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Protestkundgebungen gegen England. Dte «»nexivn Deutsch-LstafritaS er« «euch des Bölter« bun-vertr-ags. Die Protestkundgebungen des Arbeitsausschusses deutscher Verbände gegen di« englischen Pläne auf Annexion Deutsch-Ostafrrkas begannen mit einer Kund« gebung im ehemaligen preußischen Herrenhaus. Reichs tagsabgeordneter Schnee, der letzte deutsche Gouver neur von Ostafrika, erinnerte daran, daß der gegen wärtige englische Schatzkanzler Snowden im Jahr« 1926, als die Arbeiterpartei noch in Opposition stand, für die Rückgabe der deutschen Kolonien eintrat. Die Rechtslage schildert Professor Dr. Grimm (Essen) in seiner eingehenden Untersuchung als durchaus eindeu tig. Die englischen Ananederungspläne bedeuteten ein« Annexion und seien eine flagrante Verletzung des Mandatsstatuts. Die Reichsregierung wurde in einer Entschließung srnfgefordert, die englischen Pläne im Völkerbund ab. -»wehren «nd gegebenenfalls anch den Haager Gerichts. Has anzurnfen. „Großrundfunlsender Mühlacker." Inbetriebnahme pes ersten deutschen Groß-Sender». Der erste deutsche Groß-RundfunNender ist Mühlacker, unweit der württembergisch-badischen Grenze, etwa in der Mitte zwischen Stuttgart und Karlsruhe, wurde nach einer elfmonatigen Bauzeit in Betrieb genommen. Dieser erste deutsche Groß-Sender, der di« Be zeichnung „Großrundfunksender Mühlacker" führt, wird vor allem das Stuttgart-Frankfurter Gemeinschafts- Programm verbreiten und aus diese Weise dem kul turellen und künstlerischen Leben Süddeutschlands und Südwestdeutschlands einen starken und klaren Wider hall in Deutschland und der Welt schaffen. Tie Ausgabe des neuen Großsenders ist, eine im deutschen Rundfunk klaffende Lücke zu schließen, d!e sich gezeigt hat, als im Sommer 1928 ausländische S'uLec erheblich stärkerer Leistung auf- traten. Die Deutsche Reichspost mußte sich daher ent schließen, den von anderen Betriebsverwaltungen be schrittenen Weg zur Erweiterung der Nahempsangs- zone durch Steigerung der Sendeleistung ebenfalls ein- znschlagen, um die eigenen Sender im Lande zur Gel tung zu bringen. Der neue Großsender Mühlacker, dessen beide js 100 Meter hohen Funktürme aus Pechkiefernholz rveit- hin die Gegend beherrschen, hat eine Antennenleistung von 75 Kilowatt. Aus Anlaß der Inbetriebnahme des Großsender- Hat das Württembergische Staatsministerium di« Ge- Gemeinde Mühlacker zur Stadt erhoben. Der Adler-Schild sür Professor Dr. Dehio Berlin, 22. November. Der Herr Reichspräsident hat dem Universitätsprofessor a. D., Dr. Dehio-Tübingen, zu seinem heutigen 80. Geburts tage den Adler-Schild des Reiches verliehen und mit nach stehendem Schreiben zugehen lassen: „Sehr verehrter Herr Professor! Jur Vollendung des 80. Lebensjahres spreche ich Ihnen meine herzlichsten Glückwünsche aus. In einem an Arbeit reichen Leben, während dessen Sie über ein Vierteljahr hundert den Lehrstuhl für Kunstgeschichte an der Straßbur- ger Kaiser-Wilhelm-Universität innehotten, haben Sie als Lehrer, Forscher und Herausgeber bedeutsamer Veröffent lichungen sich um die Förderung der deutschen Wissenschaft und Kunst besondere Verdienste erworben. Ich gedenke dabei insbesondere Ihres großen monumentalen Werkes über die Geschichte der deutschen Kunst, in dem Sie in der Ent- Wicklung der deutschen Kunst die Wesensmerkmale des Deutschtums erkennbar werden ließen. Dem Dank, den das deutsche Volk Ihnen schuldet, verleihe ich Ausdruck, indem ich Ihnen die höchste Ehrung des Reiches zuertenne, den Adler-Schild, der auf der Vorderseite das Symbol des Rei ches, auf der Rückseite die Widmung „dem Lehrer und Ge schichtsschreiber der deutschen Kunst" trägt. — Mit den besten Wünschen für Ihr weiteres Schaffen und Ihr persönliches Wohlergehen und mit freundlichen Grüßen bin ich Ihr er gebenster gez. von Hindenburg." Fliegerabwehr über Toulon. Er» interessanter Versuch. Wie Hadas aus Toulon berichtet, ist in einer der letzten Nächte ein Versuch zur Abwehr eines Flieger angriffs durch Verdunkelung der ganzen Stadt unter nommen worden. Von 1 Uhr nachts bis 5 Uhr früh war die Belieferung mit elektrischem Licht und Gas eingestellt. In den Hospitälern benutzte man Petro leum oder Lellampen. Soldaten überwachten die Durch führung der Anordnungen. Die Züge fuhren in lang- wwem Tempo ein. Das Acht sn den Waggons war gelöscht. Gegen 4 Uhr wurde der von der Manöver- lertung vorgesehen« Fl^erangriff auf das Arsenal und den Hafen von Toulon unternommen, jedoch war es den Fliegern infolge der Verdunkelung der Stadt nahezu unmögltch, l"e Punkte ausfindig zu machen, die sie bombardieren sollten. Um 4,45 Uhr gab ein Schiedsrichterflugzeug «rn Scheinwerfer der Küstensorts und Kriegschnse Achten den Himmel nach den angreifenden Flugzeugen ab. Um 5 Uhr war der Versuch beendet. Vor Stillegung der Wenze-lau-grube. Ergebnislose Verhandlungen. Neber die Frage der Stillegung der Wenzeslaus grube in Mölke fanden am Freitag i« Neurod« unter Leitung des Regierungspräsidenten Happ Verhandln»» gen statt, die aber als zwecklos abgebrochen wurde», nachdem die manaebrnven Herren des Grubeuvok« b.U dir im im har Ser Cisle Verh wldi m ei eine der Z mit 2< mit l treter tätige! wenig, mit je und ? konnte D, durch l b» Sc K Jah au i. > Müll Nv' tin CH Radim einem worbe, test j« das § batte. eine Tew fang Be, Neu genc den die «bl wre den Nu wir öffn «e in! ihr, reb Tie V ländisä y tragt >m D dema von l sie Vor etwa elf Jahren verunglückte er, und seit dieser Zeit ist er geisteskrank. Da die Geschwister sich weigerten, mit dem vrud r in einem Zimmer zu schlafen, steckten ibn die Eltern in die Dachkammer. Hier In der kleinen armen Gemeinde Herrischried südlichen Schwarzwald entdeckte die Gendarmerie . Dachspeichcr des Webermeisters Dietsche einen etwa 26 Jahre alten vollkommen verblödeten und ver schmutzten Menschen, der kaum sprechen kann. Er hat ein Gewicht von 50 Pfund. Generalstreik in Madrid. Polizeiaufgebot beim Auflösen einer Gruppe Strei kender. — t schäft nau wird, 250 0 eine getre S'ger heil, Minij her solch, sich i hat er über elf Jahre zugrbracht, ohne daß sich jemand um ihn kümmerte, außer daß man ihm notdürftig j* " Die scheu L luer El Regler! Mche Men. »er die industr Strüm «nd g schnng. Regier Zeichn, weise > die dei stanzSI hunger s° schn fort m Folge sountag. Der Totensonntag ist seit Jahren zum Totengedenltag der Sächsischen Turnerschast geworden. An den Krieger-Ehren- malern auf den Friedhöfen aller sächsischen Städte und Orff lege» die ansässigen Turnvereine Kränze nieder, und auch die Gräber verdienter Turner werden zum Gedenken schlich! geschmückt. X Vom Turnerkreisheim in Oberwiesenthal. Es ist be zeichnend für die Anziehungskraft des Kreisheimes der Säch sischen Turnerschast in Oberwiesenthal, die sich von Jahr zu Jahr immer mehr steigert, daß jetzt im November schon der Herbergsverwalter gezwungen gewesen ist, insgesamt SS Gruppen und Einzelwanderern mit zusammen 1884 Heber- nachtungen für die Zeit vom 25. Dezember bis 5. Januar 1931 abzuschreiben, und trotzdem gehen täglich immer noch neue Meldungen ein. Skiichuie b-s Kreises Oslerzgebirge. Der Kreis Osterz« gebirge im Skiverband Sachsen wird in diesem Winter eint für die ostsächsische Schneelaufbewegung bedeutsame Neue rung für die Verbreitung des weißen Sportes einführen. Um ter der Aufsicht des Ausschusses für Sport des Kreises uw des Lehrwarts des Sächsischen Skiverbandes, Skilehrer Jo« Hannes Starck-Dresden, wird eine Skischule eingerichtet wer den, in der nach modernsten schneelauftechnischen und pädago gischen Grundsätzen von geprüften DSV-Skilehrern Skiun terricht in Wochenkusen erteilt werden wird. Die Kurse lau fen stets vom Sonntag bis zum folgenden Sonnabend. Der Skioerband übernimmt keine Versorgung von Quartieren und Verpflegung. Nach einem genauen Programm, das i» nächster Zeit veröffentlicht wird, werden die Kurse voraus sichtlich in Oberbärenburg, Oberhirschsprung, Geising, Alten berg, Zinnwald, Rehefeld, Schellerhau, Holzgau und Kipsdorf durchgeführt. Die Anmeldung zu diesen Skitursen hat in der Geschäftsstelle des Kreises Osterzgebirge rm CVS, Dres- den-A, Georgplatz 16, Sporthaus Robert Bohme, zu erfolgen- Es können sich auch Nichtmitalieder des Deutschen Skiver bandes an diesen Kursen beteiligen. -7 Mit der Einrichtung dieser Skikurse will der Kreis Osterzgebirge vor allen Dingen durchsetzen, daß nach einem genauen Lehrplan unterrichtet wird und hofft, dadurch das wilde Skuehrtum auszuschalten- Durch die Beaufsichtigung der Kurse durch den Verbandslehr wart ist die Gewähr gegeben, daß alle Teilnehmer nach der vom Deutschen Skiverband anerkannten Methode unterricht tet werden und nach einer Woche die Kunst des Schneelaufens bestmöglichst beherrschen. O Das Poliz-iboxt«-»1« London-Berlin im Berlins Sportpalast zeigte die Engländer von der besten Seite. Vor allem waren es Egan «nd Titmus, die durch ihre Kampfesweise Begeisterung beim Publikum auslösten und glatt in ihren Klassen den Sieg davontrugcn. Nur das Treffen der Halbschwergewichtler war eine deutsche Ange legenheit, da Galkowski «nd Wintgen ihre Vorkämpfe ge wonnen hatten und sich zur Entscheidung gegenüber standen. Sieger wurde Galkowski. standes erklärt hatten, -aß eine Weiterfüßrung -eG Grubenbetriebes unter ihrer Regie «nter keine« U«« stän-en in Frage komme, selbst wen» ihnen Subven tionen gegeben wiirven. Di« Bedeutung der Angelegenheit ging aus de« einleitenden Ausführungen des Regierungspräsidenten hervor, wonach die Stillegung der Grube 2500 Arbeiter und 210 Beamte und Angestellte mit etwa SOOH Familienangehörigen träfe. Die Vertreter aller beteiligten Arbeitnehmerorgai nisationen brachten zum Ausdruck, daß für sie di« Frage der Sicherheit des Grubenbetriebes im Vorder grund der Betrachtungen steht. Die halbe Stund- Mehrarbeit, die als eine der Sauierungsmöglichkeit«» erwogen worden war, wurde von den Arbeitnehmer« mehrfach rund abgelehnt. Tödlicher Wall I« Md»rs. Ein Monteur bei den Aufräumungs- arbeiten in den Schacht gestürzt. Bei den «ufräumnuchsarbeite» auf - r Zeche Unna 2 in Alsdorf trat «in Monteur zu nahe an -en Schachtranv heran. Dadurch kam Vie Er-e unter ihm ins Rutschen, «uv er stürzte i« den Schacht. Er er litt bei -ein Sturz so schwer« Verletzungen, -aß er bal- -arauf starb. Die Aufräumungsarbeiten nehmen ihren Fort gang. Man ist noch immer mit der Freilegung des Belegschaftsgebäudes beschäftigt, und auch unter Tage gehen die Arbeiten rüstig voran. Die Benzol lokomotive ist zwar noch nicht sreigelegt, wohl aber ein Teil des Zuges. Das Opfer <saman- ermittelt. Der Melker Dahl von Saffran ermordet un- verbrannt. Das Verbrechen des Kaufmanns Saffran in Ra stenburg (Ostpreußen) scheint jetzt restlos aufgeklärt zu sein. Im Königsberger Institut für gerichtliche Me dizin wurden die Frau und Verwandte des seit 12. September vermißten Melkers Friedrich Reinhold Dahl aus Königsberg durch den Untersuchungsrichter ver nommen und ihnen Stoffreste des Anzuges vorgelegt, die mau bei der von Saffran und Kipnick verbrannten Leiche gefunden hatte. Frau Dahl hatte Stoffproben von -em Anzug ihres Mannes mitgebracht. Sie stimmten unzweifel haft mit -rn bei -er Leiche gefundenen Stoffvesteu überein. Auch v e Angaben - r Angehörigen über das Gebiß des Verschollenen stimmten mit -em Vefunv der Leiche überein. Saffran hatte bereits dem Unter suchungsrichter gestanden, -aß -er Ermorvete Pa piere auf den Name» Dahl bei sich gehabt hätte. Hiernach steht zweifelsfrei fest, daß der in dem Brandschutt vorgefundene Tote der verschwundene Mel ker Dahl war. Dahl war erst seit April dieses Jah res. verheiratet. Der postraub in Wittenberg. Insgesamt 45 000 Mark in -i« Hände -er Räuber gefall«». — Das Auto aufgefunden. Zu dem Ueberfall auf einen Post-Geldtransport in Wittenberg wird von der Polizei mitgeteilt, daß den Tätern nicht, wie zuerst gemeldet, 24 500, sondern 45 000 Mark in die Hände gefallen sind. Durch di« Schüsse, die von den hmzukommenden Reichsbankbeam ten auf die flüchtenden Räuber abgegeben wurden, ist anscheinend einer der Täter erheblich verletzt worden, denn das Auto ist in Wittenberg blutbesudelt gesehen , worden. Die Hintere Scheibe des Wagens war, wie bekundet wird, durch einen Schuß zertrümmert worden, j Die Insassen waren etwa 25 bis 35 Jahre alt und trugen Autobrillen mit dunklen Gläsern. Das von den Räubern benutzte Auto, das am Bußtagabend einem Kaufmann in Lichtenrade aus der Garage gestohlen worden war, ist inzwischen in der wenig belebten Arys-Allee in Berlin-Westend verlassen alffgefunden worden. Entmenschte Estern. Schweres Verbrechen au einem Geisteskranken. essen gab. Der Vater wurde festgenommen. Er gibt am seinen Sohn seit drei Jahren nicht mehr gesehen zu haben. W eder ein Naubübersall in Dresden Dresden. Am Freilag wurde eine Kontoristin einer Ta petensabcik in der Großenhainer Straße im Eingang des Fa brikgebäudes von zwei jungen Burschen überfallen. Der ein« Täter, ein 22 Jahre aller arbeitsloser Elektromonteur, del die Kontoristin am Kopse verletzt hatte, wurde auf der Fluch' von vier Arbeitern festgehalten und der Polizei übergebe" Bach dem zweiten Täter wird noch gefahndet. — Die konts ristin, die nur leichte Verletzungen erlitt, hatte im Austraf ihrer Firma 1100 RM vom Postscheckamt abgehoben und dabei von den Burschen beobachtet worden, die ihr unbemer» folgten und sie dann im Grundstückseingang überfiele» Durch die Geistesgegenwart der Kontoristin, die sich wehrff und um Hilfe rief, wurde der Raub vereikelk. M Bann und Mus unlergeaanaen. Tragisches En-e eines Altonaer Motorschoncrs. Ter seit mehr als einer Woche überfällige Alto naer Motorschoner „Stralsund" ist, wie jetzt angenom men werden muß, in der vergangenen Woche währen» -er über der Nordsee herrschenden schweren Stürm« untergegangen. Der Motorschoner war in Rostock er baut und erst in diesem Jahre in Fahrt gesetzt wor den. An Bord befänd sich eine Besatzung von zwölf Mann unter Führung des Kapitäns Kurt Fischer. D<ü große Rettungsboot des Schoners wurde auf Sylt am getrieben. Vom Auslands-Deutschtum. Ein demschamertkantfches ZeitungSjubtläum. Der „Ne« Parker Herold", eine der bekanntesten Zeitungen in Nord' amerika, konnte in diesen Wochen auf ein 50jähriges Bestehe» zurückblicken. Aus diesem Anlaß hat er eine sehr sorgfältig ausgewählte und mit aufschlußreichen Bildern geschmückt' Sondernummer herausgebracht, die bleibende Bedeutung be halten wird. Eine große Reihe führender amerikanische' Persönlichkeiten hat Glückwünsche gesandt, u. a auch del Präsident Hoover; auch aus dem Deutschen Reich nnde» , sich viele Beiträge, welche die enge Verbundenheit des Mutter-, landes mit seinen Söhnen draußen zeigen. Der Gründel > des „Neu Torker Herold", Charles Berthold Wolffram würde 1848 in Pommern geboren und spielte bei mehrere» Präsidentschaftswahlen eine wichtige Rolle: er ist 1916 gestorben. Deutsche Turnerschast. X Der Toten-Gedenktag der Sächsischen Turnerschast 257,203 Angehörige der großen Sächsischen Turnerschast ge denken am Totenfeste ihrer verstorbenen und im Weltkriege gefallenen Turnerbrüder. Der gesamte Betrieb im Spiel Wettkämpfen auf anderen Uebungsgebieten, Lehrgangs- und- Uebungswesen und anderen Veranstaltungen innerhalb det- ' Kreises, des Gaues, der Bezirke und Vereine ruht am Toten-