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Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 09.02.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-02-09
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-189602093
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-18960209
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-18960209
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- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Bemerkung
- Fehlende Seiten in der Vorlage.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Freiberger Anzeiger und Tageblatt
-
Jahr
1896
-
Monat
1896-02
- Tag 1896-02-09
-
Monat
1896-02
-
Jahr
1896
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 09.02.1896
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Kr?Lver--r A«z^-„ ««d ra-etzlatt. Se^te S I8W. S. Febrsar im DU unmöglich gemocht. TuafiU ermordet« früher r nen S moanrr au» vluirach-, erschcß seinen eigenen vrode«, «övlete einer samoanischen Missionar und bewog erst kürz! ch die zu seioee zugehen. Der berüh-nte franz-fisch« BolkSwtrth Lerry -Beaulirn nnltiziehi in den .Döbatt" den Einllmmensteuer-Gcsetzemwuif der radika'en Regierung einer or nichteaven Kritik. Der Finanz. Minister Doumer behaupt-i in der Begründung mit scheinpetligri Mene, d>e n- ue Steuer solle nicht zu den bestehenden h nzuireten, sondern besttherde, dir abgeichoff werden, ersetzen; die persönliche Uieih« und die Thür« und F- n tcrsttuer sollen aufgehoben werden, n« der Einkomwensteuer Platz zu mach u Die alten Steuern jäh lich 150 M>ll ooen einiebrachi, dir neue soll nur um d Millionen m>hc bringen, 156 Millionen. L rcy»Beaulirn «eist nun nach, daß alle dreie «»gaben einfach erfunden oder wenigstens so zusammeng.-stellt find, daß sie eine Täuschung hervor- trmgln. Nach de» amtlich-n Auewetsen dc» FinarzminiNeriumS trachte im Jahre 1894 die Mtetbsteuer 158256614 Fr., dir Thür« und Fenstersleuer 89813789 F. , beide zusammen also 248070403 Fr., und nicht 150 Mtüiooen, wie der Minister be- dauptet. Er hat tvdeß nicht grradezu gelogen, sondern nur d e Wahiheii ,»gestutzt. Dit Steuerzahler haben nämlich zwar that. sächlich 248 Millionen auSgesack», aber der Staatsschatz hat davon bloß 150 Millionen eingestrichen, während die übrigen 98 Millionen vu die Ttmeinden und Departement» gegangen sind. ES fragt sich nun: sollen auch die Gemeindezuschläge zusammen mit den Steuern selbst abgeschafft oder sollen sie zur neuen Einkommen steuer hinzugesügi werden? Ueber diesen Punkt macht die Regierungsvorlage nicht die leiseste Andeutung. Einen Zuschlag zur Einkommensteuer erklärt Leroy-Beaulieu sür vollkommen un« ,evügind, um dir Gemeinde« und DrpartrmentSbedürsnifse zu besliedigen Mieth« und Thür» und Fenstersteuer zahlt in Frank« reich Jever, der eine eigene Wohnung besitzt, also auch jeder Doisbewohner; ein Zuschlag zu diesen Steuern ergirbt also auch in kleinsten und ärmsten Dorf einen, wenn auch entsprechend wätztgen Betrag. AndeiS bei der Einkommensteuer Von d.eser sollen Einkommen bis zu 2500 Fr. ganz frei sein. Praktisch bedeutet dieS, rrit den unvermeidlichen Verheimlichungen und niedrigeren Ansätzen, ein Einkommen von 3500 bis 4000 Fr. Der Minister nimmt selbst an, daß von den 7 5 Mill. Steuerzahlern Frankreichs sechs Millionen Von der Einkommensteuer nicht ge- Nossen werden, weil ihr Einkommen 2500 Fr. nicht übersteigt Sus dem Lande find in der That dir Familien, die mehr at« 2500 Fr. einbekommen werden, daS heißt thatsächlich 3500 bis 4000 Fr. Einkommen habe», in verschwindender Minderzahl. ES wird ganze Dörfer, vielleicht ganze Kantone geben, in denen kein einziger Etnkommevstruerpflichliger anzutrefsin sein wird. Wie soll dann ein Zuschlag gemacht werden? Woher soll dann di, Gemeinde daS Geld sür ihre Bedürfnisse bekommen. Leroy Beaulieu ist serner überzeugt, daß der Minister sich grob ver rechnet, wenn er von seiner Steuer 156 Millionen erwartet. Auf Grund seine- AuSmaßeS wird sie höchsten» 50 bt! 60 Millionen bringen Im Ganzen hält der berühmte BolkSwirth die Vorlage für dir tollste und leichtfertigste Hudelei, mit der je. mal» eine Regierung vor ein Parlament zu treten gewagt hat. AuS Havanna erhält die »Köln. Zrg." eine Zuschrift, welche inrsichrit, aus der ganzen Insel herrsche entsetzliche» Elend. Man glaubt allgemein, daß die Entscheidung bald fallen werde wahr- 'scheinlich zu llngunsten Gpa«ie«-. Die Stärke der Aufständigen nimmt stetig zu, wöbet tm ReoolutionShcer eine musterhafte Ditppln herrscht. Auf den Führer der Aufständischen, Maximo Gomez, wurde jüngst ein Mordanschlog versucht, wobei der Allen« iL er erichofien wurde. Der Gewährsmann deS rheinischen BlatteS versichert, daß nach Ankunft deö wegen seiner früheren Grausam t-nea bei den Kubanern tödtlich Verhaßten Generals W ylrr daS ^Schlimmste zu erwarten sein werde. Kaiser Nikola«» II., -er schon eine Art von Protektorat über den Sultan und daS türkische Reich aukübt, läßt auch dem Fürsten do» Bulgarien — dem .Usurpator" endlich Gnade angeorihen, Guare >m Namen der orihodoxe» Kirche, aber auch tm politischen Juteilsie dek Nordreiche»: Prinz Ferdinand erhielt vorgestern Abend vom Kutstr von Rußland ein Telegramm, ungefähr folgenden Wortlautes: .Ich gratulire Ew. Hoheit herzlich zu dem mir durch den Bri f vom 21 Jmuar mitgetheilten patrio tischen Entschluß. Generalmajor Graf Golenistischen-Kutosow wird in Meinem Namen der Feier de» UebertrtttS deS Prinzen Boris zur Landeskirche beiwohnen und meine Antwort über düngen. N kolauS.'. Wie serner gerüchtweise verlautet, steh! die Erneurung deS russisch«!, BotschastSrathS in Berlin von Tscharikcw zum diplomatii-lun Agenten Rußlands in Sofia be vor. Damit wird an die Z it von der gewaltsamen Entführung und der späteren Abdankung des Fürsten Alexander von Batten berg angeknüpft Die damals mißlungene Mission Kaulbars' «hält eine für Rußland günstigere Fortsetzung. Acht Jahre hielt das bulgarische Volk deu Nacken steif. eS entwickelte 'sich aas j'dcm Gebiete und erfreute sich der Achtung der gesummten ctviltfirten Welt. Nicht volle zwei Jahre nach dem Abgänge Stambulews haben genügt, auS der selbst- bewußten Nation eine willenlose H'erdr zu schaffen, w e sie rS unter tückischer Zeit war. Und daS ohne jede innere oder äußere Nothwendtglut, nur auS dynastischen Rücksichten, weil der Fülst sich nicht genügen laß an der freien Wahl du ch den W llen DeS Volke-, wie e» tn de» Verfassung heiß', sondern weil er seinen Thron arch bu'ch die Anerkennung der Großmächte stützen wollte, ke l er lieber rm Herrscher .von Gottes und der Mächte Gnaden", em Sneckannter im Kreise der Vetieru sein wollte. Deshalb ent, leüigte er sich seines bewährten RachgeberS, er unterwarf sich j.-ker Drmäthlgung, bettelte in Petersburg und that einen Fußfoll nach dem andern. Er hatte kein Wort der Abwehr oder Entrüstung, als die nach Petersburg gegangene Abordnung unter dem Metro politen Klement nach ihrer Rückkehr die schimpfl ichen Bedingungen tundgab, unter denen der Zar zur Versöhnung bereit sei, er ließ immer weiter verhandeln, scheu e nicht vor einem ernsten Zer- würsniß tn der Familie zurück, nicht vor einem Bruch mit der katholischen Kirche, er läßt seinen Sohu orthodox taufen und schließlich Bulgarien in eine Art russisches Gouvernement um- wandelu, nur um den Thron zu retten. Prinzessin Marie Louise ist gestern mit dem Prinzen Cyrill abgeretst. Prinz Ferdinand begleitete die Prinzessin bt» Zartbrod. Ueber «ine Aktion deS deutschen Kreuzer» .Bussard" in den samoa«ifchs« Gewässern wird au» Apia vom 2. Januar ge schrieben: Am 6. Dezember ging der Kreuzer .Bussard" tn See, kihrte aber Nachmittag» wieder zurück, um b«n deutschen General- tonsnl an Bord zu nehmen. Eine der vier im Osten Upolu» (vorgelagerten kleinen Inseln wurde vor Jahren von dem deutschen Mischling Laabeu rechtmäßig erworben, ihm deren Besitznahme OertluHe» »nd sächsische*. Freiberg, den 8. Februar. — Se. Majestät der AS»ig gedenkt heute Abend 8 Uhr 29 Min. mit ken fahrplanmäßigen Schnellzuge au» Leipzig tn vrevden wieder elnzutreffen und den Sudskript onSball tm Neu städter Hostheatrr zu betuchen — vo» Landtage. Die Erste «ammerb«rirthgestern über die Beschwerde de» Schuhmacher» Johann Andrea» Rodig in Leipzig Lindenau wegen Rrch »Verweigerung uud Rechtsbeugung, sowie über dir Petition der SocietätSbrauerei Walbichlößchen tn Dresden, Vermittelung der Rückgabe de» autzugedrusey Areal» der Schanze Nr. 6 an dieselbe betreffend D«e Beschwerde RodigS ließ die Kammer auf sich beruhen, nachdem Herr Geh Medizinal roch vr. Birch-Hirschfeld den DrputationSantrag empfohlen patte. ! Die Petition der Waldschlößchendraueret wurde al» erledigt er klärt. — Die Zweite Kammer btwillig'e einige Titel 19, i 20 und 21 de» außrrordeutlichru Etats, Vorlegung der Eilgut« i abfertigung tn Chemnitz und Erweiterung der Bahnsteiganlagen, l Herstellung etnrS RangterbahnhosS in HilberSdorf und einer i Haltestelle am Küchwald betreffend, nach der Vorlage Die Abgg. , Uhlmann (Stollberg) und Thrueikorn sorachen ihre Befriedigung über diese Vorlage auS. Der Berichterstatter Abg Niethammer äußerte sich tn besonders anerkennend«! Weise über die Thättgkeit de» Herrn Ftnanzmintster». — Auf Anregung de» Handwerker-Vereins zirkultrt gegen« wärtig nächstes«,de Petition a« Ve« Landtag, die bet sämmtlichen Borstanvsmitgltedern deS genannten Vereins zur Unterzeichnung auiltrgt: .Die ehrerbtrtizst unterzeichneten Bürger der Stadt Freiberg und Bewohner der Umgebung erlauben sich, der hohen Königl Ständeversammlung gedorsamst nachstehende Sitte zu unterbreiten: .Hochwohldteseibe wolle eine W.itersührung e erst kürzlich roa der König-. R gierung erworbenen Ba(n- strrcke Altenburg—Mtuweida nach Hainichen und Freiberg gütigst besüiwo.tcn." W-nn schon durch den in Aussicht genommenen Bau der Bahnstucke Frau.'r.stetn—Klingenberg da» Freiberger He chäsiSleven durch den dadurch bedingten Zig der Bewohner jncr Gegenden nach D eSaen nicht unerheblich ge chidtgt wird, w eUtidrt ter Wohlstand FieibergS und ver nähsten Umgebung durch den in steie-n Rückgänge begriffenen Erzbergbau und der immer geringer werde, den Zufuhr auSlä-dttcher Erze nach den aus dieselben angewiesenen Kgl. Hütnn schweren Schaden, dem nach allseitiger Meinung durch nich S andeccS abgc(olsen werden kann, alS durch Erschli.ßuvg ter Stadt nach außen, durch An« knüpsung neuer GeschäfiSoerbtndungrn m t umliegenden Städten und volkreichen Dörfern und durch Hinzuziehung neuer Industrie« zweige Unter den jetzigen Verhältnissen, wo neue» Leben fehlt und die alten Erwrrbsq rellen völlig zu verstechen drohen, erfüllt die Bewohnerschaft Freiberg» und speziell dir Gewerbtreibenden bange Sorge vor der Zukunft. Ist doch der Grundwerth schon jetzt bedeutend zurückgegangrn und die Bauihättgkett seit langer Zeit unter dem die Stadt und die Umgebung belastenden Drucke gehemmt. Die Petenten Hoffco, daß durch die Weiterführung der Bahn nach Freiberg neue An« und Ausschlüsse anderer Gewer'S zweige erfolgen werdrn uud daß durch die dadurch geschaffene otrekie Verbindung mit dem Westen Sachsen» die Herbeiführung neuer Absatzgebiete sür die jetzige Industrie die Folge sein wird. Die hohe Kgl. Ständeversammlung, welche bisher dem Bergbau FretbergS und dadurch der gesummt«» Bevölkerung von Freiberg und seiner Umgebung geneigte» Wohlwollen und großes Interesse entgegengebracht bat, wolle auch augestchtS der wenig günstigen volkSwirthichaftbchen Aussichten ihren Beistand unS zu theil werden lassen." — Zur bevorstehenden AdL»der»Mg des sLchfische« LandtagHWahlrechte- schreibt das .Dresdner Journal": .Es sei auf einen Jrrthum hingewieseo, der in fast allen dem Gesetz entwürfe feindlich gegenüberstehenden Blätter» wiederkehrt, aus die Behauptung nämlich, daß alle Urwähler, die nicht 300 Mk Einkommensteuer zahlten, in Zukunst von der ersten, und Alle, die nicht 50 Mk. Einkommensteuer zahlten, von der zweiten Ab- theilung ausgeschlossen sein würden. Diese Behauptung ist un. zutreffend. Entscheidend sür die Zalheiluog zu den drei Ab. theilungeo der Urwähler ist in erster Linie die Drettheilung der von dem betreffenden Orte zu lntricht«ndeu Gesammtsteuersumme Alle diejenigen Urwähler, deren Eivkommeosteu«rbetrag zur Er füllung deS obersten Drittels dieser G-sammtsteuersumme erforder lich ist, kommen in die erste, alle diejenigen Urwähler, deren Ein- kommensteuerbetrag zur Erfüllung der obersten Hülste der nun mehr, nach Abzug eine- Drittels, noch verbleibenden Gesammt- steucrsumwe nöthig ist, bilden die zweite Abtheilung der Urwühler. Neben dieser Bestimmung geht die andere her, daß jidenfallS alle Urwähler, die 300 Mk Steuern entrichten, in di« erst«, solche, du 50 Mk. entrichten, in die zweite Abtheilung zu kommen haben. Nach diesen Bestimmunxen deS Gesetzentwurfes werden oitlfach Urwähler mit wesentlich geringerem Steuerbetruge als 300 Mk. in der ersten und solche mit geringerem Betrage als 50 Mk. in der zweiten Abtheilung zu wählen haben." — Man har ausgerechnet, daß in manchen Bezirken in die erste Abtheilung schon Wähler mit 1600 Mk Einkommen und in die zweite Abtheilung sogar schon Wähler mit 950 Mk Einkommen gelangen. — Zur Abänderung deS sächsischen Wahlrecht» wird noch der .Ltjch. TgSztg." geschrieben, daß die maßgebenden national- liberalen Kreise damit vollkommen einverstanden find und daß die Gegnerschaft meist darauf zurückzuführrv ist, daß die national liberalen Abgeordneten nicht Diejenigen ihrer Parteigenossen, die gern auch Führer sein möchten, vorher gefragt haben, «he sie fich mit der Regierung in Verbindung setzten. — Der Vorstand dcS konservativen LandeSverrinS erläßt nach stehende Erklär»»«-r .Die au» Großenhain gemeldete Kunde, daß der al» konservativer Mitarbeiter und Sprecher bekannte Fryr. von Schorlemer wegen Verdacht» verbrechischer Handlungen verhaftet worben sei, muß selbstverständlich in der konservativen Partei schmerzliches Erstaunen und tiefe Entrüstung rrregto. Wenn von gegnerischer Seite die konservative Partei sür Li« ehr lose Handlungsweise eine» Einzelnen mitverantwortlich gemacht werden sollte (geschieht bereit» in der gehässigsten Weise seitens reformerischer, freisinniger und sozialdemokratischer Preß- hritSzustavd soll di« Stimmung de» Lidende» so beeinfluss n, von dem oorttgen Häuptling Tuafilt ober durch Tobckdwbungeu i>»ß er leine Umgebung häufig durch Aenßer-ng«» über sein, wie —- ----- - -- er meint, nahe bevor stehende» Ende treu», uhigt Vom abessinischen Kriegsschauplatz fehlt auch heule jede Meinung von Belang, ,» scheint, daß der ltalt«»isch« Geneial Barat,eri die Nachrichtensperre strenger al» je zuvor handh-bt, um zu verhüten, daß den Abessinier» auf d«m Wg« über Obok Mitiheiluugen über seine Pläne und Bewegungen Verleumder, die si-si hierin wie in der Agitation gegen die Arnderung de» W hlgesetze« «l» gesinnung-verwandte Errtell- - ü'-r zeigen. D. Red ), so habe» wir dem gegenüber schon jetzt auf oa» Bestimmtest« zu erklären, daß konservaitversettS tn dieser traurigen und schmachvollen Angelegenheit lediglich loyal und korrekt verfahren worden ist Sollte der Verhaftete schuldig be funden werden, so wird seine strenge Bestrafung uv» zur G:n«g- ihuunfl gereichen. Wir sehen der weiteren Entwickelung der Sache mit R^ge entgegen Bewert sei hier nur noch, daß, nachdem eine ehrenrührige, aber noch nicht verbrecherische Handlung von Schorlemer zurKerntniß gelangt war, dem Genannte» sofort und zwar bereit» am 16 Januar autoritativ erklärt worden ist, daß er fich au» der koaservattven Partei al« auSgeschtederr z« betrachten und jeder politischen Thättgkeit zu enthalten habe." — Stavtvers,»»<te«sttz««s. vor Emir « tu die Tagetordnung gelangt zunächst eine Anzahl RegtÜranben-Et»- günge zur Eiledtgung. Di» Kollegium nimmt Kevnlntß von den Berichten über verschiedene stattgehabte Kassenrevifionen. Bet sämmtlichen Revisionen ist nicht» zu erinnern gewesen. Sodann wird eine Reihe von etngrgangenen Daakichrrtven zur Bekannt- ;abe gebracht. Herr Pastor Willer dankt Namen» de» Kirche» Vorstände» von St Pent sür die Ueberlaffung bei KaufhawSfaale» anläßlich der EinwriyungSfrierlichkeiten der erneuerte» St. Petri» kirche. Mehrere städtische Beamten danken den städtischen Kollegien für gewährte GthaltSerhöhungen und DienstalterSzulagrn Da» Kollegium wird davon tn Kcnntaiß gesetzt, daß da» Kuliu»« Ministerium eine einmalige Beihilfe von 100 Mark au» der KaltuSmintftertalkaffe für FortbtldungSschulzwrckc gewährt habe. — Darauf wird tn die Tagerordnung eingetreten. — Erste« Gegenstand der verathung bildet eir. RathSbeschluß über die Einigung mit der Kgl General-Direkiioo der Sächsischen Staat»» bahnen in Bezug auf eine Anzahl voa vahnuaterführunge«, deren Neu- brzw. Umbau fich in Folge de» geplanten Bahnhof»» erweiterungSbau zu Freiberg nöthig macht — E» handelt fich zu nächst um die Unterführung der alt«» Frauenstetnerstraße. Die selbe soll nach den Planungen der Eisenbahnverwaltuug tu 7 m Breite um 43,9 w unter Einbau eine» gröffdren Licht- ichachte» verlängert werden. Die Stadtgrmetnde fordert jedoch eine Sichtweite von 10 w. Die Unterführung der Münzbach ist unter Beibehaltung de» gegenwärtigen Durchflußprofil» von 6,8 m Sohlenbreit« und 4 m lichter Höhe um 48,1 w zu verlängern^ ebenso diejenige deS MünzgrabenS und Münzgraben steige» unter Beibehaltung de» bisherigen Durchfluß und Durchgangsprofil» und unter Einbau eine« Lichtschachtes um 51,3 m. Die Uaier- sührung der BerthelSdorferstraße soll »ach dem Plaue der Bah» Verwaltung in einer lichten Wette von 12 m und einer lichte« Höhe von 4,5 w im Scheitel, tn 2,5 m an oe» Fußwege» unter Einbau einiger Lichtschächte um 121,5 m verlängert werde». Die Stadigcmeinde fordert dagegen, daß die Unterführung der B-rthelSdorserstraßt in einer lichten Wette von 1t w und die Verbindung mit dem alten Wegetrakte in gestreckterer Kurve al» bahnseittg projekttrt wird, hergestcllt wird. Die den Bahnhof k» Schievrnhöhe kreuzende Branderstraß, soll innerhalb der neue« Bahvbreiten nach dem P-ojekie der Bahnverwaltung eingezoge» und unter Einbau einer 79,4 w langen, 14m tm Lichtrubreite« weiten, 4 50 m im Schtitel und 2 50 w an den Fußwege» im Lichte» hohen Unterführung verlegt werde». R-chtS und link» de, Bahn solle» VilbrndungSstraßen mit dem alten Trakte augrschloffr» werde«. Dabei wird «tue, früheren Zusage zu Folg« vorausgesetzt, daß die Herstellungskosten eineStheil« der VerbtndungSstraßr recht» der Bahn seitens der Siadtgemeinde getragen werden. In 49 » Sbstano von der Bahnaxe soll auf die neue Unterführung die BahnhofSzufahrtSstiaße 4 einmünden. Die Stadigrmeind« ist mit der Verlegung der Branderstraße in der geplanten Weise urrter der Voraussetzung einverstanden, dvß tm Zuge deS alten Nivea» Übergangs ver Bca, derstraße ein besonderer Fußwegtunnel bah» fettig hergestellt wer de. Die Unterführung der Olbernhauer Straße soll nach dem Bahnprojclt untrr Beibehaltung der jetzige« lichte« Weite von 8 m und Höhe von 4 m links der Bahn um 20 » verlängert und die Anschlußstrecke entsprechend gesenkt werde«. Vie Siadtgemeinde fordert dagegen die Unterführung dieser Straße in 12 m lichter Wette und zwar auf dem bereit» be stehenden Theile derselben. SntenS der betreffenden Deputation ist beschlossen worden, daß die bestehende Unterführung solang« unverändert bleiben soll, al» sich kein größerer Umbau erforderlich macht. Schließlich soll die Unterführung deS Forstwege» läng» der Bahn unter Beibehaltung der jetzigen lichten Wette und Höh« von 5,07 m bezw. 3,6 m um 8 m verlängert und die Anschluß- strecke entsprechend gesenkt werden. Die Stadtgemeinde beansprucht dagegen dir Herstellung der Unterführung irr 10 m Weite. Nach einer längeren Debatte wird dem Vorschlag d«S RathS vu dlo« zugestimmt. — Sodann kam der RathSbeschluß über die Anstellung eines HallenmetsterS für den hiesigen Schlachthof zur Beraihung. Nach neuerlichen Unterhandlungen hat sich die Fleischer-Innung mit der Schaffung dieser neuen Stelle einverstanden erklärt, um o mehr, als der bisherige Schlachtmeistrr Feldmann die Halle» meisterstelle übernehmen soll. Der Rath hat beschlossen, al» ersten Hallenmeister den Genannten mit einem Gehalt von 1200 Mark und 300 Mark im Gegenwerth anzustelle» DaS Kollegium tritt diesem Beschlusse unter der Voraussetzung bet, daß der Z 5 der SchlachthosSordnung entsprechend abgeändert werde. Nach der Städteordnung ist jeder städtische Beamte penfionSberechtigt; daS erstgenannte Regulativ schließt jedoch die Penfionirung und Ge- haltSzulagen de» Hallenmeisters auS. Durch AbänderungdeS ZS sollen Bestimmungen im Sinne der Städteordnung bezweckt werden. — In Folge wiederholter Klage» über die HeizangSver» hältniffe in der Mädchendürgerschale hat der Rath beschlösse«, ein Sachverständigru-Gutachten über die Niederdruckoampfheizung tn genannter Schule vor Ablauf der mit dem Erbauer Martiui» Leipzig, kontraktlich vereinbarten Garantiezeit etnzuholen. Da» Kollegium stimmt dem RathSbeschluffe gegen 5 Stimmen bet und bewilligt di« hieraus entstehenden Kosten. — Den nächsten Punkt ver Tagesordnung bildet ver Bericht der HauShaltplanbrricht- erstattungS-Deputation über Rechnung L 7, UaterhaltungSaufwaud beim Tiefbau, und Rechnung L 8 Tirfbau-Neuherstellungen. Mit Ausnahme von drei Punkien werdrn sämmtliche Positionen ge nehmigt. Zu Rechnung L 7 wird die Summe für Unterhaltung d«, Baumpflanzungen um 300 Mark erhöht. Bei dem Kapitel Tief bau Neuherstellungen (auS dem Laufenden) werden die Postulat« sür Herstellung von gepflasterten llebergängen auf Schtllerstraße, Meißnerriug und Frauenstetnerstraße gestrichen. . Ebenso die Forderung sür Herstellung der Rittergaffe (auS sonstigen Mittel»). Vie Herstellung der Olbernhauer Straße uud der Straße L wird anerkannt und hierüber einer besonderen Vorlage entgegengeseheu. Schluß der Sitzung um 10 Uhr. , — »ojLhrtg« «es«lt«t- a«» ve« meteorologtsche« »e-bacht««--* der «t-»t SEerg d866/95) I« - Folgenden solle» tn aller Kürze dte wichtigsten Ergebnisse der i nunmehr seit nahezu einem Menschenalter tn Freiberg angefteüten, ! ohne wesentlich« Unterbr«chungen stattgesundrnen Beobachtung«« - a» der Freiberger Bergakademie zusammengestellt werden, rvL- Flvch ; seine Drohung war oerhalb gcw ß nicht leicht zu nehmen Laaoe» ries nun die Hilf« de» deutsche» Reiche» und-nicht ver- ^rbeo» au. Der .Bussard" landete außer d«m Glneralkonsul und dem Kom-raudanun auch genügende gcsrchGmäßig ausge rüstete Mannschaft auf der Laabrnjch:« Insel, u»d Luafiliward« Beisein anderer Häuptlinge veranlaßt, durch seine llaieischrif: Ansp,üche Lwb«n» onzuerkenreu.
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