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Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 08.11.1891
- Erscheinungsdatum
- 1891-11-08
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-189111080
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-18911108
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-18911108
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- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Bemerkung
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- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Freiberger Anzeiger und Tageblatt
-
Jahr
1891
-
Monat
1891-11
- Tag 1891-11-08
-
Monat
1891-11
-
Jahr
1891
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 08.11.1891
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<Uu>l-p»pIor« ». 5 d«. do. Sali »1, s Seidet La«! U»rd«» »»« »»»^»«1«». SS,4» di bekommen. Die von dem Rothe beschlossene Bewilligung sei nur eine transitorische und solle nur so lange gelten, bis ein besserer Theaterbesuch das Opfer unnöthig mache. — Herr vr. Richter ist Silber »old 81.47 S z 4 S 8 . 8 .»hd -rv. s>/» '4^ 8'ld 4 4hd Sos.»» * 1781» d>< >7»,— s 7».- »»» 17».— » —— 1891. schriften entsprächen. Dre-dmer v-*se«der»ch» vo« 6. «ovemder KVP.-ObIig-ti»ne» d.Baa-. dank Pir D«««» «w.«re^-Pfd.. u. «redttd. IM,5» » U7. - d» 170,4» » W8,7» dj PUsen-Pci-fener Prag-Dur« »oid-Prioret. SeLsiH. k«q. St>»r. jhellenletl« PUruenI<h« La-erfM« SederiatrU I IW 8 »4 IS 1>»,— » »»»,— » 181,— « nn,— » IV4,— S 104.- » «FSd» rr», d» NS-W "i INS,40 « S7,«0 d, »4, « IVS.10 <» «4 - B 84 70 d» bl,7S B »8.- di 98,- B S8,— B SS,10 I» ISS, » «!,»» « »8,SN» ,02,iS » »7, - » SS.8» <8 78.S» bl» »8,70 B 88,iS » l»0,S0 di» SS,SS B 81,- « W>— « vuschttedrad« Dup-Bodenbach ilronpr. Siud.-B> do. d». P eich« aal «id« Sicichrantei« KeichSanleihe r. Preuß, umfol. Neut« d». bo. Wr». fichf. Rotte «. Lni. 18SS 4 IOV Tblr. «. 18»»- -18« »Sv« Lhlr. von 188» »0. ». l«7 » »00 Idir. N. S. Landrentenbriefe Saudedkullur-SieutenfPei»« t dr M MM «Ws MM MW EM M WMI — Nun kommt man zur Erörterung der bekannten Eingabe de-lsammten Gebiete der Industrie und deS Maschinenbau- herbei« "Ifühtdn wird. ES handelt sich, nach einem Berichte deS Patent- und technischen Büreaus von Richard LüderS in Görlitz, in den sieben Patentansprüchen, die von Edison gestellt und ihm gewährt wurden, mit kurzen Worten um nichts mehr und nichts weniger als um die direkte Erzeugung von Elektrizität aus Kohle, während die elektrischen Kräfte bis jetzt auf dem umständlichen Wege der Dampferzeugung durch »Verbrennung der Kohle" und des Be triebes von Dynamos durch die Dampfmaschine gewonnen werden mutzten. Der SuccuS dieser sieben Patentansprüche besteht darin, daß Kohle oder ein kohlenstoffhaltiger Körper in hoher Temperatur der Einwirkung eine- Stoffes ausgesetzt wird, mit dem er sich dabei verbinden kann, während das positive Element, das mit dem Äriterg« «tadtaoleih« »»»- NN« Trollt- s Dresdner Bank »SPftitbr Bonk DiStonlo Konmiandit L-ipltg« Kredit M-endadn-NrtorlUI»«». «ufstg-T-dttn« ««NN Rordvatzn »old Herrn Theaterdirektor Hannemann um Lösung seines Vertrages oder Gewährung freier Beleuchtung und Heizung deS Theaters, sowie einer städtischen Subvention. In der Eingabe wird »Pf die Opfer hingewiesen, welche andere Städte (Glogau, Stralsund und Wismar) für ihre Theater bringen. Der Rath beschloß, Herrn Hannemann die freie Beleuchtung und Heizung deS Theaters zuzugestchen, eine städtische Subvention von 10 Mk für die Vorstellung zu gewähren, außerdem aber das Publikum m geeigneter Weise zu zahlreichem Besuche des Stadttheaters oufzufordern. — Der Herr Vorsitzende bezeichnete den schwachen Theaterbesuch als sehr bedauerlich, schrieb denselben aber zumeist dem von Herrn Hannemann selbst beklagten Mangel an zugkräftigen Novitäten zu und sprach die Erwartüng auS, daß der neue Direktor wie Hohl im Frühjahr rin besseres Geschäft machen werde. Zur Vermeidung früher gemachter Erfahrungen empfehle es sich, die Kosten für Heizung und Beleuchtung zu er lassen; zur Gewährung einer städtischen Subvention von 10 M. liege aber zur Zeit keine Veranlassung vor. — In demselben Sinne spricht sich Herr Kassirer Richter aus; derselbe meint, dem Direktor werde bei fortgesetzter Lauheit des Publikums mit der Subvention nicht geholfen; das Kollegium könne aber der Bürgerschaft gegenüber ein Opfer von 1500 M. nicht vertreten, weil jede Bürgschaft fehle, daß damit der Kunstsinn wirklich ge- hoben werde. — Herr Bürgermeister vr. Böhme empfiehlt die Rathsvorlage aufs Wärmste, insbesondere mit Rücksicht auf Vie mit Baars gemachten Erfahrungen. Nach dem allgemeinen Urtheil seien aber die Leistungen der Direktion Hannemanns weitaus bessere als diejenigen der Direktion Baars. Erstere sei von Hohl selbst empfohlen und habe nachweislich in anderen Städten mit Erfolg gewirkt. Eine neue Direktion aber brauche immer mindestens ein halbes Jahr, bis sie die Gunst des Publikums erringe und dessen Geschmack kennen lerne. DaS hie sige Publikum erwarte z. B. nicht fortwährend Novitäten und sehe ein gutes altes Lustspiel sehr gern. Wenn Hannemann hier nicht bestehen könne, wäre es unbklng ihn halten zu wollen. Büße aber Freiberg seinen Namen als Theaterstadt vollständig ein, dann werde das hiesige Stadltheater kerne gute Gesellschaft mehr für Erlaß der Kosten für Heizung und Beleuchtung und im Prinzip auch nicht gegen die Subvention, hält aber die Verhältnisse noch nicht dazu angethan, sich zu solcher präjudiziellen Bewilligung zu entschließen. Dieselbe wäre nicht nöihig, wenn die Aufführung von Operetten in Wegfall käme, weil diese, die in der Haupt sache geschmacklos seien, nur durch kostspieligen Pomp erträglich würden. Sei dem Direktor Hannemann die Ausführung von Operetten kontraktlich auferleg», so solle dieser Passus geändert werden. Eine Subvention von 10 Mk. Helse dem Direktor nicht und präjudizire das Kollegium. — Herr Kassirer Richter bemerkt, daß daS hiesige Publikum durch t«S Vereinsleben so angespannt sei, daß fast Niemand an das Theater denken könne. — Herr Stölzner spricht sich in demselben Sinne wie Herr vr Richter gegen die Subvention und für den Wegfall der Verpflichtung zur Aufführung von Operetten aus. — Herr Seim erklärt sich für die Subvention, da man nicht verlangen könne, daß Herr Hannemann sich ruinire. — Darauf macht Herr May zwei Vor schläge zur Hebung deS Theaterbesuchs, 1) Petitionen um Ein legung von Abendzügen nach Muldenhüttrn und Großhartmanns dorf, 2) eine höhere Besteuerung anderer Vergnügungen. Nach- dem Herr Bürgermeister vr. Böhme nochmals mit Rücksicht auf die moralische Wirkung für die Subvention, der Hr. B 0 r s i tze n l . aber aus Furcht vor den Konsequenzen gegen dieselbe gesprochen, vertheidigt Herr Butze daS zumeist im Mittelstände ausgebildete Vereinsleben gegen den Vorwurf der Schädigung des Theaterbe suchs. Die Schuld liege an den sogenannten „besseren Klaffen", die das Stadttheater auS unbekannten Gründen fast prinzipiell meiden. Zur Gewährung einer Subvention sei zur Zeit keine Veranlassung vorhanden. — Die Abstimmung über den Raths- beschluß wird gelheilt; der den Erlaß der Kosten für Heizung und Beleuchtung des Theaters betreffende Theil des Rathsbeschlusscs wird zunächst mit allen Stimmen gegen eine angenommen, der die Subvention von 10 Mark betreffende zweite Theil mit 16 Stimmen abgelehnt. — Eine Nachverwilligung von 25 Mk. füreineZaunerneuerunganderJakobischulewirdeinstimmiggenehmigt. Ebenso finden ohne Weiteres einstimmige Annahme die Rathsve- schlüsse, eine Nachverwilligung von 100 Mark für Reinigung der Straßen- und Schlammfänge betreffend, eine desgl. von 50 > Mark für die Erneuerung von Warnungstafeln und Schutzstangen, eine desgl. von 75 Mark für die Rechnung der Forsten (Ausgaben, die mit der Rüsselkäserfrage zusammenhängen) und eine desgl. von 250 Mark für die Forstkulturen. — Eine Rathsvorlage über eine Abänderung des Regulativs für die Conradstiftung wird zunächst der Verfassungsdeputation überwiesen. — Nachdem der Hr. Vor sitzende noch den Eingang einer Rathsvorlage über die Erbauung eines neuen Gasometers angekündigt, welche Sache ebenfalls zuerst eine Deputation beschäftigen wird, geht das Kollegium ^9 Uhr zu einer geheimen Sitzung über. llniar »oldrent« - Lu,. «7> Pum. Etaatdrvtt« ammttt. ° Wiener allgemeinen Krankenhause Monate lang als Assistenzarzt sungirte, stand am 3. d. Mts. vor der Strafkammer des Land gerichts München in der Person des Handlungsgehilfen Steiner. Münchener Blätter berichten über den Hergang: Der praktische Arzt vr. Gierl in Moosburg lernte im vorigen Jahre durch Ver mittelung feiner in München Medizin studirenden Söhne einen angeblichen jungen Mediziner NamenS vr. Steiner kennen und ließ sich durch ihn wiederholt in seiner Praxis vertreten. Steiner machte einige sehr glückliche Kuren, so daß vr. Gierl keinen An stand nahm, Steiner seinem Kollegen, dem praktischen Arzte vr. Echerer in Wartenberg, der auf einige Tage verreisen mutzte, al- Stellvertreter vorzuschlagen Am 25. Juni traf Steiner in Wartenberg ein, stellte sich der Frau des bereit- abgereisten vr. Echerer al- Stellvertreter ihre- Mannes vor uud begann sdfort, die Patienten zu besuchen und zu behandeln. Er versah auch die Praxis im Krankenhause zu Wartenberg und stellte dort Rezepte aus, an denen vr. Echerer selbst nichts auszusetzen hat. Al» dieser zurückkehrte, gab er seinem Vertreter 30 Wark und lud ihn noch für einige Tage bei sich zu Gaste. Steiner machte während dieser Zeit dem vr. Echerer alle- Mögliche vor; er sei Offizier gewesen, habe den abessynischen Feldzug mitgemacht, sei in Kairo, dann in Bologna gewesen rc., so daß vr. Echerer, der gefunden hatte, daß Steiner in Botanik, Mineralogie, besonders in Physio logie und interner Medizin schntzcnswerthe Kenntnisse besitze, ihm empfahl, sich in der Nähe als Badearzt niederzulaflen. Als der Bezirksarzt vr. Mayer in Erding die Rechnungen de- Krankenhauses Wartenberg prüfte, fiel ihm der Name de- vr. Steiner unter den sonst richtig ausgefertigten Re zepten auf. Er recherchirtr und es stellte sich heran-, de daß der angebliche vr. Steiner der 24 Jahre alte frühere en, Schneidergeselle und nunmehrige Handlungsgehilfe Anton Steiner ' von München, ein wegen Unterschlagung und Bettelns vorbestrafter, bereits im Arbeitshause untrrgebrachter Mensch sei. Steiner wurde wegen Betrugs und Nebertretung der Geiverbeordnung von dem Schöffengerichte Erding zu 6 Monaten Gefängniß verurtheilt, gegen welche- Urtheil er die Berufung einlegte. In der Berufungs instanz behauptete Steiner, er habe in München als Hospitant medizinische Kollegien besucht, sei außerdem von einem alten Arzte, den er nicht nennen wolle, unterrichtet worden, so daß er sich voll ständig befähigt gehalten habe, medizinische Praxis auszuüben. Daß dies nicht erlaubt sei, habe er nicht gewutzt. Die erschienene» Zeugen bekundeten, daß Steiner als Arzt einen guten Ruf genossen und auch einige sehr gute Kuren vorgenommen habe. Ebenso be kundete Bezirksarzt vr. Mayer, daß Steiner sehr schätzenSwerthe medizinische Kenntnisse besitze, seine Rezepte seien von denen eine» wirklichen Arztes nicht zu unterscheiden gewesen. Die Strafkammer bob das Urtheil des Schöffengerichts auf und erkannte auf zwei Monate Gefängniß, getilgt durch die Untersuchungshaft. In den Nrthcilsgründen wurde hervorgehoben, daß zwar nachgewiesen er scheine, daß Steiner sich den Doktortitel beigelegt, ärztliche Praxi» ausgeübt und hierbei mehrere Betrügereien begangen habe, die vom Schöffengericht ausgesprochene Strafe jedoch zu hock erscheine, da die Geldbeträge, um die es sich handle, ganz minimale und die von ihm gemachten Verordnungen ven medizinischen Vor ¬ genannten Gemenge in Kontakt gebracht wird, von dem gedachten Stoff in keinerlei Weise beeinflußt werden darf. Dadurch soll bei genügend hoher Temperatur ein mächtiger Strom erzeugt werden. Der auf den Kohlenkörper einwirkende Stoff ist von Edison als Bleioxyd angegeben, während die Natur des positiven Elemente- nicht näher bezeichnet ist. Berücksichtigt man nun, daß Edison alle seine Patente, denen er seine Weltberühmtheit verdankt, erst dann herausgenommen hat, wenn er auch der praktischen Erfolge sicher war, so ist die nachhaltige Spannung, mit welcher man der Ausbeutung deS genannten Patente- ent gegensieht, vollständig erklärlich. Vermischtes. * In Folge der Ausbreitung Ver DiphtheritiS ist die Hochschule zu Belgrad geschlossen worden. * Die Entdeckung ver enthauptete« Leiche eine-jungen Mannes im Keller eines großen Arbeithauses in der Rue Charonne in Paris erregt daselbst großes Aussehen. * Ei« «eitenftück zu dem falsche« Arzte, der im Kunst, Wissenschaft, Literatur. " Repertoire des «gl. Hostheaters zu Dresden- Altstadt. Sonntag: Melusine. Romantische Oper in drei Aufzügen. Musik von Grammann. — Montag: Zum Besten des Pensionsfonds für den Singechor: Lohengrin. Romantische Oper in 3 Akten von Rich. Wagner. (Anfang halb 7 Uhr.) " Repertoire de» «gl. Hostheaters zu Dresden- Reustadt. Sonntag: Diskretion. Fortsetzung folgt. Haus mittel. Ein Knopf. (Herr Mitterwurzer, als Gast.) — Montag; Die Komödie Sr. Durchlaucht. ** In dem Mausoleum des Augustus zu Rom wird auf Beschluß der italienischen Regierung ein großes Museum der Gipsabgüsse begründet. In den mit dieser Sammlung ver bundenen Werkstätten soll für die Herstellung von guten Gipsab güssen gesorgt werden, deren Auswahl und Verkaufspreise von der Regierung bestimmt werden. Berg- und Hüttenwesen. X Erzeugung vo« Elektrizität direkt aus «ohle. Wieder läßt der »Weise vom Menlo Park", wie die Amerikaner mit Vorliebe ihren Thomas A. Edison nennen, von sich hören. Und diesmal ist die Entdeckung, auf die er in Amerika daS Patent Nr. 460122 ertheilt bekam, so gewaltiger Statur, daß ihre Um setzung in die Praxis eine vollständige Umwälzung aus dem ge- ^..ALL der M-lveDdnetenschaft Die gie rige Stadtverordneten-Sitzung eröffnete Herr Rechts anwalt. Täschner mit der Mittheiluvg der Ergebnisse ver schiedener Kassen-Prüfungen. DaS Kollegium läßt cS bei dieser Mitthe 'ung bewenden. Den nächsten Berathungsgegenstand bildet der Rachsbeschluß, die Errichtung esne- städtischen Reservefonds betreffend. Der günstige Abschluß de-Jahres 1890, bei dem sich eia Ueberschuß von 105210 M. 98 Pf. ergab, war Ursachen zu zuschreiben, die sich so leicht nicht wiederholen werden. Der Rath beschloß deshalb, von diesem Ueberschuß 60000 M. zu einem Reservefond zurückzulegen, der in den Jahren mit stärkerer Be lastung zu einer Erhaltung der Gleichmäßigkeit der städtischen Anlagen dienen soll. Außergewöhnliche Betriebseinnahmen sollen auch künftig diesem Reservefond zugeführt werden. Ueber die Entnahme der erforderlichen Summen auS diesem Reservefond Laben die städtischen Kollegien zu beschließen. Der Herr Vor sitzende schlägt vor, dem Rathsbeschlusse deizutreten. Das Kollegium beschließt demgemäß. — Die Rückäußerung des Stadtraths über den ablehnenden Beschluß des Kollegiums, die Bebauung deS von der Bahnhofstraße, dem Wernerplatz, der Berthelsdorfer Straße und der Staatseisenbahn eingeschlossenrn Areals betreffend, enthält die Mittheilung, daß der Rath gegen nur 1 Stimme die Er neuerung der darauf bezüglichen Vorlage beschlossen habe, daß er die von ihm in Aussicht genommene Baufluchtlinie nach wie vor für die richtigste halte, von dem Kollegium aber nun positive Gegenvorschläge erwarte. Der Herr Vorsitzende empfiehlt noch malige Verweisung der Sache an eine Deputation. -« Herr Seim stellt darauf den Antrag: „Das Kollegium wolle beschließen, die Buchstraße nicht gradlinig auszubauen, sondern an der jetzigen Linie der Zweckengasse in der Richtung der Grimmer-Freuden- berg'schcn Grundstücke festzuhalten, die Buchstraße überhaupt nur bis zur unteren Langegasse herzustellen." Wie der Antragsteller hinzusetzt, ist seine persönlich« Ansicht, daß die Fortsetzung der Buchstraße einfach der Privatspekulation überlassen bleiben solle. — Herr Bürgermeister vr. Böhme drückt seine Freude darüber aus, daß man wenigstens die Nothwendigkeit anerkenne, positive Vorschläge zu machen, denn eine bestimmte Baufluchtlinie müsse festgesetzt werden, damit den vorliegenden Baugcsuchen gegenüber «ine Entscheidung gefaßt werden könne. Die in dem Antrag ge meinte nicht gradlinige Buchstraßen-Bausluchtlinie bezeichnet der Herr Bürgermeister vr. Böhme schon jetzt als bedenklich, denn es werde damit ein mißliche» Präjudiz für die Zukunst geschaffen und nur der weitere Aufschluß des anstoßenden Areals wesentlich -erschwert. Während der Antrag des Herrn Seim von Herrn Weidauer befürwortet wird, bekämpfen die Herren Heinrich und Merbach denselben mitgroßerEntschiedenheit.—HerrBürgermeister vr. Böhme betont, daß der Rath nicht daran denke, die Fortsetzung der Buchstraße etwa in Regie für die Stadt aussühren zu lassen, vielmehr die Ausführung ebenfalls der Privatspekulation über lasten wolle. Nur um die Feststellug der Baufluchtlinie handle es sich jetzt; diese an der Zweckengaste zu unterbrechen und wo anders wieder anzusangen, sei unthuulich. Gegen eine geringe Verbiegung der Baufluchilinie werde der Rath nichts einwenden; eine Fortführung der Zweckengasse nach der Berthelsdorferstraße zu entspreche aber keinem praktischen Bedürfniß und werde schwer lich von der Baupolizei gutgeheißen werden. — Herr Seim be streitet die Nothwendigkeit der ganzen Straßenanlage; die Fort setzung der Buchstraße sei Sache Dessen, der künftig den Löweschen -Garten ausnützen wolle. Redner ist aber nicht abgeneigt, den Schluß seines Antrages „die Straße nur bis zur unteren Lange- gafle herzustellen" fallen zu lassen. — Darauf stellt Herr Rechtsanwalt Heifterbergk den Antrag, die Rath-Vorlage zur nochmaligen Erwägung einem aus den Mitgliedern der Baudrpu- tation und der VerfassungSdeputation bestehenden Ausschüsse zu überweisen. — Nach einer weiteren Ausführung des Herrn Wei dauer sucht der Herr Bürgermeister vr. Böhme die angeblich in der Stadt verbreitete Meinung zu widerlegen, daß die Raths vorlage zum Nutzen des Besitzers des Löweschen Gartens geplant sei; der Letztere werde vielmehr die Kosten der Arealerwerbung aus der ganzen künftigen Baufluchtlinie mittragen müssen. Bei der Ausschließung des Areals würde keinerlei Begünstigung statt finden. Ein Widerspruch der Adjazenten sei nicht erhoben worden. — Herr Butze bestätigt die- und betont, daß fast alle Bewohner der südwestlichen Vorstadt den Durchbruch wünschen. Die Herren Heinrich und Steyer treten nochmal- für die Rathsvorlage ein, Herr vr. Richter für den Antrag des Herrn Rechtsanwalt Heifterbergk mit der Modifikation, daß außer den Deputations- Mitgliedern auch andere bautechnisch gebildete Mitglieder des Kol legiums dem Ausschuß angehören sollen. Nach weiteren Aeuße- rungcn der Herren Seim, Merbach, Atay und Heist er- b e r g k kommt es zu einer Verschmelzungdcr Anträge Heisterbergk- Richter, wonach die Wahl der aus 5 Mitgliedern zusammenzu setzenden Deputation einfach der freien Wahl des Kollegiums über lassen bleiben soll. An der weiteren Debatte betheiligen sich die Herren Wächtler (der von der fortgesetzten Buchstraße eine Schädigung des Verkehrs dev Bahnhofsstraße befürchtet), Mer bach, Heinrich (der bei Berücksichtigung der von Herrn Wächtler angeführten Bedenken bei neuen Straßenbauten das Aufhören jeder Baulust in Aussicht stellt) und Mathes (derunter großer Unruhe im Saale gegen die Rathsvorlage spricht), worauf der Antrag Heisterbergk-Richter einstimmige Annahme findet. Die Abstimmung durch Stimmzettel ergiebt, daß die Herren Seim, Weidauer, May, vr. Richter und Heinrich in die Deputation ge wählt sind. — Sodann beklagt sich Herr M a t t h e - darüber, daß ein ihn verletzender Ausruf eines Mitgliedes des Kollegiums von dem Herrn Vorsitzenden ungerügt geblieben sei. Letzterer erklärt, den Ausruf nicht gehört zu haben; andernfalls würde er denselben licher gerügt haben. — Der Rathsbeschluß, die volle Gewährung der dem Herrn Lehrer Stein als Lektor zustehenden Bezüge voni 1. Januar 1892 ab, betreffend, wird ohne Debatte einstimmig angenommen. — Die von dem Rache beschlossene Ueberlassung der bei den Abendmahlsfeiern u. s. w. in den gesammten evangelischen Kirchen im Opferstock gesammelten Gelder an die berreffenden Kirchenvorstände zur Verwendung für kirchliche Armen- und Krankenpflege findet ebenfalls einstimmige Annahme. — Dem Rathsbeschlusse über den Verkauf von Bauareal von der Parzelle Nr. 2686 zum Preise von 7 Mk. pro Quadratmeter an Herrn Essenbauer Mücke tritt das Kollegium ebenfalls ohne Weiteres bei. — Die bauliche Unterhaltung der Waldhüuser er fordert eine Nachverwilligung von 200 Mk., welcher das Kollegium ohne Debatte beiftimmt. — Mit der von dem Rache beschlossenen Unterstützung der von Herrn Pfarrer Dillner in Raußlitz in Aussicht genommenen Petition wegen besserer Zugsverbindung zwischen Riesa-Nossen ist daS Kollegium ebenfalls einverstanden. do. do. do. Lauft»« Pfandbriefe «rbläudische Pfandbriefe do. d» Oeftcrreich. «Uderratt« do. »oldrem. 1n4u,tr1»LdU«e. , Weißend. Papierfabrik I Weihendorn. Prioritiitr» Bautzner Parfterfadrik ! Dre«dn« A Lhemu. l.-Ma,ch- fadrik (Zimmermann) Lauchhaimn« d« Imwertirtt U«-°< ol.!
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