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nehmen. Rußland Se. p- Feuilleton. Grm Zum Und lenla der j Die Schuld der Vereinigten Staaten im vergangenen Monat um 9,690,000 Dollars genommen. Im Staatsschätze befanden sich April 233,730,000 Dollars. Mk. dena richt den Heba schul Gros der Wal nützi 450< versi 12,8 der 188« lehm Lani Krai Anst stum 15,0 den 600< und Anfl kreis baut« und So« Bru W gani mass war hat ab- ult. finden, um gegen die Verhaftung Dillon's Protest einzulegen. Parnell und andere Häupter der Liga würden, wie es heißt, an dem Meeting Theil Aus dem Muldenthale. *Waldenburg, 5 Mai. Heute Mittag ist Naci Veri gezo halt« lade und Pfu Diel vorg such! den durd an i ( Wa sich wob sich Ebe ja s End nach zu > in j Es nur dies» mat gani Aus Durchlaucht der Fürst von Reuß-Köstritz nebst Töch tern I. I. D. D. Prinzessinnen Leonore und Elisa beth, von Köstritz kommend, zum Besuch der Fürstlich Schönburgischen Familie, auf Schloß Waldenburg eingetroffen. *— Herr Gottschald aus Chemnitz, welcher näch sten Dienstag im hiesigen Gewerbeverein mit dem amerikanischen Bell-Telephon experimentiren wird, ist Vertreter der Chemnitzer Telegraphen-Bauanstalt von Hermann Pöge. Wir machen besonders auf diesen Vortrag aufmerksam, weil uns mitgetheilt worden ist, daß das Bell-Telephon in Verbindung mit dem Mikrophon (Hörinstrument) die überra schendsten Erfolge liefere. Es werden unter Anderm auch ein oder zwei längere Drahtleitungen hergestellt werden, welche zu den Demonstrationen mit dem Telephon dienen sollen. Der Herr Vortragende wird sich, wie wir hören, besonders über die Anlage von Fernsprechern in Privathänsern, in industriellen Etablissements u. s. w. verbreiten. — Bei dem am 3. d. Nachmittag auftretenden Gewitter zündete der Blitz das Slallgebäude des Gutsbesitzers Graichen in Oberelsdorf bei Penig, wodurch selbiges total niederbrannte. — Bei Räumung der Abtrittgruben auf dem Zwickauer Bahnhofe wurde am 4. d. vormittags in einer Abtrittschlotte ein neugeborenes Kind weiblichen Geschlechts gefunden. Wie lange dasselbe dort ge legen und ob hier ein Verbrechen vorliegt, darüber sind die nöthigen Erörterungen im Gange. wohl bemerkt hatte, welcher zwischen Bruder und Schwester herrschte, mit seiner gewöhnlichen Gerad heit, ob Orso allein mit Fräulein Colomba zu sprechen wünsche, und erbot sich, in diesem Falle mit seiner Tochter in das anstoßende Zimmer zu gehen. Aber Orso dankte schnell und erwiderte, sie hätten Zeit genug, in Pietranera mit einander zu plaudern. Dies war der Name des Dorfes, wo er fortan wohnen sollte. Der Oberst nahm dann seinen Platz auf dem Sopha wieder ein, und Miß Lydia, nachdem sie mehrmals versucht hatte, die schöne Colomba zum Sprechen zu bringen, gab die Hoffnung auf und bat Orso, ihr einen Gesang von Dante vorzulesen, der ihr Lieblingsdichter war. Orso wählte den Gesang von der Hölle, in welchem sich die Episode von Franzesca da Rimini befindet, begann zu lesen und declamirte so gut als möglich die herrlichen Terzinen, welche so schön die Gefahr schildern, unter vier Augen ein Buch von Liebe zu lesen. Je länger er las, desto näher rückte Colomba dem Tische; sie hob den Kopf empor, den sie gesenkt hatte; ihre Augen sprühten ungewöhnliches Feuer, sie erröthete und erblaßte abwechselnd und bewegte sich krampfhaft auf ihrem Stuhle hin und her. Be wunderungswürdige italienische Organisation, die um die Poesie zu begreifen, keines Pedanten bedarf, der ihr die Schönheiten derselben erklärt. Als Orso zu Ende war, rief sie: „Wie schön ist das! wer hat das gemacht, mein Bruder?" Orso kam ein wenig in Verlegenheit, und Miß Die Erwartung, daß am 29. v. M. das Rescript veröffentlicht werden würde, welches Alexander II. bereits vollzogen hatte, um den Reichsrath zu erweitern und mit einigen constitutionellen Befugnissen auszustatten, hat sich nicht erfüllt. Alles bleibt wie zuvor Unsicherheit und ängstliche Spannung; nirgends zeigen sich Spuren, daß eine kräftige leitende Hand die Zügel in die Hand ge nommen, die aus der Verwirrung herausführen wird. Dagegen werden die Proklamationen der Nihilisten täglich unverschämter verbreitet; es ist leider eine traurige Thatsache, daß der Nihilismus wieder in ganz bedenklichem Wachsen begriffen ist. Die Regierung hat sich mit ihrem allzu schroffen Vorgehen, durch welches natürlich in erster Linie das friedliebende Volk getroffen wurde, keinen Dienst geleistet; es scheint leider, als habe man vollständig den Kopf verloren. Die Presse wird in ganz un erhörter Weise gemaßregelt; bereits ist die „Molwa", eins der anständigeren russischen Blätter, einge gangen; die Censur hat das Blatt durch wieder holte harte Strafen, so z. B. durch Entziehung der Anzeigen und des Einzelnverkaufs, sowie durch zeit weilige Unterdrückung völlig zu Grunde gerichtet. Gegen die auswärtige Presse ist man gegenwärtig so rücksichtslos, wie man es vor fünfzig Jahren kaum gewesen; alles , wird gestrichen, was irgend des Telegraphirens werth erscheint, gleichviel welcher Art es ist. Ter „Wiener Allg. Ztg." meldet aus Odessa: Der Jelisabetgrader Judenkrawall entstand durch Gezänke und Schlägerei eines jüdischen Schank- wirthes mit einem russischen Gast, welcher ein Glas zerbrach. Die Menge schrie empön auf: „Man schlägt die Unseren!" Hierauf überfielen die Volks massen die Synagogen und Judenbuden. Einzelne von jüdischer Seite abgefeuerte Schüsse erhöhten die Volkserbitterung. Raubanfälle haben nicht statt gefunden; aber der Pöbel plünderte, zerriß oder zerstreute die Waaren und beraubte einzelne Paffan- len. Ueber hundert Häuser sind demolirt, körper lich Beschädigte sind über zweihundert constatirt. Die gegen die Exzedenten getroffenen Maßregeln wurden durch den Zutritt der Bauern an der Aus führung verhindert. Vierhundert Unruhestifter sind verhaftet; die Georgimesse wurde verschoben. Die Chausseen sind mit Kavalerie besetzt. Zur Erläu terung dieser Crawalle schreibt die „Köln. Ztg." Bekanntlich wird Ostern von den Russen als größ tes Fest gefeiert. Es geht dann regelmäßig etwas bunt zu, namentlich an den unmittelbar auf das Fest folgenden Tagen. Dann wird gewöhnlich der letzte Heller durch die Kehle gejagt. In Jelisabet- grad macht das Volk natürlich von der Regel keine Ausnahme. Von den Bauern, dis aus der Um gegend in die Stadt gekommen waren, hatten die meisten Alles vertrunken, einige sogar ihre Stiefel. Händler, Schacherer, vorwiegend wie überall Juden, Aus dem Sachsenlande. — Der König und die Königin von Sachsen werden, wie der „Rh. Courier" meldet, schon Mitte Mai in Ems zum Kurgebrauch eintreffen. Ueber das Absteigequartier der Hohen Herrschaften verlautet noch nichts Bestimmtes. — Seit einiger Zeit wird durch Reclame im Jnseratenblatt des Kladderadatsch ein sogenannter „Knopflocharbeiter" von einer englischen Firma an gepriesen, welcher die Anfertigung von Knopflöchern für alle Stoffe, vom feinsten Batist bis zum stärk sten Tuch, ungemein erleichtern soll. Der anschei nend geringe Preis (3 Mk.) verleitet so manche Näherin, sich zur Erleichterung ihrer mühseligen Arbeit das Instrument anzuschaffen — aber nur, um die absolute Unbrauchbarkeit des gepriesenen Werkzeuges kennen zu lernen. Dies zur Warnung! — Die Störung des Gottesdienstes in einer Kirche oder in einem anderen zu religiösen Ver sammlungen bestimmten Orte durch Erregung von Lärm oder Unordnung wird nach § 167 des Straf gesetzbuches mit Gefängniß bis zu 3 Jahren bestraft. In Bezug auf diese Bestimmung hat das Reichs gericht, III. Strafsenat, durch Urtheil vom 23. Februar d. I. ausgesprochen, daß die Strafe wegen Störung des Gottesdienstes eintritt, gleichviel ob der Störende in der Kirche oder außerhalb derselben sich befindet, sofern nur der von ihm erregte Lärm in der Kirche störend wirkt. — Die königl. Kreishauptmannschaft zu Dresden hat auf Grund § 11 des Reichsgesetzes gegen die gemeinfährlichen Bestrebungen der Socialdemokratie vom 21. October 1878 die Druckschrift: „Arbeiter- Liederbuch. — Gedichte und Lieder freisinniger und besonders socialdemokratischer Tendenz, von Her- wegh, Freiligrath, Geib und Anderen. Chicago, Verlag von G. A. Lönnecker, 98. Market-Straße." verboten. — Seit einiger Zeit wurde von der Leipziger Polizei auf einen raffinirten Betrüger gefahndet, welcher in die Wohnungen dortiger Gewerbetreiben der, Beamten, Professoren u. s. w. während deren Abwesenheit erschienen war, stets ein versiegeltes Packet überbracht und unter dem Vorgeben, das dasselbe irgend eine Vereinsangelegenheit oder sonst wichtiges Document enthalte, darauf einen Betrag von 2, 3 und mehr Mark zu erschwindeln gewußt hatte. Dem Adressaten mar stets die Zustellung unbekannt und bei Oeffnung des Packetes fand sich nur Maculatur darin vor. Diese Betrügereien hatten sich gerade auf 30 einzelne Fälle, bei einem derselben in Höhe von 15 Mk. belaufen, als es, nach dem Berichte des „Tageblattes", endlich am 3. d. gelang, des ausgefeimten Gauners in der Person eines Tapezierers habhaft zu werden und ihn dingfest zu machen. — Am 4. d. früh wurde aus dem Döbitzteiche bei Crimmitschau die Leiche der 21jährigen Agnes Bertha verehel. G. gezogen. Die junge Frau, welche mit ihrem eigenen Vater in unerlaubten Verhält nissen gelebt haben soll, hat, nachdem die Folgen nicht ausgeblieben, ihrem Leben freiwillig ein Ende bereitet. Der unnatürliche Vater wurde verhaftet. — In Werdau wurden am 3. d. von dem ver pflichteten Fleischbeschauer Herrn Regel in einem geschlachteten Schweine Trichinen entdeckt. Die nöthigen Vorsichtsmaßregeln sind sofort getroffen worden. — Herr vr. Riedel in Dippoldiswalde berichtet über die in Ulberndorf in einer Feime aufgefundene Frau: Am 4. April hat sich die gemüthskranke Frau in später Abendstunde vom Hause und Orte ent fernt, um sich, wie sie gestanden haben soll, im Teiche bei der Teichmühle zu ertränken. Zu Folge Verirrens an jene Ulberndorfer Strohfeime gelangt, ist sie in sie hineingekrochen, so daß sie von Außen nicht zu bemerken gewesen. In der Feime scheint ihr die Idee gekommen zu sein, verhungern zu wol len, ist daher in ihr verblieben. In den folgenden 24 Tagen will sie nicht das Mindeste genossen und nur des Nachts einige Male aus dem 30 Schritte entfernten, am Fuße des Hanges vorbeifließenden Wassergraben, zu dem sie sich kriechend geschleppt, Di auch i nachd« Eisen' bgunx lebhaf Woche Zsitbe g-wäh -<!orzu Meri Wien, die M seiner Nahe, den ' sitzt 6 Deuts den L bchst darun Ne- erzähl Von P- stamm Glöckn Evren Lydia antwortete lächelnd, es sei vor einem floren- tinischen Dichter, der schon vor mehreren Jahrhun derten gestorben. „Ich werde Dir den Dante zu lesen geben, wenn wir in Pietranera sind," sagte Orso. „Mein Gott, wie schön dies ist!" sagte Colomba nochmals und wiederholte sodann drei bis vier Ter zinen, die sie behalten hatte, erst leise, dann ganz laut und mit viel mehr Ausdruck, als ihr Bruder sie gelesen hatte. Miß Lydia war sehr erstaunt. „Sie scheinen die Poesie sehr zu lieben," sagte sie. „Wie sehr beneide ich Sie um das Glück, Dante als ein noch neues Buch lesen zu können." „Sie sehen, Miß Nevil," sagte Orso, „was die Verse Dantes vermögen, da sie eine kleine Wilde so anregen, die Nichts kennt, als ihr Paternoster. .. Doch ich irre mich. Colomba gehört ja zur Zunft. Schon als Kind machte sie Verse, und mein Vater schrieb mir, sie sei die größte Voceratrice in Pie tranera und zwei Stunden im Umkreise." Colomba warf einen bittenden Blick auf ihren Bruder. Miß Nevil hatte von den corsischen Jm- provisatricen sprechen gehört und war sehr begierig, eine zu hören. Sie bat deshalb auch Colomba so gleich, ihr eine Probe ihres Talentes zu geben. Orso sträubte sich dagegen, und es reute ihn sehr, daß er sich der poetischen Anlagen seiner Schwester erinnert hatte. Vergeblich schwur er, es gebe nichts so Plattes, als eine corsische Ballade. (Fortsetzung folgt.) Colomba. Corsisches Lebensbild von Prosper Meremse, deutsch von Audolph Wükdener. (Fortsetzung.) Miß Lydia war hoch erfreut, als sie sah, daß Colomba, die sich zuerst nicht mit an den Tisch setzen wollte und nur auf den Wink ihres Bruders nachgegeben hatte, als gute Katholikin das Zeichen des Kreuzes machte, ehe sie die Speisen berührte. „Gut," sagte sie bei sich selbst, „das ist „urcorsisch." Und sie hoffte mehr als eine interessante Beobach tung an der jungen Vertreterin der alten corsischen Sitten zu machen. Orso dagegen fühlte sich augen scheinlich etwas unbehaglich, weil er fürchtete, seine Schwester möchte etwas thun, was allzusehr nach ihrem Dorfe röche. Aber Colomba beobachtete ihn ohne Unterlaß und regelte alle ihre Bewegungen nach denen ihres Bruders. Bisweilen betrachtete sie ihn starr mit einem solchen seltsamen Ausdrucke von Bedrübniß, und wenn in einem Augenblicke die Augen Orso's den ihrigen begegneten, so wendete er sie gewiß zuerst ab, als wollte er sich einer Frage entziehen, die seine Schwester im Stillen an ihn richtete und die er nur zu gut verstand. Man sprach französisch, denn der Oberst konnte sich im Italienischen nicht gut ausdrücken. Colomba verstand das Französsische und sprach selbst die wenigen Worte ziemlich gut aus, die sie mit ihren Wirthen wechseln mußte. Nach dem Essen fragte der Oberst, der den Zwang hatten die Betrunkenheit der Leute benutzt, um sie zu übervortheilen. Amerika.