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Sächsischer Landes-Anzeiger : 16.03.1887
- Erscheinungsdatum
- 1887-03-16
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512384622-188703169
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512384622-18870316
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512384622-18870316
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsischer Landes-Anzeiger
-
Jahr
1887
-
Monat
1887-03
- Tag 1887-03-16
-
Monat
1887-03
-
Jahr
1887
- Titel
- Sächsischer Landes-Anzeiger : 16.03.1887
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M «K. - r 3«rrr«»t . i t > : . ! Der jeden Wochentag Abend (mit Datum de« folgenden Tage») »ur Versendung gelangende „Sächsische Lande»-»Heizer' mit täglich einem besonderen Unter- daltungrblatte und mit dem ErttabeiblM inftige» vilderdllch kostet monaüich 70 Pfg. bei de» Auiaabestellen, sowie beiden Post» Anstalten. Leitungs-Preisliste Nr. SSVO). Mir Abonnenten erscheint im 2. mrd ä. OuartalSisenbahn-Fahr-IauheftstrSachse», W»te im 4. Quartal die WeihnachlSbeiäat« «l«ßritttS3a-re-b»ch de«Lande--»ilieiier« pst^.Neujahr Zllnftr. SanbbetenMA«. Sächsischer «ittvoch,!». «ssq IM. A»rel,e»»rtt» »e«..«»chs. Si,»e«.»qeAt»'s Raum einer schmalen TorpuSzeile io Pfa. Bevorzugte Stelle (Ispalt. PeiitzeitessOM Bei Wiederholung großerAnnoneen Rabat».. Bet Bestellungen von Auswärts wolle mme mit „Chemnitzer» Stadt-Anzeiger". Unparteiische tägliche Zeitung für Sachsen und Thüringen« Verlag: Alexander Wiede» «uckdruckeret, Chemnitz. Theaterstraße ö (Feriyprechstelle Nr. ISb». Telegr.-V^r.: Landes-Anzeiger, Lhemntz» Mit täglich einem besonderen 4. Sächsischer Erzähler UnterhaltungSblarr i. Tomrtagsvlatt — 2 Jlt«strir»es Unterhiltungsblatt 3. Kleine Botschaft ^ b. Sächsische Gerichts-Zeitung — 6 Sächsisches Allerlei. - Ertra-Beiblatr Lustiges Bilderbuch« Lelegeaphtfche sracheichten. Vom 14. MSlkj. Berlin. Da» »Berl. Tagebl' schrelbs.- Wir erfahre« a«f indirekte« Weg», daß i« der That ei« Sprengbombenaltentat gegen dar tmsfische Kaiserpaar geplant war. Dasselbe sollte gestern an»ge> führt werde«, nnd zwar während da» Kalserpaar vom Annltschkoff- Palai» ans dem Nrw-ki Prospekt z« Wagen fortfnhr. Der Thäter ist ergriffe« nnd nach der Peter-Paul-festr gebracht. Stettin. Infolge Schneetreibens ist dir Post an» England, Dänemark nnd Schweden ««»geblieben. Zürich. Fast ln der ganze« Schweiz ist reichlicher Schnrefall ringet»,ten, einige Berkehr»«ege find dnrch Berwehnngr» »nbranchbar grmacht. Leo HIL. nnd Jacobini. Man kann ln de» Rachrnfe« und Nekrolog««» die in den letzten Tagen in den Zeitnngen erschienen find, di« entgegengesetztesten An- schannngeu nnd Urtheile über den diese« Tag« verstorbenen Staat»« secretär Cardinal Jacobini nnd seine Wirlsamkelt lesen. Die Einen find der Anficht, daß de» Verstorben« der eigentliche Lenker nnd Leiter der Politik de» Vatikan» gewesen sek, daß er Leo Xlll. völlig beherrscht habe «ad seine Meinung die überall maßgebende gewesen sek, die Anderen brhanpte» wieder, Jacobini habe nnr die Befehl« seine» Herr« a«»grführt. er sei mit eine» Wort «ur der treue Diener de» Papste» gewesen. Sicher ist jedrnfall» da» Eine: daß der Papst die grüßten Stück« ans Jacobini gehalten hat, daß er ihm rückhaltlo» vertrante nnd ihn auch «ach seine» Ersetzung im Etaat-srcretariat dnich den srüheren Nnntin» Romayolla im Vatikan bei sich behielt, «« seinen Rath jede» Angenblick hören z» können. Dieser Man» ist nun dahin nnd die Berliner »Post", »in Organ, da» sich selbst doch gewiß z« denjensgen zählt, welche ernsthaft ge nommen werde« vollen, spricht di« Befürchtung an», daß Leo Xlll. sich »««mehr de« Jesuiten werde bengen müssen, wie Pin» IX. e» gethan Hab«. Der Schreiber be» Artikel» geht so Welt, die Möglich keit zu erörtern, daß Jacobini keine» natürliche» Tode» gestorben sei, daß man ihn beseitigt habe, weil er hauptsächlich «» gewesen sei, welcher den Papst immer wieder versöhnlich gestimmt nnd im deutsche« »Kulturkampf" zum -Rachgebe» zu bewegen gewußt habe. Aber »»« gestraft, so heißt e» wörtlich in de« Artikel de, »Post", erklärt Niemand einer Macht, wie de« Jesuiti»««», den Krieg. Jaeobint'» größerer Vorgänger. Monsignore Frauchi, nach dem Zengniß aller, di« ihn gekannt haben, «in« kirchrnpolüische Kapazität ersten Range», begegnete sich mit de« Papst in zwei Gedanke«: Herstellung de» Frieden» mit de« Drntschen Reich und Anschluß der katholischen Kräfte an die staat»erhaltr«dln Kräste gegenüber der Gefahr, welche der Religio», Staat nnd Elgenthum gleichmäßig bekämpfend« Soziali»- mn» über E«ropa hrransbeschwore« hat. Aber Frauchi hatte da» Schicksal Element' XIV. Jetzt hat anch Jaeobint bald nach den drei päpstlichen Erlassen z« Gunsten de» Septennat» da» Zeitliche gesegnet nnd «» wäre leinr»wegS wnnderbar. wenn man anch an» dem Vatikan von eine« Umschwung vernehmen würde, wen« di« Hand, welch« Windthorst nnd Franckenstein, welch« die Protestler Winter« und Eimoni» geschützt hat» anch den »»mischen Pontifex «nt« ihr Joch bengen würde. So wir di« katholische Kirche seit 1850 nnd b«. sonder» seit 1870 konstttnirt ist, mnß der JrsnitiSmu» in ihr z« tznterlrtzt stet» trinmphireo. Man wnß dem Schreiber diese» Artikel» jedenfalls zngestehen, daß er seine» Verdacht nicht ausgesprochen hat. ohne für denselben Gründe anznsühren; fern« aber mnß man bekenne», daß innerhalb d« hohen katholische» Geistlichkeit schon so mancher, der de« Jesu- Kratteumachers von Gernhauseu. Eine Dorfgeschichte von Lngnst Butsche,. Fortsttzmrg. Nachdruck verboten. De, Erster« schab dru Brirs ungelesen in di« Tasche. Der Letzt«« aber suchte verwundert «ach seine» Hornbrille, la», rieb die Augen, la» Wied« nnd sagte endlich: „Das find wir sauber« Geschichten, aber so hat e» kommen müsse». Ich brauch'» nicht z» verschweigen, denn morgen muß ,r doch die ganze Gemeinde wisse». Der Brief ist vom Obeiamt, und im ander« wird wohl da» Gleiche stehr», nnd e» steht darin geschrieben, daß der Schnlthriß wegen nachlässige, Amtsführung, wegen schlechtem Beispiel «nd nächtlichen Spiel« nnd Trinkgelagen in Unterjnchnug komm« nnd, bi» dies« an» sei, snSpendirt werde. Da» heißt so viel al»: er darf nicht mehr amten. Ich al» der ältest» Gemeinderath bl« AmtSverwes«. So ist'», nnd jetzt könnet Ihr «» sieden od« braten. D» dauerst mich, Alt«, aber Da hast ,» anch gar zu bunt gemacht and hast'» wahrlich lang genng getrieben. Weißt D« »och. wa» üb« »einer Han»ihü» steht: Lang ist nicht ewig, ab« ewig, da» ist langl" Wie von einem Blitzstrahl getroffen, knickte der Schultheiß zu« samme« nnd ließ die Dose falle». Anch di« Schultheißi« war asch fahl geworden, ab« kein Mn»kel ihre» Gesichte» zuckt,. Dann packte sie ihren Man» energisch am Arme «nd zog den Tanmelnden, gefolgt von ihren Kinder», die nicht «nßtr«, wa» st, denken od« sage» sollten, znr Thürr. Während di« Urbrigeu wir versteinert dasaße«, rief der alt« Orschhos« der Schnltheißrnsannli« nach: »Wen« die Sachen so stehen» so ist e» natürlich an»; aber ich »rin', e» wäre auch so nicht» geworden!" Dan» ließ er dnrch seinen Sohn, der seine Pseifenspltze zerbiß, sei» Wägelchen holen nnd trat, immer dir Birlendos« in der Hand hallend, mit nnvrrändntrm, grämliche« Gesicht an» der Patrontasche. ,r»««e San»!" sagte er nnr nach beim Anfsteigen z« seiner Locht«, di« in dir Schüße weint«. Dann brach schweigsam der alte Schnäbel« mit seine» Söhnen anf, denen ,» seltsam leicht in den Gliedern war, und anch d« Jndendoldi bestellt« sein «üßlei» nnd snhr in die stnkende Nacht hinein. Li« Ander« ab« »liebe« sitzen nnd wnrdr» frohlant üb« den «ln««« Umschwm», der Dinge. «» ging tüchtig üd« dev Ga tte» i« Wege gestanden hatte, eine» schöne« Tage» nicht mehr am Leben war, obscho» er sich bi» znm letzten Angenblick «in« guten Ge sundheit erfreut hatte. Bei Jacobini war die» nicht einmal der Fall; er hatte schon lang gekränkelt, wohl aber kan» jetzt, da dies« Verdacht nun «lamal »ege grwordni ist, der Umstand unangenehm anssallen, daß, wse dies« Tage bereit» hnvorgehoben worden ist. di« Knud« vom Tode de» Cardinal» früher in all« Welt gegangen ist, al» der Tod wirklich «ingetreten war. Sollte jene» »schwer hörig«" Diplomat vielleicht anch ein Ungeschickter Diplomat gewesen sei«? Wi, müssen «» dahin gestellt sein lasse« und schließe» «»seien heutigen Artikel mtt der Wiedergabe der Worte, welche der Papst am vorigen Mittwoch an da- Cmdinattevllegin« gerichtet hat, da» ihm ein« Adresse überreichte. Der Papst gedachte zunächst seine» Versio»bene« StaatSsicretär» Jacobini, dessen Verdienste er rühmend hervorhod, »nd fuhr dann fort: er sei bei Beginn seine- Pontistcat» erschrocken gewesen über di« Schwierigkeiten der Lage de» PapS« stahlt» im Allgemeine« «nd die «och schwierigere Stellung de» Papste» in Rom. Jetzt fühle er sich gestärkt, wen« er an di« über« menschliche Lebensfähigkeit de» Pspstthn«» denk«, da», obgleich ge. haßt und bekämpft, unablässig seine Eroberungen auf dem Mission», gebiet fortsetzr. da da» einzige Heil der Welt anf der wohlthätlgen Mission de» Papstthnm» bernhe. ES weide fortfahrt«, di« llnab« hängigkett nnd Sicherheit de» päpstlichen Stuhle» zu verlange«. Zwar suche man dl« Handlungen «nd Absichten de» PapstthnmS zu entstellen, ab« wen« «S sein« Unabhängigkeit wiednerlange, so werde Italien, welche» demselbeu seine« schönsten Rah« verdank«, z« aller erst den Bortheil genieße». D.-Z. Politische Rrm-fcharr. Chemnitz, den 15. März. Deutsche- Reich. An seine« Gebnrt-tag wi,d sich der Kaiser anf dringende» Snrathen der Nerztr anf den Empfang der Mitglieder der Kalsrrfamilte «nd der fürstlichen Gäste beschränke», die allerdings in sehr großer Zahl anwesend sei» werden. Möglicher weise findet »och «in Empfang der Botschafter statt, jeder ander« Empfang fällt aber an». ' — Der Rücktritt de» Staatssekretär» v. Hofmann in Straßbnrg steht fest. Al» sein Nachfolger gilt der bisherige Leite» der Jnstiz- abtheilung der elsaß-lothringischr« Rrgiernng. UnterstaatSseerrtär von Pnttkäm«, d« mit den Brrhältniffr« im ReichSkand« gnt vertrant sein soll. — Da» am Freitag Abend beim Reichskanzler stattgrhabt« par lamentarische Din« ist fast ohne all« politischen Gespräch« verlaufen. Gelegentlich hod Fürst Bismarck «n, hervor, daß er zum Papste ei« sehr große» Lntrane« habe. Geladen wären außer de« Reichstags- Präsidium nur Mitglieder der Conservativrn und Nationalliberalen. Nach beendrt« Tafel zogen sich die Damen znrück. r» wurden Ci garren gereicht, der Fürst zündete sein« lange Pfeif« an und bei einem Blase Bier entwickelte sich bald »ine ungezwungene Unterhaltung. Da» Gespräch betraf hauptsächlich russische Berhättniffe früher« Z-it, de» Fürsten Gortschako«. Jgnatie« rc. Die behagliche Stimmung, welche herrschte, wachte den Eindruck einer Bestätigung der friedlich«» Auffassung der Weltlage, di« in der jüngste» Zeit zum Durchbruch gekommen. Der Kanzler erschien außerorbemlich wohl, die Fürstin war «och etwa» angegriffen. — Da» Armee-Verordnungsblatt pnbliclrt die Kaiserliche Ordre betr. di« Errichtung der durch die Armeevermehruag »othw-ndig ge wordenen neue» Kadre» zu« 1. April, sowie deren vorläufige Brr »isonen. Mit letzteren find, wie bekannt, in erster Reihe West- nnd Ost-Deutschland bedacht. Di« Vermehrung n« 41,135 Mau» kommt in de« Hanptsache der Infanterie, als der Hauptmasse, za Gat«. ' 5. Da» Blättlei« wendet sich. EI« Umschwnug, w'e der soeben erzählte, bedeutet anf de« Dorfe soviel wie der Stur; einer Ministerium» in der Hauptstadt. Mit einer Art von schaurigem Behagen warte da» Erekgniß überall dnrchgesprochen. Und »an« kam noch di« Untersuchung, di« sich durch di« Sommermonate hiuzog, mit den Gängen ans'» Gericht. Da» verlottert« HanSwese» so mancher Jndeuboldlanrr brach gänzlich z« samme», nnd di« Feindschaften schossen rasch in giftige Blüthen. Und zu guter Letzt mnhte man doch anch die erstaunlichen Erfolge der KkatteomachrrSlrat« bekritteln. Der alt« Schnäbel, hatte einige Gehilfen «ingethau, «nd di« Goldstücke de» Jnbenboldi wauderten jetzt in di« Hütte der Kratten- machir für ehrlich geleistete Arbeit, während die Spieler verlumpten. Der Jnbenboldi wa» jetzt thatsächlich der Fürst von Gernhausen. Gar manche Bauern waren am Umwerf«« und erwarteten mit finsterer Ergebung oder mit zornigen Flüchen die letzte Sturzwelle. Darunt« war in erster L nie auch der sutpendlrte Schnltheiß. der immer magere», gelber und gebückter wnrde. E» «nßt« gewaltig in ihm wühlt», mehr aber noch wühlte «S in seiner im Stolze ver knöcherte« Fra«, bi« finster «nd wortlos mit dem Schicksal« haderte. Sie begann abznvelken, wie «in« Pflanze, an deren Wnrzel ei« Wnrm nagt. Ihr« Kinder ließe» sich gleich der Mntter nirgend» »ehr sehe», al» anf de« Felde. An ihnen nagt« al» herbst, Prln die Ungewiß heit bezüglich de» Schicksale» ihre» Vater» «nd de» Heimgnte». Wa» de« Schultheißen Alle» pasfiren könne, darüber wmen dir Meinungen getheilt. Sein« frühere« Spiel- und Trinkgenoffeu b«. hanptetrn, daß ihm gar nicht» geschehrhen könne; die Gleichgültigen lieben ihn mit etlichen Woche» Gesäugniß davonkommen, «nd seine Feinde, die besonder» unter dem Weibervolk üppig aufwncherten, «aßen ihm znm Wenigsten einige Jahre Znchthan» bei. Da» Amtsgericht aber vernrtheilte ihn zu einer empfindlichen Geldstrafe nnd ordnete zugleich eine Nenwahl an mit dem Bemerken, daß er immerhin wieder wählbar sei, obgleich seine Wiederwahl nicht wünschenrwerth erschien». , Er war also wider alle« Erwarten »tt einem blauen Angr da- vongekomme», und al» er a« Abend de» Tage», an welche« der Eprnch «folgt war» «tt seinen .Spezeln" anf einem bekränzten Leiterwagen «ugrsahrr« kam, «a, er wie verjüngt «nd sang die halb, Nacht in der Patrontasch«: »Noch ist Polen nicht verloren!" ' ^ sei» Han» — «» war immer noch sein Han» — darin, di, i, lanao tana aekchlaaw, batt«. ai» «» Dieselbe wkrd erweitert n« 4 Vrkgadestäbe: Nr. 63 und 64 tel« sächsischen 12. Armercorp», Nr. 65 «nd 68 beim 1k». elsaß-loth ringischen Armeecorp»; ferner um die 5 Infanterie-Regiment« Rr. 135—139 von denen 135—138 gleichfalls znm 15., da» Regiment 139 znm 12. sächsische» Corp» gehört, und «m 15 sogenannt» 4. Bataillon«, di, in dl« Grenzdlftrikte im Osten nnd Weste« gelegt werden, endlich ist ein Jägerbataillon zu errichte«, welche» al» Rr. 15 dem sächsische« Armeecorp» elnvrrleibt wird. Bon den fünfzehn 4. Bataillonen kommen zwei znm 2. (pommerschen) Armeecorp», nnd zwar je «In» zu den Regimentern 14 «tt der Garnison Graudrnz und 129 mit der Garnison Bromberg; «in» znm 6. (schlesischen) Corp». zum 18. Regiment «ach Gleiwitz dez. Benthe«, vier zu« 7. (westfälische») Corp», davon je ein» zum Regiment Rr. 13 z» Münster, Kr. 16 zu Köln, Nr. 39 zu Düsseldorf und Ne. 53 ,» Sachen. Dnrch zwei 4. Bataillone wird da» 8. (rheinische) Armee- corp» verstärkt, welche den Regimenter« Rr. 40 nnd Nr. 65, beide zu Köln a. Rh., zugewlesen werden. Ebenso erhalten dl« Regimenter Nr. 80 zu Wiesbaden und 83 zu Kassel de» 11. (thüringisch-hessischen) Armeecorp» je ,i» solche» 4. Bataillon -«gewiesen, während da» 14. Armeecorp» (Baden-Elsaß) dnrch vier 4- Bataillon« verstärkt wird, von deren je ein» de» Regimentern R«. 17 und 112 nach Mühlhausen, Nr. 113 nach Frribnrg i. v. und Nr. 114 nach Eon« stauz zugeiheilt wird. Dl« neuen Regimenter Nr. 135 «hatten Dtedenhofeu, Nr. 136 Dirnze, Nr. 137 Hagenau und Nr. 138 Straßbnrg al» Garnison. Da» 139. Infanterieregiment kommt, wie wir schon früher berichtete», mit dem Regimentsstab und 3 Bataillone» nach Döbeln nnd einem Bataillon nach Lettnig. Da» 15. Jäger- bataillon endlich bezieht am 1. April Warzen al» Garnison. Die Kavallerie «hält einen, den 3. sächsische« Brigadestab, bleibt sonst aber «nvttändert, nnr daß dt» sächsische Kavallerie-Division alS'solche «in,ehr, n« in ein« 3. Division (Troppen'Dlvislon) Rr. 32 ver wandelt zn werde». Der gleichfalls am 1. April «euerrichtete Stad der 33. Division kommt nach Straßbnrg. E» werde» sonach da« 12. (künigl. sächsische) «nd 15. (elsaß-lothringische) Armee- rorp» je 3 Divisionen zählen Eine bedeutende Bermrhrnng «eist da» Besetz de, Frldartillrrie »«. Dieselbe wird »« 21 AbtheilnngS» , stäbr und 24 Batterien verstärkt. Bon erster«» «hält Prenßrn 16, Bayern 2, Sachse» 1 und Württemberg 2. Die Batterien werde» mit 17 an Preuße«, 2 an Bayer», 3 an Sachsen «nd S anlWürUe»? berg gewiesen. Bei den Pionieren wird nur 1 (preußische) Tom» S pagul« neu errichtet, dagegen werde« di« Eisenbahntrnppen vvH, 2 Bataillone» mit 8 Compagnie» auf 5 Bataillone «tt in Summa 17 Compagnien vrrmehrt. Dl« Fnßartillrrl« bleibt von der Nen- vrgantsation unberührt. Dagegen wird der Train auf 54 Com pagnien, also «w 14 Cowpagnten erhöht, von welchen Preußen 12, Sachsen und Württemberg je 1 erhält. Nach der Erhöhung der FkiedenSpräsenz «m 41,135 Mann wird dieselbe genau 1 Proz. der durch die Zählung vom Jahr« 1885 festgesiellten Bevöllernngdziffer Deutschland» entspreche». Die Armee wird sich dann gliedern in 18 armeecorp» mtt 39 Divisionen (-s- 2) und 3 Lavallerie-Divisione« (— 1), 166 Jnsanterirregimenter (-s- 5) «tt 493 (-s- 3) Bataillone» und fünfzehn vierte» Bataillonen, zusammen also 513 Bataillonen Infanterie (-s- 31), 21 Jägerbataillon«» (-f-1), 93 Lavallerke-Rigk» wentern zu 465 Eteadron» (-s- 0), 37 Frldartillerie-Regimentern z« 110 Abheilungen (-s-21) und 455 Batterien (-s- 24). Die Fuß- artiüeri« zählt wie btdher 14 Regimenter «nd 3 selbständige Ba- tarllone, znsammr» 31 Bataillone. Die Pioniere verbleibr» in 19 Bataillone» sormirt, doch kommt 1 Compagnie hinzu, sodaß fortab 79 Compagnie« bestrhrn. Da» Eisenbah« Regiment wird 5 Ba taillone (-s- 3) mit 15 Compagnie» (-j- 6) und 2 selbständig», in Snmma 17 Compagnie» (-s- 8) zählen. Die Anzahl der bis herige» Trainbataillone bleibt 18. doch vermehrt sich di« Com« ' - O 'L wie «ln Anfathmr« der Erleichterung, wenn anch noch lange nicht alle Wolle» zrrstrent waren. Im Dorf« gab e» nun wieder viel z» kritislren «nd «in Lange« «nd Breite» über die neue Schnlzenwahl z« verhandeln. Knrz, da» sonst so stille Gernhanse« konnte nicht mehr zur Rnhr ko««-»-! Am rnhigstrn hielten sich dir KrattenmacherSlent«, die fleißig arbettrten «nd an» ihrer früher so armen Hütte allmätig ei« schmuckes Hänschen schnfen, in dem e» jetzt aber nicht mehr so luftig hergkng» wie vorher. Modest schiru immer in schweren Gedanken dahiu z« waudelu und suchte den Wurm, de« ln ihm nagt«, dnrch streng« Arbeit zu kltödten. Kuß war immer rin wenig zerstreut und ausgeregt, und Staut, war still stauend nnd verschlossen. Rur die beide» Alte» Ware« lrbfrisch wir sonst, aber ihr Beispiel wollt« nicht verfangen. Gewiss« klein« Sorgen hatte da» würdige Paar im Stillen doch anch, denn diese sind üderaT, wie dir Fliege» bei der süßeste» Milch. Da- „riagedämpft," Wese« ihre- Sohne» Kuß gab den Allen Manchkrlet zu denken Sie wußten wohl, daß er die hübsche V»tha nicht an» dem Sin» bringe« konnte. Aber da» wußten sie nicht, dag er bei ihr »angeklopft" und eine anSweichende Antwort er halte» hatte. Der Herbst hatte sich nnterbeffeu wieder genaht, »nd dl« Schult, helßenwahl war auf «tuen der nächste» Tage anberanmt. Dir Agi- tatio» befand sich in vollem Gange. Di« meisten Au»ficht,n halte trotz Allem und Alle« de, .Türk", der jetzt gerne mit fünsmalhunderttansend Man« an die Wahl,««« gerückt wäre. Seine Spezel hielte» e» für Ehrensache, ihn dnrchzu- drücke», und auf ihr« Seitt schlugen sich noch Biele, di« den rtwa« ileingewordtnrn später z» beherrsche» hofften. De, Jnbenboldi hatte de» degradlrtt« Fürsten von Gernhausen allerdings fest l» Griff», aber er schien adwarten zu wollen, welche» da» Resultat der Wahl wäre, um dann entweder di« Finger «in wenig zn löse« oder ihm vollend» den Athem zu nehme«. Schwer ithmete der früher so Ge waltige in diesen schwülen Tagen jedrnfall». Der Nächst« im Borschlage war der damalig« Schntthrißenamt»- Vrrweser, der Krönend»»«, um de» sich die Großbauer» schämten, denen die Hypothek»«»»« noch Irin« Gefahr droht«. Ob er ab,r »urchdringrn würde, war sehr fraglich, denn Bielen i« Dorfe war er zn solid, nnd di« Söldner oder Kleinhändler hätte» ihn ««keine» Preis gewählt, obwohl anch dieser Ehrenmann e» nicht verschmähte, den Wählern dnrch verschiedene «ittelche» dieLnnge zn seinen »«Pen . < USNse-MID ' M
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