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L. Freiberger Anzeiger «nd Tageblatt. Seite 4 18K4. DaS war spielende» Zinzendorsstraße tragen läßt. Für gewöhnlich geht er neben der Hofchaise her und unterhält sich durch daS geöffnete Fenster mit der Prinzessin. Auf dem dem Publikum bekannten Weg stehen um die bestimmte Zeit eine große Anzahl Damen und Herren, um daS prinzltche Paar zu begrüßen. — Im Dresdner Victoria, salon läßt sich jetzt ein Athlet und Ringkämpfer, der sogen, „fürchterliche Grieche" Antonio Pierri, sehen, der bereit ist, um 8000 Mark Einsatz mit Jedermann den Ringkampf auszunehmen. Wer also seine Knochen riskiren will, hat Gelegenheit, eine Probe z. Z. nachstehende: Rybnik in Obcrschlesien 2003 w, Schl 1716 m, Wheeling, W-Virginia, 1372 m, Knurow, Schles. Steink Bräutigam der Lady Bruce nur gar zu bald erfahren. Denn plötzlich — und zwar am 23. September — empfing drr Osficier einen Brief von seiner Verlobten deS Inhalt-, .daß zwischen feines Muthes abzulegen. Der Untcolorenverband an der Universität Leipzig, der sich aus dem Universitäts-SLngerverein zu St. Pauli, dem akademischen Gesangverein Arion und der Lausitzer Prediger- gesellschast zusammensetzte und der eine Anzahl allgemeiner stu dentischer Commerse bei besonderen Gelegenheiten veranstaltete, hat sich vor Kurzem aufgelöst. Der Grund ist das Ausscheiden deS „Arion" auS dem Verbände. — Die Absicht deS Allgemeinen deutschen FrauenvereinS, zu Ostern in Leipzig Gymnasial, curse für das weibliche Geschlecht zu begründen, hat nicht nur allgemeine Aufmerksamkeit erregt, sondern auch ein leb haftes Für und Wider in den verschiedensten Kreisen hervorgerusen. Von einem schweren, tiesbeklagenSwerthen Schicksalsschlage wurde in der Neujahrsnacht ein Elternpaar der Schloßvorstadt in Ehemnitz betroffen. Von vier im Erdgeschoß schlafenden Kindern desselben brachte das älteste, ein 10 Jahre altes Mädchen, den rm Nebenraum aufhältlichen Eltern plötzlich die Unglücks nachricht, daß daS 5 Jahre alte Schwesterchen blutend im Bette liege und kurz vorher eine Mannsperson im Zimmer gesehen worden sei. Leider sollte die betrübende Nachricht Bestätigung finden. Das brdauernswerthe Kind, an dessen Aufkommen ge zweifelt wird, war mit einem Messer derart zugerichtet worden, dad sich die schleunigste Ueberführung in'S Krankenhaus nöthig machte. Ein der That dringend verdächtiger Einwohner ist kurz darauf festgenommen und der Justizbehörde zugesührt worden. — Wie unS von einem hiesigen Einwohner, der sich in dem betreffen den Hause in Chemnitz, einem Restaurant Ecke Hartmann- und Concordienstraße, aufgehalten hat, noch mitgethrilt wird, ist auch ein zweites dreijähriges Kind schwer verletzt worden. Bon einem plötzlichen Tode ereilt wurde am Donnerstag Abend 1352 w, Pr. Lieth, 31 am Durchmesser Salz, 1338 », Unna burg in Mecklenburg, 69 em Durchmesser Salz, 1293 m, Speren- berg, Kr. Teltow, Salz 1272 w, Jnowrazlaw, Bromberg, Salz 92 em Durchmesser, 1068 m. Nettste Rachnchten- Prag, 1. Januar. Die gestern bis 12 Uhr NachtS fortgesetzte Untersuchung bezüglich der Ermordung Mrvas förderte sensationelle Dinge zu Tage. Der Mörder Dolezal nannte alle diejenigen Personen, welche ihn zur That veranlaßt hatten. Er gestand ferner, daß die an der Ermordung Betheiligten aus der Kasse der Omladina Geld erhalten hatten Dolezal hat nach dem vollbrach ten Mord dem Sccrctair des Jungczechenclubs Czicek Bericht er stattet. Die Anklage gegen die Mörder Mrvas wird in den Omladinaproceß mit hineingezogen werden. Da die jetzigen Er- Hebungen eine weitverzweigte Verschwörung klar hervortreten ließen, sind noch zahlreiche Verhaftungen nothwendig, und wird daher der Termin, an welchem der Omladinaproceß stattfinden sollte, verschoben werden. losigkeit und sein Edelmuth in den schwärmerischsten Phrasen aner kannt werden. Ebenso geht aus den Briefen hervor, daß Miß Mabel noch am 10. September, also 14 Tage vor ihrer Hochzeit mit Lord Sivier, den jetzt .verabschiedeten" Officier mit .Mein lieber, alter Charlie" angeredet und ein sehr verlockendes Bild von der nahe bevorstehenden Hochzeit entworfen hat. AuS allen diesen Gründen bittet jetzt der Capitain CroSbie die Richter, auch ihm als unbestreitbare und sichtbare Beweise, daß die seine Ehre angreifendrn Behauptungen erlogen seien, den rechtmäßigen Besitz aller jener Liebesbriefe zuzuerkennen, um diese eventuell als Ab wehr für zukünftige lügnerische Angriffe zur Verfügung zu haben. Und also geschah eS. Lady Mabel SivierS Gesuch, ihre diUst» äoux zurückzuerhalten, wurde von den weisen Richtern rundweg abgeschlagen und Herrn Crosbie das Recht zuerkannt, jene Schrift stücke als .legitimes VerthctdigungSmittel" gegen etwaige weitere Angriffe seiner Ex-Braut in Händen zu behalten. * »erunglückte Norvpolexpevitio«. Dem „Reuter- schen Bureau" wird von St. Johns, Neufundland, rin Brief mit- getheilt, der die letzten Nachrichten über daS Mißgeschick deS schwe dischen Naturforschers Bjorling und seiner Begleiter in den Nord polgegenden bestätigt. DaS Schreiben ist vom 16, Decbr. datirt. Die beiden Schweden benutzten ein alteS Schiff, welche» für eine Fahrt in die Nordpolgegenden ganz ungeeignet war. Sie fuhren am 21. Juni 1892 von St. Johns mit ihrem Schiffe ab. Erst am 21. Juli erreichten sie Godhaven auf der DiSco-Jnsel bei Grönland. Ein gutes Schiff braucht sonst 14 Tage zu dieser Reise. In Godhaven gaben die dänischen Beamten den schwe dischen Abenteurern wenigstens einige Gewehre. Am 2. August ühren die verwegenen jungen Leute nach der BasfinS-Bai ab, wo hr Schiff, der .Ripple", ins Eis kam. Am 13. August jedoch ühr daS Schiff über die Melville-Bai. Bald nach der Ankunft wselbst strandete der .Ripple". Damit war jede Hoffnung aus geschlossen, den Smith-Sund zu erreichen. Nur ein Keines Boot war da, auf welchem die waghalsige» Nordpolfahrer weiter kommen onnten, Der Führer d«S Zuges, Bjorling, scheint gleich ringe» ehen zu haben, daß er tu jenen Gegenden überwintern müsse. Lom 17. bis 28. August blieb Bjorling auf der Larey-Jnsel Dann wollte er nach Toulke-Fjord, weiter nördlich, um dort den. Winter zuzubringen. Die letzte Eintragung in da» Logbuch ifi wm 12. October 1892. Sie hatten Toulke-Fjord nicht erreichen: können. Ihre Lage war verzweifelt. Der Winter nahte miL in Neichenbach ein anscheinend im AuSgang der 40er Jahre stehender Herr in dem Augenblicke, als er im Vestibül des Stationsgebäudes auf hiesigem Bahnhof dem Billetschalter sich näherte, um für den 6 Uhr 10 Min. nach Neumark verkehrenden Schnellzug ein Billet zu lösen. Der betr. Herr, ein Mann von starker Körperconstitution, der auf dem Weg zum Bahnhof etwas eilig gelaufen sein mochte, war noch nicht zu Worte gekommen, als er lautlos zusammensant und von einigen hilfsbereiten Per- sonen auf eine nahestehende Bank getragen wurde, wo er sein Leben aushauchte. Ein Herzschlag hatte ihm ein Ziel gesetzt Nach vorgefundenen Papieren ist der Verlebte der Kaufmann Ferd. Quehl aus Greiz gewesen. Ein schrecklicher und in seinen Folgen höchst bedauerlicher Un- glücksfall hat sich am Abend des Donnerstages gegen ^7 Uhr in Mittweida zugetragen. In der Wohnstube des auf dem Stadt graben wohnenden L ckirers Sachse hatte sich plötzlich die über dem Tische an der Decke befestigte brennende Petroleumlampe gelöst und ist herabgrfallen. An dem Tische saßen zwei Kinder Sachses, Knaben im Aller von 5 und 9 Jahren, während Frau Sachse sich :mit einem kleineren Kinde auf dem Sopha befand. Während des Herunterfallen» explodirte die Lampe und das brennende Petro- -lcum ergoß sich über die beiden Knaben, welche dadurch höchst gc- jährliche Brandwunden erlitten; auck die Mutter hat nicht unbe- deutende Wunden davongetragen. Ferner ist der in der Stube aufgestellt gewesene Tannenbaum verbrannt und an verschiedenen Möbelstücken sind Brandschäden verursacht worden. Die beiden bedauernswerthen Knaben haben derartige Verletzungen am ganzen Körver, daß an ihrem Aufkommen gezweifelt wird. Auf dem Elbstrome findet gegenwärtig fortgesetzt noch ein ge- ringer Schifffahrtsverkehr statt und erst dieser Tage kam in Stiess ein Kahn einer dortigen Firma auS Böhmen an, der noch eine Ladung Braunkohlen brachte. Im Allgemeinen batte daS nun- mehr zu Ende gehende 1893er Jahr für die Schifffahrt recht wechselvolle Verhältnisse, unter deren Einwirkung für die In- teressenten gar mancher Ausfall entstand, zudem ja auch die beste Zeit . in Folge der großen Trockenheit und deS dadurch herbetgeführten niederen WasserstandeS für den Frachtverkehr nahezu ganz ver loren ging. Ein Bäckermeister in Wurzel» hatte vor Jahren ein gefülltes Shrapnel, da» er auf dem Schießplätze bei Zeithain an sich ge nommen und bewahrte e» in seiner Wohnung auf. Die Polizei erhielt hiervonKeuntniß und nahm dem Bäckermeister vor einigen Tagen da» gefährlich« Geschoß weg. Jugendlicher Leuhtfinn hat-über eine Familie in Borna schweres Leid gebracht. Der'9jährige Sohn deS Klempnermeisters Richter hatte die schwache Eisdecke deS WyhrafluffeS betreten, war dabei ringebrochen und sofort versunken. Obgleich der Unglück«. !fall außerhalb der Stadt pasfirte, war Hilse zur Hand. Alle EirderbtlebuogSverhüh« bliebe« aber erfolglos. das erstere mit 50 Pf. pro Pfund verkauft. Berg- und Hüttenwesen V Die tiefste« Bohrlöcher sind nach dem nochmalige Aufführung am Neujahrstage gar nicht i» Frage gc- kommeu. Mit dem äußeren Umbau des Dresdener Residenz schlosses verbinden sich sogleich auch verschiedene Neuher- stellungen im Innern deS weitgedehnten Baues. So soll jetzt das mehrerwähnte Wettinzimmer, um daS den Stammbaum unseres Fürstenhauses darstellende Gemälde besser zur Geltung kommen zu lassen, bei Festlichkeiten von Herrn Beleuchtungsinspector Bähr mittelst fahrbarer Aufspeicherungs-Maschine und äußerer Draht- leitung elektrisch beleuchtet werden. — Bei der Jubelfeier des Königshauses Wettin in Dresden waren auch zwei monumentale Obelisken mit reichem kunstvollem Schmuck errichtet. Einer dieser Obelisken wird auf Beschluß der städtischen Behörden Dresdens in Kupfer getrieben und auf einem Platze der sächsischen > Residenzstadt aufgestellt werden. Der 20 Meter hohe, von den Architekten Schilling und Gräbner entworfene Obelisk wird in der Howaldtschen Kunstwerkstätte in Braunschweig gefertigt. — Herr Stadtrath Teucher ist nach 30'/,jähriger Thätigkeit als Mitglied deS RathscollegiumS am Sonnabend in der dies jährigen Schluß-Plenarsitzung deS RatheS feierlich entlassen wor den, um in den Ruhestand zu treten. Herr Oberbürgermeister vr. Siübel richtete im Namen der Gemeind« an den verdienstvollen ' Beamten ehrenvolle Worte der Anerkennung für dessen langjährige, rastlose Thätigkeit, die jederzeit von Erfolg begleitet war. Herr Stadtrath Teucher ist das vierte RathSmitglied hinsichtlich seines Dienstalters und hat in den Jahren 1863 bis 1893 in den ver schiedenen Verwaltungsämtern, die er zu verwalten hatte, als pflichtgetreuer, schaffensfroher Beamter zum Wohle der Stadt gearbeitet. — Neuerdings ist dem Chaisenträger-Institut eine besondere Ehre dadurch zu Theil geworden, daß Se. Königl. Hoheit Prinz Friedrich August seine hohe Gemahlin, so oft es das Wetter erlaubt, vom PalaiS am Taschenberge nach dem Großen Garten oder dem prinzlich Georgschen Palais auf der ^„Beiden Alles aus und sie selbst seit dem Morgen die Gattin de» . Lord Sievier sei." Zu gleicher Zeit sandte die Dame ihrem Ex- Kt-ink Bräutigam alle schriftlichen HerzenSergießungrn und Geschenke zurück, die sie in der dazwischenliegenden Zeit empfangen und zwar mit der Bitte, daß der Capitain ein Gleiche» mit den von ihr selbst empfangenen Liebeszeichen thun möge. Hatte nun schon daS heimliche Aufgebot, die schnelle, nicht minder geheim gehaltene Heirath (wie sie nur in England denkbar ist) Herrn CroSbie ans bas Aeußerste empört, io schien ihm das letzte Verlangen nach solchem Verhalten der Familie deS Marquis AileSbury gänzlich unberechtigt, und er verweigerte absolut die Herausgabe der LiebeS- pfänder. Noch wehr bestärkte ihn aber in diesem Entschluß ein tn dem „Journal Society" erscheinender Artikel, der gewisser maßen zur Entschuldigung deS Treubruchs ausführte, „daß die junge Dame deshalb mit ihrem ersten Verlobten gebrochen habe, weil sie bemerkt, daß dieser einzig ihres großen Vermögens willen sie habe heirathen wollen." Um diese Anschuldigungen zu wider legen, präsentirte der Capitain Crosbie jetzt den Richtern zahl reiche Briefe seiner ehemaligen Verlobten, in denen seine Selbst ^,r in Sebnitz kurzlick stattgefundenen Sitzung des Aus- Namen Gustav Freytag, Friedrich Spielhagen, Felix Dahn, Ernst fchusses für die im September dort stattgefundenen Lutherfestspiele von Wilvenbruck, Hermann Sudermann, Gerhart Hauptmann, ist nach erfolgter Rechnungslegung die Vertheilung deS Rein- Martin Greif, Otto Roquette u. A. mit zum Theil faksimilirten gewinns beschlossen worden. Die Gesammteinnahme hat 9927 Mk. Schriftzügen. Gustav Freytag eröffnet den Grußreigen mit fol- 15 Pf. ergeben, welchem Betrag eine GesammtauSgabe von gender, Wiesbaden 24 December datirten Betrachtung: „Es ist 5712 Mk. 21 Pf. gegenübersteht, so daß also ein Reingewinn von wahr, wir Deutsche sind in den cchtzehnhundert Jahren unserer 4214 Mk. 94 Pf. verblieben ist. Derselbe ist in folgender Weise Geschichte nicht nur durch den unablässigen Zufluß fremder Ein- vertheilt worden: 1500 Mk. dem Asylfonds, 800 Mk. zum Fonds Wanderer mit fremdem Volksthum gemischt, eS hat sich auch ein der Gründung einer Herberge zur Hcimath, dem Kirchenvorstande guter Theil deS modernen deutschen Lebens auf slawischen Grunde )0 Mk. und zwar: a. 250 Mk. für den Orgelsonds, d. 100 Mk emporgerungen, und wer eine — mit Genauigkeit unausführbare r die Beschaffung von Posaunen und ca. 250 Mk. zur Be- — Schätzung wagen wollte, wie viel germanisches und wie viel chaffung einer würdigen Taufkanne mit Widmung zur Erinnerung fremdes Blut in unsern Adern rollt, der würde wohl eiu Dritt- daS Lutherfcstspiel, sowie ferner 150 Mk. dem VerschönerungS- »heil unserer Bevölkerung auS fremdem Urquell ableiten dürfen, verein, 150 Mk. der Volksbibliothck deS Gewerbevereins und Aber unser GemüthSleben, die Weise, wie wir die Welt in unsere 100 Mk. deck WohlthätigkeitSverein .Kinderfreund". Der Rest- Seelen aufnehmen und abspiegeln, unsere charakteristischen Neigungen irtrag von 14 Mk. 94 Pf. wurde für eine arme Familie be- und Schwächen sind so gut wie der Goldschatz unserer Sprach« ein timmt. Familienerbe von den Germanen des Tacitus, ein Erbe, welch« Im Befinden deS Kammerherrn Freiherrn von Friesen auf I mit unwiderstehlicher Gewalt unS Allen Gemüth, Gedanken, Er- Rötha, welcher an einem leichten Schlaganfall erkrankt war, istlfindung im Zwange deutschen Lebens ausbildet. Dies ist ein eine so wesentliche Besserung eingetreten, daß er das Bett bereits! unzerstörbarer Besitz, der trotz vielen Wandlungen in der Zeit und verlassen konnte. trotz unablässiger Einwirkung deS Fremden un» eigenthümlich und In Seifhennersdorf ist ein fünfjähriger Knabe am ebenso eigen geblieben ist, wie deutsches Wesen in der Urzeit war. Donnerstag, als er seinen Großvater besuchen wollte, auf dem!Durch ihn wird alles fremde Blut, das in unsere Bevölkerung Wege zu diesem verunglückt, indem er auf einem Uebergange über rinnt, in deutsche Art umgesetzt. Deshalb sind wir tu Wahrheit ven Mühlgraben ausglitt und in's Wasser stürzte. Erst später Nachkommen jener Alten der Römerzrit, »nd wer von ihnen be warb man aber dies gewahr, nachdem vergebens nach dem ver- richtet, der spricht von unseren Ahnen." — Friedrich Spielhagen mißten Kinde gesucht worden war, bis man schließlich dessen schreibt ebenso kurz wie gemüthvoll: „Ich bin geneigt, in allen Leiche im Mühlgraben nahe der Wohnung der bedauernswerthen wahrhaft guteA Menschen Engel zu sehen. ES ist so fast über- Familie im Mitteldorfe ausfand. menschlich schwer, gut zu sein." — Ernst von Wildenbruch besingt Vor einigen Tagen ertrank in Cunewalde der Häusler und in folgenden klingenden Strophen des Dichters Beruf: Schuhmacher Wagner aus dem Mitteldorse im Wehr des Dorf- Der Strom der Weltgeschichte rauscht bacheS beim Gasthofe zum „Goldenen Schild". Wagner war in tief brausend in daS Meer der Zeiten, der Apotheke gewesen, kehrte auf dem Rückwege auf kurze Zeit der Dichter, der am Ufer lauscht, in dem genannten Gasthofe ein und ist dann bei der herrschenden er sieht den Strom vorübergleiten. Zinsterniß wenige Schritte hinter dem Gasthose in'S Wasser ge« Der Dichter soll die Hände nicht allen DaS Wasser ist kaum einen halben Meter tief. Ein Schlag in Wogen und in Wirbel senken, muß seinem Leben sofort ein Ende gemacht haben. Erst am wril seiner Hand die Kraft gebricht, andern Morgen gegen 4 Uhr vermißten ihn die Angehörigen,! der Dinge großen Strom zu lenken, luchten und fanden ibn todt an obengenannter Stelle. Wagner,! WaS soll er thun? daS dunkle Lied, ein ordentlicher, fleißiger und nüchterner Mann, hinterläßt sechs I daS draußen ihm der Strom gesungen, erwachsene Kinder. Merkwürdig ist eS, daß an derselben Stelle! heimtragen soll er'S im Gemüth, an demselben Abend noch zwei andere Männer in'S Wasser ge- bis er'S begreifend ganz durchdrungen, rielhen und von Vorübergehenden herausgezogen wurden. Mit Menschen-LiedeS Ungestüm Ein Unglück von unberechenbaren Folgen konnte sich am Frei-! soll'S dann aus seinem Herzen steige», tag in Kappel ereignen. Eine Frau war in die Stadt gegan- daß sich al» Offenbarer ihm gen, und hatte ihre drei kleinen Kinder eingeschlossen und allein die Menschen und die Völker neigen, gelassen. Eines von denselben hatte nun mit Streichhölzchen ge- * Mutz ma« Liebesbriefe zurückgebe« ? spielt und ein Bett angezündet, so daß sich bald ein intensiver die einem interessanten, in der Gesellschaft Londons Rauch entwickelte. Auf der Straße Vorübergehende sahen den Proceß zu Grunde liegende Frage, die vor wenigen Tagen vor Qualm suS dem Fenster quellen und ihrem sofortigen Vorgehen dem dortigen Gerichtshof der Königin verhandelt wurde. Die gelang es, nachdem sie die Stubcnthür eingeschlagen hatten, die Klagesührcnde war keine geringere Dame als Lady Mabel Sievier, Kinder vor dem Erst'ckungstode zu retten. Die Schwester deS vornehmen Marquis von AileSbury; und al» Aus dem Bogtlaude wird geschrieben : Die seitherigen Beklagter sungirte ei» Officier der englischen Armee, der Capitain billigen Fleischpreise, eine Folge deS heurigen Futtermangels, Crosbie. Es war im Februar 1892, als Lady Sievier, die sich bezw. der niedrigen Viehpreise, scheinen auch im Vogtlande mitldamals noch Lady Mabel Bruce nannte, sich mit genanntem dem alten Jahre zu Ende zu gehen. Die Oelsnitzer Fleischer-1 Herrn Verlobte, und zwischen den Verlobten entspann sich natürlich innung giebt bekannt, daß in Zukunft Rindfleisch 60, Kalbfleisch 56,! eine der zärtlichsten LiebeS-Corrcspondenzen; daß aber auch Lady- Schöpsenfleisch 50 Pf. kostet; daS lrtz'ere wurde zeither für 30, in ihrer Liebe sehr wankelmüthig sein können, da» sollte der Florenz, 1. Januar. Arbeiter, welche an dem Straßenbau bei Castellvetaro beschäftigt waren, haben ohne besonderen Grund die Militär posten, welche am Steuerhause ausgestellt waren, an- gegriffen und das Central-Steuergebäude, sowie die Wohnung deS Steuererheber» und die Diensträume des Friedensrichters ange zündet. Die Arbeiter stürmten darauf daS Gefängniß und be freiten mehrere Gefangene. Es sind Truppen nach Castellvetaro abgegangen. Madrid, 30. December. Die Polizei hat in Sevilla einen soeben aus Amerika angekommenen Anarchisten verhaftet, bei welchem bedeutende Geldsummen und wichtige Papiere vorge sunden wurden. SrahLberichir de« „^rnorr-tr.Alyeizer^. Wie», s. Januar. Rach polnische« Blätter« ist i« ver That in letzter Zeit versucht worden, de« Zaren mit Fische« zu vergiften, welche mit Arsenik versetzt gewese» sei« sollen. Die Fische wurde« auf der Hoftafel anlätzlich des Bankett- zu Ehre« der SeorgSritter aufgetrage«. Et« Lhetl dieser Fische sei auf Befehl des Zare« de« Kindern de- Nicolay- waifeuhanses tiderwtese« worde« und i« Folge dessen eine «»zahl von 16« derselde« erkrankt. Ebenso der Zar, wa- aber offtciett abgeleugnet werde. Der ganze Vorfall wird al- et« Irrtyum de- Hof- koch- bezeichnet «nd die Erkrankung der Kinder alS Cholera. Nach Schluß der Nedaction «ingetroffe«. Berit«, S. Januar Dte «adifteattone« z« dem veulsch-rumLnische« Handelsverträge find heute i« » u-wärtig«« Amte au-getaufcht Word««. Vermischtes. * Interessante Dichtergrütze »um neue» Jahr« 1894 bringt di« Beilage zur „Grazer Tage-post" auS der Feder unserer hervorrazrudsten zeitgenössische» Dichter. Mau ^begegnet da de»