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und T-seblatt AatStlM stlr die löiliglichei md städttschm Behörden zu Freiberg und Bruud. zweimonaMch 1 M 50 Pt. und einmonatig 75 Ps >> dV-»»»-», oder deren Raum Ib M Wegesperrung. Der Communicaiionsweg in LanghenuerSVorf wird vom 28. Juni »iS »U 6. Juli dieses Jahres für allen Fährverkehr gesperrt und letzterer für diese Zeit über Bräunsdorf verwiesen. Die Nichtbeachtung der getroffenen Sperrmaßregeln wird mit Geldstrafe bis zu 6V M. oder Haft bis zu 14 Tagen geahndet. Freiberg, am 27. Juni 1891. KS«igttch< «mtshauptmannschaft. Br HakorLar». H Wegesperrung. Der Communicaiionsweg von Freiberg nach Berthelsdorf wird vom 29. Juni ab bis auf Weiteres für allen Fährverkehr gesperrt. Der Verkehr mit schwerem fuhr werk wird aus die Freiberg-Teplitzer fiskalische Straße, der Verkehr mit leichtem Fuhrwerk auf den „Stollnhausweg" verwiesen. Die Nichtbeachtung der getroffenen Sperrmaßregeln wird mit Geldstrafe bis zu 60 M. oder Haft bis zu 14 Tagen geahndet. Freiberg, am 26. Juni 1891. Känißlich« «mtshauptmaunschast. vr. H Subhastatious- und Auktions-Bekanntmachung. Von dem unterzeichneten Königlichen Amtsgericht sollen erbtheilungskalber Mittwoch, de» 1. Juli 1891, die zum Nachlasse des Gutsbesitzers Earl Friedrich Rauft in Lichtenberg gehörenden Grundstücke, als: 1. das Bauerngutsgrundstück Nr. 60 des Brandkownrrs. Nr. 150, 150«, 596, 597, 598, 599, 600, 601, 602, 603 604, 605 des Flurbuchs und Folium 61 des Grund- und Hypothekenbuchs für Lichtenberg, 2. das Niederwaldgrundftück Nr. 1658 des Flurbuchs und Folium 278 des Grund- und Hypothekrnbuchs für denselben Ort, 3. das Niederwaldgrundftück Nr. 165 V des Flurbuchs und Folium 325 des Grund- und Hypotyekenbuchs für genannten Ort, welche Grundstücke, ohne Berücksichtigung der Oblasten, jedoch mir der anstehenden Ernte zusammen auf 4169V Mark ortsgerichtlich gewürdert worden sind, öffentlich in frei williger Sudhaffatto« versteigert werden Kauflustige werden daher hiermit geladen, am gedachte« Lage des Bormtttags um 11 Uhr im Weber'sche» Gasthofe zu Lichtenberg sich einzufinden, über ihre Zahlungsfähigkeit, soweit solche nicht bekannt, sich auszuweisen, ihre Gebote zu eröffnen und sodann weiterer Entschließung geivärttg zu sein. Ferner sollen an demselben Lage, von Nachmittag 2 Uhr an, . beziehentlich am nächste« Lag, die sämmtlichen zum Ranft'sche« Nachlasse gehörende« Gegenstände, als »ieh, Geschirr, Wtrthschaftsgeräthe, Möbels, «leider, Wäsch- u s w durch die Ortsgerichtcn zu Lichtenberg und zwar i« Wohngebäude des Gutsgrundstücks Nr. 60 des Brandkatasters für genannten Ort, gegen sofortige Baarzahlung öffentlich um das Meistgebot versteigert werden. Die Versteigerungsbedingungen der Grundstücke, sowie das Verzeichniß der durch die Ortsgerichte zu versteigernden Nachlaßgegenstände sind der im Weber'schen Gasthofe zu Lichten berg und an hiesiger Amtsgerichtsstelle ausgehängten Bekanntmachung beigefügt und daselbst cinzusehen. Freiberg, am 9. Juni 1891. Das Königliche Amtsgericht, «btheilung IV«. 8eüüt»«. vr. von Schönberg. Auktionsbekanntmachung. Vom unterzeichneten Königlichen Amtsgericht soll Dienstag, den 3V. Juni 1891, von Nachmittags 3 Uhr an, der zum Nachlasse des Fleischermeisters August Julius Würdig hier gehörige Klee, ingkeichen sonstiges Futter auf dem Stocke avtheilungsweise gegen Baarzahluna auf Antrag der Erben um dos Meistgebot öffentlich versteigert werden. Die Bieter haben sich zur gesetzten Zeit in dem zum Nachlaßgrundstücke gehörigen, hinter dem Gasthofe .zur Stadt Nürnberg' in der Nähe des Kreher'schen Gutes gelegenen Scheunengrundstücke einzufinden. Freiberg, am 25. Juni 1891. Königliches Amtsgericht, Abth. IV«, daselbst. Ur. , »» Aff Kühne Die LanSrenten und die Laudrskulturrente« für 2. Lermi« 1891 sind bis längstens 39. dieses Monats zur Vermeidung sofortiger Zwangsvollstreckung an dir Stadlfteuereinnahme hier zu entrichten. Freiberg, am 19. Juni 1891 Der Stadtrath, Ur. SLUi»«, Bürgermeister. Bgm. Bekanntmachung. Alle Gewerken und Firmen, welche im Auftrage der unterzeichneten Verwaltung Arbeiten ausgeführt, beziehentlich Lieferungen besorgt haben, werden hiermit veranlaßt, ihre Rechnungen unter Beilegung der «nw-tsunge» zur Vermeidung der Aus- schließ««- bei Vergebung fernere« Aufträge bis spätestens Mittwoch, den 15. Juli dieses Jahres im Zimmer Nr. IV, Stadthaus, 2. Etage, einzureichen Freiberg, den 27. Juni 1891. Die Stadtbauverwaltung. Kde. Bekanntmachung für Brand. Unter Bezugnahme der erlassenen Bekanntmachung vom 13. August 1883 und neuerdings angebrachken Beschwerden wird hierdurch in Erinnerung gebracht, daß daS Ausbringen de« Jauche aus den Gruben vom 1. April bis 1. Oktober eines jeden Jayres, bei Ver- meidung einer Strafe bis zu 10 Mark, nur vormittags bis 9 Uhr gestattet ist. vrand, am 25. Juni 1891. Der Bürgermeister. Auktion in Wegefarth. Dienstag, den 39. dieses Monats Nachmittags 4 Uh« soll im Grundstücke Car. Nr. 65 zu Wegefarth verschied. Bäckereiinventar, da«UNte« 1 Teig- Theilmaschine, 2 Ladentaseln, 2 Regale, 1 Balkenwaage mit Gewichten und 2 Beuten, sowie 1 Sopha gegen sofortige Bezahlung versteigert werden. Specielles Verzeichniß hängt im Gasthofe zu Wegefarth aus. F«eibe«g, am 27. Juni 1891. Aktuar tSvUmlckt, G -B. . Auktions-Bekanntmachung. Mittwoch, den 1. Juli d. I., von früh 8 Uhr an. sollen auf den Schlägen der Abth. 44, 54, 59 des Lößnitzer Waldes die in der Erde befindlichen Stöcke zur Rodung unter den vorher bekannt zu gebenden Bedingungen versteigert werden. Die Versteigerung beginnt auf dem Schlage der Abtheilung 54. Die Geldeinkassirung findet im Gaumnitz'fchen Gasthofe zu Großschirma statt. Königliche Forstrevierverwattung Loßnitz, den 25 Juni 1891 Ik Der Laiserbesuch in Holland. Eingehend wurde gestern an dieser Stelle der ungewissen innerpolitischen Lage gedacht, in welche die Niederlande durch den bei den letzten Wahlen erfolgten Sieg der Liberalen über die bisher herrschenden Klerikalen gerathen sind. Man steht vor einer Ministerkrise und schließlich vor einem gänzlichen Systemwechsel, vor dem Uebergang von einem klerikal-orthodoxen Regiment zu einer liberalen Ausgestaltung des Staatswesens. Aber selbst die zu erwartende politische Umwälzung tritt in Holland zu rück vor dem bevorstehenden Besuche des deutschen Kaiserpaares am niederländischen Hofe. Als im vergangenen Jahre Kaiser Wilhelm dem König der Belgier einen Besuch abstattete, dampfte das deutsche Geschwader an der holländischen Küste vorbei. König Wilhelm UI. der Niederlande lag damals schwer krank darnieder. Doch auch ohne die Krankheit des letzten Oraniers wäre ein Besuch am niederländischen Hofe schwerlich erfolgt. Man weiß, daß König Wilhelm 111. dem Königreich Preußen wie dem deutschen Reiche nicht allzu wohl gesinnt war. Er argwöhnte, daß das mächtig gewordene Deutschland das kleine Holland erdrücken werde — eine grundlose Furcht, von der sich jedoch König Wilhelm seit dem Sturze Napoleons nicht befreien konnte. Heute deckt die Erde den letzten Oranier. Die Königskronc trägt seine 12jährige Tochter auf dem blonden Kinderhaupt, und die Regentschaft führt die Königin Wittwe, eine deutsche Prinzessin. Heute wäre es eine Verletzung der Höflichkeit, wollte Kaiser Wilhelm II. auf seiner glänzenden Re präsentationsreise den niederländischen Königshof bei Seite liegen lasten. Sein Besuch ist zunächst ein Akt der Höflichkeit gegen das regierende Königshaus. Als solchen faßt man den Kaiserbesuch in den Niederlanden selbst auch in erster Linie auf, wenn man von dort meldet: „Daß dieser Schritt des Kaisers von der hiesigen Bevölkerung in seiner vollen Bedeu tung verstanden und gewürdigt werden wird, steht nach den warmen und sympathischen Aeußerungen der hiesigen Presse außer aller Fratze, denn sein Empfang wird ein ebenso glän zender als herzlicher werden. Hat man es doch in den drei letzten Jahren, als Wilhelm II. einen europäischen Hof um den andern besuchte, in weiten Kreisen als eine Art von Zu rücksetzung empfunden, daß die Niederlande auf derselben Stufe mit Spanien und Portugal stehen sollten; um so rückhaltloser ist deshalb auch die Freude, daß „der mächtigste Monarch von Europa- durch seine persönliche Anwesenheit auch hstr lautes Zeugniß davon ablegt, daß die Erhaltung des Weltfriedens in der vordersten Reihe seiner hohen Berufspflichten steht." Von anderer Seite wird demgegenüber freilich betont, daß die Be völkerung in Wahrheit dem französischen Nachbar bei Weitem geneigter sei als dem deutschen Reiche, eine Behauptung, die übrigens nicht unangefochten dasteht. Sie beruht wohl zum Theil auf einer Verwechslung mit der französelnden Bevölkerung Belgiens. Deutschfeindlich wenigstens ist die Bevölkerung der Niederlande nicht. Und was den Hof anlangt, so beweisen die glänzenden Vorbereitungen, die auf Anordnung der Königin für den Empfang des deutschen Kaiserpaares getroffen worden sind, daß das thörichte Mißtrauen und die grundsätzliche Ab neigung gegen Deutschland nicht mehr wie unter Wilhelm Ul. die Hofkreise beherrscht. Unter allen Umständen wird der Besuch des deutschen Kaiser paares, selbst wenn er nichts Anderes wäre als ein Höflichkeits besuch, eine Stärkung der bestehenden freundschaftlichen Bezieh ungen zwischen Deutschland und den Niederlanden erzielen. Die politischen Kreise stimmen jedoch darin überein, daß der Besuch Kaiser Wilhelms II. nicht als bloßer Höflichkeitsbesuch aufzu- sassen ist, sondern eine nicht zu unterschätzende politische Be deutung besitzt. Dafür spricht schon der Umstand, daß der deutsche Herrscher nicht nur von den üblichen Hof würdenträgern, sondern auch von dem Staatssekretär des Aus wärtigen Amtes, Frhrn. v. Marschall, begleitet sein wird. Man glaubt, daß die Berathungen, welche in Amsterdam und im Haag zwischen Frhrn. v. Marschall und den leitenden Staats männern Hollands stattfinden sollen, vornehmlich die Stellung Hollands zu dem mitteleuropäischen Zollbunde betreffen werden. Man erinnert sich hierbei daran, daß in Rohnstock bei dem jüngsten Zusammensein Kaiser Wilhelms mit dem Kaiser von Oesterreich der Grund zu dem gegenwäriitz wenigstens auf dem Papier abgeschloffenen deutsch-österreichischen Handelsvertrag gelegt wurde. Holland befoltzt seil mehr als 40 Jahren eine liberale Handelspolitik. Mit wenigen Ausnahmen betrugen die Eingangszölle höchstens 5 Prozent, während Ausgangszölle überhaupt nicht vorhanden sind. Deutschland war im Jahre 1886 an der Einfuhr mit 315,5 Millionen, an der Ausfuhr mit 414,3 Millionen betheiligt; nach den letzten Handelsaus weisen betrug der Antheil allein Preußens an der Einfuhr 22,4 Prozent, während die Ausfuhr sich fast auf das Doppelte stellte. Neben den Fabrikaten der Textilindustrie führen wir besonders Leder- und Rauchwaaren, dann aber auch chemische Erzeugnisse, sowie Steinkohlen, Erbsen, Linsen, Hopsen nach Holland ans, wogegen wir in erster Linie Fische und Käse cintauschen. Holland gehörte bisher zu den Staaten mit Vertragszolltarifen, auf deren Anwendung Deutschland Anspruch hat. Schon aus diesen kurzen An deutungen geht hervor, daß die Schwierigkeiten bei einem deutsch-holländischen Handelsverträge ungleich leichter zu be wältigen sind, als bei den Verhandlungen mit anderen Staaten. Obendrein herrscht in den Niederlanden zur Zeit eine Handels und Jndustriekrise, welche durch die französische Schutzzoll politik in der nächsten Zeit noch verschärft zu werden droht. Unter solchen Umständen dürfte den Holländern ein handels politisches Uebereinkommen mit den Dreibund-Mächten nicht ungelegen kommen. Besonders dürfte auch die Aussicht, daß demnächst ein liberales Ministerium, welches einer über triebenen Schutzzollpolitik abgeneigt ist, die Geschäfte über nehmen wird, die Hoffnung auf erfolgreiche Verhandlungen vermehren. Weitere Fragen, die zur Erörterung kommen könnten, wären vielleicht die Regulirung des Rheins auf