gern mal und wer ihrem Lachbedürfniß nur den kleinen Finger htnhält, von dem nehmen sie die ganze Ha«d. Aber siehst Du, seit r» herumgekomme», wir schlecht ,» mir g«hk — da denkt keiner mehr an da» Komische meine» Namen». D« verfluchteste Spottvogel nimmt mich ernst — und so hab ich den» ganz natürlich selber endlich angefangen, mich ernst z« nehmen. Wir find ja mehr, als wirS ahnen, der Reflex, da» Echo der Außenwelt. . .' Henny flog eben an ihnen vorüber in Werner» Arme». »Bloß diel' murmelte Heinz ingrimmig, »bloß die bringt»- noch fertig, ihre Witzfunken an meinem Schicksal anzureib«, «« selbst Heller zu leuchten. Aber sie hat» heut wohl gemerkt, daß, ich fertig bin mit ihr.' .Höre, Heinzelmann, Du hättest nicht hierhergehen soll«!' .Sie läßt alle Miu« springen,' fuhr Heinz in tiefer sitt licher Entrüstung fort. .Sie wird ihren Zweck erreiche» uod d« blonden KriegSman« fange». Schon bei dem Kaffeestündch« — seligen Andenkens — kam» mir oft so vor, al» setze er bloß ehrenhalber die aussichtslose Belagerung der Veste ToSka fort .. fort ... und plane insgeheim schon andere Beutezüge.' Der Walzer war zu Ende. Nach einer Pause begannen die Klänge der Franxaise. AuS den größeren Gruppen lösten sich einzelne Paare und stellte» sich in zwei Reihen auf. Aber noch immer schien etwa» nicht in Ordnung zu sein. Man lief hin und her, fragte, verhandelte. Auf einmal stand Tont vor den beiden Freunde», mit eine» kleinen halben, beinah verlegene» Lächeln. .ES hilft nicht»,' sagte sie, an ihrem Gürtelsträußchr» nestelnd» .e» fehlt ein Paar. Baronio Hanstein hat Nasenbluten bekomm» und ihr Bruder hat sie nach Hause begleitet. Da muß ich schon . . . obgleich ich den Tanz überschlagen wollte . . . Gott! ich bi» die Unbilden dir Grenzwa Maßregeln r soldatrn «ich mit den Sch auch, wie ob zugleich. Ueber I Raabe wir getheilt: Am nommen, ner zu bringe», zur verbring, während der einer Entfer Furcht der S Maßregel ve sahen ste fick dachten sie zu sönlichkeit ur mit Peitschen zum Hause ! Lnterdeffen r chatte den In Posten, Hilst Niemand zur mochte den S überfielen bei wußtloS zu de» Thatortet Mann, wie! Die Leiche se FelSspalt gez die Stiefelsol Sohn, ist flü sind verhaftet Präsident Borwand zu solchen überh er hat den Jameson wo! Kapkommiffa sicher, waruu kühl erwäg» gestählt. Er nicht noch ei, ! ChauviniSmr Republik mi! UitlandcrS st nannte Refoi von Krüger« regierung un die letzte Mö ist. Die Re hergestellt, u Zwischenfall waren schon schädigungSar samen Weg beruhigt sich auch ketneSwe sich verflüchtig ! Episode in L 'standSloS gewi hegt, die Bur schüchtern, da! durch das T Deutschland e nicht. Die A waS sie sind: Kapitalistengr mindeste Snl Ueber die gegen die D i Meldungen vo daS britische i seine Rechte i Diese Haltun Meldung, das werden sollen Befehlshaber einem Kreuze dort nach Gi I Die Reibung! I Londons baue I flöße. — ES I seines biSheri I sichtlich nach I dar ein Krieg Die,owrl I daß die Suffo I rechte Enzian! I laut des Bei I Taktik der em I mit falle der I hobene Voran I Suzeräniiät b I schreibt belüg I rnglische Regt I Suzeränetät ( I Konferenz zu I irgend einer e I flrenz anzure, I schloffen, daß I Absicht hegen I i» fast allen ! I die dir .Time l ruführen, daS .. Die frarr i Ichiedenen Im I der vesorgniß lammen könnt I flffen von den I stgt, dem Stn I boranschreitet' Papageien, w I?ad Jena so ToSka »ickte zurück: ich gönu' Dir'S! Da«» sah sie Ulrich »eben Toni, und da» heimliche Glück, daS ihr den ganze» Abend la« und süß d«rch die Ade« geflossen, ohne daß sie seiner Quelle sich immer bewußt gewesen, schäumte aus und röthetr ihr dir Wangen. Rar heute noch! sagte sie sich und drängte Alle» zurück, WaS diese einzigen Stunden trüben konnte. Sie war eine begehrte Tänzerin. Ihre schöne Ruhe, die strengen, edlen Linien ihrer Gestalt, die weiche», fließenden Falten ihre» Meide», da» gab zusammen ein Bild vo» prächtiger Harmonie. Ulrich uud Heinz Hüppeden standen al» Zuschauer unter einer Grupp« junger Balllöwen am Eingang de» Saale». .Ihr Tanzen ist Musik für die Auge»', sagte Heinz etwas paradox. Ulrich »ickte. .Willst Du den» nicht auch —' fragte Heinz .Ich sehe lieber.' Er hatte lange mit sich gekämpft; hi» «ad hergrzerrt hatte ihn sein leidenschaftliches Begehren, sie auch einmal so im Arme z» halte» wie die anderen fremde« Männer; den Duft ihres Haare» zu athmen, der schon vorher während ihres Besprächt leise «nd süßbrtäubeud aus th« eingedrungrn — die Wärme diese! stolze« Körper» an seine, Brust zu fühle». Du würdest Dir'» nur unnütz schwer machen, dachte er und blieb. Und sah. Heinz, nachdem er ein paar Pflichttänze abg«. than, leistete ihm Gesellschaft. Toni kam ab und zu heran und erkundigte sich, ob sie noch immer keine Lust hätte», mitzuthun? sie müßten sich ja sträflich langweilen, und da» ginge ihr doch gegen die Ehre als Haus, »irthto. Sie beruhigte« sie mit einem Scherz über diese« Punkt Dau« ging sie wieder. Heinz sah ihr nach mit seine« melancholischen braune» Auge». Gr schien sich allmählich behaglich »tnzunisten auf seinem Platz an einer der gelbe» Marmorsäulen, die den kleinen Balkon für da» Orchester trugen. Der prvchtoolle Saal, der durch zwei Stockwerke ging und im glä«zruven Stil Loui» Ouinze dekorirt »ar, lag »bk! sichtlich vor ihm, und die Tanzlust war jetzt so all gemein, daß Niemand ihm seinen Beobachterpofien streitig machte Zum ersten Mal seit de« Tode ihrer Mutter hatte Toni dir Halbtrouer abgelegt. Statt der grauen .Nounentracht', die th, etwa» Ernste» und Feierliche» gegeben, trug sie heute eine Toilette bo» schwerem, meergrünem Atla», mit kostbaren Spitzen um den Halsausschnitt. Ihre stolz« Haltung, der leise Zug von Würde der ihr trotz ihrer Jugend eignete, kam in dieser Kleidung voll zur Geltung. Sie hatte de» schönste« Nacken, die schönsten Arme, 'Regierung für die deutscheu Jatereff« i» AuLlaude de» snge- »heiltest« Beifall geftrude», nicht »ur t» Lande, sondern auch in diesem Hause. (Bravo» recht» ) Bisher hprt da» Börsen- kommiffariat immer seine Ausgabe tmhi» ausgefaßt, alle a«Slä»dische« Papiere zuzulaffen. Die Haftpflicht für Prospekte muß sehr sorgfältig geprüft werden, so»st werd« unsere Emittenten ganz abgefchrcckt zum Bort heil de» AuSlaude». vielleicht Knute für Zulassung ausländischer Papier« «tue Eeotralstell« für ganz Deutschland geschafft» werden. Da» kann »uferen Emittent« gewiß »ur ganz lieb sei». Eine» Termivhaudel iu fungiblen Maar« halte« wir für rmbedeullich, iu auder« Waareu jedoch, imd insbesondere in Getreide, nicht wegen der Manipulation«, die mit diese, Waare stattfiud« und den Handel verhindern, eine« entsprechend« Prei» für gute Waare anzulegen. Iu der selben Richtung wirkt der Handel mü fiktiver Waare schädlich. Mit de« Bärsenregister hat dir Regierung da» Richtige iu der Vorlage getroffen, namentlich durch Ausdehnung de» Register» sowohl aus Fond»- wie Produkteubörse. Eine gewisse Steigerung der landwirehschastlicheu Preise wird ja diese Vörfeureform zu, Folge haben, aber vor zu großen Hoffnungen sollte man sich hüte». A» dem Drpotgesrtz ist da» Selbsteiutrittirlcht deS Ko««isfionär» bedenklich, da hierdurch da» Interesse d«S Som- Missionär» immer io Gegensatz zudem de»Kommittentengerathm »mß. Ich will nicht Vorwürfe gegen die Kommissionäre im Allgemein« mach«, aber e» kommen doch arge Sache» vor, wie die der Erquetekommisfiou zugelrag«»» Mittheiluogeu beweise», Mittheilung«, bei den« e» sich zumeist um Geschäfte de» Koulmisfiouärt» für eigene Rechnung handelte ohne Wissen de» Kommittenten. Redner erwähnt einen spezielle» Fall mit dem Erbiete» eventueller Namen»uruuu»g. Da» Angeben eine» Strohmänner durch den Kommissionär müßte al» Betrug ange sehen werden. Diese ganze Börsevreform ist nicht nur eine Wirth- schastliche, sondern eiue soziale Frage. Thun wir da» llnsrige, um mit de» vorhandenen Mißstände» aufzuräumeu. Möge Deutsch- land hiermit de» Ausaog »rach«»! Abg. Meyer (frets. ver.s: Ich sah Vorau», daß mir Jemand zuruf« werde: .Mönchlein, Mönchleiu, Du gehst «inen schweren Gaug!' L» ist heute wohl erlaubt, da» Interesse der Landwirth« z« vertreten, da» Interesse au Prämien uod Liebesgaben, aber bedenklich ist e» für da» Interesse de» Handel», bedenklicher noch für da» Interesse der Börse eivzutreteo. Ich halte den Börsen, verkehr iu drosrlbe» Form«, irr denen rr sich entwickelt hat, für «entbehrlich, uud wenn Sie diese Form« abschaffe», werdrn «»der« wiederkehren. Diese Vorlagen werde» Gesetz werden, wenn möglich »och mit verschärf«,. Geschieht die» aber, so werden die klein« Bankier» «d Produktenhündler zu Gunsten der großen Bankier» uod Produkteuhändler und die Provinzbankier» zu G«steu der hauptstädtischen geschädigt. Außerdem wird nicht dir rtgeutlich« Börst dro Schad« hab«, soudrru der Verkehr und die prodozirrod« ErwrrbSstände. Der Produzent hat «ur Vor- thetl davon, wenn ihm grgeowärtig der Mittelsmann zwischen iy« und den Konsument« seine Ernte auf einmal bezahlt, dir er sonst nur allmäblich während eiue» ganzen Jahre» loS werden würde, da der Konsument seinen Bedarf nur für den Tag deckt; der Händler geht aber, wenn er die Waareu eine» ganzen Jahre! kauft, eiu Rifiko eto, «d dazu muß er erst eine Prämie haben. D« Terminhandel unbefugter kleiner Spekulant« mißbillige «ch ich. Aber r» thut Mancher, um» nicht seine» Geschäft» ist, «» geh« Manche auf dir Jagd, dir nicht treff« können, oder treffen, wa» sie nicht treff« sollen. (Heiterkeit.) Die Börse« rrgister halte ich sür so gefährlich nicht ; aber durch dasselbe ge statte« Sie gegen eine Gebühr Geschäfte, die Sie sonst veru-theilen Gla«b« Ste doch nicht, daß an der Börse so große Vermöge» gesammelt werdrn, daß da läster Millionär« find. Wenn eiu «al «in Miuistrr die Börse einen Giftbaum oannte, so hätte höchsten» gesagt werdrn dürfen: Unter de» mächtige» Schatte» de» Baume» der Börse befinde« sich auch giftige Kräuter. Und wo wäre da» nicht der Fall? Die Schwankungen der Preise liegen i« de» Vrrhältuiffen außerhalb der Börse. Je größer de» pvlwsch« Umschau Freiberg, den 10. Januar: Sicherem Vernehmen nach hat der tzewtsche Kaiser eine ander weitige Organisation der Schutztruppe» in de» Kolonie» i» der Weise «geord»et, daß da» ReichSmarineaM au» der Organisation «dgtlttg auSscheidet und die Trupp« m einer Art von Kolontal-Sendarmerte ««gestaltet wird, so daß A abgesehen von der uothweudigen, aber einfachen militärischen Or ganisation in alle» sonstigen Beziehungen dem Gouvernement und weiterhin der Kolouialabtheilung deS Auswärtigen Amte» unter stellt würde. Fürst BiLmarck wird, wie der .Berl. Lok.-S»z.' erfährt^ der wiederholten Einladung del Kaiser» doch Folge leiste« und am 18. Januar gegen 10 Uhr Vormittag» in Berlin eiutresfe», vorausgesetzt, daß bi» dahi» in seinem GesundheitSzustaod kein« Verschlechterung eintritt. Wahrscheinlich wird der Fürst schon TagS vorher »ach Schönhause» fahren. Der Fürst wird auch diesmal im Königliche» Schlosse absteigt», an der Parade i« Wage» mit besonderer Genehmigung de» Kaiser» theilnehme», dem Galadiner beiwohnen, voraussichtlich aber schon Abend» nach Schönhausen resp. FriedrichSruh zurückkehre». Auch die beide» Söhne deS Kanzler» erhielten Einladungen zu den Feierlichkeiten. Ein Oberst ist »um Ehrendienst d«S Fürste« bereit» designin. Die „Tägl. Rundschau' schreibt: Die Mission Poultney Bigelows, der bekanntlich die preußische Regierung zur Zu rücknahme der Maßregeln gegen die amerikanisch« BerficherüugS- gesellschasten bewegen sollte, ist, wie wir auS bester Quelle mit» theilen können, gescheitert. Herr Poultney Bigelow wird heute vo» Berl!« abretsen und wir glauben nicht, daß er allzubald hier her zurückkehren wird. Eine kaiserliche Einladung wird ihn jedenfalls kaum rufen; denn Se. Maj. der Kaiser ist über di« Einmischung Bigelow» in politische Angelegenheiten und sei« Ausbeutung privater Beziehungen höchlichst erzürnt uud hat seine« Mißfallen auch deutlichen Ausdruck gegeben. Al» charakteristisch sür Herrn Bigelow mag noch erwähnt sein, daß er, der kurz vor her den Fürsten Hohenlohe öffentlich auf da» Schärfste augrgrisfev hat, eine Audienz beim Reichskanzler nachsuchte und durch Ver mittelung der amerikanischen Gesandtschaft auch zu erlange« wußte. Natürlich verlief auch diese völlig resultatlo». Von dem Schmuggelwefen an der russische» Grenze wird au» Tilsit berichtet: Der Besitzer M. au» Laugallru wurde NachtS durch heftiges Klopfen anS Fenster geweckt. Als er vor die Thüre trat, standen zwei bewaffnete russische Soldaten vor ihm, die in dem jenseits der Grenze ge legenen Kirchdorfe Daguci dem Besitzer Gencz zwei Schweine au» dem Stalle gestohlen hatten und diese dem M. zum Kauf anbotem AlS dieser den Kaus ablehnte, setzte ihm einer der Soldaten sei» mit einem Bajonnet versehenes Gewehr auf die Brust uud drohte ihn zu erstechen, fall» sie Verrath zu fürchten hätten. N« trieb« die Soldaten die Schweine auf den Hof deS Besitzers N. mch klopfte» au rin Fenster. Hier waren sie an eine falsche Adresse gelangt; sie hatten au da» Fenster drS GrenzaufseherS Gazallt geklopft. Bevor G- jedoch angekleidet war und htnauSkam, war« di« Soldaten von dem auS Rußland stammenden Dienstmädchen Sie zuckte die vollen Schulter» und sah auf. „Einer von den Herren muß sich opfern.... ich kann Euch «tcht helfen . . .' Ihr Blick traf Heinz weich, schüchtern, voll mädchenhafter Zurückhaltung und doch bittend. N»r eiue Sekunde lang. Dam» glitt er, — da Heinz unbeweglich staud — zu Ulrich hinüber. »Uli, sei nicht s» faul! Soll ich etwa betteln?' Sie lachte, während ihr Ulrich den Arm bot. Aber e» wir ihr alte», harmlose», trevherztge» Lachen nicht, und al» sie « Hein» vorüber ging, sah sie ihm mit fremdem, kalte« vltck tw» G,ficht. bezweckt. Der StaatSkommifsar ist ein »och unbeschriebene» Blatt, ihnen gelang, auch die Schweine über die Grenze zu bringe». Seine Befugnisse »och über die Vorlage hinaus zu erweitern, ist Die russische Regterung hat unlängst auf der ganze» Grenzlinie bet der Ne«vri> der Stillung nicht unbrdenkl ch Die Emission»- die Schilderhäuser, die den Grenzsoldaten bisher zum Schutz geg« Du bist auch nicht mehr der .Ha»! Huckebein' von sonst.' »»» >-»r vu»r v« .Der Narr! Der Spaßmacher!' «Sirte Heinz „Rein, Gott — Nacke» und Arme, über denen man die Unrrgc -.LßigkriU^oiit l An den nächsten Laternenpfahl gehö.» ich ja, wenn die ihre» Gesichte» leicht vergaß. ^cwal-ku: bei Wir nicht augeschlagen hätte!'
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