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Sächsischer Landes-Anzeiger : 02.08.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-08-02
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512384622-188808025
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512384622-18880802
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512384622-18880802
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsischer Landes-Anzeiger
-
Jahr
1888
-
Monat
1888-08
- Tag 1888-08-02
-
Monat
1888-08
-
Jahr
1888
- Titel
- Sächsischer Landes-Anzeiger : 02.08.1888
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WMMWW ffWMWWWWW» WWMW — Aus Halle wird über da» 11. Mitteldeutsche Bundesschießen berichtet, daß Behörden wie Bürgerschaft und insbesondere der große Festausschuß e» verstanden haben, dem Feste einen wahrhaft glänzenden Rahmen zu geben. Die Stadt hat ein Festkleid angelegt, wie eS schöner und eigenartiger wohl kaum in einer der bisherigen Feststädte zu schauen gewesen. Zu den ersten Gästen zählten die Chemnitzer Schützen, die am Sonnabend Nachmittag, und weiter die in starker Zahl erschienenen Leipziger Schützen, die am Sonntag früh mit dem Regimentsmusikkorps der 134er eintrafen. Die Gäste wurden festlich empfangen. Am Abend eröffnete ein Festkommers iu der Festhalle mit den bis dahin ein getroffenen Schützen unter Vorsitz des Herrn Landgerichtsdirektor Reuter die Festlichkeiten. Am ersten Festtag ordnete sich von 10 Uhr an der Festzug und genau V» 12 Uhr setzte sich derselbe in Bewegung. Der Zug an sich war hochimposant und wies auch viele symbolische Festgruppen, Wagen rc. auf. Was aber dem Zuge ein ganz eigen artiges Gepräge gab, das war die sogenannte historische Abthcilung desselben, in der nach einem Entwürfe des Herrn Maler Schenck iu einer Reihe von Gruppen die Entwickelung Halles seit dem 9. Jahr hundert veranschaulicht wurde. Dieser Festzug bildete den Mittelpunkt aller Aufmerksamkeit; die Kosten dieser Abtheilung belaufen sich, trotzdem die Kostüms rc. zumeist von Jakobi aus Dresden geliehen sind, auf ca. 16,000 Mk. Am Nachmittage folgte in der Festhalle das Festmahl. Oberbürgermeister Staude eröffnete dasselbe mit Worten des Willkomms. Derselbe brachte alsdann den Trinkspruch auf den Kaiser aus; in den Hochruf stimmte die Fcstversammlung freudig ein. Im Anschluß hieran richtete der Herr Oberbürgermeister Namens der Festversammlung ein telegraphisches Huldigungstelegramm an den zur Zeit in Kopenhagen weilenden Kaiser, verbunden mit Danksagung für die huldreiche Gewährung eines herrlichen Ehren preises. Der Fcstplatz gewährt mit seinen vielen zierlichen und doch äußerst umfangreichen Bauten und gärtnerischen Anlagen ein archi tektonisch-schönes Bild. Der Werth der gespendeten Ehrenpreise, unter denen sich bekanntlich ein solcher des Kaisers befindet, beläuft sich auf mehr als 30,000 Mk. Bei dem das Schießen eröffnenden Konkurrenzschießen am Spätnachmittag gingen sächsische Schützen als Sieger hervor: auf Feldscheibe: Gründig-Dresden, Schuberth-Harthau, Wittich-Meißen und ferner auf Standscheibe: Heinze-Lübau. — Aus der stattgefundenen Generalversammlung des Mittel deutschen Schützcnbnndes ist zu berichten: Die statutenmäßig aus scheidenden Herren Bärwinkel-Arnstadt, O. Höfflcr-Leipzig, C. Lüdecke- Leipzig, R. Schneider-Köstritz und A. Zangeuberg-Leipzig wurden durch Zuruf einstimmig wieder in den Vorstand gewählt und ihnen dadurch zugleich der Dank für treue und gewissenhafte Pflichterfüllung abgestattet. Die Gewählten nahmen dankend an. — Bezüglich der Wahl einer Feststadt für das XII. Mitteldeutsche Bundcsschicßen konnte noch nichts Bestimmtes mitgetheilt werden, da Zwickau und Zittau jetzt noch nicht in der Lage sind, ein solches Fest zu über nehmen. Dagegen erbot sich Plauen i. V., das Fest zu übernehmen. Der Vorstand wurde ersucht, sich mit hierzu geeigneten Städten in Verbindung zu setzen, dabei aber Plauen zunächst in's Auge zu fassen. — Der Mitteldeutsche Schlltzcnbnnd hat folgende Ehren mitglieder: Rechtsanwalt Or. jur. Böhme-Annaberg i. S-, Ober bürgermeister vr. gur. Stnbel-Dresde», Oberbürgermeister I)r. Wilh. Andro-Chemnitz, Geheimer Negicrniigsrath Amtshauptmann Schw edler-Chemnitz, Oberbürgermeister Rnick Gera und Ober bürgermeister Staude-Halle. — Bei dem nach allen Scheiben statt gefundenen Becherschicßen gingen die Herren Gebhardt-Leipzig, Sauberligk-Zwickau, Gottschalk-Chemnitz, Zenker-Chemnitz, Mossig-Drcsden, Reißmann-Dresden, Köbe-Dresden, Blume-Erfurt, Körting-Hannover und Kämmel-Jena als Sieger mit je einem Becher hervor. Airs Nah imd Feit». — Centenarfcier in München. Am Dienstag fand aus Anlaß der König-Ludwigfeicr in München ein glänzender Fcstzug statt, an dem wohl 10,000 Personen theilnahmen. Die Reihenfolge des Zuges war nachfolgende: Eine Abtheilung Reiter, ein Herold zu Pferde mit einer Tafel, ans welcher des Königs Geburtstag ge schrieben steht, kvstümirte Männer, Stangen mit Lorbeerkränzen tragend, eine Abtheilung Trompeter zu Pferde mit bekränzten Helmen, die königlichen Insignien, getragen von fünf prächtig geschmückten Reitern, Pagen mit lorbeerbekränzten Windlichtern, Träger mit Lorbecrkränzen, Turner uitd Vercinsdeputationeu mit zahlreichen Fahnen, singende Kinder, die Wiege König Ludwigs I, begleitet von Kindern in der Tracht des Jahres 1786, die Schüler der Residenz, die Studenten, der Zug der Gewerbe (des Kunstgcwerbes, des Handels und der Industrie, der Baugewerbe und der Baukünste i» prachtvoll geordneten Gruppen), die Schüler der Akademie der bilden den Künste, sowie zahlreiche Deputationen von Vereinen und Städten, die Zeitgenossen aus der Umgebung König Ludwigs I, das Festzugs- Komitee zu Fuß, die Fachausschüsse, die Gruppen der Stadtvertretung und des großen Komitees, und zum Schluß Veteranen, Turner und Feuerwehr. Fast allen Gruppen und Ablhcilnngen des prachtvollen Fcstzugcs marschirten Musikkvrps voraus. Alle Gruppen, die zahl reiche und prächtige Banner und Embleme mit sich führten, Ware» auf das Reichste, einzelne mit historischer Treue kostümirt, überall trat das künstlerische Arrangement des Festzugcs hervor. Die de» Odeousplatz abschließende Feldherrnhalle war rvth drapirt, auf einer in der Nähe des König Ludwig-Denkmals errichteten prachtvollen Zcltcstrade hatten der Prinz-Regent »nd alle Mitglieder der könig lichen Familie Platz genommen. Es währte mehrere Stunden, bis der Festzug vorüber war. Abends 9 Uhr am Montag erfolgte in Anwesenheit aller Prinzen und Prinzessinnen und einer unacheurcn Zuschauermenge die feierliche Aufstellung der Marmorbüste König Ludwigs I. in der Ruhmcshalle bei der in elektrischem Licht strahlenden Bavariastatue. Nachdem die Feier mit dem Absingen eines Fcstchors geschlossen war, begann das aus 12 Abteilungen bestehende Feuerwerk. Uebcr der Bavaria erhob sich, aus Feuerwerks körpern gebildet, das Niederwald-Denkmal, zu beiden Seiten die Ruhmcshalle von Kchlheim und die Walhalla bei Ncgcnsburg. Den Schluß bildete ein kolossales Nakctenfcncrwerk von 4500 Rakete». — Leider ereignete sich während des Festzugcs ein schlimmer Unfall, Der großartig schöne Zug nahte um 10 Uhr ans der Residenzstraße dem Ludwigs-Denkmal am Odeonplatz. Die einzelnen Gruppen weckten die laute Bewunderung der Meuge. Die Gewerbe in ihren mannig fachen Formen, die Industrie, der Handel, die Kunst, die Gemeinde Sendling, boten farbenreiche, präbtige Gruppen. Alles vollzog sich in schönster Ordnung. Die getroffenen Einrichtungen funktionirtcn ausgezeichnet. Da, um 12 Uhr, ertönte ein schriller Angstschrei durch die Lüfte. Die Elefanten Hagcnbccks, die in der prachtvollen Gruppe des Handels, geführt von ihren Afrikanern, daher zogen, waren vor dem ungeheuren Dampfthier, welches die Gruppe der Industrie dar stellte, scheu geworden und davon gelaufen. Eine Panik ergriff das Publikum, das sich angstvoll zusammendrängtc und flüchtete. Nur wenige Minuten und der Zug setzte sich fort. Die Chevauxlegcrs hatten niit blankem Säbel die Elephanten znrückgclricben und größeres Unheil verhindert. Aber leider scheint das, was geschehen ist, schon arg genug zu sein. Der Oberarzt Brunner, Leiter der Station ani Odconplatz, versicherte, daß auf seiner Station 15 Verwundete ein gebracht wurden, darunter eine schwer Verletzte, welche an die Wand gedrückt worden ist. Auch die anderen Stationen, es sind deren sechs, haben Verletzte. Noch zweimal wiederholte sich die Panik in kleinerem Umfange. Der Zug wurde gleichwohl zu Ende geführt. Aber das Interesse war dahin. Die Hochs kamen nur gepreßt heran». Die Haltung de» Publikums blieb trotz alledem eine ruhige. — Die eine schwer verletzte Frau ist erlegen, außerdem find noch S Personen schwer verwundet. Die Gesammtzahl der Verletzten betrug etwa 30. Chemnitzer Stadt-Anzeiger. Die Freunde liniere« Blatte» werden ersucht, un» wichtige Begebenheiten gütig» mitjuthellen Chemnitz, den 1. August. — Mit der Umnummerirung der Straßen unserer Stadt nach einem einheitlichen System, links die ungeraden und rechts die geraden Nummern, ist vor mehreren Jahren begonnen und diese Maßregel alhährlich fortgesetzt worden. Neuerdings hat der Rath auch für das kommende Jahr eine Anzahl Straßen zur Umnummerirung bestimmt. Wie früher, so sind auch diesmal 2Namensveränderungen von Straßen beschlossen worden, von denen namentlich die eine besonders großen Werth hat. Man wird sich erinnern, daß vor ca. 3 Jahren, als die Nummerveränderung an der Theater- straße beschlossen wurde, allgemeine Enttäuschung sich bemerkbar machte, weil nicht, wie man gehofft, der Nicolaigraben mit zur Theaterstraße ge zogen wurde. Häufige Verwechselungen dieses Straßenstück.s mit der Theater- straße sowohl wie mit der Nicolaistraße wäre,» nicht nur eine lästige Plage für die Briefträger, sie brachten wohl sogar auch ab und zu kleine Nachtheile für die am Nicolaigraben wohnenden Geschäftsleute mit sich. Der erwähnte Wunsch einer Verquickung des Nicolaigrabens war daher sehr verbreitet und man wird die Erfüllung desselben durch den vorliegenden Rathsbeschluß mit dankbarer Freude begrüßen. Zweckmäßig muß des Weiteren auch die be schlossene Verbindung der kleinen Brüdergasse mit der Lohgasse unter dem letzteren Namen erscheinen, da auch hier Verwechselungen mit der großen Brüdergasse, die vom nächstenJahre ab nur noch „Brüderg asse" heißt, nichts Seltenes waren. Außer den genannten Straßen werden der Um- nummerirung für diesmal noch folgende unterworfen werden: Annenstraße, Apollostraße, Beckerstraße, Brauhausstraße, Buttlerstraße, Feldstraße, Göthestraße, Hospitalgasse, Jacobstraße, Johun- nisplatz, äußere Johannisstraße, Kasernenstraße, Kaßberg- straße, Kirchweg, Logenstraße, Lohgasse, Louisenstraße, Lutherstraße, Matthesstraße, Moritzstraße, am Plan, Rosen straße, Schulgasse, Tressurthstraße und Turnstraße. v—. Im Colosseum-Saale fand gestern, Dienstag, Abend ein Concert unserer Militär-Kapelle statt, welches außerordentlich zahlreich besucht war. Die unter Direktion des Herrn Concertmeister Schiemann zum Vortrag gelangten Compositionen wurden durchweg mit bester Präcision ausgeführt, so z. B. der effectvoll instrumentirte „Huldignngschor und Quartett" aus „Heinrich det Löwe" von E. Krctschmar und eine interessante Paraphrase über Weber's „Gebet" aus „Der Freischütz", bearbeitet von Friedr. Lux. Herr Schiemann bewährte sich gestern übrigens wieder als ein hervorragender Künstler auf der Geige; nur selten wird das so vielfach vorgetrageue Beriot- sche Solo für Violine „Scene de Ballet" mit so vollendeter Meisterschaft zum Gehör gebracht, wie dies gestern von Herrn Schiemann geschah; dieser Künstler hat sich übrigens trotz seiner Jugend schon eine außerordentlich schätzenswerthe Ruhe sowohl als Vortragender, wie auch als Dirigent angeeignet und gerade diese verfehlt nicht ihre gute Wirkung auf die Zuhörer. Die im gestrige» Concert von den Mitgliedern unserer Militär-Capelle bewiesene Tüchtigkeit ist um so anerkennenswerther, als ja der beliebte und fein musikalisch ge bildete kunstsinnige Dirigent derselben, Herr Musikdirektor Pohle, durch an dauernde Erkrankung lange Zeit hindurch von Chemnitz und von seiner Capelle zurückgehaltcn war; Herr Direktor Pohle ist übrigens wieder soweit genesen, daß er in kurzer Zeit hierher zurückkchren und jedenfalls an einem der nächsten Sonntage seine Capelle wieder selbst dirigiren wird. —glr. Feuerwehr-Juspectionen. Wie der Chemnitzer Kreisfener- wehrverband unter Vorsitz des Herrn Branddirector Weigand in so mancher Beziehung den übrigen sächsischen Feuerwehrverbänden beispielgebend voran gegangen ist, so hat er dies auch in Bezug auf die so heilsame Einrichtung der Feucrwehr-Jnspectionen gethan. Er war der erste Verband, welcher diese alljährlichen Äesichti iungen einer Anzahl freiwilliger Feuerwehren inner halb seines Bezirkes einführte, und die Früchte, welche dieses sein Vorgehen trug, spornten andere Verbände zur Nachahmung des gegebenen Vorbildes an. Was den Chemnitzer Kreisfencrwehrvcrband anbetrifft, so melden sich alljährlich in der erste» Sitzung der Hauptleute diejenigen Feuerwehren beim Vorsitzenden an, welche im Lause des Jahres inspicirt sein wollen. Zeitpunkt »nd alles Uebrige wird scstgestellt, und treten keine hindernden Umstände ein, iodaß ein Widerruf in irgend welcher Hinsicht ersolgcn muß, so findet die Besichtigung seitens der gewählten Inspektoren pünktlich statt. Die Jnspcction erstreckt sich gewöhnlich aus Sänuntliches, was zum Feuerwehrwesen des bez. Ortes gehört. Die Mannschaft, ihre Bekleidung, ihre Steiger- und Pionier- ausrüstnng wird revidirt. Die vorhandenen Spritzettwerke, wie die Leitern »nd alle sonstige» Requisiten werde» einer Uiilersnchuiig unterworfen, Spritzen probe und Prüfung des Corps wird vorgciiommen. Die Prüfung der Mann schaften erstreckt sich nach allen Seiten hi». Fnßexercitien, Spritzen- und Lciterübnngen müssen vom Corps vorgeführt werden, und gewöhnlich beendet ein Sturmangriff auf irgend ei» brennend gedachtes Object das Examen. Nach Beendigung der Prüfungen treten die Jnspcctoren mit de» Hanptlcnten znsammen und gebe» ihr Urtheil über das Gesehene ab. Vorgefundene Mängel worden offen gerügt und zur Abhülfe ancmpfohlen, Lobenswcrihes erntet ge bührende Anerkennung, und schließlich wird das Gesammtergebniß incinc Censur znsammengefaßt, die, mit den »vthig gewordenen Bemängelungen und den ge spendete» Anerkennungen vereint, später in den regelmäßig erscheinenden Notiz blätter» des Verbandes veröffentlicht wird. Daß durch all diese Handhabungen eine kräftige Ccntr alisation des Fenerwehrwesens innerhalb des Verbandes herbei- geführt, daß eine immer bessere einheitliche Schulung, ein Excrcitium möglichst streng nach dem Reglement allmälig heransgebildet wird und daß eine damit bewirkte beständig wachsende Schlagscrtigkcit der Feuerwehren der Endersolq ist, liegt auf der Hand. — Das Resultat der Inspektionen im Jahre 1887 ist im Notizblatt Nr. 10 des KreiSscuerwehrverbandes niedcrgclcgt. Es wur den im Ganze» 20 Besichtigungen ausgeführt. Zwei derselben betrafen hiesige freiwillige Feuerwehren, und zwar wurden inspicirt am 8. Mai die lV. Com pagnie und am 12. Juni die Turncrfcuerwchr. Das Ergebnis; der 20 In spektionen war iin Allgemeine» ein befriedigendes. Ausstellungen gab cs überall zu machen, hier weniger, dort mehr; überall aber zeigten die Bc- Iheiligten das Bestrebe», den »och vorhandenen Mängeln nach Möglichkeit abzuhelfe». Von den betr. Ortsbchördc» fanden die Veranstaltungen Ent gegenkommen und Unterstützung. — Auch dies Jahr meldeten sich in der erstcn Commandanten-Versammlnng wieder die erforderliche Anzahl Feuer wehren zur Inspektion an, wie wir s. Z. berichteten; ei» Theil dieser Be sichtigungen Ist jetzt bereits vor sich gegangen. Zn wünschen ist, daß die Ccnsnren der Inspektoren Jahr für Jahr günstiger anssallen können, damit cs sichtbar werde, wie die einzelnen Feuerwehren sich bemühen, ans der Ein richtung der Inspektionen für ihre Entwicklung Nutzen zu ziehen. — Di c H off»ung, der Monat An gnst werde besseres Wette» bringen, scheint sich nicht besonders erfüllen zu wollen. - Heute, am Anfänge desselben, macht der Himmel wieder ein besonders trübes Gesicht und der Stand der meteorologische» Verhältnisse ist gleichfalls nicht darnach angethan, für Sachse» eine» entschiedenen Wechsel in der Witterung erwarte» zu lassen. Trotz der fortwährende» Niederschläge herrscht andauernd eine gewisse Schwüle, die sich auch allgemein bemerkbar macht. Man hört viellach über eine ge wisse Trägheit der Stimmung klagen, die sich der Mcnschhcit bemächtigt hat, es mangelt alle Frische des öffentlichen Lebens. Ein endlicher Wechsel in diesen Verhältnissen wäre recht erwünscht. — Der Tunnel nnter dem Hauptbahnhos ist in seinem östlichen wie im westlichen Ende, was den Oberbau anlangt, völlig serliggestcllt, an beiden Seite» zeigt die Erdoberfläche, abgesehen von de» Lichtschächlen, kaum noch eine Spur des gewaltigen nnterirdische» Baues. Der Weg selbst wird jeden falls erst nach Vollendung des Gewölbes hcrgerichtct werde». Unter dem Personenbahnhof wird augenblicklich das Gewölbe zwischen dem Mittelpcrron und der Annaberger Kopfstation fertiggestellt und das Hainichener Aus- »nd Einfahrtsgeleis ist ans diesem Grunde gesperrt. Die Züge dieser Linie ver kehren einstweilen mit am Annaberger und Hanptpcrron. —* Gelddicbstahl. Am letzten Lohntag waren in einer hiesige» Fabrik aus zwei Lohnmappe» 40 M. und 20 M. gestohlen worden. Ver dach! bez. dieses Diebstahls lenkte sich auf einen in dieser Fabrik beschäsiigt gewesenen Arbeiter, welcher die Mappen aus einem Contor in das andere zn trage» hatte. Anfänglich leugnete der Verdächtigte, später gestand er aber zu, die zuletzt erwähnte» 20 M. gestohlen zu haben. —* Rohheit In einer Parterre-Wohnung am Röhrsteig wurde am vergangenen Wcilag früh in der 4. Stunde an einem Fenster der Schlafstube plötzlich eine Scheibe zertrümmert, so daß der Inhaber der Wohnung aus dem Schlaf aufgeschrcckt wurde- Der Mann zog sich schnell an, begab sich auf dieStraße und sah in einiger Entfernung drei jnngcLeutc gehen. Er ging denselben nach, bis er einen Wächter traf, diesem machte er von dem Vorgc- salleneu Mittheilung, worauf zwei dieser junge» Leute die Flucht ergriffen. Der Dritte wurde angehalten und war geständig, daß einer knr beiden Flüchtigen die Fensterscheibe absichtlich eingcschlagcn babe. Ebenso ist im Neben- hanse zu jener Zeit auch auf gleiche Weise eine Fensterscheibe zerlrnnimcrt worden. Der Verüber dieser Streiche ist ein hier in Arbeit stehender Apprc turarbeiter. Die Geschädigten stelle» Strafantrag gegen denselben. — Ein Postamt wird in kurzer Zeit in der Sachscstraße zur Er öffnung komme». Dascl-fft ist das Erdgeschoß eines nahe a» der Altchen,nitzer Flnrgrenze hinter dem Stadtbad gelegenen Neubaues bereits dafür einge richtet mit Schaltern, Briefkasten, sowie den nöthigcn Bureau'Räumen. Die zahlreichen Geschäftsleute der dortigen Stadtgcgend, sowie auf dem benach barten Altchemnitzcr Gebiet werden diese Neuerung mit Freude begrüßen. W« Standesamts-Rachrichten. Chrmuttz. llrdersicht auf dl» Woche vom w. RS mit 88. IM 188L tl Angemeldete GeburtSsälle V8, als: 68 Knaben und M Mädchen. v. Augemeldete Sterbefällr SO. att: SS männlich« und 38 weiblich» Personen. o. Eheschließungen 38, als: Schneider Hugo Paul Lommatzsch, Eckstr. 1L evang., mit Anna Agnes Lorenz das-, röm.-kath. — Tuchmacher Hermann Robert Zwintscher, Palmstr. 3, evang., mit Helene Bertha Börngen daQ evang. — Sattler Friedrich Bernhard Fiedler, Jacobstr. 13, evang., mit Anna Auguste Lohr das., evang. — Maler Julius Anton Pfeilschmidt, Salz straße SO, evang., mit Johanne Marie Rudolph das., evang. — Eisenhobler Friedrich August Focke, große Brüdergasse 8, evang., mit Iba Amalle Kober das., evang. — Tischler Carl Otto Tetzner, Annenstr. 4, evang., mit August« Anna Seifert das., evang. — Lackircr Alfred Arthur Oskar Scholz, Martin straße 2, röm.-kath., mit Lina Ennlie Ackermann das., evang. — Kaufmann Friedrich Julius Zeuner, Moritzstr. 2, evang., mit Julie Lisette Maria Pauline Hoppe das., evang. — Schmied August Zipscr, Eliscnftr. S, evang.. mit Auguste Hedwig Böhme das., evang. — Strnmpswirkcr Carl Friedrich Pommer, Trcffurthstr. 14, evang., mit Marie Auguste vcrw. Schefflcr geb. Richter das., evang. — Fabrikarbeiter Robert Lonis Lässig, Brühl 31, evang.» mit Anna Sclma Hofmann das., evang. — Metallgießer Hermann Arth« Kinzel, Augustusburgerstr. 13, evang., mit Anna Clara Junghan», unter, Georgstr. 3, evang. — Schlosser Adolf Franz Carl Kanl, Wiesenstr. 14, röm- kath., mit Wilhelmine Auguste Anna Pctzold, Molktestr. 13, evang. — Be- zirksschullehrcr Ernst Georg Krcnkel, Lutherstr. 7, evang., niit Helene Sidoni« Schönbnrg, Wiesenstr. 23, evang. — Zimmermann Ernst Wilhelm Hartig, Leipzigerstr. 36, evang., mit Amalle Marie verw. Wagner geb. Wohlrab« das., evang. — Weber August Emil Friedrich, Brühl 50, evang., mit Maria Auguste Friedrich das., evang. — Eisendreher Friedrich Richard Gläser, Ost- stratze 27, evang., mit Anna Marie Uhlig, Eckstr. 3, evang. — Tischler Carl Reinhard Emil Schubert, Stistsstr. 6, evang., mit Rosalie Clara Nickert das-, evang. — Fleischer Emil Richard Müller, Zwickauerstr- 116, evang., mit Amalie Auguste verw. Rüffer geb. Reichold das., evang. — Lehrer an der hiesigen höheren Mädchenschule Gustav Adolph Ball, alte Dresdnerstr. 13b, evang., mit Lina verw. Gerstenberger geb. Heigiß, Neustädter Markt 12, evang. — Kesselschmied Ernst Bruno Lande!, Holzmarkt 8, evang-, mit Christiane Caroline Rosette May, Rochlitzerstr. 20, evang. — Fabrikarbeiter Heinrich August Kunzendorf, Henriettenstr. 2, evang., mit Auguste Wilhelmine Bertha Fischer das-, evang. — Zimmermann Friedrich Hermann Zicker, Stollbergcrstr. 2g, evang., mit Anna Franziska Schönherr, Friedrichstr. 22, evang. — Schlosser Oswald Richard Meinig zu Einsiedel, evang., mit Juliane Emma Döring, Jägerstr. 2, evang. — Eisenbahnassistent Otto Theodor Schippan, Marktgäßchcn 4», evang-, mit Emma Clara Hosmann, Langestr. 2, evang. — Glaser Christian Traugott Schiefer, Hainstr. 41, evang., mit Emma Röslcr das., evang. — Bäckermeister Ernst Emil Behnisch zu Neukirchen, evang., mit Katharine Elisabeth Thörner, Annenstr- 29, evang. — Cementarbeiter Franz Louis Engelbett, Userstr. 6., evang., mit Auguste Clara Sülle das., evang. — Expedient Friedrich Ludwig Benecke, alte Dresdnerstr. 13b, evang., mit Marie Anna Richter das., evang. — Schlosser Carl Hermann Drechsler, Eckstr. 7, evang., mit Auguste Bertha Teeg, Mühlenstr. 72, evang. — Eisengießer Johann Daniel Eduard Gräßler, Ludwigstr. 26, evang, mit Amalie Theresie verw. Berger geb. Zickmantel das., evang. — Maler Franz Johann Frickc, Ludwigstr. 13, evang.-reform-, mit Ottilie Ringlbauer das., röm.-kath. — Kettenstuhlarbeiter Friedrich Julius Brauer, Charlottenstr. 15, evang., mit Emilie Minna verw. Lehmann geb. Uhlig das., evang. D. Ehcaufgebote 30, als: Kaufmann Franz Emil Jllig zu Burgstädt mit Lilli Camilla Josephine Petzold, Neugasse 8. — Handarbeiter Christian Traugott Bauer, Ludwigstr. 4, mit Minna Emilie Schreiter, Jacobstr. 6. — Fabrikarbeiter Franz Bruno Röhr zu Furth mit Bertha Franziska König, Richardstr- 2 — Handarbeiter Ernst Wilhelm Christoph» Bergstr. 67, mit Anna Rosalinde Illing, Lonisenplatz 8. — Tapezierer Wilhelm Anglist Uhl, untere Actienslr. 1, mit Amalie Marie Tcichmann, Bernsbachstr. 30. — Tischler Emil Paul Dietze, Mühlenstr. 1, mit Agnes Marie Luft, Brühl 45. — Schneider Gottlieb Theodor Fetter, Nougasse S, mit Anna Elise Staude, Gartenstr. 1. — Handarbeiter Adolf Gustav Schreiber, Schulgasse 1, niit Clara Jda Holzmüller, Augustusburgerstr. 6. — Buchhalter Conrad Horst Paul Otto, untere Actienstr. 3, mit Amalie Jda Weigel, Salz- straße 3. — Kaufmann Rcinhold Christel Winzer, Neesestr. 1, mit Mar garethe Anna Hösel, Stollbcrgerstr. 37. — Handarbeiter Friedrich August Richter, Jacobstr. 42, mit Rosamunde Wilhelmine Kaden zu Altcheinnitz. — Fleischer Paul Richard Ficker zu Altchemnitz mit Anna Selma Finsterbusch, Schloßstr. 9. — Kaufmann Richard Clemens Biehle zu Siegmar mit Wit- helnnne Agnes Peterzelt, Bismarckstr- 9. — Glaser Emil Robert Gypstuhl, Mauerstr- 3, niit Marie Elise Lohse, Beckerstr. 25. — Expedient Carl Richard Himmler, Äaiscnstr- 14, mit Marie Minna Haller, Neustädter Markt 4. — Tischler Adolf Albert Schütt, Zöllnerstr. 19, mit Auguste Hulda Blechschmidt zu Altcndorf. — Kesselschmied Ernst Julius Kreß, Jägerstr. 1, mit Anna Marzön das. — Schlosser Carl Wilhelm Börner, Apollvstr. 8, mit Anna Clara Päßler, Brühl 48. — Eiscndreher Ernst Franz Lißner, Jacobstr. 41, mit Lina Clara Beyer, Friedrichstr. 11. — Feuermann Carl Rudolph Ebert» Martinstr- 16, mit Minna Müller, neue Dresdnerstr. 1. — Schuhmacher riedrich Moritz Quarg, Hauboldstr. 24, mit Bertha Emilie Vogel das. — ngenicur und Fabrikant Johannes Georg Neinecker, Oststr. 39, mit Marie Anna Ncumeister, Waisenstr. 4. — Schlosser Johann Albert Carsten Fahlen« kamp, Leipzigerstr. 35, mit Albine Minna Röttitz das. — Schlosser Friedrich Albert Neumann, Lcrchcnstr. 13, mit Anna Auguste Edlich, Hermannstr. 8. — Strnmpswirkcr Carl August Pctzold zn Altcndorf mit Clara Auguste gesch. Krick, geb. Böttgcr, Markt 20. — Eisendreher Carl August Bachmann, Oststr. 36, mit Clara Minna Schaff, Philippstr. 6. — Zengschmied Ernst Richard Mende, Hainstr. 27, mit Martha Mathilde Beier, Körnerstr- 6. — Kaufmann Friedrich Leopold Hermann Ludwig Vogct zu Zeitz mit Anna Helene Lorisch, Thalstr. 600. — Kaufmann Paul Emil Besser zu Berlin mit Catharine Antonie Beatrice Haase, Moritzstr. 23. — Herrschaftlicher Kutscher Ernst Carl Bieneck, Kirchweg 3, mit Minna Clara JunghanS, Dammstraßc 1. Zum Landbestellbezirk des Postamtes I zu Chemnitz, bez. der Stadtpostagentur in Gablonz gehören nachstehende Orte: Bcrnsdors, Borna, Gablcnz, Helbersdorf, Hilbersdorf. Colonic Markersdorf, Nicdcrhcrinersdors, LbcrhcrincrSdorf mit Adclsverg und Brcitcnlch». Nach diese» Orten kosten also gewöhnliche Briefe im Frankirungsfalle nur das Localporto von 5 Pf. Für den redaktionellen Theil verantwortlich: Franz Götze in Chcmnii Für nicht erbetene Zw'endnngen ist die Verlags-Expedition nichtcherbindlic Jede Hausfrau sollte dafür sorgen, daß eine Flasche de» echten „Erzgebirgischen Kräuterliqueurs" von C. G. Werthmann, Annabcrg im Erzgebirge, stets im Hause ist. Ver hindert Magcnbeschwerden, Verdauungsstörungen, Appetitlosigkeit, Blähungen, Sodbrennen rc. Preis per Flasche M. 1,25. Echt zu haben in bei I. C. Arnold Nachflg.; Rudolf Daniel; Carl Engelmann; Alexander Fischer, Bachgasse; C. Gerlach, Eckstraße 9; C. H. Grimm, Annabergerstraße 28; Bruno Hofmann, Marktgäßch. 4a; Sk. Hofmann, Zwickauer- straßc 39; Friedr. Httsmann, Zöllnerstraße 9; Bruno Jaeobt: R. Emil Müller, Zwickauerstraße 31. Nächsten Freitag, den S.Augnst, Nachmittags ^4 Uhr, sollen in Grnna in Earl Friedrich Müllers» daselbst, Con- curösache 2 flüiis und ciiv anslslisnösn fivlstfrüelils, als: Winterkorn, Hafer, Kartoffeln, Wiesen- und Wickenfuttcr, Klee, Kraut und Rüben, anstragsgcmäß öffentlich versteigert werden. Sammelplatz: stöppnsi-'s Kasiliof in Kriins. Actuar Berger, Gerichtsvollzieher bei dem König!. Amtsgericht Chemnitz. Der II. Termin Grundsteuer ist fällig und längstens bis zum 15. d. M. an die hiesige Kasscnvcrwaltnng abzusühren. Der Gcmeindevorstaiid. Heins! ns. Auf Folinm 237 des Handelsregisters für das Unterzeichnete Amtsgericht ist heute die Firma Th. Steinbrück in Luga», Zweig niederlassung der in Zwickau bestehenden Firma gleichen Namens, so wie als Inhaber derselben der Buch- und Kunsthändler Theodor Friedrich Gottlob Stcinbrück in Zwickau eingetragen worden. .«.königliches Amtsgericht Stollberg, am 26. Juli 1869. Mclzer. Jähn. Ans Folinm 124 des Handelsregisters für de» hiesigen Amts- gcrichtsbczirk ist heute die Firma Bruno F. Schreiter in Dorfschellen« bcrg »nd als deren Inhaber der Kaufmann Herr Bruno Franz Schreiter daselbst eingetragen worden. Angttstuöbnrg, am 27. Juli 1668. Königliches Amtsgericht. Or. Böhme. Dietz.
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