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Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 14.10.1891
- Erscheinungsdatum
- 1891-10-14
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-189110144
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-18911014
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-18911014
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Freiberger Anzeiger und Tageblatt
-
Jahr
1891
-
Monat
1891-10
- Tag 1891-10-14
-
Monat
1891-10
-
Jahr
1891
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 14.10.1891
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rss MtV EigAg 8» l«S1. Netz hineingreift, eine Ente nach der anderen herausholt, sie beim Dresdner NSrsendericht vom 1». Oktober 1S»t s't. »old Lhemniher Papiersadril Juli Lhemn. Wertz,-tlialch - «7», l««,50 B tuli tuli 90.S0 » «0,60 » 4-/, 5 1 b 100.75 « SSM B Flu,- Zuli 8'n«- Tcrmin. » S s r s »'/» r't. 4 »V, »'/> 4 4'1. F-ldschl. Ion,. «t.-Pr. ^lauenlcher L-gerkeller Ledersabrit Vierling PUlen-PriZener Prag-Durer Lold-Prioret. d». do. Sunil uu- Lr««lit- LLtl»». Dresdner Bank Sächsische Bank Prag, 12. Oktober. Eine czechische Rotte demonstrirte gestern Abend vor dem Deutschen Landestheater. Es wurde in dem selben „Die Grille" gegeben. Zu Beginn des dritten Aktes wurden die Theater-Besucher durch ein starkes Geschrei aufgeschreckt, welches von der Gasse her in das Haus drang. Ein großer Theil des Publikums sprang von den Sitzen aus und eilte in das Foyer. Auch der anwesende Polizei-Kommissar verließ seinen Platz und begab sich, da der Lärm immer ärger wurde, mit den Sicherheits wachleuten, die im Hause den Dienst zu versehen hatten, auf di Straße. Dort hatte sich vor dem Theater eine starke, zumei aus halbwüchsigen Burschen bestehende Menge angesammelt, well! «durch Schreien und Pfeifen die Vorstellung störte. Auch einzelne zeit deS Zarenpaares in der Krim theilzunehmen. Die Abreise erfolgt am 17. Oktober. Sil,— « rrs.rr d»« * Mit der Heugabel erstochen. Vor einigen Tagen ge- rieth in einem Orte beiKottbuseinGulsbesitzerwährend der Arbeit mit seiner Frau in Streit. Im Zorn stieß der Mann, welcher ge rade eine Heugabel in der Hand hielt, mit derselben so tief der Frau in die Seite, daß sie des anderen Tages an ihren schweren Verletzungen starb. * Die Reguttrungsarbeiten am eisernen Thore enden mit einem gänzlichen Fiasko. Tie Unternehmer, welche die Sprengung von einem Kubikmeter Felsen für 70 Kreuzer übernommen haben, müssen hierfür 7 Gulden bezahlen. Sie wollen deshalb die Arbeiten einstellen, was die Zahlung von einer Million Konventionalstrafe zur Folge hat. Der Fang von Krickenten und GrauvSgel« ist in den beiden Vogelkojen bei Westerland und Rantum in diesem Herbst sehr lohnend. In der erstgenannten Koje hat man an einem Abend über 400 Stück gefangen. In der älteren Vogel koje unter der Lister Düne, in der man früher Fangabende mit einem Ertrage von 700 Stück zu verzeichnen hatte, sind die Er gebnisse in den letzten Jahren ungünstig. Es ist dies wohl be sonders auf den Dampsschiffsverkehr zurückzusühren, der vielfach auch in den Aden dstunden in dem nördlichen Theile des Watten meeres stattfindet. Der Fang in den Vogelkojen wird bekanntlich mit Hilfe von Lockenten betrieben. Es sind dies eingefangcne Dresdner Papierfabrik Sebnitzer Papierfabrik Weißend. Papierfabrik Weißenborn. Prioritäten Bantzner Papierfabrik Oktober Oktober Oktober Oktober «prll <I»«»b»d»-Nri»rft1b«n. i»^ «ufstg-replitzer 4 «dhm Nordba-a «old i 4 lOL.ao dz« »7,SV dz» 84,85 bi« I05.Ü0 » 84.25 B 85.10 « 88.W » 98.— bi« 88,— B SS,— « W,— » 102,40 « SS,25 » 83,50 bz« 102,25 » »7,- » »5,25 » 78,85 » «4.80 » SO,— * 101— « 88,25 » 118,— « 10«.- » 91,— » 105,— » 107,75 b» »I.— » 121.SO bl 120,- « Neueste Nachrichten Berlin, 12. Oktober. Der Kaiser überraschte am Sonnabend Uhr ohne jede vorherige Anzeige die elektrische Ausstellung in Frankfurt a. M. mit seinem Besuche. Die „Franks. Zeitung" berichtet darüber Folgendes: Kurz vor 8 Uhr erschien bei dem Haupteingang an der Kaiserstraße ein höherer Offizier — wie sich nachher herausstellte: der Großherzog von Hessen — undfragte bei dem dort Dienst thuenden Kontroleur an, ob der Eintritt schon gestattet sei. Verschiedene Mitglieder einer fürstlichen Familie hätten den Wunsch, die Ausstellung zu besichtigen; sie wollten aber durchaus kein Aufsehen erregen, der Besuch sollte im strengsten Inkognito erfolgen. Dem Kontroleur wurde es zur Pflicht ge macht, an den Vorstand keine nähere Mittheilung gelangen zu lassen. Der Kaiser löste dann eigenhändig an der Kasse für fünfzehn Personen je zwei Tickets — in den Morgenstunden ist bekanntlich doppelte Taxe — nahm aber nicht Eintritt durch den Haupteingang, sondern durch denjenigen dem Hauptbahnhos gegenüber. Es hatte Niemand eine Ahnung, wer denn eigentlich die fürstliche Familie sei, bis der Kaiser zufällig erkannt wurde. Hannover, 12. Oktober. Die seit dem Eisenbahnunglück bei Kirchlengern hier in ärztlicher Behandlung verbliebenen Damen: Schulleiterin Grote und Sängerin Perzina haben sich in einem Salonwagen nach Berlin begeben, um den Professor von Bergmann zu konsultiren, so daß im hiesigen Krankenhause nur noch Miß Adams verbleibt. Die Damen erhalten die Aage, die sie früher vom Direktor Carrs bezogen, wie auch die ärzlichen und Verpflegungskosten von der Eisenbahnverwaltung ausbezahlt. Direktor Carrä hat seine Ansprüche jetzt geltend gemacht, und be läuft sich seine Schadenersatzforderung auf 1^/z Millionen Mark. Gera, 12. Oktober. Der Teppichfabrikant Speethe, ehemo- liches Aufsichtsrathsmitglied der Geraer Handels- und Kreditbank, wurde wegen einfachen Bankerotts und Börsenspiel mit den Mitteln der Bank als Mitglied des Aussichtsraths zu 5 Monaten Ge- fängniß und 500 Mk. Geldstrafe, eventuell zu weiteren 2 Monaten Gefängniß verurtheilt. 8ori«» »»ä L»ok»ot«». Sinlfilche Banknoten OrsterreichUch« Banknoten „ Silderkouponi Pallant«, 12. Oktober. Der Besuch des Königs Humbert bei dem König und der Königin von Rumänien dauerte zwei Stunden. Die Bevölkerung brachte dem König Humbert bei der Ankunft und bei der Abfahrt enthusiastische Huldigungen dar. Der Zu stand der Königin von Rumänien ist in andauernder Besserung. vuschtiebrader Drv-Booendach äkroupr. Stud.-B tzo. do. fanden, zur Feier deS Stiftungstages der Anstalt (des 13. Oktober- 1868) den „PhorMio", ein Lustspiel deS Terenz, in lateinischer Sprache aufführen. " Ein «euer eiserner Borhang für Theater ist von dem Geniehauptmann Pastore in Bologna hergestellt worden. Er soll durchaus feuersicher sein und wird unter dem üblichen bemalten Vorhänge in der Weise angebracht, daß beide zusammen ein Ganzes bilden. Der neue Vorhang — der einen großen Fortschritt be deuten soll — wird in verschiedenen italienischen Theatern eingeführt. Drahtberichte -es „Freiberger Anzeiger". Bayreuth, 13. Oktober. Der um die hiesige« Festspiele hochverdiente Bankier und SteichstagSab- geordnete Feustel ist heute hier gestorben. Paris, 13. Oktober. Die aus dem Süden ein- tressenden Nachrichten lauten besorgnitzerregend. Ueberall steige« die Flüsse rapid, zahlreiche Nahm linie« stehen bereits unter Wasser. Die Zugver bindungen sind aus vielen Linie» unterbrochen. Paris, 13. Oktober. Die Polizei nahm eine Bande gefangen, welche vor Jahresfrist falsche Kou Pons der Westbahn-Obligationen in Umlauf gefetzt hatte. Rouen, 13. Oktober. Der von Paris nach Tre- port gehende Zug stietz aus dem Bahnhofe zu Au male mit einem Güterzug zusammen. Zwölf Per sonen wurden verletzt. London, 13. Oktober. Wie verlautet, wird der König von Italien, begleitet von der Königin und dem Kronprinzen, sowie von dem Marineminister, im Frühjahr London besuchen. Das Heirathsprojekt des Kronprinzen mit der Tochter de- Prinzen von Wales gewinnt dadurch an Wahrscheinlichkeit. Dublin, 13. Oktober. Das Grab Parnells wurde im Laufe des gestrigen Tages von einer un geheuren Menschenmenge besucht. Eine Berfamm- lung der parnellttischen Abgeordneten beschlotz, den Kampf gegen die Me Carthisten unentwegt fortzu setzen und im Verein mit den bisherigen Aktionären die parnellittschen Zeitungen auch für die Folge herauszugeben. Dublin, 13. Oktober. Eine hier abgehaltene Versammlung der Anhänger Parnell s sprach sich gegen jede Bereinigung mit den Antiparnelliten aus. Vermischtes. * Der hundertjährige Geburtstag des Lützower ägers Zacharias Werny wurde gestern in Halberstadt feierlich !gangen. Ein Hochamt in der St. Andreaskirche, an welchem die militärischen, sowie die städtischen Behörden theilnahmen, leitete den Festtag ein. Hieraus folgte die offizielle Beglück wünschung des Jubilars durch den Oberbürgermeister Bödcher im Namen der Stadt sowie der militärischen Vereine. Bei dem darauf folgenden Frühstück brachte der Jubilar das Hoch au Se. Majestät den Kaiser aus und trank aus dem siilbernen Poka des Domschatzes das Wohl des Kaisers, worauf die Volkshymne gesungen wurde. Der Oberbürgermeister brachte hierauf das Hoch auf den Jubilar aus, dem er das Allgemeine Ehrenzeichen über reichte. Das Offizierskorps des Regiments Lützow widmete dem Jubilar einen silbernen Humpen, die Unteroffiziere des Regiments eine Wanduhr, der deutsche Kriegerbnnd einen Sessel. Zahlreiche Glückwunschtelegramme sind eiugegangen. Gestern Abend ver anstaltete der Kriegerverein eine Feier, an welcher der Jubilar theilnahm. * Wohl nirgends steht die Wilddieberei in ihrer gefährlichen Ausartung in so hoher Blüthe, wie in dem preußischen Dorfe Schmiedefeld mitten im Thüringer Walde. Eine große Zahl der Bewohner dieses Dorfes, das sich von der Pvrzellanfabrilatwn und von der Anfertigung physikalischer Instrumente, Zithern und Orgeln ernährt, betreibt jenes bedenkliche Handwerk. Vor längerer Zeit wurde ein Mordversuch auf den Oberförster Telle verübt, jüngst noch machte ein blutiger Zusammenstoß von Wilderern und Forstbeamten, bei dem ein Wilderer getödtet und mehrere schwer verletzt wurden, von sich reden, und jetzt hat ein Gendarm wieder drei Wilddiebe in dem Forstorte Glasbach festgenommen. »»^-«.Stachrichle«. Dresden, 12. Oktober. Produktenpreise I. An der Börse: Wetze» ! pro 1000 kg netto: Weibweizen, neu, Land-, 228 bis 238, Brauweize» do 215 bis 231, russischer Weizen, rother 225 bis 210. do. weißer 225 ! biS 240, do. gelb und bunt 225 bis 240. Roggen, sächsischer, trocken, 226 bis 235, do feucht 200 bis 220, russischer 235 bis 243, Podolier 225 bis 240 Gerste: böhmische und mährische 175 bis 200. Futtergerste 160 bis 170. Haser: aller 160 bis 165, neuer 150 bis 160. (Feinste Waare über Notiz.) Mais pro 1000 kg netto: Cinquantine 160 bi» 165, rumänischer 156 bis 160. Buchweizen pro 1006 kg netto: in ländischer 180 bis 190, russischer 180 bis 190. Oelsaalen, pro 1000 kg netto: Wintcrraps, sächsischer 240 bis 280, galizischer 270 bis 28S, russischer 270 bis 285, Wintcrrübsen, neuer. 250 bis 260. Leinsaat pro 1000 kg netto: feinste, ganz besatzsrcie 250 bis 265, seine 230 bi» 245, mittlere 220 bis 235. Rüböl pro 100 kg netto, mit Faß, rasfin. 69, Rapskuchen pro 100 kg: lange 14,—, rund« 13,50. Leinkuchen, einmal gepreßte 19,—, zweimal gepreßte 18,—. Mal», ohne Sack, 24 bis SS. Weizenmehl pro 100 kg. netto, ohn« Sack, Dresdner Marken, exkl. der städtischen Abgaben : Kaiscrauszug 40,— Gries!crauszug 37,50, Semmel mehl 36,50, Bäckcrmundmehl 35,50, Grieslcrmundmeh! 31,50, Pohlmehl 28,50. Roggenmchl, ohne Sack, Dresdner Marken, rxN. der städtischen Abgaben: Nr 0 38,50, Nr. 0/1 37,—, Nr. 1 35,50, Nr. 2 30,—, Nr 327,50,Futtermehl 18,—. Weizenkleie, ohne Sack, grobe iS,—.fest« 13,—. Roggcnklcic, ohne Sack, 15,—. — Spiritus, pro 10000 1 — Proz. ohne Faß, unvcrst., mit 50 Mk. Verbrauchssteuer : 71,50 G., mit 70 Mt. Verbrauchssteuer 51,50 G. — II. Aus dem Markte: Haser bl 8,— bis 9,20. Kartoffeln, bl 5,30 bis 6,30. Butter kg 2,20 bis 2,70. Heu pro Zentner 3,00 bis 3,50. Stroh pro Schock 2S.M bi» 30.00 Berlin, 12. Oktober. Produktenbörse. Wetter: Prachtvoll. Weizen loko Nik. —, Oktober226,bO, Oktober-November 226 50, November- Dezember 227,75, ruhig. Roggen loko Mk. 236,—, Oktober 239,75, Oktober - November 235,50, November. Dezember 233.75, scst. — Spiritus loko Mk. —, 70er loko Mk. 51,30, Oktober 50,40, November- Dez-mber 50,80, 50er loko Mk. —, still. — Rüböl loko Mk. 62 Oktober 82,10, April-Mai 61, -, still. — Haser loko Mk. —s Oktober 162,—, Oktober-November 161,50, still. wp»»i«r« ». k»-4» -ieichitanleihe licichSanleib« Reichdanleih« 0. Preuß, lonsot. Amte do. d». wro,. sticht. Rente S. Link 1855 ä 100 Tblr. oo. 1889- -1888 4508 Thlr. 70. von 1888 oo. v. 1887 ä 800 Tblr. ». S. Landrentenbriefe e-mde«kultur.Rcn!cnt»eiu- Svu-Odligati-neu b.Bau- dank für Dresden Ldw.«red^Pfd.- u. «redttt. do. do. tzo. LaufiSer Pfandbriefe trdlmrdische Pfandbriefe do. do. oesterreich. EUderrente do. »vidrent« angar. «oldrenle Lag. Staat«-Silend.-«nl- Hum. Staatsrente amortb. do. St.-R. Italienisch« Sim«-. Freiberger Stadtaalethi Berg, und Hüttenwesen. Am Sonntag wurde in Zwickau daS 50jährige Be stehe« VeS Zwickauer Sleinkohlenbauverei«- festlich begangen. Die etwa 1000 Mann starke Belegschaft sammelte sich früh '/,1V Uhr im Lorenz'schen Gasthof zu Stadttheil Neudörfel, woselbst ihr auf Kosten des Werkes Frühstück mit Bier gewährt wurde. Inzwischen fand um 10 Uhr im Huthause des Vereins glückschachtes — der Jubelverein besitzt die Schächte Vereinsglück (ältester Schacht), Glückauf, Aurora und Fortuna — Aktus statt, an welchem nur die Vereinsdirektoren, der Vereinsausschuß, die Mitglieder des Vereins für bergbauliche Interessen, die Ober beamten deS Vereins, Kreishauptmann Schmiedel als Vertreter der Staatsregierung, die Mitglieder des König!. Bergamtes Freiberg, Oberbürgermeister Streit, Bürgermeister Urban und Stadtverordnetenvorsteher Bülau als Vertreter der Stadt Zwickau, Amtshauptmann von Vose rc. theilnahmen. Eingeleitet wurde der Festaktus durch einen Choral, ausgeführt von der Militär- Kapelle des Infanterie-Regiments Nr. 133. Hierauf folgte ein von Knappen des Vereins gesungenes Lied, nach dessen Beendi gung der technische Leiter des Werkes, Herr Bergrath Berg, die Rednerbühne bestieg, um zunächst die Festtheilnehmcr zu begrüßen und in fesselnder Rede ein Bild der Entstehungs- und Entwicke- lungsgrschichte des Zwickauer Steinkohlenbauvereins zu entrollen. Es folgte eine Ansprache des Herrn Oberbürgermeister Streit. Herr Bergamtsdirektor vr. Wahle aus Freiberg bestieg die Rednerbühne, um einem der ältesten Beamten des Werkes, Herrn Obersteiger Schmidt vom Aurora-Schacht, die ihm in Aner kennung seiner langjährigen, ersprießlichen bergmännischen Thätigkeit bei dem jubilirenden Werke vom König lichen Bergamte verliehene Ehren-Urkunde unter feierlicher Ansprache zu überreichen. Hierauf begaben sich die Festgäste nach der beim Vereinsglück-Schachte aufgestellten Tribüne. Um halb 12 Uhr erfolgte der Vorbeimarsch der aus erwa 900 Mann starken Belegschaft in bergmännischer Paradeuniform, 3 Musik chören und der von den 4 Knappschastsältesten begleiteten unv mit goldenem Lorbecrkranz geschmückten Fahne des Vereins gebildeten Bergparade. An die letztere schlossen sich, unter Vorantritt des Werkslciters, Herrn Bergrath Berg, die Vereinsvertreter und Gäste an und der imposante Bergmannszug, wie ihn Zwickau schon seit langen Jahren nicht gesehen, bewegte sich von der Bevölkerung lebhaft begrüßt und durch Blumenspenden erfreut, durch Schede- Ivitz und die zum Theil reich beflaggte äußere und innere Schnee berger Straße nach der Marienkirche. Nach dem in derselben ab gehaltenen Festgottesdienste rückte die Bergparade unter Musik mnd Glockengeläuts ab, bezw. ihren Festlokalen zu. Daß eine Lockente mit in's Garn geräth ihre Verrätherseele aushaucht, soll äußerst selten Vorkommen. Boll- tändige Ruhe in der Koje und deren Umgebung ist daS Haupt erforderniß für da- Gelingen des FangeS. * Di< AFe«sprach-. Proseffor Garner's vielbesprochene Untersuchungen zur Feststellung der „Affensprache" machen Schule. Zer genannte Gelehrte verweilte viele Tage im Washingtoner Tierpark» um vermittels eines Phonographen die Lautäußerungen er Insassen deS Affenhauses aufzunehmen, und wenn man de» liSher in die Oeffentlichkeit gelangten Nachrichten trauen darf, be- tand das Ergebniß dieser Arbeiten in nichts Geringerem, al- der Feststellung einer ganzen Skala bestimmter Laute, die Freude, Schmerz, Furcht, Hunger, Lockungen oder Warnungen bezeichneten. Als der Professor nach einer Reihe von Wochen die einzelne» Laute in das Affenhaus zurückrufen ließ, zeigte daS Gebahreu der Thiere, daß sie die Töne verstanden — bei den Lauten der War nung flohen sie schnatternd in einen Winkel, bei denjenigen der Freude kamen sie zurück und beobachteten den Phonographen, wahrscheinlich in der Meinung, eins der Ihrigen sei in demselben verborgen. Von den Versuchen Garner's be geistert, hat nun jüngst in Washington, wie man der „Frkf. Z." mittheilt, ein reicher Herr 100000 Dollars zu einem höchst eigenartigen Experiment ausgesetzt. Die Summe soll dem Versuch dienen, eine Reihe von Affen durch strenge Zucht „geistig" zu yeben. Der Versuch bezweckt also nichts Geringeres, als die Auffindung deS „missiuA Unk" Darwins, die Entdeckung be fehlenden Gliedes zwischen dem Menschen und dem Affen. Fünf undzwanzig Affenpaare sollen paarweise in sauberen, den Menschen wohnungen ähnlichen Käfigen gehalten werden. L^ur die intelligentesten Exemplare werden zur Paarung zugelaffen — die störrischen, stupiden von der Anstalt ausgeschlossen. Einzelne iesonders gut entwickelte Thiere werden abgerichtet, dem Wärter Zienstezu leisten — in Indien sollen schon seit Menschengedenke« Affen zu Dienstleistungen geringeren GradeS verwandt werden. Besondere Sorgfalt will man verwenden, um die Thiere mit dem Feuer und seinem Gebrauch bekannt zu machen — da wird es sich denn auch bald herausstellen, ob Stanley'- Erzählungen von den fackeltragenden Affen im dunklen Erdtheil begründet sind. Schon in 25 bis 30 Jahren, meint der Washing toner Affenfreund, wird man Ergebnisse dieser Erziehung erwarte» Zweibrücken, 12. Oktober. Fabrikant Lehmann hier er- fchoß gestern Abend nach sechs Uhr auf offener Straße seine von einem Spaziergang zurückkehrende Frau und entleibte sich darauf selbst. Motiv: Konlursausbruch und drohende Ehescheidung. Die Ehe wurde erst im Januar geschlossen. Wie», 12. Oktober. Der politische Arbeiterverein „Vorwärts" in Brünn ist behördlich aufgelöst worden. Wie», 12. Oktober. Aus Triest wird gemeldet: Das bel gische Segelschiff „Ellen" wurde verschlagen und irrte zwölf Tag im Mittelländischen Meer umher. Von 13 Matrosen starben 12 des Hungertodes, ein Matrose wurde von einem englischen Dampfer gerettet. Aus Graz wird gemeldet: Ter Ingenieur Maximilian Straßberger aus Wien wurde im Thiergarten in Windischgrä von einem Hirsch aufgefpießt und getödtet. wilde Enten, die man an die Ernährung durch Gerste zu gewöh nen sucht. Die Hälfte der ausersehenen Enten pflegt den Hunger tod dem Gerstefressen vorzuziehen, während der Rest sich an die neue Lebensweise gewöhnt und für den Verrätherberuf ausgebildet wird. An den Fangabendcn fliegen nun die Lockenten zu ihren freien Genossen in's Watt hinaus. Zur gewohnten Fütterungs stunde fliegen sie dann mit Geschnatter der Koje zu, von den wilden Enten gefolgt. Durch die „Pfeife", einen in seinem inneren Verlauf mit einem Netze überspannten schmalen Wasserarm, zieht dann die Gesellschaft dem Futterorte der Lockenten zu. Wenn die letzteren über die Gerste herfallen, mögen die wilden Enten sich wohl über diese Vegetarianer und ihre Geschmacksverirrung wundern, aber nicht lange wird ihnen hierzu Zeit gelassen, denn von außen kommt der Wärter und treibt sie weiter in ein Labyrinth von Netzen hinein, während die Lockenten sich nicht bei ihrer Mahlzeit stören lassen. Für die armen Verrathenen ist jetzt kein Entrinnen mehr, baid sind sie im letzten Netze, dem Orte Pereat-Rufe ertönten. Der Polizei, die rasch und energisch ein- deS Schreckens, angelangt, wo der Wärter mit GemüthSruhe in- schritt, gelang es, die Demonstranten bald zu zerstreuen. Netz hineingreift, eine Ente nach der anderen herausholt, sie beim Kopenhagen, 12. Oktober. Das Königspaar acceptirte die Kopf faßt und ihr mit einem kurzen Ruck da- Genick abdrebt. Einladung des Zaren, an der stillen Feier der silbernen Hoch- Daß eine Lockente mit in's Garn geräth und in gleicher Weise dürfen und so ist denn Hoffnung vorhanden, daß auch die Affe« in absehbarer Zeit eine Aristokratie haben werden. Stande-amt-nachrichten au- Freiberg vom 12 Oktober 1891. Aufgebote: Der Schiffst, llner Albert Dietrich Wark in Brcmre- haven und Marie Franziska Grimmer hier : der Drahtplätterer Carl Franz Balduin Hofmann und Emma Emilie Neubert hier. Eheschließungen: Der Ortskrankenkassen - Expedient Johan» Julius Baldauf und die Hausbesitzerin und Bcrgarbeilcrswittwc Christiana Karelina Kühne geb. Liebscher hier; der Bahnarbritcr Ellried Arno Hey mann und Minna Hulda geschiedene Lchncri geb Reichelt hier; der Steiger Ernst Robert Richter und Auguste Klara Augustin hier; der Hill-weichen» stcllcr Reinhard Bruno Böhme m Potichapvel und Emma Marie Jahn hier. Geburten: Dem Marktheller Walther ein Sohn; dem Maurer Götzel rin Sohn; dem Kalkulator Weise ein Sohn. Sterdesäile: De» Hausbesitzer und Fischwrarenhändler K. W. Bertholdt Eheirau Christiane Karoline geb Stenzel, >67 I. 13 T. alt; der pensionrrteBergarbeiterjKarl Friedrich Kunze, 58 I. 6 M. 22 T. alt; der Hausbesitzer und Handelsmann Friedrich Gustav Böhne, 49 I. 2. M. 3 T. alt; des Bergarbeiter Mäser in Gruben bei Meißen Tochter Selma Louise, M alt. s-drit i Zimmermann)! Lauchhammer ; do. lonvertirte! S.Malch.-». lHartmanu)! F«IdIchl»ßchenI»nsol.St^
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