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Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 01.12.1891
- Erscheinungsdatum
- 1891-12-01
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-189112013
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-18911201
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-18911201
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Freiberger Anzeiger und Tageblatt
-
Jahr
1891
-
Monat
1891-12
- Tag 1891-12-01
-
Monat
1891-12
-
Jahr
1891
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 01.12.1891
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V «78. Uretberger «M-i-e-msd L«geblatt. Sette 8. «n» einiger Anlagcnwcrthe solgen: 84 SO bez. G. Preußische Konsols U»k»»st »ürl««-Rachrichr er». 4 16 14 12 10 6 II 91.75 G. 97 SO Br. Br. bez. G G bcj. bez. G. 3 3 3'. 3'. 3'. k- 3's, 3'!, 76 75 G. 92.70 G. 188— Br. 165.50 G. 165- G. 103 KO G. 126.S0 G. 113.70 bez. 120 — bez. G. »7.90 94.25 91.— 102 — 95.60 100.80 Ps, M! 3'!. 3 4'!, wmgeland». lObnc Veranlworllichkeit der Redaktion''. W25 bez. 102 2ü 18. Ivb 2S bez. G. 97 — bez. G. 83.50 B-. 10b- G. 97.— bez. G. 83.S0 Br. 1.S7, 3.S5, 5.3S, «.45 oser 7.48). „ Halsbrücke, (II-IV LI), 7.48, 1.40, «.10, 9.38. „ Brand. Lang«««« < »rotzhartmaansdorf,!(II—IV LI ), 7.45, 1.45, «.20, V.34 (umsteigen in Berthelsdorf), von »re«den» 6.9*, 7.30h, 9.43-, 10.25h, 1.25h, 4 25V 5.53-, «.58h, 11.42, 19.49h. . «hemnitzt «.40HH, (8.52*,) I0.1-HH, 12.50HH, 2.5OB«. 5.30, 7.1-, 8.55-, S.24HH. Freiberger Stadtanlcih« Weißenborn« Prioritäten . „ Aktien . Oesterreich. Papicrrente . . „ Silbnrente . . . Goldrente . . . Seidel L Naumann Nähv.-Jabr. Dirk. Kommandit Leipzig« Kredit Laurahütte Dresdner Bank CäsksisLe Bank Chemnitz Maschinenfab Hartmann SSchs. Rente, große „ Anleihe 1855er „ „ 1852« bis 1868« „ „ 1869« . . . „ Landrenlenbr^sc. „ Lande« kuliuncnlcnsch. Erbländische Pfandbriese LandwirchschaftlichePsandbricse. T mische Rcichsanleihe . . Mabl- und Futtcrndscn 10 Mk. — Pf. bis 10 Mk. 25 Pf., Heu 3 — Pi bis 3 Mk 50 Pf-, Stroh 2 Mk. 80 Ps. bi« 3 Mk. 10 Kan esse! n 3 Mk. 40 Hs- tis 3 Mk. 70 Pf. pro 50 Kilo, Butter 2 — Pf. bis 2 Mk. 70 Ps. pro 1 Kilo. 92 — S. 98.— G. 98 — G. 95 - G. 90.50 G. 102.— G. 95.40 Br. 93'75 « 102.25 G. 105.40 G 97.45 ivr. 84.- Br. 105.30 bez. S. 97.60 bez. 84 — Br. 100 50 «. 112.- Br. 77 50 Br. 92 80 bez. 188. - Br. 167.50 G. 165.50 G. 10490 G. 128 — G. 114.59 Br. 120.50 ». tchte». Geboren: Ein Knobc: Hrn. Fo.floss.sjor Tränke« in Heinzcbank b. Wolkenstein. H:n. Louis Corner in Plaum-Dresden. Vermählt: Hr. 0r. weil. Konrad Müll« in Schlettau mit F>l. Anna Krell aus Trctdm Hr. Eduard Göckeritz mit Frl. Anna Eschenbach in Bautzen. Gestorben: Frl Clotilde Meischner in Voigt! bcg. Hrn. Kgl Fcrstasßssor Hart« in Eibenstock ein Söhnchen. Hr. Balduin Schubert aus Annaberg, vorm. Obertelegraphenassistent zu Berlin, in Hochwcitzschcn Frau Wilhelmine v.rw. Lbcrtcl graphenassistent Weise in Dresden Hrn. Karl Brühl in Dresden eine Tochter. Hr. Tischlermeister Joseph Rölss in Dresden. Hr. Oswald Seidel, Brauerei Spar dauerberg lei Berlin. Hrn. Maschinentechnik« Max P an« in Dresden eine Tochter. Chemnitzer Marktpreise vom 28. November I8S1. Weizen, russische Sorten 12 Mk. 40 Ps. bis 13 Mk. 20 Ps. weiß und bunt — Mk. — Ps. br» — M k. — P,, Weizen, sächsisch« gelb und weih, 12 Mk. 10 Ps. bis 12 Mk. 30 Ps., Weizen 12 Ml kO Ps. bis — Mk. — Ps., preußischer »oggen 12 Mk. 20 Ps. bis 12 Mk. 70 Ps., sächsisch« Roggen 11 Mk. 20 Ps. bis I I Mk. 90 Ps, russischer Roggen 12 Mk. 60 Pf. bis 12 Mk. 90 PH, türkischer Roggen — M« — Psg. dis — Mk. — Pfg-, Braugerste 8 Mk. 40 Ps bis 10 MI 10 Ps-, Futtergcrstc 8 Mk. iS Ps. bis 8 Mk rO PH, sächsischer Has«, 7 Mk. kO Ps. dis 7 Mk. 90 Ps., preußischer Has« — Mk. — PH bi! — Mk. - PH, «ocherbsm 10 Mk. 75 Ps. bis 11 Mk. 75 PH - " ' " Ml äußerte sich über die Influenza in folgender Weise: .Eine solch« l Seuche, wie sie vor zwei Jahren herrschte, war seit mehr als ' einem Menschenalter nicht dagewesen. Im Mai 1889 brach sie in Buchara auS, durcheilte das asiatische Rußland, kam im Sep tember nach St. Petersburg. Schnell verbreitete sich die Krank- hrit über panz Europa von den Hauptorten Berlin, Wien, Paris, London, ging sie strahlenförmig über die Provinzen; von unS zog sie nach Amerika und weiter nach Ost-Asien. Jetzt scheint eS, als ob sie nach ihrer Reise um die Welt wieder bei uns angelangt ist. Die Symptome können wir in drei Gruppen theilen: 1) katarrhalische Erscheinungen, Schnupfen u. s. w. 2) Unterleibs erscheinungen. 3) Nervenerscheinungen, wie Kopfschmerzen, Ge- sichtsschmerzen. Die Krankheit ist im Allgemeinen kräftigen Leuten wenig gefährlich. Sie setzt meist mit hohem Fieber ein, das rasch wieder fällt. Lungentuberkulose und Herzkrankheiten führen ost unter dem Einfluß der Influenza zu schnellem Ende. Die Zeil von der Ansteckung bis zum Ausbruch der Krankheit beträgt ost weniger als 24 Stunden, höchstens 2 bis 3 Tage. Die Frage, ob einmaliges Besallensein schützt, läßt sich mit Bestimmtheit nicht beantworten. Säuglinge sind gar nicht, Kinder wenig betroffen. Am Meisten scheint das Alter von 15 bis 25 Jahren befallen zu werden. Ein Heilmittel gegen die Krankheit kennt man nicht; der Arzt muß sich auf Behandlung der einzelnen Erscheinungen be schränken. * Die grStzte Briefmarkensammlung der Welt be findet sich im Britischen Museum zu London. Es ist die deS verstorbenen Parlamenisabgeordneten Tapling, welcher sie dem i Museum in seiner lctztwilligen Verfügung vermachte. Sie enthält, ! abgesehen von einer sehr ansehnlichen Zahl Postkarten, Briefum- 1 schlügen u. s. w. mehr als 200000 Briefmarken; ihr Werth wird auf 50000—60000 Lstrl. veranschlagt. Der verstorbene Eigen- 1 thümer halte mehr als 20 Jahre gebraucht, um die Sammlung > auf diese Stufe zu bringen. * Uebe« Vas Belege« Ver Plätze im Eisenbahn« ; wagen. Die Eisenbahndirektion in Bromberg hat vor einiger ; Zeit auf Grund des Eisenbahn-Reglements in einem besonderen - Falle die Frage, wann ein Platz im Eisenbahn-Koupü als belegt ! gilt, folgendermaßen beantwortet: .Bei dem Antritt der Fahrt 1 genügt das bloße Belegen mit Gepäckstücken nicht, um dem Rei senden den Platz zu sichern, sondern jeder später Erscheinende hat 1 das Recht, die Gepäckstücke weiter zu schieben und den Platz ein- - zunehmen. Wenn man aber während der Reise auf einer Zwischen- - station für kurze Zeil seinen Platz verläßt, so muß das Anrecht > auf denselben — falls man ihn mit Sachen belegt hat — respektirt 1 werden. Unterläßt man aber die Belegung in einem solchen Falle, : so verliert man das Anrecht auf den Platz. «ls Weih«ach1s-Gesch«nk eignet sich Rauh's Nrgenslmigcr Matzkaffcc in Folge seines Hohr» Nähr» I wcrthes— 64°/„ —für WohlthäiigkritSvereine w., anKindcra Yle, Armen» I und Smp narstatten. Niederlage: Franz R. Horn in Hilbersdorf. Kanarirnvogrl, Amsel, Drossel, Fink und Staar und die ganz« Bogelschaar singt am besten, lebt am längsten bei Fütterung mit Boß schein Bogrlfuiter. Anleitung, wie mau seine Stubenvögel pflegen und füttern s>ll, «hält man in der hiesigen Niederlage bei Jul Müller. Bahnhofstraße ll, umsonst. fU. 46601. Wer zu Hämorrhoidalleiden neigt oder daran laborirt, sorge sich! stets durch Anw ndung der m den A oihiken n Schochic! Mk. 1 — cihält-I lichcn ächte» «pethrker Richard Brandi's Schwcizcrpillen für eine gc»I regelte Verdauung. , , Nofleur 7.29, 11.44, 5.1, ».26. „ „ »»«««««übler 7.27, 12.5, 4.19, «.50. , . Mv»twrs-Dipvo»dl»v,<,ld«r 10.25. 1.25, 4.25, ab Hainsberg 8.29, 9 18,12.18, 3.14. in Tharandt umstrigru, (ab Tharandt 9.33, 12.35, 3.33) «58, 1S 49. , , Halsbrücke r (II-IV LI ), 7.19, 9.57, 4.09, 8,41. . . vrand-Langenau-SroßhartmaanSdors' (ll—IV LI.), 5.36, 7.27, (nur von Langenau-Brand,) 12.38, 5.08, 8,50 (umsteigen in Berthelsdorf). Di» Fahrten von Abend» 6 Uhr biS 5 Uhr 59 Minuten fritt stutz >»rch frtt gedruckte Ziffern angegeben. * bedeutet Schnellz«,. f b«» e»tet Halten in Mvldenhktten. 14 bedent« Holten in M»l*Ichirv». vom Rauchwagen aus die Lokomotive erreicht hatten, einen Angriff l auf die .Expreß Car" zu machen. Dits« Car ist die Schatz- ! kammer eines amerikanischen ZugeS; sie befördert häufig große 1 Geldsummen, die hier oftmals mit der Post durch die Expreß gesellschaften verschickt werden. Die in dem Expreßwagen an wesenden Angestellten der Expreßgesellschaften batten Lärm gehört und die Thüren ihres Wagens verrammelt. Als sie sich weigerten, trotz mehrerer auf denselben abgefeuerter Schüsse den Wagen zu öffnen, sprengten die Räuber denselben mittelst zweier Dynamit bomben, was in der Geschichte deS Bahnraubcs bisher noch nicht vorgekommen ist. Sie nahmen nun in aller Bequemlichkeit die eisernen Geldkasien, in welchen die Expreßgesellschast die ihr zur Beförderung übergebenen Summen zu verwahren pflegt, aus dem Wagen. Wieviel sie erbeuteten, ist nicht bekannt; man spricht von einem sehr hohen Betrage und schon wird der Verdacht laut, daß Babmuigesteüte, welche um die Geldsendung wußten, mit den Räuber.^ emeinschaftliche Sache gemacht. Von den Räubern hat man trotz der fieberhaften Anstrengungen der Polizei noch keine Spur gefunden. * Selbstmord. In Breslau hat sich am Donnerstag Nach mittag der einzige Sohn des bekannten reichen schlesischen Groß industriellen, des Besitzers der „Schles.Ztg.", von Korn, im Alter von 24 Jahren erschossen. Das Motiv ist unbekannt. Der ältere Sohn der bedauernswerlhen Familie hatte im gleichen Alter aus ebenfalls unbekannten Gründen seinem Leben aus gleiche Weise ein Ende gemocht. * Schreekensthat eines Wahnsinnige« Freitag Nach- miltag fand sich ein bejahrter Mann, dem das Blut über das Gesicht herabrann, im Wiener Allgemeinen Krankenhause ein. Die anwesenden Aerzte waren nicht wenig überrascht, als sie nach Untersuchung des Mannes, der sonderbarer Weise keine Schmerz gefühle manifestirte, ja, in ganz gelassenem Tone sprach, im Kopf desselben fünf Stück eiserne, drei Zoll lange und entsprechend dicke Nägel fanden. Ueber diesen Fall verlautet noch Nachstehendes: Der in Ottakring wohnhafte 67j. verh. Schneidermeister, Franz Mader, der bereits seit Längerem schwachsinnig war, verschloß sich in seinem Zimmer und schlug sich 5 Nägel rasch nacheinander — zwei oben, einen ober der rechten Schläfe und zwei links seitwärts — mittels eines Schlofferhammers mit großer Kraftentsaltung in den Kopf. Einer dieser Nägel drang bis über die Hälfte in den Kopf, das Gehirn verletzend, während die übrigen vier bis zu einem Drittel ihrer Länge, mithin einen Zoll tief, in das Haupt ge trieben wurden. Drei Nägel waren hakenförmig gebogen einge drungen und lagen so eingebettet unter dem Schädclknochen. Nach der schauerlichen Arbeit, die etwa eine halbe Stunde währte, da der Mann, nachdem die Nägel bereits im Kopse staken, auf die Köpfe derselben nachträglich noch immer loshämmerte, verband er sich, so gut er konnte, stülpte den Hut auf und ging zu Fuß ins Allgemeine Krankenhaus, wo er, vor Blutverlust stark ermattet, onlangte. Es gelang den Aerzten, sümmtliche sünf Nägel in kurzer Zeit aus dem Kopfe zu ziehen. Nach ärztlichem Aussprüche ist der Zustand des Greises ein besorgniserregender, jedoch kein ab solut hoffnungsloser. Reichstags! ünstig ausfaßicn. Die Aö.se mußicn aus ihren »Srse«woche«bericht. Freiberg, 29. November. Die krampfhaften Anstrergungen, dir sranzösifchsn Firavzmänv«, den Bonn zu brechen, den der Niedergang d« russischen Papiere hervoracruscn Katte, erzielten zwar verschiedene Kours- stcigttungcn an der Paris« Börse, blieben aber zunächst ohne weitere Wir kung. Lie Thäiigkeit an den deutschen Börsen wurde dusch die Sorge vor neuen Entdeckungen moralischer Defekt« in der Geschäftswelt und abermaligen Zusammenbrüchen hohler Eriftenzen wesentlich gelähmt. Eine Unterschlagung von 9SV00 Mk, deren sich da« Vorstandsmitglied Bruno Fran» von d« Aktiengesellschaft „Dampf- und Wollwäscherei Maschinen- abrik in Crimmitschau" schuldig gemacht ha», wodurch diese große Fabrik in Zahlungsstockung gericlh, bewies leid« in den letzten Tagcn, daß der artige Besorgnisse nicht ungerechtlertigt waren. Bei dem wenig« die BörsenmSnn« als da« Privatpublikum schädigenden Zusammenbruch der R klamen-Firma „Kommavdit-Gesellschaft Hugo Loewy in Berlin" sind ebenfalls Depotunterschlagungen vorgekommen, we< halb der Inhaber der Firma und sein Schwager vnhastct wurden. Das Publikum ist aber in letzterem Falle nicht ungcwarnt in die Falle gegangen Mehrere deutsche Blätter haben aus die Unwahrscheinlichkeit solid« GeschäsiSprinzlpim bet jener Firma aufmerksam gemacht und das Treiben derselben hat inSdcs ndere dem „Dresdner Journal" Anlaß gegeben, in Nr. 251 vom 28. Oktober d. I. das Publikum davor zu warnen, den Rach seine« Bankiers »ach der Billigkeit des Provisionssatzes zu taxircn, da solche Geschälte nothwendig daraus angewiesen seien, daß wo« sie an reell« Provision zu wenig verdienen, aus sincmÄcge zu «setzen, der dem Publikum schwere Nachtheile zulüat. Am Anfang der v« stoffenen Börsenwoche zeigte sich eine fast vollständige Muth- und Geschättslosigkeit, zumal die Eiwartungen, die man an den Besuch des russischen Ministers von Giers in Berlin geknüpft hatte, al« ungercchtserttgt erschienen Da ab« die westeuropäischen Börsen eine festere Tendenz bekuirdrten und auch die Gcldverhältnisse ziemlich günstig lagen, besserte sich auch in Berlin tie Stimmung am Dienstag wieder und machten sich auch dort stärkere Dcckungsbedürsnisse geltend Diese bessere Meinung hielt auch am Mittwoch vor und kam auch d« Auk ion der Jndustricpnpicre in Dresden zu Statten, da bei geringen Umsätzen etwas höhere Preise erzielt wurden. Am anderen Tage zeigte sich wiederum an den Börsen von Paris, Wien und Berlin bei matter Haltung eine rückläufige Be wegung, die am Sonnabend glücklicher Weise dadurch ihre Endschast er reichte. daß die meisten Börsen die überzeugend friedlich und doch männlich fest lautende Reichstagsrcde de« Reichskanzlers von Caprivi überaus grundsätzlichen Schwarzseher an der Berlin« Rückzug bedacht sein uno »«schritten eiligst zu Dccküngskäuscn, um nicht von allzugroßen Korirssteignungen überrascht zu ivrrdcn. Dabei trat ein entschiedener Siückmangel deutlich hervor. In Dresden warrn die Umsätze der Jndustriewcnhe weit belangreicher wie an den voraus, egangenen Tagen, namentlich bei den Aktien der Maschinen branche. Wir lasten wie allwöchentlich eine Gegenüberstellung der Kourse Verfälscht- schwarz- Seide. 7in Müsterchen dcs Stoffes, von dem man kaufen will, und d:e etwaige Verfälschung tritt sofort zu Tage: Rechte, re.n gcsärbte Seide kräuselt sofort zusammen, vcrlöscht bald und hinterläßt wcwg Asche von ganz hellbräunlichcr Farbe. — Verfälschte Seide tdie leicht speckig wird und bricht) brnutt langsam fort, namcn'.lich glimmen die „Schußfäden" weit« (wenn sehr mit Farbstoff erschwert), und Hinte läßt eine dunkel braune Asche, die sich im Gegensatz zur ächt n Seide nicht kräuselt, sondern krümmt. Zerdrückt man die Asche der ächten Seide, so zer stäubt sie, die der versälschten nicht. Das Sciden;abrik-Döp6t von (I. llenneberx (K. u K Höflich XUrieü versendet gern Must« von seinen ächten Lkidrnstosscn an Jedermann und licsert einzclue Roben und ganze Stücke Porto- und zollst« in'S Haus. Dcpp.ltc« Bries- Porto nach der Schweiz. Fahrplan der Eisenbah«r«ge. Abfahrt nach Dr«Stz«nr 8.45 (beschleunigt, hält bi« Drr«dai nicht) k.^f (I-IV LI.), 8.53-, 10Lß. 12.541-, S.54s, ÜL4§ 7.2-, 8.56-, ».34f. „ »v«««ttzr 6.10-, 7.34f-f, 9.44-, !0.29f1, 1.2Sf7, 4.30, 5.54-, ».Lj-f, «1,7. , , M»ff««r 7.55, 12.»", a.37. ».3. „ „ »te««nmatz»«.»o»»a«r 7L5,1.35, «L, (b» Moldau nur Mittw. u. Sonnabend«) ».34 (nur bi» Binrenmühl«). . . Hainsberg. DlbvoldiSvald««iripsdorl r V.55,10.5, 12.54,2.54,5.34 (Tharandt umsteigen, at Tharandt 11.07, Fremdenltste vom 28. November. Appcl, Kaufmann, Rathenow, Hotel d« Saxe. Brehm, Christbaum- engroshändl«, Kronach, Stadt Brüx. Badstübner, Musik«, Meerane, Lladt Brüx. Bieber, Architekt, Chemnitz, Hotel de Saxe. Borkowitz, Kaufmann, Hamburg, Hotel de Saxe. Meta Berg«, Oederan, Hotel Stadt Altenburg. Fisch« und Frau, Handelsleute, M'ühIbW, Sladi Brüx. Fsrisch, Musik«, Schmölln, Stadt Brüx. Fleischer, Kaufmann, und Frau, Breslau Hotel Siadt Altenburg. «Köhrina, Konzert« eist« Crimmitschau, Stadt Brüx. Hellwig, Musik«, Ronneburg, Stadt Brüx. Hoffmann, Kaufmann, Plauen i V, Goldne Pforte Käst«, Musik« Dobitschen, Etavt Brüx. Airmis, Musikr. Schmölln, Stadt Brüx Landgraf, Musiker, Meerane Stadt Brüx. Löwe, Mechaniker, Dresden. Studt Brüx. Mark, Kandidat, Dresden, Hotel de Saxe. Martin. Kon- zcriunNrn«m«, Schmölln, Stadl Brüx. Matthes, Kaufmann, Dessau, Hotei R Hirsch. Neumann, Kaufmann, Oederan, Hotel Sladl Alten- buig. L>> Permann, Kaufmann, Leipzig, Holei Elo.dt rttlcnburg. Pichl, Musiker, Ciimmilsäau, Stadt Brüx. Poul, Kaufmann, Bertin, Hotel R. Hlrfch Pollak, Kaufmann, W.cn, Hotel de Saxe. Reg«, Händl«, Bauern, Stadt Brüx Lchushän, Händler, Reichenbach i Schl., Stadl Brüx. Schmidt, Händlerin, Chemnitz, Stadt Brüx. Schuft« Händlnin, Lcnnau, Stadt Brüx. Stolle, Musiker, Meerane, Stadl Brüx Stoltz, Kausmann, Berlin, Hotel R. Hirsch. Scheller, Schiestrbruchbisitz« Lößnitz, Goldne Psorte. Ccope, Fabrikant, Bodenbach a. E, Hotel dc Saxe, von Saline, Studcnl, Dresden, Hole! de Saxe. Thieme, Sludertt, Dresden, Hotel dc Saxe. Tröger, Bergdircktcr, Schnccbcrg. Hole! R Hirsch. Pogt, Student, Dresden, Holet dc Saxe. Weiße, Musik«, Mc«ar c, Sladl Brüx. Wclik, Kaufmann, Budwcis, Hotrl R. Hirsch. Elanveramtsnachrichtti» aus Freiberg vom 27. und L8. November 1891. Ausgeb ole: Der srühcre Bahnhcjsobcrkclln« Peter Eduard Otto Franke, z. Z. Rrstaurateur m G«a und Emma Hedwig Schneid« in Großhartmannsdorf; der Schlosser Cari Max Uhlig in Ehcmnb rorher hi« und Ida Anna Lang daselbst Eheschließungen: De> Schuhmacher Joscph Slcnzrl hier und Anna Alma Reichelt aus Brand. Geburten: Dem Hanoarbiit« Weichelt eine Tochter ; dem Bcrg- arbeii« Krast ein Cohn; dem Maschinensabrikanl Reinhardt eine Tochl«; d,m Pofthilssboten Jchmlich ein Sohn ; dem Zigarrensabrik Wcrkineistcr Bitterlich «n Sol n; dem Ma!« Fisch« cinc Tochl«; dem Bergarbeilcr Lindncr eine Tochter; dem Arlillcric-Sergeant Hin sei cinc Tochl«; dem Handarbeit« Fischer ein Sohn Sterbesälic: Dcs v.-r.nollgen Kohlcnmcstcr Wcnzcl Ehefrau Christiane Wildclmwe geb. Böhme, ß» I. 3 M. alt; dcs Bcrgarbcttcr Schwarz Sohn Emil Archur, 9 M. 16 T. all. * Äerztliche Kaltblütigkeit. Ter bekannte Berliner Arzt Klein, Ler vor Allem durch seine Ruhe auf die Kranken wirkte, wurde zu einer jungen Dame gerufen, welche sich meiner d ihm zu Füßen warf und flehie: „Herr Doktor! Ich beschwöre Sie, reiten Sie mich! Helsen Sie mir! Ich habe aus Versehen eine Stecknadel verschluckt! — ,Hm, hm!" sagte Klein. „Aber mein liebes Kind, seien Sie doch nicht so aufgeregt! Brauchen Sie denn die Nadel so nöthig?" * WaS in Nutzlanv alles gesammelt wirb — nicht etwa sür die Nolhicidenden, sondern aus einem „Sammelsport" — davon entwirft der „Grashdanin" ein anschauliches Bild. Nicht nur Münzen-, Marken-, Kunst-, und Büchersammlungen werden angelegt, sondern man sammelt auch Diuge, die kaum Sinn und Bedeutung haben, z. B. Zwirnröllchen, Knöpfe, Zigarrenkisten und Dutzende ähnllcker Nichtigkeiten. Mit solchen Sammcleien beschäftigen sich aber nicht etwa Quartaner oder höhere Töchter, sondern Bankdirektoren, Ministerialbcamle, Apotheker und — Taschendiebe. Der Leiter einer der größten Petersburger Banken sammelt Militärreithosen und hat die Abfassung einer Geschichte der Entwickelung der Reithosen vorbereitet. Das Werl soll auf Brüsseler Papier mit Zeichnungen und Vignetten heiaus- gegebcn werden. Zu den denkwürdigsten Sammlungen gehört ferner eine mit großen Mühen veranstaltete Sammlung von Mcnschenzähnen; cs handelt sich dabei nur um solche Zähne, welche die Herren Handwerksmeister ihren Lehrburschen zur Steigerung ihres Begriffsvermögens aus dem Munde geschlagen haben. Diese interessante Sammlung ist von einem Petersburger Apotheker in seiner Eigenschaft als Mitglied der Gesellschaft zur Fürsorge für Kinder, welche sich in der Lehre befinden, veranstaltet und hat immerhin einen praktischen Zweck. Die zweckmäßigste Sammlung hat aber die bereits betagte Jungfrau Olga Abramowna veranstaltet. Die würdige Dame sammelt nur Geldbörsen, welche sie während dcs Gottesdienstes in der Kasanschcn Kathedrale, die sie jeden Tag besucht, aus den Taschen anderer Damen enlsernt hat. Diese Sammlung erregte die besondere Aufmerksamkeit der Polizei, aber da sich Fräulein Olga Abrams wna vor Gericht mit ihrer Sammelmanie entschuldigen konnte, wurde sie — sreigesprochen. So geschehen in Petersburg im Jahre des Heils 1891 am 11 November a. St. (23. Ncv.) * Wegen der Jnstuenza-Epidemie sind in Schlesien die Lehrerseminare in Oberglogau und Ziegenhals geschlossen worden. Im Waldenburger Revier hat die Epitemie großen Umfang angenommen. Aus Hermsdorf allein werden mehrere hundert Erkrankungen gemeldet. Tas dortige Knappschafislazareth ist übecsüllt. In Schottland nimmt die Influenza immer drohendere Gestalt an. Die dort gewöhnlich niedrige Zahl der Sterbefälle (von 13 bis 16 auf 1000) ist diese Woche aus 31 gestiegen. An der Post zu Edinburg und anderen öffentlichen Anstalten macht sich der große Ausfall der Angestellten sehr unangenehm fühlbar. An vielen schottischen Orten sind die Schulen geschlossen. Neber die Influenza-Epidemie in Berlin schreibt die dortige „Klin. Wochenschrift": „ES kann keinem Zweifel mehr unterliegen, daß die Influenza auch in Berlin wiederum epidemisch auftritt; namentlich im Norden und Osten der Stadt erreichen die Krankheitsfälle eine hohe Zahl. Die nur spärlichen und zweifel haften Nachrichten von auswärts gestatten aber noch nicht mii Sicherheit zu entscheiden, ob wir in einer neuen, über die ganze Erde sich verbreitenden Pandemie stehen, oder ob es sich nur um lokale Epidemien handelt, die vielleicht noch als Ausflackern der vor zwei Jahren durchlebten großen Seuche zu betrachten sind. Daß die Krankheit im Osten Europas eher ous- gebrcchcn ist, als bei unS, scheint freilich frstzustehen; schon Ende September wurde aus St. Petersburg über Jnfluenzafälle glaub würdig berichtet, und nech neueren Mittheilungen hat jetzt daselbst die Epidemie eine beträchtliche Höhe erreicht und einen ziemlich bösartigen Charakter angenommen. Die hier der buchteten Fälle zeigen im Allgemeinen den gleichen Verlaus wie vor zwei Jahren." Der Geh. Medizinalrath Professor vr. Gerhardt in Berlin 21. Novemb«. 128. November. 84 50 bez. G. 84.60 bez.
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