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Sächsischer Landes-Anzeiger : 17.09.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-09-17
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512384622-188609171
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512384622-18860917
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-512384622-18860917
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsischer Landes-Anzeiger
-
Jahr
1886
-
Monat
1886-09
- Tag 1886-09-17
-
Monat
1886-09
-
Jahr
1886
- Titel
- Sächsischer Landes-Anzeiger : 17.09.1886
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Sächsischer Landes-Anzeiger. Nr. 216. Freitag. 17. September 188S. /affyl fich nämlich übereinstimmend «eldi^, U' ec. «--.M-MMtz.-Mbnegt, «stnmnn, de» Rillaude« zu drängen. — vokkagch welchie di» Jttävder im Parla »»WW stniig. DiesMe wird in dieser . j.. - Die russischen panslavisssscheu BMter ' BukgoE jetzt schön da» Nicht einer eigene« freien Für Die Großmächte würden sich über einen Kandidaten einige«, wa allerding» nicht leicht sei, und diesen hätte dir NalionalversammEurU trage» nicht erinnern. Deik WeizA ist sowohl in Stroh, al» ist den in M»Phh» kÜintt zu wähle«. Diese An» nicht» weite», al» «ine etwaige Wird, vorrcherM üiiSKWeAn. DSvemark. Döronlöde hat i« Stndeutenprres» »n Kopen Hagen nun doch noch ttne ordentliche Hetzrede gegen Denischtond g« hauen n»K. großmtithjg . auch den Dä«n Bergrößernng anf Drnisch land» Kosten versprochen, wen« Frankreich seinen große« Sieg er rungen. Er fand damit bei feinen Zuhörern leibhafte» Beisall. Rae dem Ohrenschman» gab e» Souper nnd Sommer». Orient. Der Zar in seiner Danksagung auf da» ihm au» Sophia übersandte Gedurt»tag»telrgramm und die russische Regierung in ihrer Antwort anf di« Anfragen der bulgarisch-rniuelische« Regent fchaft versprechen, alle» Mögliche für da» Land zu thun, wenn ei sich zu Rußland halt«. Da» aber hat gerade innerhalb der bnlga rischen Regierung und de» Volke» da» herrschend« Mißtrauen gegen Smßland vermehrt; man verlangte Auerkeunuug der bulgarischen Un- adhängigkeit, und darauf ist «un ein« sehr gewundene Antwort er- folgt. Mündlich theilte der russische Vertreter in Sophia mit, di« Rttzentschaft sei keineswegs gesetzlich, da der Fürst Alexander zur Einsetzung derselben nicht berechtigt gewesen sei. Liue Aussöhnung könne nur stattfinde», wenn de« russischen Kaiser da« Recht bewilligt werde, alle bulgarischen Osficlere zu ernenne». Da» machte »inen schlechte« Eindruck. Al» außerordentlicher russischer Gesandter geht de« General KaMar», der vom Kaiser in Brest empfangen wurde, nach Sophia. Er wird dann die russischen Fordernngr» stellen! — I« der seit Montag tagenden Nationalversammlnng find die Rufst«, freund« gewaltig in de, Minderheit. E» ist die Absendung eine» Telegramm» an den Zaren beantragt worden, aber man debattirt noch darüber Hern«. E» fallen sehr scharfe Worte gegen Rußland, nm so freundlichere aber über den bisherigen Fürsten. — Die Türke fährt mit ihren militärischen Vorkehrungen fort. Die zu de« Waffe« berufenen Landwrhrleute werden an dl« rumelische Grenze entsandt. Müu traut in Coostantinopel Niemand ganz und will anf alle Fälle gefaßt sein. Di« Vorlage a>t di« bulgarische Nationalversammlung über da» Vermöge« de» Fürsten Alexander enthält drei Paragraphen. 1. Alle bewegliche« nnd unbeweglich»» Güter de» Fürsten werden vom Staat angekanst. 2. Der Mnanzminister hat im Einver- uehtnr« mit Bevollmächtigte» de» Fürsten den Ankaufspreis festznstellen. 3. Da» vereinbarte Abkommen erhält »ach Genehmigung durch den Mivifierrath Gesetzeskraft. — Laß am Sonntag der Metropolit KlemeNt, bekanntlich ei» Mitglied der Ber schwöiung, die Fahlst« der ostrumelischen Regimenter weihte, macht in ganz Bulgarien schlechten Eindruck. Bon der Regierung war zur Fahnenweihe ei« anderer Bischof aufgefordert, al» zur allgemeinen Uederraschnng KlemeNt erschien. Nm Scandal zu vermeide«, ließ «an ihn gewähren. — An» de« Saal« der Nationalversammlung in Sophia find di« Bilder de» jetzigen Kaiser» von Rußland Und feine» Vater» entfernt worden. — Bisher ist die Regentschaft nur von Italien anerkannt; in allerkürzester Zeit sollen aber Oesterreich- Ungarn und England folgen. Thäte Oesterreich eine» solchen Schritt Nicht zusammen mit Deutschland, so wäre da» allerdings der Beweis fitr ein« wirklich zwischen Berlin und Wie« bestehende Meinung», tstiffchiedeuhelt. — Privatberichte an» Sophia äußern Besorgnisse für deU Fäll, daß Rußland den Bogen zn straff spannt. ES könnte dann lücht «ine Mlitärdictatnr eintreten, die mit ihren Gegnern nicht viel Federlesen» machen würde. VachfkfcheS. — Der dieSsShrig« Ertrag der Ernte ist i« Königreich Sachsen iw Allgemeinen rin recht günstiger. Insbesondere gelangen au» Sachsen» bester Ackrrbaupflege, der Lommatzschrr Gegend, Be richte über «in« vorzügliche Ernte, wie sie seit Menschenalter nicht erzielt worden ist; Re ältesten Leute können sich eines so guten Er- Au« Skah «u» Keru. — I« Gotha ist di« 355. und 386. Feuerbestattung an zwei dortige» Herren vollzogen würden. Den bedeutendsten Procentsatz für bk« Feuerbestattung von allen Städte« Deutschlands liefert Dresden. — Der Kriminal.Kommissar Weien in Berlin, der sich auf dem Gebiet« der Kriminalpflege einen bedeutenden Ruf er- worben, stark am 13. September vor der Strafkammer de» Berliner Landgericht» I unter der Auklage, im Jahre 1883 für Handlungen, welche ein« Verletzung seiner Beamte«, und Dienstpflicht enthalten, Geschenke angenommen zu haben; ein Verbreche«, welchtS mit einer Zuchthausstrafe bi» zu 5 Jahre« bedroht ist. Weit« hatte gegen Bezahlung von rinem Rechtsanwälte, welcher gegen eine «niliusabrik einen Prozeß wegen Patentverletzung z« führen hatte, den Auftrag angenommen, einen positiven Beweis von der stattfindend«« Nach, ahmung zu beschaffe». Er »ahm z« diesem Zweck« die Marke eine» Lrogneuhändler» an, welch«» an der Fabrikation de» betreffenden Artikel» besonderes Interesse habe, nnd so gelang es ihm, drei Arbeiter zu bestechen, welche da» Geheimniß der Fabrik Preisgaben. Weien bestritt entschieden sein« Schuld. Er Hab« geglaubt, eS sei seine Pflicht, in jeder widerrechtlichen Sache z« wirken, ob p« ihm direkt über, wiese« sei oder nicht. Daß ein hochangesehener Rechtsanwalt ihm einen Auftrag geben könne, dessen Erfüllung ihn strasbar mache, habe ex nicht anuehme» können. Die empfangene Geldsumme sei ftir die Bestechung der Arbeiter bezahlt worden und ihm daran» kein VetMögenSvortheil entstanden. Di« Borschrift seine» Chef», daß Kriminalbeamte auf eigene Hand nicht rrchirchirru sollen, Hab« er nicht so ernst genommen, da der eine Chef verbiete, wa» der ander« erlaube. Der RechiSanwalt gab di« Richtigkeit der Aussagen Weien'» zu, erklärte aber, nicht gewußt zu haben, daß Weien Kriminalbeamter fei; er habe ihn sür einen Privatdetektiv gehalten. Der zweite Zenge, der wegen Unterschlagungen zu drei Jahre« Gefängniß vernrtheilte frühere Bnreanvorsteher de» Anwalt», verweigert« beharrlich Zeug« iß abzulegen, »e» komme, wa» da wolle.* Er wurde deshalb zu LOO Mark Geldstrafe, event. 6 Woche« verurtheilt. Bleibt er auf seiner Weigerung bestehen, so kann er in eine Haftstrafe von sechs Monaten genommen werden nnd der ProzeßtzWeie», der vertagt werden mußte, weil der Staatsanwalt erklärte, anf den wichtigen Zeuge« nicht verzichten zu können, wird erst im nächste» Jahre zur Erledigung gelange». — Auffällig große Rubinen kamen in Paris in letzter Zeit in großer Anzahl anf den Markt. Das Urberhandnehmen der selbe« wa« so auffällig, daß das Syndikat der Juwelier« diese Rubinen sich genauer besah und entdeckte, daß dieselbe« mittels eine» «erfahren» gefälscht find, «ach welchem durch einen gewissen chemischen Vorgang an» mehreren kleinen, fast werthlosen Rubinen rin großes Stück hervorgedracht werde« konnte. Die Juweliere von Paris thate« gern ne«'« eil e« Herbflfntter i Ne« ist^b' irr kein Mangel, ^vylhanden giebig. Dasselbe gitt.von Hast«, der kW Stroh war. «ilpe Grüße, die außerordentlich fest«! vor- r RHWn, staust etw-Mdstu« und war ksttz an « «Möttiern ist aber immet noch recht zu- sich der Kartoffeln steht, nach dt« jetzigen Er- eins gute Ante in Mtzficht. «ber auch an e steht sehr schön, besonder» Stoppel- Septett, Ar., Der Kaufmann Gustav ist gestern Morgen nun thatsächlich im hiesigen Stadtkranken. ehe ihr» dex Tod erlöste, Aussagen üb« den au ihm verübten Mor > hat er «Nr wenige machen können. Die drei Mörder befinde« fii bekanntlich in Haft. — Wie da» »Hamburger Fremdeublatt* meldet, hat «in Dresdner, Agent Steglich, von dem Kaufmann Her ma« Petersen in Uhlenhorst bei Hamburg ein große» Landgut tu den deutschen Lolonien in Brasilien trworbe«. Dasselbe liegt am Rio do» Sino» und umfaßt ca. 1 Million Ouadratbraffen (ca 3000 preußische Morgen) Flächeninhalt, woran» mau dort zu Lande unge fähr 10 Lolonien zu machen pflegt. — Die UngkückSfälle auf der neuen König Johannstraße nehme« gar kein Ende. Gestern gegen Abend ist wieder ein Klempnergeselle dort zn Schaden gekommen, indem derselbe von dem Balkon der zweite» Etage eine» Neubau«» herab aus die Straße stürzte. Der Aermste erlitt dadurch einen Armbrut l nnd mehrere kleinere Verletzungen. — In einem hiesigen Hotel is gestern ein junger Rumäne festgenommru worden, welcher daselbst durch Vorspiegelung falscher Thatsachen sich Unterkommen und Ver pflegung anf längere Zrtt verschafft, außerdem ab« auch noch 22b M baar geliehen hatte. Derselbe hat auch verschiedene hiesige Bewerb treibend« um Waare» beschwindelt. Bei seiner Verhaftung war er im Besitz« von 6 Pfennigen. — Freiberg, 15. September. In vergangener Nacht hat sich ei» Soldat von der fünften Batterie hier in den Schlüsselteich gestürzt, in der Absicht, sich da» Lebe« zu nehmen, wa» ihm auch ge. lnngrn ist. Heule Vormittag ward derselbe aufgehobrn und nach der Todtenhall« übergeführt. Dar Motto zu der traurlgtn That ist nicht bekannt. In Oedera« werden am 20. d. di« neuen Kirchenglocke» geweiht und aufgezogen werd««, dl« in der Dresdner Bierltng'schen Glockengießerei hergestellt wurden. Die drei in ll-6ur gestimmte« Glocken repräsentiren ei« Gewicht von 4140 Kilogramm» während da» all« Geläute nur 1260 Kilogramm wog. Di« Feierlichkeit der Ein holtmg vom Bahnhof, der Weihe nnd de» Aufziehen» erfolgt Abends von 8 Uhr ab und ist von Seite» der städtische« Behörden sowohl al» auch von der königl. AmtShauptmauuschaft zu Flöh» in Anbe tracht dessen für diesen Abend da» Abhalte« von Tanzmusiken ver boten worden. — Leipzig, 15. September. Die kürzlich stattgefundeue Einweihung des Zierbrunnen» auf dem AngnstnSplatze erinnert au ein ähnliche» Ereigniß im Jahre 172?, wo änf Am Lhowäskirchhofe ein neuerbant« steinerner Springbrunnen feierlichst eiugeweiht wurde. Der Brunnen zeigte ein Achteck mit Feldern Nnd Simswerken, auch Kuß- und Krauzgefimsen geziert nnd mit bunte» Farben bemalt, Obenanf saß «ln Löwe, der mit der linken Pranke da» Stadtwäppe« und mit der rechte« über seinem Kopf« eine Muschel hielt, an» Aren Mitte da» Wyffer in fünf Strahlen in die Höhe sprang, und wieder in die Muschel zurückfallend, durch verschiedene Gerinne herunter in dq» Brnnneobasfin rieselte. Es wurde hierdurch »sowohl ei« an genehme» Geräusch de» Ohien, als auch ein« Belustigung für die lugen verursacht.* Dieser Brunnen wurde für den schönsten Zier brunuen der Stadt — e» befanden sich solche auch auf dem Markt, dem Nenklrchhofe, dem Nicolaikirchhofe, dem Naschmarkte und am Marstall — gehalten. Ei« Poet wurde durch diese künstlerische Brunnruschöpfong so begeistert, daß er sich hinsetzte und ein Carmen von nicht weniger als zwei Boge« Länge verfaßte. Trotz der Be geisterung. mit welcher die Weihe diese» »ThomaSbrNunenL* vollzogen vurde, und trotz de» Stolzes, mit welchem die Bevölkerung aus diesen chöusten aller Zierbrunne« der Stadt blickte, hatte derselbe «ine ver- hältnißmäßig kurze Dauer. Im letzten Jahrzehnt de» vorigen Jahr hundert» begann der Rath eine« VernichtungSzug gege« die Zier- brunnen, welchem auch der ThowäSbruuneu zum Opfer fiel. Nur der Löweub, K ZL dmch eine Art Wa ch!«« ersetzt bllckltch in viett, , angehalten wurde» erbaut« sogenannt« »Golden« am Mark,«, der »« 1810 rbüchse, M« «M ytztzb eine . — Falsche ZehWennigstÜch,. cp e«. Ei« solche» FÄfifleA das jetzt in LeKzia . stand an» Wek ÜÜ, elNtmder zu trennenden Thkileu (Avers- nnd ReverSsAH, Ae Mp, zusammengefügt, genau auf einander paffen. E» ist sehr sauber gearbeitet «no kennzeichnet sich nur durch de« hohlen Klang beim Aufwerfen de» Geldstücke», da «S in der Mitte hohl ist. . , — Groitzsch, 15. September. EsM voHchdtn int preußischen Zwar wann eine große Anzahl Spritze, Mienen, könnten aber nicht zur Thatigkeit kommen, da e» au Wasser fehlte. Nur der angestrenW» ThäMK iW.Peäqpsx JreÜpMKn Feuer, wehr ist e» zu danken,, daß/das,Wohnhaus nicht .gleichfalls «in Aanb der Nämmeff wchtz. MWW M -M WM schien pnd sämmtliche Sprjtzyr nnd auch di« P-gMk FrWWh« »»gerückt waren, ergriff da» Feuer fritP gHe« 3 Uhr «Sch dir ScheNne de» der Brandstätte benachbarten Straube'schen Gute» und legte auch metnbe Prosen ist «nie unglaamlchr, den» wahrend de» ganzen Sommers ist fast keine Tanzmusik im Kirchspiel« abgehalteu worden^ ohne daß e» in demselben gebrannt hätte. Trotzdem «in Thell der Bewohner in letzter Zeit bei Dorffestlichkeiten Nachtwache hält, ist e» bisher weder gelungen, de» veicmnthlichen Thäter« habhaft zu werden, noch seinem ruchlosen Treiben Einhalt zn thun. Erst am Tage vor dem Profener Feuer, Sonntag, den 12. d. M., brannte, während in Prosen Erntefestball war. da» Strnmpf'sche Wohnhaus im benachbarten Reuden nieder. Auch beim AnSbruch des Profener Feuers war der größte Theil der Profener Semeindemltglieder wegen de» Erntefestballs in dem gleichfalls zum Kirchspiele gehörigen Dorfe Litzkewitz abwesend. — Riesa» 14. September. Ein interessanter alte- kirchliche» Knostwerk, ein angeblich 1330 e,Sanier Flügelaltar, welcher nach der Reformation au» de« Meißner Dom« in der Kirche z» Boritz bei RItsä gewandert ist, wurde kürzlich durch Architekt Schramm, Kunst- tischler Trach« und Maler Weinhold in Dresden prächtig restaurirt. Zugleich ist eine ne»e ebenso fihlifirte Kanzel ausgestellt worbt». — Dödükn. Am Sonnabend verunglückte» in der Zuckerfabrik vier Arbeiter durch EtNathme« von Kohlensäure. — Waldhekm, 15. September. Erstem Nachmittag nach S Uhr brannten in der Näh« der Ehrenberger Gärtnerei von einem 15jährige« KiefeMbestand ca. 25 «r ab. Durch schnelle und kräf. tige Hilfe wurde da» Fener, welche» groß« Ausdehnung gewinne» konnte, bald gedämpft. — Rschlitz. In Zettetitz erschoß sich der Tagelöhner Schlotte. Al» sehr wahrscheinlich» Grnnd de» Selbstmordes werde» Fauttlien- verhmtuiffe vermuthrt. Dieselbe« find aber so delikater Natur, daß eventuell noch «ine ander« Person darein verwickelt werdeu kann; Mithin «Ntziehe» sich alle nähere« Angabe« der Oeffenllichkeit. (8.8) — Plane«, 15. September. Bei dem am 12. Nutz 13. Lep- tember statiaefundene» Preisschirben der hiesigen Gchützeügesellschast find 3109 Schuß auf di« ausgestellte» 8 Scheiben abgegeben worden. Diese» Schieße« war in der Hauptsache durch fremde Schützen be sucht, e» warm solche an» Aneichach, Zwickau, Greiz und Eibenstock vertrete«. Anf der Festscheibe mrren 32 Preise ausgestellt, davon errang sich de« ersten Preis Oberländer-Greiz, der zweit« Preis fiel Fröhlich-Zwicka» z«. Anf bet Jagdscheib« «arm 14 Preise anSge- stellt, wovon sich den ersten Plieis Vögel-Planen errang, de» zweiten Schürer-Plauen. E» hatte» sich viel« Freunde der Schießkuust z« diesem PreiSschkeße« «ingefnnde». — Im Oktober dieses Jahn» wird znm ersten Mel« der GesammtauSschnß der Dentschm Turner- schast, bestehend au» den Vertreter« der 15 dentschm Tumknise Deutschland» nnd Oesterreich», in «userm MaNem verweile». Der selbe tagt am 3. nnd 4. Oktober im HM znm blauen Engel hier. — OelSuitz, 14. September. VerganAnm SonnabeNd Nach mittag vemnglückte der anf dem Steiakohlmwett« .Deutschländ* hier in Arbeit stehende, 43 Jahre alt« nnd verhelrathet gewesene Tag arbeiter Franz Richter au» Lößnitz dadurch, daß er in der Aasbe- reitungSaNstalt da» von der ZnsührungSrolle abgefallme Seil wieder auflrgen wollte und dabei nicht nur Quetschungen an de» linke» A V0« ih»Mr ouung er- ein erst Pump, «gen. .ch nun znsammm, um sämmtliche aus ihre« Lqger befindliche große stublne, auf denen der Verdacht der Fälschung ruht, an» dem Handel gänzlich anSznscheidm. Der Betrag, den die Ldelstefphändler für ge ätschte Rubine«, die alle an» Genf stammen sollen, verausgabt haben, erreicht ungefähr 800,000 Frane». — Die Kettenbrücke über die Ostrawitza bei Mährisch Ostrau ist am Mittwoch in dem Augenblick eiugestürzt, al» eine l -Hadron österreichischer Ulanen dieselbe passt»« wollte. Bisher find 7 Tobt«, davon 1 Ulan, und 8 Verwundet« au» dem Wasser gezogen worden. — Die Cholera ist in Pest! Der Universitättproseffor Bade» coustatirte Koch'sche Cholera-Bacille» in den Personen, die angpdlich an der Cholera noftra« gestorben find. Es ist also kein Zweifel, daß «an e» mit asiatischer Cholera z« thnu hat. Im Ganzen kamen bisher 24 Ettranknngm und 10 Todesfälle vor. Die nöthigen Maßnahme« find angrordnet worden. — Wie der Czar in seinem Lande reist! In dem Krakauer „CzaS* finden wir einen interessanten Bericht, wie der »Beschützer der Slaven", der von seinem Volke vielgeliebt« Czar reist. Da» genannte Blatt berichtet: »Der Czar ist am 7. d. in Lysoko- LitewSki eingetroffeu. Am Borabeud seiner Ankunft wurde in der Warschauer Litadelle in aller Stille «och ein Individuum, wahr- scheiulich «in Nihilist, gehenkt. Läng» der ganze« Eisenbahnlinie, die der Czar passt»««, wurde», wie die» bei jeder Reise de» Czarm zu geschehen Pflegt, Soldatm ausgestellt. Während der Fahrt de» Zuge» wenden sich die Soldaten schußbereit von demselben ab, nnd sie haben de« strengsten Auftrag, anf Jede« zn schießen, der sich trotz dreimaliger Aufforderung dem Eismbahndaww« nähert. Der Hofzng besteht an dres besonderen Zügen, von welchen einer für dm Czaren, der zweit« sür da» Gepäck, der dritte für Arbeiter, di« bei einem eventuell«» Unfälle die Beschädigung sofort z« reparlrm hätten, bestimmt ist. Niemand weiß, in welchem dieser Züge de« Czar sich befindet; e» heißt sogar, daß der Czar während der Reise von einem Zuge in den anderen »«steigt. E» ist noch z« bemerke», daß der strengste Auftrag ergangen ist, daß anf allen Stationen, die der kaiserliche Zug passirt, nicht nur die Fenster der Bahnhöfe geschloffen, sondern anch Jalousien herabgelaffm sein müsse».* — Ein heftiger Brand wüthet seit Wochen in dm Schmöll- uitzer Schwefelkiesbergwerke«. Am 31. August ergriff derselbe den mehr al» 100 Mete» über der Thalsohle gelegene» Elisabethschacht, welcher nur al» Wetterschacht znr Entfernung der heißen Grubengas« dient. Da» trockene Gebälk de» Schachtes fing wie Zunder Feuer I» wenigen Minute« glich der Schacht einem feuerspeienden Krater; di« Flammen schlugen mehr al» 100 Meter hoch znm dunklen Nacht himmel empor. Doch nur knrze Zeit danerie diese» schrecklich schöne Schauspiel, dann stürzte der Schacht krachend in sich selbst znsammm; di« immerfort sich bildenden Schwefelgase fanden in Folge dessen keinen Austritt und machten seither där weitverzweigt« Bergwerk zu» großen Theile uufahrbar. Bier beim Löschen in der Grube beschäftigte Bergleute rrlittm bei der Schachtkatästcophe schwere Brandwunde». Der Brand wüthet im Innern de» Berge- heftig fort. Ein zweiter Schacht konnte nur mit Mühe gerettet werde«. — Verhafteter Snrpfnschrr. Der Wundarzt, frühere Barbier Helnr. Ferd. Helmsen in Berlin, welcher bereit» wiederholt wegen Betrug», Theilnahme an einem Berdrechm wider da» keimende Lebe» und unbefugter Führung de» Doctortitel» bestraft ist. betreibt «in höchst lukrative» Geschäft, indem er durch ZeltungS-Anuonceu, in deum er sich als vr. m., Kgl. Arzt der Hospitäler und der Armee, ll. hoh. Orden bezeichnet, Rath nnd Hilfe in Frauenkrankheiten a»- bietet nnd denjenigen Personen, welche in de« Glaube», mit einem approbirten Arzt zn thun zu habe», an ihn sich wenden, unter Pol nachnahme von 20 P».Brochütt M Rezepte übersendet. Aus weislich de» beschlagnahmten PostrlnllefernugSbnche» hat Helmsen io drei Tagen, vom 9. bi» 12 September, nicht weniger al» 360 Matt — also 120 Mark täglich — für versandt« Brochüren vereinnahmt. I« diesem Treibe» find seiten» der Kriminalbehörd« dl« Kriterien de» Betruges gefunden worden und ist deshalb di« Haftnahme de» Helmsen erfolgt. — Wie man aus der Haft entkommt. Am 9. Septbr. wnrde in Nizza anf Befehl der Polizei Präfektur der Graf de Par- !»ou»6, welcher daselbst auf großem Fuße lebt«, wegen Betruges ver- I »astet. Mau bracht« ihn in da» Bureau de» Untersuchungsrichter» BerthulnS, welcher sich mit dem Sekretär Mark nnd einem Kommissar dort befand. Der Graf von Pardonus» welcher eine ruhige Haltung bewahrte, benützte einen Moment, wo man ihn nicht bewachte, um aus dem Zimmer hinauSzulanfeu. Dan» schlng er rasch die Thüre »luter sich zu, drehte den Schlüffe! zweimal im Schlöffe um und «ahm ihn mit sich, so daß er diejenigen, welche ihn verhaften wollte», «lbst eiusperrte. Hierauf lief er anf üle Straß«, sprang in einen siaker nnd jagte in der Richtung nach Monaco davon. Herr Berthnln» nnd seine Genossen schlugen zwar gleich Lärm, aber «S dauerte eine Weile, bi» man sie freimachen konnte, denn e» mußte zuerst di« Thüre gesprengt werde». — Kleine TageSuotize«. In Graz ist der Bankier und Zertrete» der allgemeinen BersorgungSanstalt in Wien mit 24,000 fl. nichtig geworden. — In Pari» ist der au» Nürnberg mit 100,000 Zranc» flüchtig gewordene Tommi» Karl Bauch« verhaftet wotde». — Der römisch« Senator Fürst Glovanelli ist gestorben mit Hin terlassung eine» Vermögen» von 60—70 Millionen. — In Japan hat sich rin aus Fronen bestehende» WohlthStigkeitS-Comitr« gebildet, da» Bazare, Concerte, Akademien veranstaltet, um für den Erlös derselbe» Ktnderasyle, Volksküchen und Schulen zu gründe». Bisher lebten di« japanefischen Frauen vollständig abgeschlossen von der Oes- fentlichkeit.
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