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SllMilM TmMM Erscheint täglich mit Ausnahme der Tage nach Sonn- und Festtagen. Beiträge sind erwünscht und werden eventuell honorirt. Annahme von Inseraten für die nächster- Icheinends Nummer bis Mittags 12 Uhr des vorhergehenden Tages. ttttd aldenburger Anzeiger. Der Abonnementspreis beträgt vierteljähr lich 1 Mk. 50 Pf. Alle Postaustalten, die Expedition und die Colporteurs dieses Blattes nehmen Be stellungen an. Inserate pro Zeile IV Pf., unter Eingesandt 20 Pf. Amtsblatt für den Stadtrath zu Waldenburg. 18««. 22. Mittwoch, den 28. Zannar Bekanntmachung. Die für die bevorstehende Reichstagswahl aufgestellte Wählerliste für die Stadt Waldenburg, welche einschließlich der exemten in der Stadt flur gelegenen Grundstücke der Herrschaft Waldenburg einen einzigen Wahlbe zirk bildet, liegt vom SO. dieses Monats an zu Jedermanns Einsicht in der hiesigen Nathsexpedition aus. Unter Bezugnahme auf § 8 des Wahlgesetzes für den Reichstag vom 31. Mai 1869 und 3 des zur Ausführung dieses Gesetzes unterm 28. Mai 1870 erlassenen Reglements wird solches hierdurch bekannt gemacht und be sonders darauf hingewiesen, daß etwaige Einsprachen gegen diese Liste binnen 8 Tagen nach Beginn der Auslegung bei dem unterzeichneten Stadtrath an zubringen sind und daß nur diejenigen zur Theilnahme an der Wahl berech tigt sind, welche in der Wählerliste verzeichnet stehen. Waldenburg, am 26. Januar 1880. Der Stadtrath. Crmrady. KnhMtilüt ans UieLcmMtndurgtt Kmer. Statt»» Waldenburg der Muldenthalbahn. Auf dem Rathskeller zu Waldenburg solle» Montag, den 2. Febrnar 1880, von Dormittags 9 Ithr an 372 Stück fichtene Stämme von 11- 50 om. Miltenstärke, 28 2 kieferne - - 12 -33 2 2 112 r tannene - r 13-30 2 - 8 s eichene - - 24-44 - - 3 2 birkene - - 27—30 S 2 im Forst, Naun- 4 - eichene Klötzer - 28—67 - Oberstärke, ' dorf und Callen- 4 2 fichtene - 25—29 2 2 berger Holze, 1350 2 - Stangen - 4-6 - Unterstärke, 2590 2 2 2 - 7-9 - - 1405 2 2 2 10—12 2 2 45 r - - - 13 — 15 - daselbst Mittwoch, de» 4. Februar 1880, von Wormittags 9 Mßr an 2 Rmtr. eichene Nutzscheite, 1 Meter lang, 8 - fichtene Nutzrollen, 4 - - 13 - eichene Scheite, 12 - Nadelholz-Scheite, 9 - Nadelholz-Rollen, 7 - Nadelholz-Stöcke, 6,8 Hundert Laubholz-Reisig, 132,7 - Nadelholz-Reisig, unter den im Termine bekannt gemacht werdenden Stämmen, Klötzern und Stangen entweder gegen sofortige Bezahlung oder zum mindesten gegen Erlegung des fünften Theils der Erstehungssumme, bei allen übrigen Hölzern nur gegen sofortige volle Bezahlung meistbietend versteigert werden. Nähere Auskunft ertheilt Herr Revierförster Zeis in Waldenburg. Fürstlich Schönburg'sche Forstverwaltung zu Waldenburg. im Forst, Naun dorf und Callen- berger Holze, *Waldenburg, 27. Januar 1880. Politische Rundschau. Deutsches Reich. Unser Kaiser empfing am 26. d. den bisherigen russischen Gesandten von Oubril in feierlicher Audienz zur Entgegennahme seines Abberufungs schreibens. Der neuernannte Botschafter Saburoff ist am 26. d. in Berlin eingetroffen. Der Kronprinz, der am 28. d. nach Pegli ab reist, dürfte erst am 10. März wieder von dort zurückkehren, und zwar allein, d> die Kronprin zessin mit den Kindern wahrscheinlich noch längere Zeit in Italien -verweilen wird. Der Kronprinz kehrt zurück, um der Enthüllung des Denkmals der Königin Luise am 12. März im Thiergarten bei zuwohnen, er wird nach dem Geburtstag des Kai sers, 22. März, wiederum seine Familie in Pegli aufsuchen, um dann erst im Mai mit derselben nach Berlin zurückzukehren. Der „Frankf. Ztg," wird mitgetheilt, daß der - Reichskanzler Fürst Bismarck abermals eine Venen- entzündung am Knie turchzumachen gehabt habe und sich in Folge dessen in einem sehr nervösen Zustande befinde. Trotzdem hat sich der Kanzler aber nicht abhalten lassen, am 26. d. abends 6 Uhr in Berlin einzutreffen. Im preußischen Herrenhause widerlegte in der Debatte über das Nothstandsgesetz für Oberschle sien Fürst Pleß die im Abgeordnetenhause erhobenen Vorwürfe gegen die Lalifundienbesitzer und hob hervor, der Großgrundbesitz habe in Schlesien das Möglichste gethan, um Nothständen vorzubeugen. Er und sein Vater hätten mit erheblichen Opfern Eisenbahnen und Chausseen gebaut, Waisenanstalten und Krankenhäuser gegründet. Der Nothstand sei durch den Wucher und die Mißernte entstanden. Das Gesetz wurde übrigens «n d1oe angenommen. Die „Germania" schreibt: Mit der Haltung der nationalliberalen Presse harmonirt das in Abgeord netenkreisen kursirende Gerücht von einer vollständi gen Aussöhnung des Reichskanzlers mit Herrn v. Bennigsen. Man spricht sogar von einer Be rufung des nationalliberalen Führers in das Staats ministerium als Finanzministers an Stelle Bitters, dessen Glück und Geschick in Varzin Mißbehagen errege. Wenn auch die letzte Meldung mindestens verfrüht ist, steht doch eine Annäherung der Natio nalliberalen an die Regierung fest, und es unterliegt keinem Zweifel, daß auch die mehr »ach liiiks neigen de» Nasionalliberale» des Reichstages dem neuen Militärgesetze ihre Zustimmung geben. Die Vorlage über den Schutz gewerblicher Ar beiter gegen Gefahre» für Leben und Gesundheit, welche dem Bundesrath zugegangen ist, bezieht sich auf Fabriken, welche Arbeiter in geschlossenen Räu men beschäftigen, und auf gewerbliche Anlagen, in welchen durch elementare Kraft bewegliche Maschinen Verwendung finden. Die hessische Regierung hat aus Veranlassung eines Antrages auf Maßregeln gegen denWucher dem Ausschüsse der Kammer mitgetheilt, daß sie sich im Bundesrath gegen Wiedereinführung einer Zins taxe und gegen Beschränkung der Wechselfähigkeit, dagegen für strafrechtliches Vorschreiten gegen die wucherische Ausbeutung der Noth, der Unerfahren heit und des Leichtsinns ausgesprochen habe und we sentlich mit den von der Neichstagscommission wegen Bestrafung des Wuchers gemachten Vorschlägen ein verstanden sei. Oesterreich. Im Abgeordnetenhause beantragte am 20. d. der Abg. Fux eine allgemeine, gleichmäßige und gleich zeitige Reducirung der Heere, welche das gegen seitige Machtverhältniß der Staaten nicht alteriren würde. Schöner Gedanke! Ungarn. Im Unterhaus bekämpfte der Ministerpräsident Tisza den Antrag des Abg. Alocsary auf eine Par lamentsenquete betreffs der letzten Straßenkra walle und gab ein offizielles Expos« über die statt- gehabten Vorfälle. Abg. Szalagrfi beantragte die Vertagung der Debatte bis 28. d., sowie Druckle gung und Vertheilung der vom Minister bei dem Exposä benützten Documente. Minister Tisza wil ligte in die Vertagung, bekämpfte aber die Druck legung und erklärte, er mache daraus eine Kabinets- frage. Das Haus beschloß die Vertagung, verwarf jedoch die Drucklegung mit 146 gegen 115 Stimmen. Frankreich. In der Kammer beantragte Louis Blanc die Aufhebung aller das Vereins recht und das Ver sammlungsrecht regelnden Gesetze; die Kammer sah sich aber nicht bemüßigt, auf diesen frommen Wunsch einzugehen und lehnte den Antrag mit 322 gegen 162 Stimmen ab. In Frankreich führt das Großkapital auch das große Wort. Wie der Telegraph mit großer Aus führlichkeit aus Paris meldet, haben am Sonntag daselbst 3000 Besitzer türkischer Fonds unter dem Vorsitze Keratrys einstimmig beschlossen, ein Schreiben an den Präsidenten der Republik zu richten, in welchem gegen das letzte financielle Uebereinkommen der Pforte mit den Banquiers von Galata, durch welches die französischen Forderungen zum größten Theile ihres Unterpfandes beraubt würden, protestirt wird. Sollte die Berücksichtigung der Wünsche der Fondsbesitzer verweigert werden, so würden dieselben in Gemäßheit des Berliner Vertrages, welchen alle Regierungen in anderen Fragen zur Geltung ge bracht hätten, die Ernennung einer internationalen Commission zur definitiven Wahrung der beständig bedrohten und durch den Jrade des Sultans vom 11. November v. I. bereits thatsächlich verletzten Interessen der ausländischen Gläubiger verlangen. Das Schreiben sollte dem Präsidenten Grevy noch Sonntag Abend überreicht werden. Spanien. Der Colonialminister will den Cortes mit dem Budget für Kuba einen Gesetzentwurf vorlegen, durch welchen er zur Aufnahme einer Anleihe von 60 Millionen Piaster ermächtigt wird, mit welcher alle früheren Anleihen Kubas getilgt werden sollen. Die neue Anleihe soll durch die Zölle Kubas garantirt werden. Italien. Der Senat hat den Gesetzentwurf über den Rückkauf der römischen Eisenbahnen angenommen. Ueberall wird das System der Staatsbahnen ver folgt.