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Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 30.06.1891
- Erscheinungsdatum
- 1891-06-30
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-189106309
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-18910630
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-18910630
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Freiberger Anzeiger und Tageblatt
-
Jahr
1891
-
Monat
1891-06
- Tag 1891-06-30
-
Monat
1891-06
-
Jahr
1891
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 30.06.1891
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M 147. Kreider-er »«rerger m» r«qevt«tt. «eite «. Eine 14 Millimeter große Medaille für Freiberg. Insel Schranken gezogen. An der Festlandsküste fand man m Allgemeinen seither Träger in genügendem Maße nur elten, dagegen zeigten sich gewisse Stämme weiter im Innern, nie z. B. die Wanyamwesi, für Dienstleistungen als Träger besonders geeignet. Aus diesem Stamme sollte auch die große ^rügerkarawane gebildet werden, mit welcher der Irländer StoteS seinem mit Wißmann getroffenen Abkommen gemäß m Juni an der Küste zur Beförderung deS Wißmann- Dampfers nach dem Viktoria Nyanza-See erwartet würde. Einem Privatbrief aus Dar-es-Salaam entnehmen wir, >aß vr. Peters, der am 2. Juni, wie schon mitgetheilt, in canga eingetroffen ist, noch im Laufe dieses Monats durch Isambara nach dem Kilimandscharogebiet aufbrechen wollte. :r verfügt über 150 Mann der Schutztruppe mit 2 deutschen Offizieren und einigen Unteroffizieren. Die Offiziere find die Herren Johannes und Bronsart v. Schellendorf. Außer den Truppen wird die Expedition 250 Träger enthalten. Man darf gespannt sein, wie vr. Peters sich dem Häuptling Sim- bodja gegenüber stellen wird, dessen milde Behandlung durch das bisherige Reichskommiffariat bekanntlich Gegenstand eines Streites zwischen Major von Wißmann und den Herren vr. Hans Meyer und vr. Baumann war. bei Gelegenheit seiner Silberhochzeit seinen Verwandten zu begnadigen und wieder in Gnaden auszuncbmen. Nur die Besorgniß, die Familie der jungen Gemahlin ves Großfürsten könnte die Pläne des Zaren, welche aus die Erhaltung des prinzlichen Vermögens hinausgehen, kreuzen, soll die Ursache der ausfälligen,Maßregel sein. Der Großfürst hat allerdings ehe er Rußland verließ, den wesentlichsten Theil dieses Baarver mögens, das man aus v/, Mill. Rubel schätzt, in der englischen Bank untergebracht. Dem „Norodni Dnewnik" zufolge ist es beschlossene Sache, daß der junge König Alexander von Serbien Mitte Juli nach Petersburg reist. In der Begleitung des Königs werden sich der Regent Ristitsch, der Ministerpräsident Pasitsch, derHvf- marschall Jankowitsch und zwei Adjutanten befinden. In sehr schwarzen Farben schildert das Treiben des Präsi denten von Chile, Balmaceda, ein Lissaboner Korrespondent der „Times". Er bestätigt schlechtweg die Vermuthung über die Bombenattentate aus Balmaceda und einige seiner Minister, indem er schreibt: „Die mit der letzten südamerikanischen Post eingetroffenen Berichte werfen neues Licht aus den von dem Diktator Balmaceda gemachten Versuch, die von der Kongreß partei abgesandten Unterhändler sestzunehmen. Die Bomben, die angeblich auf einzelne Minister geworfen wurden, sind, wie es heißt, einfach harmlose Imitationen gewesen, die von der Balmacediichen Polizei geworfen wurden, um einen Vor wand für den beabsichtigten Bruch eines von allen Mächten und Regierungen heilig gehaltenen Versprechens zu haben. Die schnelle und entschlossene Handlungsweise der auswärtigen Gesandten verhinderte das Gelingen dieses niederträchtigen An schlages und verhinderte Präsident Balmaceda, Chile zu einem zweiten Haiti zu machen. Dieser Versuch wurde selbst von den Anhängern des Diktators abfällig ausgenommen. In Folge dessen schiebt man nunmehr die Schuld auf die Puppe des Präsidenten, den Minister Godoy. Wer Präsident Balmaceda kennt, wird nicht erstant sein, daß er auf diese Weise die Ver antwortlichkeit aus andere Schultern zu wälzen versucht." — In Santiago zählt, derselben Quelle zufolge, fast die ganze Bevölkerung zu den Gegnern Balmaceda's, aber sie ist ohne Waffen und wird durch einen beispiellos strengen Belagerungs zustand in Furcht gehalten. Nicht mehr als zwei Personen dürfen auf der Straße beisammen stehen. Die Uebertragung einer absoluten Gewalt an den Präsidenten durch den neuen „Kongreß" erklärt der Verfasser der Zuschrift durch den Wunsch der Mitglieder, die Mitverantwortung für Balmaceda's Thatcn von sich-abzuwälzen. «olonialpolitifches. Von der deutsch-ostafrikanischen Küste sind über Zanzibar auf dem Drahtwege folgende neuere Nachrichten eingegangen: „London, 27. Juni. Die Deutschen haben einer Drahtmeldung aus Zanzibar zufolge das Anwerben von Trägern in ihrem Gebiete verboten, da Emin Pascha einer großen Anzahl der selben sür seinen Zug in das Innere bedürfen wird. — Tippo Tipp wird in wenigen Tagen mit großen Quantitäten Elfenbein an der Küste erwartet." — Bekanntlich befindet sich der mächtige Sklavenhändler vom Kongo schon seit Monaten aus dem Wege zur Küste, um in Zanzibar den von Stanley beim englischen Konsulargerichte gegen ihn angestrengten Prozeß persönlich zu führen. Unterwegs war er nicht unbedenklich er krankt und sollte, wie cs hieß, sogar einen. Schlaganfall er litten haben. Indessen erfolgte seine Wiederherstellung soweit, daß er den Marsch zur Ostküste sortsetzen konnte, um seine Etfenbeinschätze in klingende Münze umzusetzen und sich dem nächst gegen die Entschädigungsforderung Stanleys und des britischen Emin Pascha-Komitäs zu Vertheidigen. Daß diese Vertheidigung von Erfolg begleitet sein wird, gilt heute nicht mehr als unwahrscheinlich, da sich in der Zwischenzeit zahl reiches Material angehäust hat, welches den Stanley'schen Be schwerden über das Verhalten Tippo Tipp's den Boden entzieht. Aus Einzelheiten in dieser Beziehung wird zurückzukommen sein, wenn erst die Verhandlungen zwischen beiden Theilen im Zuge sind. Was das Verbot des Trägerwerbens au deutschem Gebiet in Ostasrika betrifft, so war eine ähnliche Maßregel bereits von Wißmann angcordnet worden. Das Verbot trifft in erster Linie anscheinend deutsche Privatunter nehmungen, die ihr Ziel im Innern suchen, die in Folge dessen also genöthigt werden, ihren Bedarf an Trägern anderweit zu decken. Bisher wurden vorzugsweise Zanzibariten, sogenannte Askaris, zu solchen Hilfsdiensten für Karawanen benutzt, doch hat in neuerer Zeit ein ersichtlich auf Betreiben der Engländer ergangenes Verbot des Sultans solchen Anwerbungen auf der Der französisch« Nationalökonom Leroy-Beaulieu ver gleicht im „Journal des DäbatS" den Gesetzentwurf über die staatliche ArbeiterprnsionSkaffe mit der deutschen Arbeiter- und Altersversicherung, welch' letztere sich in bescheideneren, aber realisirbaren Ziffern bewege und die finanzielle Kraft deS modernen StaateS richtiger beurtheile als der französische Ge setzentwurf. Der Staat stürze sich in eine unberechenbare Ausgabe, welche jährlich 600 Millionen, selbst eine Milliarde betragen könne. Der Pariser Bäckerausstand nimmt einen schleppenden Ver lauf, hauptsächlich wegen der Feindseligkeit der Bevölkerung. Trotzdem beschlossen auch die Schlächter auszustehen, einmal um die Bäcker zu unterstützen, und dann, um frühere Sperr stunden durchzusetzen. Eine andere Beschwerde sanden sie trotz angestrengten Nachdenkens nicht. Die Gasarbeiter, Zucker bäcker und Köche wollen ebenfalls ausstehen; sie versammeln sich, bilden eine Berufsgenoffenschaft, beschließen als erste Kraftprobe den Ausstand und berathen dann über die Frage, was sie wohl fordern könnten? Das ist die allgemein befolgte Methode. Die Empörung der Mittelklaffe über diese Aus artung der Syndikatsbewegung wird darum auch immer all gemeiner und der Arbeiterschaft gefährlicher. Die streikenden Bäcker wollten Sonntag Vormittag eine Versammlung ab halten, wegen der sehr geringen Anzahl der Anwesenden wurde jedoch die Versammlung vertagt Der Streik wird als be endigt angesehen. — Der Streik der Pferdebahn-Bediensteten des südlichen Paris ist kein allgemeiner. Die Streikenden suchten die Wagen am Verkehr zu verhindern, jedoch ist der selbe unter dem Schutz des Publikums wieder hergestellt. Vier Fünftel aller Wcißblechfabriken der englischen Grafschaft Südwales haben wegen Ueberfüllung der ameri kanischen Märkte den Betrieb eingestellt; ungefähr 30 000 Personen sind durch diese Maßnahmen arbeitslos geworden. Die Nachricht, daß der russische Kaiser den Großfürsten Michael Michajlowitsch zum Verschwender erklärt und unter Kuratel gestellt habe, erhält durch eine Mittheilung aus Moskau eine eigene Beleuchtung. Darnach soll der Kaiser gewillt sein, eine- anderen Vereins aufnehmen solle, bevor eS die Erfüllung seiner Verpflichtung gegen den früheren Verein nachgewiese» habe", erklärte man sich nach längerer Debatte nicht einver standen. Einen weiteren Antrag desselben Bezirks „die Auf nahme eines auS einem andern Verein ausgewiesenen Mit gliedes betreffend" erachtete man, mit Rücksicht auf Z 2 deS Aufnahmestatuts, als hinfällig. Der Vorschlag deS Präsidium- in Dresden, das neue Vereinszeichen von den austretenden Mitgliedern bezw. deren Angehörigen zurückzuerwerben, be gegnete mannigfachen Bedenken. Man beschloß nach längeren Erörterungen, sich mit dem Vorschläge nur insoweit einver standen zu erklären, als die ehemalmen Mitglieder bezw. deren Hinterblrebenen freiwillig in den Verkauf der Vereinszeichen willigen. Der Antrag des Bezirks Dresden, zur größeren Gleichmäßigkeit bei Begräbnissen die Fahnen stets offen und nur mit den von Ihren Majestäten dem Kaiser und dem König verliehenen Bändern geschmückt mitzuführen, erschien der Versammlung mit Rücksicht auf schlechtes Wetter und auf solche Vereine, welche kein von den Majestäten verliehene- Fahnenband besitzen, unannehmbar und traf auf einstimmige Ablehnung. Dem Vorschläge des Präsidiums, daß jedem Bundesverein die Pflicht auferlegt werden solle, den Namen eines ausgewiesenen Mitgliedes dem Bezirksvorsteher anzu zeigen, der dann davon dem Landwehrbezirkskommando Anzeige zu machen hätte, beschloß man nur insoweit beizustimmen, als die Ausweisung wegen sozialdemokratischer Umtriebe erfolge. Bei jeder Ausweisung aus anderen Gründen hielt man aber die Anzeige bei dem Landwehrbezirkskommando als ungeeignet. Man gelangte nun zur Berathung einiger innerer Angelegenheiten des Bezirks, wobei erwähnt wurde, daß im verflossenen Jahre im Bundesbezirke 280 Mark an Unterstützungen für bedürftige Kameraden und Wittwen und 624 Mark an Hagelschädenunterstützungen gezahlt worden sind, daß von dem Militärvereinskalender im Bezirk 2283 Stück verkauft wurden, wobei die August-Wilhelm-Stiftung von jedem Exemplar 3 Pfennige erhielt. Auf Veranlassung des Herrn Vorstehers Stohwasser und des Herrn Bezirksschristführers Lehrer König- Lichtenberg ehrten die Anwesenden die hohen Verdienste dÄ verstorbenen Kriegsministers General Grafen von Fabrice und des dahingeschiedenen Generalfeldmarschalls Grafen Moltke um das sächsische und deutsche Heerwesen durch Erheben von den Sitzen. Sodann verlas der Vorsitzende ein Schreiben des Herrn Rittmeisters und Escadronchefs Grafen von Fabrice, in welchem derselbe für die Vertretung des Bezirks bei der feierlichen Bei setzung seines verstorbenen Vaters dankte. Der Tag der Abhaltung der nächsten Bezirksversammlung in Sayda soll erst später bestimmt und allen Vereinsvorstehern mitgetheilt werden. Nachdem noch auf die Einladungen zu den bevorstehenden Fahnenweihen der Militärvereine zu Hilbersdorf, Seifersdorf und Voigtsdorf hingewiesen worden, hielt Herr Kamerad Berger-Freiberg, der ehemals bei den Pionieren gedient hat, einen von genauer Sachkenntniß zeugenden längeren freien Vortrag über Schiffbrücken- und Feldbrückenbau, der durch ein von dem Vortragenden selbst angefertigtes ziemlich großes zerlegbares Modell einer Pontonbrücke trefflich veranschaulicht wurde und durch eine lichtvolle Erläuterung bei allen An wesenden zu vollstem Verständniß gelangte. Außer den ein gehend dargelegten Vorgängen bei der Herstellung einer Pontonbrücke besprach der Redner in Kürze auch noch die Errichtung von Floß- und Tonnenbrücken und erntete nach dem Schluffe seines in vielfacher Beziehung interessanten Vortrages rauschenden Beifall. Aus der Mitte der Versammlung wurde darauf noch dem Herrn Vorsitzenden für die umsichtige Leitung der Verhandlungen und Herrn Lehrer König-Lichten berg für die vorzügliche Abfassung des Protokolls lebhafter Dank gezollt. Nach Aufhebung der Sitzung erfreuten die Mitglieder des Militärgesangvereins die Anwesenden noch durch den Vortrag mehrerer Gesänge, wofür man den Sängern reichen Beifall spendete und dem Gesangverein ein jubelndes Hoch widmete. — Zu einer Gedenkfeier, welche am Freitag Abend */,9 Uhr im Restaurant Butze stattfinden und in Ansprachen, Gesängen, Zithervorträgen und Deklamationen bestehen wird, werden alle Kampfgenossen von 1866 kameradschaftlich geladen. — Das so viele Bergmannskinder alljährlich beglückende Prüferfeft wurde gestern zum 25. Male begangen. Die diesmal betheiligten Kinder, etwa 600 an der Zahl, versam melten sich früh auf Grube Himmelfahrt, wo stiftungsgemäß jeder Knabe Stoff zu Beinkleid und Weste, jedes Mädchen Kattun zu einem Kleide erhielt. Sodann ging es in festlichem Zuge nach Freiberg. Das Stadtmusikchor und das Zimmer'sche Musikchor begleiteten, frische Märsche spielend, den Zug, m welchem die Fahne der Himmelfahrt Fundgrube und Blumen banner mit den Anfangsbuchstaben der Namen der Kinder des verewigten Stifters getragen wurden. In der Nähe der Fest plätze angekommen, theilte sich der beständig von zahlreichen Zuschauern umringte Zug in zwei gleiche Theile, so daß etwa 300 Kinder sich mit dem Stadtmusikchor in den Schützengarten, die übrigen Kinder aber sich mit dem Zimmer'schen Musikchor in den Tivoligarten begaben. In letzterem hielt in Anwesen heit des Herrn Bergdilektor Hoffmann Herr Pastor vr. Süß an die versammelten Kinder eine längere Ansprache, in welcher dankbar des edlen Kinderfreundes Prüfer gedacht wurde, dessen Stiftung die nun zum 25. Male begangene Festfeier ermög lichte, dann aber der Umstand Erwähnung fand, daß die an wesenden Herren Schichtmeister Arnold und Kassirer Kretzschmar bereits 25 Jahre dem Festausschüsse angehören. In ähnlicher Weise wurde im Schützengarten das Fest durch eine Ansprache des Herrn Oberlehrer Geißler eingeleitet. In beiden Etablisse ments erhielten die Kinder als Mittagsmahlzeit eine Wurst von Kilo Gewicht, Backobst und Brot und machten später von den ausgetheilten Bier-, Kaffee- und Kuchenmarken Ge brauch. Während des Nachmittagskonzerts in beiden Gärten wurden hübsche Spiele veranstaltet, hierbei erhielten die Kinder kleine Geschenke z.B. Körbe, Spielsachen u. s. w. Als Abend mahlzeit empfingen die sichtlich in frohester Stimmung befind lichen Kinder Brot und je 80 Gramm Wurst. Das Fest wurde diesmal in erfreulichster Weise durch schönes Wetter begünstigt. — DerUrbeiterfortbilVungsverein unternahm gestern bei ziemlich guter Betheiligung mit dem früh 5 Uhr 55 Minuten von hier abfahrenden Zuge einen Ausflug zunächst nach Klingen berg, wo das für die Ferienkolonien erbaute Haus besichtigt wurde. Sodann ging man nach Grillenburg und nahm dort unter freundlicher Führung des Herrn Steinbruchpachters Hart mann die Sandstein- und Basaltbrüche in Augenschein. Hierauf ging man nach dem schöngelegenen Dorf Hartha, wo im Gast- Oertlichcs un» Sächsisches. Freiberg, den 29. Juni. — Ee. Majestät der König haben geruht, Herrn Bergamtsrath Professor vr. Georg Heinrich Wahle vom 1. September l. I. ab zum „Bergamts direktor" zu ernennen. — Unter den neuerdings von Sr. Majestät dem König genehmigten Personalveränderungen in der Armee befindet sich die Ernennung des Oberjägers im 1. Jägerbataillon Nr. 12, Demiani, zum Portepeefähnrich; die Beförderung des Premier- Lieutenants der Fcldartillerie 2. Aufgebots des Landwehrbezirks Zreiberg, Wahle, zum Hauptmann; ferner die erbetene Verab- chiedung des Sekonde-Lieutenants der Reserve des 3. Feld artillerie-Regiments Nr. 32, Einert, aus allerhöchsten Kriegs diensten, wegen überkommener Garnison- und Felddienstun- sähigkeit. — In der Villa Sr. Kgl. Hoheit des Prinzen Georg zu Hosterwitz wird in den ersten Tagen des Juli Ihre K. K. Hoheit die Erzherzogin Maria Josefa von Oester reich, Herzogin zu Sachsen, in Begleitung ihres Söhnchens, des kleinen Erzherzogs Karl, zu längerem Besuch eintreffen. — Die Ministerien der Finanzen und des In ner« haben zu der von dem Stadtrathe zu Frankenberg unter Zustimmung der dortigen Stadtverordneten beschlossenen Aus gabe von auf den Inhaber lautenden, seitens des Letzteren un kündbaren Schuldscheinen in Abschnitten über 500 und 200 M. zum Zwecke der Aufnahme einer mit 4 vom Hundert zu ver zinsenden städtischen Anleihe von 500000 Mark nach Maßgabe des vorgelegten Anleihe- und Tilgungsplans die erforderliche Genehmigung ertheilt. — Zu der bevorstehenden Jubelfeier der Königl. Berg akademie zu Freiberg werden voraussichtlich so zahlreiche Gäste von auswärts eintreffen, daß die hiesigen Hotels zu deren Unterbringung nicht ausreichen werden. Wir verweisen deshalb nochmals auf die von dem Verband der Studirenden an die Einwohnerschaft Freibergs gerichtete Bitte, ihn durch Aufnahme von Gästen für den 4. und 5. Juli zu unterstützen. Hoffentlich bewährt sich auch in diesem Falle der oft bekundete gastfreundliche Sinn der hiesigen Bürgerschaft durch möglichst bald zu bewirkende, recht zahlreiche Anmeldung von Quartieren! — Auf Einladung des Verbandes der Studirenden an der Königlichen Bergakademie in Freiberg wird sich auch Herr Hofrath vr. Peschel, der Direktor des Körnermuseums, nach Freiberg begeben, um an der Feier theilzunehmen, welche am 4. Juli aus Anlaß des 125jährigen Bestehens der Akade mie in Freiberg veranstaltet wird. Theodor Körner weilte be kanntlich in den Jahren 1808 bis 1810 als Bergstudent in die Jubelfeier der Königl. Bergakademie zu Freiberg ist in der Fabrik von Richard Diller in Dresden in 900/1000 fein. Gold angefertigt worden und auch gehenkelt zu haben. Der Preis stellt sich auf 6 Mark. Vorbestellungen auf dieses hübsche Erinnerungszeichen an das seltene Fest sind bei dem Verfertiger in Dresden oder auch in dem Sekretariat der Königl. Berg akademie in Freiberg zu bewirken. (Siehe Anzeigentheil.) — Beide Abtheilungen der hiesigen Felv - Artillerie- Garnison kommunizirtcn heute von früh 9 Uhr ab im Dome. — Die erste in diesem Jahre abgehaltene Bezirlsversamm- lung des Rilitärvereinsbezirkes Freiberg sand gestern Nachmittag im Saale des Restaurants Butze statt. Vertreten waren in derselben die drei hiesigen Militärvereine: Krieger bund, Militärverein I und Kameradschaft, ferner die Militär vereine zu Lichtenberg, Großschirma, Hilbersdorf, Erbisdorf, Oberschöna, Braunsdorf, Weißenborn, Oberbobritzsch, Brand, Reichenbach, Voigtsdorf, Niederbobritzsch, Langenau, Nieder schöna, Langhennersdorf, Großwallersdorf, Naundorf, Burkers dorf, Halsbrücke, Großhartmannsdorf, Großvoigtsberg u.s.w. Der hiesige Militärgesangverein begrüßte unter Leitung des Herrn Lehrer Kammler die Herren Vereinsvorsteher mit dem Liede „Glück auf, Kameraden". Sodann ergriff Herr Bezirksvorsteher Stohwasser das Wort, um den Zweck der Versammlung dar zulegen. Derselbe betonte die Pflicht der Militärvereinsvor steher, den in diesen Vereinen waltenden guten Geist zu pflegen und zu wahren und schloß mit einem jubelnd aufgenommenen Hoch auf den hohen Protektor der Militärvereine Sachsens, Se. Majestät den König. Daran schloß sich das von dem Militärgesangverein schwungvoll vorgetragene Lied: „Brüder weihet Herz und Hand!" Vor dem Eintritt in die Tages ordnung kam ein Schreiben des Herrn Oberstlieutenant Kanne gießer zur Verlesung, worin der Herr Landwehrbezirkskomman deur für die erhaltene Einladung zur Versammlung dankte und bedauerte, an der Theilnahme verhindert zu sein. Sodann erfolgte der Vortrag der von zwei Kameraden vorher eingehend geprüften Jahresrechnung, aus der u. A. hervorging, daß der Militärvereinsbezirk jetzt 5856 Kameraden umfaßt, und daß 400 Mk. 83 Pf. eingenommen, 272 Mk. /l Pf. ausgeaeben wurden, folglich am Jahresschluß ein Bestand von 128 Mark 12 Pf. blieb. Die Richtigsprechung der Rechnung erfolgte mit Einstimmigkeit. Den nächsten Verhandlungsgegenstand bildete die Vorberathung der Tagesordnung für die am 26. Juli d. I. in Dresden stattfindende Bundesgeneralversammlung. Mit dem auf dieser Tagesordnung stehenden Antrag des Bezirks Auerbach, „daß kein Militärverein ein sich meldendes Mitglied
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