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Sächsischer Landes-Anzeiger : 21.04.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-04-21
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512384622-188604212
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512384622-18860421
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-512384622-18860421
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsischer Landes-Anzeiger
-
Jahr
1886
-
Monat
1886-04
- Tag 1886-04-21
-
Monat
1886-04
-
Jahr
1886
- Titel
- Sächsischer Landes-Anzeiger : 21.04.1886
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Tägliches NnLeryltttungsöMtt z«m SSchstsche» Landes-Anzeiger. »ach vnserem ersten Bekanntwerden ervir». Bei einer scharfen Kühl« wmde seine Vach« ,nm Segrllürzen nach öden kommandirt. Da die jüngeren Hände, flinker, jedoch nicht sicherer als er, ihm voran» die «ante« hknemfsprangen, um sich auf die Borbramraa zu vertheileu, so blieb ihm voraussichtlich nur übrig, sich nach de« Top hinaufzn- gebe«. Begleitet von eine« knirschenden „Goddam-, schielte da» Auge de« andere» Hände« nach, und er war eben im Be» ähnlich eine, riesenhaften Spinne, sich an den Armen in di« Men hinaufznhrben, al» ich, der ich gerade Freiwache hatte, ihm znvorkam. .Billy Raily-, sprach ich, denn e» dauerte mich, daß der alte Bursche die weite Reis« «ach oben zurücklege« sollt«, .ich werde hinansgeheu »ud er für Dich besorgen - Billy Rally warf mir ein«. Blick zu. als hätte ich ihn tief beleidigt, dann quoll e» zwischen seine« knirschende» Zähnen hindurch mir nach, während er selbst ans » Deck znrücksank: .Dick, ich will verdammt sein, wenn ich Dir da» je vergesse", «nd von jener Stunde a» hatte ich wich vielfach der Beweise seine» aufrichtigen Wohlwollen», wenn auch znwelle« in etwa» seltener Form, zu erfreuen. Billy Raily stand also neben mir und starrte über da» ver- hältnißmäßig still wogende Meer hin, während ich träumerisch den Himmel betrachtete. .Dick-, hob er plötzlich an, .Du hast Talent zu ne« reg'lären Jan «aal; Du besitzest Deinen gesunde« Menschenverstand und weißt, daß, wenn Du an» dem Top heruntersällst, Du schon Tag» d'ranf b> 'neu Albatroß verwandelt bist und dem Schiff folgst, n« Deine alten Frennde zu beschütze«. Trotzdem rathe ich Dir, in den nächste« Wochen Deine Angen und Fäuste doppelt so scharf z« gebrauchen, wie'gtwöhulich. Ich sage Dir, Dick, packe die Tane und Webeleinen, al» hättest Du Jemand an der Kehle, der Di» 'neu Schatz ab. stnnstig machte. - »Billy Raily,- antwortet« ich, .ei» guter Rath ist zwar immer dankenrverth, allein in diesem Falle möchte ich wir doch «landen- — der alte Bursch« war nämlich entzückt über jede an ihn gerichtete höfliche Redtfonn — ,z« fragen, wa» Dich zu demselben veranlaßt. - .Maat,- hieß «S sehr herablassend ans di« Höflichkeit znrück, ,lng 'mal hier an der Echisftwand vorbei gegen Süden; wa» bemerkst Du da?- ,Run, Billy Raily, weiter nicht» Besonder», al» da» lenchteude Kiüwasser.- .Jetzt, Dick, richte Dein« Lortoplichter gegen Südosten, was machst Du da ant?- »Eine Schule Delphine — bei Sott, Billy, sieh doch, wie sie springen. E« müssen fix« Burschen sein, die so viel Feuer anfwühlen." .Richtig» Dick. Die Gesellschaft zieht hinter «u» vorüber, «nd wa» «acht sie ta?- »Jch denke, sie schwimmt au» Leibeskräften." .Unsinn, Dick, ich meine, wa» sie macht, wenn sie unser Kiel wasser krenzt?- .Si« schickt nn» vielleicht einen Gruß zu-, antwortete ich scherzhaft. .Unsinn, Dick. Du kannst lesen «nd schreiben, wie'n SchissS- kaplau, und da hätte ich d'ranf geschworen, D« wüßtest e». Doch ich will Dir'» sagen: Tin Kreuz macht sie, und wenn Du n paar Ellen in die Wanten hinanfspringst, kannst Dü» deutlich erkennen. Da» Kielwasser der Tummler «nd da» der Mary bilden ei» Kreuz so reglär, wie nur je ein» über 'nem Altar aufgehißt wurde. Wo da» ober geschieht, da muß von demselben Schiff ein Jan Maat Hera». Da» ist ein sichere» Zeichen. Hab'» oft genug erlebt; «ud wenn ich da» Zeichen sah, ging'» mir lang« nachher im Kopf herum, und vorsichtig war ich, wie'n Pilotfisch, bi» der Zander gelöst war.- ,Da» heißt, Billy Raily» bl», Tiner über Bord gegangen?- .Korrekt, Dick, bi» Einer über Bord gegangen war ans die eine oder die andere Art, gleichviel, ob in 'nem Fetzen Bramtnch eingruäht, und mit 'nem Baternnser, oder jählings. Du verstehst jetzt, wa» ichmit de« fest Anpacken mein». .Da» verstehe ich allerdings, und ich danke Dir noch einmal für den gute« Wille«, soll ich aber die Wahrheit eivgefiehen, so erscheint mir solcher Glaube etwa» wunderlich. zusetzen ist, so müssen wir nach einer anderen Erklärung für die emsige Morgenarbeit der Bienen suchen. Tine solche dürfte wohl zunächst in dem Umstande zu finden sein, daß bei der Ungeheuern Zahl der nektarsuchenden Insekten die Menge der bereit» auSgebenteten Blumen immer größer wird, je weiter der Tag vorschreitet, und folglich Nachmittags viel mehr Zeit durch fruchtlose Versuche verloren gehen würde. Im südlichen Frank reich, wo während der heißen Jahreszeit und namentlich in den Mittagsstunden der Nektar der Blumen fast ganz vertrocknet, ver lassen die Bienen den Stock in dieser Periode fast gar nicht, und in Algier benützen sie nur die ersten Morgenstunden zu ihrem Aus fluge. Der wunderbare Instinkt lehrt da» Thierchen eben, trotz seines sprichwörtlichen Fleißes, nur dann auf Arbeit auszugehen, wenn es auf Erfolg rechnen kann. Wa» die Arbeitsmrthede der Biene betrifft, so bestätigen alle Beobachter, daß das kleine Thier beim Honigsammcln als obersten Grnndsatz festhält: stet» so lange al» möglich bei einer Blüthe- oder Blumengattung zu bleiben, und erst wenn alle Exemplare dieser Art auSgebeutet sind, zu einer anderen überzugehen. Die Sicherheit, mit welcher es dabei verfährt, ist außerordentlich, und Darwin führt eine Menge von Beispielen an, welche di« Biene als kundige Botanikerin kennzeichnen. Niemals läßt sie sich etwa von der oft ganz ver schiedenen Färbung der Blumen derselben Gattung, oder durch ähn liche äußere Gestaltung nicht verwandter Pflanzen irre machen. Man sieht sie oft von einem Weißen zu einem rochen Exemplare derselben Art fliegen, auch wenn sich die» in großer Entfernung befindet, während sie alle dazwischen stehenden anderen Blumen gleicher Farbe unberührt läßt. Dies Verfahren kommt namentlich den Blumen selbst zu Gute. Besuchte die Biene ohne Wahl verschiedene Blumen arten nacheinander, so würde sie den Blüthenstaub, den sie von der einen Gattung mit sich fortträgt, nur vergeuden, indem sie ihn einer anderen zutrüge, der ihr nicht den geringsten Nutzen zu gewähren vermöchte. Dennoch dürfte die» kaum bestimmend für das Verfahren der Biene sein. Wahrscheinlich ist für sie der Vortheil maßgebend, daß sie auf diese Weise ihre Arbeit viel schneller zu verrichten vermag, denn die Uebung hat sie gelehrt, wie sie am zweckmäßigsten auf einer Blume Posto faßt, um dem Nektar beizukommen. Sie verfolgt dabei dasselbe Prinzip, wie der Fabrikant, der ein Dutzend Maschinen zu bauen hat und viel Zeit erspart, indem er zum Beispiel erst alle Räder dann alle sonstigen Theile systematisch hintereinander herfiellt. DaS Wunderlichste dabei ist, daß die Biene die gleichartigen Blüthen in stundenweiten Entfernungen findet und mit untrüglicher Sicherheit in schnurgerader Linie von einem Orte zum anderen fliegt. GefichtS- und Geruchssinn dienen ihr dabei ohne Zweifel mit als Führer, aber erster» reicht nicht in so weite Entfernungen und a»ch letzterer ge- nügt nicht zur Erklärung dieser Erscheinung, denn in vielen Blumen liegt der Nektar so versteckt, daß die Biene nicht wissen kann, ob von dem süßen Safte etwas darin ist oder nicht, bi» sie ihren Rüssel hinein versenkt hat. Daß ihr genau bekannt ist, an welchen Tagen gewisse Blumrngattungrn nektarhalrig find, ist dessenungeachtet gewiß. Man kann blühende Flachs- und Rapsfelder tagelang beobachten, ohne eine einzige Biene zu sehen; sobald indessen die Ausscheidung de» Nektar» begonnen, finden sich plötzlich Massen von fleißigen Sammlern ein. Auch bei Nelken- und Beilchenbeeten, sowie auf .Wirst'» nicht lang« mehr wunderlich finden, Dick. Tin« von unser« Krew muß über Bord, und da sollt'» mir leid thu«, träft» Dich. GM'» mir, so ist'» kein Unglück; einmal muß e» ohnehin komme«, und etwa» Bessere» erwarte ich nicht Verdammt I In der Erd« von häßlichem Gewürm gefressen zu werde«, ist kein korrekter Gedanke, Lick, dagegen tief unten in 'nem Korallenhain zu schlafe» und eingesalzen, wie mau ist, «ach tansend Jahren »och mit gesunden Gliedmaßen daznliegen — freilich, da» Ange giebt mir Keiner zurück — da» ist 'ne komfortable Anrficht. Nebenbei wir« an mir nicht» gelegen — geh« stark auf die Sechzig los — allein solch jnnge» Blut, wie Du — bei Gott, '» wär schade d'rn«. Magst noch Eltern habe« und Geschwister, die um Dich sorge», wohl gar 'neu Schatz, trotz Deiner nkunzehu Jahre; wogegen ich, brächten sie mich eine» Tage» in'» Spital, nicht mehr soviä besäße, «m die Raublust einer Aufwartehexe anznregeu, wa» freilch noch 'n Trost wäre. Also, Dick, folge meinem Rath und halte fest, wa» Du einmal anpackst.- Da ich werkle, daß melu Zweifeln de» alten The» verdroß, »twortete ich zuvorkommend: .Liegt di« Sache so, dann «nß allerdings etwa» daran sein. E» wär« ja undenkbar, daß «ln Salzwassermann in Deinen Jahren und «Ü Deinen Erfahrnnge« sich in solchen Dingen irrte.- Korrekt gedacht. Dick-, hieß e» selbstzufrieden zurück, .«» giebt Nüsse zwischen Himmel und Wasser, an welchen alle lateinische« Ge lehrten sich di« letzten Zahnstnwpfe» anSknacken würden, bevor einer auSspeilte» daß nicht all« Stunden gleich find. In Dir aber steckt richtiges Blut, und ist Dein Alter nicht Seemann geworden, so hat er 'neu Mißgriff gemacht. Denn im Gründe gehören alle vernünftigru Mensche» auf'» Wasser, «ud wären sie d'ranf, hätte die Süudslnth sich nicht z« früh verlaufen.- Billy Raily erschien mir mittheilsamer, al» gewöhnlich. Die» »nd sei« unzweideutige» Wohlwollen für wich berücksichtigend, entschloß ich mich daher schnell z» der Frage, bei welcher Gelegenheit er sein Auge verloren habe. Er antwortete nicht, sondern klopfte die Asche au» seiner Pfeife. Bevor er in seine Tasche griff, reichte ich ihm meine« Tabaksbeutel. Billy Raily heftete sein Ange anf mich, daß ich kotz der Dunkel heit dessen Schärf« zn fühlen meinte. Zögernd nahm er den Beutel, auffallend langsam füllte er die Pfeife, bedächtig gab er mir den Beutel zurück; ebenso bedächtig rieb er ei« Streichholz über feine Bramtuchhosen, und erst nachdem er die Pfeife in Brand gesetzt und seine frühere Stellung Wiede» eingenommen hatte, hielt er eS für ange messen, mir eine Antwort zu ertheilen. .Du bist 'ne verdammt scharfe Kraft-, meinte er gleichmüthig, denkst, der Billy Raily ist in 'nem richtigen Fahrwasser, um ihn antholeu zu könne«, und möchtest Dir die Leine nicht durch di« Hände fchlippe« lassen. Bei Gott, mit dem eine« Auge bi« ich nun schon über dreißig Jahre besser fertig geworden, al» Mancher, der u Paar Augen im Kopf trägt, so groß wie die einer chinesischen Dschonke.- .Glaub'» gern, Billy Raily, den« wer nichts schärfer sieht, als 'ne Dschonke —- .Unsinn, Dick, so mein' ich'» nicht; aber korrekt bleibt'S, daß mir'» schmerzlich war, da» eine Fenster d'rau zu geben; jedoch zehn- tansendmal schmerzlicher, was bei dem Verlieren so d'rum und d ran hing- . »Leider kann ich » nicht beurtheilen, Billy Raily, weil ich nicht vertraut mit der Geschichte bin Freilich ist ber Verlust eines Auge» keine Kleinigkeit.- ,Keine Kleinigkeit, Dicky, bei Gott, und wenn ich an die Zeiten zurückgedrnke, al» ich noch, wie Dn, mit zweien in die Welt hinans- schaute, de« Himmel mir noch so voller Baßgeige« «nd Zieh Harmouika's hing wie der Deinige heut, dann ist mir'», al» sei ich'» selber gar nicht gewesen. Dreißig Jahre — hm, 'ne verdammt lauge Zeit; 'ne Zeit, lang genug, um au» 'nem lebe«»lustige« jnngen Burschen 'n alte» Wrack zu wachen, dessen Spieren rnr noch ans Gewohnheit zusammenhalte«. Puh, Dicky, wenn so'n ganze» Lebe« hinter Einem liegt und man hat'» zu nicht» gebracht, wurmt». So wanche» schöne blühenden Haidestrecke« läßt sich die» stets rechtzeitige Eintreffen leicht constatiren. Daß die Bienen sich ihre Erfahrung zu Nutze zu machen wissen, wird durch vielfache Beobachtungen bestätigt. Wenn da» Thierchen Blumen mit mehreren Nektarbehältern untersucht und den ersten leer findet, so läßt eS die übrigen unberührt, fliegt sofort zu einer anderen Blume und erspart dadurch eine große Menge Zeit. Der über zeugendste Beweis, den wir dafür haben, daß eS den Werth der Zeit kennt und schätzt, ist die eigenthümliche Gewohnheit der wilden Bienen, Löcher in die Blumen zu bohren, um schneller in den Besitz des Nektars zu gelangen — ein Verfahren, durch welchcS der Blnme allerdings ihr Zuckersaft entzogen wird, ohne daß eine Verbreitung de» Blüthenstaubes dabei stattfindet. Auf großen Haideflächen sucht man oft rergeblich nach einem einzigen Blüthcnglöckchen, daß nicht in dieser Weise durchbohrt wäre. Die zahme Biene ist nicht im Stande, ein solches Loch zu bohren, aber sie macht von den vor handenen Löchern viel lieber Gebrauch, als daß sie auf dem gewöhn lichen Wege in den Nektarbehälter eindringt. Einen weiteren Beweis ihrer Klugheit giebt die wilde Biene dadurch, daß sie das Loch genau an der Stelle anbringt, wo der Nektar liegt. Bei einigen Erbsen- arten findet man dies Loch stets an der Seite der Blüthe, wo die Oeffnung zu dem Nektarbehälter innerhalb des Blüthenklches größer ist, als an der anderen. Es deutet das nicht nur auf eine sichere Kenntniß der Form und Lage dieser Blüthrntheile hin, sondern läßt gleichzeitig auf die Fähigkeit schließen, solche Kenntniß mit Vortheil zu verwerten. Diese» räuberische Anbohren scheint von der Biene überall da geübt zu werden, wo Blüthrn in großer Menge zusammen stehen, denn obgleich da» fleißige Thierchen mehr als zwanzig Nektar kelche in der Minute zu leeren vermag, so erfordert daS Ein- und AuSsteigen bei großen Blüthen und da» Oeffnen geschloffener Kelche immerhin eine Menge Zeit, die e» zu ersparen strebt. Außerdem locken große Mengen von Blüthen auf derselben Stelle auch stets eine große Anzahl Insekten herbei; die Menge der geplünderten Blüthen verwehrt sich rasch, und die Zeitvergeudung durch das Unter- suchen bereits entleerter Blumen wird durch da» Anbohren bedeutend verringert. Außerdem erzielt di« Biene noch eine anderweitige Zeitersparniß durch ein Verfahren, welche» bis zu einem gewissen Grade auch bei einigen Schmetterlingen beobachtet worden ist. Wer die Biene je beim Besuche solcher Pflanzen beobachtet hat, deren Blüthen an einem speerartigen Schaft befestigt find, wie z. B. beim Fingerhut, den Königskerzen und Gladiolien, wird bemerkt haben, daß sie ohne Ausnahme stet» die niedrigste Blume des Schaftes zuerst in Angriff nimmt und sodann auswärts von einer zur anderen geht. Dieses Verfahren ist für die Pflanzen von höchster Wichtigkeit, denn es sichert die Kreuzung der Blumen dieses Schaftes durch den Blüthenstaub, den die Biene von einem anderen mitgebracht hat. Da nämlich nicht alle Blüthrn eines Schafte» zn gleicher Zeit reif werden, so befinden sich die oberen, jüngeren Blumen, die selbst noch Staub produzier«, nicht in dem Stadium, andere Pollen aufzunehmcn, während die schon länger blühende», unteren, die ihren eigenen Staub bereits verstreut haben, dazu bereit find. Die Biene, welche zuerst! in die unteren Blüthen eindringt, läßt hier den Pollen, der von! Jahr ist dahin, nutzlo» dahin; wanche junge Kraft «nd mancher alt« Kaste«, dessen Planke» mein« Schuhsohlen b,Katen, ist seitdem «f den Meeresboden gegangen oder z« Brennholz zerhackt worden, «nd ich selber bi« noch immer flott.- Er neigte da» Haupt ei« wenig tiefer, wie nm schärf« in da» an der Schiff-Wand vorbeizischende Wasser hinabzu- spähen oder sich dem Schlaf hinzugebeu. So verrannen mehrere Minuten. E» war ersichtlich, mit meiner Frage hatte ich den alt« Bnrschru au seiner wunden Stelle berührt, und «» war mehr al» zweifelhaft, ob er überhaupt anf da» von mir angerrgt« Gespräch eingehen würde. Geschah e» nicht, so wußte ich, daß ich durch kr- Neuerung der Frage seine Freundschaft auf mindesten» zweimal vier undzwanzig Stunden verscherzte. Ich sah daher wieder zu dm prachtvoll gestirnten Himmel empor, lauschte auf den langsame» Schritt der Wache auf dem Vorderdeck, warf aber von Zeit zu Zeit eine« verstohlenen Seitenblick aus meiueu Freund Raily. Endlich — ich erschrak fast — richtete er sich mit einem grim migen .Goddam- empor. »Bel Gott, da ist mir die Pfeife au», gegangen,- sagte er in «ine« Tone Hinz», der sich mit dem Knarren einer rostigen Ankerwinde vergleiche» ließ, und alsbald flammte wieder ein Zündhölzchen zwischen den harten Finger» und den Bram- tuchhosen empor. Die Pfeife brannte. Billy Raily lehnte sich wieder anf die Regeliug und begleitet von gelegentlichen kleine« Ranchwölkchen span» sich da» Garn von seinen Lippe«. „Ja, Dicky,- hob er an, .solch' junge» Blut, wie Du, bin ich selber «inst gewesen. Goddam! e» gab keinen lustigere« Bnrsche», und wenn ich io '«er Schänke oder au Bord 'neu Stepp tanzte, standen alle und rissen die Mäuler auf Sie glaubten, daß 'u Man» mit so schwere« Knochen e» nicht leisten könnte. Aber hielten die Beine 'neu lebhaften sorglosen Takt, so war'» mit dem Herzen nicht ander». Ich sag« Dir, Dick, da drinnen saß nicht» von Kümmerniß oder Leid — woher häti'S anch kommen sollen? That an Bord weine Schuldigkeit; wer nicht wollte, wie ich, dem ging ich au» de» Wege, und wer » auf Feindschaft berechnet hatte, dem gönnte ich de, ersten Schlag, worauf ich ihm weine Faust zwischen die Auge« setzte, daß ihm'» Galliou anschwoll, wie der Kopf «ine» Tummler», n«d was hätte ich da weiter wünsche« sollen? .Meine« Ettern war ich heimlich entlaufen — häk'« auch offen thuu können, den» mein Vater war selber '» alter Makos« und der verargte mir'» nicht, well er'» in der Jugend nicht besser gemacht hatte, wogegen «eine Mutter, wie ich später hört«, sich bi» zu ihrem seligen Lebensende nicht drüber hatte zufrieden gebe» können. Und '« hartes Stück war'» für dl« alte Frau zuerst mit dem Manu, der oft Jahre lang fortblieb, «nd dann mir de« leibeigenen Sohn, der'» von dem Alten gelernt hatte. »Ueber die ersten zehn Jahre au Bord giebt'» nicht viel zu sagen, die gingen dahin, wie 'n guter Segler in den Passate». A»r dem Deckjungen wurde 'n Jnngmanu und Vollmatrose, immer so Schlag anf Schlag, und wo eine Heuer ablief, spließte ich flink 'ne andere an. Wa» ich verdient«, ward verjubelt, nachdem ich zuvor 'ne neue Ausrüstung eingelegt hatte, gerade wie sich'» für 'neu ge sunden Seemann geziemt, nur daß ich meiner Mutter zuweilen 'ur Unterstützung schickte, bi» ich einst hört«, daß sie gestorben sei. Arme» Ding; wiedergesehin hat sie mich nicht, und da» mag ihr wohl mit am Leben genagt haben, und den Vater verlor ich ganz aus de« Augen. Und zum Erstaunen war'» nicht; denn er trieb'» nicht anders als sein Sohn, da» heißt» er mag von Bord de» heimkehrend« Schiffer stet» Hals über Kopf auf ein auSlanfende» gegangen fein. Art läßt sich nicht von Art, da» ist korrekt, und '« Jammer bleibt'», daß mit mir 'u reg'läre» Salzwaffergeschlecht auSstirbt. »So war ich, bevor ich mich dessen versah, meine vieruudzwanzig Jahre oder so herum alt geworden u»d mein Handwerk verstand ich au» dem Grunde, wie nur je ei» Schulmeister, der feine fünfzig Jahr« den Rohrstock anf dem Heck einer Heerde wilde» Rang« hernmtauzen ließ. Fortsetzung folgt.. und nimmt von oberen noch fiaubreichen Blumen eine reiche Ladung mit nach den unteren Blüthen de» nächsten Schafte», den sie besucht. Die umgekehrte Ordnung würde — da das Hervorbringen von Samen und Früchten von der Kreuzung verschiedener Exemplare derselben Pflanzenart abhängt — ihren Zweck gänzlich verfehlen. An alledem hat aber da» Thier selbst kein Interesse, und wir müssen uns nach den Bortbeilen umsehen, die das kleine Geschöpf bestimmen, gerade in dieser Weise zu handeln. Es sei hier auf da» zurückgewieseo, was wir über den Zeitpunkt, in welchem die Blume Nektar produzirt, bereits gesagt haben. Daraus geht hervor, daß viele am oberen Ende des Schaftes oder der Rispe befindliche Blüthen, die noch geschloffen find oder sich erst kürzlich geöffnet haben, noch gar nicht in die» Stadium eingeketen sind. Finge die Biene also von oben an, so würde sie ihre Zeit mit der Unter suchung der »sch keinen Nektar enthaltenden Blumen unnütz ver- fchwenden. Hat sie von der Pflanze überhaupt Honig zu erwart«, so findet sie ihn sicherlich zunächst in den unteren entwickelteren Blüthen, und kifft sie dann aufwärts gehend aus eine Blume, die noch keinen Honig enthält, so kann sie sicher fein, daß sie die Grenze erreicht hat und eS vollkommen unnütz sein würde, die weiter ob« befindlichen Kelche zu untersuchen. Sie spart die Zeit und fliegt nach einem anderen Stengel. Dieselbe Methode befolgt die Bien« bei Blumen, welche mehrere Nektarröhrchen besitzen, z. B. beim Klee. Hat sie eine» dieser Röhrchen leer gefunden, so nimmt sie sich gar nicht di« Mühe, die anderen zu untersuchen. Auf diese Weise erspart sie eine Menge vergeblicher Arbeit und vielleicht die Hälfte der Zeit, die sie bei einem weniger systematischen Verfahren brauche« würde. Wir sehen also, daß man mit Unrecht gemeinhin nur den Fleiß der Biene beim Einsammeln des Honig» rühmt; die unübertreffliche Zweckmäßigkeit des von ihr dabei beobachteten Verfahren» verdient mindestens ebenso sehr unsere Bewunderung und kann den Talenten, welche sie beim kunstreichen Bau ihrer Zellen entwickelt, würdig an die Seite gestellt werden. A«» Kunst und Leven. — Auf Karl Stieler'S Grab ist am Jahrestage seine» Tode» auf dem Kirchhofe z« Tegernsee da» Tag» znvor angekowwen« Grabdenkmal de» Dichters ausgestellt worden. In der Mitte desselben, etwa» eingelassen, befindet sich Stiel»'» Büste, gegossen in der v. Millersche» Erzgießerei in München. Da» ganze Arrangement ist edel gehalten und da» Denkmal bildet ein Kunstwerk, daS alle Frennde de» tobte« Sänger» erfreuen wird, die sein frühe» Grab anfsnche« werden. — I« dem litterarischen Nachlasse Scheffel'» soll sich ein fast vollendeter größerer kulturgeschichtlicher Roman »Die Hnnnenschlacht- befinden. einem berachbarten Blüthenflengrl an ihrem haarigen Körper haftet, Für den redaktionell«, The» verantwortlich: Frau» V btze in Lhemnitz. — Truck v»d Verlag rin Ll-rander Wiede in Lhemnitz — Kindlich. Sin älterer Herr erwartet die Eltern eine» reizenden, im Salon spielende« B6b6». Die zutraulich« Klein« klettert dem Gast auf die Knire, spielt und tändelt mit ihm» plötzlich springt sie ans da» Sopha, auf dem ihr schnell erworbener Freund fitzt» starrt mit großin Augen auf dessen bedevMche Glatze, fährt mit ihrem PStsch- chen wie liebkosend über dieselbe und fragt dann theilnohwSvoll: Nicht wahr, Onkel, darauf haut man Dich, wenn Du nicht artig bist?- W»-- Sbonne ca »parteiische Lp (mit dem W zur Vers« ML.' !»«>«< Z« Handel», Mdt heut, auf Stecke m «h-mu «erstorbenen Inh Mnw-süberooo Lhemnitz, an PeteH» von Kupfer v auf 310, vor au» Kupfer, fabrikaten aut Maschinen, Ap kopeke» pro ss md Zinkerze), z Goldkopeker > Madri seiner gestern Im Handel» vmde heul« auf Ludwig Trefz in b,hab« eingelret Lhemnitz, a, I« Handelr vmde heute auf str-g. Nr- 28) «Upnth daselbst Lhemnitz, a. Da» im G eingetragene G steich'llhaiu, bei Mo und >038 geschützt auf SO! Verden Md ist ferner der 8. I, der 16. Juni l! Lnlheilungrvla fordert, die aus Leistungen, soll «elden. Eine I ihre- Rangverh schreiberei des v Lhemnitz, o 3 Berlin, dauern an. Wie«. Die Nachricht Krisis ein «, Sette für voll Lande» stürme» in M Lande» I« Mali hervorgernfe» Mittckneer. die in Anbei recht werthlo Italien» in ä Verhältnisse besitze», wob, al» Quelle « zwischen ihn löhnern bewii von größere! also in keine kennt somit Der.Bpd«,- don Nntzniej Landarbeiter der Verhält Italien übe Ackerbau nn Bauernstand nur in der Küste. Ins Abendlandes Italien; n wie dort, feciale« Res vielmehr ha unter dem I So bestehen Art . unter i henk keine Depieeti«. n schwerdena unter sein,, Grnndsteu«, DteG Unteritastet gestaltet wi zu bringe«^ Vertreter U halfen. An Stimme» wirklich n Besserung fassmde» s> «ud dazu , schon ein
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