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Ms dem Reich öer Zrau Tas ist, U Vom ficherevMrkfev zugeführt Nähe der Was ist das ei» Wendigkeit eines st « nicht kauft Oie Dame, die den Hut Vormittagsszeue im Warenhaus. / Son Clara Blüthgen. Die Käuferin (beäugt sich; hochbefriedigl): „Ich st wirtlich, daß er mir stehtI Was meinen Sie, Fräulein?' staube gerade kein Engel an vorher: „Du, Eva, oder Oi ^gleiä ^iederf Schelm K»°aMe xd-elne Artiger Reklame in» und M vff >f. , >!> tzN seh ^/Ucl <i?Nk tvitt'non di-'S-k b° >«d< „3ch finde. Von F. Adams. .Netm n'«°ual ''L»» ^tve, Muer "Men ? St« ^l<W Ärv" '^r B L'A l ^ge kin N»- Hi >'8 >«L° Am ^ES'erur d». ^>ch ä«n -ff do, <>oll T K Die Verkäuferin lmii Enthusiasmus): „Ausgezeich net, gnädige Frau!" Tie Käuferin: „Komisch, zu komisch. Gerade solchen Hut habe ich früher schon einmal gehabt, und zwar mir selbst gebaut. — Wissen Sie, es war zur Zeil, als wir noch junge Dinger waren, so um die Dreizehn und Vierzehn herum, wo die Eitelkeit sich regt. Irgendwo in einer alten Kostümzeitung hatte wir so etwas mal gesehen War es Biedermeier? Oder Direkloire? Ich bin mir nicht klar darüber. Kurzum, so etwas mußte uns gut stehen, dachten wir. Grete Wernicke — Sie müssen wissen, das war meine Freundin — halte die Idee. Die Form stellten wir uns aus einem hohen, runden Pappkarton her, in dem Karlsbader Oblaten gewesen waren, und überzogen sie mit himmelblauem Allas — wunderschön! Nur war Mutter entsetzt und ließ mich mcht damit aus die Straße. — Aber ich langweile Sie doch nicht etwa?!" Ich lmii der vollendeten Fassung des Kulturmenschen): „Keineswegs, gnädige Frau." Die Käuferin (nimmt zögernd den Tops vom Scheitel, reicht lhn der Verkäuferin): „Schade, daß ich nicht mehr drei zehn oder vierzehn Jahre alt bin!, denn wie ich jetzt aussehe, ist der Hut entschieden viel zu jugendlich, geradezu unmöglich. Ich bin dafür zu alt." Die Verkäuferin (begütigend): „Aber, gnädige Frau, von Aller ist ja jetzt nicht mehr die Rede. Großmutter und Enkelin..." (Eine plötzliche Schwäche übermannt sie: areist „Wirklich, Frau Müller, ich finde, daß Sie letzthin gar nicht Wohl aussehen; mein Mann findet das auch..." „Wissen Sie, Frau Weber, Ihre Ella brauchte eigentlich auch noch kein neues Kleid! Das alte hätte es noch getan! Ich jedenfalls finde so etwas verschwenderisch! Aber selbstverständ lich, wenn Sie als Mutter nichts darin finden..." begleitet von einem vielsagenden Achselzucken. Immer wieder kann man verwundert feststcllen, wie erfin derisch ein Mensch wird, wenn er erst einmal anfänzt zu finden. Gedankenlosigkeit, Klatschsucht, Verleumdung und Ehrab schneidung: sie alle beginnen mit Vorliebe mit dem Ausdruck — ich finde! Wenn wir also versucht sind, einen Satz mit diesem ver hängnisvollen Anfang zu beginnen, dann sollen wir uns vorher einmal ernstlich fragen, ob daß, was wir finden, auch wirklich richtig ist und unsere Mitmenschen nicht unnötig kränkt und ärgert. Wenn wir aber unbedingt etwas finden wollen, warum dann nicht einmal etwas Angenehmes und Erfreu liches? Sicher wird cs unsere Bekannten wohltuend berühren, wenn wir finden, daß sie gut ausschauen, denn man kann mit diesem „ich finde" doch auch Freude erwecken. Leider scheinen das aber die wenigsten Menschen zu wissen! Freude aber bedürfen wir in der heutigen Zeit mehr denn je. Wieviel leichter würde für manchen von uns der graue Alltag sein, wenn zuweilen einer unserer Mitmenschen uns etwas Erfreuliches mitzuteilen fände! Oder finden Sie nicht, daß das Dasein leichter wird, wenn man ständig statt der Schattenseiten auch einmal ein wenig Sonne entdeckte? Ich „finde" das jedenfalls erheiternder als das Gegenteil... Nels GUurtrtag. Von Franziska Held. (Nachdruck verboten.) Ein zwitscherndes Sümmchen meldet: „Fräulein, die Ursel hat morgen Geburtstag!" „Ja, die Ursel hat morgen Geburtstag!" bestätigt die Bant- Nachbarin, da muß es ja wohl stimmen. „Welche Ursel?" srage ich, denn es gibt anderthalb Dutzend von dieser Sorte in der Unterklasse. „Die mit 's rote Kleid, die da ...", und ein kleiner, nicht eben sauberer Zeigefinger mit abgeknabbertem Nagel deutet tn die Klasse hinein. So weit geht die Bildung noch nicht, daß man nicht mit Fingern zeigt. Mit glücklich verschämten Gesicht sitz» die „rote" Ursel da. „Hast du morgen Geburtstag, Ursel?" — „Jal" haucht sie und sieht mich strahlend an. — „Na. Ursel, wollen wir denn da feiern?" — „Ja!" Es klingt schon lauter, und ganz er wartungsvoll guckt mich Ursel mit den Vergiß,neinnichtaugen an. — „Ja, wte wollen wir denn feiern, Ursel?" — „Mit 'n Stern, Fräulein!" Jetzt klingt's schon ganz laut und siegesgewitz. „Und alle Lichter dran!" bettelt Ursel. Und die anderen betteln mit: „Ach ja, alle Lichter!" Am anderen Tage. Ursel erscheint in himmelblau, mit einer Weißen Riesenschleife im kurzen Haar, an der Stelle, wo sonst die ewig rutschende Spange zu sitzen pflegt. Ursel sagt kein Wort, aber üe weiß, was sie wert ist — man wird doch nur (Nachdruck verboten.) Die meisten Menschen finden, daß das, was sie für richtig finden, darum auch richtig sei. Ueberhaupt gibt es sehr viele Menschen, die ihre Sätze mit Vorliebe mit: „Ich finde..." be ginnen. Es ist erstaunlich, was diese Menschen nicht alles finden! Merkwürdigerweise aber weniger Angenehmes als Un angenehmes. Letzteres „finden" sie am häufigsten. In der Be ziehung sind sie geradezu erfinderisch! (Nachdruck verboten.) OrtderHandlung: Warenhaus, Hutabteilung. Nings- «m Gebilde aus Filz, Stroh, rötlich, bräunlich, stark nach oben gewölbt, wie Pilze, die bei andauerndem Regen hochgeschossen sind. Andere röhrenartig, pechschwarz: Töpfe, die man zum Auslrocknen auf Ständer gestülpt hat. Die Käuferin (ein alltägliches weibliches Wesen ohne besondere Abzeichen. Probiert vor dem großen Spiegel ein Exemplar der ersten Gattung auf.): „Kleidet er mich?" Die Verkäuferin (mit gewohnheitsmäßiger Verbind- ltchkeit): „Reizendl" Die Käuferin (bespiegelt sich entzückt): „Ich glaube selbst! Ja, das ist komisch, wie alles im Leben sich wiederholt. Wollen Sie glauben: Schon als Elfjährige, als ich meine ersten Schlittschuhversuche machte, trug ich solche Kappe wie diese hier. Gerade so tief ging sie herunter, um die Ohren vor dem Erfrieren zu schützen. Nur war sie etwas Heller rötlich und hatte links einen goldenen Stern — es kann auch ein Halb- mond gewesen sein — genau erinnere ich mich nicht mehr." Die Verkäuferin (lächelt mit gewohnhcitsgemäß zu stimmender Nachsicht). Die Käuferin (nimmt das Gebilde vom Kopf, beäugt «S vorsichtig ringsum, reicht es dann der Verkäuferin zurück): „Sie zeigen mir nun wohl etwas anderes." Die Verkäuferin: „Gern." (Bringt in jeder Hand einen der schwarzen Töpfe an, zwischen denen kein Menschen- auge einen Unterschied entdecken kann.) „Diesen? Bitte sehr! Nur recht tief. Von den Augenbrauen darf nichts zu sehen sein und vom Seitenhaar nur eine kurze Locke." (Drückt den Tops energisch zur vorschriftsmäßigen Tiefe hinunter. Das Gesicht der Kundin verkleinert sich zusehends.) haltsuchend nach der Tischkanie, rafft sich wieder zusammen, nimmt einen größeren, mausgrauen Hut vom Ständer, reicht ihn der Käuferin, die im Grunde genommen gar keine ist, stumm hin, da ein Krampf ihr die Kehle zuschnürt.) Dir Käuferin (beglückt, als sie ihn aus dem Kopfe fühlt): „Oh, der gefällt mir! Dieser warme Ton steht mir prachtvoll, ganz anders, als das öde Schwarz. Für diese Farbe hatte ich immer eine Vorliebe, ja, ich kann sagen, geradezu eine Schwäche." (Nun zu mir gewendet: „Als ich mich verlobte, es sino jetzt gerade 26 Jahre, es fehlen nur noch elf Tage daran, trug ich ein Jackenkleid, Dsilor macks, vorzüglich gearbeitet, und einen Hut >n derselben Farbe und von fast der gleichen Form wie dieser — es könnte ein Vorfahre von diesem ge wesen sein. Mein Mann, damals noch mein Bewerber, sand Hut und Kleid zusammen so reizend, saß es daraufhin wirklich zur Verlobung kam — die Männer sind nun mal so abhängig von Acußerlichteiten. müssen Sie wissen." (Liebäugelt mit ihrem Spiegelbild.) Ich (bezwingend): „So würde ich mich doch an Ihrer Stelle für den Mausgrauen entscheiden. Er stehl Ihnen wirklich brillant. Ihr Herr Gemahl wird noch jetzt, ebenso wte damals vor 26 Jahren und elf Tagen, seine Helle Freude daran haben." Die Käuferin (die entschieden keine ist): „Sie mögen Wohl recht haben." (Nachdenklich): „Aber da fällt mir ein, ich habe ja noch ein Kleid in der Farbe des Hutes — hoffentlich paßt dann beides zusammen?" Ich (resigniert, da ich merke, daß nichts diese Dame zum Kaufen bewegen wird, sie vielmehr zuvor von Hutladen zu Hutladen. von Warenhaus zu Warenhaus pilgern wird; ich im Bestreben, ihr goldene Brücken zum Rückzug zu bauen): „Da wäre es wohl das Richtige, Sie kämen in dem betreffenden Kleide noch mal her und probierten beides zusammen." Mir graut, es könnte noch eine weitere Ahnengalerie aller Verflossenen Hüte vor mir entschleiert werden. Die Käuferin (erlöst, will aber nicht zugeben, daß sie sich durchschaut sieht; heroisch: „Was kostet denn der Graue?" Die Verkäuferin (nennt mit dem letzten Rest ihrer Kraft einen Preis, der allerdings abschreckend ist). Die Käuferin würdig): „Ich war allerdings entschlossen, nur bis..." (sie nennt eine Summe, die immer noch so hoch ist, daß sie sie im Leben nicht bezahlen würde). „Schade, wirk lich schade." (Greift nach ihrer alten Kopfhülle und den aus geweiteten, nicht ganz sauberen Handschuhen.) „Ich werde es mir überlegen." Ich (nachsinnend): „Was wird die gepeinigte Verkäuferin tun? Wird sie der Käuferin, die sie vom ersten Augenblick an als eine, die nichts kaufen, sondern sich nur „einen Ucberblick verschaffen wollte", erkannt haben muß, an die Gurgel springen, sie erwürgen, bis sie blau anläuft wie eine Kornblume? Jeden falls würde sie dann in meiner Achtung um fünfzig Prozent steigen. Aber das arme Geschöpf, das es gewohnt ist, zum Ver suchsobjekt der Langmut für alle Launen und Ausflüchte der angeblichen Käuferinnen gemacht zu werden, steht nur da, blaß, mit hcrabhängenden Armen und tritt zitternd von einem Fuß auf den anderen. „Sehr Wohl, gnädige Frau." Und die gnädige Frau, die in Wirklichkeit nichts ist, als eine ganz alltägliche Frau, ohne besondere Abzeichen, rauscht in der Haltung emer Ministersgattin von dannen: „Auf Wiedersehen, mein liebes Fräulein!"' einmal sechs Jahre alt. Mit großer Feierlichkeit hänge ich d!« goldgelben Stern an die Lampe — den Stern, der eigciM ein Advcntsstern ist, das Jahr über aber als GeburtstagM» eine Gabe, die nicht jeder besitzt. g,,, Es gibt Menschen, die sich jedem Fremden gegenüber legen und unsicher fühlen. Sie sind scheu und reden stun lang nichts. Diese Scheu, diese Zurückhaltung cn- geboren, angeborener Takt, auch gefühlsmäßiges Ost liegt aber auch falsche Erziehung zugrunde — ErM^ die aus eine allzu große Bescheidenheit eingestellt war „ dagegen in seiner Jugend in alles hincinreden durste, war, der wird auch später unbescheiden und — bc« bleiben. Ein sicheres, gutes Auftreten macht sich in eme>n . scheidenen Zurücktreten vor der Meinung anderer Sicheres Auftreten darf nicht mit Vorlautsein ""w M Wersen; doch auch Schüchternheit ist häufig nicht am Wer über ein sicheres Auftreten verfügt, der wird cs „ sich seincr Umgebung aus unaufdringliche Weise angcne? machen. Er wird niemals seine Macht herauskehren' haberisch den anderen übertrumpfen wollen, das zeug M Taktlosigkeit, Fehlen von Verständnis für die Schwab Mitmenschen. Es gibt eben Dinge, die sich nicht vE stimmen lassen. Ein feines, kluges Wort kann A schwierige Situation retten. Der eine hat eben Benehm«^ Austreten, der andere dagegen versagt. Die gute bzw- l^ Kinderstube verfolgt einen oft das ganze Leben Eilige Wicke Mie HMM. (Nachdruck 1. Tomaten lege man einen Augenblick in kochendes dann läßt sich die Haut leicht abziehen. . 2. Um frisch gebackenes Brot besser schneiden zu w erwärme man vorher das Messer. . M, 3. Fügt man dem Wasser, worin Kartoffeln »inen Kaffeelöffel voll Essig zu, dann werden die »ai nie schwarz ausschlagen. .M' 4. Frische Ananas soll man nie mit demselben c»'' schneiden, mit dem man sie auch geschält hat. Die KB" hält eine Säure, durch die leicht eine Entzündung "" und Lippen verursacht werden kann. , Md 5. Will man in einem Naum die Luft rein und woW machen, dann befeuchte man ein Löschblatt mit MAH Benzoctinktur, lasse das Blatt trocknen und verbrenne M in dem betreffenden Raum, hierdurch wird ein gesu" angenehmer Dust hervorgerufen. 6. Schweißflecken entfernt man, indem man sieeff. dann den Gegenstand zum Trocknen in die Sonne hcA B dieses nicht, dann reibe man die Stetten mit Zllrbm' i und setze sie wieder den Sonnenstrahlen aus. Mcw j-MM auch Vorbeugen, indem man beim Auskleiden abends^H M die Schweißflecken mit einem nassen Tuche oder ' abreibt und sie dann an der Luft trocknen läßt. 7. Um zu vermeiden, daß weiße Seide nach deM, ? z/ gelblich wird, lege man sie vorher kurze Zeit ' W» wird sie gewaschen und dem Spülwasser etwas Blaue a k. Behandlung von Strohmatten. Um Strohmatten deuteild längere Lebensdauer zu sichern, müssen sie dm HM, Nutzung mit einem Teil Leinöl, dem ein wenig d gefügt wird, von beiden Seiten eingepinselt werden- S" Matten schmutzig geworden, so werden sie mit Lö! abgebürstet und nach dem Trocknen mit der gena"»^' von neuem eingepinselt. Ehe sie wieder in Gebrauch S werden, müssen sie vollkommen trocken sein. (Nachdruck verboten' Was ist das eigentlich? Alle Welt spricht von der Wendigkeit eines sicheren Auftretens. Man hört so viel da reden, daß kein Mensch mehr darüber nachdenlt. „ Um ein sicheres Auftreten zu haben, ist es vor allem gegen jedermann den richtigen Ton zu finden. Das M wichtig. Es ist unmöglich, einem Greis gerade so zu veW wie einem Kinde. Im Geschäftsleben herrscht ein anderer^ als in der Gesellschaft. Aber sich dem anderen anpasten- Mt ^'send M die Köche. kl Kartoffelnudeln mit Hefe und Käse. Gleiche F sottene, geriebene Kartoffeln, weißer Milchkäse (TA Mehl nebst etwas zerlassener Butler und Hefe E Eiern zu einem ziemlich festen Teig gearbeitet; wem gegangen ist, sticht man mit einem Eßlöffel längu^ - Stücke ins schwimmende Fett und bäckt sie goldgelb- M t. Grünkohl mit Sahne. Drei Pfund Kohl werde« M Stielen gestreift, in Salzwasser fast weich gekocht «A,,,el« ., hackt. Dann läßt man drei Lössel voll geriebener A-M MF 50 Gramm Butter angehen, gibt den Kohl dazu, lav> fortgesetztem Umrühren langsam auskochen, fügt NA Az!) a ein Viertelliter kochende Sahne hinzu, schmeckt »am MM und gibt, je nach Geschmack, etwas Zucker hinein. - M " den Kohl beim Anrichten mit einem kleinen bratenen Kartoffeln. Has Geld ist dann Plötzlich verschwunden. Ebensooft kommt es auch vor, daß „Mädchen vom Lande" von zweifelhaften Pen- sionalen gesucht werden, daß also die Stellung selbst Neben- lache ist und die Unkundige gewissenlosen Verführern zugeführt werden soll. Schwindler aller Art treiben sich in der Nähe der Bahnhöfe herum, die die Unkundige mit Versprechungen ver locken, sogar unter der Maske einer Fürsoraeperson. i Auf jedem größeren Bahnhof hallen sich Vertreterinnen der Mädchenfürsorge, also der Inneren Mission auf. Die An- rommende wende sich an diese Personen, sie durch Armbinde erkenntlich sind uns lasse sich trotz der Armbinde den Ausweis »eigen. Diese Stelle sorgt in jeder Beziehung für die Unkundige. Es gibt Mädchenheime, in denen Nachtquartier und Verpfle gung für wenig Geld gewährt wird. Rat wird erteilt, Aus- kunft eingeholt und in Fällen, in denen die Ankommenden schon geschädigt wurden, Hilse geleistet. Kurz: das vom Lande kom mende Mädchen halte sich möglichst in jedem Fall an diese Stellen, und sei es nur, um sich in der Stadt zurechtzuflnden! Eine Schädigung ist dann unmöglich! „MWn vom Lande" — in der Stadt. Wohin wendet sie sich, wenn sie ortsunlundig ist? Von Hildegard G. Fritsch. (Nachdruck verboten.) Täglich berichten die Zeitungen von der Ausnutzung der vom Lande in die Stadt kommenden Mädchen, von Diebstählen, Ueberfällen, sowie von Acrgerem. Jnimer wieder aber geschieht es, daß sich das Landmädchen durch besondere Versprechungen und blendende Aussichten verleiten läßt, in der Stadt eine Dienststelle anzunehmen, die Reise zu unternehmen und un beholfen, enttäuscht oder schon ausgenutzt auf dem Großstadt- bahnhos anzukommen. Zunächst sei einmal daraus hingewiesen, daß die Nachfrage am Itellenmarkt für Hauspersonal äußerst gering und die Arbeitslosigkeit gerade in diesem Berufszweig ungeheuer groß ist. Es hat durchaus keinen Zweck, in der Hoffnung, eine Stel lung auf dem Arbeitsnachweis zu erhalten, nach der Großstadt zu reisen Wenn es schon sein muß oder durch Vermittlung zu verlässiger Bekannter schon eine Stellung angcbolcn wird, dann reise sie ohne Gepäck und stelle sich zuerst vor, halte Nachfrage und erkundige sich nach den Bedingungen, der Häuslichkeit und sonstigen Umständen. Es ist sehr häufig der Fall, daß die Freundin die noch aus dem Lande Wohnende nach der Stadt borst und sie dort dunklen Kreisen zuführl. Das Gepäck und mitspielt. Wenn ein Kind brav ist, aufmerksam, nicht schwaybasi, faul, verträglich — und was es sonst noch für gute Schulkind»' eigenschaften gibt —, dann werden vier kleine Kerft" aufgcsteckt. und alle vier brennen, und bei ihrem Som wünsch» man dem Geburtsiagskinde Glück; man läßt es M leben, und es bekommt ein fürstliches Geschenk: einen GE oder eine Stahlfeder oder ein buntes Bildchen — es dar; a« was aussuchen, das ist das Schönste! Es kommt auch vor, daß einmal nurdret Lichter brennen, oder zwei, oder eins. Wenn nämlich das GeburisiagsM gerade kein Engel an Schultugend ist! Dann heißt es M vorher: „Du, Eva, oder Olga oder Sonja, oder Dagmar, nm» du nicht lesen übst, kann ich nicht alle vier Lichter anstM wenn dein Geburtstag ist!" Das hilft meistens. Daß eimB gar kein Licht gebrannt hat, ist überhaupt noch nichts' gekommen. „, Im zweiten und dritten Schuljahr ist die Feier anders. Der Siern muß natürlich auch (ein, aber er ist A das einzig Feierliche. Jetzt lernen die Kleinen süreinaM Lieder, Versehen und Gedichte, und die M Fleißigen schreiben sie sogar auf und schenken sie dem Gebuv»' tagskinde. Wie stolz ist so eine Siebenjährige, wenn sie Mappe voll kleiner Zettel hat. „Fier Helga, s um GeburtE Oh, du feuerrote Tulpe im seidenen Kleid ..." ' beliebteste Gedicht; es ist sehr kurz. Manche malen auch BnA eben die beliebte Tulpe; aber auch anderes. „Ilses GcbuA tagstisch" ist ein sehr beliebtes Motiv, oder „Mein Garm>. Weil man da so schöne bunte Kleckse machen kann, die Wuoc Vörstetten sollen. Und diese harmlosen Kleinigkeiten mM den Kindern oft mehr Freude als kostbare Dinge, und" lernen daraus, wie man sich das Leben schön und reich kann, ohne daß es Geld kostet.