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Abg. Vogel (Soz.) bezeichnet die Vorschläge der Re gierungsparteien als Ausfluß eines bösen Gewissens und als kurzsichtiges Ableitungsmanöver. Die Lohnsteuer habe lange Zeit allein ein Viertel der gesamten Reichseinnahmen erbracht. Das sei ein großes Unrecht an den werktätigen Massen gewesen. Abg Schneider lBerlin, Dem.) weist daraus hin, daß man von der Steuerreform eine Vereinfachung erwartet habe. Davon habe man sich aber immer weiter entfernt, und schließlich fetzt mit dem Kompromitzantrage den Gipfel der Kompliziertheit erreicht. Es sei ganz unmöglich, daß diese Bestimmungen aufrecht erhalten werden können. Die namentlichen Abstimmungen werden zurnckacstellt, -a im Saale nur wenige Abgeordnete anwesend sind. Staatssekretär Popitz hebt hervor, daß wir aus finan ziellen Gründen leider manche sozialpolitischen Erwägungen zurückstellen müsse. Abg. Hertz <Soz.) wirft der Regierung Kurzsichtigkeit vor. Die neuen Vorschläge bei der Lohnsteuer stellen die Steuerpslichtunge mit mehr Kindern schlechter als bisher. Auch die Abstimmung über die Lohnsteuer wird ausge setzt. Der Steuertarif in Par. S» wird nach den Kompro- mißanschläge« angenommen. Sozialdemokratische Anträge auf Erhöhung der Beträge für Frau und Kinder werden mit 222 gegen 170 Stimmen abgelehnt. Nach Par. 64 beträgt die Einkommensteuer für die er sten 8000 Mark des Einkommens 10, für die weiteren 4000 Mark 12^, für die weiteren 4000 Mark 15, für die weiteren 4000 Mark 20, für die weiteren 8000 Mark 25, für die wei teren 18 000 Mark 80, für die weiteren 34 000 Mark 35 und für die weiteren Beträge des Einkommens 40 Prozent. Abg. Eggerstedt <Soz.) schlägt eine andere Staffel vor, die bei den höheren Einkommen schärfer zufaßt. Mellei aus aller Welt. * Der Typhus. Trotz aller Schutzmaßnahmen ist ein Weiterumsichgreifen des Typhus in Pommern zu verzeichnen. In Friedland sind 20 Personen von der Seuche ergriffen worden; dagegen scheint in Anklam ein Stillstand eingetreten zu sein. Jedenfalls sind neue Erkrankungen dort nicht vorgekommen. * Lie alte Geschichte. In Treptow (Rega) haben Kinder durch Spielen mit Streichhölzern ein Stallge bäude in Brand gesteckt. Durch einen Vorübergehen den wurde ein im Stall befindliches fünfjähriges Mäd chen aus diesem herausgeholt, es hatte aber bereits derart schwere Brandwunden erlitten, daß es bald darauf starb. Der dreijährige Bruder des Mädchens, der das Feuer angezündet hatte, war beim Brande aus die Straße geeilt und konnte gerettet werden, * Reue Fluglinie Ruhrgebiet—München. Dem nächst wird die Luftverkehrsgesellschaft Ruhrgebiet A.- G. die direkte Fluglinie Ruhrgebiet—München eröff nen. Die Flugzeuge werden auf dieser Strecke nur in Frankfurt landen und vier Stunden bis Mün chen brauchen. Die neue Linie hat Anschluß von und nach London. * 20 Gebäude durch Grotzfeucr ^eingeäschert. In dem Dorfe Neukloster bei Stade (Hannover) brach in der Futterküche des Wirts eines Restaurants Feuer aus, das mit rasender Geschwindigkeit sich weiter verbrei tete. In noch nicht drei Stunden hatte das entfesselte Element über 20 Gebäude eingeäschert, darunter 12 Wohnhäuser. Neben bedeutendem Materialschaden, der entstand, ist auch ein großer Verlust an Vieh zu be klagen. Eine Frau trug bei dem Brande schwere Ver letzungen davon. * Ter gefährliche Kindersängerchor. Die Be- satzungsüehörde hat ein Konzert des bekannten Berliner Schwarzmeierschen Kinderchors verboten. Die kleine Sängerschar traf in Bingen ein, mußte aber wieder abreisen. * Von den Franzosen verhaftet. Auf Veranlas sung der Besatzungsbehörde sind in Ludwigshafen vier junge Leute wegen Zugehörigkeit zu der im besetzten Gebiet verbotenen Organisation „Wicking", Ortsgruppe Mannheim, verhaftet und in das Ludwigshafener Amts gerichtsgefängnis eingeliefert worden. Sie werden sich demnächst vor dem französischen Kriegsgericht zu ver antworten haben. * Ans der bedrängten Pfalz. Ein evangelischer Geistlicher in Bergzabern wurde vom französischen Kriegsgericht in Landau wegen Ungehorsams zu vier Tagen Gefängnis verurteilt, weil er sich geweigert hat, die Kirchenschlüssel der protestantischen Kirche in Berg zabern der französischen Besatzung auszusolgen. Außer dem erhielt er eine Geldstrafe von 150 Mark zudik tiert wegen „beleidigender Haltung gegenüber der fran zösischen Besatzungsmacht". * Vom Münchener Naturschuhtag. Auf dem zur zeit in der bayerischen Hauptstadt stattfindenden Na turschutztag wurde einstimmig eine Entschließung ange nommen, die dahin ging, gegen die beabsichtigte Jn- dustriealisierung der bayerischen Berge durch Bergbah nen, vornehmlich gegen den Bau einer Zugspitzbahn, Einspruch zu erheben. Es wird der Erwartung Aus druck gegeben, daß das bayerische Hochland aus Grün den des Naturschutzes, wie auch im Interesse der Er- holung Tausender von Volksgenossen aller Schichten, in seiner jetzigen Unzugänglichkeit und Reinheit er halten bleibe. Mndfml-Aachrichlln. 1> Ter neue Frankfurter Sender wird aller Vor aussicht nach im November in Betrieb genommen werden. Er hat eine Sendeenergie von 10 Kilowatt (der jetzige hat 1,5 Kilowatt) und wird auf dem Heiligenstock Ausstellung finden. Der Heiligenstock ist der höchste Punkt in der Umgebung Frankfurts, dis Lage des Senders aus ihm wird eine sehr günstige sein, sodaß anzunehmen ist, daß sich der Umkreis, in dem einwandfreier Detektorempfang möglich ist, aus 200 Kilometer erweitern wird. p Fertigstellung drs Elberfelser Rundfunksenders. Die Arbeiten am Elberfelder Rundfunksender sind jetzt beendet. Heute wurde mit der Probesendung auf Welle 270 begonnen und ein sehr gutes Ergebnis erzielt. P Schlechte Geschäfte hat die amerikanische Radio- Corporation, die mit der Verbreitung der Radiokon zerte betraut ist, im zweiten Vierteljahr 1925 gemacht. Während sie im Vorjahre im gleichen Zeitraum einen Reingewinn von 2 Millionen Dollar zu verzeichnen hatte, weist die Bilanz für die angegebene Zeit im laufenden Jahre einen Fehlbetrag von 391 000 Dol lar auf. Telegramme. Berlin, 30. Juli. Angesichts des erstannlichen Opti mismus der Pariser Presse gibt man sich keine« Illusionen darüber hin, datz sich Frankreichs Hoff- n»n-eu nicht so sehr auf einem für Frankreich gün- stigen Abschluß eines Sicherheitspaktes aufbanen, als vielmehr auf die Aussicht, datz nach der heu tigen Lage der Dinge bei einer englisch französischen Einigung der Paktabschlutz mit Deutschland scheitere. Berlin, 30. Juli. An zuständiger Stelle wird bestä tigt, daß eine Annahme der Luftfahrt- und Entwaffnungs note für Deutschland nicht in Frage kommt. Berlin, 30. Juli. An der Berliner Börse wurde ein Gerücht kolportiert, wonach der Abschluß eines Kredites von 100 Millionen Dollar für die deutsche Landwirtschaft durch Vermittlung der Rentenbankkredit anstalt perfekt geworden sei. , Hannover, 30. Juli. Oberpräsident Noske hat das Moorbrandgebiet im Kreise Burgberg bereist und den Eindruck gewonnen, daß augenblicklich jede Gefahr beseitigt ist. Im südlichen Teil des Brandherdes bei Bissendorf glimmt lediglich noch ein Moorbrand in einer Breite von 10 Metern. Paris, 30. Juli. Nach einer vorübergehenden Ruhe pause setzte an der Marokkofront wieder erhöhte Kampf tätigkeit ein. Es wird bestätigt, daß Abdel Krim vor dem Eintreffen weiterer französischer Verstärkungen zu einem Offensivstoß gegen Uezzan ausholen wird. Berliner Börsenberichte vom 29. Zull. — Devisenmarkt. Polnische Valuta stark rückgän gig. Rückschlag für Kopenhagen und Oslo. — Effektenmarkt. Tendenz abermals gedrückt ohne weesntliches Geschäft. Zum Schluß größere Deckungs- känfe mit lebhaften Kursvcränderungen nach oben. — Geldmarkt unverändert.- — Provnktcnmarkt. Umsätze nur sehr mäßig, Hafer, Roggen und Weizen wenig begehrt. Oelsaaten nach wie vor ruhig. > Warenmarkt. MiUagkbörse. (Amtlich.) Getreide und Oelsaaten per 1000 Kilo, sonst per 100 Kilo in Reichsmark ab Station- Weizen Mark. 246—249. Roggen Märk. 192—197. Som mergerste —. Futtergerste 198—212. Wintergerste 187-195. Hafer Märt. —. Mais loko Berlin 212—214. Weizenmehl 33—35. Roggenmehl 27,50 bis A9,50. Weizenklcie 13,70. Roggenkleie 13,80-13,90. Raps 350—355. Leinsaat —,—. Diktoriaerbsen 27—35. Kleine Speiseerbsen 25-27. Futtererbsen 23—28,50. Pelusch ken 23-26,50. Ackerbohnen 24-26. Wicken 26—28. Lu pinen blaue 12—13,50, gelbe 15—16,50. Seradella —,—. Rapskuchen 16,80—17. Leinkuchen 23,40—23,60. Trocken schnitzel 12,20-12,40. So-aschrot 22-22,40. Torfmelasse 30-70 9,80-9,90. Kartoffelflocken 26—26,30. Kirchliche Nachrichten. Freitag, den 31. Juli. Callenberg mit Neichenbach. Abends 8 Uhr Vortrag. Ist heute noch eine christliche Ehe möglich? WittemmgSbericht. Waldenburg, so. Juli. Mittags 12 Uhr -st 24 Grad C., mor gcns 8 Uhr -st 23 Grad L., tiefste Nochttemperatur -st 13,» Grad T Feuchtigkeitsgehalt der Lust 58 Prozent. Barometerstand 75g mm Windrichtung. Südwest. Niederschlagsmenge In den letzten 48 Stunden O,o mm. Witterungraussicht: Neigung zu Niederschlägen. Erhalte heute Freitag eine Ladung sehr gut aus kochende mehlreiche Ragde bnrger SMzeksilMIll, verkaufe dieselben 10 Pfund zu 75 Pf., in Zentnern bil liger, große Zerbster, Zit taner und «eitzenfelfer LskSlZurksn 4, 5 und 6 Pfund 1 Mk., schöne frische Einleggurke«, das Schock 2 Mk. 75 Pf., allergrößte Weißenfelser das Schock 4 Mk. 50 Pf., gute «e«e sa«re Gurten, 3 Sick, von 20 Psg. an, großen Zittauer Blumenkohl, die Blume 30 Pfg., die aller größten nur 60 Pf., frisches Gemüse, nochmals einen großen Posten liM. Üellieideekeii, ff. Tomaten, itak., 3 und 4 Pfund 1 Mk., holl, große und glattschalige das Pfund nur 40 Pf., reife Banane«, ita». Weintraube«, Pflau me«, Birnen, neue Zitro nen, sowie neue Fett- Heringe, 4 Stück 50 Pfg., neue Bratheringe, Roll möpse und Sardinen in Dosen u. im Einzelnen billig, Oska»' küküng, Markthalle. Sslatgurken, Karotten empfiehlt Aurk vodlers. , oL1; mmxl ^38 ist 1LsekMlMMtsmin-kl'ol? I Sseks«n1rurnps-VN«min-Sro1 Z ist ru empkeklen gegen lllutarmut, 8!eicb8uckt, Ver- W M äsuunggstörungen. W jeäer Beamte unä Arbeiter mul8 äie8e8 8rot e88en. M 2u baden bei 83ckerm8tr. Ouslsv QLnssksIs. M Lraak- katt ist ildermLssigsr kett- »usats. Der vsbrauob 6er srkolgbsvädrtso lien8ckeIKLo. ttau8lrmkkur scbskkt Lrlsiebtenmg. Lestsnäteil«: 8sl. tdsrm. Narisodack tuet. 3,0, Hao- ssusback tuet. 1,0 Lunt tabl. Verlangen Kis in ^potbsksu unä Drogerien unsere aukklärsnäs Drosodürs kostenlos 0r mea. 7^. L La., 0. m. I». 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