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Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 28.06.1891
- Erscheinungsdatum
- 1891-06-28
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-189106283
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-18910628
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-18910628
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Bemerkung
- Fehlende Seiten in der Vorlage.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Freiberger Anzeiger und Tageblatt
-
Jahr
1891
-
Monat
1891-06
- Tag 1891-06-28
-
Monat
1891-06
-
Jahr
1891
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 28.06.1891
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44»»U>p»pler« ». «»»«» RrichSanlnh- RnchSaiilnh« ReichSauIeihe It Preuß, coxfvl. Rente do. do. jproz. lach». Rente S. »nt. 1855 ü I00 Tblr. do. 1858—1888 »SOS Lhlr. do. von 1869 do. v. 1887 » 500 Tblr. «. S. Londrent endriefe i>ondebtuImr-Reate»I8>ein« hyv.-Obligationen d.Bau- dank für Dresden Sdw.Kred.-Pfd.» u. «reditd. do. do. do. Lausitzer Psanddriese trdianbilche Psanddriese «o. do. Oesterreiib. SUderrente do. Goldrenle Ungar, «oldrmte llng. StaatS-Eisenb-Ant. Rum. Staatsrente amortd. do. St.-R. Italienische Rente kreiberger Stadtanlethe 4 jion.- b, 3'8^ 98.90 bi 3 85,80« 4 105 48 dz» 8 85.80« 8 3 3'1, !'f» 3>/> 85.10 dz 03.— » «8,90 dz« 99,— i» 99,89 » 94,75 » 4 108^0» 8>i» 3>^ 4 3-1, 8'1» 4 4'/. 4 4 4'/, 5 4 5 3'7- 98,80 dz 95,80 » ior,- » 98,— » 97,— » Ivr.85 dz 80,10 dz 98,20 dz 91 50 d- B 101,50 G 98,75 » Sand un6 LreRlt-1 ZinS- Tbtte». Termin. Dresdner Bank lIan- Sächsisch« Bank !Jan. iiloandudn-kreorlUlt«». 1»/, «nlfig-T-rlitzer 4 Bbhm. Rorddahn »alt I 4 142,- B U8.50 dz» 101,90 « 100,80 » /« Buschttedrader 5 Dur-Bodendach 5 «roupr. Rud.-Bahn, Silber 4 do. do. »old 4 Pillcn-Prielener 4 Prag-Duxer »cld-Priorit. 5 do. do. 4 92 75 « InOnotrle Tktlo». Weißend. Papiersadrik Weißcichorn. Prioritäten Bautzner Papiersadrik Dresdner Papiersadrik Sebnitzer Papierfabrik Chemnitzer Papierfabrik Lhemn. Werkz.-Masch - sabriNgimmermoun) Lauchhammer do. konvertirte S.D!a!ch.-,<. fHarNnamO Feldschlößchcipkonsol-Sto. Pr. P. kons. St.-Pr. ff-lsenkWer Piauenscher Lagerkeller Lederfabrik Bierling Oktober 78,- » Kpril Juli sull Mli Pili fuli Oktober April 118,90 bx 107.25 » 140,50 » 149,25 » 122,— » 102,50 » Zin«. Termin- Juli 108,50 B 95,—B 112,— B Oktober Oktober 500,- üoeten null llavtuole». Russische Banknoten Oesterreichisch« Banknoten „ Silberkoupontz Sant-Vlotout In>->h»rL»l»»t»«a 284.— B 174,10 dz« 41» 4-5«,, Eingesandt. (Ohne Verantwortlichkeit der Redaktion.) Die Zeit der Erfindungen und Entdeckungen geht auch für die Medizin nicht nutzlos vorüber. Ein Pflanzenstoff, Evarn sagraäa, welchen die Schwcizcrpillcn von B Brandt (Schutz marke rothes Kreuz) hauptfächltch enthaltkn, wird neuerdings von Autoritäten als bestes Mittel gegen Sluhlverstopsung empfohlen. Die Schwcizcrpillen von «I Brandt bewähren sich vorzüglich und sind für 60 Psg. und l Mark per Schachtel in den meisten Apotheken erhältlich. nach dem die neueste macht mit gespannten nach Paris zu Fuß an. Die Polizei fahndet „Marine-Offizier". * Eine Trinkhalle auf dem Dreirade ist Erscheinung auf den Straßen Berlins. Dieselbe ihrem blinkenden Nickelbecken und dem darüber Sonnenzelt einen recht einladenden Eindruck. Drahtberichte des „Freiberger Anzeiger". Paris, S7. Juni. Eine Versammlung der Schlächtergesev«« forderte den Generalstreik aller Arbeiter der Lebensmittelbranche. Der Beschlutz mirv für bedeutungslos gehalten, da die Syn- dtkatskammer der Tchlächtergesellen dagegen pro- teftirt, weil derselbe von Lehrlingen gefatzt wor den sei. Paris, 27. Juni. Der „TempS" meldet auS Pom: Hervorragende römische Familien Haden sich erboten, im Lauf« des Jahres den Fehlbetrag in den päpstlichen Kassen zu decken. Eine Kommission von Kardinälen ist eingesetzt worden, um die Re vision der Kafien-Angelegenheit in Ordnung zu bringen. Die Kommission hat festgestellt, datz die jährlichen Ausgaben des heiligen Stuhles sieben Millionen betragen, ferner vah Frankreich allein soviel Peterspfennige ausbringt als die gcsammte übrige katholische Welt zusammen. Marseille, 27. Juni. Ein großer Skandal droht hier inFolge der Aufdeckung eines Schwindel bureaus, welches, geleitet von Oberbeamten des Militärdienstbureaus und der Bürgermeisterei, den Zweck versolgte, Dienstpflichtige gegen hohe Summen vom Militärdienst zu befreien. London, 27. Juni. Die Schneider der City und des Westends drohen wieder mit einem ernsten Ausstand«. 5000 versammelte Schneider haben beschlossen, die Arbeit niederzulegen, wenn Lynen nicht der Achtstundentag bewilligt werde. Vermischtes. * Berurtheilung. Dos Schwurgericht zu Neiße vcr-» urthcilte gestern den früheren Vorsteher der dortigen Neichs- banknebcnstelle Mayer wegen vielfacher WechselsSlschungcn und Unterschlagungen zu zehn Jahren Zuchthaus. * Ein blutiger Zusammenstotz zwischen Gendarmen und Fischdieben sand in der Nacht zum Mittwoch am Ufer des Rangsdorfer Sees (an der Berlin Dresdner Eisenbahn) statt. Dieser See gehört misammt der Fischereiberechtigung zum Spickermann'schen Gutsbesitz in Rangsdorf. Seit langer Zeit wurde auf dem See eine wüste Raubfischerei namentlich mit engmaschigen Hamen betrieben. Mit diesen Netzen wurden nicht allein die kleinsten Fische, sondern selbst der Laich aus dem Wasser geholt. Oft wurden auch einzelne der „wilden" Fischer ergriffen, immer waren cs Bewohner von Groß- > Schulzendorf, die sich aber durch die verhältnißmäßig geringen Strafen, welche auf das unberechtigte Fischen gesetzt sind, von neuen Raubzügen nicht abjchrccken ließen, wohl aber öffentlich äußerten, daß, wenn sie die Gendarmen einmal erwischen würden, diese Wasser sausen müßten. Das hatten die zustän- digen Mittenwalder Gendarmen erfahren und deshalb machten sie vorsichtshalber nur noch gemeinschaftlich Jagd auf dieFisch- -diebe. Dienstag Nachts gegen 12 Uhr wurde eine ganze Ko lonne von Dieben beim Fischen beobachtet und umstellt. Ein Gendarm fuhr mit mehreren Leuten in einem Kahn aus die Diebe zu, diese ergriffen die Flucht und liefen dem am User -postirten Gendarm Eifler in die Hände. Als sie diesen er blickten, machten sie mit den langen und starken Stangen der „Hamen" einen Angriff auf den Gendarmen. Derselbe forderte die ihm gegenüber befindlichen acht Mann auf, stehen zu bleiben, sonst würde er fchießen; da diese Aufforderung nicht beachtet wurde, schoß er seinen Revolver ab, traf aber nicht. Ermu- «thigt hierdurch gingen nun die Diebe angreifend gegen ihn vor, ein zweiter Schuß krachte und mit lautem Aufschrei stürzte einer der Diebe zu Boden, die übrigen ergriffen schleunigst die Flucht, siud aber bis aus zwei bereits ermittelt worden. Der Verletzte, der Arbeiter D. aus Groß-Schulzendorf, wurde vermittelst eines Wagens zunächst nach Mittenwilde gebracht und dort von einem Arzt untersucht und verbunden. Der Schuß, welcher dem Manne auf der einen Seite in den Unter leib hinein- und auf der anderen Seite wieder hinausgegangen -ist, scheint eine gefährliche Wunde erzeugt zu haben. Deshalb -ist der Verletzte «noch in derselben Mcht nach Berlin in die London, LS. Juni Silberbarren 4b«,, Kupfer, Chili-S8'/„ per 3 Monat S6'besk seleetcd SO Lr 10 s. Zinn, Straits 92 Lr. 1b 8, 3 Monat 92 Lr. 2 8. ü d , engl. 96 Lr. 10 8. Blei, span 12 Lr. ld 8. engl. 13 Lr Zink, gcwähniiche Marken 23 Lr 12 8.6d,b^. 23 Lr. 17 8.6 d., gewalztes fchleß 25 Lr 1b 8. — 26. Juni, Silber barren 45'/». Hamburg, 26. Juni. Gold in Barren pr. Kilogramm 2786 Br., 2782 Gd. Silber in Barren pr. Kilogramm 134,SO Br., 133,90 Gd. Patent-Liste. Ausgestellt durch oaS Patent-Bureau von Richard Lüders in Görlitz. (Auskünfte ohne Recherchen werden den Abonnent« der Zeitung durch das Bureau gratis ertheilt.) Patent-Anmel dungen. Nr 8422. Queffchmühle, Robert Kichle in Leipzig. — Nr. 7064. Füllofcn Gust. Herm Schumann in Plauen-Dresden. — Nr 6268 Wellenblcch-Schacht. Gust. Leinung in Leipzig. — Nr. 6603. Exzentrische Steuerung sür die Hebung bezw. Senkung von llnterwasserbootcn, Paul Neidisch in Drcedcn-Plauen. — Nr. 0S910. Mechanischer Wcbstuhl mit lvthrecht schlagender Lade, Einst Huschke in Saalfeld a. S — Patent-Erthcilungen. Nr b8t-93. Bron- zirmaschine, M. Rockstroh in Dresden und G. Gottschalk in Dresden. Bom 10. Januar 1891 ab. — Nr. b80L8 Flacher Wirkstuhl für Preßmusterwaare, G Lindemuth in Hohenkirchen d. Lunzenau. Vom 17. Februar 1891 ab. — Nr 58043. Maschine zur Herstellung von Stahischrcibjcdent, M. Aronsobn in Chemnitz. Bom 12. O'tobcr 1890 ab. — Nr. S8057. Badevsen, M G. Schramm in Dresden. Vom 12. Februar 1891 ad. «iWÜiche Mitthrllunge« a«» »e« La«»»erlcht»d«ii»k Freiberg,c. Konkursverfahren: Königs Amtsgericht Roßwein. Weinhändler August Moritz Querner daselbst. Schlußtermin 22. Juli, Vorm. 11 Uhr. Zwangsversteigerung: König!. Amtsgericht Frankenberg Da» dem Mühlcnbesitz r Karl Heimann Sarscrt in Frankenberg gehörige Haus mit Garten in Jrbcrsdvrs. Veistcigerung 6. Jult, Vorn, 10 Uhr. Dr«SV««r BS«s«üdtrich1 vom 27. Juni 1891. Fr«id«rger Marktpreis« vom 27. Juni 1891. Butter, je nach Oualttät, 2,20 bis 1,80 Mark L Kilo. Ferkel, » Paar, 20 bis 30 Mk. Freid«rg«r Buttrrpreise am 27. Juni 1891. nach landwirthschastlichem Ermessen: i Kilo 2,00 bis 2,20, ff Qualität bis 2,60. nnern, daß wir gegen Beide» ein sicher wirkende» Mittel be« itzen, da» ohne Kosten von Jedem angewendet werden' kann, k» ist die» ein richtig angewendetes Schwitzbad. Der Ge- sissene wird ganz entkleidet und auf einen durchlöcherten Rohr» tuhl, oder, wo dieser fehlt, auf zwei nebeneinander gestellte Stühle gesetzt, daß der größte Theil deS Körper» frei bleibt; dann wird der Patient mit einem großen Laken oder zwei Betttüchern, die um den Hal» befestigt werden und ringsum den Boden berühren, bedeckt, eine Untertasse mit etwa ein Ziertetelliter angezündrtem Brennspiritu» untergeschoben. )ies wird einen Schweiß hervorbringen, daß er ordentlich fließt. So läßt man den Patienten ruhig sitzen, bis der Schweiß nachlüßt, dann wird er tüchtig trocken gerieben und wenn man es hiben kann, in eine wollene Decke eingehüllt, sonst ein gut durchwärmtes Hemd angezogen und ins Bett gelegt. Bald nach dem Biffe angewendet, ist ein Mal genügend; sind aber chon Tage darüber vergangen, dann muß das Schwitzbad zwei bis drei Tage wiederholt werden. Die Folgen jeder Blutver giftung können auf diese Weise geheilt werden." * Eine Entsührungsgeschicht«. In einem Berliner Hotel war am Dienstag eine elegant gekleidete junge Dame in Gesellschaft eines Herrn, der sich für ihren Gatten ausgab, angeblich aus Königsberg i. Pr. kommend abgestiegen. Als am Mittwoch Nachmittag das Paar in seinem Zimmer ein wenig ausruhen wollte, erschien in dem Hotel ein älterer Herr in Begleitung eines jüngeren und verlangte den angeblichen Gatten der Dame zu sprechen. Ehe noch der Diener des Hotels die Beiden anmelden konnte, waren sie bereits in das betreffende Zimmer getreten. Ter alte Herr stürzte fick aus die aus einem Divan ruhende Dame, riß sie empor und schrie sie an. In zwischen hatte der Begleiter des alten Herrn, des Vaters der Dame, den angeblichen Ehegatten au der Brust gefaßt und auf einen Sessel gedrückt, wo er ihn nicderhielt. „Schurke! Räuber!" schrie er so laut, daß viele der im Hotel anwesenden Fremden zusammenliesen. Ter Entführer wäre von dem Bräu tigam erwürgt worden, hätte nicht der Hotelier die Kämpfenden auseinandergebracht. Nachdem die Ruhe einigermaßen herge stellt war, mußte der Inhaber des Zimmers an den Vater des Mädchens den Inhalt einer Brieftasche, noch etwa 170.0 Mark, das die Tochter dem Vater entwendet und ihrem Ent führer anvertraut hatte, herausgeben. Tas junge Fräulein wurde alsdann gezwungen, dem Vater und Bräutigam noch an demselben Abend in die Heimalh zu folgen. * Ein ZuchthLuSI«r alS Lavrnmävcht«. Am 23. Juni Vormittags nahm in Bonn in dem Eisenbahnzuge »ach Koblenz ein junges, sauberes Mädchen Platz, das seinen Mit reisenden gegenüber äußerte, sie fahre nach Guls an der Mosel und sei Ladenmädchen. In Koblenz stieg die Schöne um und fuhr mit derMvselbahn weiter. Einem Schaffner dieses Zuges fiel es nun auf, daß die Ladnerin so merkwürdig plumpe Schuhe trug. Bei genauerem Zusehen erkannte er, daß die be treffenden Schuhe auss Haar denen glichen, welche die Sträf linge im Zuchlhause zu Köln tragen. Er fah sich jetzt das Fräulein mit kritischem Auge an, und kam sehr bald zu der Ueberzcugung, daß das Ladenmädchen ein verkleideter Mann sei. Man telgraphirte nach Köln und erhielt die Antwort, daß in der That in der Nachr vorher ein Sträfling aus dem dor tigen Zuchthause ausgebrochen sei. Das Ladenfräulein wurde darum in Cochem verhaftet und entpuppte sich als der ent sprungene Zuchthäusler. * Grotz« Ohr«n hat man niemals für etwas Schönes oder Begehrenswerthes gehalten; jetzt kommen sie aber zu Ehren durch eine Erfindung, welche sich ein Dresdener mit Namen Scheibe hat patentiren lassen. Die Erfindung besteht in einer Schleife, welche man um das Ohr legt, und die be stimmt ist, die Kopfbedeckung festzuhalten, damit sie nicht vom Winde forlgewcht wird. Natürlich wird man seinen Hut um so sicherer tragen, je größer das Ohr ist, welches ihn festzu- hblleu hat. * Unwetter. In der Nacht zum Freitag ging ein furcht, barer Wolkenbruch über Bad Soden und Umgegend nieder. Die gcsammte Ernte der dortigen Gegend scheint vernichtet. — Aus Emmenthal in der Schweiz wird gemeldet, daß dort in Folge des Hochwassers Störungen des Bahnverkehrs einge treten sind. Die Linie Bern Luzern ist bei Langenau für mehrere Tage unterbrochen und auch die Emmenthalbahn ist durch das Hochwasser beschädigt. Auf ersterer Linie stürzte der Bahndamm auf etwa 30—40 Meter Länge in die Jlfis. — Durch einen am Donnerstag Abend in Lothringen niederge gangenen Wolkenbruch ist der Eisenbahndamm zwischen Courcelles und Pange unterwaschen worden. Bei Tcterchen wurde der Tunnel zugeschwemmt. Beide Strecken sind unfahrbar. — In Großbritannien entluden sich am Donnerstag sehr starke Gewitter. In vielen Ortschaften Schott lands wnrden die Straßen durch deu strömenden Regen über- fluthet. Mehrere Personen sind dort vom Blitz erschlagen worden. * Das Schwitzbad. Folgende beachtenswcrthe Mitthcil- ung erläßt Gras v. d. Recke - Vollmarstein: „Da die Zeit ge kommen ist, wo tolle Hunde und der Biß giftiger Schlangen den Menschen Gefahr bringen, so will ich wiederum daran er- königliche Klinik in der Ziegelstraße gebracht worden, doch hat man dort wenig Hoffnung, den Mann am Leben zu erhalten. * Ein -rätzUcher ««fall hat sich am 21. d. M. in einem Gaswerke in St. Petersburg in Folge de» plötzlichen Aufstiegs eines Luftballons ereignet. Während nämlich eine Anzahl von Leuten damit beschäftigt war, einen dem Luftschiffe! Grafen Apraxin gehörigen Ballon von großen Dimensionen nach Füllung desselben von den ihn festhaltendcu Gewichten zu lefreien, erhob sich der Ballon vorzeitig und riß beim Auf- tiege vier Arbeiter mit sich, die sich im Takelwerk verstrickt »alten. In einer Höhe von etwa zwanzig Klaftern platzte der Ballon und die vier Unglücklichen stürzten zu Boden, wo sie mit zerschmetterten Gliedern todt liegen blieben. * Doppelt geprellt. Ein vornehmer Herr, mit der Rosette der Osfiziere der Ehrenlegion im Knopfloch, erschien, wie der Pariser „Figaro" erzählt, am 10. Juni bei einem Gastwirih der Rue de la Föderation in Paris. „Ich bin ein Marine-Osfizier," sagte der Fremde, „und komme nach Paris, um eine Erbschaft von 30000 Franks anzutreten. Wollen Sie mich acht Tage beherbergen ? Ich werde Sie prompt bezahlen." Bereitwillig nahm der Wirth den feinen Gast auf und streckte ihm sogar etwas Kleingeld als Taschengeld vor. „Heute ist der Tag gekommen," meldete einige Tage darauf der lachende Erbe seinem Wirthe, „heute trete ich die Erbschaft an. Nehmen wir einen Wagen; ich werde Sie mit Ihrer Frau zu einem feinen Essen nach Suresnes fahren." Der Marine-Offizier lenkte das Gefährt und fuhr zunächst beim Handelsgericht vor. „Jetzt habe ich das Geld," rief der Glückliche beim Ver lassen des Gebäudes und schlug auf seine mit Papieren ge füllte Tafche. Der „Erbe" fuhr mit Wirth und Winhin nach Suresnes und bestellte ein reichliches Mahl. Als es zur Be zahlung kam, machte der Marine-Osfizier eine Bewegung nach seiner Tasche. „Wechseln Sie doch keinen Schein," bemerkte der Wirth zu seinem freigebigen Gaste, „hier sind vier Louisd'or, machen Sie dies später mit dem Andern ab." Der „Offizier" steckte das Geld in die Tasche, verließ das Zimmer und verschwand in dem bereitstehenden Miethwagen. Der Gastwirth bezahlte mit saurer Mine das Diner eines doppelt durchgcbrannten Gastes und trat mit seiner Gattin den Weg ffeinen drei Söhnen von den Fluthen fortgerissen; die Söhne »wurden gerettet, der Vater ertrank. Durch Blitzschlag ent standen mehrere Feuersbrünste, u. A. in Trittenheim. Die Weinreben haben stark gelitten. Neustadt a. d- H., 26. Juni. Die in der letzten Nacht in der Pfalz niedergegangenen Unwetter haben überall große Verwüstung angcrichtet. Die Eisenbahnbrücke bei Gersheim »wurde durch Wassermassen zerstört. In Niedergailbach rissen 'die Fluthen ein Haus weg; die Bewohnerin mit ihrem 12jäh- rigen Knaben soll ertrunken sein. In Webendem, Pirmasens, Zweibrücken und Freinsheim wurden durch Blitzschläge Brände »verursacht; auch Vieh ist erschlagen oder verbrannt. Pest, 26. Juni. Ein Pariser Korrespondent des ungarischen Regierungsblattes „Nemzct" hatte eine Unterredung mit dem ehemaligen französischen Minister des Aeußeren Flourens und berichtet über dieselbe wöiilick FolgendenS: Flourens sagte: Das Vorhandensein der französisch-russischen Allianz ist heute nicht mehr in Zweifel zu ziehen, wenngleich kein formeller Vertrag wie zwischen den Mächten des Dreibundes vorhanden -ist. Ich kann Ihnen ganz entschieden sagen, daß schon zur Zeit meines Ministeriums Frankreich und Rußland gewisse Möglichkeiten gemeinsam berathcn und erwogen haben. Die Hierauf bezüglichen Akten dürfen kühn als Verträge angesehen werden. Ein eigentlicher Vertrag besteht freilich nicht; denn ein solcher würde eine Herausforderung sein. Auch der Ver trag der Mächte des Dreibundes ist nichts Anderes als eine Drohung. Frankreich und Rußland drohen nicht, weil sie nicht beabsichtigen, den Frieden zu stören. Ihr Bündniß ist rein defensiver Natur, es vermeidet jede Kundgebung. Luzern, 26. Juni. Ein gewaltiger Wolkenbruch mit Hagel verheerte gestern Nachmittag die Thalschast des oberen Entlebuchcs, dos obere Emmenlhal und das luzernische Hinter land. Die Linie Bern-Luzern ist theilweise zerstört. Großer Schaden an Häusern, Brücken, Straßen und Kulturen. Belgrad, 26. Juni. In der Gerichtsverhandlung gegen Hie Theilnehmer an den Vorfällen gelegentlich der Ausweisung der Exkönigin wurden die meisten Angeklagten, darunter die -Generale Horvatovitsch und Leschjanin, die Obersten Franasso- Hstsch und Oreschkooitsch, freigesprochen und nur gegen einige unbedeutende Personen die Anklage aufrechtgehalten. Fremvenlist« vom 26. Juni. Astes, Fabrikant, Glauchau, Hotel Kronprinz. Beier, Kauft»., Augsburg, Hotel Stadt Altenburg. Blanke, Lehrer, Dresden, Hotel Stadt A tenburg. Bauer, Mcchani'er, Herrnhut i. S , Gasthaus Fleischer. Bucky, Kaufmann, Leipzig, Hotel de Saxe. Eicheu, Kauf mann, Halle a. S, Hotel Stadt Altenburg. Envemann. Kaufmann, Gcia, Hotel ds Saxe. Tisch, Kaufmann, Berlin, Hotel Kronprinz. Grahl, Kau,mann, Leipzig, Hotel R. Hirsch Halbapp, Kaufmann, Leipzig, Hotel R. Hirsch. Heißenbüttel, Kaufmann, Lettin, Hotel d« Saxe Handjiefs, Gerber, Bulgarien, Hotel Goldn Stern. Hunischek, Kaufmann, Prag, Hotel R. Hirfch. Jansen, Kausmann, FrenNurt a M, Hotel R. Hirsch. Irmisch, Landgerichts-Aktuar a D, Leidig, Hole! Kronprinz. Stoben, Kausmann, Leipzig. Hotel R. Hirsch. Kaul, Sausmann, Karlsruhe, Hotel de Saxe. Löffler, Sauimenn, DreSen, Schwarze« Roß. Lange. PrivatfekretSr, Leipzig, Hotel Goldn. Stern. Metzner, Kaufmann, Berlin, Hotel Stad» Altenburg. Mannheim, Kaufmann, Breslau, Hotel R. Hirfch Pfaff, Amtsdlencr, Oel-nitt n V. Schwar-cs Roß Pierschel, Tischler, Mulda, Hotel Kronprinz. Pfoidm Bergingenieur, New-Aork, Holet d« Saxe. Nimmler, Kauf mann, Zwickau, Hotel Kronprinz. Eiern, Kaufmc nn, Aussig, Hptel Stadl Altenburg Schochardt, Kaufmann, Leipzig. Hotel de Saxe. Wille Kaufmann Leipzig, Hole! de Saxe. Wilcke, Kaukm., Magde- bu.g, Hotel Kronprinz.
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