Suche löschen...
Sächsischer Landes-Anzeiger : 21.04.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-04-21
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512384622-188604212
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512384622-18860421
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-512384622-18860421
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsischer Landes-Anzeiger
-
Jahr
1886
-
Monat
1886-04
- Tag 1886-04-21
-
Monat
1886-04
-
Jahr
1886
- Titel
- Sächsischer Landes-Anzeiger : 21.04.1886
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
— Marieuber g. >«f Lerweuduug de» Köuigl. Finanz- Ministerium'» zu Dresden ist dem Kalkmesser Karl August Rösch i, Leugefeld, dem Kalkdrenuer Karl Friedrich Gchöuherr m Lauterbach m>d dem Kallsteivbrecher Karl August Buschbeck ebendaselbst, sür 40jährige gute uud «nuuterbrocheu« Dienstleipuug als Arbeiter bei de« fiskalischen Kaliwerk« Leugeseld die silbern« Medaille .für Treue in der Arbeit' verliehen worden. Die Dekorationen mit zugehörigen Dekreten wurde« den genannten Arbeitern durch den Administrator, Forstrentawtmaun Brückner hier, vor versammelter «erk-wauuschast feierlich überreicht. Sächsischer ckandes-A«-erger. Nr. 92. Mittwoch. 21 April 188«. — Bon der bairischen Grenze. In der Nacht vom 1b. zum 16. April wnrde ein Manu au» Regnitzlosau i. B. i« Rehauer Walde von zwei Strolch«» angefalleu uud dermaßen zugerichtrt, daß ihm die Kleider förmlich vom Leibe gerissen wurden. Die Räuber brachten nur etwa 2 Mark uud di« Stiefeln mit fort. Der ve- baurruSverthe erreichte seine Wohnung nur mit Mühe, bekleidet mit den Strümpfen uud Beinkleidern, selbst das Hemd« hatten die Räuber Ihm in Fetzen hrruntergeriffeu. Am Halse hatten sie ihn gewürgt, daß er infolge großer Geschwulst keinen Laut sprechen konnte. Doch hat er in der Nacht «och erzählt, daß er den eine» Räuber, eiuen rorpnlenten Mann, ebenfalls am Hals« tüchtig gewürgt habe, so daß «, vielleicht schon in den nächsten Tagen seinen Geist aufgeben werde. Hoffentlich kommt dadurch recht bald Licht in die Sache. Die bairische und sächsische Gendarmerie bietet Alle» auf, um di« Thäter zu ermitteln lverhandlmrge« vor dem Kgl. Landgericht Chemnitz. Strafkammer I114.j4. Der 1846 geborene Handarbeiter Ernst Friedrich Felder aus Lengeseld i. Seb, jetzt in Wolkenstein wohnhaft (schon mehrfach vorbestraft) war angeklagt, kur, vor Weihnachten v. I. versucht zu habe», einem Londitor in Wolkenstein einen Sack mit Zucker im Werthe von L Mk. SO Pf. zu stehlen, am SS. Februar d. I. aber diesen Sack mit Zucker gestohlen zu haben. Wegen Im wiederholten Rückfalle verübten Diebstahls wurde Felder mit 10 Monaten GesSngniß belegt. Der Klempnergeselle Gustav Adolf Fischer aus Chemnitz (18SS ge boren und beresti vorbestraft) wurde wegen eines Vergehens gegen 8 176,, des ReichSstrasgesetzbuch» zu l Jahr Zuchthaus und 3 Jahren Ehrverlust verurtheilt. Der Strumvfwirker Johann Friedrich August Aurich aus Limbach war augeklagt, in einem an das Amtsgericht Limbach gerichteten Schreiben zwei Erecutivbcawte dieses Berichts beleidigt zu haben. Es erfolgte aber beute die Freisprechung deS Angeklagten, da er der. ihm beigemessenen Be leidigung nicht sür schuldig erachtet werden konnte. Der Strumpfwirker Gustav Elt Grunert aus Thalheim (1866 in N ied erzw öuitz geboren und schon mehrfach vorbestraft) hat am IS März d.J. seinem Lehrherrn aus einer unverschlossenen Lommvd» 3S Mk. Geld gestohlen. Bruuert war dieses RückfallSdtebftahlS geständig und wurde mit 10 Monaten Gefängniß bestraft. Strafkammer I115./4. Der Buchdruckereibesiher Schmidt, die Inhaber der Firma Bebr. Enderlrin und der Buchdruckereigehilfe Kneisel, sämmtlich in Chemnitz wohnhaft, waren eines Vergehens gegen das Preß- !setz augeklagt. Die Sache war sehr harmloser Natur und endete mit der retsprechung der Angeklagten, nichtsdestoweniger find die Details derselben lteressaut. In der zweiten Hälfte der Monats November v. I. erschien unter dem Titel: „Extrablatt, unparteiisches Wochenblatt sür die Stadt« und Landbevölkerung" hierselbft ein Blättchen, welches auS der Schmidt'schen Druckerei hervorgegangen war, und in welchem die sofort ersichtliche Tendenz rersolgt wurde, für die Firma Gebr. Enderlein hierselbft Reklame zu machen. Aus der ersten Seite dieses in 2000 Exemplaren gratis vertheilten Blatte- befanden sich öffentliche Nachrichten abgedruckt; diesen folgte ein „Briefkasten", in welchem di« Firma Gebr Enderlein in jeder Hinsicht empfohlen wurde und die übrigen 3 Seiten des Blattes enthielten ausschließlich Annoncen von Gebr. Enderlcin. Das Blatt erschien vor Weihnachten in 6 Nummern und war von vornherein nur dazu bestimmt, für daS Enderlein'sche Weihnachtsgeschäft Reklame zu machen. Trotzdem dies in sehr drastischer Weise geschah, denn in einer Nr. des Blattes befand sich sogar eine Localnachricht, nach welcher in dem Enderlein'schen Geschäft beinahe eine Frau erdrückt worden war, so würde gegen dieses „Zei'ungs- Unteruchmen" doch Niemand etwas haben einwenden können, wenn die ersten beiden Nrn. der betreffenden Blattes die Namen des Verlegers und ver antwortlichen Redactems getragen hätten, in den vier übrigen Nrn. aber nicht ein Redacteur genannt gewesen wäre, der das Alter der Volljährigkeit noch nicht erreicht hatte. Dieser Redacteur war Kneisel. Die Beweisauf nahme war indes: den sämmtlich»» Angeklagten günstig; denn sie ergab, daß es sich hier nicht um die Herausgabe einer periodischen Druckschrift, sondern nur um die rein geschäftliche Empfehlung einer Firma gehandelt hat und deshalb sprach der Gerichtshof die Angeklagten von den ihnen beigemessenen Zuwiderhandlungen gegen das Preßgesetz kostenlos frei. Strafkammer 1 I5./4. Die Cartonnagenarbeiterin Anna Clara Ulbricht aus Chemnitz (1869 geboren und zweimal vorbestraft) war des im Rück fälle verübten Diebstahl-, de- Betrugs und der Beilegung eines falschen Namens angeklagt und für schuldig erachtet, wurde sie mit 8 Monaten Ge- fängniß und 2 Lagen Haft bestraft. DaS in die Sache mit verwickelte Dienst mädchen Ltdia Helene Hunger auS Chemnitz (1868 geboren) kam mit einem Verweis« weg. Der Bäckergeselle Friedrich August Wilhelm Winkler aus Neudorf b. Annaberg (>863 geboren und schon vorbestraft) hat sich des Diebstahls schuldig gemacht und wurde deshalb zu 6 Monaten Gefängniß und 2 Jahren Ehrverlust verurtheilt- DaS Dienstmädchen Hilma Marie Winterling au-Hallbach (20Jahre alt und noch nicht vorbestraft) wurde wegen eine- größeren Diebstahls zu 1 Jahr Gefänguiß verurtheilt. Strafkammer III 19.4^ Der Handarbeiter Carl Ernst USmer aus Glösa b. Chemnitz hat am 12. und 17. Februar d. I. aus einer an der Moritzsiraße hier gelegenen Scheune verschieden» GlaSwaaren gestohlen bez zu stehlen versucht. Tr wurde zu 3 Monaten 1 Woche Gefängniß verurtheilt. Der Oecouom Karl Hermann Neumärker au» Oberlungwitz war beschuldig», am 18. December v. I. zwischen Höhlteich und Lugau einen Eisen bahnzug gefährdet zu haben, indem er ohne Rücksicht aus das Herannahen de» fraglichen ZugeS den an dieser Stelle befind lichen Bahnübergang mir seine« Geschirre passirt hat. Sr wurde mit 3 Tagen Gefängniß belegt. Der Cigarreuarbeiter Heinrich Mar Uhlmanu auS Altchemnitz war «„geklagt, einen im Rückfälle verübten Betrug begangen zu haben. Tr wurde aber freigesprochen, da sich der Gerichtshof von seiner Schuld nicht zu über zeugen vermochte. Der Handarbeiter Christian August Heinrich Wassermeier aus Rott luff wurde wegen im wiederholten Rückfälle verübten einfachen Diebstahls zu 3 Monaten Gefängniß verurtheilt. Chemnitzer Stadt-Anzeiger. Chemnitz» den 20. April. — Sein fünfzigjähriges Bürgerjubiläum feierte vor einige» Tagen Herr I. B. Otto, Paul-Arnoldslroße Nr. 8 wohnhaft. Der Jubilar wnrde in der üblichen Weise vom Rath beglückwünscht. — Für Treue in der Arbeit hat da» sächsische Mi»iifte>ium de» Innern bei Gelegenheit des lünfuudzwauz'gjährlge« Geschäfts jnbiläumS der hiesigen Maschinenfabrik „Germania' die große silbern« Medaille dem Dreher Hiusig uud dem Tischler Böhme verliehen, die beide lauge Jahre in der Fabrik thätig waren. Ehreudiplome erhielten der Krempelschleifer Sieber uud der Handarbeiter Wünsch, welche gleichfalls seit laugen Jahren in der Fabrik beschäftigt sind. —v. Ein sehr geachtetes Künstlerpaar, Herr Liß mann und besten Gemahlin, ist dieser Tage in Hamburg Gegenstand großer Ehrenbezeugungen gewesen, die auch unsere Leser intrressireu, da FrauLißmaun, die Tochter unserer Herrn Pastor Butzs che bauch, uud deren Mann hitr in Chemnitz durch ihre vortrefflichen Kunst leistuugen sich eine« ausgezeichneten künstlerischen Ruf begründ.» haben, den sie an der gegenwärtigen Stätte ihre» Wirken» voll und ganz rechtfertigen. Wie hoher Gunst sich das Küustlerpaar bei dem Publikum de» von Polliui zu einer der ersten deutschen Bühnen gemachten Hamburger Theater» erfreut, trat kürzlich bei seinem Benefizabend — „Der Widerspäustigeu Zähmung' wnrde aufgesührt — z. Tage, über den unter andern Blättern der„Hawburgisch« Eorrespondeut' das Folgende schreibt: Herrn Lißmann'» Petrucchio war eine Gestalt an» einem Guß. Der im Bewußtsein seiner Kraft in Ueberwuth sich geberdende Cavalier vergaß doch nie, daß ihm ein« Dame gegeuüberstand und daß all' sein Streben nur das rin« Ziel verfolgt«, ihre Liebe zu er ringen. Der Dichter hat Unwahrscheiulichkeit auf Unwahrscheinlichkeit gehäuft, aber solchen AnSnahmeualureu, wie sie gestern vor uns standen, würde man noch viel mehr glauben, al» sie zu sagen hatten. Die Partie bietet sür den Petrucchio nicht gesaagliche Glanznummern, aber die Totalleistung war eine imponirende, da sie alle Eigenschosten de» darstellenden Künstler» zur Geltung trachte. Fra» Lißmann saug eine kleinere Partie, die Bianca, mit liebenswürdiger Feinheit. Für den schönen Vortrag der Balkonsceue erntete sie ganz besonders lebhasten Beifall Die sämwtlichen Aktschlüsse gestalteten sich zu wahre« Triumphe« sür da» hochgeschätzte Küustlerpaar Lißmann. Mehrfache Orchestertnsche, sowohl «ach dem zweiten, wie nach dem vierten Akt unterbrachen die fast zahllosen Hervorrufe und die Menge der Kranz- und Blumcnspendeu am Schluß, unter denen auch dauerndere Erinnerungs zeichen sich «instellten, war eine ganz besonder» große, rin Be weis von der vollen Werthschätzung aller kunstliebenden uud knnstge- bildeten Zuhörer sür die hervorragenden Leistungen der Benefizianten.' — Die Baudeputation der Casinogesellschaft erläßt zwecks Ausführung der Maurerarbeiten zum Neubau eines Gesell- schaftShauseS rin AuSschrriben. AngebotSverzrichniffe und Ausführung» bediugnngeu sind beim Vorsitzenden der Baudeputation, Herrn Oskar Ancke hier, Zwickanrrstraße, zu bekommen, woselbst auch die Plaue zur Ansicht ausliegeu. Angebote find versiegelt und mit entsprechender Aufschrift versehen bis zum 30. d. M., Abends 6 Uhr bei Herrn Ancke einzureicht». — Im Mosellasaal wird in nächster Zelt eine Däum- lingSgruppe austreten, die seit Monaten in Berlin Interesse fand. — Die hiesigeFleischerlunuug hält ihr« zweileJnnuug». Versammlung am 5. Mai, Nachmittag» 5 Uhr — also nicht, wi zuerst bekannt gemacht wurde, am 4. Mai — im Börsensaale de» Schlacht- und BiehhofrS ab. — Da» Umgehe» mit Petroleum. Obgleich di« lang«, Winterabende vorüber und die Lampe sich nicht mehr d«S Ansehn» erfreut al« an dunklen Dezembertagen wird di« folgende Bekannt machung de» Dresdner StadtratheS dennoch auch für Chemnitzer Leser Interest« haben: Au- Anlaß der zahlreichen UnglückSfälle beim Ge- brauche deS Petroleums, welche theils durch Explosionen, theil» durch da» Umfallen der Lampen uud durch da» Zerbrechen oder Au-fließe» der Oelbehälter, theil« durch falschen Gebrauch des Petroleum», wie ;. B. durch da» höchst gefährliche Zugießen von Petroleum in brennen de» Feuer, entstehe», werde» hiermit die nachstehenden, von dem hiesigen Gewerbeverrin durch seinen technischen Ausschuß in danket, werther Weise zusammeugestellten Regeln zur allgemeinen Kenntiilb> gebracht, durch deren gewissenhafte Befolgung solchen Gefahren mit Sicherheit vorgebeugt werde» wird 1. Das Petroleum ist thuoltchst in Blechgefäßen und an kühlen Orken anfzubewahrev. (Explosionen deS Petroleum» finden nur statt, wenn solche» sich in gossörwige« Zustande befindet, in solchen kann «S bereits bei einer Erwärmung von 20« «. (25° O.j gelangen.) 2. DaS Um- und Einfüllen de» Petroleuw» ist thuntichst bei Tageslicht keinesfalls aber in der Nähe von offenem Feuer oder Lenchtflammen zu bewirken. (Ein Vergießen de» Petroleum» führt leicht zur Entzündung, zum Zer springen de- Gefäßes und zu lebeusgesäh-licher Verbrennung. Un. bedingt unstatthaft ist da» Nachgießen deS Petroleum- in eine breu- neude Lampe.) 3. Der Docht muß beim Einziehen in die Lampe völlig rein uud trocken sein und gut paffen, er darf insbesondere nicht etwa zu düuu sein. (Zu dünner Docht führt zur Erhitzung de» Brenner» uud damit dr» Oel». Feuchter, sowie zu dicker Docht saugt schlecht. DaS Trocknen feuchten Dochte» ist am Besten mit einem heißen Plätteisen zu bewerkstelligen) 4. Docht und Brenne^ wüsten täglich von allen kohligeu Resten befreit werden. Der Docht muß ganz gleichmäßig abgeschuitten werden Eine Petroleumlampe, welche längere Zeit außer Gebrauch gewesen, ist vor der Wieder- ingebrauchuahme mit besonderer Sorgfalt zu reinigen. (Kohlige Rest« erhitzen den Brenner. Ungleich beschnittener Docht verursacht Ruß.) 5. Die Lastzüge d«S Brenner» find täglich zu reinigen. Schadhaft gewordene Brenner find unverzüglich durch neue zu ersetzen (Rein haltung der Luftzüge bewirkt eine günstige Abkühlung de» Brenner», der beim Anzüudeu mit Papier und dergleichen leicht verunreinigt wird.) 6. Da» Oel im Behälter darf nie vollständig anSbreuueu, der Behälter mnß vielmehr stet« soviel Petroleum enthalten, daß der Docht in dasselbe eintaucht. (Sobald der Docht au- Mangel au Petroleum trocknet, brennt die Flamme im Brenner hinab, erwärmt daS Petroleum uud entzündet das dadurch gebfldete Ga») 7. Der Behälter mnß vor jeder Erwärmung bewahrt werde«. (Die Lampe darf nicht auf de« Ofen, ein« brennende Lampe nicht unter eine Hängelampe rc. gesetzt werden.) 8. Die Lampe darf nicht in zuiück- gedrehtem Zustande gebrannt werden. (DaS Niederdrehe» de» Dochte» erzielt keiwrlei Petroleumersparuiß, «S erhitzt aber den Brenner uud erzeugt übelriechende, gesundheitsschädliche Gase.) 9. Da» Auiilöscheu der Lampe ist durch leichte» Urbrrblasen de» CylinberS nach vor herigem geringem Niederdrehen de» Dochte- zu bewirken. (DaSBnS- drehen, sowie das Blasen in den Cyliude« kann unbemerktes Fort brennen und Rückschlägen der Flamme bewirken) 10. Endlich em pfiehlt er sich überhaupt, namentlich aber in Kinderstuben und Familien» räumen, wenn irgend thuvlich, nur Hängelampe» zu verwende». — Einem hiesigen Restaurateur wurde vor rluigeu Tagen auS der Gaststube ein diesjährige» Adreßbuch gestohlen. — Unfug. In der Nacht vom Sou»tag zum Montag wnrde auf der Zschopauerstraße von einer dortigen eisernen Pump« der Schwengel muthwilliger Weise abgebrochen. "—Unfall. Bei einem gestern Nachmittag staltgefundeneu Transport eine- 319 Centn« schweren Dawpskeffels brach auf der Waisenstraße die Hintere Wagenachse, wodurch der Kessel vom Wagen >«rab auf die Straße stürzte. Nach einer angestrengten Thiitigkelt war derselbe Abend» gegen 10 Uhr wieder aufgeladen. Es zeigte ich, daß durch den Sturz da» Trottoir beschädigt war. Verletzungen au Personen sind nicht vorgekommen. Der Unfall hatte natürlich da- Zusamwenlaufen einer nach vielen Hunderten zählenden Menschen menge veranlaßt. *— Frevel. An der gestern erst auf dem JohanniSplatze aufgestellten „Aunoncenuhr" ist während letzvergangrner Nacht eine -laitafel ze, Gerant« ' *- Ui z,h,hofe» if M in der Unstaden den, Mte, welch Hüsten, Füß 0,«erbring«, Montag Hosschauspiele Karls uni «ötz von Der „G Gast auf der ebenfalls dur haben wir E Ml.b«de»t«ud irren, in den -esamwtgastsl Freilich, nicht allzuseh bearbeitung « nur eine Art an «nd für s sonderbar ve Handlung kia blld zu gew her konnte an er auch fühle, unverwüstliche erquickend htt> Herr P> Lharakterzüge diese seine Li, keit und Ehrl RÜckfichtSlofig! haste, unerschr anschanlicheS! sirast uud Fr jrne rigeuthü Siimwurig nr konnte sich so de» tüchtigen Die sch durch die Ver braucht eine? um selbst in Die Uebcrlrge Leidenschaftlich meisterhaft ge; Gestalt diesem Wahrheit auS blendet von dl radezu überwi der dämonisä wurde in de, «IneS Spiele», Neue herrlich Herr M Lelbitz mit k Ihat ein pack Bon den hiefi den herzigen ! prächtig verml aller Überfiröu sinnlichen Lei der deu Weit Sterbescene gl welche die bra Caius Apostat«. Nachdruck verboten. Trübe brach der neue Tag an; dicht zusammengeballte Wolken hüllten die Sonne ein und ein feiner, kalter Regen rauschte aus die noch rauchenden Trümmer Romas nieder. Caius, genannt Apostata, achtete darauf nicht, achtete nicht de» feuchtkalten Winde«, der schauernd über die verödete, traurige Fläche fuhr, der klagend zwischen glimmenden Balken sich wand. In sich gekehrt, wie ohne jedes Leben, saß er noch aus derselben Stelle, auf der ihn der Mond der gestrigen Nacht getroffen, jener fürchterlichsten Nacht in brr Geschichte de» üppigen, schwelgenden Roms. Das schmerzlich verzerrte Gesicht tief in den Händen vergraben, die Finger im reichen schwarzen Kopfhaare krampf- Haft verschlungen, die Schulter nackt und bloß, bot er ein trauriges Bild. Abseits von ihm stand ein stattlicher, schöner Mann, dessen trauriger Gesichtsausdruck vollkommen zur ganzen trostlosen Oede hier herum paßte. „Caius I' rief er einige Male nach einander, „ermanne Dich!' Endlich richtete sich der Angerufenc empor, eine stolze Römer gestalt; aber das funkelnde Auge ist gebrochen, die stolze Haltung geknickt; die herabgezerrte, scharlachrothe Tunica, vom Regen in einen formlosen Klumpen verwandelt, hängt lässig bis zur Hüfte nieder, von den Strähnen des Haupthaares trieft das Wasser herab. „Ich habe auSgckämpft," wendet er sich an den Mann, der an einem halbverkohlten Balken lehnt, — „ich habe ausgelitten I Fluch Dir, Nero! Fluch Dir — tausendfach!' schrie er jetzt gellend aus — „Halt ein' — fällt ihm mit allen Zeichen der Furcht der Andere ein, „schweige, oder willst Du einen unwürdigen Tod sterben! Sieh' hin,' und er deutete mit der ausgestreckten Rechten aus die trostlose, vereinsamte Via, über die jitzt einige gefesselte Christen von Nero's Schergen geführt wurden, — „sieh' hin — diese Mordbrennerl' „Was?' unterbrach ihn CaiuS. "„Die unglücklichen Fremdlinge hätten Roma niedergebrannt? Thor, der Du bist! Sie sollen büßen, weil Nero — laß mich' warf er barsch ein, als jener eine Bewegung machte. „Hättest Du ihn gestern doch gesehen, als nubische Sclaven ihn in seiner Sänfte trugen, die braune Schulter gebeugt unter der Last des Verfluchten! Da saß er oben und ließ sich Kühlung fächeln, und um ihn die Sclaven. Wie er niederblickte auf die brennende Roma.wie seine schwarzen Augen glänzten bei dem fürchterlichen Schauspiele.wie alle seine Mordgedanken in dem schönen Knaben gesichte teuflisch sich wiedcrspiegelten I Ich hätte ihn da erdrosseln können! Und in seiner Rechten hielt er die goldue Leier, uud zum Jammer, zum Elend der Römer sang er die Verse: „So wird Jlium einst untergehen ' „Schweige,' warf der Aeltere ein, der sich vergebens abge- müht, den Apostat zum Schweigen zu bringen, — „schweige, — Nero's Schergen sind in der Nähe!' „Nun denn!' und stolz richtete sich der Römer auf, die Rechte gen Himmel erhebend; er achtete nicht die Furcht, die seinen Freund ergriffen. „Nun denn!' wiederholte er, — „was kann mir der Tyrann mehr rauben, als er bereit» geraubt mit fluchwürdiger Hand? Blick um Dich. — Dein müde» Auge begegnet nur Verwesung! — Wo ist mein Weib?' schrie er Plötzlich schmerzlich auf, — „Aspasia! Aspasia! . . . mein Weib, mein Gott, an ihr hing ich mit ganzer Lebensfreude!!' Der Al>e schritt ein wenig vor; hinter einer zu- samwengebrochenen Mauer lag, mit einer zerfetzten, halbverbrannten Toga bedeckt — das junge Weib des Abtrünnigen, — tobt. Caius warf sich neben der Leiche hin und küßte wortlos die blassen Wangen derselben. Was in seinem Innersten wühlte, nichts spiegelte sich davon am marmorkalten Gesichte ab; — er war ruhig. „Glaubst Du noch weiter an Deine Götter?' wandte er sich trübe an seinen älteren Freund; „würden sie in ihrer Ohnmacht verharren und solche Gräuel Hinneimen, — wären sie mächtig?!' „Abtrünnigerl Schweige, sonst trifit Dich ihr Zorn!' „Ich höhne Deine Götter, Fluch ihnen.' schrie er jetzt wie rasend, und mit raschem Griffe hatte er einen, neben der Tobten liegenden HauSgott gepackt, den er wild von sich schleuderte in kühnem Bogen, daß er zerschellend wieder zur Erde aufschlug. „Tollkühnerl' Caius lachte. „Da hast Du Deine Götter! — Ich leugne ihre Macht, mein Gott war mein Weib, und diesen Gott hat mir Nero geraubt . . . meinen einzigen, meinen wahren Gott. Fluch ihm, tausendfacher Fluch ihm, dem elenden, tückischen Räuber!' Abermals warf er sich nieder auf die Leiche und küßte den kalten Mund; währenddem stand der Alte in seiner üppigen Be häbigkeit, das krause, schwarze Haar zusammcngehalten vom gold'nen Diadem, und blickte traurig und trübe nieder auf den Unglücklichen, den Gottesleugner. „Deine Götter?' Hub der Apostat von Neuem an, „Deine Götter? Ihre Macht ist längst gebrochen, seit der Christengott er standen, der eine wahre große Gott! Sieh'doch, sieh'doch, wie sie in ihrer Ohnmacht ihren Nacken beugen, daß Nero auf sie seinen Fuß stelle und ihnen Hohn lache! Ich spotte Deiner Götter, ich fluche ihnen!' * * * Hoch oben auf dem erhabenen Sitze saß der Knabe Nero, die gold'ne Leier in der Hand. Schwarze Sclaven hielten an goldenen Ketten seinen Liebli'ngStiger, eine gräuliche Katze, die knurrend mit dem langen Schweife den Boden peitschte. — Unten im Circus kämpften Heloten mit den wilden Bestien; das Blut der Unglücklichen färbte die Steinplatten, wildes Jammergeschrei tönte von unten herauf . . . oben aber leuchteten lebende Fackeln in die graue, schwarze Nacht hinein. Abseits stand der Apostat; der Römer CaiuS, den blinkenden Dolch unter der Toga. Neue Christen wurden vorgesührt; Nero winkte mit der Hand, und bald wurden sie ans Kreuz geschlagen, um den jammervollen. Tod des lebendig Verbranntwerdens zu sterben. Der Gotieslcugner hielt nicht länger an sich; er wagte sich vor- er stürzte hervor: „Nero stieb mir mein Weib wieder, meinen Gott fluchwürdiger Räuber.' Entsetzt sprangen sie alle hinzu; Nero's Phöbe, die blutgierige Katze, kauerte sich zusammen» zu verderbenbringendem Sprunge bereit. „Der Apostat: der Abtrünnige!' murmelten sie vor sich hin, — und schon hatten nubische Sclaven ihn an der Schulter gepackt. Nero senkte das schöne Auge und hielt den Daumen gen Boden ge richtet. Er stirbt im Circus. „Ich lache Dir Hohn, elender Räuber', schrie der wahnwitzig«: Caius; „ich bin ein Römer und so sterbe ich!' Mit kühnem Schlage stieß er von sich den Schergen und ioll- iühn sprang er hinab in den CircuS ... als unkenntliche Fleisch- Masse zwischen die Bestien fallend. Da zuckte es unten aus, ein doppelter Blitz ... das Glänzen- zweier Tigeraugen; der Apostat hat ausgehört zu sein. „So stirbt ein Römer' waren seine letzten Worte, und Nero ahnte nicht, daß ein Tod einst schimpflich für einen Römer, — feige sein wird, wie er selbst in seinem Wahnsinn! MIO V'OSOM. Aus Nah und Fe»«. — Prozeß gegen die Kaiserin Eugenie. Der „Gil Blas' theilt mit, daß in den bonapartistischen Kreisen von Pari- augenblicklich viel von einem Prozeß die Rede ist, welcher gegen die Exkaiserin Eugenie von einem jungen Mädchen eingeleitet wurde, welches ihre Tochter zu sein behauptet. Der Anwalt Laire ist mit der Angelegenheit betraut. DaS junge Mädchen wohnt bis zum AuSgange des Prozesses in einem Kloster. Es ist sehr hübsch und alle, welche sie zu Gesicht bekommen, erklären, daß sie der Exkaiserin ehr ähnlich sehe. Der Prozeß wurde von ihrem Adoptivvater, einem Corsen, in ihrem Namen angestrengt. Bis jetzt ist es unbekannt, ob da- junge Mädchen andere Beweise in Händen hat, al» ihre Sehnlichkeit mit der Exkaiserin. Es ist übrigen» nicht das erste Mal, daß eine „Doppelgängerin' der Gemahlin Napoleon» III. in Paris auftritt 1856 oder 57 trat in einem Cafä Chantant, da» damals im Palais Bonne Nouvelle bestand, eine junge Sängerin auf, die dieser hohen Dame wie ein Ei dem andern ähnlich sah. Sie erregte großes Aufsehen, verschwand aber bald,- ohne daß man je erfuhr, was au» ihr geworden. — Erbmassen in Bewegung. Au» Ampezzo in Tyrol wird berichtet: Bei Staolin und Alvera befindet sich eine Erdmasse in der Breite Bevölkerung i mit Rücksicht ! immer mehr, ; in Bewegung zur Stunde I wegen des aus nicht genau b< obere Hälfte i bi» Mitte Mi drang, währen bei den oberen einen Centime wähnten Häuf Die den Weib stets in Bewe auch langsam, ihren Fugen , Hauses (»cs z sür Staolin d sür Alvera di« tiesen Canal- möglichst hintc schäfligt find, menschlicher B — Lin Odessa schreib! dem Schwarze Firma Taglj« .Nestalan' m 49 Pfund) P« Rhede in- M« Hafen weit l «folgte und t wit seiner ges« Im Nu besau Dar Schiff sa zerrissen Word, al» einen schr« bäume und t Luft geschleud brennende M« sache der Exp ganz gut und .Kawlas und richtet, Schade
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)