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Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 22.07.1891
- Erscheinungsdatum
- 1891-07-22
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-189107220
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-18910722
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-18910722
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Freiberger Anzeiger und Tageblatt
-
Jahr
1891
-
Monat
1891-07
- Tag 1891-07-22
-
Monat
1891-07
-
Jahr
1891
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 22.07.1891
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i«7. Areiderger VkPerge» m» Ts«< S. l«vi. > den I Weise R tübel, I °s-Rk, ß cnden. k legen- . kichen s ngäste ellung le die ' Zettel', L ebenen § eilung 0 und istern, . «n In gegen. D hatten, esdnei w id die W kholdt. a. Rh. I n Ab- x heiligt. iit237 8 e und reslnn, U Löbeln, U Frei. :r, St. Leipzig, K Rostock, d Saal- M urg -c. k onahme U sg. und 8 lrestlich 8? Hungs- U Gestein I ustädler r i Jrhr k er hatte l :sonbm k e hielt S ; Unter. I rde bei k ntcr der I lehreren I Geistes- I Zohnung I llerbt. 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Die ausgeschachteten Erd- und Zelsmassen werden mittelst einer Eisenbahn fortgeschafft und ist von der Zentralwäsche herauf eine vollständige doppelgleisige Seilbahn angelegt, auf welcher sich die Wagen herab und herauf bewegen. Die Zentralwäsche selbst ist fast vollendet And bereits mit Maschinen versehen. Drahtberichte des „Freiberger Anzeiger". Wien, 21. Inti. Der Bereit» -ur Abwehr des Antisemitismus wählte den Baron Arthur vo« Suttner zum PrSfidente«. Der Verein zählt bereits 110« Mitglieder. Prag, 21. Juli. Bei Gelegenheit der Ankunft von 2VV ruthenifche« AusstellungS-GSsten ver anstaltete der czechtsche PSbel abermals eine anti deutsche Demonstration vor dem deutschen Kasino. Budapest, 21. Juli. Der „Pester Lloyd" bezweiselt die Richtigkeit der Meldung, datz Ca- privi und Kalnoky mit Rudint gleichzeitig in London eintresten werden, vorläufig sei «ur eine Begegnung zwischen Caprivi und Kalnoky bei Gelegenheit der Herbstmanöver beabsichtigt. Bukarest, 21. Juli. Rach einer aus Kon stantinopel hier eingetrossenen Meldung wurde die rumänische Gesandtschast bestohlen. ES wurden zahlreiche Dokumente und ein Baarbctrag von 2V000 Franks von unbekannten Dieben gestohlen. Der rumänische Gesandte hat im Austrage seiner Regierung die türkische Regierung zum Schaden ersätze aufgesordert. sonst gewöhnt ist. Kurz nach zwei Uhr stellte sich der Festzug l zum Abmarsch auf. Im Zuge wurden 1200 Feuerwehrleute uud 11 Korporationen mit Fahnen gezählt. Durch das herr liche Triebischthal gelangte man nach dem Schützenhaus, wo selbst sich ein fröhliches Treiben entwickelte. Leider störte das heftige Gewitter den weiteren Verlaus des Festes auf einige Zeit. Der im Schützenhaus abgehaltene Festakt gab Zeugniß, weiches Ansehens sich die Meißner Wehr erfreut. Ehrenvoller Auszeichnungen einer Anzahl Mitglieder, werthvoller Andenken, sowie Telegrammen und Zuschriften hatte sich die Korporation in solch reichem Maße zu erfreuen, daß Einzelheiten über solche Eingänge an dieser Stelle nicht mitgetheilt werden können. Gegen Abend erfolgte der Rückmarsch nach der Stadt, woselbst in den Sälen zur Sonne ein Festball den ersten Festtag ab- schloß. — Der frühere Mühlenbesitzer Hermann Kretzschmar aus Roitzschen bei Meißen, welcher am Mittwoch früh 7 Uhr von Miltitz weggesahren war, um Verwandte in Riesa, Mergen- dors rc. zu besuchen, bei denselben aber nicht angekommen war, ist am Sonnabend bei Torgau in der Elbe als Leiche ange schwommen. Der Tod Kretzschmars, der sich der günstigsten Verhältnisse erfreute, ist aller Wahrscheinlichkeit nach aus einen recht bedauerlichen Unfall zurückzusühren und man nimmt an, daß Kretzschmar in Riesa ausgestiegen und dort den neuen Elbquai entlang gegangen ist, um die erbaute neue Dampf- wühle zu besichtigen. Hierbei mag Kretzschmar, der an hoch gradigster Kurzsichtigkeit litt, einen Fehltritt gemacht haben und in die Elbe gestürzt sein. Gestern früh 3 Uhr brannte im Kasernement zu Riesa das erst im vorigen Jahre neuerbaute Stallgebäude. Zum Glück stand der Stall fast leer, da vor 14 Tagen die 1. und 2. Batterie in das Barackenlager bei Zeithain zu Schießübungen ausgerückt sind; nur 2 Fohlen befanden sich in dem Stalle. Ten Mannschaften der 3. Batterie, welche erst gestern naö dem Schießplätze ausrücken sollten, gelang es, die aus den Boden noch lagernden 50 Zentner Hafer und von dem großen Strohvorrath etwa 100 Zentner zu retten. Bald war auch die städtische Feuerwehr zur Stelle, so daß das Schadenfeuer au seinen Heerd beschränkt werden konnte. Verbrannt sind de Dachstuhl und die auf den gewölbten Ställen aufliegenden Balken und Dielen, während die Ställe selbst und die Gicbel- und Seitcnmauern unberührt geblieben sind. Das auf dem Boden lagernde massenhafte Stroh gab dem Feuer noch stunden lang Nahrung. Die Ursache der Entstehung des Schadenfeuers ist noch unbekannt. Die Trichinosis, die unter den Bewohnern von Alt- und Neugersdorf bei Lödau in Folge Genusses von Räucher- würstchen ausgebrochen ist, nimmt größere Dimensionen an. Bis jetzt sind 55 Erkrankungssälle konstatirt. Auf dem Bahnübergänge zu Gittersee bei Potfchappel wurde gestern Nachmittag gegen 1 Uhr das neunjährige Mädchen eines in Niederbirkigt wohnhaften Steinbruchbesitzers von einer leergehenden Maschine überfahren und tödtlich verletzt. Das unglückliche Kind soll unter der geschlossenen Barriere Hinweg- Mangen sein. Die Gelder, welche der flüchtig gewordene Stadtkassirrr Kastner aus Wtitzcnberg veruntreut hat, belaufen sich au Ä000 Mark. Der ungetreue Beamte hat die Flucht mit einer nach Norddeutschland angetretenen Urlaubsreise zu vertuschen -gewußt. Kunst, Wissenschaft, Literatur. ** Der „Reichsanzeiger- veröffentlicht die Verleihung von 19 großen und 73 kleinen goldenen Medaillen an diejenigen Künstler, welche sich auf der Jubiläumsausstellung in Berlin besonders ausgezeichnet haben. Neueste Nachrichten. Berlin, 20. Juli. Graf Münster wurde heute vom Prä- sidcnten Carnot in längerer Audienz empfangen. Daß die Paßangelegenheit der Reichslande zu gegenseitiger Zufrieden heit erledigt ist, erhellt daraus, daß Graf Münster am Sonntag einen längeren Urlaub antreten wird. Die Versicherung deS deutschen Botschafters, daß eine Verschärfung der Paßmaß regeln nicht beabsichtigt sei, wurde von Carnot mit größter Be- sricdigung ausgenommen. Budapest, 20. Juli. Die vom Handelsminister Baro bei der Eröffnung der Ausstellung in Temesvar abgegeben 'Erklärung, daß in Budapest im Jahre 1895 eine Weltaus- fftellung stattfinden werde, hat große Sensation hcrvorgerufen. gerade eine mündliche Prüfung abgehalten wurde. Die Prüfung war fast beendet, nur noch drei Mädchen hatten sich derselbe« u unterziehen und die Gräfin erbat die Erlaubniß, selbst die Rädchen zu befragen. Jedes der drei Mädchen sollte sich m reiem Vortrag über „Die Ideale deS jungen Rädchens- äußern, ein kostbares Medaillon, daS die schöne Gräfin am Halse trug, war der Lohn für Diejenige, die diese Aufgabe am besten löste. Die Antwort Clelia'S entsprach ganz den zwölf Jahren dieser kleinen Dame: Die Tage in Unschuld verbringen, in einem hübschen Garten Blumen pflanzen, gute Bücher lesen, brav und in der Ehrfurcht vor den Eltern auf wachsen, das schienen ihr die Ideale einer giovlnvttL. Die Gräfin war recht zufrieden; was hätte sie auch Besseres erwarten können! Jetzt soll sich Ada über ihre Ideale ver breiten; sie ist etwas älter und deshalb minder naiv, als Clelia und meistert als echte Italienerin die schwere Kunst der seinen Schmeichelei schon bis zu hohem Grade. „Mein Ideal ist, Ihrer Tugend und Ihrer Grazie nachzustreben, Frau Jnspectrice", sagt sie mit leichter Verbeugung und erröthet da bei kaum so sehr wie die Gräfin, der die kindliche Schmeichelei wohlthut und die dem Mädchen mit einiger Verlegenheit lächelnd „Spitzbübin!- zuruft. Man beglückwünscht Ada be reits allseitig zu dem Medaillon. Doch noch muß Ida das Thema behandeln und sie macht damit einen ganz anderen Ein druck als Ada. „Es giebt so viele Ideale, daß ich nicht an zusangen weiß, und dann hängen sie ganz von jedes Mädchens Denken und Fühlen ab.- Die Gräfin mußte der jungen Denkerin Recht geben, wünschte nun aber erst recht Idas eigene Ideale zu kennen. Aber Ida blieb stumm und als alle An wesenden ihr zuredcten, sich doch zu äußern, antwortete sie mit einem tiefen Seufzer: „Das kann ich nicht!- und entlief auS PariS, 20. Juli. Der Justizminister hat die strasrecht- iche Verfolgung deS Organisator- deS Ausstandes der Eisen bahnbediensteten, PradeS, angeordnet. Lands«, 20. Juli. AuS Valparaiso werden schwere Stürme gemeldet. Dir Schiffe „Aino- und „Muriel- sanken n Valparaiso in Folge eine- Zusammenstoßes. DaS mit Ge treide beladene Schiff „Mangalore- wurde dort gänzlich wrack. London, 20. Juli. AuS Chile wird gemeldet, daß vier ongressistische Kriegsschiffe die Stadt Coquimbo' zu bombar- diren drohen. Die Truppen Balmaceda'S rücken der Kongressisten- Armre entgegen, um dieselbe von Coquimbo in daS Innere des Landes zurückzuwerfen. Die Kongressisten versuchen die Belagerung zu Lande und zu Wasser. Belgrad, den 20. Juli. Zwischen ungarischen Grenz soldaten und der serbischen Grenzbevölkerung kam es bei Groczka bei Verfolgung einer Schmugglerbande zu einem blu tigen Konflikt. Die Verhandlungen der beiderseitigen Regie rungen sind eingeleitet. Angst aus die Straße; sie brannte am ganzen Körper und die flamme schlug über dem Kopfe empor. Gäste auS Gebhardts Restauration sprangen herbei und löschten daS Feuer. Kaum war dasselbe erstickt, so erhob sich das am Boden liegende Mädchen und eilte einige Stufen die Trepp« hinaus, ängstlich nach dem Kinde rufend, daS inzwischen bei Nachbarsleuten wohl geborgen war. DaS Dienstmädchen, dessen Herrschaft ver reist ist, hat namentlich am Oberkörper sehr schwere Brand wunden erlitten und mußte im Krankenhaus« untergebracht werden. Die freiwillige Feuerwehr zu Meitze« beging vorgestern und gestern in würdiger Weise die 50jährige Jubelfeier ihres Bestehens. Sonntag Vormittag 10 Uhr begann auf vem Uebungsplatz der Steiger- und Geräthedienst, worauf der ge- sammle Geräthepark auf der Neugaffe aufgestellt wurde. Um 11 Uhr wurde die Hauptübung ausgesührt, welche in einem Sturmangriff auf das Burglehn bestand. Das hoch über der Stadt gelegene Brandcbjelt erforderte schon bei der Anfahrt die größte Anstrengung der Mannschaft; der außerordentlich schwierige Zugang und der vor dem Gebäude liegende schmale Slraßenzug übten gleichfalls aus das Manöver ihren Einfluß, fo daß sich nach Lage der Sache dem Beschauer ein ganz anderes Bild darbot, als man es bei dergleichen Uebungen der Klaffe, um sich in einem Nachbarraume zu verbergen, wo man sie in krampfhaftem Schluchzen fand. Während sich die Lehrerinnen bemühten, sie zu beruhigen, that die Gräfin daS Medaillon in ein Kouvert und legte ein Billet mit folgender Inschrift hinzu: „Behalte dies als Andenken an mich, meine Liebe, und wenn Du für Deine Ideale eine Hilfe brauchst, so denke an mich!" * Doppelfelbstmord oder Mord? In Venedig wurden der 19jährige Handelsschüler Mario Gilly und dessen Geliebte Adda Zen tödtlich verwundet aufgefunden. Dieselben hatten sich angeblich erschossen, weil die Eltern ihre eheliche Verbindung nicht zugeben wollten. Wie aber der „W. N. Fr.Pr." aus Venedig berichtet wird, soll dir gerichtliche Unter suchung ergeben haben, daß es sich nicht um einen Doppel selbstmord handelte, sondern daß Gilly zuerst das ahnungslose Mädchen und dann sich selbst erschossen Hot. * Die Freundt« Boula«gerS. Ueber die kürzlich in Brüssel verstorbene Frau de Bonnemain werden ausgiebige Einzelheiten veröffentlicht. Sie war 1856 in Paris geboren, und hieß mit ihrem Mädchennamen Marguerite Karoline Lau rence Rouzet. Der Vater war Marine-Offizier, ihre Schwester ist mit dem Artillerie-Obersten Rozat de Mandre verheirathet. Sie selbst wurde die Schwiegertochter des Kavallerie-Generals de Bonnemain, mit dessen Sohn sie in unglücklicher Ehe lebte, so daß sie sich von ihm scheiden ließ. Der Baron de Bonne main zog nach Kalisornien, seine Frau lebte bald da, bald dort an bekannten Badeorten, bis sie bei ihrer Schwester den damals auf dem Gipfel der Volksthümlichkeit stehenden General Bou langer kennen lernte. Das Verhältniß blieb lange ein Ge heimniß, erst nach dem Duell Floquets sah man die Dame in der Rue Dumont d'Urville, abwechselnd mit der rechtmäßigen Gatlin, welche einsah, daß der General ihrer Pflege nicht mehr bedurfte. Daß Frau de Bonnemain einen Einfluß auf die wichtigen Entschließungen Boulanger's übte, wird von den nächsten Freunden des „großen Generals" bestritten. Sie war eine sanfte, etwas schlaffe Natur und ließ sich von dem Er oberer so vieler Herzen willig leiten. Von jeher zart, vermochte sie die rauhe Seeluft von Jersey nicht zu ertragen. Der Kummer darüber, daß die Generalin Boulanger sich beharrlich weigerte, die Scheidung anzunehmen, welche der Baronin de Bonnemain erlaubt hätte, ihre unregelmäßige Stellung gegen eine vor aller Welt geachtete zu vertauschen, soll den Ausgang der Schwind sucht, an der sie litt, noch beschleunigt haben. Frau de Bonne main hatte vor kaum einem Jahre eine reiche Tante beerbt, aber nur die Zinsen wurden ihr ausgelicfert; das Kapital, etwa 1 200 000 Franks, bleibt ihrer Familie. Wie weit sich die Geschmacklosigkeit gewisser Parteiorgane in Paris versteigen kann, zeigt der Umstand, daß das Organ des Generals Bou langer, „Voix du peuple-, anläßlich deS Todes der „Frcundin- des Generals mit schwarzem Rande erschienen ist. * Selbsthilfe. Den „Daily News" meldete man aus Erzerum vom 19. Juli. Eine kurdische Räuberbande überfiel nicht weit von hier einen armenischen Kaufmann, der in Ge schäften reiste. Den Behörden gelang es nicht, die Räuber einzufangen, aber am nämlichen Abend wurden fünf der Räuber von einigen Armeniern getödiet. Im Kampfe blieben auch zwei Armenier. Die Armenier entwaffneten die Räuberbande. * Ein Drahtfeiltünstler. Ein Mann, Namens Samuel Dixon, von Toronto hat am Sonnabend auf einem nur "/< Zoll starken Drahtseil von der kanadischen Seite aus die Niagarafälle überschritten. * Die neuen Briefmarten Luxemburgs werden am 23. d. M., dem Tage des Einzuges des Großherzogs Adolf in seine Residenz, ausgegeben werden, vorerst aber nur Marken zu 10 und 25 Centimes. Kirchliche Nachrichten. Mitiwoch, 22 Juli. Lrblsdorf: Früh 8 Uhr Fesigoitcsdienst, Pastor Görncr. Motette: Psalm 43 von Mendclssohn-Bactholdy Fremvenliste vom 2«. Juli. Geisel, Kausmann, Lahr i. B-, Hotel R. Hirsch. Brandt, Kauf mann, Beilin, Hotel R. Hirsch. Berger, Kunstwiischcrcibcsitzcr, Chemnitz, Hotel Stadl Altenburg. Dankelmann, Kausmann, Chemnitz, Hotel R. Hirsch. Durnio, Kaufmann, Dresden, Stadt Chemnitz. Dzondi, Kausmann, Dresden, Hotel Goldn. Stern. Eger, Fürftenichütrr, Grimma, Hotel Stadt Altcnbuig Halmcmann, Direktor, Stettin, Hotel R. Hirsch. Hehmer, Kartograph, Leipzig Hotel Stadt Alten- bürg. Jarschcl. Kausmann, Dresdm, Hotel R. Hirsch. Jenkin«, Student, N-w York, Hotel de Saxe, «taffer, Händler, Chemnitz, Stadt Cdcmmtz. Klaubt, Kaufmann, Mühlberg, Hotel Goldn Stern. Klein, Fabrikant, Frankenberg, Hotel R. Hirsch. Kuttner, Lehrer, Mittweida, Hotel Stakt Altenburg. Lauer, Kaufmann, Nürnberg, Hotel R. Hirsch Lachs, Kaufmann, Säwcidnitz, Hotel R. Hirsch. Lachmann, Lehrer, Leipzig, Hotel R Hirsch Lange, Kaufmann, Elbe: selb, Hotel de Saxe. Meher, Kaufmann, Leipzig, Hotel de Saxe Vermischtes. * Unfall in der Edmundstlamm. Sonntag Nach mittag löste sich oberhalb einer Wand über der Wassersahrt- strecke der Edmundstlamm eine größere Erdscholle nebst darauf befindlichem Baume ab und stürzte in der Nähe einer oorüber- sahrenden, mit Besuchern besetzten Gondel in die Fluth. Die Insassen kamen mit dem Schreck, sehr nassen Kleidern und einigen zertrümmerten Regenschirmen davon. * Eine fürstliche Fre««din. Prinzessin Elvira von Bayern soll, nach einer durch italienische Blätter gehenden Meldung, den Wunsch geäußert haben, in ein Kloster einzu treten, wozu sie sich den päpstlichen Segen persönlich zu er bitten gedenke. Als Grund dieses Entschlusses wird die seelische Erschütterung angegeben, welche die Prinzessin durch den tragischen Tod der ihr persönlich befreundet gewesenen Schau spielerin Anna Hagemann erlitten habe. Tie von einem Aufenthalt unter dem heiteren Himmel Italiens erwartete Heilung sei leider ausgeblieben, und so hoffe die jugendliche Prinzessin nur noch in der Zurückgezogenheit eines Klosters Linderung für ihren Seelenschmerz finden zu können. * Ei« verhängnitzvoller Scherz. In den vom frohen Jubel einer Vermählungsfeier wiederhallenden festlich geschmückten Saal eines Berliner Hotels trat am Sonntag Abend gewichtigen Schrittes ein Polizist. Der fröhliche Lärm verstummt und Alles mustert den Mann des Gesetzes, der unter athemloscr Spannung direkt auf den Bräutigam zu steuert und diesen gemessenen Tones fragt: „Sind Sie der Herr R. R. ?" Auf die bejahende Antwort sagt der Beamte: „Dann muß ich Sie bitten, von diesem Schriftstück Kenntniß zu nehmen!" und dabei holt er aus einer Mappe ein Aktenstück hervor, auf welchem recht deutlich „Haftbefehl!" zu lesen stand. Die Braut blickt fragend den Bräutigam an, und wie sie sieht, daß dieser sich entfärbt und mit zitternder Hand das Schriftstück entgegennimmt, glaubt sie an Schreckliches und sinkt mit jähem Aufschrei zu Boden. Jetzt kam wohl die Auf klärung, doch es war etwas zu spät. Zu spät war's, daß man beruhigend feststellte, jener Beamte sei nur der wegen seines martialischen Aussehens eigens zu dieser Rolle ausgewählte Hausdiener eines der Gäste, welcher mit seinem in der Form eines „Haftbefehls" verfaßten und dementsprechend zur Ver- theilung gebrachten Tafelliedes einen besonderen Effekt erzielen wollte. Der Effekt war allerdings da, nur ein wenig anders als erwartet, denn er äußerte sich in einem schrecklichen Wein- kramps der Braut und der in Folge dessen jäh eingetretenen Unterbrechung des Hochzeitsfestes, bei welchem die fröhliche Stimmung nicht mehr anskommen wollte. * Ein gestrandetes Schiff. Nach einer Meldung der Rettungsstation Norderney wurden am 19. Juli von der aus dem Norderneyer Riff gestrandeten holländischen Tjalk „de Zwerwer" die aus fünf Personen bestehende Besatzung, darunter eine Frau und zwei Kinder durch das Rettungsboot „Barmen der Weststation gerettet. * Mord in Mainz. Gestern früh, bei Tagesanbruch wurde vor dem Gauthor zu Mainz in der Nähe des Turn platzes die Leiche des ermordeten Privatmannes Weißmantel aufgcsunden, ganz in der Nähe desselben lag der Körper eines aus den Tod verletzten Arbeiters Namens Luft. Die Staats- anwaltschaft, der Untersuchungsrichter und Kriminalpolizei kommissar Schüler waren zur Feststellung d:s Thalbestandes sofort in voller Thätigkeit und es fand zuerst die Vernehmung des im Hospital befindlichen Sterbenden statt. Bereits gestern Nachmittag sind in Mainz zwei der Mörder Weißmantels, der Hausbursche Wichard und der Schanzarbeiter Hochgesandt, ver haftet worden. * Mädchen-Ideale. Die Gräfin Visone zu Rom nimmt ihr Ehrenamt einer Aufseherin der römischen Mädchenschule sehr ernst. Von Zeit zu Zeit macht sie dieser einen unerwar teten Besuch, um zu sehen, woran es noch mangelt, und um sich von den Fortschritten der jungen Mäochen zu unterrichten. Kürzlich erschien sie, so schreibt man der „Frkf. Zeitung", in der Kommunalschule in der Giustinianistraße, als in derselben
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