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Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 08.08.1891
- Erscheinungsdatum
- 1891-08-08
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-189108083
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-18910808
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-18910808
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Freiberger Anzeiger und Tageblatt
-
Jahr
1891
-
Monat
1891-08
- Tag 1891-08-08
-
Monat
1891-08
-
Jahr
1891
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 08.08.1891
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So oft früher der König und der Graf von Flandern die unglückliche Schwester be- suchten, erkannte sie die Irre sofort, sie war glücklich und wollte sie gar nicht von sich lassen. Selbst bei den heftigsten An fällen genügte die Anwesenheit des Königs, um die Tobende zu beruhigen. Die Kaiserin ist ruhiger geworden; sobald sich aber in der letzten Zeit der König und der Gras von Flandern sehen ließen, wurde die Kaiserin eine Rasende, und es ereigneten sich so entsetzliche Austritte, daß der König und der Graf von Flandern auf weitere Besuche im Schlöffe Bouchout verzichten mußten. Nur die Königin durfte der Kckserin nahen und wurde von ihr stets mit rührender Herzlichkeit empfangen. Als die Königin am Montag Vormittag noch vor ihrer Ab reise nach Spaa bei der Kaiserin erschien, gerieth die Letztere in eine unbeschreibliche Wuth; ein furchtbarer Auftritt folgte Die Kaiserin Charlotte sprang plötzlich in voller Raserei auf die Königin los, würgte sie und schlug sie unter lautem Ge schrei. Die Königin flüchtete durch mehrere Zimmer, von der Tobenden verfolgt, die erst nach einiger Zeit überwältigt und sortgebracht wurde. Dieser ganz unerwartete Vorgang er schütterte die Königin auf das Tlefste, welche nunmehr auch ihre Besuche im Schlöffe Bouchout wird einstellen müssen. Aus Anordnung des Königs erhält fortab Niemand mehr im Schlosse und Parke zu Bouchout Zutritt. Die letzten Nachrichten aus Tongking verursachen in der französischen Presse großes Aufsehen und werden von den Gegnern der Expedition und Jules Ferry's begierig aufgegrisfen. So schreibt die „Justice": „Wohl giebt es Leute, welche uns mit der Versicherung trösten, daß die Dinge sich nicht anders zugetragen haben seit dem Tage, da Herr Jules Ferry erklärte, Tongking sei endgiltig beschwichtigt. Wie sähe es aus, wenn cs nicht beschwichtigt wäre? Aber selbst Diejenigen, welche sich an eine derartige Sachlage gewöhnt haben, möchten wir fragen, ob sie beim Lesen der letzten Post keinerlei Beunruhigung empfunden haben. Hier verdankt eine Kolonne, welche von 400 mit Schnellfeuer-Gewehren bewaffneten Chinesen überrascht wird, ihr Heil nur einem Kanonenboot, das sich zufällig in der Nähe befand. Die Kolonne kehrt über den Fluß zurück, tritt in „guter Ordnung" den Rückzug an, überläßt aber Phulem der Wuth der Stromräuber. Die Einwohner werden nicdergemetzelt. Etwas weiter muß ein Unterlieutenant, Herr Giffard, der mit 70 Tirailleurs eine überlegene Piratenbande angreist, einen Banjonettsturm unternehmen, um seine Ver wundeten forttragen zu können. Anderwärts wird ein katho lisches Dorf geplündert, niedergebrannt, zerstört, ohne daß man den Unglücklichen zu Hilfe- eilen konnte. Im Herzen von Tongking, in einem Dorfe der Provinz Hanoi mitten im Delta wird eine Bande von dreihundert Mann angezeigt. Man sendete die Miliz zu ihrer Verfolgung aus; allein sie zer streut sich unausgesetzt, um sich etwas weiter neu zu bilden. Hier und da werden einige kleinere Operationen mit mehr Gluck durchgeführt. Der Unterlieutenant Pelter befreite ein Torf von den Piraten; Major Bergoninous zerstreute zwei oder drei Banden bei Dong-Ian; der Zollwächter Molinier und sein Kollege Pontus nahmen mehrere Mann mit Ge wehren gefangen. Allein überall nimmt die Erbitterung zu; aus beiden Seiten wird der Kampf grausam. Unsere Tirailleurs machen es den Chinesen nach. Jedem Todten oder Ver wundeten wird der Kops abgehauen und dieser dann aufge spießt. Auf manchen Punkten haben die Tirailleurs wahre Alleen mit diesen bluttriefenden Köpfen gebildet. Die Piraten handeln nicht anders; da sie aber weniger Gefangene machen, so rächen sie sich an unseren Todten. In Hunchna haben sie die Leichen der im letzten Feldzuge gefallenen französischen Soldaten ausyraben, geköpft und die Schädel auf die Bambus gesteckt. Das ist der Krieg! sagt man beim Lesen dieser Grau samkeiten. Ja, leider, der wahre Krieg, der Krieg zwischen zwei Völkern, der Krieg bis auf den Tod. Man muß den Muth haben, dies zu gestehen. Es ist nun schon zu lange her, daß man uns Seeräuber-Geschichten erzählt, zu lange, daß die „Estafette" die tongkinesischen Rebellenbanden mit dem Diebesgesindel der Pariser Bannmeile vergleicht. Nicht doch, jene Leute sind keine berufsmäßigen Diebe. Wenn sie die Leiche eines Franzosen ausgraben, wenn sie tapfer im Kugel regen sterben, wenn sie auf dem öffentlichen Platze gefesselt den Henker ohne Beben ansehen, so lebt diesen Männern etwas Anderes im Herzen als Beutedurst, sie lechzen nach unserem Blute, sie athmen Haß gegen den Fremdling, Haß gegen den Barbaren. Man stelle also die Operationen, welche unsere Lage in Tongking erheischt, nicht den Operationen der Gendarmerie gegen mehr oder minder zahlreicheMissethätergleich. Das istKrieg. Und leider wird dieser Krieg von uns nicht glänzend geführt." — Die „Justice" nimmt nun einen Bericht aus Haiphong, den der „Temps" von einem Augenzeugen erhalten hat, genau durch. Wäre derselbe in einem Oppositionsblatte erschienen, so könnte man glauben, er sei mit absichtlichen Uebertreidungen gespickt und erzähle die Operationen, welche in der ersten Hälfte des Juni gegen die Piraten der Insel Deux-Longs unternom men wurden, in tendenziösem Sinne. Der Zug, auf den man große Hoffnungen gesetzt hatte, weil er von dem Helden von Tuyen Ouang, Oberst Dominä, geführt wurde, scheiterte ganz und gar, wie der „Temps" selbst gestehen muß, „an dem Mange! an Disziplin, der von der obersten bis zur untersten Stufe in der jetzigen Verwaltung Tonkings vorherrscht." Und darum wird er von amtlicher Seite so viel als nur immer möglich verschwiegen. „Die Operation der Insel Deux-Longs war auf die vereinten Anstrengungen der Marine- und Douanetruppen, der Milizen und der Freikorps des Resideuten gebaut. Zum Gelingen fehlte nur Eines: Die vereinigten Anstrengungen der ver schiedenen aufgebotenen Kontingente." Außerdem scheint auch der Telegraph oder ein Gewitter, welches die Telegraphendrähte erschütterte, zu dem Mißerfolge beigetrageu zu haben. Das feste Lager der Chinesen, welches in einem von den Milizen verlassenen Posten angelegt worden war, sollte am 13. Juni von allen Seiten eingeschlossen sein, von drei Seiten durch die Landlruppen und von der vierten durch den Staatsavisodampfer „Le Pluvier". Von den „sieben Pagoden" war an den Marinekommandanten in Haiphong der Befehl ergangen, den „Pluvier" zum 13. Juni vor dem Lager Mai-Dong anfahren zu lasten. Der Dampfer kam aber 36 Stunden zu spät an, nachdem die Piraten den freien AuSgang benützt und die Flucht ergriffen hatten. Hierfür wurde die amtliche Erklärung ge geben, in Folge des Sturmes seien die Drähte dermaßen zer zaust worden, daß aus dem 13. ein 14. wurde. Von anderer Seite aber wird versichert, der „Pluvier" befinde sich in chlcchtem Stande und sei unterwegs mehrmals aufgefahren, stur das Eine ist sicher, daß die Operation fehlschlug. Nun zog die Kolonne dem Gebirge Nam-Mao zu, dem Major Kaffanel entgegen. Dieser hatte Tong-Trieu zwei Tage vorher mit 450 Mann verlaffen, um mit der Kolonne des Obersten Dominä in Nam-Mao zusammenzutreffen. Aw Vormittag deS 16. Juni wurde er auf dem Marsche in einer waldigen Gegend üötzlich angegriffen. Die Tirailleurs, welche die Proviantwagen ührten, acht Mann mit drei französischen Unteroffizieren, seien, von Kugeln getroffen, die Chinesen stürzten über die Wagen her, plünderten sie und verschwanden, nachdem sie noch einige Lebelgewehre mit Patronen zusammengerafft hatten." In der spanischen Fabrikstadt Barcelona hat am Montag ein revolutionärer Aufstandsversuch stattgefunden, über dessen Ursachen die bis jetzt vorliegenden Mittheilungen keines wegs klares Licht verbreiten. Nach französischen Blättern wäre der Putsch in Barcelona auf die Republikaner zurückzuführen, die angeblich auf die Unterstützung eines Theils der Garnison rechnen zu können glaubten und die Hoffnung hegten, daß dieselbe Aktion gegen mehrere Kasernen unternommen werden würde. Hinzugefügt wird, daß zu derselben Zeit in Cartagena, Bilbao und anderwärts Verzweigungen des Komplotts bestehen sollten. Nach der Version, die sich in den spanischen Regierungs organen befindet, wären die Individuen, welche die Kaserne in Barcelona angegriffen haben, unbeschäftigte Arbeiter, so daß den Ruhestörungen keine politische Wichtigkeit beigemessen werden dürste, da es sich im Gegensätze zu den verbreiteten Gerüchten lediglich um einen lokalen Vorgang handle. Ein Bericht des „Standard"-Korrespondenten über die Vorfälle in Barcelona lautet: „Ungefähr um 6 Uhr am Montag Abend griff eine Schaar Leute die Jnfanteriekaserne auf dem Buen Suceso-Platze an. Aus dem Platz wurde ein Jahrmarkt ge halten und er wimmelte daher von Menschen. Die Angreifer konnten sich deshalb der Kaserne nähern, ohne daß es auffiel. Plötzlich zogen sie Revolver und Pistolen hervor, die sie unter ihren Blousen versteckt hatten. Einige Soldaten amKasernen- thor bemerkten es, ehe sie es aber verhindern konnten, feuerten die Aufrührer auf die Wachtposten. Zwei Soldaten stürzten verwundet zu Boden. Die andern ergriffen ihre Gewehre und wollten schießen, wurden jedoch vom befehligenden Offizier daran gehindert. Der letztere ließ die Soldaten antrelen und gab den Befehl zum Bajonettangriff. Eine Szene großer Ver wirrung folgte. Die durch die Schüsse erschreckte Menschen menge floh nach allen Windrichtungen. Einige Leute wurden niedergeschlagen und andere verwundet. Auch die Aufrührer flohen, nachdem sie noch ein Paar Schüsse abgefeuert hatten. Den Truppen gelang es unschwer, den Platz zu säubern. Die Behörden erschienen bald auf dem Schauplatz der Ruhestörungen und eine starke Abtheilung Bürgergaide und Schutzleute be setzten den Platz und die naheliegenden Straßen. Es wurden verschiedene Personen verhaftet, unter ihnen einige, welche sich in dem nahen Federal Club befanden. Die Nachricht ver breitete sich schnell in Barcelona und verursachte ungeheuere Aufregung. Der Angriff auf die Posten erscheint unerklärlich. Einige glauben, daß es sich nur darum handelte, die Kourse auf der Börse zu drücken. (!) Die Behörden begannen sofort eine Untersuchung und die Verhafteten wurden vernommen. Einer soll ausgesagt haben, man habe die Gewehre in der Kaserne rauben wollen, in der Hoffnung, daß es nur eines geringen Anlasses bedürfe, um eine revolutionäre Bewegung ins Leben zu rufen. Hat der Plan wirklich bestanden, so ist er schmählich gescheitert. Die Republikaner stellen in Abrede, daß ihre Partei irgend etwas mit dem Putsch zu thun gehabt hat." — Einem Pariser Telegramm zufolge war der alte Verschwörer Zvrilla äußerst überrascht, als er von dem Vor fall Kunde erhielt. Einige sagen, daß die spanischen Behörden zwei Tage zuvor wußten, daß die Republikaner etwas unter nehmen wollten. Das englische Palamcnt wurde bis zum 20. Oktober ver tagt. Vor Ablauf dieses Datums dürfte indeß eine weitere Vertagung erfolgen, da die Abhaltung einer Herbsttagung nicht in Aussicht genommen ist. Die Schlußstelle der Thronrede deuten die „Times" dahin, daß das Parlament vor seiner Auf lösung nochmals tagen werde, um das in der Thronrede beider Eröffnung der letzten Tagung vorgezcichnete legislative Pro gramm völlig zu erledigen. Während Fest an Fest zu Ehren der französischen Seeleute sich reihte, hat im Innern des russischen Reiches der Brot mangel eine bedrohliche Höhe erreicht. Die Regierung wird ihren Beutel sehr weit aufthun müssen, um den von allen Seiten an sie herantretenden Anforderungen zu genügen. Bis her liegen bereits Bittgesuche um Gewährung von Darlehen zur Beschaffung von Korn zur Aussaat im Herbst und zur Nahrung in der Höhe von 20 Mill. Rubel vor, während der zu solchem Zwecke in erster Reihe bestimmte Nothstandsfond, das „Neichsverpflegungskapital", nur aus 11 Million Rubeln besteht und von dieser Summe sollen den gesetzlichen Bestim mungen gemäß nur zwei Zehntel in jedem Nothstandsjahr als Darlehen vergeben werden. Freilich hat das Verpflegungs kapital noch Darlehens-Rückstände von ca. 12 Millionen Rubel ausstehen, an deren Eingehen ist aber gerade jetzt gar nicht zu denken, da die Rückstände zumeist auf solchen Provinzen und Kreisen ruhen, welche von Neuem von der Mißernte heimge sucht sind und daher hilfesuchend sich an das Finanzministerium wenden. Der neueste Tagesbefehl des russischen Oberpvlizeimeisters von Warschau verfügt die sofortige Ausweisung von 120 Aus ländern, darunter 57 Preußen und 45 Oesterreicher. Zur Lage in China gehen dem „Deutschen Wochenbl." folgende beachtenswerthe Mittheilungen zu: In Shanghai trifft man energische Maßregeln für den Fall eines Aufstandes; die Munizipalität daselbst machte bekannt, daß bei Ausbruch eines Aufstandes auf ein verabredetes Signal das Freiwilligenkorps sofort zusammenzutreten hat; Zufluchtsstellen für Frauen und Kinder sind ausgewählt, und sollen dieselben von der Schutz truppe vertheidigt werden; man ist jedenfalls auf das Schlimmste gefaßt. Im deutschen Generalkonsulat fand eine Versammlung der in Shanghai ansässigen Deutschen statt, und angesichts der drohenden Lage wurde beschlossen, ein deutsches Freiwilligen korps zu bilden. ganzen Lande Die Einnahmen haben im ersten Halbjahr auf dem Lande 163 63 77 64 . 77 in der Kreishauptmannschaft Bautzen „ „ „ Dresden „ „ „ Leipzig . „ „ Zwickau sammen 185 89 117 111 114 M. de ¬ in den Städten 22 26 40 47 37 2720554 tragen, die Verwaltungsausgaben 78872 M., wovon aus die Herstellungskosten der Beitragsmarken 9313 M-, auf die Her- stellungs- und Versendungskosten der Ouittungskarten 17849 Mark, auf andere sächliche Ausgaben 25248 M. und auf per ¬ sönliche Ausgaben 26462 M. entfallen. In Werthpapieren und Hypotheken sind 2624069 M. im Nominalwerthe von 2691700 M. angelegt. — Die mit dem Einbau der Heizungsanlage verbundenen Arbeiten in der Nikolaikirche sind nunmehr so weit gefördert, daß man jetzt den Altarplatz mit Mettlacher Platten belegt, die ihrerseits wieder mit Zement ausgegossen werden. Da in Folge besten nach Anzeige des Herrn Baumeister Köhler der Altarplatz einige Tage nicht betreten werden darf, so muß am bevorstehenden Sonntag in St. Nikolai jeder Gottesdienst unter bleiben. Die betreffenden Trauungen finden schon von heute ab im Dome statt. — Eine der angesehensten Jndustriestätten der Stadt Frei berg, die Ztnnwaarenfabrik von C.W.Pilz (Inhaber: die Herren Teichmann L Cordes), errang auf der Ausstellung deutscher Kunst- und Industrie-Erzeugnisse in London 1891 die höchste Auszeichnung, indem ihr das Preisgericht für die ausgestellten, in technisch vollendeter Weise ausgeführten Zinn-Ornamente das Ehrendiplom erster Klasse zuerkannte. — Das am Sonntag im „Tivoli" stattfindende Tommer- fest des Handwerkervereins wird dem Vernehmen nach besonders für Kinder zahlreiche Belustigung bieten, u. A. ein Kasperletheater mit einem Repertoir von 5 verschiedenen lustigen Schwänken, ferner für Knaben Blasrohrschießen und Sackhüpfen, für Mädchen Ballwerfen und Scheerenschneiden. Es ist dabei dafür gesorgt, daß jedem Kind ein Gewinn zukommt. Nach Schluß des Gartenkonzerts findet Steigen von drei verschiedenen Luftballons statt, woran sich die Vertheilung von Lampions an sämmtliche anwesende Kinder schließt, welche letztere bei eintretender Dunkelheit unter Vorantritt der Musik einen Umzug durch den Garteu veranstalten. Außerdem findet noch die Aufstellung eines Blumentempels, sowie auch einer Pfesferkuchen-Rad-Bude statt. Während am Nachmittage be sonders für Unterhaltung der Jugend gesorgt wird, findet von Abends 8 Uhr ab für die erwachsenen tanzlustigen Vereins mitglieder ein Tänzchen statt. Es ist nur zu wünschen, daß das hübsch arrangirte Fest auch durch freundliches Wetter be günstigt wird. — Herrn Hofschueider Emil Opitz, dem treubewährtcn Leiter des MilitSrgesangvereins, wurde gestern Abend von Seiten der Mitglieder desselben eine besondere Ovation dargebracht. Die Herren Sänger wollten den Tag der zwan zigjährigen Zugehörigkeit ihres geschätzten Vorstandes zu dem Militärgesangverein nicht vorübergchen lassen, ohne ihm ihre besondere Werthschätzung und treue Anhänglichkeit durch Lied und Wort bekundet zu haben. Die hübsche Feier, getragen von echt kameradschaftlichem Geiste, wird bei allen Theil nehmern jederzeit eine angenehme Erinnerung wachrusen. — Das Programm des Vereins für arzneilose Heilkunde zu Freiberg für Herbst und Winter des Jahres 1891 lautet: 22. September, Vortrag des Direktor Hieke, Chemnitz: Scharlach, Masern und Blattern. 6. Oktober: Vortrag von E. Köhler, Braunschweig: Die Naturheilkunde und ihre Mittel. 21. Oktober, Vortrag: Die Zahnschmerzen. Alle diese Versammlungen finden im Brauhof-Saale, bezw. im Brauhofs-Vereinszimmer statt. Dagegen wird der auf den 23. Oktober angesetzte Vortragsabend (nur für Damen) an dem Frau Clara Muche, Berlin, über Menstruationsstörungen sprechen wird, im Unionsaale abgehalten werden. 4. November, Otrtlichcs «nd Sächsisches. Freiberg, den 7. August. — Statistisches vom Aönigttche» Staudesamte Freiberg auf Monat Juli 1891. Im Laufe des Monats Juli dieses Jahres belangten beim hiesigen Standesamte 105 Geburten (darunter em Mädchenzwillingspaar) zur Anmeldung, und zwar 102 Lebend- und 3 Todtgeborene. Von diesen 105 Geburten waren 95 ehelich und 10 unehelich. Auf die Ge schlechter vertheilt, so wurden geboren 50 Knaben und 55 Mädchen. Sterbefälle kamen 83 zur Anmeldung und beziehentlich zum Eintrag. Es starben 34 Personen männlichen und 49 Personen weiblichen Geschlechts, und zwar 33 Erwachsene und 50 Kinder, unter letzteren 44 im ersten Lebensjahre und zwar 20 Knaben und 24 Mädchen. Die Todesursachen waren in je einem Falle Diphtheritis, Unterleibstyphus und Selbst mord durch Geistesstörung; in 7 Fällen Lungenschwindsucht, in 10 Fällen akute Erkrankungen der AthmungSorgane, in 11 Brechdurchfall und in 52 Fällen allgemeine Krankheiten. — Aufgebotsvcrhandlungen fanden in dem obengenannten Monat nur 13 statt, zum Aushang gelangten 19 Aufgebotsbekannt machungen, darunter 6 von auswärtigen Standesämtern, außer dem waren in auswärtigen Gemeinden 8 Aufgebote bekannt zu geben. Eheschließungen wurden 20 vollzogen; darunter 2 auswärts aufgebotene Paare. — Beim Vergleich mit dem Monat Juli des Vorjahres sind im heurigen 4 Eheschließungen und 17 Aufgebote weniger, dahingegen 15 Geburts- und 21 Sterbefälle mehr zu verzeichnen gewesen. — Bei der Berstcheru«gs anstatt für das «Snig. reich Sachse« sind vom 1. Januar bis 31. Juli d. I. 6135 Anträge auf Gewährung von Altersrente eingegangen, von denen 4008 anerkannt, 374 abgelehnt, 159 auf andere Weise erledigt und 1594 in der Erörterung begriffen sind. Die be willigten Jahresrenten betragen 515085 M-, so daß der Durch schnittsbetrag einer Altersrente auf 128,51 M. sich beziffert. Die Altersrente nach der vierten Lohnklaffe im Betrage von 191,40 M. erhalten 213 Personen, nach der dritten Lohnklaffe im Betrage von 163,20 M. 523 Personen, nach der zweiten Lohnklaffe im Betrage von 135 M. 1401 Personen und nach der ersten Lohnklasse im Betrage von 106,80 M. 1871 Per sonen. Im 70. bis 74. Lebensjahre stehen 2687 Renten empfänger, im 75. bis 79.: 1112, im 80. bis 84.: 188, im 85. bis 89.: 21. Auf dem Lande wohnen 2715, in den Städten 1293 Rentenempfänger. Auf 100000 Einwohner kommen: Rentenempfänger
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