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ich mich mit meinen Genossen in einem großen Hellen Zimmer. Und nun begann ein lustiges Wan derleben durch Städte und Länder, durch Hütten und Paläste, bis ich in deine Hände kam. Doch davon will ich eben erzählen. Aus dem Hellen Zimmer, dessen ich erwähnte, gelangte ich als ein kleiner Theil des Monatsgehaltes in den Besitz eines höheren Beamten. Hier blieb ich ziemlich lange, denn die Frau Geheimräthin, die die eingehenden Gelder stets in Empfang nahm, war äußerst sparsam und hatte die Passion, alle neuen Geldstücke in ihrem Spinde aufzustapeln. So hatte ich denn Gelegenheit, in guter Gesellschaft Alles zu beobachten, was in dieser Familie vorging. Dieselbe bestand außer den beiden Eltern aus zwei erwachsenen Töchtern und einem jüngeren Sohne. Die ältere Tochter war weder schön noch besonders talentvoll. Daher wurde sie von der Frau Mama gegen die jüngere, hübschere und witzige Tochter zurückgesetzt. Der Sohn war ein verzogener, über- müthiger Junge, dem weder die Eltern, noch die Schwestern etwas zu Danke machen konnten. Die ältere Schwester, bescheiden, anspruchslos, arbeitsam und von großer Herzensgüte, erwarb sich die Zunei gung aller Menschen. Auch ein Kandidat des Pre digtamtes, ein braver und strebsamer Mann, erkannte ihre Vorzüge, bewarb sich schüchtern um die Geheim- rathstochter und wurde nach vielen Bedenken der Frau Mama angenommen, worüber die jüngere Schwester ihr Näschen rümpfte und manche bittere Bemerkung fallen ließ. (Fortsetzung folgt.) Markt-Preise von Waldenburg am 7. Juni 1881. 85 Kilgramm Weizen 16 Mk. — Pf. bis 18 Mk. — Pf. 80 Kilogramm Korn 16 Mk. 75 Pf. bis 18 Mk. 25 Pf. 70 Kilo gramm Gerste 10 Mk. 25 Pf. bis 12 Mk. 25 Pf. 50 Kilogramm Hafer 7 Mk. 50 Pf. bis 8 Mk. 25 Pf. V« Kilogramm But ter 57 Pf. bis 63 Pf. 4 Stück Eier 16 Pf. bis 18 Pf. '/» Kilogramm Rindfleisch 56 Pf. bis 60 Pf. '/r Kilo gramm Schweinefleisch 70 Pf. bis — Pf. '/? Kilogramm Schöpsenfleisch 60 Pf. bis — Pf. '/»Kilogramm Kalbfleisch 45 Pf. bis 48 Pf. Marktbericht. Leipzig, 4. Juni. Weizen loco 225—240. Roggen loco 220—228. Spiritus loco 57,40. Rüböl loco 52,50. verltu, 4. Juni. Weizen loco 175—280, Juni 217,00, Juli-August 215,50, Septbr.-October 211,50. Roggen loco 205,00, Juni 202,00, Juni-Juli 196,70, September-October 175,50. Spiritus loco 57,00, Juni-Juli 57,20, August- September 58,60, September-October 57,00. Rüböl loco 52,50, Juni-Juli 52,20, September-October 54,00. Abfahrt der Bahnlüge von Waldenburg. In der Richtung Hkauchau: früh 6. 33, Borm. 10. 57, Nachm. 2. 24 und 5. 24, Abends 8. 46. In der Richtung Wurz««: Vorm. 8. 22, Nachm. 12.18 (nur bis Großbothen) und 3. 35, Abends 6. 35 und 9. 43 (nur bis Penig). Ankunft der Bahnzüge in Waldenburg. Aus der Richtung Klaucha«: Vorm. 8. 21, Nachm. 12.12 und 3. 30, Abends 6. 33 und 9. 42. Aus der Richtung Wurzen: früh 6. 28 (von Penig ab), Vorm. 10.56, Nachm. 2.14 und 5.20 (von Großbothen ab), Abends 8. 40. Ortskalender von Waldenburg. Aürstk. Museum: Geöffnet Wochentags von Borm. 8—12 Uhr, Nachm. 1—6 Uhr. Sonn- und Feier tags von Vorm. 11—7 Abends. Aürstl. Sparkasse: Geöffnet Dienstags und Sonnabends von Vorm. 8-11 und Nachm. von 2—5 Uhr. Aeuerstguake: Bei 3 Schlägen Feuer in der Stadt, bei 2 Schlägen in Altwaldenburg und Eichlaide, bei 1 Schlag in Altstadt-Waldenburg. ^ersonenfahrposs nach den von hier abgehenden Zügen: Zu den Zügen nach Penig Vorm. 7. 41, Nachm. 3b und 6. 5. Zu den Zügen nach Glauchau Borm. 10.23, Nachm. 1. 54 und Abends 8. 16. Zkost- und Helegraphen-Amt: Geöffnet Wochentags von Vorm. 7—12 Uhr, Nachm. 2—7 Uhr. Sonn- u. Feiertags von Vorm. 7—9 und 11—12 Uhr, Nach mittags 5—7 Uhr. Aönigl. Steueramt: Obsrgasse 41. Expeditionsstunden von Vorm. 8 bis 12 und Nachm. von 2 bis 5 Uhr. Stauüesamt: Expeditionsstunden Wochentags von Bor- mittags 8—12 Uhr, Nachmittags von 2—6 Uhr. Son», tags geschlossen. Für Eheschließungen nur Mittwochs und Sonnabends Vormittags geöffnet. Aorschußverei«, Schönburger Hof, parterre: Geöffnet oo» Vormittags 9—12 Uhr und von Nachmittags 2—5 Uhr. Sonntags geschlossen. Ueber Blutreinigung und Stoffwechsel. Die Bedeutung des Blutes für den Bestand des mensch lichen Körpers und die Fortdauer des Lebens ist eine sür Jedermann bekannte. Es braucht daher dem Leser kaum erst versichert zu werden, daß alle, auch noch so geringe Veränderungen des Blutes irgendwie auf die Gesundheit Einfluß haben und sie mehr oder weniger erschüttern. Die Grundstoffe zu diesem Ergänzungsmaterial sind natürlich den festen und flüssigen Nahrungsmitteln entnommen, welche der Mensch genießt, die aber zu ihrer Verwendbarkeit be sondere Beimischung von Körpsrsäften erfordern. Den sauren Säften, welche der Magen, behufs der Verdauung absondert, fällt namentlich die Aufgabe zu, die Fleischspeisen aufzulösen, dagegen dient die Galle zur Verarbeitung jener . Stoffe, welche zur Blut- und Leibeserneuerung dienen; ferner gehören hierzu die Drüsen des Dünndarmes und Dickdarmes. Die für die Bluterneuerung nöthigen Stoffe werden aufgesogen, das andere ausgeschieden, der ganzeProzeß ist die Verdauung. Es wird Jedem, wenn er das soeben Ge sagte bedenkt, einleuchten, welche Rolle die Verdauung und mit ihr die richtige Zusammensetzung des Blutes für die Ge sundheit des Körpers bilden, wie aber auch von einer mangel haften Verdauung und infolge dessen auch schlechten Blutbildung eine sehr große Anzahl von meist sehr langwierigen, die Ge sundheit untergrabenden, schließlich zum Siechthum führenden Leiden hervorgerufen werden können: Gicht und Rheuma tismus, offene Wunden, Pimpeln im Gesicht, Bleichsucht, Trägheit, entstellende und ekelhafte Hautausschläge, Müdig keit der Glieder, Unlust, Appetitlosigkeit, Hypochondrie, Hysterie, Hämorrhoiden, Schmerzen im Magen und den Gedärmen, Verstopfung, Blähungen, Schwindel, Krampf rc. sind alles Erscheinungen, welche von ein und demselben Ur übel erzeugt werden können und mit dessen Beseitigung auch wieder verschwinden. Nicht genug kann jedoch gewarnt werden, bei diesen Leiden zu solchen Mitteln zu greifen, deren Wirkung zu scharf und für die Organe schwächend ist, sondern man wähle ausschließlich solche Arzneimittel, welche den Verdauungsapparat zu größerer Thätigkeit milde an reizen, überflüssige Galle und Schleimabsonderungen successive entfernen, ohne für den Körper schädliche Folgen zu haben, wie dies z. B. bei den rühmlichst bekannten Apotheker R. Brandts Schweizerpillen in hervorragender Weise der Fall ist. Man findet die von Apotheker R. Brandt in Schaff hausen (Schweiz) dargsstellten Schweizerpillen in Blechdosen mit 50 Pillen L 1 Mark, und ä 15 Pillen zu 35 Pfg. und sind daselbst auch eine Reihe ärztlicher Gutachten über die vortreffliche Wirkung der Pillen zu Jedermanns Einsicht gratis zu erhalten in Leipzig in der Engelapotheke (Haupt depot), in Chemnitz in der Nicolaiapotheke, in Glauchau in der Kronenapotheke, in Waldheim beim Apotheker Wimmer. Jede ächte Schachtel ist mit einer rothen Etiquette, worin das Schweizerkreuz und der Namenszug des Fabrikanten steht, versehen. ^41264^611. änzlicher Ausverkauf W meines großen Möbel-, u Polster- W bedeu- tend herabgesetzten Preisen. Hemm» Mw, Glauchau. Carlstraße 3. Die Hamburger Lcke-gMW von Fritz Steindorff, Lamburg, Kielerstraße 68, versendet u. Nachnahme einen ff. Campinas Kaffee, 9 Pfund per Post franco und zollfrei Mk. 9. — von 60 Pfund an per Bahn franco u. zollfrei ü Pfv. 95 Pf. Obigen Kaffee kann ich als wirklich feinschmeckend empfehlen, für reelle Waare wird garantirt. — Für etwa erbetene Muster bitte 10Pf.-Marke beizufügen. Hausverkauf. Ein Haus, enthaltend 3 Wohnstuben mit dem nöthigen Zubehör, steht aus freier Hand zu verkaufen. Näheres sagt die Expedition d. Bl. Der bewährteste magenftärkende und erwär-W inende Appetit und Ver-A dauung unterstützende Magen-1 liqueur ist derüberallbeliebleächtel Vv Bergelt s Magenbitter R von Richard Baumcyer inW Glauchau. 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Benno Richter mit Alma Schmidt in Leisnig. — Richard Haase in Tautendorf mit Sidonie Naumann in Leisnig. Vermählt: Heinrich Noch in Cölln a. E- mit Katharine Damm in Meißen. — Lehrer Robert Schirmer mit Marie Stille in Penig- — Otto Braun in Niederlangenau bei Freis berg mit Margarethe Heine in Schleuhig bei Leipzig. Gestorben: K. S. Hauptmann v. d. Armee Heinrich Freiherr von Keller in Dresden. Bei lag von E. L. Kästner, verantwortlich lür Redaction, Verlag und Druck E. Kästner in Waldenburg.