Volltext Seite (XML)
als bereu Inhaber aber Pa«! Lauter in Freiberg, »f in Rosie« 3 3 4 4 4 5 13 30 Min. Vorm. »f Fahrplane verkehren: ab Freiberg „ Kleinwaltersdorf , Großschirma „ Großvoigtsberg ung. ce 1896, enthaltend: eingetr^n worden. Kaufmann Herr August Paul Lauter daselbst Freiberg, am 81. Auauss i»a« g 't 1896. Königliches Amtsgericht. Schmidt 24. Septembn 1881 eichtet? F?rma für die Stadt Freiberg ist heute die am Uhr 45 56 »erairtwortttche Leitung: Georg Bnrkhardt. ——— 49. Jahrgang.'— Mittwoch, de« 2< September DaS 21. Stück de» Nr. 2321 Büraerli^^e^"^ , Nr. 2322 Einsübrün^^^"^ Vom 18' Äugust 1896, ' ist bei uns «„gegangen und Zum Bürgerlichen Gesetzbuche vom 18. August 1896 Treibers, am 81^2 "Unserer Rathskanzlei zu Jedermanns Einst- aus v-ir , Der Stadtrath. MißergerAnzeigex / md Tageblatt Amtsblatt sSr die Nützlichen md Müschen Behörden zu Freiberg und Brmd. ÄL1 'S L'bNK?» K j 1«S6 Außerhalb del» LandaerichtSbezirk« 1b Pfg dem Muthigsten gehört also heut mehr denn je der Sieg. Zum letzten Entscheidungsstoß der Schlußetappe auf 50 Meter, wie das französische Reglement von 1883 es schon vorschreibt, wurde neuerdings angeregt, eine Reserve algerischer TnrkoS bereit zn halten, um deren barbarische Wildheit gegen die erschütterten Nerven europäischer Kultrmenschen als Trumpf-Aß auszuspielen I ES liegt auf oer Hand, wie wichtig für solche Zukunftstaktik ein schneller Aufmarsch zur Gefechtsentwickelung ist. Der An marsch wird freilich am leichtesten in der Breite hcrgestellt. Eine quadratische Tiefe, wie 1806, wo Napoleon 200 000 Mann lenkte „wie ein Major sein Bataillon", wird ja schwerer zu erzielen sein. Gleichwohl verwendete schon daS französische Reglement bis 1895 Vierecke von zwei biZ^drei Corps, in starken Kolonnen nach der Tiefe gegliedert, statt in Linien-Breite. Man vermochte hierbei nicht elastisch zu manöveriren. Heut aber nach dem neuen Reglement vom 28. Mai 1895 staffelt (echelonnirt) man die Lagerplätze derart, daß man sich stets sofort in Marsch setzen kann, gleichzeitig mit allen Theilen, statt sich erst wieder konzen- triren zu müssen. Weil man einen halben Tag brauchte, um innerlich auszuschließen, machte man früher nur 20 Kilometer pro Tag, während sich jetzt die Geschwindigkeit verdoppeln kann. Vor dem Feinde wiro die Tiefe durch doppelte Frontbreite ver mindert und so die wahre Konzentration bewahrt. Natürlich gilt es bei der heutigen Feuertechnik, möglichst rasch eine weite Front zu bilden, um alle Gewehre zu durchschlagender Wirkung zu vereinen, zugleich aber die Hintertreffen so bald wie möglich der mörderischen Fernzone zu entziehen. Rücksichtsloses Vorwärts heißt also heut die Parole. Hierzu noch einige Detail-Bemerkungen über heutige Fern feuerzonen. Die wirkliche Schußdistauz der Artillerie beginnt überhaupt erst mit 1800 Meter. Bei 2400 Meter hindert der zu große Einfallswinkel der Geschosse. Auf 1200 Meter tritt der Hauptkampf ein, um eventuell auf 600 Meter für den Sturm angriff der Infanterie sich zu nähern. Nun ist die Wirkung des Gewehrs auf die weiteste Distanz (2000 Meter) ungefähr die gleiche, wie beim Geschütz, d. h. schwach und unsicher. Auf 1500 Meter dürften Shrapnell und Gewehrkugeln sich auch noch so ziemlich ausgleichen, d. h. immer noch matt und mäßig wirken, falls mcht besondere Umstände erleichtern. Nämlich derart, daß entweder das Artilleriefeuer eine noch unvorsichtig geschlossene Kolonne erreicht, oder daß umgekehrt eine frei exponirte größere Artillerielinie ein breites Zielobjekt bietet. Gelingt es aber der Infanterie, Flankenfeuer abzugeben, so ist schon auf diese Distanz die Artillerie ohnmächtig, da sie dauernd auf Frontalfeuer ange wiesen bleibt. Schon hierin liegt ihr ungeheurer Nachtheil für das moderne bewegliche Gefecht, das immer Umgehung erstreben wird. Auf 1200 Meter aber, wo die stärkste Wirkung des Ge schützes anhebt, spricht sich die Ueberlegenheit deS Gewehrs bereits entscheidend aus. Und je näher die Artillerie heranfährt, um eine Entscheidung ihrerseits zu erzwingen, desto rapider wächst die Gefahr. Wird ein Angriff abgeschlagen, zu dessen Unter stützung die Artillerie reglementsmäßig bis 600 Meter nachfuhr, so wird zehn gegen eins zu wetten sein, daß ein Gegenstoß des Feindes sie außer Gefecht setzt und überholt, ehe sie ausprotzen konnte. Deutschland. Zur inneren Lage schreibt der ost offiziös bediente „Hamb. Korr.": Man darf nicht verkennen, daß der springende Punkt der jüngsten Krisis, die daS Ausscheiden des Kriegsministers v. Brow sart zur Folge hatte, nicht beseitigt ist: das Verhältniß zwischen Verantwortlichen und unverantwortlichen Rathgebern der Krone, zwischen Ministern und Militärkabinett hat zwar in einem Spezial salle einen Ausgleich, aber keineswegs en« gmndsä^ichk. d dauernde Lösung erfahren. Daria liegen für die Zukunft Vie Keime neuer Krisen. Wie von zuverlässiger Seite mitgetheilt wird, beabsichtigt oer General-Oberst der Infanterie, Freiherr von Los, der sich um die Armee in den verschiedensten Stellungen hochverdient ge macht hat, im Herbst dieses Jahres aus Gesundheitsrücksichten um seinen Abschied zu bitten. Er hat denn auch bereits dem Kaiser von diesem Entschlusse mündliche Mittheilung gemacht. Einge weihte Kreise wollen wissen, daß von Hahnke zum Nachfolger d«S Frhrn. v. LoS, in den Stellungen des Oberbefehlshabers in dm Norken und des Gouverneurs von Berlin, ersehen ist. Wie entschieden Fürst Bismarck jede Einmischung unverant wortlicher Personen in die Regierungsgeschäfte zurückwies, dar über bringt die soeben erschienene dritte Lieferung des 3. ÄandeS von Horst Kohls „Bismarckjahrbuch" ein neues Zeugniß aus dem Briefwechsel zwischen dem Fürsten Bismarck und dem Minister v. Roon.. Das Reichskanzleramt, gez. Delbrück, hatte 1869 in einem Bericht an den Kaiser einen ehemaligen hannoverschen Postbeamten H. für das Amt eines Oberpostdirektors in Frank furt a. M. in Vorschlag gebracht. Dieser Vorschlag war im Kabinett bemängelt worden, weil der Beamte erst drei Jahre in preußischen Diensten gestanden hatte. KabinettSrath von Mühler hatte erfahren, daß Korrespondenzen des ehemaligen Königs Georg von Hietzing häufig den Weg über Frankfurt a. M. nahmen und meinte, daß die Ausführung etwaiger Beschlagnahmemaßregel» gegenüber solchen Korrespondenzen für einen ehemaligen hanno verschen Beamten schmerzlich sein müsse. Er hatte deshalb dem König die Einforderung eines anderen Vorschlags rathen zu dürfen geglaubt, und Minister v. Roon hatte als Vertreter deS abwesen den Reichskanzlers die abweisende Entscheidung kontrasignirt. Auf gebracht über eine solche Einmischung deS Kabinetts in eine Frage seines Ressorts verfaßte Fürst Bismarck ein Promemoria (m Varzin 28. August 1869), worin eS nach Erörterung deS spe ziellen Falles wie folgt heißt: „Es ist bisher nie vorgekommen, daß die technische Beurthetlung der Qualifikation einer Person in die Instanz des Civilkabinetts verlegt worden wäre. Wenn dem Generalpostdirektor nicht mehr die Fähigkeit zugetraut wird, die technische Qualifikation der Beamten seines Ressorts zu beur- thecken, so müßte derjenige KabinettSrath, der sie richtiger zu schätzen weiß an seine Stelle gesetzt werden, falls Ordnung im Dienste verbleiben soll. Die letztere ist unvereinbar mit einem System, nach welchem die persönliche Qualifikation im Kabinett beurtheilt und damit der Schwerpunkt der Personalfrage in eine dienstlich nicht Verantwortliche Stelle verlegt würde. Es wäre mit einem solchen System dem Nepotismus eine weite Thür ge öffnet, über die bei uns, namentlich bezüglich der Verwendung m den neuen Provinzen, wie es scheint, nicht mit Unrecht, geklagt wird. Der vorliegende Fall stellt sich als ein in der preußi schen Dlenstpragmatik unerhörter dar. Wenn der König persönlich VoZ^ebe für einen besonderen Beamten gehabt hätte, so wurde Se. Majestät wohl mit seinem Wunsche nickt zurückge- halten haben. Die Beurtheilung der dienstlichen Qualifikation eine- Beainten hat Allerhöchstderselbe bisher dem GeneralpostdireKor vertrauensvoll überlassen. Man kann daher die in diesem Falle ergangene königliche Entscheidung, mit welcher ein amtlicher An trag abgeleknt wird, nur den postalischen Einwendungen des Herrn v. Mühler (des damaligen Kabinettsraths) zuschrecken — einer Art von Beeinflussung der Allerhöchsten Entschließungen im laufenden Dienst, welche mit der Stellung des Kabinettsraths unverträglich ist und die Geschäfte vermehrt und erschwert." — Zugleich richtete Fürst Bismarck am folgenden Tage einen Privat brief an den Munster v. Roon, worin es heißt: Ich weiß nicht — »r. »vvlde. W. Anctton in FreiberasSorf. Grundstücke — Marteiis.?^-"^" Nachmittags 3 Uhr werden im Böimerschei» Pferde, 4 Geschirre, 1 neuer Landauer, 1 Halb- Jn einem ganz vorzüglichen, soeben herausgegebene» Büchlein „Abriß der Taktik" (Zürich, A. Müller) von dem bekannten schweizerischen Militärschriftsteller N. Günther heißt es am Schluß: „Der Gedanke, daß das rauchschwache Pulver nur die Vertheidigung begünstige, machte bald von Neuem den alten be währten Ideen über die Offensive Platz." Wir möchten aber dahinter ein großes Fragezeichen scheu. Es ist allerdings wohl zu erwägen, daß beim Kampfe nicht blos materielle, sondern auch psychologische Faktoren mitsprechen. So z. B. müssen wir unsere Anzweiflung der heutigen Möglichkeit einer Kavallerie- Attaque dahin ergänzen, daß eine auf 800 Meter im Galopp gerittene Attaque dem Fußvolk nur wenige Minuten Zeit läßt, ich zur Abwehr zu rüsten. Die eine Minute aber von 500 Meter ab genügt vollkommen, um jeden Ansturm vernichtend abzuschlagen. Wenn also bei Reichshofen und Sedan das uber- raschende Anreiten sogar dem Zündnadelgewehr gegenüber absolut erfolglos blieb und 50 Proz. Verlust kostete, so dürste dem klein- kalckrigen Magazingewehr gegenüber das Ergebniß doch noch ungleich vernichtender ausfallen. Die Leistungsfähigkeit des Pferdes kann sich nie steigern, die des Gewehres verzehnfachte ich. Was aber hier für die heutige Attaque gilt, kann man in gleicher Weise für jede frontale Offensive m Anschlag bringen. Politische Umschau. Freiberg, den 1. September. „ Riesa 6 „ 18 „ „ (Zug 1171)- Zur Benutzung des Sonderzuges berechtigen die gewöhnlichen Fahrkarten. Dresden, am 31. August 1896. Königliche Generaldirektion der Sächsischen StaatSeisenvahNe«. 8. No. 8309 S. I. v«» Ser chaise, 3 Lastwagen, r- Handwagen, 1 Spazier- ""d 1 Lastschlittm^ e s Cementfu^boden- 3 Hobelbänke, 4 eiserne Träger ü 7 m l. u. 36 «m h., IPartie Sandsteine u.^- Platten, 155 Fensterstürze, 37 Fenstergewände, 202 Fenstersohlen u. 2 s H Freiberg, den 1. September 1896. Sekr Sonderrug Frciberg-Nossen(-Riesa). Aus Anlaß der Truppenparade bet Zeith^n wird am DoE S. September VS. M., ein von Freiberg nach Nosie« Mm.A UA an den daselbst 4 Uhr 40 Min. Vorm, nach Riesa abgehenden Zug Nr. 11", «ay s u Die Wirkung des modernen Gewehres. Von Karl Bleibtreu. kleinkalck!ig§Gewehrmöde^ Wiederum ein neuestes taktische Bedeutuna vi-s»» . ^führen wollen, möchten w,r die Me Gesamm ^ technischen Fortschrittes untersuchen. Mlich T« ^ Gewehres - be- WepwTnüt^ Zahl der wZris von L wie 7^ - wcan venle sich also die ver- Schlachten! ^Sie eines Geschoßhagels, wie in den Metzer auk»ürk!ntt^Ä7 auf 2000 Schritt E a^ina" ^ beim Nahekampf auf 600 Schritt auch die Garde vor St. Privat m ^0 bis 1600 Schritt, also beim Vorsturmen binnen einer Viertelstunde, litt hingegen mäßig, als sie auf 600 A)" E Stunde lang im freien Felde dem Bollwerk gegen- ist Psychologisch nur zu begreiflich. ^Es^t des Schießenden in Folge zitternder Nerven wächst nämlich, ,e näher die sichtbare Gefahr d. h. der Feind Die Zahl der ungezielten und deshalb verschwendeten Schüsse ist eme fast unglaubliche. So hat Major Minz für Nviffeville (81. August und 1. September) herausgerechnet, daß aas stden verletzten Franzosen genau 35 Gewehrschüffe kamen, also 34 Kugeln davon fehlgingen. Für di« Artillerie stellte sich me Rechnung nicht viel besser: drei Granaten für jeden außer Gefecht gesetzten Franzosen — während umgekehrt jede treffende Granate mindestens drei Mann wegreißen sollte, wie wir hinzu- fügen. Dennoch glauben wir hier und anderwärts ein genaueres und kaltblütigeres Schießen der Artillerie immerhin annehmen zu sollen, da die Stabilität ihrer Stellung und ihre minder exponirte Lage solches zuläßt. Wo Artillerie indessen im direkten Kleingewehrfeuer steht, wie die holsteinische bei Verneville oder die brandenburgische Geschützgruppe am Bois de Bionville, die bayerische bei Loigny und Beaugency, dürste sich ihre Treffsicher heit auch bedeutend herabmindern. Doch verdient hervorgehoben zu werden, daß einzelne französische Batterien, falls sie bis zuletzt mit Mitrailleusengarben oder Shrapnels schaffen, wie bei Wörth und z. B. einmal bei Beaugency, genommen wurden, ihr Feuer also keine abschlagende Wirkung übte, während umgekehrt die deutschen Batterien fast durchweg auf nächste Entfernung ihre Schießsicherheit bewahrten. So die bei St. Hubert, obschon auf 300 Meter in der Flanke beschossen, und die heroische Batterie Leopold von Bayern bei Billepion. Ebenso hat die deutsche Infanterie besonders gegen Reiter- attaken sich unverhältnißmäßig besser gehalten als die französische, der man freilich eingeredet hatte, gegen Hinterlader würde heute überhaupt nicht mehr angeritten werden. Die Salven von zwei schon sehr geschmolzenen Compagnien 52er gegen die Garde kürassiere bei Rezonville auf 250 Schritt setzten 230 Mann 248 Pferde außer Gefecht. Mehr kann man doch mcht verlangen. Ebenso schlimm erging es den 11. Kürassieren bei Beaumont gegen nur eine Füfiliercompagnie. Bei Wörth zersplckterten drei tapfere Regimenter bei Morsbrunn, vier bei Elsaßhau en, be Sedan etwa sechs an dem nahen Schnellfeuer (zuletzt auf 50 Schritt) lose zusammengewürfelter Compagnien. An den Leiden ersten Beispielen ist noch bemerkenswerth, daß die an- greifende Reiterschaar sogar numerisch dem attanrten Häuflein weit überlegen war. Ein ebenso hohes Zeugniß stellte tue 38. Brigade ihrer Feuerdisziplin bei MarS la Tour und Beaune la Rolande aus, wo sie '» bedrängtester Lage auf 100 ;a 50 Schritt feuerte und dem übermächtigen Gegner schreckliche Ver luste beibrackte Bei der modernsten Feuertecknik schein sich aber berauSmstellen daß zwar auf 750 Schritt die Explofivnnrknng d^W äußert, jedoch von 700-1800 SchM m G die heilbarsten Verletzungen und die wenigsten Treffer Vorkommen, während die meisten ungezielten (zu hohen) Sck sie erst von 1500—3000 Schritt wirken. ^Demnack verringert sich also die wirkliche Gefahr auffallender- , den Feind herandringt, und ein beherztes we.se ie näher nmn an auf 600 Schritt bringt A^Ben^ wenigst tätlichen Verluste. Diese Erscheinung wird LmL gewiß vorschreiben, wie er zu fuhren habe;