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Sächsischer Landes-Anzeiger : 12.05.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-05-12
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512384622-188605125
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512384622-18860512
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-512384622-18860512
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsischer Landes-Anzeiger
-
Jahr
1886
-
Monat
1886-05
- Tag 1886-05-12
-
Monat
1886-05
-
Jahr
1886
- Titel
- Sächsischer Landes-Anzeiger : 12.05.1886
- Autor
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Sächsischer Landes-Anzeiger. Nr. 108. Mittwoch, 12. Mai 188S. folgend« Notizen auf einen neben ihw liegendenZettel nach der Uhr. di« «r i« der Haud hirlt, gemacht: Fest« Natur. — Kai« «ich» sterbe«. — '/,N Uhr Feuer augrfacht. — '/4II Uhr «och kalt. — 5 Mi», »ach '/4II Uhr warm. — 11V« Uhr »och gut, aber kurzen Athe« »ud volle» Berstand. — Was de» Lebensmüden zum Selbst- »ord getriebe» hat, ist zur Zeit uoch nicht btlauut. — Leipzig, 10. Mai. I» der diesjährigen Hanptversnmm- luug de» Börfeuvereiu» der Deutschen Buchhändler wird folgender Antrag de» Borstaude» zu« Berathuug gelaugt«: »Die Hauptversamm lung wolle beschließen: Den Berufsgenoffen wird empfohlen, die Reinheit der deutschen Sprache auch darin zu wahren, daß die ent- brhrlicheu Fremdwörter im Geschäftsverkehr de» deutsche« Buchhandels thuulichst vermiede« werden.* Zwei fernere Anträge find von Herrn Henna«» Lredner (Firma Best L Lomp.) in Leipzig gestellt worden, dahingehend: 1. »Die Hauptversammlung de» Börsenverein» wolle beschließen: Di« jährliche Abrechnung ist auf eine« von dem wandel bare« Osterfest« «»abhängige« feste« Termin z» verlege«. Der Bor- stand hat «in« Towmisfiou zu ernennen, die diese Frage zu berathen «ud der nächsten Generalversammlung da» Resultat ihrer Berathungen zur Beschlnßfafsnng zu «uterbreiten hat. 2. Die Herbeiführung einer einheitlichen Regelung der drntsche« Rechtschreibung ist von Seiten de» Börsenverein» der Deutsche« Buchhändler mst allen ihm zu Gebot« stehenden Mitteln anznstrebe«, und wird der Vorstand beauftragt, sich mit den Regierungen der Bundesstaate« deshalb in Berbindung zu setzen.* — Gestern Bormittag 11 Uhr 16 Minuten traf von Berlin ei« Extrazng mit etwa 800 Meßbesuchern hier ei», di« zum größten The» Abend« 11 Ubr 30 Minuten wieder dahin znrückfuhren. — Grimma. Der Krrcheuvorstaud hat mit 6 gegen 4 Stimmen beschlossen, di« aste und baufällige Nikolaikirche abznbrechru und den Pttch für eine« etwaige» Kircheubau zu rrservlreu. Der Kampf «m diese Kirche hat lange gedauert; ei« The» der Bürgerschaft wollte diese Kirche au» Pietät erhalten und renovirt Visse», «in anderer The» aber hielt die Wiederherstellung dieser dritte« Kirche der Stadt für überflüssig und zu kostspielig, weil selbst rin Neubau nicht thrurer sei» würde. Der Vorsitzende de» Kirchenvorstande», Snp. 0r. Groß manu, will verwahrenden Bericht an die höchste Instanz erstatten. — I« Wurzen hat eine größere Anzahl Tischlergeselleu der Möbelfabrik von Streit seit Freitag Mittag die Arbeit eingestellt. Die GeschäftSleitnng hatte, wie bisher immer, de» Beginn der Arbeit auf S Uhr früh während de» Sommerhalbjahre» bestimmt; die» paßt den Gesellen nicht, sie wollen erst nm 7 Uhr anfangeu wie im Winterhalbjahr. Die tägliche Gesammtpuudenzahl beträgt 10 Stunden. Man hofft ans baldige Einigung. — Plauen i-B., 10. Mai. Der Zentralverband der Stickerei- Industrie in Sachsen hie» gestern Nachmittag hier die zweite Delegirten- versammlnng ab, welche von 44 Delegirteu an» dem gesäumten Vogt- lemd« besucht war. Dem Verband« gehören z. Z. 3882 Maschine« (durch die gestern erfolgte« Neuaumrldunge» erhöht sich diese Zahl auf 3956) und 1761 Mitglieder au. De« Kardiualpuukt de« Tage», ordnnng bildet Punkt 3, wozu von Setten de» Herrn Paul Steger- Plaueu folgender Antrag vorlag: »Di« Versammlung wolle beschließen, den Minimal-Arbeitllohn «ach der Stichzahl eine» Nädlich zu klassi- fizire« uudffzwar folgendermaßen: Muster, bei welchem ein Nädlich bi» zu 130 Stiche giebt, werden berechnet mit Mk. 1,60, 130 bi» 180 Stiche mit Mk. 1,60, 180 Stiche and darüber mit Mk. 1.40.* In der ersten Deleglrtenversammlung war ein Minimal Arbeitslohn von Mk. 1,60 pro 1000 Stiche und pro Wage« für alle Muster festgesetzt worden. Dieser Minimallohn hat nicht allenthalben den Beifall der Fabrikanten gefunden, «an hat daher die Klassifikation vorgrschlagr«, mit welcher erprobt werden soll, ob der Verband sich in schlechten Zette«, wie solche innerhalb der nächsten zwei Monate zu erwarten stehen, bewährt oder nicht. Nach der vorgeschlagenen Klassifikation soll gegen früher «ine Lohnaufbesserung von 33'jz Prozent eintreten. LS wird die Hoffnung ausgesprochen, daß im Herbst, wo da» Geschäft voranSfichtlich wieder bester geht, eine Lohnaufbessernug eintreten werde. Ganz besonder» ist noch darauf hingewiesen worden, daß mau immer bedenke« solle, e» sei ein Miudestloh«, der geschaffen werden soll, unter welchem nicht gearbeitet werden dürfe. Li» höherer Lohn werde sich stet» nach dem Geschäftsgänge regeln. Ls müsse aber de» Fabrikanten di« Möglichkeit geboten werde«, iu schlechte« Zeiten «och Etwa» rirkiren zu können, um die Arbeiter zu beschäftigen. Nach langer Debatte ändert« Herr Steg« seinen Antrag wie folgt um: 140 Stiche MI. 1.60. 140 bi» 180 Stich« Mt. 1.60, 180 Gin bosnischer Räuber. Die Sicherheit ist in Bosnien eine so große, daß es gefahrloser ist, um Mitternacht den ejnsamsten Waldweg zu begehen, als vielleicht am helllichten Tage die entlegneren Viertel London» oder Pari»'. Mit unermüdlichem Eifer haben die Truppen die Räuberbanden, die sich einst mit dem Padischah in die Beherrschung des Landes theilten, vernichtet oder über die Grenzen hinausgesprengt. Wie alles Gute in diesem Lande indessen, ist auch die neu gewonnene Sicherheit noch ziemlich jungen Datums, und deshalb ist Bosnien noch heute der günstige Boden der romantischen Räuberlegende. Im Kreise Tusla war es, wie die »Presse* berichtet, vornehmlich Milan Nicolics, ein Mann von unzweifelhaft ganz merkwürdigen Charakter-Eigenschaften, der, nachdem er jahrelang allen Anstrengungen der Behörden ge spottet hatte, erst vor Kurzem von seinem Verhängniß ereilt und ge- tödtet wurde. Die Thaten diese- Räubers liefern noch heute einen unerschöpflichen Unterhaltungsstoff, und einige derselben werden auch das Interesse abendländischer Leser, die über die Theilnahme für Rinaldo Rinaldini und Rosza Sandor längst hinausgewachsen sind, iu Anspruch nehmen dürfen. Ein höherer Beamter fährt auf der Straße nach Tusla wohl- gemuth dahin, als sein Wagen plötzlich stehen bleibt und ein Mann an den Schlag tritt. „Steig' aus!* Da» Erstaunen des Beamten über diese Zumuthung hält nicht lange vor, denn der Unbekannte wiederholt sein Begehren und fügt hinzu: »Ich bin Milan Nicolics. Der gefürchtete Name thut seine Schuldigkeit; im nächsten Augenblick steht der Beamte auf der Landstraße, während der Kutscher zitternd die Zügel hält. Nicolics mißt den Mann mit finsteren Blicken: »Ich kenne Dich, Du bist Der und Der. Hast Du Geld bei Dir? . . . Nein? Nun gut! So sage Deinem Kutscher, er möge, so rasch er kann, zu Deiner Frau fahren, und 600 Gulden herbringen. Kommt er nicht allein zurück, sondern mit einer Eskorte, so tödte ich Dich, so wahr ich Nicolic» bin; dies merke Dir!" Der Beamte ertheilte nun seinem Kutscher die entsprechenden Weisungen uud mußte ihn natürlich noch beschwören, keinem Menschen ein Wort von dem Vor fall zu sagen. Während des Wartens unterhält sich der Räuber mit seinem Gefangenen. Er habe den Minister Kallay bei seinem letzten Aufenthalt in Tusla wiederholt gesehen. Dann kritisirt er die ohn mächtigen Versuche der Behörden, seiner habhaft zu werden, und als endlich der Kutscher mit dem Gelbe zurückkommt, entläßt er den aufathmenden Beamten mit großer Freundlichkeit. Li« andermal steigt ein Forstkommiffär den Berg hinan, um einen Wald abzuschätzen. Er hat sich von den beiden Hegern, die ihn begleiten, etwas entfernt, als er einen Mann in Landestracht auf sich zukommen sieht. »Steh! Ich bin Milan Nicolics. Wer bist Du?* Die beiden Heger laufen, wie wenn der böse Geist hinter ihnen her wäre. Der Beamte ertheilt die gewünschte Auskunft. »Du willst also den Wald Niederschlagen?* — »Nein, nur schätzen, damit man weiß, wa» er Werth ist.* — »Was hast Du denn da?* — Der Räuber Stiche «nd darüber Mk. 1,40. Dieser Antrag wurde einstimmig an genommen. Der beschlossene Minimallohn tritt sofort in Kraft. Zu Punkt 4 wnrde folgender Antrag de» Vorstände» einstimmig ange- nommen: »Di« Löhne verstehe« sich gegen sofortige Kaff« ohne jeden Skonto-Abzng, sie müsse« spätesten» iuuerhalb der nächsten 14 Tage nach Ablieferung der Arbeit geregelt fei«; Ansstellungrn an der Arbeit haben spätestens innerhalb 8 Tage« «ach Ablieferung derselbe« zu er folgen.* Damit soll, wa» de« ersten The» de» Beschluss«» anbelangt, dem leidigen Zustande, di« Lohnflicker mit Wechseln zu bezahlen, eiu- für allemal vorgidengt werden. — Sa yda. Sin schwere» Unglück hat iu Kämmer-walde am 7. Mai die Familie de- Schmiede» eister» Kaltofen in tiefe Trauer versetzt. Deren erwachsene Tochter war mit anderen Mädchen auf Rechenberge» Revier mit Pflanzen beschäftigt gewesen. Sie war einen Moment am Flößgrabeu zurückgeblieben, «m sich ihre« Korb zurecht- znpacken, als sie aber nicht wlederkam, ginge« ihre Kameradinnen zurück und fanden sie nun im Wasser, tobt, den Korb auf ihr liegend. Für nächste« Dienstag war die Hochzeit der Verunglückten angrsetzt — am selbige« Tage und zur selbigen Stund« wird nun ihre Be- erdignng stattfindeu. — Zwickau, 10. Mai. Gestern fand hier da» bereit» er wähnte Radfahrer - Rennen statt. Die Festlichkeit wnrde schon am 8. d. M. Abend» dnrch «ine gesellige Bereiuignng im Elublocal «in- geleitet. Gestern früh von 8 Uhr an wurden di« fremden SportSmen am Bahnhofe empfangen. Vormittag» von 11 Uhr fand Frühkneipe und Lovcert auf dem Schwanenschlößcheu statt; präci» ^,2 Uhr aber erfolgte von dort an» der Corso «ach der Stadt und bez. dem Fest- platz. An diesem betheiligten sich rund 170 Fahrer, welche zu Paare» fuhren. Um 3 Uhr begann da» Renne» auf dem iu dekorativer Hinsicht ans'» Beste arrangirte» Festplatz. Der Himmel hatte sich inzwischen geklärt und den milden Glanz der Sonne erstrahlen lassen. Da» Kampsspiel, bei dem die Renner verschiedene farbige Trlcot» re. trugen, gestattete sich zu einem hochinteressanten. ES fanden im Ganzen K Rennen statt, die sich ohne Ausnahme einer befriedigenden Theilnahme erfreute» und von den nach Tausenden zählenden Zu- schaner» mit gespanntester Aufmerksamkeit verfolgt wurden. Für die Sieger waren Preise von sehr namhaftem Werthe ansgesetzt. Beim 2. Renne», Einbrennen, erhielt Herr Leonhardt-Chemnitz den ersten Preis, einen Nnßbaumregnlator im Werthe von 50 Mark und goldene Medaille; Herr Jänicke-Lhemnitz den zweiten Preis, Schreibzeug nud Rahmen, Werth 25 Mark nnd die silberne Me daille. Beim 3 , Gauverbands-Renne», erhielt Herr Leonhardt- Chemnitz den ersten Preis, ein große» Trinkhoru mit Fuß, Werth 90 Mark, und goldene Medaille. Da» letzte interessante Schanspiel gewährte am Schluffe de» Rennen» der Corso der anwesenden Rad fahrer auf der Rennbahn. E» beteiligten sich 142 Fahrer, darunter 5 mit Drei- «nd bez. Vierrad. Auch Nein« Knabe» traten sicher iu den Corso ein. Zuerst wurde die Bahn 2 Mal in Paaren, daun einmal iu Vierer Reihen abgefahren. In der That ein eigenartige», anziehende» Bild war «S, da» sich vor den Augen der Zuschauer entrollte, als die Helden de» Tage» anf ihren hohen Maschinen sicher und elegant vorüber glitten. Nach dem Corso fand die Ver- theilnng der Preise statt, wobei den Siegern ein dreimalige» »All Heil* gebracht wurde. Während de» ganzen Feste», das gegen V,7 Uhr beendet wurde, spielte die hiesige Militärkapelle auf der Mitte b«S Rennplatzes errichteten Musiker-Tribüne. Die SportSmen fuhren «ach beendeter Preisvertheilung zur Stadt zurück uud ver- einigte« sich Abends von 8 Uhr au im Hotel zur Tanne znm fröh lichen LommerS. 8.—Reitzenhain, 10. Mai. Infolge der bereits witgetheilte» Abpsäuduug eines ganzen Zuge» der hier einmündenden Baschtihrader Eisenbahn durch ein Frankfurter Hau» scheint man seitens der Eisen- bahn-Gesellschaft iu Lage zu sein, daß auch die BilletS abgepfändet werde», da hier augenblicklich keine verkauft werden. Man zahlt aus de« Zuge und löst dann di« Fahrkarten iu Sebastiansberg in Böhmen, immerhin eine Erschwerung de» Verkehrs uud auch eine Vertheuernug desselben. — In Falke «stein kam Mittwoch Nachts gegen 12 Uhr in dem an kleinen und alten Häusern reichen Stadttheile, dem Grund, Fener an», das bald in einer mächtige» Säule znm Himmel lohte. Es gelang der Feuerwehr, das Feuer auf seine« Eutstehnngsherd zu beschränken. Die Bewohner des abgebrannten Hauses haben kaum das «ackte Leben zu retten vermocht, was um so bedauerlicher ist, da zeigt auf einen Taschenrevolver, den der Beamte in einem Leder futteral bei sich trägt. Milan nimmt die kleine Waffe in die Hand und lacht. »Das Ding trägt ja kaum auf zwanzig Schritte, und damit wollt Ihr den Milan Nicolics treffen, der auf fünfhundert Schritte noch nie gefehlt hat?* Nach einigen weiteren Fragen be merkt der Räuber zu dem geängstigten Beamten: »Ich will Dich nach Hause gehen lassen, wiewohl Du als einer meiner Feinde diese Milde nicht verdienst. Du bleibst jetzt hier stehen und drehst Dich nicht um, bis ich Dir ein Zeichen gebe. Bei dem geringsten Unge horsam gegen meinen Befehl bist Du ein todter Mann! Lebewohl!* Der Räuber entfernte sich: der Forstkommiffär stand, wie wenn er aus Stein gemeißelt wäre. Nach einigen qualvoll langen Minuten ertönte von Weitem ein gellender Pfiff — Milan Nicolics war verschwunden. Solche und ähnliche Geschichten kursiren in großer Anzahl, und man kann sich denken, wie groß die Erbitterung wurde, mit der daS Militär auf den verwegenen Räuber fahndete. Hohe Preise wurden auf seinen Kopf ausgesetzt. Milan erwiderte diese Maßregel, indem er seinerseits Demjenigen einen doppelt so hohen Preis versprach, der ihm den Kopf seines erbittertsten Gegners, eines Gendarmerie-Oberleutnants, brächte. Endlich schlug auch seine Stunde. Ein kroatischer Soldat desertirte, bat Nicolics um Aufnahme unter seine Bande, verstand es, das Vertrauen des Räubers zu gewinnen und tödtete ihn bei günstiger Gelegenheit. Eines Tages meldete sich bei dem nächsten Gendarmerie posten ein Mann, der ei» Bündel trug. »Ich bringe Euch den Kopf des Milan Nicolics,' sagte er, indem er das blutige Tuch aus- einauderschlug. Der Kopf wurde öffentlich zur Schau gesteckt, und Viele, darunter auch der Beamte, der die Begegnung auf der Land straße gehabt, erkannten die Züge Nicolics'. Von hier ab tritt die Geschichte des Räubers in den Bereich des Mysteriums. Der be treffende VerrSther soll, bevor er in der Lage war, die große Taglia zu beheben, spurlos verschwunden sein, und in der Bevölkerung glaubt mau vielfach, Milan Nicolics sei gar nicht todt, sondern er habe die Aehnlichkeit eines Andern benützt, um den Behörden einen neuen Streich zu spielen und womöglich die großen Prämien, die auf seine Ergreifung ausgesetzt waren, selbst zu verdienen. Thatsache jedoch ist, daß man seither von ihm nichts mehr gehört hat, und deshalb wird man immerhin berechtigt sein, unter die Geschichte des gefürchteten bosnischen Räubers, der durchaus nicht immer so human war, wie die mitgetheilten beiden Erlebnisse vermuthen ließe», den Schlußstrich zu setzen. S.! Clafse der.lvv. Kövigl. Süchs. Landes-Lotterie. 7. Ziehungstag: Montag, den 10. Mai 1886. (Ohne Gewähr.) iS««« Mark auf Nr.: 13945. S««« Mark aus Nr.: 43066 72363. dieselben ihre Habe nicht versichert halten. Zwei iu einer Boden kammer schlafende Brüder kamen in Gefahr, zu ersticken, und konnte» sich nur durch einen Sprung au» dem Fenster retten, wobei der ein« einen Fuß brach. — Zöblitz. Auf hiesigem Forstrevier ist «ine seit mehreren Tagen vermißte älter« Frau au» Olbernhau todt anfgrfundeu worden. Dieselbe ist Nachmittag» spät noch in den Wald gegangen, «« Lese holz z« sammeln, und mag sich verirrt oder ermattet niedergesetzt haben nnd bei nächtlich«, Kälte vom Schlag« getroffen worden sttn. — Scheibenberg, 10. Mal. Vom Freitag zum Sonnabend in der Nacht gerieth ein Arbeiter der Weisken'scheu Holzschleifers iu Lrottendorf in'» Getriebe, wobei dem Unglücklichen ein Arm völlig zermalmt worden ist. — Al» vor einige» Jahren da» GSndig'sche Gut iu Unterscheid« «in Rand der Flammen geworden war, wurde der Besitzer desselben vor Schreck gelähmt. Vorigen Freitag ist nun der BedauernSwerthe seinem mehrjährigen Leide« erlegen. — In dn» zu Scheibenberg gehörigen Brünlo» brannte di« Scheune de» Gut»« besitz«» Christian Hermann Stoll vergangene Nacht vollständig nieder. Da» Wohngebäude blieb glücklicherweise unversehrt. EutstehungSurfache ist uoch unbekannt. — Ehrenfriedersdorf. Dem Obererzgebirgisch:« BezirkS- feuerwehrverbaude sind «euerdiug» auch die Feuerwehren zu Gey» nnd Wieso beigetreten. Berhandlmrgerr vor dem Kgl. Lmrdgericht Chemnitz. —Ir. Strafkammer I! 10./8. Der Dlenstknecht Friedrich Reinhard Wagner au» Iägerhof (1863 geboren und einmal vorbestraft) war ange klagt, sich gegenüber einem Forstbeamten der Bedrohung mit Gewalt und der Beleidigung schuldig gemacht zu haben. Am 8. Februar d. I. Nachmittag begab sich Wagner mit einem einspännigen Schlitten seine- Pflegevater- in da- BugustuSburger Forstrevier, um daselbst gesammelte- Leseholz abzufahren. Er wurde nun von dem Reviergehilfen T. an einer Stelle de» Walde- be- troffen, an welcher der Holzschlag im Gange war und welche, bevor von d« Forstverwaltung dazu keine Erlaubniß ertheilt wird, Niemand befahren darf. T. wies Wagner mit seinem Geschirr weg, dieser aber widersetzte sich, Indem er zu T. sagte, eS gehe ihm einen D.... an, daß er an dieser Stelle fahre, er bez. sein Pflegevater habe dazu die Erlaubniß vom Waldwärtcr Sch. er halten. Die- war nicht wahr und T. machte de« Wagner bemerNich, daß er ihm da- Pferd au-spannen lassen werde, wenn er nicht wegfahre. Daraus entgegnete Wagner, daß sich Niemand an seinem Pferde vergreifen solle, sonst werde etwas pasfiren. Da die Drohung sehr ernst gehalten war, so ließ der Waldarbeiter, welchen T- beauftragt hatte, das Pferd abzuspannen, davon ab. Zur Verantwortung gezogen, mußte Wagner das ihm Beigemessene in der Hauptsache zugeben, und, für schuldig erachtet, wurde er zu 2 Monaten 1 Woche Gefängniß verurtheilt. Für nicht erwiesen erachtete der Gerichtshof, daß Wagner — wie ihm anfänglich beigemessen war — die Drohung unter An wendung eines gefährlichen Werkzeug'- (eine- Knüppel-) verübt hat. Der Pferdehändler Johann Gotthilf Neukirchuer au» Stollberg hat sich bei Gelegenheit eine» Pserdehandels eines Betrugs in Höhe von ILO Mk., ferner aber der Beleidigung eine- Beamten schuldig gemacht. <kr wurde mit 3 Monaten 1 Woche Gesängniß belegt. Der Handarbeiter Friedrich August Wächtler aus Chemnitz (1852 geboren und schon wiederholt vorbestraft) wurde wegen eines im Rückfalle verübten Diebstahls mit 4 Monaten Gefängniß und 2 Jahren Ehrverlust bestraft. Der Maurer Carl Gottlob Oettel aus Hilbersdorf wurde wegen im Rückfalle verübten Diebstahls zu 6 Monaten 3 Wochen Gesängniß verurtheilt. Der Bergarbeiter Wilhelm Ernst Rößler aus Oelsnitzb- Stollberg (1862 geboren und mehrfach vorbestraft) hat am 20. April d. I- von einem Bergwerke vier Schwarten gestohlen. Er hat diesen Diebstahl mit -Monaten Gesängniß und 2 Jahren Ehrverlust zu büßen. Chemnitzer Tta-t-Anzeiger. Chemnitz, den 11. Mai. — Ueber den Schülerbestand des hiesigen Real gymnasiums fügen wir bereits Mitgetheiltcm noch Folgendes hin zu: Wie schon «wähnt wurde, hat sich in genannter Anstalt die Ein richtung einer neuen Klaffe als erforderlich erwiesen; die Schule setzt sich nun aus 16 Klaffen zusammen, aus 1 Oberprima, 1 Unter prima, 1 Obersekunda, 1 Untersekunda, 2 Obertertien, 2 Untertertien, 3 Quarten, 3 Quinten und 2 Sexten. Zu Ende des vorigen Semesters find 64 Schüler ausgetreten; zu den verbliebenen 297 find als neu ausgenommen im Ganzen 76 gekommen, so daß die Höhe des Besuchs der Schule gegenwärtig auf 373 sich beziffert. — Bei der bevorstehenden Neudebau un g des Casino- gruudstücks in der Theaterstraße wird auch die Banliuie daselbst in der Weise geregelt werden, daß sie sich mit der vorstehenden west lichen Ecke de- Hauses Theaterstraße Nr. 2 unmittelbar verbindet. so«« Mark auf Nr.: 2900 7304 9281 9572 10S86 18301 I97SI 20268 26274 26688 29657 30130 30352 32914 33770 34202 37260 39692 41939 43576 49753 51727 52912 54819 66498 67794 71605 74024 78340 79040 81988 83997 85722 86269 87369 89170 92098 92164 92623 S559S 97319 98072. 1««« Mark auf Nr.- 485 1189 4026 4810 12292 12567 13001 139L6 18440 18615 19064 19533 22593 26835 29729 30433 36985 37251 37744 38782 39415 41122 42559 45891 50756 54298 60836 66241 66352 67236 67950 71306 85434 86915 87671 87696 88654 93682 96296. 5«« Mark auf Nr.: 98 4235 5009 5024 5075 5237 6817 7232 10IK4 11269 I26I3 15669 18626 22893 22985 24172 28589 29091 30448 31081 31210 36392 36858 38851 40569 44378 45413 46331 46699 46931 47681 48293 48963 49201 54977 55253 57181 59521 59736 62525 63042 63914 65026 69863 72049 72376 73427 74370 74478 79509 81663 81733 84791 85861 88170 88583 90989 91083 92823 94734 95584 97334 99385. »«» Mark auf Nr: 804 1817 2784 3816 4316 4639 6085 6717 7018 7803 10332 10353 10925 11599 13715 14073 14402 14409 14436 14655 14857 15336 15487 16000 16558 16564 17711 17916 18663 18878 19267 19572 20460 20835 21021 23046 23681 24179 25596 28745 29545 29646 29931 30164 30247 3II62 31473 .31579 32532 34343 34859 37344 37561 37703 39444 39484 45057 45327 45530 45569 46115 47696 47760 48064 49230 49382 51250 52018 53741 53949 54946 55381 58077 60816 6II6S 61666 61834 63828 64485 65366 65555 67776 68477 68549 69295 70558 73019 79677 80025 80288 82454 83119 84321 85064 85508 86242 87024 88456 89462 90149 91013 93180 93239 94497 96714 97392 98493 99521. ««« Mark auf Nr: 13 105 24 56 62 86 207 33 374 8l 400 520 S34 723 SO 47 68 805 68 79 99 971 1005 44 45 50 61 69 73 160 63 253 55 85 308 29 51 422 23 74 82 506 684 89 730 803 40 91 907 2054 97 192 415 59 94 611 28 40 71 796 836 65 84 85 S019 93 174 218 64 300 475 86 517 913 47 63 1064 128 39 213 86 315 37 48 474 520 32 40 67 83 615 767 916 27 S011 50 123 225 50 72 81 364 68 75 96 444 571 653 R 739 823 51 «032 100 115 86 235 414 90 534 37 60 88 642 703 34 48 821 96 S114 47 62 231 36 55 84 408 31 42 63 616 770 821 26 926 64 82 8112 71 260 307 76 499 500 520 73 612 59 954 »023 67 178 92 259 92 303 13 19 31 84 414 55 77 519 653 740 76 824 81 87 934 62 63 96 »«095 125 227 342 49 75 403 42 77 536 57 602 60 746 50 86 829 904 75 83 »012 84 317 446 51 95 500 571 769 84 98 832 68 947 >«047 50 123 93 95 254 66 342 59 98 537 43 53 618 29 42 90 728 37 67 845 96 953 99 >»098 173 249 86 87 94 596 644 723 92 894 921 70 >»091 130 93 278 328 60 73 85 479 545 82 99 620 802 66 86 992 >5056 70 117 58 417 42 51 509 10 28 742 82 837 >«040 103 14 61 76 205 338 70 442 726 57 75 79 90 808 12 967 17000 >7205 26 434 80 534 614 27 45 93 773 824 26 94 911 38 89 93 >8058 151 63 99 217 35 59 80 318 417 32 36 60 549 85 659 888 996 IS0V6 99 103 71 80 205 78 310 35 457 538 624 36 831 75 91 968 70 S«039 88 111 210 33 95 302 536 601 9 48 68 725 853 905 73 79 83 86 «1024 142 94 232 86 319 476 94 97 521 43 648 87 726 61 77 838 905 SS 161 73 233 301 31 69 400 516 45 59 63 75 627 828 97 SS021 224 38 314 712 58 808 911 13 29 82 S»OOS 38 80 86 260 62 74 307 442 85 94 623 46 85 95 793 856 916 85 SS02I 47 56 66 83 146 62 208 11 350 414 72 539 98 653 60 749 81812 70 986 89 S«031 172 202 15 319 20 47 68 446 74 672 78 82 757 99826 55 S SC09 15 101 25 203 17 28 330 99 437 548 604 48 816 32 33 91 S8136 47 68 219 37 88 99 330 47 97 414 40 59 65 76 551 618 5l 56 720 69 822 33 934 76 «»030 59 77 159 209 346 88 93 544 6l7 701 874 978 99 »0013 125 38 342 63 91 414 38 50 501 6 626 88 706 38 78 85» 995 »L021 72 325 33 403 564 67 88 642 78 87 738 836 983 93 SS05» 67 289 83 348 79 457 66 95 564 805 968 SS282 99 497 528 43 45 93 96 671 803 »>I08 33 344 431 50 61 98 570 645 97 888 975 »S011 2ö 88 96 111 30 276 424 501 7 54 76 741 44 82 89 810 67 910 43 9V »«OOS 69 255 330 519 27 71 83 84 780 55 904 36 61 62 80 »»398 400 408 70 504 22 95 643 66 77 87 750 808 13 44 88 88 94 956 62 »8052 1S7 91
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