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WnbuM Tageblatt and Waldenburger ÄnMek MmwoH, den 3. Septemb« 193» Beilage zu Nr. 205 faßlichen Revision unserer bisherigen H Zollpolitik kommen. Das Steuer der Aust 8,3 Mib Preußens Mack Ich freue »dorf. era. sortige uf2kS. chlof 2 an' vet' > an dff! -rad L>^ Srad '67 iB 4LK»! .80, extra. sch k. Bei einer deutschnationalen Kundgebung in der Wörlitzer Stadthalle sprach Hugenberg. Er betonte unter anderem, wir müßten endlich zu einer grund- ">andels- und Aus der Wahldewegung. Wahlreden Seeckts und Hugenbergs. In einer in Dortmund veranstalteten Wahlver sammlung der Deutschen Volkspartei führte General oberst a. D. v. Seeckt u. a. aus, die wichtigsten Ziele men in der Außenpolitik die Wiederaufrichtung Deutschlands als Machtstaat, d. h. die Wiederherstel lung einer ihm seiner Größe nach zukommenden Stel lung in der Welt. .^en- und In uenpolitik müsse energisch herumgeworfen werden. blieben. Sie alle haben noch nicht bedacht, daß sie dor einer Notwendigkeit die Augen schlossen. : Fra»- . neu!» Zer gt' nn d!> ildert!« .tz ff, NuB lle «ff en ng u"l üeg°^ eiz O )0 lVllO en. Vor dem staatlichen Schnapsausschank des „Goßpirt" irr der Groß-Dorogomilowski Gasse stehen vom stützen Morgen bis zum späten Abend scharenweise die Invaliden. Sie nehmen den ganzen Bürgersteig ein und lassen keinen Men schen vorbeigehen. Die Invaliden bitten um eine Unter stützung, werden aber höchst ungehalten, wenn man ihnen wenig oder garnichts gibt, und glauben den „hartherzigen" Bürger durch Bearbeitung mit Stöcken erweichen zu müssen. Sie spucken dem Unglücklichen ins Gesicht und lasten ihn. unter dröhnendem Gelächter spießrutenlaufen. Jeden Ta- werden einige verhaftet, müssen aber wieder freigelasten wer den, da die meisten Ausweise über ihre Unzurechnungsfähig keit haben, die ihnen als Freibillet zu allen möglichen üblen Scherzen und kleinen Räubereien dient. Die Zeitschrift der Jugendkommunisten „Komßomolskaja Prawda' berichtet wieder einen Fall, der die Verworrenheit und Roheit der sexuellen Beziehungen im Lande der neuen Serualethik beleuchtet. Der Berichterstatter der obenerwähn ten Zeitschrift mutzte einmal in einem Arbeiter-Jugendheim, das von einer Fabrik errichtet wurde, übernachten. Den ganzen Abend gab es wüsten Krach und Lärm, ein Hagel- regen von ordinärsten Schimpfworten prasselte ununterbrochen,, der Schnaps wurde im Kreise herumgereicht. Später wur den aus der Frauenabteilung einige jugendliche Arbeiter ein geladen. Als die Mädchen gegen ihren Willen betrunken gemacht wurden, mißbrauchten die Rowdies ihre Schwäche,, sammelten pro Kopf zehn Kopeken, „damit die Mädchen nicht umsonst leiden" und stießen sie dann nackt auf die kalte S traße Dieser grauenerregende, aber sonst nicht aus dem Rahmen fallende Vorfall wird unter sonstigen, nicht allzuwichtigen, so genannten Kleinen Nachrichten veröffentlicht. Die Gesetzgeber, die mit seltenem Zynismus die sexuelle Anarchie proklamiert haben, ernten jetzt das, was sie gesät haben. äuft»' 47. er '«Ich!» l°rt . a», ehlt Ku. r n üttern dwirt- ndert, Meine sehr geehrten Damen und Herren! „ . . mich, diese neueste Einrichtung benutzen zu können, um Ihnen als österreichischer Bundeskanzler einige Worte zu sagen und die Brüder und Schwestern im Deutschen Reich zu begrüßen. Ich benutze diesen modernen Weg der Vev- ständigung, um erneut die brüderlichen Gefühle aller Lester* reicher, die nie erkalten werden, weil sie im gemeinsamen Mnl / BN- , US zu uzige" - ved ändigi ftuer e« n. I Mäder > M--' t mit mchav- LiM' Mittel' CheM' )er in n m>ts rerane- t -chaak's zel i- meisk ein-ö' meist!« Penig- ver0>' I. " eerane- ild in „Ganz und gar ohne Hosen? Komisch!" erwidert etwas mißtrauisch der Bauer. „Mag sein. Aber da wüsten in diesem selben Afrika die Sowjets schon 30 Jahre gewirtschaf- tet haben!" In einer Jubiläumsrede, die Stalin anläßlich des 15. Parteikongrestes hielt, wurde den Soldaten ein Geschenk — die berühmt gewordenen „3200 Kalorien" — versprochen. In den Briesen, die die Rotarmisten an ihre Vorgesetzten schreiben, wird nun gellagt, daß aus der Sache nichts ge worden ist. „Wir bekommen jetzt 5 Gramm pro Fresse mehr", schrei- ben etwas drastisch die roten Recken, „die Suppen sind mager und stellen eine Lotterie dar, in der man niemals verliert — wir finden in derselben jeden Tag Nägel, Haare, Zigarretten- stummel usw." Sehr ungehalten sind auch die Rotarmisten über die neue Uniform, — den langen bis an die Erde reichenden Mantel, der aus Taille gearbeitet ist und die Brust beim Gehen stark beengt. Die Rotarmisten wollen die bequeme und einfache Uniform der ausländischen Soldaten haben, die ihnen als das Ausmaß von Eleganz und Bequemlichkeit vorkommt. Sie haben diese Uniform im Kino gesehen und besprechen nun stundenlang dieses Thema in der Kaserne. Die Garni sonchefs berichten indessen von der schädlichen Einwirkung j der ausländischen Filme. Die roten Recken weigern sich ent schieden, den zu Agitationszwecken hergestellten Kitsch mitan zusehen. Sie können die tendenziösen Bilder aus dem Bür- gerkrieg nicht mehr vertragen und fordern geschichtliche Filme, die aus ganz anderen Zeiten stammen. Sie haben mehr Sinn für imperialistische Kriege, als für Klastenkampf und fordern ihren politischen Kommissar auf, über das Heerwesen in Polen und Rumänien zu berichten. Die Invaliden, die Krüppel und die Simulanten werden allmählich zur wirklichen Volksplage. Das Moskauer Blatt „Rabotschaja Moskwa" berichtet u. a. folgendes: Die Partei der Nichtwähler hat dadurch verhin dert, daß die verantwortungsbewußten Parteien ver- sicirkt und zu neuen, wirklichen Machtfaktoren wurden. Die Folge ist, daß unserer gesamten Politik das Rück- Srat mangelt. Ein Reichstag, dem so gewichtige Stim men fehlen, wird nicht als der deutsche Willensaus druck gewertet. Wir richten den Ruf an die Partei der Nicht- Kähler: Diesmal greift ein! Vielen Lesern sind wir Führer gewesen aus den fernab von aller Politik lie- genden kulturellen Gebieten. Mögen uns diese Leser den Glauben schenken, daß wir keiner Partei das Work seden. Der Reichstag muß ein neues Gepräge haben, dem die Intelligenz ihren Stempel aufdrückt. Aus der Reihe der Unterzeichner seien folgende Hamen hervorgehoben: Graf von Arco, Berlin; Geh. Hicd.-Rat Prof. Dr. A. Bier, Berlin; Gustav Frenssen, Harlt in Holstein: Geh. Rat Leo Frobenius, Frank furt a. M.; Gerhart Hauptmann, Agnetendorf; Rudolf Herzog. Rheinbreitenbach a. Rh.; Ricarda Huch, Berlin- Wie der Amtliche Preußische Pressedienst mitteilt, kommen für die Osthilfe in Betracht die Provinzen Ostpreußen, Grenzmark Posen-Westpreußen und Ober schlesien, die an der Ostgrenze gelegenen Teile der Provinz Niederschlesien sowie der Regierungsbezirk Köslin und Frankfurt a. O. Ferner wird Preußen auch noch weitere Teile der Provinz Niederschlesien und die Grenzkreise des Regierungsbezirks Schleswig bedenken. Für die Zwecke dieser Hilfsaktion steht aus Etatsmitteln des Reiches ein Betrag von 8,3 Mil lionen Reichsmark uno aus Etatsmitteln Preußens ein Betrag von 10 Millionen Reichsmark zur Ver fügung. Davon sollen jedoch zunächst nur rund 10 Millionen Reichsmark zur Ausschüttung gelangen. Der Rest bleibt zur Verhütung des Zusammenbruchs notleidender Kommunen und für unvorhergesehene Fälle, die sich etwa während des Herbstes und des kommenden Winters noch ereignen können, einstwei len zurückgehalten. Sowjettussische Streiflichter. Seit Jahren versteht es die Moskauer Bevölkerung, sich ^Urch ihren vielgepriesenen, beißenden Witz über die Garstig. des Alltag» hinwegzusetzen. Die letzte Anekdote, die dir nachstehend wiedergrben, kennzeichnet auf Trefflichste die ^spannten Beziehungen zwischen der Sowjetregierung und dem russischen Bauerntum. Kalinin, der liebe Analphabet auf dem Präsidentensestel, empfängt eines Tages im Kreml, wo das kleine Bäuerlein sein Domizil aufgeschlagen hat, zwei Bauern auf seinem Heimatdorf. „Na, wie geht»?", fragt er seine zerlumpten Gäste. „Sehr schlecht, Michail Iwanowitsch", klagen die Landsleute. „Schon wieder eine Mißernte?" „Nein, die Ernte, Gott sei gelobt, ist gut." „Oder drücken die Steuern zu sehr?" „Schwer ist es, aber wir zahlen. Allmählich. Wir sind la daran schon gewöhnt. Und im übrigen, was sollen wir Zachen. Wir müßen doch zahlen, sonst kommt die liebe Sowjet und holt uns alles weg." «Also treibt die Miliz im Dorfe ihr Unwesen?" , „Auch das nicht. Die Miliz bekommt ihren Schnaps und W still!" „Na, was ist denn eigentlich los bei Euch?", fragt der erstaunte, etwas mürrisch gewordene Präsident. »Wir . . . wir . . . haben keine Hosen, Michail Jwano- ^Ach. Wenn unsere Frauen am Fluße Wäsche waschen, Susien wir zu Hause sitzen und warten, bis die Hosen ge- ^chen sind? tz Faftnin widerlegte diese Beschwerde durch ein glänzendes ^ent. ^Dichtigkeit. Es gibt, will ich Euch sagen, ein Land, wo »Hue Hosen das ganze Jahr herumläust!" «Ad dies wäre?" "-Man nennt es Afrika." Charlottenburg; Max Liebermann, Bersin; Heinrich Mann, München; Thomas Mann, z. Z. Nidden; Wal ter von Molo, Berlin; Rudolf Presber, Rehbrücke; Dr. Ilse Neicke, Berlin; Heinrich XbV. Erbprinz Reust, Gera; Wilhelm von Scholz, Zürich; Fritz VW Unruh, Oranien; Cluea Viebig, Berlin. Sie Verteilung der Osihilfe. Mit der Durchführung soll alsbald begonnen werden. Gegensätze bei den Berliner Nationalsozialisten. Innerhalb des Berliner Gaues der Nationalsozi- mlstischen Deutschen Arbeiterpartei haben sich in letzter Zeit Gegensätzlichkeiten zwischen den sogenannten Sturmabteilungen, der SA., die eine selbständige Stel- 'Ung inne haben, und der Berliner Parteileitung, be sonders dem Gauführer, Abgeordneten Dr. Göbbels und anderen, entwickelt. Die Gegensätze haben sich stht so verschärft, daß abtrünnige Mitglieder der Sturmabteilungen einen regelrechten Ueberfall auf die Gaugeschästsstelle in der Hedemannstraße unternahmen. 24 WahlvorsWge zugelaffen. Die Entscheidung des Wahlausschusses. Der Reichswahlausschuß trat unter dem Vorsitz »es Reichswahlleiters in Berlin zusammen, um über ^>e Zulassung der Reichswahlvorschläge zu beschließen, w Rcichswahlvorschläge waren eingereicht, von denen sechs gestrichen werden mußten, weil sie Veit Vorschrif ten nicht genügten und weil sie zumeist nicht die Zahl d»n soo gültigen Unterschriften ««Diesen. Wahlaufruf der Partei der Aichüvähler. Ob er helfen wird? In „Reclams Universum" veröffentlichten 38 Her dorragende Persönlichkeiten aus Kunst, Wissenschaft und Literatur folgenden Aufruf: könnten der Bauernschaft absolut nicht helfen, son-f dern einzig und allein eine sestgeschlosfene politische Organisation. —- Seutschenheße auch in Lodz. X Eingeschlagene Fensterscheiben. Wie in Warschau kam es auch in Lodz am Sonn» tag zu deutschfeindlichen Kundgebungen. Eine Gruppe halbwüchsiger Burschen erschien plötzlich vor den Häu sern, in denen die Redaktionsräume der in Lodz er scheinenden deutschen Tageblätter „Freie Presse" und „Lodzer Volkszeitung" untergebracht sind. Es wur den Fenster eingeschlagen. Eine zweite Gruppe von Demonstranten ist unerwartet vor dem Hause erschie nen, in dem das deutsche Konsulat unteraebracht ist. In diesem Hause wurden mehrere Fenster in den Pri vatwohnungen eingeschlagen. In beiden Fällen schritt die Polizei sofort ein und verhinderte weitere Aus schreitungen. Die Untersuchung der Fälle wurde un verzüglich energisch eingeleitet. Tonfilmansprache Schobers. Ein Wunsch für Vie Wahlen. Der österreichische Bundeskanzler Dr. Schoberx wurde im Burggarten von der amerikanischen Fox- Film-Gesellschaft getonsilmt. Er hielt dabei zwei Re den, die eine in englischer, die zweite in deutscher? Sprache. In deutscher Sprache führte der .Bundes* kanzler aus: Wir wissen, daß viele deutsche Männer und - Frauen, deren Urteil Achtung verdient, aus Abneigung gegen das politische Getriebe bisher den Wahlen fern- Am fünften Tag des Bombenleger-ProzesseS vor dem Altonaer Schwurgericht wurde die Verlesung von Protokollen, die mit den Angeklagten ausgenommen worden sind, fortgesetzt. Die Angeklagten selbst ver weigerten eine Aeußerung zu diesen Protokollen. In den Protokollen über die Vernehmungen de» Angeklagten Bruno v. Salomon hat dieser aus gesagt, er sei an den Attentaten nicht beteiligt ge wesen und habe auch keine Kenntnis davon gehabt. Insbesondere hat er, obwohl er zugegeben hat, ge sinnungsmäßig durchaus auf demselben Boden zu stehen, bestritten, in die Pläne des Klaus Heim ein geweiht gewesen zu sein. Auch er verweigerte jetzt jede weitere Aussage. Das Gericht kam nun zu den früheren Aussagen des Angeklagten Hamkens. Er ist Geschäftsführer und Teilhaber der Zeitung „Das Landvolk" G. m. b. H. Er befand sich angeblich dauernd auf Agitations reisen und wollte nichts von der Sache wis sen. Er will in Hunderten von Versammlungen rmmer wieder betont haben, Waffen und Munition Für Wege- und Brückenbauten werden etwa 4,2 Mil lionen Reichsmark zur Verfügung gestellt. Kleinbahnbauten und Verbesserungen bestehender Kleinbahnen sollen mit etwa 1,3 Millionen Reichsmark unterstützt werden. Für Kanalisationen und Wasserleitungen ist rund 1 Million Reichsmark vorgesehen. Für Krankenhausneubauten und -Umbauten, für Errichtung von Säuglingsheimen, Alters heimen, Kinderkrippen und Wohlfahrtshäusern werden etwa zwei Millionen Reichsmark aufgewendet. Aus Schulbauten entfallen rund 900 000 Reichsmark. Außerdem sollen durch Hergabe von insgesamt 600 000 Reichsmark noch Berkehrs unternehmungen, Büchereien und sonstige kulturelle Zweck« gefördert werden. Wie der Amtliche Preußische Pressedienst mit teilt, ist dieser Verteilungsplan in enger Zusammen arbeit zwischen den beteiligten Reichs- und preußischen Ressorts auf Grund der Vorschläge aufgestellt wor den, we'che die örtlichen Stellen über die Oberpräsi denten der Grenzprovinzen gemacht haben. Dis er forderlichen Anweisungen sind bereits ergangen. Der Monaer MenMprozeß. Verlesung ver Protokolle. Blut verankert sind, für unsere Brüder und Schwestern in? Reich zum Ausdruck zu bringen. Das Deutsche Reich geht in den nächsten Tagen Neuwahlen entgegen und wir Oesters reicher wünschen, daß diese Wahlen glücklich zum Ende go- führt werden mit dem Ergebnis, daß Wohlfahrt und Glück des deutschen Volkes für lang« Zeit sicherstehen und damit auch ganz Europa den Frieden gesichert erhält. In der englischen Rede sprach der Bundeskanzler den Wunsch aus, daß die Zukunft eine weitgehende An näherung zwischen Oesterreich und Amerika bringet» möge. Sie französischen Manöver. Weshalb in Lothringen? Das „Petit Journal" beschäftigt sich in einer Ar tikelreihe mit den französischen Herbstmanövern in Lothringen. Es schreibt, die Manöver würden einen sehr scharfen Charakter tragen, denn die Hebungen würden vom 3. bis 10. September nur mit täglich sechsstündiger Unterbrechung, um die Versorgung der Truppen sicherzustellen, durchgeführt werden. Als Ruhetag sei nur Sonntag, der 7. September, vor gesehen. Eingesetzt würde bei den Manövern zum ersten Male eine besondere Abteilung von Kavallerie, die äußerst rasch ihre Stellungen wechseln könne, und deren Einsetzung im Gefecht außerordent'ich wirkungsvoll sein solle. Ter Artikel des „Petit Journal" wirft dann dir Frage aus, welchen Siu« Vie Abhaltung ver Manöver gerave in Lothringen haben könne, und meint, man habe behauptet, daß viese Manöver in Lothringen einem Hintergedanken entsprächen und daß man die Truppen auf eventuelle Operationen vorbereiten wolle, gerave in der Zone, wo sie einmal einzngreifen hat-- ten. Dem sei aber nicht so.