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Inserate werden bis Vormittags 11 Nh» angenommen. Preis für die Spaltzeile 13 Pfg. » H Außerhalb deS Landgerichtsbezirks 1b Pfg. § M/» ö Erscheint jeden Wochentag Nachmittag? 6 Uhr für den KO Trllß h andern Tag. Preis vierteljährlich 2 Mark 2b Pfg. «/>» zweimonatlich 1M. 50 Pfg. u. einmonatlich 75 Pfg. t htS„ iUNA. Nr. Lei». Nr. tsereS t d. IS.,. lös 74V 730 zu !—.72» 710 «ustage^ )eret«K md". 79. Koftenorvuuug für Notare, vom 6. September 1892. 80. Verordnung zu Ausführung der Notariatsordnung und der Kostenordnung für Notare, vom 7. September 1892. 81. Verordnung, die Abänderung der Verordnung zur Ausführung der Ge werbeordnung für das Deutsche Reich vom 28. März 1892 betreffend, vom 15. September 1892. 82. Verordnung, die auf die Leipziger MichaeliSmeffe 1892 gestellten Meß wechsel betreffend, vom 23. September 1892. y. m. »uf-. Einbringung an den Reichstag. Die „Nat.-Jig." glaubt, daß die Mittheilung in der vorliegenden Form nicht zutreffend ist. Zu der Feier der goldenen Hochzeit der großherzoglichcn Herrschaften von Sachsen. Weimar werden außer dem Kaiser noch in Weimar eintreffen: Die beiden Königinnen der Nieder lande, König von Sachsen und Prinz Georg von Sachsen. Groß Herzog und Großherzogin von Baden, Prinz Albrecht und Prin- 0,16 Proz„ Hannover mit 0,15 Proz., Sachsen mit 0,06 Proz., Schleswig-Holstein mit 0,05, Westfalen und Rheinprovinz mit 0,03 Proz. und Hohenzollern mit 0,00 Proz. — Bei der Marine hatten den stärksten Prozentsatz an Analphabeten Ostpreußen mit 4,07 Proz., Posen mit 2 75 Proz., Westpreußen mit 2,38 Proz., Brandenburg mit 0,68 Proz., Westfalen mit 0,66 Proz, Schles wig-Holstein mit 0,58 Proz, Hannover mit 0,19 Proz.; die übrigen Provinzen lieferten leine Analphabeten zur Marine. Der unter der Anschuldigung des Betrugs in Wien verhaftete Montag, den 10. Oktober, Ln »LSVlLOtSVvrÄ». Lange haben die Führer der neuen Parteien die Leute glauben i machen wollen, daß die alten konservativen Gedanken, mit denen t sie hausiren gingen, neu und antisemitischer Sonderbesitz seien. Als ihnen dies nicht mehr gelang, verstiegen sie sich zu der un verfrorenen Behauptung, daß die Uebereinstimmung zwischen kon- servativen und antisemitischen Forderungen darauf zurückzusühren sei, daß die Konservativen die zugkräftigen Programmforderungen den Programms der antisemitischen Parteien entnommen hätten. , Mit Recht ist diese Behauptung unverfroren zu nennen. In den ! früheren Auseinandersetzungen wurde der Nachweis geführt, daß die Konservativen jene Gedanken schon verfochten, jene Forderungen schon ausgesprochen und begründet haben, ehe es eine sogenannte antisemitische Bewegung, ehe es antisemitische Parteiprogramme gab, von denen das eine drei, das andere zwei Jahre alt ist. Ist cs zu viel gesagt, wenn man eine solche Umkehrung offenkundiger und unbestreitbarer Tatsachen unverfroren nennt? Trotz allen Versuchen, die Thatsachen umzukchren, bleibt es wahr, unzwei felhaft wahr, daß das Gute und Treffliche, das die antisemitischen Parteien in ihren Programms haben, alte konservative Gedanken sind, die entweder schlecht hin übernommen oder etwas umgemodelt und vielleicht hie und da volksthümlicher gestaltet worden sind. Und es ist nicht minder wahr, daß das meiste Neue, das die neuen Parteien bieten, bedenklich, mindestens fraglich ist? VerautworUich« Leit«««: «esrg Burkhardt. 45. Jahrgang. Sonntag, den 2. Oktober. Nr. 83. Verordnung, die Abtretung von Grundeigenthum zu Erbauung einer schmal spurigen Sekundäreisenbahn von Eppendorf nach der Eisenbahnlinie Flöha- Reitzenhain betreffend, vom 16 September 1892 ist bei uns eingegangen und liegt in unserer Rathsexpedition zu Jedermanns Einsicht auS. Freiberg, am 29. September 1892. Der Ltavtrath. Vr. Bürgermeister. Mllr. Nr. Nr. Nr. Nr. Verpachtung. Die Hutung auf dem grotze« Exerzierplätze soll auf das Jahr 1893 anderweit verpachtet werden. Pachtliebhrber wollen sich zu dem auf Mittwoch, den 5. Oktober d. I., Vormittag- 1t Uhr, auheraumten Verpachtungstermine an Rathsstelle — Zimmer Nr. 5 — einfiuden und ihre Gebote abgeben. Die Pachtvedingungen werden im Termine bekannt gemacht. Freiberg, am 24. September 1892. Der Ttadtrath» »r. Bürgermeister. Fhrg. zessin Albrecht von Preußen, Großfürst und Großfürstin Wladimir, Erzherzog Rainer, Erbprinz und Erbprinzesfin von Sachsen- Meiningen, Herzog von Sachsen-Altenburg und Prinz Ernst von Sachsen-Altenburg, Fürst Reuß j. L-, die Herzöge Adolf Friedrich und Heinrich von Mecklenburg - Schwerin, Prinz Friedrich von Hohenzollern, Prinz Eduard von Anhalt, Prinz von Waldeck. Die großherzogli>be Familie selbst wird in den ersten Tagen der nächsten Woche vollzählich versammelt sein; ferner Prinz und Prinzessin Hermann von Sachsen-Weimar und die Prinzen Beru- ;ard und Ernst von Weimar. König Leopold von Belgien ent- endet den Ge'erallieutenant Van Rode, den Hauptmann vom Neneralstabe, LantonnoiS, und den Artillerielieutenant PontuS, um die Glückwünsche deS belgischen Hofes zu überbringen. Als erster Reiter des Distanzrittes startet heute (Sonnabend) rüh 6 Uhr Punz Friedrich Leopold von Preußen in Begleitung >es Hauptmanns von Zandt, des Lieutenants von Zansen und de- Grasen Clairon-d'Hauffonville; sodann reiten die Uebrigen in Zwischenräumen von 10 Minuten ab. lieber die geplante Brausteuererhöhung verbreitete da- Telegraphenburcau Herold folgende Münchener Meldung: „Die Erhöhung wird nach zuverlässigen Mittheilungen nur Norddeutsch land betreffen. Die süddeutschen Bundesstaaten zahlen für ihre Ausnahmestellung an die ReichSkaffe eine Abstandssumme. Die norddeutsche Brausteuererhöhung hat daher für Süddeutschland nur eine kleine Steigerung der Matrikularbeiträge zur Folge. Bayern beabsichtigt nach den „Neuesten Nachr." keineswegs eine Erhöhung deS MalzaufschlageS. Der Finanzminister hat sich dem Staatssekretär v. Maltzahn gegenüber auch gegen die Erhöhung der norddeutschen Brausteuer ausgesprochen." Nach einer Uebersicht über die Zahl der bei dem Landheere und bei der Marine in dem Ersatzjahre 1891/92 eingestellten preußischen Mannschaften mit Bezug auf ihre Schulbildung waren in der gesammten preußischen Monarchie von 111516 eingestellten Mannschaften 784 oder 0,70 Prozent ohne Schulbildung (gegen 3,98 Prozent im Jahre 1872/73). Bei dem Landheere wurden eingestellt 107 413, davon ohne Schulbildung 742 gleich 0,69 Proz., bei der Marine 4103, davon ohne Schulbildung 42 oder 1,02 Proz. — Den stärksten Prozentsatz der Analphabeten, ohne Schulbildung Ausgewachsener, lieferten bei dem Landheer Westpreußen mit 2,78 Proz, Posen mit 2,36 Proz., dann folgen Ostpreußen mit 1,43 Proz., Schlesien mit 0,89 Proz., Pommern mit 0,35 Proz, Hessen-Nassau mit 0,22 Proz., Brandenburg mit Brücken-Sperrung. Wegen Umbaues der zur Dorfstraße in Colmnitz gehörigen zweiten hölzernen Brücke wird dies« Brücke für den Fährverkehr zwischen der ersten und zweiten Brücke unterhalb der Kirche vom 3. bis mit 12. Oktober gesperrt und der letztere auf den am rechten Bachufer gelegenen alten Dorf weg verwiesen. Die Nichtbeachtung der getroffenen Sperrmaßregeln wird mit Geldstrafe bis zu 60 Mark oder mit Haft bis zu 14 Tagen bestraft. Freiberg, den 1. Oktober 1892. Königliche Ami-Hanptmannfchaft. IVr. IU»k«rlL0^n. nationaler Dünkel sind ihr fremd. Was sie in den Kampf treibt, ist die Liebe zum deutschen Volsthum und das Verlangen nach dem christlichen Staat. Politische Umschau. Freiberg, den 1. Oktober. gesetzt und die Untersuchung gegen ihu eingestellt. Bekanntlich sind nach den freisinnigen Anschauungen lediguch miticlpreisen. Jetzt erlaubt sich die freisinnige „^»offifche Zeitung" folgenden rollenwidrigen Seitenfprung: „Untere armen Hausfrauen! Wer das Leben kennt, das un.ere deutschen Frauen iu den Büraerkreiicu führen zwischen Wirthschastssorgen, Kmdersorgcn, Dienstboiensorgcn und anderen Sorgen, die daS Wohl und Weh: der Familie mit sich dringt, der gönnt ihnen gewiß aus vollem Herzen eine kleine Freude. Da legt der Mann Kotz-Auktion aus dem Frauensteiner Staatssorstreviere. Im Franke'fchen Gasthofe zu Frauenstein sollen Sonnabend, den 8 Oktober dss. Js, folgende im Frauensteiner Forstreviere in den Abth. 5 und 22 (Schläge) und 2^ bis 52(Durch- forstungs- und Einzelhölzer) ausbereitete Nutz- und Brennhölzer an die Meistbietenden versteigert werden, und zwar: von Vormittag- 9 Uhr an: 2 birk. Stämme, 2 h. und 5019 w Klötzer, 85 w Pfähle, 2451 w Stangenkiötzer, 575 w. Derb stangen, 4425 w. Reisstangen, 27 Rmtr. w. Nutzscheite und 52 Rmtr. w. Nutzknüppel; bon Vachmittags 2 Uhr an: 33 Rmtr. w. Brcnnscheite, 2 Rmtr. h. und 212*/, w. Brennknüppel, 6 Rmtr. w. Zacken, 4*/, Rmtr. w. Brennrinde, 156 Rmtr. w. Neste, 62,10 Wllhdrt. w. Brennreifig, 58 Lghfn. w. dergl. und 37'/, Rmtr. w. Stöcke. Näheres ist aus den in den Schankstätten und bei den OrtSbehörden der umliegenden Ort schaften aushüngenden Plakaten zu ersehen. Königliche Forftrevierverwaltung unv Königliche- Forstrentamt Frauenstein, am 30. September 1892. xSlß und Tageblatt Amtsblatt für die königlichen und städtischen Behörden zu Freiberg und Brand. Die Konservativen im Kampfe gegen das Iudeuthum. m. Nachdem in den vorhergehenden Artikeln auseinandergesetzt wurde, wie die Konservativen immer und allerwärts bemüht ge wesen sind, der drohenden Ucbcrmacht deS Judenthums entgegen, zutretrn und den Mittelstand in seinen verschiedenen Gruppen zu schützen und zu fördern, bleibt nur noch eine abschließende Zusammenfassung nothwendig. Es ist ohne Weiteres zuzugeben, daß daS konservative Aktions programm in vielen Punkten mit denen der antisemitischen Parteien übereinstimmt. Vieles wird von den Konservativen und Antisemiten gemeinsam bekämpft, Vieles gemeinsam gefordert Die Konservativen würden sich freuen können, daß ihre Gedanken und Forderungen, ihre Wünsche und Bestrebungen von den Antise miten übernommen worden sind und in's Volk mit hinausgetragen wrrden, wenn sie nicht merkten, merken müßten, daß es den Führern der neuen Parteien in der Hauptsache darauf ankommt, den Konservativen den Boden abzugraben, ihre Organisationen zu schwächen, ihre Erbschaft anzutreten. Wenn die neuen Parteien den Schwerpunkt ihrer Agitation in solche Gegenden und Kreise verlegt hätten, in denen die Bekämpfung des jüdischen Freisinns und der mit dem Judenthume verquickten Sozialdemokratie den alten Parteien bisher nicht gelungen war, so würden sie damit bewiesen haben, daß es ihnen Ernst ist mit ihren Be strebungen, daß eS nicht Parteisucht ist, die sie in den Kampf treibt. Man hat aber besonders in jüngster Zeit sehen müssen, daß sie gerade dort agitiren und organisiren, wo die Konservativen vorgearbeitet haben; man hat gehört, daß sie die Konservativen, die hin und wieder auf das Demagogische des antisemitischen GebahrenS aufmerksam machen, viel hastiger be kämpfen als die Juden: eS ist — mehr oder weniger verblümt — in Aussicht gestellt worden, daß bei den nächsten Wahlen die konservativen Kandidaten antisemitische Gegner erhallen würden. Bekanntmachung. Das 15. und 16. Stück des Gesetz, und Verordnungsblattes für das Königreich Sachsen vom Jahre 1892, enthaltend: 77. Urkunde über die Stiftung der Carola-Medaille, vom 17. September 1892. 78. Notariatsordnung für das Königreich Sachsen, vom 5. September 1892. Die konservative Partei unterscheidet sich von der antisemiti schen in drei wesentlichen Punkten. Der Antisemitismus ist ein seitig und betrachtet nur die Erscheinungsformen; der Konserva tismus ist vielseitig und sucht, auf den Grund der Erscheinungen zu kommen. Der Antisemitismus bekämpft das Judenthum und stellt es gewissermaßen als Prügelknaben für Alles hin; der Konservatismus bekämpft die Verjudung und dringt auf Erneuerung des gejammten Volkslebens. Der Antisemitismus beschwichtigt dos Gewissen, indem er die fremde Nation als die Trägerin der Gesammtschuld behandelt; der Konservatismus will Vas Gewissen schärfen, indem er darauf hinweist, daß ohne eigene Schuld das Eindringen des fremden Geistes nicht möglich gewesen wäre. Der Antisemitismus appellirt leider oft genug an die niederen Eigenschaften der Menge und wirkt demagogisch; der Konservatismus ist der schärfste Gegner aller Demagogie. Der Antisemitismus läßt oft genug in der Wahl seiner Mittel die er- forderliche Vorsicht vermissen; der Konservatismus verschmäht daS wirksamste Mittel, wenn es sittlich bedenklich ist. Der Antisemitis mus rühmt sich, Vertreter der Interessen eines Standes zu sein; der Konservatismus will alle berechtigten Interessen vertreten. Der Antisemitismus verspricht in's Blaue hinein; der Konser vatismus überlegt, was er halten kann. Der Antisemitismus strebt offenkundig in erster Linie nach einer Stärkung seiner Or ganisation, seiner Partei; dem Konservatismus steht allezeit das Vaterland über der Partei. Wir kommen zum Schluffe. Die konservative Partei ist eine christliche, monarchische und nationale Partei. Als solche ist sie die entschiedenste Gegnerin des modernen Judsnthums und der Verjudung. So ist es immer gewesen und wird es immer bleiben. Ob es einer besonderen programmatischen Betonung dieser Gegner schaft bedüife, ist eine Frage von untergeordneter Bedeutung. Wer den christlichen Staat erstrebt und die zersetzenden Elemente be kämpft, ist Antisemit im edlen Sinne. Weil aber der Kamps gegen den jüdischen Geist der konservativen Partei heiliger Ernst ist, deshalb kann sie nicht ruhig zusehen, wenn dieser Kampf a>s Sport oder als Geschäft getrieben wird. Raffenhaß und -—700 15.» L 7.,» R. aun und wörtlicher Freiberg. agsanftaK Der deutsche Bundesrath tritt, wie die „Nat.-Ztg." hört, seiner neuen Session am 8. Oktober zusammen. Das Blatt hält schon darum die Mittheilung eines Berichterstatters nicht für korrekt, wonach die Miliiärvorlage dem Bundesrathe gestern zu- gcgangen sei. Sie soll nach dieser Mittheilung den Titel führen: „Entwurf eines Gesetzes, betreffend die Friedenspräsenzstärke vom 1. Oktober 1893 bis 31. März 1899". Das gegenwärtige Septennat läuft am 31. März 1894 ab; die Vorlage würde also -v. ... . , von diesem Termin ab die Präsenzstärke aus fünf Jahre fesisteÜcn. deutsche Reichstagsnbgeordnete Graf Gersdorff wurde in Freiheit Ob sie, bevor sie an den Reichstag gelangt, veröffentlicht wird, gesetzt und die Untersuchung gegen ihu eingestellt. das soll nach dieser Angabe der Bestimmung des Buudesraths Bekanntlich sind nach den freisinnigen Anschauungen leoiguq überlassen sein, ebenso wie die Entscheidung über den Termin der die Zölle und die Landwirthe schuld an den hohen