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Sächsischer Landes-Anzeiger : 01.05.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-05-01
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512384622-188605010
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512384622-18860501
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-512384622-18860501
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsischer Landes-Anzeiger
-
Jahr
1886
-
Monat
1886-05
- Tag 1886-05-01
-
Monat
1886-05
-
Jahr
1886
- Titel
- Sächsischer Landes-Anzeiger : 01.05.1886
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n NN — «.ZaWmg. AbonnementSpreiS: r«r «nvatteiische — jeden Wochentag klbend (mit dem Datum des folgenden Tages) zur Versendung gelangende — iliiittS-Anzeiger mit Beiblättern kostet Monatlich 60 Pfg. bei den Ausgabestellen in Chemnitz und den Vororten, sowie bei der Post. (Eingetragen unter Nr. »«»».) gm 4. Quartal erscheint für Abonnenten Mesbiich (Weihnachtsbeigabe) ».Anzeigers. Sächsischer »erlag: Alexander Wiede, Buchdruckerei, Chemnitz. mit „Chemnitzer Stadt-Anzeiger". Sonnabend, 1. Mai 1886. JusertiouSpreiS: Raum einer schmalen Korpuszeile 16 Pfg.; — ReName (Ispaltige Petnzeile) 30 Pfg. — BeiWiederholung großer Annoncen Rabatt. Bet Bestellungen von Auswärts wolle mau Jnsertionsbetrag (in Briefmarken) beifügen UeoSilben Korpusschrist bilden ca. 1 Zeile). Annoncenannahme-, nur bis Vormittag. Erpkbitii« und Redaktion: Chemnitz, Theaterstrahe Skr. ü. Telegramm-Adr.: Wiede'« Anzeiger, Cbemnitz. Fernsprechstelle Nr. M. M«a: „Tägliches UnterhaUungsblstt " m» hinmistisch illastmte- Somtagsblait „Lustiges Bilderbuch". Amtliche Bekanntmachungen sächsischer Behörden. Aufgebot-Verfahren. Behufs t. Krastloserkläruug de- von der Reichs» »ankstelle zu Chemnitz unter dem 80. Junt 1881 für die Sparkassenverwaltung ,u Adorf b. Plauen unter Nr. 1180 ausgestellten, über bei gedachter Reichs» bankstelle hinterlegte 21,800 Mark Werthpapiere lautenden Pfandbriefs, 2. Löschung von Zweihundert Thalern 8 gr. — Convent.-Geld oder Zwei hundert und Fünf Thalern 27 gr. — im 14»Thalersuße unbezahlte, aus der Schweiger'schen Konkursmasse der Maurer-Jnnung zu Chemnitz überwiesene ms dem das Hausarundftück des Bäckers Johann Gottlieb Zschacke in Lhemmtz betreffenden Folium S02 des Grund- und Hypothekenbuchs für Chemnitz Rubrik III isl aub l, unterm 25. April 1848 hypothekarisch eingetragene Kaufgelderforderung ist auf Antrag zn 1. des StadtrathS zu Adorf, zu 2. des Hausbesitzers und Bäckermeisters Herrn Johann Gottlieb Zschacke in Cbemnitz vom Unterzeichneten Amtsgerichte das «ufgebotsversahreu zu eröffnen beschlossen worden. Ts werden daher zu 1- der Inhaber der Urkunde, zu 2. alle Diejenigen, welche an die Hypothek aus irgend einem Grunde Ansprüche zu haben glauben, andurch geladen, in dem zu 1 auf den 2. November 1886, BormittagS 10 Uhr, zu 2. aus den IS. Juni 1886, Vormittag- 10 Uhr, vor dem Unterzeichneten Amtsgerichte augesetzten Aufgebotstermine sich bez. ihre Ansprüche anzumeldeu b-z. oä 1. die betreffende Urkunde vorzulegen, widrigen» fall« auf weiteren Antrag zu 1. die Krastloserkläruug der Urkunde, zu 2. die Löschung der gedachten alten Hypothek unter Ausschluß der Ansprüche der etwaigen Berechtigten verfügt werden wird. Königliches Amtsgericht Chemnitz. Ueber das Vermögen des ins Ausland ausgetretenen Strumvfzvaaren> Geschäfts-Inhabers Franz Theodor Schönfeld in Chemnitz wird heute am 2d. April 1886, Vormittags '>,10 Uhr, das Concursversahren eröffnet. Der Rechtsanwalt Hammer in Chemnitz wird zum EoncurSverwalter ernannt. Eoncurssorderungen sind bis zum 28. Mai 1886 bei dem Gerichte an zumelden. ES wird zur Beschlußfassung über die Wahl eines anderen Verwalter-, sowie über die Bestellung eines Gläubigerausschusses und eintretenden Falles über die in Z 120 der Concursoronung bezeichnten Gegenstände aus den 17. Mai 1886, Vormittags 10 Uhr, und zur Prüfung der angemeldeten Forderungen auf deo 11. Juni 1886, Vormittags 10 Uhr, vor dem Unterzeichneten Gerichte Termin anberaumt. Allen Personen, welche eine zur Concursmaste gehörige Sache in Besitz haben oder zur ConcurSmasse etwas schuldig sind, wird ausgegeben, nichts an den Gemeinschuldner zu ver abfolgen oder zu leisten, auch die Verpflichtung auferlegt, von dem Besitze der Sache und von den Forderungen, für welche sie aus der Sache abge sonderte Befriedigung in Anspruch nehmen, dem EoncurSverwalter bis zum 31. Mai 1886 Anzeige zu machen- Königliches Amtsgericht zu Chemnitz. Ueber das Vermögen des DrechSlermeisterS Heinrich Erasmus Grünzig in Chemnitz wird heute am 28. April 188S Nachmittags '/»6 Uhr das Kon kursverfahren eröffnet. Der Rechtsanwalt von Stern in Chemnitz wird zum Konkursverwalter ernannt. Konkurssorderungen sind bis zum 26. Mai 1886 bei dem Gerichte anzumelden. Es wird zur Beschlußfassung über die Wahl eines anderen Verwalter-, sowie über die Bestellung eines Gläubigeraus- schusses und eintretenden Falles über die in 8 120 der Konkursordnung be- zeichneten Gegenstände auf den M Mai 1886 Vormittags 10 Uhr und zur Prüfung der angemeldeten Forderungen auf den S. Juni 1886 Vormittag- 10 Uhr vor dem Unterzeichneten Gerichte Termin rmbrraumt. Allen Personen, Welche eine zur Konkursmasse gehörige Sache in Besitz haben oder zur Kon kursmasse etwas schuldig sind, wird aufgegeben, nichts an den Gemeinschuldner zu verabfolgen ober zu leisten, auch di« Verpflichtung auferlegt, von dem Besitze der Sache und von den Forderungen, für welche sie aus der Sache abgesonderte Befriedigung in Anspruch nehmen, dem Konkursverwalter bis zum 31. Mai 1886 Anzeige zu machen. Königliches Amtsgericht zu Chemnitz. Im Handelsregister für den Stadtbezirk deS Unterzeichneten Amtsgerichts wurde heut« auf Folium 2868 verlautbart, daß Herrn Friedrich Hugo Beckert in Chemnitz für die Firma Chemnitzer Flaschenbier-Handlung Louis Bernstein daselbst Prokura ertheilt worden ist. Chemnitz, am 28. April 1886. Königliches Amtsgericht. Im Havdelsregister für den Stadtbezirk deS Unterzeichneten Am!S> gerichls wurde heute auf Folium 2880 die Firma Hermann Hanewald in Chemnitz und als deren Inhaberin Frau Hulda Franziska verw. Hanewald daselbst, Besitzerin eines Drechslerwaarcn-Handelsgeschästs, einaelragen. Chemnitz, am 28. April 1886. Königliches Amtsgericht. In dem Concursversahren über das Vermögen deS inS Ausland aus getretenen Schneidermeisters Emil Hahn aus Grüna ist zur Abnahme der Schlußrechnung des Verwalters, zur Erhebung von Einwendungen gegen das Schlußverzeichniß der bei der Verlheilung zu berücksichtigenden Forderungen und zur Beschlußfassung der Gläubiger über die nicht verwerthbaren Ber- mögensstücke der Schlußtermin auf den 27. Mai 1886, Vormittags 10 Uhr, vor dem Königlichen Amtsgerichte Hierselbst bestimmt. Chemnitz, den 29. April 1886. Gerichtsschrciber des Königlichen Amtsgerichts. Telegraphische Stachrtchten. Bom 29. April. Wie«. Die Blätter melden, daß bei einem gestrigen Brande in Mährisch - Friedlaud 60 Häuser, darunter die Schule und d VemeivdehouS, eiugeäschert und acht Mensche« verunglückt find. Wien. In Brünn wurde nach der ,F. Ztg." der Kaufmann Carl Friedrich Linke, welcher bei der Allgemeinen Deutschen Credit- anstalt in Altenburg 300,000 Mark desraudirte, heut« verhaftet 50,000 Mark wurden vorgefnndrn, der Defraudant ist geständig. London. I» Folge starken UeberhandnehmenS des Räuber- «uwesenS in Binra. gab dcr Vicekönig von Indien, Graf Dufferin, Befehl, daß sofort vier indische Regimenter nach Rangun abgehen sollte», vo« wo dieselben in dar Inner« deS Landes vorgehe« werden, «m erforderlichenfalls die Insurgenten zu unterdrücken. Petersburg. Nachträglich wird bekannt, daß im Zusammen Hang mit de« Dyuamitfund in Aluta 270 Verhaftungen erfolgte», von deue« allerdings rin Theil wieder entlassen wurde. Die Sicher- heltSmaßregeln für die Rückreise deS Kaisers find wesentlich vermehrt. Beispielsweise veranSgable neuerdings die große russische Eisenbahn Gesellschaft 52 FreibilletS zweiter Masse für Geheimpolizisten nach Moskau vnd den Südstädtev. Das Gerücht von einer Kaiserreise «och den Ostsreprovinzen im Juli tritt stärker auf, findet jedoch wenig Glauben. Dergleichen ist die Behauptung. «S solle eine Art von Nachrevifiou in den Ostseeprovinzeu vorgevommeu werde», vielleicht ans Len Umstand zurückzusühren, daß in letzter Zelt vielfach dir Archive dnrchftöbert und in Ordnung gebracht werden —Vielfach besprochen wird di« plötzliche Berufung d«S Senator- WiSbnigratzki in den ReichSrath; derselbe war früher Direktor de» technologischen Institut», hatte dann im Ministerium der BolkSauskläruvg die technische« Schulen unter sich und wurde, al» von dem Rücktritt deS FiuanzministerS Bunge die Rede war, mehrfach als eventueller Nachfolger bezeichnet. Athen. Eine vo» der nationalen L ga projeetirte bewaffnete Manifestation wird für den Krieg demonstrtren. Athen. Di« Agencr HavaS schreibt: Die Ueberreichuug d-S Ultimatums und das darauf folgende Erscheinen der internationalen Flotte haben «ine große und gefährliche Gährnng hervorge- rufe». DaS Bvlk verlaugt, daß die Regierung der ungerechten Pression der fünf Mächte, namentlich nachdem Griechenland den Rath- schläge« Frankreich» zngestimmt, Widerstand leiste. Politische Rundschau. Chemnitz, de« 30. April. Deutsche- Reich. Herr v. Schlitze» hat, der »Germania" zufolg«, bestimmte Instructionen de» Fürsten Bismarck betreffs der Anzeigepflicht und der Revision der Maigesetze nach Rom überbracht. Die »Germania" «eint: E» solle bei den Verhandlungen in Rom, wo wieder der Schwerpunkt liege, ans die Eurie «in Druck in der Sach« und bezüglich der Frist der Entscheidung anSgrübt werden. — Wie die ultramontaue »Schlesische VolkSzeitung" in ihre» Wochenrundschau gelegentlich mitthrilt, soll Fürst Bismarck dem Bischof Kopp sogar gesagt haben, »er würde selbst nicht gegen die alsbaldig« Rückkehr der Orden, einschließlich der Jesuiten, etwas ein- zuweuden haben, aber," meint« er weiter, »von de« Miulstereollege« würden noch wohl einige darüber stolpern müssen." Wen« auch hier gewiß nur der Wunsch Vater de» Gedanken» in dem ultramontaue« Blatt ist, so zeigt sich doch wieder deutlich die unersättlich« Begehr lichkeit der Elericaleu: in dem Augenblick«, wo ihnen die größten Zugeständnisse gemacht werden, fordern st« schon mehr u»d mehr und sogar der .FriedeuSpapst" setzt, wie er den vier preußischen CeutrumS- Abgeordneten in Rom sagte, seine Hoffnungen für »etwaig« neue Kämpfe" auf da» „treffliche und um di« katholischen Interessen hoch verdiente, aufopfernde und ausdauernde" Eentrum. — L» wird mobil gemacht gegen Rußland — auf dem Gebiete der Zollpolitik. Ei« Artikel der »Köln. Ztg." schreibt Rußland die Abficht eine» Vernichtnngskampfe» gegen Deutschland» Erwerbs leben zu. Besonders interessant ist die in ihm enthalten« Drohung, Rnßland unfern Geldmarkt durch ein Verbot der Einführung russischer neuer Werthpapiere au unseren Börse» zu verschließen, namentlich im Zusammenhang mit der Behauptung, daß durch die beabsichtigte Herabsetzung de» Zinsfüße» für die russische Staatsschuld da» deutsche Nationalvermögen einen nach Millionen zählenden jährlichen Verlust erleiden würde. Auch ein Artikel der »Allg. Ztg." wendet sich gegen die russische Zollpolitik und schließt mit den Worten: »Kein Wunder, wenn eine weitgehende Verstimmung der betheiligteu industrielle« Kreis« bereit» Platz gegriffen hat, und wen« diese darauf hinzuwlrken suchen, daß die deulsche Regierung dabei nicht weiterhin den theil- nahmlosen «nd geduldigen Zuschauer spiele " Wir dürfe« «nS also aus eine Fortsetzung und Verschärfung der mit de» Holz- und Korn zöllen gegen Rußland eiugeleiteteu Attion gefaßt machen. — Bon dem König von Baiern ist an da» StaatSminlsteriu« der Auftrag gelaugt, dem Landtage eine Vorlage zu machen» welche dte Regelung der Verhältnisse der EabinetSkaffe zum Gegenstand hat. Infolgedessen haben die Minister mit hervorragenden Abgeordneten beider Fraktionen de» Landtags Fühlung genommen. Wie man hört, soll die Vorlage dahin gehen, eine Staatsavleihe von sehr namhaftem Betrage anfzunehmen, deren Zinsen «nd Tilgung durch jährliche Ab züge von der Civilliste gedeckt werden. Ueber di« Stimmung in Kammerkreisen gegenüber diesem Projekt verlautet, daß man auf ultramoutaner Seite demselben nicht abgeneigt ist, als Preis brr Zustimmung aber ein Ministerium Franckenstein fordert. Di- ultra montane Presse warnt eindringlich vor einer Regelung der Verhält- uiffe der EabinetSkaffe auf Kosten de» Landes. Wie zur Zeit di« Dinge stehen, ist e» fraglich, ob da» Ministerium Lutz die Vorlage einer Anleihe au die Kammer bringt. Eine dauernde Verpflichtung der Eivillist« würde übrigen- eine Verfassungsänderung bedingen, welche die Zustimmung einer Zweidrittelmehrheit im Landtage «fordert. — Ueber die Lage der in Russisch-Polen wohnenden Deutschen schreibt ein preußischer Officier, der im Kriege verwundet und invalide geworden und sich dann in Polen augekaust hat, der »Thorn. Ostd. Zig.", seitdem diese die Ausweisung der Deutschen aus Rußland be sprochen, sei Manches anders geworden. »Man nimmt mehr Rückficht auf uns Deutsche; immerhin ist nnsere Existenz gefährdet unk» wir erhoffen von dem deutschen Reiche und seinem mächtigen Kanzler, daß für uns etwa» geschieht. DaS „Hangen und Bangen in schwebender P-in" muß ein Ende nehmen. Täglich können wir den Au» weisung-befehl erwarten. Wir können versichern, daß Deutsche au» Polen mit ganz kurzem Termin auSgewieseu worden sind, die nicht nur einen regelrechten Paß, sondern auch einen Erlaubnißschein der russischen Regierung zum Aufenthalt in Rußland besaßen. „Ueberläufrr" sind in Schaaren auSgrwiese» oder freiwillig über die Grenze gekommen, um der Ausweisung zu rntgehen. Diese Leute komme» sämmlich vollständig mittellos in unseren Gienzorten an, die Bewohner dieser Ort« versehen sich von diesen Menschen nicht» Gute», dem Vernehmen nach ist hier wiederholt militärische Besetzung der Grenzdörser erbeten worden." Ans Jnowdazlud wird derselben »Thorn. Ostd. Ztg." geschrieben: Geste n früh find wir durch Plakate, welche an der Thür der Polizei, an der Wand der Apotheke, am Markte und bei einigen Kanfleuten angeklebt waren, überrascht worden. Der Juhatt der Placate, in polnischer Sprache geschrieben, würde im Deutschen ungefähr so lauten: »In der Nacht vom 24. anf den 2b. d. M. werden alle Deutschen schonungslos niedergemetzelt von der Legion der sieben Millionen Polen, die im Aufstande gegen die Deut scheu find. DaS Comitee." Italien. Aus dem vom Grafen Robilavt, de« Minister des Aeußeru, dem italienischen Parlament vorgelegten Budget erhellt, daß die Botschafter in Berlin, Wien, Petersburg, Eoustautiuopel, London und Paris künftig in ihrem Einkommen gleichgestellt werden und je 150,000 Sire Gehalt beziehen sollen. Auch die Gesandten an de» übrige« Hösen haben höhere» Gehalt bekommen, nachdem au vielen Orten dafür die Lonsulate aufgehoben worden find. Bestehen bleibe» nur die Eousulate in Wien nud Pari». — In Brindisi starb vom 27.-28. April 1 Person an der Cholera, auch kamen daselbst 2 Er krankungen vor. Sonst find au der Cholera in Ostuni b Personen erkrankt, l gestorben, inLati.ano 2 erkrankt, 1 gestorben, in Oria l gestorben. Belgien. Der Bevte, Socialisteucongreß hat folgende» Pro gramm ausgestellt: Allgemeine» Stimmrecht, unmittelbare Gesetzgebung de- Volke», Beseitigung de» Senat» und de- Köuigthum»; weltlicher, obligatorischer und unentgeltlicher Unterricht in den Volksschulen; Trennung der Kirche vom Staat, Unterdrückung de» KultuSbudgelS, Einziehung der Güter der tobten Hand; Abschaffung der stehenden Heer«; Internationale Regelung de» ArbeltSverhältnifs«, Ruhetag io dcr Woche, Verbot der Kinderarbeit, Beschränkung der Frauen« und Nachtarbeit, NormalarbeitStag; Einsetzung von G-wcrbe-Jnspsctnren; Haftpflicht derFabrikbesitzer; Bildung von Arbeiterkammern; Abschaffung aller indirekten Sirnern; Eiujührung deS Gemein-EigenthumS. Spanien. Nach der »Correspoudeneka" ist «S im Minister- rath zu «i«em ernsten Zerwürfniß gekommen. Der Finanzminister Tamacho verlangt« eine Ersparniß von 30 Millionen in den Budget» deS Kriegs- und de» Marine« iuister-, was diese verweigerten. Da Herr Tamacho di« verlangte Ersparung unbedingt braucht, so will er lieber zurücktreten, als ans sie verzichte«. Griechenland. Am Mittwoch fand auf dem Konstitution», platze in Athen eine Kundgebung statt, au welcher sich eine zahlreiche Menge betheiligte. LS wurden mehrere Reden gehalten, in denen di« Regierung aufgefordert wurde, dem Drucke der Mächte nicht «ach« zugrben. — Schon am Dienstag Abend hat eine Versammlung de» Clubs der Nationalliga staitgehabt, in welcher eine Resolution ange nommen wurde, in welcher die Regierung aufgefordert wird, nicht abzurüsten, so lange Griechenland unter dem Druck« de» Ultimatum» steht. — In Beantwortung der Ansprache einer Deputation vo« Bürgern soll am Mittwoch Delyauni» erklärt habe«, er habe keinerlei Versprechen, daß Griechenland abrüsten werde, gegeben; dieMedltttion Frankreichs sei nur unter der Bedingung angenommen worden, daß die griechische Frage in naher Zelt geregelt werde. Delyauni» fügte hinzu, wenn di« griechischen Forderungen nicht bald befriedigt würden, werde die Regierung den Krieg nicht scheue« und den Mächten erst uachgeben, nachdem deren Schiffe di« griechische Flotte in den Grund gebohrt oder di« griechischen Städte bombardirt haben würden. Diese» Auftreten DelyanniS' dürfte weniger aus ein unbändige» Verlangen, griechische Städte bombardirt und die griechischen Schiffe in den Bruud gebohrt zu sehe« — beide» ist von Niemand augedroht worden — als auf die Verzweiflung zurückzusühren sein, in welcher er persönlich sich gegenwärtig befinde« muß; denn als der Staatsstreich in Philippopel ersolgte, sah sich Griechenland militärisch «nd diplo matisch außer Stande, den Moment zu benutzen; der Regierung standen i» September vorigen Jahre» nur 5000, höchsten» 10,000 Mann Feldtruppen zur Verfügung, und mit diesen loSzuschlageu,fehlte ihr der Math Jetzt, wo sie unter Ueberbürdung Griechenland» 70,000 Manu, sicher nicht mehr, im Felde hat, ist der Augenblick» dieselben entsprechend zu verwenden, sicher dahin. Daß unter solchen Umständen Herr DelyanniS sich dem aufgeregten Volke gegenüber persönlich nicht sehr sicher fühlt, ist begreiflich genug; der Kriegs minister hat sein Amt niedergelegt, vielleicht wird di« Welt in de« nächsten Tagen noch Andere» au» Athen erfahren. Unvorhergesehene Ereignisse Vorbehalten, muß mau annehmen, daß jetzt der ernsthafte TodeSkampf de» gegenwärtigen griechischen Cabiuet» eiugetreten ist. Bulgarien. Fürst Alexander trat vorgestern eine Reise «ach Ostrumelte« au, um diejenigen Ortschaften z» besuchen» die er bisher noch nicht berührt hatte. Der Fürst unternimmt sein« Reise zn Pferde. Um jede« Schein einer Wahlberinfluffung zu vermeiden, wird der Fürst am Tage der Wahlen in die Sobranj« sich nicht in Piilippopel, sondern in einem abgelegenen kleine» Orte anfhalten. Trotz der Aufhebung de» Belagerungszustandes herrscht sowohl in Bulgarien al» in Rnmelieu di« vollständigste Ruhe und Ordnung und haben «irgend» di« vo« oppositioneller Seite in AaSficht ge stellten Demonstrationen gegen die Regierung stattgesunde». Sächsisches. — Di« Generaldirection der sächsischen Staat»bahuen gewährt für ihr« Linien für diejenigen Gerüche, Maschinen und Produkte brr Landwirthschaft und des SchlächtergewerbeS, welche auf der am 5 und 6. Mai d. I. in Berlin stattfindendeu 12. Mastvieh-AuSstellung ans gestellt weiden und unverkauft und nuverloost bleiben, unter den üb lichen Bedingungen frachtfreien Rücktransport. Derselbe hat innerhalb 4 Wochen nach Schluß der Ausstellung zu erfolge«. — Ueber ein BereinSjubiläum de» Jahre» 1886 wird ge meldet : Fünfzig Jahre find verflossen, seitdem in Sachsen ei« Ben!» zur Bethätignng christlicher Liebe gegründet worden ist, der, wen» er gleich zunächst nur für uusrr Heiwathland zu wirken sich vorgesetzt hat, doch auch nach Außen hin tu vieler Hinficht anregend gewirkt hat; wir meinen den Sächsischen Centralvereiu zur Fürsorge für die an» den Straf- «nd Besserungsanstalten Entlassenen. Der Begründer diese» Vereins ist König Johann, der schon al» Prinz dem Rettung»- werk« an den Gefallenen das lebendigste Interesse entgegengebracht «nd ihm auch al» König bi» zu seinem Tode ein warme» Herz bewahrt hat. Nach dessen Ableben hat König Albert den Verein unter sr!n schützende» Proteeiorat genommen. — Dresden, 29. April. Gestern Nachmittag entstand in der GambrinuS-Branerek vor dem Löbtau« Schlage ein Schadenfeuer. Ein Schuppen, in welchem da- AnSpiche« der Fässer geschieht, wurde ein Raab der Flammen. Da» Feuer, welche» glücklicher Weis« auf seinen Herd beschränkt blieb, ist dadurch entstanden, daß der Pechkeflel überlies, infolge dessen da- siedende Pech in Brand gerieth nud sich rasch über den Fußboden de» ganzen Schuppen» verbreitete. Der angerichtete Schaden ist nicht bedeutend. — Ein Attentäter auf die Ehre eine- jungen Mädchen», da» « im Walde zunächst dem Wilde« Man» getroffen, wurde durch einen Herrn überrascht, ergriff die Flucht, wurde von demselben verfolgt und nahe bei dem Aepfelweir- Gartenetabliffement deS Herr« Otto Petsch auf der Großeuhainer Straße eingeholt. Mit Hülfe der Letztgenannten gelang eS, den bereit» im Gesicht zerkratzte» uutersetzien, etwa 20jährigen Burschen dingfest zu wachen und unter Eskorie von 4 Mann in da» Gemeindeamt zu Pieschen abzuliefer«. — Löbau. Das Königliche Ministerium der Justiz hat auf di« Ermittelung des ThäterS deS bei dem benachbarten Laus e an einem 13jährigen Mädchen verübten Lustmordes 1000 Mk. Be lohnung gesetzt. — Schandau, 39. April. Bei einem heute hier vorüber gezogenen Gewitter schlug der Blitz in unmittelbarer Nähe de» Bahnhofes ein in eine ca. 30 Meter hohe Tanne und zerspaltete den Baumriesen bis auf die Wurzeln. Der Baum halte am Stamm- Eyde einen Umfang von 2,40 Meter. — Freiberg, 29. April. Au Stelle de» verstorbene» Land gerichts direktarS v. Hellmann ist vom 1. Mai ab Landgericht-direkt or Karl Otto v. Wolf au» Dresden nach Freiberg versetzt worden. — Heute Mittag ist in Lichtenberg da- Weigelr'sche Gut, sowie d S Gebäude eine- angrenzenden WirthschiftSbesitzer» bis auf dir Um fassungsmauern abgebrannt. Ueber die EatstehuugSursache ist zur Z-tt noch nicht» bekannt.
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