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ent- Ter Leiter der Expedition, die die Leiche «nvrLeS Der Präsident hat der Witwe des verstorbenen Universitätsprofessors Geheimrat Eduard Meher an läßlich des Hinschcidens ihres Gatten in einem in warmen Worten gehaltenen Schreiben feine Teilnahme ausgesprochen. Sie „draivaag" in Norwegen. Andrse und seine Gefährten Opfer der Ermattung. Die „Bratdaag" mit den sterblichen Ueberresten Andröes und feiner Gefährten hat, ohne die ik gcgengesandten Schisse zu treffen, bei Hasvik dre nor wegische Küste erreicht und hat von hier aus die Fahrt nach Tromsö fortgesetzt. Wenn die Manöver in Ostfrankreich abgehalten würden, so deshalb, weil dort die französischen Truppen am dichtesten lägen und weil in Ostfrankreich das Ge lände so verschiedenartig sei, daß di« interessantesten strategischen und taktischen Aufgaben entwickelt wer den könnten. Auch würde im Laufe der Manöver die Benutzung des Geländes, besonders der Seen, nach den Kriegserfahrungen an den Masurischen Seen bezw. an der User studiert werden. Weshalb in den Alpe«? Der Sonderkorrespondent des „Matin", der die Manöver in den französischen Alpen verfolgt, berichtet, daß ein Teil der Truppen die Aufgabe haben werde, Paßhöhen von 3000 Meter zu erreichen und daß für die Ueberwindung gewisser Höhen eine Leistung von 1300 Meter je Stunde vorgesehen werden mußte. Der Korrespondent schließt seinen Bericht mit de» Bemerkung, die Manöver in den Französische« Ulpeu hätten eine besondere Bedeutung und mit der in der Nähe befindlichen französisch-italienischen Grenze vichtS -u Inn. Die armen Franzosen haben nun einmal das Un glück, daß man ihnen immer falsche Motive unterschiebt. Sie haben aber mit der Wahl ihres Manövergeländes auch keine sehr glückliche Hand gehabt. Mißdeutungen liegen da gar zu nahe. Geheimrat Eduard Myer Der bekannte Historiker Geheimrat Professor Dr. Eduard Meher ist an Herzmuskelschtväche im Alter; don 75 Jahren gestorben. Der Verewigte wurde 1855 in Hamburg ge boren. 1879 habilitierte er sich als Dozent für alte Geschichte an der Universität Leipzig, lehrte dann in Breslau und Halle und wurde 1902 an die Ber liner Friedrich-Wilhelm-Universität berufen. Sein« Spezialwissenschaft war die Geschichte des Altertums Und zahlreiche umfassende und zum Teil grundlegend« Werke zeugen von der Bedeutung des Gelehrten auf diesem Gebiet. Auch bei dem Wiederaufbau des Ar chäologischen Instituts war der Verstorbene in hervor ragendem Maße tätig gewesen und die Notgemein schaft der Deutschen Wissenschaft ist ihm für stin« langjährige und treue tätige Anteilnahme au ihren Bestrebungen zu großem Dank verhfUchtet. Rekordfahrt um die Welt. Tin Abenteuer-Roman von Emil Droonberg. 7. Fortsetzung. „Gewiß. Denn es erwart mir mehr als zehn Stunden, und dagegen kommen di? Kosten nicht in Betracht. Ich will auf jeden Fall Sieger werden, — schon um Sie nicht zu enttäuschen." Beim Weiterslug erschien der Depeschenbote noch ein mal und ries das Telegramm für Billy Allan aus. Mit Lem gleichen Erfolg wie vorher. Kurz nach 17 Uhr begann di« riesige Lichtwolke, di« anzeigte, daß man sich Berlin nähere, durch das Nachtdunkel p» schimmern. ^Werden Sie in Berlin erwartet?" fragte Gordon seine -Nachoarin. „Nein." „Sie haben mir einen so großen Dienst erwiesen, daH Hi« es vielleicht nicht als unbescheiden ausehen werden, wenn ich Sie bitte, mir Ihren Namen zu sagen. Ich möchte doch gern wißen, wem ich zu Dank verpflichtet bin." „Meinen Namen können Sie gern erfahren, Ich heiße Ethel Hurst." ,, »Und was führt Sie nach Berlin?" - ? „Dieser: Apparat." „Ah, ich sehe. Entschuldigen Sie." „Beruhigen Sie sich, so war es nicht gemeint. Sie sollen das Geheimnis erfahren. Ich bin Detektivin." Die plötzliche unerwartete Enthüllung brachte Gordon fast außer Fassung. Er betrachtete Miß Hurst, wie sie sich genannt hatte, noch einmal mit einem Blicke, als müsse er sie völlig neu einschätzen, und sagte dann: „Wie eine Detektivin sehen Sie nicht aus." „Das ist vermutlich der Grund, weshalb ich eine bin." „So sind Sie also auf der Jagd nach einem Verbrecher?" „Nach zweien sogar. Sie wollen ein armes Mädchen um eine große Summe berauben." „Dann ollten Sie sie aber eigentlich nicht verfolgen. Denn wenn sie es sertigbringen, ein armes Mädchen um «ine große Summe zu berauben, muffen es so geschickte Leute sein, daß man sie eher zu Ministern machen sollte. „Das geschieht vielleicht auch noch. Es wäre nicht das erstemal. — Aber ich meinte natürlich, daß das Mädchen jetzt arm ist und auch arm bleiben wird, wenn es den beiden Verbrechern gelingt, ihr diese Summe zu rauben." „Und Sie wollen das verhindern?" „Ich werde mein Bestes tun. — Aber jetzt meinen Gurt; wir gleiten schon." Sie schnallte sich hastig ihren Gurt um, und Gordon tat das gleiche. Die andern hatten es schon vorher getan. Eröffnung des Weinbaukongresses. Die erste öffentlich« Sitzung des Deutschen Wein bau Kongresses wurde vom Präsidenten Dr. Müller eröffnet, der die Gäste begrüßte. Reichskanzler Dr. Brünin g überbrachte die Grüße der Reichsregierung sowie der Minister von Guörard, Schiele und Trevira- nus. Er gab hierbei die Versicherung ab, daß die Reichsregierung nach besten Kräften bemüht sei, dem Weinbau zu helfen. Nack weiteren Begrüßungsansprachen wies Land- und seiner Begleiter auf der „Bratvaag" heimwärts führt, d r Norweger Dr. Horn, hat Pressevertretern gegenüber erklärt, daß die Gerüchte, nach denen die Leichen gut erhalten seien, leider sehr übertrieben sind. Der Kopf Andrees ist von dem Rumpfe völlig getrennt und von seinen Begleiter» sind nur die Ske lette übrig. AndrLe konnte man erst identifizieren, nachdem das Tagebuch in seiner Tasche gefunden wor den war. Man nimmt an, daß die Expedition AndrSB in folge Ermattung untergegangen ist. Unter den auf gefundenen Gegenständen befindet sich sehr viel Mu nition, woraus man schließt, daß die Expedition Mög lichkeiten zum Verproviantieren gehabt habe, abep wegen der Ermattung diese Möglichkeiten nicht auS- nutzen konnte. Die Jnstrumentenkästen, die Dr. Horn gefunden hat, sind noch nicht aufgetaut und konnten bisher nicht geöffnet werden. Das Tagebuch ist ein ei«, ziger Eisklnmpeu, aber Dr. Horn glaubt, daß die meiste» Nufzeichnuugeu entziffert werden können. Ein Berichterstatter meldet, daß das Buch nur eine Kort, setzung war und nur ein paar Seiten umfasse. Dr. Horn glanbt, daß noch weitere Funde auf der Anses Bitön gemacht werde» können und schlägt eine neu» Expedition in kürzester Zeit vor. Der österreichische Professor Stern, der zur Zeit in Tromsö weilt, hat sich angeboten, die GegenMnde in -natürlicher Farbe zu photographieren. Sine Weinbau-Ausstellung in Trier. Der Eröffnuugsakt. Aus Anlaß des 36. Deutschen Weinbau-Kon gresses wurde in Trier die dritte Weinbau-Ausstellung durch Professor Ude eröffnet, der das Werk dem Pro tektor Oberbürgermeister Dr. Weitz-Trier übergab. Der Oberbürgermeister hielt dann die Eröffnungs rede, in der er insbesondere den Präsidenten des Deutschen Weinbauverbandes, Dr. h. c. Müller, und die Vertreter der Reichs-, Staats- und Provinzial behörden begrüßte. Mit dem Ausdruck der Hoffnung, daß der Kongreß und die Ausstellung reiche Früchte tragen möchten, übergab er die Ausstellung der Oefsentlichkeit. Hunderte von Dingen, Maschinen und Geräten, die für den Weinbau von Interesse sind, stehen in vielen Kojen des ehemaligen Garnisonlazaretts. Besonderes Interesse beansprucht auch die Ausstellung der vielen Mittel zur Bekämpfung der Schädlinge des Wein baues. Mit der Weinbauausstellung ist auch eine Kunst ausstellung verbunden. Als das Flugzeug zum Stillstand kam, bemerkten die Aussieigendsn, daß der weite Platz mit einer beträchtlichen Menge Menschen ungefüllt war. Gordon vermutete nicht mit Unrecht, daß die Berliner Zeitungen über das Vorhaben der drei Londoner Journa listen berichtet und den Zeitpunkt ihres Eintreffens ge meldet hatten. Infolgedessen hatten sich eine Anzahl Neu gieriger von der Klasse derjenigen eingefunden, die um jeden Preis überall dabei sein muffen, weil sie glauben, dadurch ihren Freunden gegenüber an Bedeutung zu gewinnen. „Extraslugzeug nach Moskau liegt da drüben. Fertig zum Einsteigen!" dröhnte eine laute Stimme. „Ich muß mich jetzt wohl von Ihnen verabschieden, Miß Hurst," wandte sich Gordon an seine Reisebekanntschaft von neun Stunden. „Das hat noch Zeit, denn ich fliege mit nach Moskau. Wahrscheinlich mit Ihnen zusammen, denn mein Auftrag geber hat gestern von London aus für mich ein Extraflug zeug bestellt." „Aber Sie sagten doch. Sie gingen nach Berlin " versetzte Gordon, aufs höchste, aber nicht unangenehm über rascht. „Und habe ich das etwa nicht getan?" Ein vergnügtes Lächeln, in das sich ein klein wenig Bosheit mischte, spielte um ihren feingeformten Mund. „Ja, aber warum haben Sie mir nichts davon gesagt, daß Sie nach Moskau gehen?" „Ich kann mich nicht erinnern, daß Sie mich gefragt haben." Sie wurde durch das minutenlange Aufflammen eine» grellen Scheins, das Blitzlicht mehrerer Preffephotographen, unterbrochen. Ein paar Reporter drängten sich heran, nachdem sie sich schon mit Fragen an einen oder zwei andere gewandt hatten und von diesen nur ein Achselzucken geerntet hatten. Der eine wandte sich an Clark und fragte auf Englisch: „Sind Sie einer der drei Herren, die um die Welt reisen?" „Well, Sir," entgegnete dieser ingrimmig, „mein Name ist Edward Clark. Es hat keinen Zweck mehr für mich, das zu verschweigen. Und wenn Sie mir sagen können, wer die beiden andern sind, so werden Sie damit meine Laune n cht unwesentlich verbessern. Mir haben noch vollkommen Zeit zu einem Glase Whisky mit Soda, oder auch einer Fla che Wein, wenn Ihnen das lieber itt. Denn ich babe ein Exils- flugzeug nach Moskau bestellt, werde mir aber vorher noch Zeit nehmen, in aller Ruhe zu speisen, sobald ich mein Gepäck durch den Zoll gebracht und meinen Paß habe ab stempeln lassen." Der Zeitungsmann wandte sich jetzt an den dicht dabei stehenden Gordon mit der gleichen Frage. wirtschastsminister Dr. Steiger in einer Rede aur^ ! die Maßnahmen hin, die seitens der preußischen Staat», j regiernng bisher zur Besserung der Lage deS Winzer. U standes getroffen worden seien. Bedauert habe er immer nur, daß nicht mehr Mittel zur Verfügung ge standen hätten. Zwei Dinge hob der Minister haupt sächlich hervor, die Maßnahmen zur Bekämpfung der Reblaus und das Problem des WeinabsatzeS. Zusammenstöße in Sudapest. Plünderung von Bille« u«d Geschäfte«. — Schwer« Kämpfe zwischen Demonstranten «nv Gendarmerie. > Gelegentlich einer Arbeiterdemonstration kam e- ! am Montag in der ungarischen Hauptstadt zu schweren Unruhen, die die Polizei zum Einschreiten zwang. Mehrere Straßenbahnwagen «nv Antobnsse wur- ! den von den Demonstranten nmgestürzt nnv in Brand i gesteckt. Als Vie Polizei gegen Vie Ruhestörer ver ging, wurve sie mit Steinwürfen «nv Revolverschüs- scn empfangen. Zur Berstärknng ver Polizei wurve« Panzerwagen mit Maschinengewehren gegen Vie Aus rührer entsanvt. Die Demonstranten, deren Zahl aus ! mehrere zehntausend Mann angeschwollen war, leistete« erbitterten Widerstand, so Vak Vie Polizei mehrfach ! mit blanker Waffe vorgehen mußte nnv nur mit gro ßer Mühe Vie Ansammlungen ver Demonstranten zer- strenen konnte. Am schlimmsten ging es in der Andrasshstraß« i und deren Nebenstraßen zu, wo die Demonstranten auch die Geschäfte zu plündern begangen und in die Villen eindrangen. Auch am Stadtwäldchen kam es zu schweren Ausschreitungen. Ein Kaffeehaus wurde völlig demoliert. Bei der Räumung des Wäldchen- mußte die Gendarmerie mit der Schußwaffe vorgehen. Auf beiden Seiten gab es zahlreiche Verwun- ' dete. Nach den bisherigen Meldungen sollen ,, über 200 Personen verletzt ! . worden sein, darunter 50 schwer. Ein Stadtverord neter, der die Demonstranten von seinem Auto au beruhigen wollte, wurde mit Stockhieben niederge schlagen und schwer verletzt. Sein Auto wurde um gestürzt und verbrannt. Erst gegen 2 Uhr nachmittags waren die Men schenansammlungen in der Innenstadt zerstreut und di« Säuberungsaktion durchgesuhrt. , > Anschlag gegen einen Lukuszug. Steinblöcke bringen den Zug zur Ent gleisung. — 11 Tote. Auf vcr Strecke St. Louis—Sa» Franzisko ent gleiste 10 Meile» von San Franzisko ver LuxnS-Ek- preßzug durch einen ans ven Schienen liegenden Stein block. Bei der Katastrophe, bei der sich drei Wage« vollkommen ineinander schoben, sind bisher elf Tot« und über 30 Verletzte z« beklagen. Die Zahl ve< Tote» vürfte sich aller Wahrscheinlichkeit nach noch et- höhen. «! - Die vorläufige Untersuchung hat ergeben, daß vB' schiedene Steinblöcke von unbekannten Tätern aus dit Schien«-" worden sind, die mit dem Balmverkebt „Na," entgegnete dieser mit einem Blicke auf seine» Kollegen Clark, „es hat wohl jetzt keinen Sinn mehr, zu j verschweigen, daß ich Dick Gordon bin, denn da ich allem Anschein nach das Vergnügen haben werde, mit meinem Kollegen Mister Clark zusammen nach Moskau zu reisen, würde er doch nicht länger im Zweifel sein, daß ich ent weder Gordon oder Billy Allan bin. Und eins ist so schlimm wi« das andere. Im übrigen, Mr. Clark, bin ich mit Jhrrr Forderung, daß man uns erst Zeit zu einem vernünftige» Diner lassen soll, ganz einverstanden." „Sie haben recht, Mister Gordon, Ihren Namen zu > nennen," entgegnete Clark anerkennend. „Ein kluger Mann lügt immer nur dort, wo er sicher ist, daß ihm seine Lüge geglaubt wird. Und da er ein kluger Mann ist, tut e?s dann nickt." Die Tscheka forscht nach Dick Gordon Es wax gegen zwei Uhr morgens, als das Extraslug zeug von Berlin auf dem Flugplätze in Moskau landete. Die Nacht lag schwarz wie ein Sargdeckel über der Erde, und es war bitter kalt. Ein leichtes Schneegestöber wirbelte über den weiten, freien Platz, sichtbar freilich nur in den Lichtinseln, die die an hohen Masten schwebenden elek- irischen Lampen in die Finsternis hineinbohrten. Außer den beiden Journalisten und Miß Hurst entstieg ihm noch ein vierter Fahrgast, ein älterer Herr in einem dunklen, kostbaren Gehpelz, der eine schwere goldene Uhr an elner ebensolchen dicken Kette zum Vorschein brachte, um in der Hellen Beleuchtung des Flugplatzes einen Blick darauf zu werfen. „Na, Mister Villy Allan, da wären wir also in Mos kau," sagte Clark in sarkastischem Tone zu ihm. „Aus Wiedersehen im Sibirien-Expreß!" „Hören Sie endlich aus mit dem Unsinn," versetzte der andere, halb ärgerlich, halb belustigt. „Sie haben mich schon während der ganzen Reise damit angeödet. Ich habe Ihne» bereits gesagt, obwohl es Sie gar nichts angeht, daß ich Direktor Morris von der Excelsior Pictures Corporation in Amerity bin. Wenn Sie durchaus glauben wollen, daß ich Villy Allan heiße, so ist das Ihre Sache, aber mich t lassen Sie gefälligst damit in Frieden — oder ich zeige / Sie der Welt demnächst auf der Leinwand als verrückt j gewordener Reporter. Für den Sibirien-Expreß können r Sie so viel Plätze belegen, wie Sie Lust haben, ich werhe ' Ihne» keinen davon streitig machen. Und wenn er Sie nach dem Lande bringt, wo der Pfeffer wächst, so brauchen Sie sich um meinetwillen mit der Riickkchr nicht zu beeilen." (Fortsetzung folgt.)