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Sächsischer Landes-Anzeiger : 24.11.1885
- Erscheinungsdatum
- 1885-11-24
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512384622-188511244
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512384622-18851124
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-512384622-18851124
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsischer Landes-Anzeiger
-
Jahr
1885
-
Monat
1885-11
- Tag 1885-11-24
-
Monat
1885-11
-
Jahr
1885
- Titel
- Sächsischer Landes-Anzeiger : 24.11.1885
- Autor
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SnhrMj,. — Abonnementspreis: Drr unparteiische — jeden Wochentag Abend (mit dem Datum des folgenden Tages) zur Versendung gelangende — LlinüeS-rtuzctlier mit Beiblättern kostet «onatli h 60 Psg. bei den Ausgabestellen in Chemnitz und den Vororten, sowie bei der Post. (Eingetr. im 10. Nachtr. 4533b.> Im 4. Quartal erscheint für Abonnenten Zahttsbuch (Wrihaachrsprämie-des Anzeigers. Kerlag: Alexander Wiede, Buchdruckerei, Chemnitz. Sächsischer _D> Fa>i>rs-A»ttistkl Dienstag, 24. November 1885. Jnsertionspreis: Raum einer schmalen Korpuszcile 15 Psg.; — Reklame (Ispaltige Petitzeile) 30 Psg. — Bei Wiederholung großer Annoncen Rabatt. Bei Bestellungen von Auswärts wolle man Jnsertionsbetrag (in Briefmarken) beifügen (,e 8 Silben Korpusschrift bilden ca. 1 Heile). Annoncenannahme: nur bis Vormittag. Expedition und Redaktion: Chemnitz, Theaterstraße Nr. 48. Telegramm-Adr.: Wiede'» Anzeiger, Chemnitz. F ernsprechstelle Nr. 136. mit „Chemnitzer Stadt-Anzeiger". Möller: „Tägliches Unterhsltungsblatt" Nil hllmmstisch iilllstmtkL Kmmtag-lbliill „Lustiges Bilderbuch". Amtliche Bekanntmachungen sächsischer Behörden. Dem Musiker Heinrich Ernst Hofmann in «rünloS ist für die mit aner- knmcnswerther Entschlossenheit und mit Mulh, sowie nicht ohne eigene Lebens gefahr bewirkte Lebensrettung des Schulknaben Max Emil Auerswald in Brünlos vom Tode des Ertrinkens eine Geldbelohnung von der Königlichen -reisbauptmannschaft zu Zwickau bewilligt worden, was anordnungsgemäß andurch zur öffentlichen Kenntniß gebracht wird. Chemnitz, den 17. November 1885. Königliche Amtshauptmannschast. Der wegen der vorzunebmenden Verbreiterung gesperrt gewesene, von Jahnsdorf nach Leukersdorf führende Communicationsweg ist für den Fähr verkehr wieder geöffnet. Chemnitz, den 16. November 1885. König!- Amtshauptmannschast. Nachdem die Eröffnung des Concurscs über das Vermögen des Kleider- Mderobegeschästsinhabers Carl Friedrich Johann Benzin, Inhabers der Firma A. Benzin zu Chemnitz, beantragt worden, ist behufs vorläufiger Sicherung der Malle demselben jede Veräußerung. Verpfändung und Entfremdung von Besiandtheil-n der Mass: untersagt worden, was hierdurch bekannt gemacht wird. Chcmnitz, den >9. November 1885. König!- Amtsgericht. Das Concursverfahren über das Vermögen des Buchbinders und Carlo» nagensabrikanten Emil Heinrich Reinboth in Chemnitz wird nach erfolgter Abhaltung des Schlußtermins hierdurch aufgehoben. Chemnitz, den 2'. November 1885. Königliches Amtsgericht. , „ . . g<„ welchen Havptoerhandlung stattfinden soll, hat dem Unterzeichneten seinen jetzigen Aufenthalt ungesäumt anzuzcigen. Chemnitz, den 17. November 1885. Der König!. Amtsanwalt. Für den seit dem Jahre 1876 aus Chemnitz verschwundenen Weber Friedrich Wilhelm Müller ist heute Herr Friedrich August Bilz, Expedient hier als Abwesenheitsvormund verpflichtet worden. Chemnitz, den 18. November 1885. Königliches Amtsgericht. Im Handelsregister lür den Stadtbezirk des Unterzeichneten Amtsgerichts wurde heute auf Folium 2418 die Firma Richard Köchermann in Chemnitz (obere Brückenstraße Nr. 16 und 17) und als deren Inhaber der Kaufmann Herr Friedrich Richard Köchermann daselbst, Besitzer eines HauS- und Küchen- geräthe-Handelsgcschäfis, eingetragen. Chemnitz, am 17. November 1885. Königliches Amtsgericht. Im Handelsregister für den Stadtbezirk des Unterzeichneten Amtsgerichts wurde heute auf Folium 2820 die Firma Chemnitzer chemische Wäscherei und Färberei Theodor Wilisch in Chemnitz (Nicolaigraben Nr. 11) und als deren Inhaber der Färbereibesitzer Herr Carl Theodor Wilisch daselbst eingetragen. Chemnitz, am 17. November >885. Königliches Amtsgericht. Im Handelsregister für den Landbezirk des Unterzeichneten Amtsgerichts wurde heute auf Folium 207 verlaulbart, daß sich die Herrn Georg Adolf Kleber für die Firma .Äruner u. Co. in Siegmar ertheilte Procura er ledigt hat. Chemnitz, am 17. November 1885. Königliches Amtsgericht. Fm Handelsregister für den Stadtbezirk des unterzeichriete» Amtsgerichts wurde heute aus Folium 1757 verlautbart, daß der Kaufmann Herr Max Reichel in Chemnitz in die Firma Gustav Selchow daselbst als Mitinhaber eingctreten ist, sowie, daß nunmehr künftig Selchow L Reichel firmirt wird. Chemnitz, am 17. November 1885. Königliches Amtsgericht. LLeLegrapyifche Nachrichten. Vom 22. November. Berlin. Die Börse faßte auch gestern die politische Situa tion günstig auf und schloß mit höheren Kursen als vorgestern, auch für serbische Renten. Die Reichsbauk hat von der Deutschen Bank eine Erhöhung ihres ständigen Baarsaldo bei ersterer auf drei Mill. Verlangt, worin die Deutsche Bank nicht willigt. Wien. Der diplomatische Agent Oesterreichs in Sofia ersucht telegraphisch die Zeitungen, für die zahllosen bulgarischen Verwun deten, deren Elend unbeschreiblich sei, Sammlungen einzuleitcn und möglichst bald das österreichische HoMal in Sofia mit Mitteln zu unterstützen. Konstantin opel. Die Botschafter traten gestern zusammen, um über den Wortlaut der Mittheilung, welche die Konferenz an den Fürsten von Bulgarien richten soll, zu berathen und die Proto kolle zu unterzeichnen. Die Pforte beschloß, Djemdet und Filibe als Kommissäre an Stelle eines provisorischen Gouverneurs nach Rumclien zu senden. Sofia. Nahezu hundert bulgarische Studenten aus Brüssel, Genf, Zürich, Leipzig, Innsbruck und Prag sind hier eingetroffen, um als Freiwillige in die bulgarische Armee einzutrcten. Ein Trupp slavvnischer Studenten, denen auch einige Italiener sich bcigescllten, zog mit einer bulgarischen Fahne durch die Stadt unter den Rufen: «Nieder Milan! /.ivi» Alexander!" Vom «Kriegsschauplatz. Nach den dreitägigen Kämpfe» bei Slivnitza ist in Folge Er müdung der Truppen Waffenruhe eingetreten. Die Armeen haben ihre Stellungen nicht wesentlich verändert. In dem in Pirot statt- sindenden Kriegsrathe sollen angeblich die Propositionen der Bulgaren liegen Abschlusses eines Waffenstillstandes berathen werden. Von einem vermittelnde» Einschreiten der Mächte ist bis jetzt nichts be kannt. Von Widdin liegen keine Nachrichten vor. Leschjanin soll mit der Timok-Armce zur Unterstützung der Hauptarmce nach Slivnitza eilen nnd vor Widdin nur ein Observations-Corps zurückgelassen haben, i?) Gerüchtweise verlautet, daß am Donnerstag auch Oberst Miskovic von den Bulgaren hart bedrängt, nach großen Verlusten in seine früheren Positionen zurückgehen mußte. Die Leiche des ge fallenen Sanitätsmajors Vcssovic ist nach Belgrad gebracht worden, um dort feierlich beerdigt zu werden. Nach einer Mitthcilung des Fürsten Alexander an die Regier,mg in Sofia über die Kämpfe bei Sliwnitza wurden die Serbe» auf der ganzen Linie verfolgt und gezwungen, sich auf die Anhöhe links vom Drogoinanpaß zurückzuziehen. Die nach dem Posse führende Chaussee ist in den Händen der Bulgaren. Bei dem Ge fechte in der Umgegend von Golombovtzi wurde eine serbische Truppen- ablheilnng, welche den linken Flügel der bulgarischen Position bei Sliwnitza angreifen wollte, vollständig geschlagen. Unter den vcr- lvundetcn Bulgaren befindet sich auch Marinow, der Flügel- adjutant des Fürsten. Nach Berichten aus Sliwnitza kämpften die Bulgaren, welche 15,000 Mann stark waren, am 19. November mit außerordentlichem Muthe gegen die doppelte Streitmacht. Die Serben dürften genöthigt sein, ihren rechten Flügel zu verstärken. Der bulgarische Sanitätsdienst ist äußerst mangelhaft. Politische Rundschau. Chemnitz, den 2*. November. Deutsche- Reich. Der Kaiser nahm am Sonnabend den Vortrag des HofmarschallS Grafen Perponcher entgegen, empfing Mittags den Besuch des Kronprinzen und der Kronprinzessin, des Prinzen nnd der Prinzessin Wilhelm, des Prinzen Heinrich und der Prinzessinnen Victoria, Sophie und Margarethe, und arbeitete Nach mittags mit dem General von Albedyll. — Die Krovprinzessin beging am Sonnabend ihr Geburtstag- fest. Aus diesem Anlaß hatten die öffentlichen Gebäude und eine große Anzahl Privathäuser Fahnenschmuck angelegt. Zur Feier des Tage- fand im Kronprlvzltchen Palais engere Familientafel und später ebendaselbst eine größere Abendunterhaltung statt. — Der Kronprinz empfing vorgestern Vormittag mehrere höhere Officiere zu« Abstattung persönlicher Meldungen, nahm sodann noch einige Vorträge entgegen und besuchte Abends das Königliche Schau spielhaus. — Prinz Albrecht von Preußen, Regent des Herzogthums Braun schweig, behält daS Commando des 10. Armeecorps so lauge, bis der Kaiser eine Entscheidung über den Nachfolger getroffen hat. Im Uebrigeu bleibt es wahrscheinlich, daß dem Prinzen Albrecht später die dritte Armee-Jnspcction zuertheilt wird. — Prinz Regent Albrecht wohnte dieser Tage in Braunschwelg der Vereidigung der Rekruten bei. Die Rekruten braunschweigischer Staatsangehörigkeit wurden vorläufig zur Vereidigung nicht heran gezogen. — Fürst Bismarck, der zum Ehrenbürger von Osnabrück ernannt worden ist, befindet sich wieder im besten Wohlsein und kehrt am 26. November nach Berlin zurück. — Der Legationsrath Graf Arco Valley aus Rom hat sich zum Reichskanzler Fürsten Bismarck nach Friedrichsruh begeben. — Bei dem Bau de- Reichstagsgedäudes in Berlin soll 1886 das Erdgeschoß sertiggestellt werden. — Frau Ruete, die oft genannte Schwester des Sultan- Said Bargasch, welche da« deutsche Geschwader nach Zanzibar begleitete, ist vor einigen Tagen wieder ia Hamburg eingetroffeu. Eine Aus söhnung der Frau Ruete mir ihrem Bruder ist nicht zu Stande ge kommen. Dagegen ist der Frau Ruete ihr Antheil an ihrem väter lichen Erbe, bestehend in 28 in der Stadt Zanzibar, gelegenen Häusern, deren MiethSertrog ihr sür die Folge zugeheu wird, zurück- gegeben worden. — Dienstag beginnt die Debatte über den Re ichSetat. Die deutsche Armee soll vollständig mit avtiseptischem Verbandzeug ausgerüstet und jeder Soldat damit versehen werden; dieses Vorhaben soll bis 1888 vollständig durchgeführt sein und dessen Realisirung ir/z Millionen Mark kosten. — Dir socialdemokratische Fractiou ist durch die Diäten-Procefse nichts weniger als ringeschüchtert, was sie einfach dadurch beweist, daß sie einen Aufruf erläßt, in welchem zu Sammlungen sür de« Diätenfond- ausgcfordert wird. Der Aufruf trägt folgende Unter- schriften: Auer, Bebel, Blos, Bock, Dietz, Frohme, Geiser, Grillen- berger, Harm, Hasenclever, Heine, Kayser, Kräcker, Liebknecht, Meister, Pfannkuch, Rüdiger, Gabor, Schumacher, Singer, Stolle, Viereck, Bollmar, Wiener. — Das Fehlen jeder Andeutung in der Thronrede über das Socialist engesetz wird damit erklärt, daß zwischen den Bundes regierungen noch keinerlei Erörterung über die Frage der Verlängerung des Gesetzes stattgefunden ha». Daß dieselbe schließlich doch beantragt werden wird, daran zwcifelt in Berlin Niemand. — Bezüglich der Zuckersteuer-Reform finden einstweilen erst comwifsarische Berathungen im BundeSrathe statt. — Bei d«n Landesausschußwahlen in Elsaß-Lothringen wurden die bisherigen Abgeordneten, soweit bis jetzt bekannt, wiedergewählt. — Ultramontane Blätter agitiren füc Gründung katholischer Officiervereine in allen Garnisonen. — In der sächsischen Kammer hat sch die Regierung gegen eine staatliche Mobiliarverficherung ausgesprochen. — Die durch Bundesraihsbelchluß »«geordnete Bearbeitung der Krankencaffenstatistik soll am 1. Juli I8k6 b.ginnen. — Der „Deutsche Verein zur Besö, deruvg der Luftschifffahrt" hat in seiner am 14 d. M. abgehaltenen Sitzung beschlossen, dem Reichstag eine Petition eivzureichcn, wonach das deutsche Reich eine Prämie von 500,000 Mark sür »die Lösung des Problems der lenk bare« Luftschifffahrt" au-setzen soll. — Nach einer amtliche» Mittheilvng hat LieSke am Abend vor seinem Tode gestanden, Mitwisser und Thcilnehmer an der Ermordung des Polizeirathes Rumpfs gewesen zu sein, bestritt aber, selbst den tödtlichen Stich geführt zu haben. — Das soeben veröffentlichte Programm der Berliner Jubiläums-Ausflellung 1880 enthält folgende Hauplpnnkte: Die Ausstellung umfaßt: n) Werke lebender Künstler des In- und Auslandes (Malerei, Bildhauerei, Baukunst, graphische Künste, sowie hervorragende Dekoration; b) Werk-, welche einen Ueberblick über die Kunstentwickelung seit Friedrich dem Großen darbieten. Kein Künstler darf mehr als zwei Kunstwerke ausstelleo, zyklische Dar stellungen gelten als ein Werk Früher schon in Berlin ansgestellte Werke sind nur mit Genehmig»»,, des Akadewiesenats zulässig. Die Ausstellung daucrt von Mitte Mai bis Mitle Octobcr 1887. Die Transportkosten der zugelassencn Werk« trägt die Akademie. — In die Angelegenheit der Verhaftung preußischer Zahlmeister kommt allmählich einige- Licht. Aus Hildesheim meldet der „Hann. Cour ", daß gegen den seit einer Reihe von Jahren dort ansässigen Armeelieferanten Wollank eine gerichtliche Untersuchung wegen Bestechung von Militärbeamieo anhängig gemacht worden ist. Derselbe war seit mehreren Tagen verreist und wurde am 18. Notwrnber in Berlin gerade in dem Augenblicke verhaftet, als er nach Hildesheim zurückkehren wollte. Seine Ueberführuug in da- Untersuchungsgesängniß zu Hildesheim ist nunmehr erfolgt. Wollank hatte die Verpflegung von 34 Bataillonen übernommen und soll diese zum Nachlheil der Mannschaften auSgesührt haben. Er lebte anscheinend in sehr guten Vennögevsverhältniffen und plante noch in letzterer Zeit größere Bauten. Inwieweit sich der gegen denselben vorliegend« Verdacht bestätigt, dürfte die eiugeleitcte Untersuchung gewiß bald zu Tage fördern. Di Angelegenheit hängt offenbar eng mit der von uns gemeldeten Verhaftung von Zahlmeistern zusammen, deren noch weitere aus Halle, Spandau, Köln, Wittenberg u. s. «. gr meldet werde«. — Das Anleihe-Gesetz beziffert den Gesamwtbetrag der Anleihe nicht auf 39 Millionen, sondern ans 32,428,457. Die 7 Millionen sür Hamburger und Bremer Zollanschluß find nämlich, da ihr« Be schaffung durch «ine Anleihe schon genehmigt ist, nicht mit ausgenommen. — Bei der Verhandlung des DiätenproceffeS des FiskuS gegen den socialdemokratischen ReichstagSabgeordneten Kräcker vor der III. Civilkammer des Landgerichts zu Breslau führte der Vertreter des Verklagten, Rechtsanwalt Kirschner, u. A. eine Stelle an- dem Buche des bairischen FinavzministerS v. Riedel über die Reichs- Verfassung an, worin der Verfasser sich dahin äußert, eS sei de« Reichstagsmitgliedern nicht untersagt, von irgend welchen Privaten Diäten auzunehmen. Diesem kompetenten Zeugniß ist die „Nordd. "llg. Ztg." in ihren langwierigen Untersuchungen üb.r da- Thema sorgfältig aus dem Wege gegangen. — Angesichts der zahlreichen Uuglücksfälle, welche fortwährend von Kohlengruben gemeldet werden, ist von den Besitzern der Ostrauer Kohlenbergwerke ein Preis von tausend Dukaten für zweckmäßige Einrichtungen, die den Betrieb au den Kohlengruben weniger gefährlich machen, au-gesetzt worden. — In ihrem Leitartikel über die Reichstagssesfion kündigt die „Norddeutsche" auch die Strafrechtsreform an. — Aus Hamburg wird gemeldet: Der Bremer Dampfer «Walküre" von Königsberg nach Bremen fahrend, sank nach einem Zusammenstoß mit dem englischen Dampfer „Mary Lohdeu"; die Mannschaft ist gerettet. Das deutsche Schiff „Kronprinz von Preußen" scheiterte bei Lissabon. — Der Darmstädter Hülfsvereiu vom Rothen Kreuz hat für die Pflege der Verwundeten im serbisch-bulgarischen Kriege vorläufig aus der Vereinskaffe den Betrag von 2000 Mk. bewilligt. Oesterreich-Ungarn. Grnndbefitzer in der Gegend de- Plattensee'» haben die Wahrnehmung gemacht, daß die Phylloxera auch die Maispflanzuugrn aogreift und darin ebenso schädlich ist, wie in den Weingärten. — Ein Mitglied dcr ungarischen Opposition beabsichtigt eine Interpellation au die Regierung, ob es wahr sei, daß Handelsminister Graf Szecheuyi bei der Schlußfeier der Landesausstellung dem Kron prinzen die Hand geküßt habe. Schweiz. Der BundeSrath berief die Bundesversammlung aus den 7. December ein. Frankreich. Die Monarchisten habt« beschlossen, sich in Paris bei den Ersatzwahlen sür Clemenceau, Briffon, Floquei, George- Perrin, Henri Maret und Paul Bert, die in der Provinz angenommen haben, nachdrücklich zu betheiligen; sie stellen Hervö, Calla, Ferdinand Duval, General du Baratt und Vacherot als Candidaten auf. Italien. Die Leistungen der italienischen Marine haben die Aufmerksamkeit Rußlands in dem Grade erregt, daß es seiner Bot schaft in Rom einen Contreadmiral als Marine-Attache beigibt. — In Neapel ist der Schiffscapltän Elbano Gasperi gestorben. Sein Name glänzt durch eine kühne That in der italienischen Re« surrectionsgeschichle Während der Schlacht von Curbatone ami28. Mai 1848 war Gasperi einer Batterie des von dem General LaugierS befehligten toskanischen Corps zugetheilt. Infolge der Explosion eines Pulverkaficvs, wobei mehrere Officiere und Soldaten theilS getödtet, theilS verwundet wurden, geriethen ihm die Kleider in Brand, Gasperi entledigte sich der Kleider und der Leibwäsche nnd fuhr fort, auf den Feind loszukanoniren, so lange die- nur immer möglich war. England. Das englische Parlament ist mit dem Ablauf der Legislaturperiode aufgelöst worden; zugleich veröffentlicht das amtliche Londoner Blatt die königliche Proclamatiou, welche das neue Parla ment zum 12. Januar einbernft. ES ist in England Regel, daß die Neuwahlen innerhalb der ersten drei Wochen nach der Auflösung statt finden, so daß etwa am 10. December das diesmalige Wahlergebniß bekannt sein dürfte Die Zahl der zu wählenden Abgeordneten be trägt 66!, so daß auf etwa 52,000 Köpfe je ein parlamentarischer Vertreter kommt, — Nach einer Mittheiluvg der „Times" von der Expedition in Birma ist die Stadt Mivhla niedergebrannt, da Bomben, welche gegen eine Batterie gerichtet waren, zufällig in die Stadt fielen und dort eine Feuersbrunst hervorriefen. Rustland. Der neueste Tagesbefehl des Oberpolizeimeister» von Petersburg theilt einen Senatsbeschluß mit, welcher die Nieder lassung der Juden in Petersburg gestattet, wenn für die Einzelnen die Niederlassungs-Angelegenheiten behördlich erwogen worden und Hindernisse nicht im Wege stehen. — Der russische Kriegsmiuister Wanuowski ist sehr ernstlich an Ischias erkrankt. In Russisch-Polen waren griechisch-unürte Fanatiker an Aller heiligen gewaltsam in die griechisch-katholische Kirche eingedrungen. General Gurko ließ einfach die Uebelthäter drei Tage ohne Nahrung in die Kirche einsperren und strafte sie dann noch empfindlich an Geld. - Die Newa beginnt sich mit Eis zu bedecken. Die Krön« städter Rhede füllt sich mit Treibeis. Es find fünf Grad Kälte. — Tie Regierung hat in Reval den englischen Dampfer „China" confiszirt, weil er eine große Menge russischer revolutionärer Prok lamationen nnd Brandschriften an Bord hatte. — Der „Petersburger Rcglerungsanzeiger" veröffentlicht die Ernennung des Senators Manassein zum russischen Justizminister an Stelle des auf sein Ansuchen aus dem Amte scheidenden Herrn Nabokoff. Griechenland. Von den Grenzen werden Bewegungen der türkischen Truppen signalifirt, welche hier Aufregung verursachen. Die Presse fordert die Regierung zu einer energischen Haltung auf. Die Kammer votirte ohne jede Debatte die fiskalischen Maßregeln der Regierung. Per«. Die peruvianischen Regierungstruppeu trugen bei Jauja über de» ansständischen General Caceres einen Sieg davon, sie machten 500 Gefangene und erlitten nur unbedeutende Verluste. Australien. Die Regierung von Neuseeland hat weitere Briefe von dem von den Deutschen ybgcsetzten Könige von Samoa, Malietoa, empfangen, worin die Annexion von Samoa verlangt und erklärt wird, daß ein Bürgerkrieg unvermeidlich sei, fall» sich nicht Nepseeland einmische.
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