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b« »7»» Uerusprecher !<tk»»t» Amt Lrtptw Nr. ttz, gMal« waldentur» > a«Ür» »ur b« PÜ»kt!i<! Blutiger Aufruhr in Budapest Geueraloberst Htye wrn-et sich iu einer Erklärung Minister würden dann zum Auslande und zum Z gen die Gerüchte, die anläßlich seines bevorstehenden im gleichen Ton sprechen und bei Worten »ich ücktritts in Umlauf gesetzt worden sind. machen. auch ihren Sinn richtig erfaßt, stressekommentaren mit den Tre- fnianvs ck Halt lS, Die * son ros. Äe- gS» er- iri« sts- isil. >en. nt- )li' iur len ist- en, ts. * dr. * ts. >is Im Zusammenhang mit der Kündigung der Löhne der Bergarbeiter znm 30. September hat der Zechenverband ««umehr auch die Gehälter der technischen «nd kauft mäunischen Bergbau-Angestellten zum 30. September ge kündigt. Der Retchswahlausschuß hat 24 Wahlvorschläge zu- gelassr«. In Trier wurde am Sonntag die 3. WeinbauauSstelluvg eröffnet. .Die Leipziger Herbstmesse wnrde eröffnet. Der Be such übertrifft alle Erwartungen. Im Altonaer Prozeß gab es gestern eine Sensation. In Kattvwitz kam es zu wüsten Beschimpfungen gegen alle Deutsche. Wie in Warschau kam es auch iu Lodz am Sonntag zu deutschfeindlichen Kundgebungen. Bei einem Anschlag gegen einen Luxuszug in den Bereinigten Staaten gab es 1L Tote. Die Zahl der Arbeitslosen in den Bereinigten Staaten soll 9 Millionen betragen. Perus Vertreter im Völkerbnndsrat wurde seines Amtes enthoben. Man bat in Paris die Rede Dr. Brünings stark beachtet uno offenbar auch ihren Sinn richtig erfaßt, wenn man sie in den Pressekommentaren mit .... viva,«««-Reden in Parallele stellte. Man erkennt da bei an, daß die Rede Brünings in einem anderen Tons gehalten war, aber man kommt dann schließlich doch zu dem Er^bnis, daß trotzdem Brüning und Trevi- ranus im Grunde genommen dasselbe wollten: die Revision der Vertrage und insbesondere die Berichti gung der Ostgrenzen. ' In dem Kommentar des „Echo de Paris" heißt es, Treviranus habe vor allem innenpolitische Ziele im Auge gehabt und den Leidenschaften seiner Lands leute schmeicheln wollen. Je deutlicher und nachdrück licher der Minister den Willen Deutschlands zur Revi sion der Verträge betonte, um so mehr habe er die Ge wißheit gehabt, bei seinen Zuhörern Gefallen zu fin den. Der Reichskanzler habe sich vor solchen Ueber- treibungen wohl gehütet. Sie geziemten sich auch nicht für den verantwortlichen Leiter der Regierung. Aber die im Tone gewollte Mäßigung lasse die Beständig keit des Gedankens um so deutlicher hervortreten. Die Reden von Treviranus seien an die Deutschen gerichtet gewesen, die Rede Brünings sei an das Ausland ge richtet, aber der gleiche Atem beseele sie beide. Brü ning wolle die Politik Stresemanns fortsetzen, ihr aber einen bestimmteren Charakter verleihen. Gerade das sei es aber, was in Frankreich Beunruhigung Hervorrufe. Deutschland rücke Schritt für Schritt dem Ziele näher, °as es sich gestellt habe, und dieses Ziel sei die völlige Revision der Verträge. Um es zu erreichen, bediene Deutschland der Politik, zu der Briand selbst es ^gefordert habe. Die maßvolle Rede Brünings dürfe ^rne Illusionen erwecken. Deutschland brauche noch ^«ige Zeit, um stark zu werden, wenn es aber stark lern werde, dann werde es nur eine Sprache sprechen, wie es jetzt schon nur einen Willen habe. Seine *Waldeuburg, 2. September 1930. Nach Treviranus hat jetzt auch der Reichskanzler Dr. Brüning die Revisionsfrage angeschnitten. So wenigstens wird man die Kanzlerrede in Trier deuten müssen, in der Dr. Brüning Richtlinien für seins Außenpolitik aufstellte. Im Tone klang sie wesentlich gedämpfter als die viel kommentierte Rede von Tre viranus, und man gewinnt den Eindruck, daß sie geradezu darauf berechnet war, dem Auslande gegen über den Eindruck der Treviranusrede abzuschwächen. Wie groß dieser besonders in Polen war, läßt sich dar aus entnehmen, daß fast zu derselben Zeit, da Dr. Brüning in Trier sprach, in Warschau deutschfeind liche Kundgebungen stattfanden, die sich ausdrücklich gegen die Treviranusrede richteten. Es hätte nicht viel gefehlt, so hätten die Demonstranten die deutsche Ge sandtschaft gestürmt. Der „Figaro" schreibt, Brüning weigere sich, außenpolitische Abenteuer zu riskieren, ebenso wie auch Curtius sich weigere. Aber Brüning stimme mit Tre viranus darin überein, daß die deutsche Außenpolitik künftighin einen bestimmteren Charakter tragen müsse. Der Verzicht Frankreichs auf das Rheinlandpfand er laube ihm das. Das Programm der deutschen Wahlen von 1930 sei die Vernichtung des Sieges Frankreichs. Reichskanzler Dr. Brüning hat in seiner Trierer Rede auch den Paneuropaplan Briands und die deutsch« Antwort aus das Briand-Memorandum erwähnt. Pan» europafrage und Revisionsfrage hängen in der Tat eng miteinander zusammen, das sollte man allmählich auch in Paris begreifen. Solange die unmögliche deutsche Ostgrenze besteht, wird sich Briands Paneuropa-Jdee niemals verwirklichen lassen. Wenn daher diese Idee für Briand etwas mehr sein sollte als ein Bluff, so wird er sich mit dem Gedanken einer Revision der Verträge doch vertraut machen müssen. Mit dem sturen Standpunkt Poincarös wird er jedenfalls seinen Plan nicht einen Schritt vorwärts bringen. Vorläufig hat Briand noch nicht einmal die fran zösische Oeffentlichkeit restlos auf seiner Seite. So sieht die „VolontS" in dem von den Juristen ausgearbei teten Vorentwurf für die Europa-Union, der der in der nächsten Woche in Genf zusammentretenden Europa-Konferenz vorgelegt werden soll, ein Machwerk Millerands. Das Blatt sieht eine besondere Gefahr in den Bestimmungen über die regionalen Unionen inner halb der Europaunion. Diese Art von Unterunionen ähnele recht sehr den alten Bündnissystemen, wie sie die Nationalisten vom Schlage Millerands liebten. Wenn diese Unionen innerhalb der Europaunion auf lebten, dann wären diese nur eine Illusion, denn sie würde aus Gruppen von Staaten zusammengesetzt sein, die in Wirklichkeit offiziell Rivalen wären. Gegen diese Kennzeichnung des Briand-Planes wird sich nicht viel einwenden lassen. In der Tat er strebt Briand unter dem Schlagwort'„Paneuropa" auch nur wieder einen Zusammenschluß der französischen Vasallenstaaten zu einer Versicherung aus Gegenseitig keit und zur Aufrechterhaltung der sogenannten Fric- densverträge. Damit aber läßt sich die angeblich er strebte Befriedung Europas nicht erzielen. Der Weg hierzu geht nur über die Revision der Verträge. unterdrückt. Weae zur Rettung der Landwirtschaft türmen sich drei .Hindernisse aus, die nur in gemeinsamer Arbeit von Staat und Berufsstand überwunden werden können. Die Erschütterung unserer Märkte durch das Anbringen der internationalen Uebererzeugung; die Festlegung wichtiger Landwirtschaftszölle in unzureichender Höhe in langfristi gen Handelsverträgen und die Desorganisation der Er- zeugungs- und Absatzverhältnisse im eigenen Land«. Die internationale Uebererzeugung erstrecke sich nicht nur auf Getreide und Zucker, wir stehen vielmehr mitten in einer internationalen Krisis der Viehwirtschaft und des Garten baues. Die Preisstürze am Weltmarkt ließen sich nur mit Erfolg abwehren, wenn wir zu einer autonomen Zollsestsetzung durch die Regierung ohne Einschaltung des langwierigen parlamentarischen Gesetzgebungsweges ge langen. Tas Prinzip der Meistbegünstigung in Verbindung niit festen Tarifabreden sei höchst bedenklich. Die Zölle müßten freilich durch organisatorische Maßnahmen zur Ordnung unserer Produktions- und Absatzverhältnisse im Innern ergänzt werden. Allerdings könne man Äbsatz- organisatiouen nicht aus dem Boden stampsen. Das Land volk müsse die politische Macht ergreifen, wo sie sich ihm biete. Sehe über seinen Anckritt. Stege» Sie Legende.bilSnng- Generaloberst Heye übermittelt der Oeffentlichkeit soeben folgende Erklärung: Um den Gerüchten, die sich um meinen bevor stehenden Rücktritt gebildet haben und die sich allmäh lich zum Schaden des Reichsheeres auswirken, ein Ende zu machen, sehe ich mich zu folgender Erklärung ver anlaßt: 1. Anfang Juni dieses Jahres habe ich aus eige nem Entschluß heraus den Herrn Reichspräsidenten und den Herrn Reichswehrminister um Zustimmung ge beten, nach Abschluß der großen Rahmenübung 1930 mein Abschiedsgesuch einreichen zu dürfen. Diese Zustimmung habe ich erhalten. 2. Den Zeitpunkt meines Ausscheidens aus dem Dienst habe ich daraufhin den Belangen des Reichs heeres entsprechend — Uebergabe der Geschäfte usw. — auf den 30. November 1930 festgesetzt. 3. Wer, wie ich, über 42 Jahre der Armee ge dient hat, davon 20 Jahre in schweren und verant wortungsvollen Stellungen in Krieg und Frieden, wird meinen Wunsch verstehen, die Führung des Reichsheeres einer jüngeren Kraft zu überlassen. Mit Politischen Fragen hat mein Rücktritt nicht das geringste zu tnn. 4. Wh habe mich über den Rahmen meines Dien stes hinaus nie mit Parteipolitik beschäftigt «nd be absichtige auch zukünftig nicht, dies zu tun. Ich Habs stets versucht, lediglich als Soldat, dem das Vaterland! weit über allen Parteien steht, meiner Lebensaufgabe« dem Heere zu dienen. 5. Für das, was während meiner Amtszeit als Chef der Heeresleitung von mir unterstellten Offi zieren gesagt oder getan wnrde, trage ich allein dis Verantwortung. Die Zeitungsangriffe gegen solch« Offiziere sind deshalb sachlich unrichtig, «nd wirke« für das Heer schädlich. - 6. Ebenso stehe ich dafür ein, daß die Führung des Reichsheeres nach den Richtlinien des Reichswehr ministers als dem verantwortlichen Mitglied der Reichs regierung erfolgt ist. Bon einer Sonderpolitik des Heeres oder einzel ner Offiziere z« sprechen, kommt deshalb bewußt ode« unbewußt einer Irreführung der öffentliche« Mei, «ung gleich. 7. Ich darf erwarten, daß durch diese Erklärung der Zeitungskampf gegen das Reichsheer und einzelne Offiziere abgeschlossen ist, zum mindesten sich nur gegen die Person richtet, die die Verantwortung tragt, also gegen mich. Hierzu darf ich noch folgendes Allgemeines bs- merken: Bei meinem Ausscheiden negme ich als fest« Ueberzcugung mit, daß das üreichsheer an allen seinen Gliedern selbstlos und treu seinen Dienst an Land! und Volk ausubt. We«n diese Tatsache bei öffentlicher Mhe in Sudapest wieder hergesteM. Spuren der Straßenkämpfe. — 60 Schwerverletzte. Um 16 Uhr war die Ruhe in den meisten Teilen der Stadt wieder hergestellt, doch weisen verschiedene Stra ßen noch zahlreiche Spuren der Kundgebung auf. In der Szondi-Gasse liegen zahlreiche zerbrochene Säbel. Die Fensterscheiben des Museums für schöne Künste, der tür kischen Gesandtschaft, vieler Villen in der Anorassy- Straße sowie mehrerer Häuser in der Podmauhcki-Gasie und einiger Kaffeehäuser wurden zertrümmert. Die Zahl der Schwerverletzten beträgt schätzungsweise etwa 60. Meh rere von ihnen sind lebensgefährlich verletzt. Unter den Demonstranten befanden sich viele Frauen, die die Menge aushetzten. Während in Budapest nunmehr völlige Ruhe herrscht, kam es in der Stadt Bekescsaba am Nachmittag zu mehreren Zusammenstößen zwischen der Polizei und De monstranten. Eine große Menschenmenge verlangte stür misch die Freilassung eines am Vormittag verhafteten Genossen, wnrde aber von der Polizei mit Oer blanken Waffe anScü andergetrieben. Tabei wurden drei Arb iter verletzt. Später wurden die Straßen der Stadt von einer Maschinengemehrabteilung völlig gesäubert, so daß die Ruhe auch dort wieder hergrstellt ist. Aus der Wahlbewegung. Schiele über Landwirtschaftspolitik. Anläßlich einer Kundgebung des schleswig-holsteini- chen Bauern^ uni es in 5i l n achte M n ster S-liele trund- sätzl ck>e Ausführungen zur Laudwirtickaitsvolltik. Auf dem «uno und nden t biw ! rseln er- , noff. j der oten § ssion rohe i Ein ! edin aus >ent- rdcn bus- Der »ich- i unö Mittwoch, den 3. September 1930 Nr. 205 53. Jahrgang. Schönburger Tageblatt -Mark, Zgesp. üs« auf Anzei- Zugleich weit verbreitet in den Ortschaften der Stande-amt-bezirke Altwaldenburg, Vräunsdorf, Callenberg, Frohnsdorf, Falken, Grumbach, Kaufungen, Langenleub» ANederhain, Langenleuba-Oberhain, Langenchur-dor^ Niederwiera, Oberwiera, Oberwinkel, Reichenbach, Remse, Schlagwitz, Schwaben, Wolkenburg und Ziegelheim^ Nr. A Voftsqn<«.ch Nr. A KM Bank»»«»: vereix-b«! Stadt.troknrt. w»lt>«tburz VA Zahl»»» bei »wa»a«»«tl«» »i» jede» Nachlaß p-fiU«» Anzeigen bis Vorm. 9 Ahr am Ausgabetag erbeten. Ausgabe nachmittag- y,3 Ahr in der Geschäfts stelle in Waldenburg Sa., Altenburgerstr. 38» Erfüllungsort Waldenburg. Filialen bei Lerrn Otto Förster; in Callenberg bei Lerrn Friedr. Lermann Richter; in LangeuchurSdorf bei Lerrn Lerman» Esche; in Wolkenburg bei Lerrn Linu« Friedemann; in Penig bei Firma Wilhelm Dahler; in Ziegelheim bei Frl. Schmidt, Postagentur. bat »er vev'dtr tri»«» Anspruch auf Erhalt d« Arttu», «b» «ickzahlm»« »«,-^prrq«,. Für Nichtig«» brr durch »rr>» sprech« «sie-ebeue» »»,«!,«» -brrurhuien mir bat»» »noIHn oa- Wal-enbnrger Anzeiger Diese« Blatt euthSlt die amtlichen Bekanntmachungen de- Amtsgericht- und de« Stadtrat« ,« Waldenburg. Ferner veröffentlichen zahlreiche andere staatliche, städtische «. Gemeinde-Behörden ihre Bekanutmachuuge» im Schönburger Tageblatt. Verantwortlich fltr Redaktion, Druck und Verlag L. Kästner in Waldenburg Sachsen. »«« SSchftscha» »md »ab »»»tsche» ZeItu»gbverleg«.Bereiu« (E. v.) — verlagtort Daldrnbur, Sachse». Etschedtt werkkägl. Rachm DezvgSprei- mono» Ech an »orau«150 R.-Pfg. freibl., au-schl Trägerl. Einzeln« Rr. WReichspf., SonntagS-Nr.30 R.-Pk. Anzeigenpreis«: Saesp. Petitteile ü,1L R--Mar^ Außerhalb de- Bezirke« vIo R.--^ ' Reklame;eile 0,-5 R.-Mark, Linweiß D»u »nd Eingesandt« 0,10 R.-Mark, Nachwetse- Md Offettengebühr 0,20 R-Mark, Rabatt «ach Earif. Schwieriger Sa- (Tabellen) mit Aufschlag.