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sind zu I die Obligationen und statistischer Natur, welche der Kommission in vertraulichster 1892 mehr sür wahrscheinlich, die Vorlage im vollen Umfange dur<, Zusehen. Die Reichsregierung legt Werth darauf, bis zum März überseh.n zu können, welchen Verlauf die Dinge bezüglich der . , Nr. 11, 19, 56 und 67 L 800 Mk. auf den Zlusleisten mit lütt. bezeichnet und zu II die Obligarionen lütt ä Nr. 41 und 62 ä 300 Mt., Ditt. L Nr. 22 ä 150 Mk. gezogen worden. Wir kündigen diese Obligationen hiermit und fordern die Inhaber derselben auf, die ge» loosten Schuldscheine nebst Talons und Coupons vom 1. J«li 18S8 ab bei unserer Stadt» Hauptkasse vorzutegen und gegen Rückgabe derselben deren Betrag und beziehentlich der bis zum obigen Tage erwachsenen Zinsen in Empfang zu nehmen Eine weitere Verzinsung der oben- bezerchnetcn geloosten Schuldscheine findet vom 1. Juli 1893 ab nicht statt. Noch unabgehoben sind die Schuldscheinbeträge zu lütt. Nr. 248 vom Jahre 1863 ä 300 Mk., zahlbar gewesen am 1. Juli 1891, lüti. L Nr. 20 vom Jahre 1866 ä 150 Mk., zahlbar gewesen am 1. Juli 1892. Freiberg, am 15. Dezember 1892. Der Ttavtrath. Nm Bürgermeister. Rdlt. Oeffenlliche Zsftcüiiiig. In Sachen der verehelichten Johanne Huk»« Schneider geb. Schulze in Zadel, Klägerin, gegen den Fuhrmann Ernst Hermann Schneider vormals in Nossen, jetzt unbekannten Aufenthalts, Beklagten, Aufhebung der Ehe betreffend, ladet die Klägerin den Beklagten anderweit zur mündlichen Verhandlung deS Rechtsstreit-vor die zweite Zivilkammer des Königlichen Land gerichts zu Freiberg auf dr« 8. Februar 18SS, Bormittag- S Uhr mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Gerichte zugelassenen Anwalt zu bestellen, indem sie noch anzeigt, daß sie eventuell auf Herstellung des ehelichen Lebens klagen und beantragen werde, den Beklagten zur Forlstellung des ehelichen Lebens zu verurihrilen. ' Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Ladung bekannt gemacht. Freiberg, am 7. Dezember 1892. Der Gerichtsschreiber des «Suigltcheu Landgerichts Freiberg. Aktuar. Weise gemacht werden, die Nothwendigkeit der Vorlage weiterhin klarlegen zu können. Die Natur dieser Mittheilungen habe ein Eingehen auf dieselben im Plenum qusgeschlofsen. Allerdings will die Negierung mit sich reden lassen, denn sie hält es nicht Auf Folium 4 deS Registers über Erwerb-- und Wirths^ftSgen^ unterzeichneten Amtsgericht«, betreffend den la«dMirthschaf1tich<« »-M«^ «ebisdors und Umgegend, einget agene Genossenschaft mit unb-s^ Liquidation, ist beute verlautbart worden, daß die Vollmacht der Liquidatoren Mtch Noack und Gustav Ferdinand Kreller in Erbisdorf erloschen m Brand, am 16 Dezember 1892. KSuigli»--MUSgertG». . ——L «»«kursverfahren. „ In dem Konkursverfahren über den Nachlaß des schnelvermersters K»r V Kempe in St. Michaelis ist zur Abnahme der SchlHrechnung des Ve rwalters ^ur Erhrbung von Einwendungen gegen doS Schlußverzeichniß der bei der Arthnlung zu - mS^n»stücke Forderungen und zur Beschlußfassung der Gläubiger über du nicht Mrwerlhbaren Ver g? -st der Schußtermin auf de« 1». Januar 18S8, »ormtttags t« Uh* vor dem Königlichen Amtsgerichte hierselbst bestimmt. Brand, den 19. Dezember 1892. «l-rl»tsk»i!«iber des Köuialiche« Umtsgerichts. ... . .. »ü. Athrgaag. -> E Mittwoch, den 21. Dezember Bekanntmachung. «r«ä°<Äxn >»- Ser. I vom Jahr« 1863 und Ser. II vom Jahre 1866 Bekanntmachung. Auf Folium 5 des Registers für die Enverbs- und »^rein t« Grtnih, der unterzeichneten Amtsgerichts, bekeffend den Spar- U«V BorlM v verlautbart worden: eingetragene Genossenschaft mit unbeschränkter Haftpflicht, ist heute F ü 1. die Genossenschaft hat ihren Sitz in Gränitz; „c„st,llt worden. Dasselbe ist 2. das Statut ist abgLänvert und im Juni 1892 neu aufgesteM w^ .nderweit abge- durch Beschluß der Generalversammlung vom 20. Nove ändert worden. sowohl Ersparnisse Gegenstand des Unternehmens ist, den Mitgliedern Gelegenheit z , ^ „j,heilig zinsbar anzulegen, als auch die zur Förderung ihre- Erwerbes und WMYicyal»» » erforderlichen Geldmittel aus der GenoffenschoftKasse dargelrehen erhol z Firma im Die von der Genossenschaft ausgehend«, Bekanntmachungen st Vorstandsmitgliedern .Freiberger Anzeiger und Tageblatt" zu veröffentlichen und von beide zu unterzeichnen. . n» kindlich. wenn sie durch Willenserklärungen und Zeichnungen für die Genossenschaft find ve H beide Vorstandsmitglieder erfolgen. «mtsssricht. »ranv, den 17. Dezember 1892. R. Militärvorlage nehmen, schon wegen der im November vorzu- nchmenden Rekruten-Einstellung. Das Plenum des Reichstags wird deshalb nicht umhin können, seine Arbeiten so einzurichlen, daß zunächst der Militärkommission Raum für ihre Ar beiten bleibt. Im Hinblick auf den Panama-Skandal in Frankreich bringen ausländische Blätter Nachrichten über eine Annäherung Ruß- ands an Deutschland, die sich namentlich auf wirihschaftlichem Gebiete vollziehen soll. Nach den Informationen der.Post" ent behren jene Meldungen der sachlichen Unterlage und dürften auf die Interessen einiger Finanzkreise zurückzuführen sein. Aus Hamburg, 18. Dezember, wird gemeldet: DaS Mitglied des Medizinalkollegiums, PhysikuS vr. Reinhardt, machte in der letzten BürgersckaftSsitzung dre unverhohlene Mittheilung, die Gesundheitsbehörde rechne völlig mit der Thatsache, daß die Cholera im nächsten Frühjahr wieder auftrete. Es seien deshalb auch im weitesten Umfange alle Maß regeln getroffen, um die Krankheit bei einem neuerlichen Auf treten sofort im Keime zu ersticken. Diese Voraussetzung hat in der Bevölkerung begreifttcherweise große Beunruhigung hervorge rufen. Jedenfalls aber hat dieser Hinweis von amtlicher Stelle das Gute, daß man in den besseren Kreisen die bisherigen Maß- regeln einer vorsichtigen Lebenshaltung fortsetzt. In den unteren Schichten der Bevölkerung ist man leider nach wie vor außer ordentlich leichtlebig, wiewohl gerade in diesen Kreisen die meisten Todesfälle vorgelommen find. — Die Statistik über die Sterbe, fälle im November hat die alte Erfahrung bestätigt, daß nach ver heerenden Epidemien die Sterblichkeit auffallend abnimmt. So mck Tageblatt Amtsblatt sür die Mi-licht» Md städtische» Behörde» z» Keiber- Md Brwd. Politisch« Umschau. Freiberg, den 20 Tezembe r. Die .Nordd. Allg. Ztg." schreibt: An die Thatsache, daß < Se. Majestät der Kaiser vor Kurzem eine neue Modellskizze zu t demdeutschenNationaldeukmal für Kaiser Wilhelm I. in i Augenschein genommen und mit der weiteren Durcharbeitung dieses Entwurfs durch Professor Begas sich einverstanden erklärt hat, knüpfen die Zeitungen bereits Muthmaßungen über die Höhe l der Kosten der ganzen Denkmalsanlage Da die Vorarbeiten über i den Entwurf einer Skizze noch nicht hinausgekommen sind, liegt t es auf der Hand, daß für eine einigermaßen zuverlässige Kosten- I berechnung die Voraussetzungen noch fehlen. Wenn gleichwohl l geschrieben wird, daß die Kosten der Ausführung rund 16 Millionen Mark betragen würden, so darf dies ohne Weiteres als eine ganz ungerechtfertigte Uebertreibung bezeichnet werden. Wollte man die Kosten auf Grund der vorliegenden Skizze annähernd schätzen, so würde sicherlich auch nur die Hälfte jener Summe nicht! erreicht werden. Die Hochzeit des Prinzen Ferdinand, Thronfolgers von Rumänien, mit der Prinzessin Maria von Großbritannien und Irland wird am 10. Jan. k. I. im fürstlichen Schlosse zu Sigmaringen ohne Entfaltung größeren Prunkes in engstem Rah men und Familienkreise stattfinden. Außer den Mitgliedern des Fürstlich Hohenzollernschen Hauses werden als Gäste nur Se. Majestät der Kaiser, der Herzog und die Herzogin von Edinburg mit ihren Kindern, der Herzog und die Herzogin von Cvnnaught als Vertreter der Königin von England und, als dem Herzoglichen Hause besonders nahestehend, der Erbprinz und die Erbprinzessin von Sachsen-Meiningen erwartet. Ferner erscheinen der englische Botschafter Sir Edward Malet und der rumänische Gesandte Ghika. Die .Hamb. Nachr." schreiben : Verschiedene Blätter behaupten auf Grund unverbürgter Veröffentlichungen über Aeußerungen deS Fürsten Bismarck, nach dessen Ausfassung habe die deutsche Politik das Programm; daS Vordringen Rußlands auf Konstantinopel zu unterstützen. Diese Behauptung ist unzutreffend. Der Fürst ist niemals der Ansicht gewesen, daß die Unterstützung der russischen Pläne Aufgabe der deutschen Diplomatie sein müsse, sondern er hat die Ansicht vertreten, daß eS nicht Sache Deutsch lands sei, Rußland an der Ausführung seiner Pläne zu hindern. DaS ist ein großer Unterschied. Rußlands Vordringen zu hindern, füllt naturgemäß denjenigen Mächten zu, deren Interesse durch ein etwaige» russisches, Vordringen direkt verletzt werden würde. DaS ist bei Deutschland nicht der Fall. Von wohlunterrichteter Seite wird der .B. B.-Ztg." über die Aussichten der Militärvorlage geschrieben: Bei der Zerstückelung der Ansichten in allen maßgebenden Parteien muß man den Verhandlungen der betreffenden Kommission mit großer Spannung entgegensihen. Würden di« Mitglieder der Kommission im Allgemeinen auf vem Standpunkt der Erklärungen verharren, welche bei der ersten Lesung NamenS der einzelnen Parteien abgegeben worden sind, so wäre damit daS Scheitern der Militär vorloge ausgesprochen, denn nur für die Festhaltung der gegen wärtigen Friedenspräsenz würde dann eine Mehrheit zu finden sein, waS aber von der Regierung, wenigstens nach ihren bis herigen Erklärungen nicht acceptirt wird. Die.Reichsregierung soll indessen immer noch hoffen, durch Mittheilungen politischer sind im November d. I. nur 947 Personen gestorben, gegen 1604 in 1891. Wie bedeutend ist dagegen der Unterschied im September d. I. 8693 Personen gegen 1312 in der gleichen Zeit deS Vor jahres. — Wie die Cholerakommisfion des Hamburger Senats ferner mittheilt, ist bei einer am 16. d. M. in das Krankenhaus gebrachten Person vorgestern bei einer in der vergangenen Nacht i erkrankten Person gestern Cholera durch bakteriologische Unter- t suchung festgestellt worden. Wie die „Hamburgische Börsenhalle' erfährt, handelt eS sich um anscheinend leichte Fülle in der Stadt resp. einem Vororte. Allen entgegenstehendrn Gerüchten gegen über kann die.Börsenhalle" konstatiren, daß seit dem 13. Oktober im Hafen kein einziger Cholerafall vorgekommen ist. Mit der Spitzmarke „Schweigen und Beschönigen" schreibt heute die „Köln. Zeitung": Die Behandlung, welche die Löwe'sche Angelegenheit in der linksliberalen Presse erfährt, liefert einen sehr werthvollen Beitrag zu der Naturge schichte deS deutschen Radikalismus. Die unabhängigen deutschen Blätter sind einig in dem Urtheil, daß hier ein beklagenswerther Verstoß gegen die politische Moral vorliegt. Dagegen fattd nur ein einziges deutschfreisinniges Blatt, die Bossische Zeitung, den Muth, ein offenes und ernstes Wort zu sprechen, und sie nahm dabet auch Gelegenheit, auf die vielleicht bedeutungsvolle Thatsache MS LMF-L» Erlchtint jeden Wochentag «ach«. S'/, Mr füi andern Tag. Preis vierteljährlich S Mark SS zweimonatlich 1M. SO Pfg. m etnmonatltch 75 hinzuweisen, daß Ludwig Löwe, der deutschfreisinnige Abgeordn-te schon einen oder zwei Monate vor dem tadelnswerthen Angebo durch den Tod aus der Firma auSgeschieden war. Wie un» -v- bekannt geworden ist, hatte Ludwig Löwe selbst Wwen snner ich, leidenden Gesundheit während deS ganzen Sommer» Berlin und ch- den Geschäften fern bleiben müssen. Inzwischen scheint allerdings ' die .Voss. Ztg." von ihiem ersten mulhigen Anlauf zuruckkehrea zu wollen. Die übrigen deutfchfreisinnigen und demokratischen Blätter Verhalten sich entweder mäuschenstill, als wenn gar nichts Ausfälliges geschehen wäre, oder machen krampfhafte und mitunter drollige Anstrengung, den Mohren weiß zu waschen. Eugen Richter klammert sich zunächst an die Behauptung der Firma Löwe, eine christliche deutsche Fabrik habe den Auftrag thatsächlich erhalten und ausgeführt, den Löwe vergeblich erstrebt. Diese Be hauptung bedarf noch der Bestätigung; sachlich ist sie nicht gerade wahrscheinlich; es ist wiederholt öffentlich versichert worden, man habe die deutsche Gewehrfabrikation keiner andern Firma in Deutsch land zuwenden können, weil nur die Löwesche im Besitz ausreichen der Maschinen von der erforderlichen Exaktheit und Präzision ge wesen sei. Es heißt den unfreiwilligen Humor denn doch zu weit treiben, wenn Eugen Richter meint, es „würde lächerlich sein, jenen Vorgang nun zu Anklagen gegen das Cbristenthum un Allgemeinen auszubeuten". Auf derselben Höhe steht die weitere AuSrede Richters: .In dem deutschfeindlichen Serbien wetteifern deutsche undfranzösische Betriebe, um die Lieferung von Kanonen, Gewehren, Panzerthürmen zu erhalten." Serbien neben Frankreich! Dieselbe Tonart klingt in allen radikalen Blättern wieder, die bei der Hetze gegen die deutschen Produktivstände, gegen Landwirthschaft und Industrie jedeSmal in der vordersten Reihe stehen. Es wäre jedenfalls besser, wenn die radikale Presse ber dieser Gelegenheit ihre Unabhängigkeit nach «der Richtung bewiesen hätte. Wer unser öffentliches Leben ruhig beobachtet, wer auf die Stimmen lauscht, die aus den Niederungen unseres VolkSthums empordrinaen, kann nicht im Zweifel darüber ein, daß uns die nächsten Jahre ein bedenkliches Anwachsen der antisemitischen Hetzbewegung bringen werden. D» Urteilslosig keit, die widrigen Leidenschaften der Massen bilden in Deutschland eine gewaltige Macht, die Judenhaffer verstehen eS vortrefflich, ich der Hebel deS ReichStagSwahlrechteS zu bemächtigen, und die Mehrheit der Konservativen verleugnet unter diesem Truck ihre alten ehrenwerthen Traditionen. Unter diesen Umständen ist «» besonder» wichtig, daß die grundsätzlichen Gegner de» Antisemitis mus der drohenden Gefahr mit den richtigen Mitteln begegn««. Es würde verhängnißvolle Kurzsichtigkeit sein, die sich bitter rächen müßte, wollten sie ihre Stellung mit Dingen und Personen belasten, die nicht vercheidigt werden können. Räumt man dem Antisemitismus daS Monopol ein, die Auswüchse de» jüdischen ErwerbSsebenS zu rügen, so giebt man durch eine verfehlte Taktik den Kampf von vornherein verloren. Der logische Denkfehler, welcher der Hetze gegen daS Judenthum zu Grunde liegt, besteht ja grade darin, daß sie Schtvächen, die Einzelnen anhaften, ver- allaememtrt und zwelsellose Vorzüge und Tugenden gänzlich Über sicht. Hier muß die AÄvehr ihre kritischen Werkte anieden' sie muß preisgeben was mcht gehalten werden firnn^e muß sich sorgsam hüt-n, Wucher, unreellen Wettbewerb und MrsenjchwiudA """ U"d wird dann auch das awthwendiae «charfe Wort finden gegen dre unchristliche und undeutich? i rechtrgkeit, Einzelfälle zu verallgemeinern uuv «in. m.k : für die Sünde» Einzelner verLimch »7mach«^LL