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Et^A. E. 30./91. III. 396. Htlber--orf, den 5. November 1891. Sein Vorgesetzter, der Staatssekretär Blaine, hat ihn dabei nach boote mit je einem Maschinen-Geschütze. Die Bereinigten Staaten Kräften unterstützt, offenbar in der Absicht, durch ein bischen haben zur Zeit nur S Kreuzer mit 26 Kanonen für Chile ver- Sübelgrrassel und Sporengetlapper die Wahlen zu beeinflussen. Isügbar. Panzerschiffe und Torpedoboote fehlen ganz. Drum steckt sugbar. Panzerschiffe und Torpedoboc Herr Blaine seinen Säbel wieder ein. und Genauigkeit der Untersuchung, welche der Kapitän des Balti more angestelll hat, will aber nur die Gerichte und Behörden ernannt worden. Als GeschSftSstunden ist die Zeit an jedem Werktage von 12 bis 1 Uhr Nachmittag- be stimmt worden. Königliche Staatsanwaltschaft. — Agj. 44. Jahrgang. I Sonnaßen-, den 7. November. Der »««einvevorftand Bekanntmachung für Hilbersdorf. Für den Gemeindebrzirk Hilbersdorf sind als Vertrauens» und Ersatz-Männer für die Ver sicherungs-Anstalt im Königreich Sachsen die Herren 2 d--. »-.>!- 2. AVolf HirVluaitV Buyo als Ersatzmann - 4. Gruft Hermann Sranrr als Ersatzmann Z P-littsch« Umschau. Freiberg» den 6. November. Der Zar ist in kurzer Zeit zweimal durch deutsche- Gebiet gereist, ohne eine Begc,nung mit dem deutschen Kaiser zu suchen, dem er noch einen G-genbesuch schuldet. Dieses Verhalten wirb in der ausländischen fresse zumeist als eine beabsichtigte Unhöf lichkeit gedeutet. ES scheint, als ob auch an leitender Stelle ia gestattet ist und daß daher Inhaber von EigenthumSbuden dergleichen Buden während der ge nannten Märkte nur im Einverständnisse mit Herrn Schmidt aufstellen dürfen. Freiberg, am 5. November 1891. Der Stadtrath. V» Bürgermeister. abzuberufen, in der Hoffnung, Thile dadurch den eigenen Forde rungen willfähriger zu machen, und eS ist wohl nicht ausge schloffen, daß man auf diesem Wege mehr erreicht, als auf dem der Drohung. Di« Bereinigten Staaten Hütten auch wahrlich keinen Anlaß» einen Krieg mit Thile leicht zu nehmen. Demselben würden andere südamerikanische Republiken zu Gunsten Chiles schwerlich fern bleibe«. Bestände noch ein Gefühl der Rache gegen Chile in Peru und Bolivia, so wäre dasselbe während deS Bürgerkriege- sicherlich zum AuSbruch gekommen; in den Bereinigten Staate» aber erblicken dir romanischen Republiken Mittel» und Süd amerika-, von Mexiko an, gegenwärtig jedenfalls mit gutem Grund seines eigenen Landes als zuständig anerkennen, die Schuldigen i abzuurtheilen und zu bestrafen. Er erklärt, die Behörden und > Gerichte hätten die Angelegenheit der gerichtlichen Behandlung nach chilenischem Recht überwiesen, und der Zeitpunkt, daSErgcb- niß mitzutheilen, sei noch nicht gekommen: er werde eS zu ge- ' gebener Zeit bekannt geben. Er erkennt keinerlei andere Behörde als die vom chilenischen Volk eingesetzte für berechtigt an, in Kri- minalsällen zu richten, und bis die Ergebnisse der Untersuchung mitgetheilt find, kann er Nicht zugeben, daß die Unruhen in Val- paraiso oder das Schweigen deS Auswärtigen Amtes als ein Ausdruck der Unfreundlichkeit gegen die Regierung der Bereinigten Staaten gedeutet werden, welche die freund schaftlichen Beziehungen der beiden Regierungen gefährden könnten. Diese Zurückweisung der amerikanischen Drohungen ist nach Form und Inhalt scharf, in der Sache aber gerechtfertigt, gerechtfertigter jedenfalls, als die protzige Ablehnung, welche die Unionsregierunq im vergangenen Jahre auf die völlig begründeten Reklamationen Italiens betreffs der an seinen Unterthancn verübten Lynchjustiz für gut befand. Damals konnte die nordamerikanische Presse nicht genug über die .Dummheit" und .Ueberhebung" Italiens sprechen, daß es überhaupt Reklamationen wage, und Italien hat thatsächlich sich ohne Genugthuung und Entschädigung zufrieden geben müssen. Jetzt dreht man den Spieß um. Nach dieser Antwort konnte die Regierung der Vereinigten Staaten nicht mehr im Zweifel sein, daß Chile «rotz seiner Er schöpfung den Handschuh aufnehmen und mit einer Beleidigung antworten würde, falls man den Stolz seines spanischen Blutes noch tiefer verletzte. Und so hat denn Mr. Blaine seinen Karren wieder einmal gründlich Verfahren. Man ist zu weit gegangen, um ohne Schädigung des nationalen Ansehens zurückweichen zu können; ebenso w:nig ist man aber im Stande, seinen Forderungen mit Gewalt Geltung zu verschaffen, denn die gerade ! jetzt zu einer Expedition verfügbaren Schisse stehen in gar keinem Verhältniß zu der nicht unbedeutenden Flotte Chil-S. Es scheint, , als habe man in der Suche nach einem Ausweg sich entschlossen, den Wünschen Chiles zu entsprechen und den Gesandten Egan Die Vereinigten Staaten und Chile. dem Sturze de» Diktator« Balmaceda sind die Bezieh- ! rwlschen den Bereinigten Staaten und Chile immer ge- Während der letzten Tage hatten sich die »"gespitzt, daß man bereits beide Staaten den ru sollen glaubte, da man ernstlich i ^'^rlscher Verwickelungen fürchtete. Indessen scheint , Dl, d-* dunklen Wollen wieder verfluchten sollten. < wenigstens, von der ouS den Vereinigten Staaten < richtet wurde, hat sich al« rin Strohseuer erwiesen, welches der ! aut^s^„En°°^^ «eußern, Blaine, zu entflammen für i DienStag stattgefundenen Wahlen in ! seinem Sinne zu ber.nflussrn In Chile dagegen hat man mit einer ?"?Eerung gegen die UnionSregierung L D>e Ursache diestr aufgeregten BolkSftimmung ist A Verhalten deS amerikanischen Gesandten Egan während des chilenischen Bürgerkriege«, da« sich immer deutlicher al« rin geradezu skandalöses herausstellt. Allr« deutet daraus hin, daß Hr. Egan, übrigen« rin au« drm Parnrllprozeß übel beleumdeter Irländer, der aber den Republikanern bei den letzten WahlenguteDienstegeleistet, ein materielles Interesse an dem Siege BalmacrdaS gehabt, und daß er seine Regierung i- einseitiger Weise unterrichtet hat, um dieselbe gegen dir chilenische Kongreßpartei feindselig zu stimmen, was ihm denn auch vollständig gelungen ist. Der Staatssekretär Blaine ist zwar schon früher nicht gut auf Chile zu sprechen ge wesen, weil e« seinen panamerikanischen Plänen Widerstand ge leistet hat, allein ohne die Hetzereien Egan« würde er sich doch nicht soweit vorgewagt haben, wie es geschehen ist. Herr Egan, dessen Sohn Lieserant für die chilenischen Rrgierungstruppen war, hat im Verein mit Herrn Blaine und dem Befehlshaber der ame rikanischen Kriegsschiffe, Brown, Alles gethan, um einen Sieg der Kongreßpartei zu erschweren. In New-York dursten Waffen für Balmaceda offen verschifft werden, während die „Jtata", welche Waffen sür die Kongreßpartei an Bord hatte, bis in die Häsen eines fremden Lande« verfolgt wurde. Durch ihre elektrischen Suchlichter machten e« die vor Valparaiso ankernden Schiffe der Bereinigten Staaten den Schiffen der Kongreßpartei unmöglich, in den Hafen einzudringen; sie durchschnitten das Kabel zwischen Valparaiso und Callao an zwei Stellen, um es Balmaceda leichter zu machen, durch den unter seiner Kontrole stehenden Ueberlandtcle- graphen die öffentliche Meinungin Amerika undEuropa irre zu führen. Der.Times"-Korrespondent inValparaisokann aufGrundvonschrist- lichen und andern Beweisen versichern, daß der Vereinigten Staaten- I Admiral Brown sehr bedenkliche Dienste dem Präsidenten Bal- < maceda geleistet hat, indem er demselben mittheilte, daß die in > der Quintero-Bucht gelandete Armee der Kongreßpartei 9000 i Mann stark sei und sich nicht wieder einschiffen könne. Die britischen Marineoffiziere haben sich gegen diese« Ver- ! fahren des Admirals Brown ausgesprochen und die Kriegsschiffe aller anderen Staaten haben es abgelehnt, ihn nach der genannten Bucht zu begleiten. Wenn Mr. Egan ferner einer Anzahl von verfolgten Anhängern deS Diktators bisher im Gesandtschaftsgebäude ein Asyl eröffnet hat, so läßt sich dagegen vom humanen Gesichtspunkte aus allerdings nichts einwenden, da die jetzige Regierung sich weigert, die ihnen vom Gesandten ausgestellten Gelcitsbriefe anzuerkrnnen und somit der richterlichen Unter suchung vorzugreiscn. Allein es fragt sich denn doch, ob es nicht ein Mißbrauch deS Gesandtenprivilegiums und ein Eingriff in« Völkerrecht ist, wenn ein fremder Gesandter angeklagten oder straffälligen Angehörigen des Landes, bei welchem er beglaubigt war und aufs Neue beglaubigt ist. noch über den flagranten Zeit punkt der kriegerischen Aktion hinaus die Auslieferung der bei ibm Schutz suchenden LandeSkinder auf unbegrenzte Zeit ver weigert Außerdem schttnt Mr. Egan, wie wenigstens nord amerikanische Zeitungen der demokratischen Partei behaupten, sich auch nach Wiederherstellung de« Friedens mit allerlei Zettelungen W, LÄ" Chilene,Angesichts solcher Tatsachen gAn die Vereinigten Staaten- Washingtoner Kabinet vor gar nickt langer Zett die A^ des englischen Gesandten Sackville-Lest gefordert, blos weil er sich über die Chancen des Wablkampses geäußert hatte. Zu der durch die persönliche Haltung deS Gesandten veran- laßten Spannung ist obendrein noch ein Zw.sch-nsall gekommen, ihren gemeinsamen Feind, und verhaßt ist auf dem ganzen weit« Gebiete von Mexiko bis zur patagonischen Grenze nicht» so sehr wie der Yankee. Dazu kommt, daß die Chilenen, wenn ihr Gebiet auch viel kleiner und ärmer ist, al» das der groben Republik i« Norden, nicht nur da» feurige, reizbare und stolz« Temperament der verwandten Raffen theilen, fondern auch den Trotz, die Ent schlossenheit und Hartnäckigkeit deS in ihre« Adern stark vertreten« baskischen und biskayischen Blutes besitzen. WaS die beiderseitigen Flotten betrifft, so zählt die chilenische drei Panzerschiffe mit 1ü schweren Geschützen, 15 Kreuzer mit 65 Kanonen und 3 Torpedo- Inserate werden bt» Vormittag» 11 Utz» angenommen. Preis für die Spaltzetle 18 Pfg. 1 H Außerhalb deS LandgerichtSbezirk« 1b Pfg. se schon erwähnten Matrosenschlügereien, welche in einem , Lirthschastslokal entstanden und auf der Straße fortgesetzt worden waren, bi» schließlich die chilenisch« Polizei mit bewaff neter Hand eingeschritten ist. Militär, Polizei und die Leibwache deS » .olkommandanten stellten die Ordnung wieder her. Von den ruhestörern wurden 30 Amerikaner und 11 Chilenen den Ge richten überwiesen. In der Schlägerei wurden Messer, Steine und überhaupt alles Mögliche als Waffe gebraucht. Eine Person wurde getödtet und mehrere wurden verwuvdet. 160 amerikanische Seeleute von drm .Baltimore" waren zur Zeit der Ruhestörungen auf dem Lande. Da« Einschreiten der Polizei wird deshalb ver dächtigt, weil mehrere verwundete amerikanische Matrosen Bajon- nrtftiche zeigen, die wohl nur von den Polizeisoldaten herrühren können. Ob eine Provokation seiten» der Matrosen stattgefunden, rme chilenischerseitS behauptet aber von amerikanischer Seite ener gisch bestritten wird, ist noch nicht seflgestellt. Herrn Egan scheint nun der Boden in Santiago allmählich etwa- heiß geworden zu ein, und er hat deshalb, um sich einen Rückzug au» einer unhalt baren Position zu ermöglichen, wegen diese» Angriffe» auf die Matrosen deS .Baltimore" drei scharfe Noten an die wilenische Regierung gerichtet, offenbar in der Hoffnung, auf diese Weise Schwierigkeiten zu schaffen, unter deren er entschlüpfen könnte. Berlin eine ähnliche Auffassung herrsche. Von einer Seite, welche man als offiziös onzusehen gewohnt ist, wird der Münchener „Allg. Ztg." geschrieben: Es tritt immer deutlicher zu Tage, daß die Durchreise des Zaren mit den ihr vorausgegangenen und sie begleitenden Umständen als ein Symptom zu betrachten ist, daß unsere Beziehungen zu Rußland nicht mehr al« „korrekt" sind. Bon innigen, geschweige denn von herzliche« Beziehungen kann füglich die Rede nicht mehr sein. Bon deutscher Sette ist in diesem Falle, wie stets, geschehen, was irgend möglich war, um einer Wendung zum Besseren den Raum frei zu lassen; wenn Rußland nach wie vor sür passend findet, sich über die Formen internationaler Höflichkeit hinwegzusetzen, so wird man ich in Deutschland mit einem Achselzucken behelfen. In Rußland — wo bekanntlich über Reisen des Zaren in der Presse nicht berichtet werden darf — hat man nur erfahren, „daß das dänisch« Königs paar, von den meisten seiner hohen Gäste, u. A. von der Prinzessin von Wales nebst Töchtern begleitet, nach Livadia in der Krim sährt", woraus der scharfsinnigere Theil der Leser dann den Schluß ziehen kann, daß der Landesherr wahrscheinlich mit von der Parthie ist. Nachträglich kommt dann der offizielle Bericht von dem glücklichen Bollzug der Reise — wie inzwischen ge schehen. Ein Heer von 30000 Mann hat aber aufgeboten werden müssen, diese» Resultat herbeizuführen! Doch das sind einmal russische Zustände." — Was in Rußland geschieht, kann dem deutschen Volle einigermaßen gleichgiltig sein. Dagegen wird man gegen die Einbürgerung russischer Bräuche in Deutschland Einspruch erheben müssen. Es ist glaubwürdig berichtet worden, daß bei der Reise des Zaren durch Westpreußen auf einen Schiffer — Gustav Lüdke aus Bromberg — auf eine Entfernung von 800 Meter von einem Grenadier scharf gefeuert worden sei, weil das Militär den Befehl erhalten hatte, jedes Fahrzeug vor der Dirschauer Brücke anzuhalten, und Lüdke, der vermutlich de« Anruf nicht verstand, nicht Anker warf. Glücklicher Weise ging die Kugel fehl. . Bei Wiederaufnahme der ReichStagSsitzupa«« stellt sich der Bestand der Fraktionen folgendermaßen: Deutsch-Konservativ« 67, deutsche Reichspartei 19, Zentrum 111, Polen 16, National- liberale 40, Deutschfreisinnige 64, BollSpartei 9, Sozialdemo kraten 35, bei keiner Fraktion 29. Der Reichstag zählt augen blicklich 393 Mitglieder; erledigt sind 4 Mandate: 11. Württem berg (Leemann, naslid.), 10. Königsberg (Gras Stollberg, lons.), 10. Hannover (Jrhr. v. Hake, Zentrum) und von Feustel (natlib.) . 2. Oberfranken. r. Heber die Begründung der im nächste« Reichshaushaltsetat l einzustellenden und auf mehrere Jahre -ur Bertheilung komme«- M-A-rMA-Wa E ««- TagMattE AErtl für die WAMm Wttschm Behörde« zu zrcibeq md Brant. graften unterstützt, offenbar in der Absicht, durch ein bischer Sübelgrrassel und Sporengetlapper die Wahlen zu beeinflussen. Am Dienstag sanden nämlich, wie schon erwähnt, in einer Reihe von Staaten der Union StaatSwahlen statt, welche diesmal sür den Ausfall der Präsidentenwahl von großer Bedeutung sind. Es entsprach unter diesen Umständen ganz der bekannten Art des ge rade zur rechten Zeit genrsrnen Mr. Blaine, einen auswärtigen Rummel zu veranstalten, irgend eine auswärtige Differenz zu eiuem großen internationalen Fall auszubauschen, um damit vor den Wählern zu Gunsten seiner — der republikanischen — Partei Staat zu machen. Dabei hat Herr Blaine freilich die Rechnung ohne den Wirth gemacht, ohne den Nationalstolz der Chilenen. Der chilenische Minister des Auswärtigen erwiderte auf die schroffen For derungen Mr. Egans, daß die Regierung der Bereinigten Staaten Forderungen gestellt und Drohungen geäußert habe, die sür die chilenische Regierung, ohne scharf zurückgewiesen zu werden, weder in dem vorliegenden »och irgendeinem andern Falle ähn licher Art annehmbar seien. Er bezweifelt nicht die Aufrichtigkeit va. «»wellen von »«ven^h^d d« «hriftmärkte d-t.-« «ermttche^vo^ g-g-b-n, daß da» Aufstelle^und —-«.sprechend, lediglich dem BuLninhabe? Bekanntmachung. »Atzler ÄiL aus"" ^.Sbefiber Franz August r Spund au» der AbzugSröhre entfernt worden sgenssen, der Teichdamm durchhackt vreiverg» am 4. November 1891. " '