Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 08.11.1891

• Erscheinungsdatum: 1891-11-08
• Sprache: Deutsch
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26V Gedanke durchzuckte ihn und stürzte »h« plötzlich in die höchste Er nahm Corbin bei Seite und befahl ihm, Börard nachdem den erzwingenden Wohnungsräumung, aber es konnte auch das Zeichen Vermischtes Hegen Sie — Ihre wiederholten Drohungen gegen das Opfer, größten Einfluß auf das Hopsenblatt, d» die GShrung es ist, Ihr heutiger Brief, Ihre Anwesenheit zn entscheidender Stunde welche den herben Bittergeschmack des Hopsens verändert, ja theil- Fahrplan der Eisenbahnzüge. »n unmittelbarer Nähe des Thatorts und vor Allem Ihre Experi- weise Vernichtei. Nach diese« Prozeß wird der Hopfen schließlich «mährt nach DretSear 8.4S (beschleunigt, hält bis Dresden nicht» mente zur Herstellung von Dynamit, diese Experimente, hören in einer besonderen Tlockcnvorrichtnng, dem sogenannten „Sirocco", S.SSs (I—IV Ll.ff 8.S3«, 10.5s, 12.54s, S.54s, VÄs Wie wohl, welche Sie mit der Anfertigung und dem Gebrauch einem heißem Luftstrom von ungefähr 150 Grad 6. gedörrt. 7.2» »SS«, V.34s. dieses furchtbaren Sprengmittels wohlvertraut.machten. Denn es Der Zusatz von solchem Hopfen zu gewöhnlichem Thee verbessert Abfahrt nach «hEcrthr 8.10«, 7.34ss, 2.44«, lO.SSss. I.LSfs, war eme Dynamltbombe, welche diese entsetzliche Berwüstung hier nun den Geschmack desselben wesentlich und verleiht ihm ein 4^0 5.54« ».«ss tt.47 angerichtet ha , wenigstens ist es bereits so aut wie festgestellt, malzige« Aroma; die Mischung wirkt beruhigend auf die - ' ns ib-s M°ld°> E w°r nun, .S.e wissen das sehr wohl. Durch Nerven, durchkreuzt qlso den schädlichen Einfluß des gewöhnlichen » " A .jenes Fenster dort tst ste geschleudert worden, von einem Orte Thees auf dieselben und erhitzt durch ihren tonischen Effekt das 4»«l««Lora>Di»v»lviLt»!»iU»»üUvAV»»srk5S 10.S. halb führen Sie mich her?» stieß Börard entsetzt hervor, ist Blut am Boden — dort ein menschlicher Körper . . . 11. Kapitel. Dies Gemach war auf Anordnung des Kommissars hell er leuchtet, Alles in dem durch die Explosion verursachten Zustande der Verwüstung belassen worden. Reben dem entstellten Leich. StanveSamtSnachrichten au« Friedeburg für die Monate September und Oktober l89l. „Keineswegs, keineswegs," beruhigte der immer freundliche, immer gelassene Corbin. „Im Gegentheil, wir sind auf dem Wege Smmtag, de« 8. Robember Geburten: 2 ein Handarbeiter Ernst OS. Lange' eine Tochter: „ - dem HmmoLer Karl Hermann Schcjflcr eine Tochter; dem Porieseuiller „Wodurch verloren Sie Ihre Stellung? Karl Friedrich Kaden ein Sohn; dem Oberhüttenrailer-Expediept L. ..... Börard zögerte einen Augenblick. Dann Versetzte er mit einem Robert Richter eine Tochter; dem Sattler F.anz Louis Barthel eine . Folgen Sie mir, ich werde Sie zu dem neuen Anfluge von Trotz: „Ich mußte sie quittiren in Folge einer Tochter; dem Handarbeiter Ernst Heinrich Müller eine Tochter; dem Grafen führen. , Börard trat in das nebenan liegende Zimmer des Grafen ein, vor ihm der Kommissar, hinter ihm Corbin mit den beiden Brigadiers. nam des Grafen, der noch alt der Stelle, wo man ihn gefunden, auf dem Boden ausgestreckt lag, brannte an jeder Seite eine Leuchte, deren Lichtstrahlen durch Rerflektoschirme voll auf den Wirkung, die er , , , - unten liegenden Körper geleitet waren. weil in diesem Falle Schlaflosigkeit und Zitter» der Hand die a.rbtitcr Ernst - - Börard warf einen Blick auf das Bild der Verwüstung rings Folgen dieses Genusses sind. Auch kommt es häufig vor, daß uneheliche Tochter, 1 I. s M. alt. umher, stieß einen dumpfen Schrei aus und prallte zurück. bei unachtsamer Bereitung des Thee's das Auftreten der Gerb- - „Borwärts, vorwärts, treten Sie nur ein!" drängte Corbin füure den sonst so lieblichen Geschmack rauh und widrig macht. ftr Mm,at Oktober 189^ hinter ihm. . -. . - » ^-n diesen entschiedenen Nacheilen wird nach einem Bericht «Kurten: Dem Fabrikarbeiter Karl' Hermann Ihle eine „Nimmermehr, nimmermehr! Was ist hier geschehen, wes- des Patent- und technischen Bureaus von Richard Luders in Tochter; der Hüttcnoussederswittwe Bertha Auguste Böhme ein Sohn; Hwr Görlitz, durch das Patent Von H. A. Snelling abgeholsen, nach dem Fabrikarbeiter Karl Heinrich Fritzsche eine Tochter; dem Papier- „ . 8.40fff, s8.S2»,I 1O.Is-s, 1S.SON, 2«>ss. b.30, 7.1«, «.SS«, S.24H-. „ „ Raffe«: 7.29, 11.44, b.1, S.2«. , „ Vl-u-UMech«» 7.27, 12.S, 4.18, »chO. „ „ 10.25. 12b. 4.2L «L Hainsberg 8.29,918,12.18, S.14, r« Tharandt Umsteiarn, (ab Tharandt 9 SS, 12.85, S.38) Ab«, 12.49. . „ H«l»brL4k«r (II—IV LI ), 7.19, 9.S7, 4.09, 8,41 „ „ Br»«d-S«n,t»«».4»rotzhartr«»aaOa<,rk» (II-IV LI.), b.36, 7.27, (nur von Langenau-Brand,) I2LS, S.V8, 8,50 (nmsteigm in Drrthelsoorfl Dir Fahrten von Abends «Uhr bi« SUHr SS Minute« ft« 'rn anzegrb-E « bedeutet Schuettzn».!»»' l-ttttW, bd«t., »alt«, in K« nschir«.. ... welchem „eigens zubereiteter Hopfen" mit Thee in einer Weise fabrkarbelier Friedrich August Weiße ein Sohn ; dem Kunstschlosser Fran» „Sehen Sie ihn genauer an, kennen Sie ihn nicht?" fragte gemengt wird, daß man die Mischung in keiner Weise von dem Oswald Kaißer ein Sohn; dem Hüttenarbeiter August Robert Köhler Corbin, den Widerstrebenden vorwärts drängend. reinen Thee zu unterscheiden vermag. Ai an läßt zu dem Zweck " cku^a^VmeMer "" Sohn; dem -Nein —", stammelte dieser, ich kann ihn nicht erkennen ." den Hopfen trocknen und Ulster ihn daun in passender Weise aus; " EheschUetzungen: ^D-r Fabrikarbeiter Heinrich Edmund Richter „Es ist Graf Lavlsrne, — Graf Lavlsme, den Sie getödtet dabei wird er nach 6—8 stunden weich und biegsam. In diesem in Berthelsdorf und die Näherin Selma Helene Köhler hier; der Hütten haben," versetzte der Kommissar mit kalter, scharfer Stimme, neben Zustande wird er ungefähr 15 Minuten lang unter kräftigen Walzen arbeiter Ono Heinrich Weigelt in Halsbrücke und die Fabrikarbeitei>n Börard tretend. gerollt, dann auf Tischen auSgebreitet und mit feuchten Tüchern Auguste Louise Berndt hier: der StellmachermetstcrOswald Bruno Michel „Ich? Ich ibn getödtet?" Ich - ich?" zugedeckt und der Währung im eigenen Safte während einer oder i» PsE« ?nd d.e „Sic, ja wohl Sie, Börard! Leugnen Sie nicht, erleichtern zwei Stunden überlassen. Diese Gährung, welche durch den den Em»m Elisabeth 3 4 ü^M ist T alt F^bUkär^ite"^ Sie Ihr Gewissen durch ein offenes Geständniß. Alles spricht Saft ausquetschenden Walzprozeß eingeleitet wurde, ist von dem Wilhelm Eduard Deubner Sohn Paul Georg Alfred, 8 M. 10 T. al». 1. Anlage zum Amberger Anzeiger und Tageblatt Boulevard de CourcelleS zuruck zi mittelst eines, anderen Wagens sofort begeben werde. „Wohin führen Sie mich?' Ins Gefär.gniß?" fragte der lastete, so bald man in dem herbeigeeilten Fiaker Platz ge- >er Unregelmäßigkeiten etwa- in Mißkredit geralhcn, so daß eS der ange- I strengtesten Tbängkcit bedurfte, um an den Meßplätzen und in den außer- I deutschen Absatzgebieten den Kamps mit der Konkurrenz mit Erfolg aus- I nehmen zu k nnen. Db sec Umstand war auch mit die Veranlassung, daß I >ie Umsatzziffern deS abgelaufencn Geschäslsjahres hinter denen de« Bor- I obre« zurückstehen, wobei jedoch nicht unerwähnt bleiben soll, daß die I rüheren Direktoren unter Mithilfe ihrer Freunde in den notorisch schwache« I Wintermonaten mehrfach Umsatzz-ffern fingst» haben. Zum guten Theil I erklärt sich auch der Ausfall an den Umsahziffcrn durch die amerikanische« I Verhältnisse, durch die Mc. Kinlev Bill. Die letzten Monate de« abgc- > laufenen, sowie die ersten de« lausenden Geschäftsjahre« stellen eine gedeih- I liche Entwickelung de« Unlernehm-n« in Aussicht. Im Jahre tv90/9l I wurde ein Gesammtumsatz von 427927,9« Mk. mit einem Bruttogewin« I von 12S0O2.V3 Mk. erzielt Dieser Bruttogewinn ist durch die General- I Unkosten zum großen Theile ausgezehrt worden. Da» neue Geschäftsjahr I hat bezüglich de« prozentualen Gewinnes unter günstigen Auspizien de- I gönnen: die Ausscheidung der zu billig kaltullrten Muster wurde energisch I durchgesührt und sind durch neue nutzbringendere Fabrikaie ergänzt wmven. Die Neuheiten erfreuen sich im gesammren Kundenkreise regen Beifall« und bringen einen erheblich besseren Verdienst. Der Betrieb befindet sich jetzt in gesunden Bahnen und ist die Fabrik aui Monate hinaus zu gute« Preisen beschäftigt. Die Umsätze betrugen im Juli a c. 32130,78 Mk., im August SS34V.44 Mk., im September «0846.40 Mk. Zu Abschrei bungen wurden aus dem Spezial-Reservesond 80000 Mr. genommen. Die Unterbilanz beträgt augenblicklich noch 597656.24 Mk. Durch die Herabsetzung de« WrundkäpäalS wird die Uvterbtlanz um 402000 Mk. vermindert. Dan Aktionären soll ein Antrag zur Besinlvsgassung unter- breitet werden, denjenigen Aktien, aus welche eine Zuzahlung w » 2S Pro», geleistet wird, Vorzugsrechte zu gewähren. Diese Zuzahlungen sollen zur völligen Tilgung der Unrerbrlanz und zu Abschreibungen dienen, so daß schon im näclstrn Jahre die Erkägniffc zur Bcriheilung gelangen können. auch auf Corbins steinernen, gelassenen Mienen zuckte es seltsam. , ' 7 - ' solchen Regung nicht hingeben, es mußte gehandelt werden. Eine eingehendere Recherche in der vurcqrreuzr ai;o oen ;cyaoumen MUMY oes gcivoynucyen .. .„ . - . . . . Ortö Thees auf dieseülen und erhöht durch ihren tonischen Effekt chäs aus, in dessen unmittelbarer Nähe man Sie zu jener Zeit gesehen Spannungkvermögen von Muskeln und Nerven, wodurch die . . .nehmen Sie meinen wohlgemeinten Rath, die That zu gestehen, Perdauung wesentlich befördert wirb. und es wird Ihnen bei der Abmessung der Strafe zu Gute kommen. * HuuVebesitzersperr«. Aus Gottcsberg meldet man: Gestehen Sie reumüthig ein und man wird Nachsicht haben mit Unserer löblichen Polizeivcrwaltung ist etwas Menschliches passirt: der schweren Gereiztheit, in der Gis sich infolge der Ihnen angethanen Am 26. v. M. wurde in Rothenbach, Kreis Landeshut, ein der Härte befunden haben. Man wird sagen, es war eine That der Tollwuth verdächtiger Hund getödtet, weshalb auch über Gottes- ' Verzweiflung, hervorgerufen durch das Ihnen drohende Elend und berg die Hundesperie verhängt werden sollte. In der diesbezüg- die Unerbittlichkeit des Grafen, die Sie in dasselbe gestürzt . . . lichen, in Nr. 87 des „Gottetzb. Stadtbl." vom vorigen Freilag noch einmal, gestehen Sie, und mau wird Sie nicht als einen veröffentlichten polizeilichen Bekanntmachung ist diese Maßregel verstockten, einem wohlüberlegten Plane folgenden Verbrecher zu in folgender Fassung veröffentlicht: „Infolgedessen wird hiermit Heurtheilen haben." auf Grund des ß 33 deS ReichSgesctzes vom 23. Juni u. s. w. Börard, «der in dumpfer Betäubung den Worten deS Mannes angeordnet, daß fortan-säm mtlicheHundebesi tze r hiesiger gelauscht, raffte sich in tiefer Bewegung halb zitternd, halb trotzig auf. Stadt und Vorstadt Kohlau auf die Dauer von drei Monaten „Ich habe Nichts zu gestehen!" stieß er entschlossen hervor. „Nur festgelegt oder mit einem das Beißen sicher verhindernden Schurkerei kann mich, dessen anllagen, was hier geschehen ist — Maulkorbe an der Leine geführt werden." Diese drakonische Maß- ich habe dieses Verbrechen nicht begangen. Mag über mich kommen, regel, deren Zuwiderhandlung mit 150 Mark Geldstrafe bedroht was da will — mein Unglück hat ja schon eine Höhe erreicht, wurde, mag wohl aber der Polizeiverwaltung hinterher doch über die hinaus mir alles Weitere gleich sein soll." zu hart und vor allen Dingen nicht zweckentsprechend erschienen durch fett gedruckte Ziffern Diese Resignation war jedoch nur von kurzer Dauer. Ein sein; denn die bereits ausgegebenen Nummern deS „Stadtblattes" deutet Halte« tu Mulde«!. wurden schlemmst wieder zurückgeholt und die betreffende Be kanntmachung mit einer neuen überklebt, in welcher daS Festlege« nur der Hunde, nicht aber deren Besitzer verordnet wird. « Wegen GelbftVerftümmelURH wurde der Schuhmacher Klausen auS Graul von der Kieler Strafkammer zu einem Jahr öefängniß verurtheilt. Kl. sollte Ende März zur Stellung; seine Zraut, die durchaus zum Herbste heirathen wollte, erNäne ihm, wenn er Soldat würde, so sei die Verlobung aufgehoben. Darauf sieb er sich daS drste Glied vom rechten Daumen mit einem Beile ab und hoffte nun bestimmt, vom Militärdienst befreit zu werden, ll. gab anfangs an, er sei das Opfer eines Raubanfalle« ge worden, mußte aber schließlich die That einräumen. BolkswirthschaftUcheS. si Eppendorfrr Industrie Gesellschaft, »arm. König L Rebentisch. Die Summe der Wechsilbeträge, welch» dieser Gesellschaft zur Last fiel und welche auf 42Ü00O Mk. geschätzt wurde, ist durch Eingänge mehrerer Wechsel reduziit worden, andererseits sind ober der Gesellschaft durch die bekannten Ereignisse «ine Reihe von Kosten und Schäden erwachsen, welche sowohl die Bilanz, wie auch den Geschäftsbetrieb in den Jahren 1890,01 ungünstig beeinflußten. Dazu kommt, daß auch unter den Debitor«, sowie unter den in Besitz der Gesellschaft befindlichen kleinen Hypothek»« viele Posten durch die Ereignisse, welche die ganze Umgegend um Lppeu- dors in Mitleidenschast zogen, ganz oder zum Theil werihloS geworden sind Auch noch außerha b war die wesillschast durch das Bekanntwerde« 18S1. nur Mittw. u. Sonnabend«) ff S<l lnur bi« Bienenmühlei , „ H«i«ikderg - DiPvaldiSwi-Ve. Hktpsso^f»8.SS, 10.L, 12.34,2.54,b.34 (TharandtMnst-tgen, al Tharandt 11.07, ' 1L7, 3LS, S.3S. ».4b oder T48). „ „ Ha,»bra«e r (ll-IV Ll.), 7.48, 1.40, a^tO, S.S8. „ «r«»».-«««»«»«»»rotzhart«an«»»»rf»!l1I—IV ' Li.), 7.4S, 1.4S, «.20, S.34 (umsteigen in Berthelsdorf). Andmst v»n Dr-»«r.t 6.9«, 7.30s-, 9.43*, I0.2S1-, 1.2bs, 4.2dl S.S3* « SSf, «42 12.49s-. Im Sanne geheimer Mächte. - Origmal-Roma« von Adolphe velöt. „Mem Kind, meine Tochter!" schrie er in schneidendem Schmerze ik- Fortsetzung) sN-chdru-k verboten.) auf. „Mein arme-, verlassenes Kind — waS soll aus ihr werden?" Aus den Besitzer des Cafäs folgte der OmnibuS-Kondukteur. Es war ein so verzweiflungsvoller jäher Aufschrei deS gequälten „Er ist eS — er ist der Mann!" rief er lebhaft auS, als er VaterherzenS, daß selbst der Kommissar tief davon bewegt wurde, Berard erblickte. ^.. . »»ch »»i flU..»..»., ' " ' ....... „Ich bin es? Wo haben Sie mich den» gesehen?" fragte Doch man durfte sich einer dieser. mußte gehandelt werden. 1 — ... ... „Auf dem Boulevard de CourcelleS, vor dem Hause Nr. 98. Wohnung des der That Verdächtigen war dos Nächste, was der Sie gingen sehr schnell und waren sehr aufgeregt, Sie sprachen Kommissar beabsichtigte. im Gehen mit sich selbst." Er nahm Corbin bei Seite und befahl ihm, Börard nach dem „Wohl möglich. Ich war zornig und habe die Gewohnheit, Boulevard de CourcelleS zurück zu bringen, wohin er sich selbst im Zorne mit mir selbst zu sprechen." mittelst eines, anderen Wogens sofort begeben werde. „Sie wohnen auf dem Boulevard de CourcelleS, wo derMann ,1'... I... 7 Sie gesehen," sagte der Kommissar. „Warrn Sie im Begriff, Verhaftete, so bald man in dem herbeigeeilten Fiaker Platz ge nach Hause znrückzukehren?" nommen. „Ganz recht. Ich kam von meinem Ausgange nachdem Casö zurück." „Aber Sie verfolgten von Nr. 98 auS, ßoo der Zeuge Sie zu Ihrer Wohnung." gesehen, nicht die Richtung nach Nr. 40, wo Sie wohnten, sondern „Zu welchem Zweck? die entgegengesetzte. Wie kam daS, wenn Sie doch nach Hause „Zur Vornahme einer kleinen Formalität, die unerläßlich ist: zurücklehren wollten?" - einer bloßen Inaugenscheinnahme dort, einer kleinen Haussuchung. „Ah, Sie haben Recht, ich erinnere mich! Ich war so aufge- Seien Sie auch nicht unruhig wegen Ihrer Tochter; wir werden regt, daß ich nicht auf meinen Weg geachtet hatte; Plötzlich aber Alles sehr still, sehr glimpflich abmachen, sie soll so wenig wie bemerkte ich, daß ich falsch gegangen, wandte mich um und möglich gestört werden." änderte die Richtung meines Weges. — Haben Sie nicht ge- Börard hatte ihn nicht gehört oder verschmähte eine Ant sehe», daß ich plötzlich umkehrte?" fügte er sich an den Zeugen wort. Finster in eine Wagenecke gedrückt, saß er da, bleich, ver wendend, hinzu. stört, mit bald schmerzlichem, bald zornig funkelndem Auge vor „Ja wohl; und ich habe es in meiner Aussage auch ange- sich hinstarrend. geben." Eben als der Wagen hielt, langte auch ein zweiter vor dem Es folgte dann die Vernehmung der Parkwächter und der Hause an, dem der Kommissar mit seinem Protokollführer entstieg Spielzeugverkäuferin. , Man befand sich vor dem Boulevard de Courcelles Nr. 40. Man Diese vermochten Börard nicht so bestimmt zu rekognosziren schritt über den kleinen Vorhof und die beiden Treppen hinauf, wie die vorigen Zeugen. wo Börard seine unwillkommenen nächtlichen Begleiter in die „Wir glauben wohl, daß er es ist," lautete ihre Aussage, Wohnung einließ. „wir möchten sogar sagen, wir glauben cs ganz bestimmt — in- 12. Kapitel. dessen, wir haben ihn nur flüchtig gesehen, nur im Vorübereilen, Der Kommissar bemerkte, wie Corbin zuvor, die in dem Zimmer und er erschien uns dabei elwas größer als jetzt." herrschende Unordnung, die zusammengeschnürten Garderobenstücke, Einen Augenblick durchkreuzte den Kommissar der Gedanke, ob die theils in Päckchen umherliegenden, theils zum Verbrennen in er auch nicht etwa, während er glaubte, nur einer Spur zu folgen den Kamin geworfenen Papiere. Das konnte ein Zeichen der zu vhne es zu wissen, deren zwei vor sich habe; ob es sich bei den erzwingenden WohnungSräumung, aber es konnte auch das Zeichen Aussagen nicht etwa um zwei ganz verschiedene Personen handle, einer vielleicht noch für beute beabsichtigten Flucht sein. Er warf die eine, die in ein Cafö tritt, dort einen Brief schreibt, und bis einen Blick auf die Bucher und Schriften, mit denen ein nock gegen 7 Uhr auf die Antwort wartend, dann nach ihrer Wohnung offenstehender Koffer angefüllt war. zurückkehrt, — die andere, die gegen 7 Uhr in den Park eintritt, „Schriften über chemische Arbeiten und Bücher über diese sich rasch nach der Gegend des Hotel Lavisine zu begiebt, dort das Wissenschaft," sagte Börard finster, ihm einige derselben zur Au- Attentat verübt, dann den Park durch das Thor nach der Rue sicht hinreichend. „Sollten Sie eS auch sür einen Vcrdachtsgrund Rembrandt hastig verlassen will, dasselbe geschlossen findet, Eilten, diese bei mir zu sehen? Die Chemie ist nicht nur mein darauf schnell nach dem Thor an der Avenue Van Fach, sie ist auch nteine Passion. Ich bin rin ehemaliger Minen- Dyck eilt, welches sie noch offen trifft, und nach Außen in unbe- beamter." . kannter Richtung verschwindet? „Zur Zeit nicht angestellt, nicht wahr? Ueberhaupt gegen- „Doch um endlich klar zu werden, mein Herr", unterbrach wärtig ohne feste Stellung?" Börard ungeduldig das momentane Sinnen des Kommissars, „was „Leider ja. Jndeß wvr ich lange Zeit in diesem Fach Beamter bedeutet dieses ganze umständliche Verfahren, wessen beschuldigt im Ministerium der öffentlichen Arbeiten." man mich eigentlich?" „Sie sollen es erfahren", erwiderte der Kommissar, sich von seinem Sitze erhebend, „s" 1 Anfluge von Trotz: „Ich mußte sie quittiren in Folge einer Tochter; dem Handarbeiter Ernst Heinrich Müller eine Tochter; dem, Differenz mit dem Direktor der Abtheilung, dessen unbilligem Ver- Maschiren-Fabriwrb iter Ernst Osw. Götze eine Tochter; dem Rettung«, langen ich mich nicht zu unterwerfen Lust halte." Hau«-Hausvaier Friedr. Gottkold Klitzsch eine Tochter. " '. AusgeborrrDer Bäckermeister Fried. Paul Straßburger in iForNetzuva iolgt.) Freiberg und Auguste Lina Weigand in Friededurg Eheschließungen: Der Handelsfleischer Friedrich Paul Scheffler in Zwickau mit Hedwig Maric Zänker hier; der Barbier Friedrich Georg Weinhold mit Minna Selma TaroluS hier: oer Bäckermeister Fried. * Neuer Thee. In unteren Tagen ist der Thee als Volks- S'r°bbu^ getränt in die weitesten Schichten der Bevölkerung gedrungen. Es ist aber nicht zu verkennen, daß Personen von reizbarem Ernst Albert Glöckner, 22 I. 6 M 3 W. alt; des Metallarbeiter Karl Temperament den Genuß desselben, wegen der aufregenden Ed. Uhlmann Tochter Margarethe Sabine, 14 W. alt; dc« Berglchmicb : aus die Nerven ausübt, sich versagen sollten, Emil Maximilian Grunert Tochter Elsa Martha 7 M. alt; de« Hütten-1 solle Schlaflosigkeit und Zitter» der Hand die °^«t-r Ernst O»w Herrmann Sohn Kurt Georg, 2 I. alt. Hierüber Auch kommt es häufig vor, daß unehelich» Tochter, l I. ü M. all. bei unachtsamer Bereitung des Thee's das Auftreten der Gerb- - in säure den sonst so lieblichen Geschmack rauh und widrig macht.