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Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 23.06.1891
- Erscheinungsdatum
- 1891-06-23
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-189106230
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-18910623
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-18910623
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Freiberger Anzeiger und Tageblatt
-
Jahr
1891
-
Monat
1891-06
- Tag 1891-06-23
-
Monat
1891-06
-
Jahr
1891
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 23.06.1891
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14?. Areiderger Arr-eiger mrd Laseklatt. Sette S. Mehrere Bergleute. finden wird. Conradsdorf. erstattung der Gelder, die er seinen Geschäftskunden für verkrachte Unternehmen abgelockt hatte, vcrurlheilt. In Berhandlung wurde dem Moisy zum Vorwurfe gemacht, daß die an das Bergamt München gesandten Erzproben nicht daher stammten, von wo sie angeblich entnommen sollten. das der daß gar sein Vermischtes. * Auf Befehl Ves Zaren. Am 13. Juni feierte Professor W. D. Spassowitsch, einer der bedeutendsten Rechts anwälte Petersburgs, daS fünfundzwanzigsährige Jubiläum seiner Angehörigkeit zur Korporation der dortigen vereidigten Rechtsanwälte. Spassowitsch, der sich politisch zurückhält, hat in zahlreichen Nihilisten-Prozessen die Vertheidigung der An geklagten mit großem Freimuth geführt. Für einen der ersten Attentäter aus Alexander II. fand sich kein Anwalt, der das Wagniß auf sich nehmen wollte, für den Verbrecher einzutreten. Der Kaiser begriff die Angst der Juristen, wollte aber durch aus, daß der Angeklagte einen tüchtigen Rechtsschutz erhielte. Man erzählt, daß der Zar Spassowitsch, der sich damals bereits Berg- und Hüttenwesen. Nach dem jetzt zur Verthcilung gelangten vierten Quar talsbericht sowie dem Jahresbericht des 40. Jahrganges der knappschastltchen Begräbnitzkaffe der Freiberger Bcrg- amtsrevier weisen an die 16 Kassenbezirke 4664 aktive Mit glieder auf und zwar Himmelfahrt 1323, Junge hohe Birke 191, Herzog August 14, Bescheert Glück 286, Vereinigt Feld bei Brand 34l, Einigkeit 14, Himmelsfürst 1354, Zenith 23, Törnthaler Wasserleitung 8, Alte Hoffnung 31, Churprinz Friedr. Aug. 238, Alte Hoffnung Gottes 252, Gesegnete Berg- mannshofsnung 285, Güte Gottes 83, Chnstbescheerung 76 und Beihilfe 145 Mitglieder. Die Mitgliederzahl ist im Quartal Lemillwoore 1891 um 29, im ganzen Jahrgang um 187 gesunken. Ter Quartalsberichi schließt ab mit 7777 Mk. 97 Pf. Einnahme in den Bezirkskassen, einschließlich 3053 Mk. 99 Pf. vorguarialigen Kassenbestand und 1500 Mk. erhobenen Zuschüssen aus dem Reservcfond; die Ausgabe mit 4779 Mk. 94 Pf., sonach bleibt ein Kassenbestand von 2998 Nik. 3 Pf. Neu bcigetreten sind 23, in die Knappschaftspcnsion mit über 35 Steucrjahren getreten und steuerfrei geworden sind 19. Es wurden ausgesteuert 52 Mitglieder (2 verunglückt), 41 Frauen und 68 Kinder (8 über 6 Jahr), in Summa 169 Personen, gegen voriges Quartal 4 Personen mehr, als 5 Mitglieder und 8 Frauen mehr und 9 Kinder weniger. Der Jahresbericht er- giebt 20 845 Mk. 9 s^f. Einnahme mit Einschluß von 2905 Mk. 99 Pf. vorjährigem Kasscnbestand und 4800 Mk. erhobenen Zuschüssen aus dem Reservefond: die Ausgaben betrugen 17 847 Mk. 6 Pf einschließlich 400 Mk. an den Rcservesond gezahlter Ueberschüsse (1039 Mk. 72 Pf. weniger als im vor- berigen Jahrgange) sonach wiederum wie im Quartalsbericht 2998 Mk. 3 Pf. Kasscnbestand, hierzngcrechnct 135 300 Mk. ausgeliehene Kapitalien und 715 Mk. 12 Pf. Reservegelder ergiebteinGesammtoermögen von 139 013 Mk. 15 Pf. Das selbe ist um 527 Mk. 66 Pf. gewachsen bei 52 Wocheneinlagen L 5 Pf. und 5647 Mk. 44 Pf. eingegangenen Zinsen. (Im Quartal Lemin. 1891 hatte dasselbe bei 1525 Mk. 30 Pf. Zinseneinnahme sich um 171 Mk. .6 Pf. vermindert.) Neu beigetreten sind 184; dagegen wurden 91 Pensionäre mit über 35 Steuerjahren steuerfrei. Ausgesteuert wurden 180 Mit glieder (5 verunglückt, 1 entleibt), 150 Frauen und 342 Kinder (27 über 6 Jahre alt), in Summa 672 Personen, gegen den vorigen Jahrgang 66 Personen weniger, unv zwar 19 Mit glieder weniger, 9 Frauen mehr, 54 Kinder und 2 männliche Percipienten weniger. Es starben Mitglieder im Alter von unter 20 Jahren 3, von 20—30 Jahren 10, von 30—40 Jahren 11, von 40—50 Jahren 25, von 50—60 Jahren 57, ordentlich« Generalversammlung der Ortskrankenkasse IV faßte jedoch einstimmig den Beschluß, die Zulassung deS N turheil- lundigen aufrecht zu erhalten. Die Aerzte verweigern nunmehr den Kassenmitgliedern jede Hilfe. Von dem kurz nach 8 Uhr die Bahnstation Eolvitz passirenden Eisenbahnzuge wurde am Freitag Abend zwischen Colditz und Großbothen der Wirthschastsbesitzer Colditz aus Groß ermuth überfahren. T ie mehrfachen schweren Verletzungen verursachten den Tod in wenigen Minuten. Colditz war vom Felde heimkehrend zur schnelleren Erreichung seiner Wohnung die Bahngeleise entlang gegangen. braucht also auf die Ausfertigung einer Polize nicht erst zu warten, sondern der von ihm auSgeserligie Schein vcrtiitt vollständig die Stelle dn,eiben ch Herabsetzung der Teleoramm-Grbiltzre« Born l. Juli d. I. ab wird die Wortgebühr für Telegramme nach Frankreich von 1b Pf. aus 12 Pi. und für Telegramme nach Rußland (europäisches und kau kasische«, sowie nach Spanien und Portugal von 25 aus 20 Pf. er mäßigt. Neueste Nachrichten. Pola, 21. Juni. Im Marine-Arsenal ist heute früh um 3 Uhr Feuer ausgebrochen, welches nach vier Stunden gelöscht wurde. Das Ausrüstungsmagazin, die Tischler-, Blockmachrr», Schissschlosser- und Schmiedewerkstätten sind total abgebrannt. Der Schaden ist ungeheuer; die Brandursache ist unbekannt. Basel, 20. Juni. Heute wurden wiederum 40 Leichen geborgen. Es scheinen dies die vermißten italienischen Arbeiter zu sein. Seit verflossener Nacht erschweren unaufhörliche Ge witter die Rcttungsarbeiten. Marseille, 21. Juni. Auf 27 von 34 Omnibuslinien ist der Verkehr infolge Ausstehens der Kondukteure und Kutscher eingestellt, die fünf Franks Tagelohn und Unterdrückung der Strafgelder verlangen, worin die übrigen sieben Kompagnien einwilligten. Bordeaux, 21. Juni. Der Ausstand der Omnibus- bediensteten nimmt weiter zu. Heute Abend hat eine Ver sammlung stattgesunden, welche einen Deputaten gewühlt hat, der die Freilassung der am Sonnabend verhafteten Leute fordern soll. Die Versammlung hat ferner beschlossen, daß alle Ausständischen sich in Massen vor den Depots ansammeln sollen, um die Omnibusse gewaltsam an der Ausfahrt zu hindern. London, 21. Juni. Die Tramway-Company gestand den Kutschern die Ec Höhung ihres Tagelohnes um einen Schilling (--- 1 Mark) und den der übrigen Angestellten um sechs Pence (-- 50 Pf.) zu. Konstantinopel, 21. Juni. Der Aufruhr in Jemen Ist noch immer im Anwachsen begriffen, die Niederlage der türkischen Truppen ist eine weit schwerere, als dieS anfänglich gemeldet wurde. Die Lage wird hier als recht ernst angesehen und die Besorgniß im Palaste des Sultans nimmt zu. Einzel heiten fehlen ganz, weil die Telegraphcndrähte abgeschuitten sind und deshalb keine drahtlichen Nachrichten hierher gelangen. Belgrad, 21. Juni. Die meisten deutschen und öster reichischen Zeitungen unterliegen hier seit Wochen einer strengen Zensur, und Konfiskationen gehören nicht zu den Seltenheiten. von 60—70 Jahren 56, von über 70 Jahren 17, von 1 Alter unbekannt. Kapitalzinsen sind in den 40 Jahren des Bestehens der Kasse 132 244 Mk. 69 Pf. eingenommen worden. In den letzten 15 Jahren hat die aktive Mitgliederzahl um 1169 abgenommen, das Vermögen aber um 26 739 Mk. 4 Pf. zugenommen. XSUdcrbergwerk »Nater Avraham Fundgrube«' zu Marienberg. Dem 1890er Geschäftsberichte ist zu ent nehmen, daß in der verflossenen Betriebsperiode auf sämmt- lichen Bauen des Rudolpher Reviers die Untersuchung vcn Gängen und der Abbau von Erzmitteln ohne Störung fortge setzt werden konnte. Die mit ersteren Arbeiten erzielten Er folge waren zum Theil recht befriedigende und es gelang vor züglich, auf den tieferen Gezeugstrccken neue Abbrüche zu machen und größere Längen in Erz anzufahren. Dagegen waren die Abbauarbeiten verhältnißmäßig schwierige und kost spielige. Die größeren Im vorigen Jahre noch ergiebigen Baue auf ausgedehnteren Erzmitteln erreichten ihre Endschast und man sah sich hauptsächlich in der zweiten Jahreshälfte auf den Abbau kleinerer und ärmerer Erzmittel angewiesen. Durch regen Betrieb zahlreicher Abbaue war es allein möglich eine größere Erzproouktion als im Vorjahre zu erzielen, und da letztere bereits im ersten Halbjahre ihren Höhepunkt erreichte, so kam das Steigen der Silberpreise auch nur bei der Be zahlung des kleineren Theiles der gelieferten Erze zur Geltung. Trotzdem war aber die höhere Silberbezahlung noch von gün stigem Einflüsse auf den Geschäftsgang, denn im Durchschnitte hatte 1 Kx Silber in den Erzen einen Werth von 125,59 Mk. und stellte sich um 12,41 Mark höher als im Vorjahre. Die Belegschaft bestand aus 101 Mann, gegen 124 Mann im vorigen Jahre. Die Erzproduktion betrug 1766,6213 Doppel zentner mit einem Gehalte von 936,426 kx Silber und 8,544 Doppelzentner Arsen, 8,150 Doppelzentner Blei. Hierfür wurden 117505 Mark Bezahlung erzielt. Die Gesammtein- nahme zuzüglich kleiner Einnahmen aus Erzfuhrlohnszulagen, Schaustllfen rc. stellten sich aus 118607 Mk. Der Silbergehalt der Erze schwankte zwischen 0,5 und 10,64 Proz. Die Bezah lung für 1 Doppelzentner Erz betrug im Durchschnitte 66,68 Mark gegen 69,8 Mk. im Vorjahre. Der Summe der Ein nahmen von 226 432 Mk. stehen 224630 Mk. Ausgaben gegen über, so daß nur 1802 Mk. Ueberschuß verblieben. Eine Ge winnverlheilung kann demnach auch für 1890 nicht stattfinden. X Grube Silberart zu Sörnewitz bei Meisten. In dem auf Sörnewitzer Flur gelegenen, dem Gutsbesitzer Herrmann gehörigen Steinbruche oberhalb der „Rotheu Presse" wurde vor einigen Jahren eine silberhaltige Erzader ange schlagen, welche zur Hoffnung auf lohnenden Abbau berechtigte. Es gründete sich daraushin eine Gewerkschaft unter dem Namen „Grube Silberart", welche größtenthcils aus Dresdner Herren bestand. Leider bestätigten sich die gehegten Hoffnungen nicht. Nachdem ein Stollen emgetrieben war, an welchem 3 bis 5 Arbeiter unter Aussicht eines Steigers ungefähr ein Sprechsaal. Näher und näher rückt der allen Bergleuten wichtige Tag Maria Magdalena (22. Juli) wieder an uns heran; ein Feier tag, welchen sich der Bergmann in früher Zeit erkämpfte, und der all jährlich mit einem gewissen Recht und Stolz von den Be amten sowie von den Arbeitern gefeiert wird. Dieser sogenannte .Streittag" war seit langer Zeit noch bis vor wenigen Jahren stets ein Tag der Freude, der mit kirchlicher Weihe nicht nur von den hiesigen Bergleuten, sondern auch von den meisten andern Gemeindegliedern Conradsdorfs gefeiert wurde. An diesem Tage hielten die hier wohnhaften Bergknappen eine eigene Bergparade ab, wozu auch eine schöne Bergfahne, wie sie wenige Ortschaften aufzuweisen vermögen, in den 50er Jahren angeschafft wurde. In der Frühe versammelte sich der Knappen-Schaar, Alt und Jung! bei der sogenannten „Drehe", einer Anhöhe, von der aus man das ganze Muldenthal über sehen kann. Die Parade wurde aufgestellt und weit hinaus tönten die Klänge des herrlichen Liedes „Wir sehn Dich Mor gen wieder!" Hier erwartete man auch die Knappen der Nach bargemeinde Falkenberg, welche sich mit noch einem Musikkorps anschlossen. Unter Führung des ältesten Steigers und mit ab wechselnder Musik setzte sich der Zug in Bewegung. Gefolgt von Hunderten von Bewohnern der Gemeinde schritt man dem Golteshause zu, in welchem der Ortsgeistliche eine Bergpredigt hielt. Nach Beendigung des Gottesdienstes marschirte der Zug in den Ludwig'schen Gasthof, wo man auf dem Saale in einem Kreise Ausstellung nahm und ein Bergknappe noch eine An sprache hielt, in welcher der verstorbenen, auch der daheim krank liegenden Kameraden gedacht wurde, welchen letzteren man auch von dem Ueberschuß der Kasse eine Geldspende zu kommen ließ. Abends fand dann ein kleines Tänzchen statt. Dieser Streittag wurde durch die erwähnte Feier zu einem Tag der Brüderlichkeit und Freude sür den ganzen Ort. Hier bei ist zu erwähnen die freundliche Gesinnung des Herrn Kgl. Betriebs-Direktor Hoffmann, welcher bei seinem Antritt aus Grube Himmelfahrt dieses kleine Fest in unserem Orte sort- bestehen ließ, sowie Herrn Pastor Limmer und Herrn Kirch schullehrer Mühler, welche bei der kirchlichen Feier dieses Tages ihr Amt uneigennützig verwalteten und dasselbe gewiß auch fernerhin thun würden. Jetzt hört man nur noch die Klage: „Einst war cs schön bei uns am Streittage!" Die Klänge des schönen Morgenliedes sind verstummt, der kirchliche Parade zug findet nicht mehr statt. Wird die gegenseitige brüderliche Unterstützung auch noch aufhören? Denke zurück, Bergmann, wie host Du doch Deinen, eigenen Berus verletzt; hat man sich doch manches Mal sogar geschämt, paS Bergmannskleid zu tragen und folglich dazu beigetragen, daß dieses Fest in unserer Gemeinde erloschen ist. Es wird aber jetzt vielseitig gewünscht, daß sich wieder Männer des Bergmannsstandes finden möchten, die durch eine Besprechung in einer einberufenen Versammlung Mittel und Wege finden sollen, um in unserer Gemeinde das so sehr gewünschte kirchliche Fest wieder einzuführen. Wir glauben uns ganz gewiß oer Hoffnung hingeben zu können, daß ein Bittgesuch der Knappen, der guten Sache willen, bei den Kgl. Gruben-Verwaltungen sreundliche Berücksichtigung Bolkswirthschaftliches. -f Nufallversichcrimg. Kaum waren einige Tage verflossen, daß wir unter Hinweis aus das Eisenbahnunglück bei Kirchlengern die Leser aus die Vorthcilc ausmcrksam machten, vor Antritt einer Reise auch daran zu denken, daß einem Jeden aus einer solchen Reise ein Unsall zust ßcn k uu und sich daher durch eine Unsallvcrsichcrung gegen die materielle» Verlaße, die ein jeder Unsall im Gesolge hat, zu schützen, da kam die Kunde von dem ncch viel entsetzlicheren Eisenbahn unglück, welches sich bei Möe.chenslein m der Schweiz zugctragen und dem wieder eine große Anzahl bi üb »der Menschenleben zum Orser a sollen sind Wie vic c der Insassen des verunglückten Zuges, welche sich zur Theilnahmc an einem sroheu Feile vereinigt Hanen, werden vor Antritt d r Reise daran gedacht Haven, daß sie von derselben mch! mehr zurückkchren, ja nicht einmal das Ziel derselben erreichen würden? Aber gerade d.shalb und eingedenk des Sprichwortes: „Unvcrhojsi kommt o'l", sollte einem Jeden zum Bewußtsein gc rächt werden, wie thöricht cs ist, sich deshalb, weil derartige traurige Ereignisse glück licher Weise zu d n Seltenheiten gehör n, einer Pflicht gegen die Scinigcn, welche darin besteht, düs lben im Falle seines Todes oder seiner Er- Jahr gearbeitet haben, ergab es sich, daß der große Äasser- reichthum den Betrieb sehr erschwere und die Ausbeute zu kostspielig werden würde. Außerdem hat auch der Erzbestand in der Tiefe, wie man vorher vermuthete, nicht zugenommen, so daß sich die Gewerkschaft veranlaßt sah, den Betrieb vor nunmehr zwei Jahren wieder einzustellen. Ter Pachtvertrag, welcher auf drei Jahre mit dem Grundbesitzer abgeschlossen war, läuft aber nun ab. Die Gewerkschaft giebt das ihr über tragene Bergbaurecht auf und dieses wird im „Meißner Tage blatt" unter Hinweis aus 8 169 des Allgemeinen Berggesetzes vom dortigen Amtsgericht bekannt gegeben. Eine schwtnvelhaste Grünvung eines Golv- und Silberbergwerkes in Niederbayern hat jetzt vor dem Kammergerichte in Berlin ihren Abschluß gefunden. Der Ingenieur v. Moisy hatte im Jahre 1882 zwischen Passau und Regensburg, wo früher aus Gold- und Silbererze gemulhet worden war, eine große Fläche erworben, dort Proben von Erzen entnommen und diese an das Bezirksbergamt München und an das Oberhüttenamt in Freiberg in Sachsen zur Prüfung geschickt. Ersteres fand in dem Erze sowohl Gold als Silber; letzteres dagegen konnte nichts davon entdecken. Moisy verband sich mit dem Bankier Lacks in Berlin, der aber kein Geld hatte, um eine Aktiengesellschaft für Abbau der Gold- und Silbererze zu bilden. Das gelang, und mancher arme, aber auch mancher reiche Mann fiel darauf herein; denn der Prospekt für die Gründung schilderte den zu erwartenden Ge winn in den glänzendsten Farben. Lacks wurde zur Zurück- vrahtderichte des „Freiberger Anzeiger". Prag, 22. Juni. Die Ankunft der polnische« Ausftellungsgäste gab dem am Bahnhofe ange- sammelten Pöbel abermals Anlatz zu antideutsche» Demonstrationen. Als die Menge an dem deutschen Kastno vorbeizog, vor welchem die Polizei ein dichtes Spalier bildete, gab der Pöbel seinen Gesühlen durch höhnendes Gejohle und Gebrülle Ausdruck. Pest, 22. Juni. Einer Meldung deS Pestt Naplo aus Botonha zusolge versuchten dort mehrere durch sozialistische Arbeiter aufgereizte Feldarbeiter das Stadthaus zu stürmen. Die Gensdarmerie gebrauchte die Feuerwaffe, wobei t Personen getödtet, ein Mann tödtltch, siebe» andere leicht verwundet wurden. Basel, 22. Juni. Gestern Abend fand im hiesigen Münster die osstzielle Todtenfeier für die Opfer des Eisenbahnunglückes in Gegenwart der deutschen, französischen, belgischen und ameri kanischen Konsuln unter Mitwirkung der ersten musikalische» Gesellschaften Basels statt, «ach der Feier begaben sich die Mitglieder der Regie rung, sowie des BureauS deS Grotzen RatHS und die Konsuln in das Regierungsgeväude, wo der Regierungspräsident Allen für ihre Dheilnahme dankte. Paris, 22. Juni. „TiSele" veröffentlicht fol- gende, offenbar offiziöse Rote: „Angesichts der Thatsache, datz mehrere Blätter fortfahren, bezüg lich des Dreibundes phantastische Meldungen zu veröffentlichen, hallen wir es für unsere Pflicht, nochmals zu erklären, datz seitens Frankreichs der russischen Regierung keinerlei ttllianzvor- schläge, weder direkt, noch indirekt, gemacht wor den sind. Roch viel weniger ist dies während der letzten drei Monate geschehen. Frankreich ver folgt Rutzland gegenüber parallel lausende, un abhängige, obwohl freundschastliche Politik. Es existirt keine Allianz, sondern lediglich ein Sich- verstänvigen." Diflis, 22. Juni. Unweit Saljan überfiel eine Bande von l7 Räubern den Postwagen mit zwei Passagieren, tödtete dieselben, verwundete den Postillon und plünderte die Nachbardörser. Eine Eskadron Kosaken wurde gegen die Räuber entsandt. wcrbsunjäyigkeit durch cinc Vcisickcravg vvr Sorgen zu schützen, cnl- zichcn ru wollen Es können auch b.i anderen Gelegenheiten ans der Reise UnglücksMc passiren, die Denj nigcn, der gerade von denselben ereilt wird, mit weniger empfindlich nassen. Lie Prämien, welche die Unsall Versicherungs-Gesellschaften sür derartige Versicherungen vor langen, sind äußerst geringe. Wir haben kürzlich ans die in Dresden dvmizßncndc „Urania", Akiieng sellschast sür Krankrn-, Uniall- und Lc.cnsvcisichcrung ausmcrksam gemacht, welche derartige Versicherungen aus die Dauer einer Reise abschließt Für Diejenigen, welche sich während ihrcs Auscnlhaltcs in drr S mmcrjrischc selbst kcincn bcson- deren Gefahren anssetze», ist noch hinzuzusügen, daß die Gcscllschr.st auch sür die Rcijen allein, d. h. sür die Benutzung der üblichen Trans portmittel, wie Eisenbahncn, Schi e, Wegen re, Versicherung!» zu den billigsten Prämien abschließt. Dabei Hal Derjenige, welcher cinc solche Versicherung beai nagen will, nur einen kurzen Schein auszu fertigen und ist dann von dem Moment an, wo er den Konpon zu eines großen Rufes erfreute, zu sich ins Palais kommen ließ. „Spassowitsch", sagte der Zar, „Sie werden die Vertheidigung übernehmen, ich befehle es Ihnen ... ich bitte Sie darum. Was fürchten Sie denn? Sie stehen unter meinem persön lichen Schutz!" „Majestät", antwortete Spassowitsch ruhig, „ich fürchle nicht sür mich. Lassen Sie mich zuvor mit dem .ck Gefangenen sprechen. ES steht dann bei Ihnen, mir das Am»,» .,-^cn oaa ... m.ua »ou ocm au, wo cc ccu acoupou ,u.zu Übertragen oder zn ersparen." DerZarstu^ I duscm Schein nebst dcr Prämie zur Post gcgcbcn hat, versichert. Ec l Augenblick. Tann sagte er: „Nun gut. Hier haben Lie O.d^
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