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Chemnitzer Anzeiger und Stadtbote : 18.10.1883
- Erscheinungsdatum
- 1883-10-18
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512382794-188310187
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512382794-18831018
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512382794-18831018
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Chemnitzer Anzeiger und Stadtbote
-
Jahr
1883
-
Monat
1883-10
- Tag 1883-10-18
-
Monat
1883-10
-
Jahr
1883
- Titel
- Chemnitzer Anzeiger und Stadtbote : 18.10.1883
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E Edemattzer U«zetg-r und Stadtdvte. Nr. 78. Donnerstag, den 18. Oetvber. Seite 3. erkannte 3moaatliche Gesängnißstrafe wurde heute auf 4 Monate Gefäng- niß erhöht, eS wird ihm aber auf diese Strafe diejenige Strafzeit in Anrechnung gebracht, welche er bereits seit dem 19. Septbr. verbüßt hat- Stadttheater. Oper. Dienstag, den 16. Octbr.: „Alessandro Stradella." Als neunte Opernvorstellung und als neuntes Opernwerk der Saison wurde Flotow's „Stradella" inscenirt- Der leider sehr schwache Besuch des Hause» zu dieser Aufführung dürfte zumeist durch da« an diesem Abende im Casinosaal stattfindende Wilhelms- Concert verschuldet worden sein Seit Kreutzer und Lortzing hat die komische und lyrische Oper in Deutsch land nur wenig hervorragende Tondichter aufzuweisen. Unter ihren Nach folgern wird Flotow als der Hauptvertreter dieser Richtung anerkannt und geschätzt. Wie seine Oper „Martha" zeichnet sich auch die zuvor von ihm componirte „Alessandro Stradella" durch gefällige und anziehende Musik, durch gute melodische Erfindung, sowie durch anmuthige Form und pikante Jnstrumentirung aus Das Sujet der Oper, bearbeitet von W- Friedrich, basirt ans historischem Grunde. Alessandro Stradella, der auch der „musikalische Johannes" genannt wurde, war ein bedeutender Componist und Sänger der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts. Er ist 1645 in Neapel geboren und wurde im Jahre 1681 in Genua, sammt seiner Frau, meuchlings ermordet, nachdem der schon früher bei seiner Anwesenheit in Rom beschlossene Mord des Sängers durch die dazu gedungenen Banditen selbst an diesen verrathen und er schleunigst nebst seiner von ihm entführten jungen Frau von diesem Ort geflohen war. Dies Ereigniß und die näheren Umstände desselben sind durch einen Zeitg-noffen Stradella's, vr. Bourdelet, in dessen handschriftlichen Memoiren ausgezeichnet und der Neffe des Letzteren, Bonnet, hat diese Be gebenheit darnach seiner „Musikgeschichte" einvcrleibt. Bourdelet nennt aber den Sänger nicht Stradella, sondern Stradel Der Dichter W Friedrich hat diesen Stoff zu einer Verherrlichung der „Macht des Gesanges" geformt. Die Gesammtaufführung ging glatt, die Jnscenirung gab abermals Zengniß, daß die neue Direktion über einen reichhaltigen und schönen „Fundus" verfügt. Besondere Schwierigkeiten für die Aufführung bietet diese Oper nicht, sie zählt gleich wie „das Nachtlager" zu den sogenannten „Salonopern". Als Titelheld trat Herr Kellerer auf. Diesen Sänger hat die Natur mit einer wohltönenden und biegsamen Stimme beschenkt, obgleich derselbe aber zuweilen mit merklicher Anstrengung singt, so ist er doch für nicht zu große und für lyrische Gesangsparthien eine gute Aquisition. Das Streben dieses Sängers nach Charakteristik des Vortrags verdient Anerkennung. Für die Stradclla-Parthie, welche theilweise dramatischen Aufschwung und Vollkraft der Stimme verlangt, erschien sein Ton zuweilen etwas zu klein, es machte sich dies besonders in den Ensemblesätzen bemerkbar. „Leonore" gab Frl. Kempner und bekundete auch in dieser Rolle künstlerischen Sinn und regen Eifer. Die Stimme klang in dieser Aufführung Öfter wie in inniger Freude aufjauchzend, namentlich bei den Worten: „So ist denn erreicht, das lang ersehnte Ziel." Die Reinheit der Intonation ver dient Anerkennung. In den Beifall, welchen ihr die Arie des 2. Acts ein trug, stimme» wir gern mit ein. Die Banditen „Malvolio" und „Barbarino" fanden durch die Herren Heck und Müller wirksame Vertretung. Herrn Müller geben wir jedoch zu bedenken, daß ein so forcirtes Hervordrängen einer Stimme in den Eu- semblesätzen, wie es gestern durch ihn geschah, durchaus unzulässig ist. „Man merkt eben die Absicht und wird verstimmt " Herr Schtveckendiek griff als „Bassi" in den Ensemblesätzen gleichfalls mit Sicherheit ein. Der Masken- und der Glockenchor gingen entsprechend, da» Orchester spielte wacker. l. Wilhelmj - Concert. Auf einer umfangreicheren Concerttour begriffen, hat einer der Heiden ersten deutschen Geigenfürsten nun auch bei uns Einkehr ge lhalten und die zahlreichen Verehrer» welche er sich schon im Vorjahre hier geschaffen, durch neue und zum Theil auch wohl noch schwerer wiegende Beweise seiner hohen Künstler- und Meisterschaft enthusiasmirt. Als im Vorjahre Wilhelmj concertirte und als Hauptnummer Has Bruch'sche II. Violinconcert bot, war kurz zuvor Sarasate hier «gewesen und hatte sich mit dem verlockenden Sirenengesang seines von südlicher Wärme und Leidenschaft durchlohten Spieles die Herzen der hiesigen Kunstfreunde im Sturme erobert. Der deutsche Geiger mit seinem gigantischen Ton und der unnahbaren Größe seiner Auffassung tvar damals Manchen unverständlich geblieben. Diesmal ist aber Ivohl dem gesammten Zuhörerkreis ausnahmslos klar geworden, über welch rührende Innigkeit und hinreißende Gemüthswärme im Spiel auch der Mann gebietet, welchen man sich verschiedenerseits nur aus erhabener Höhe eines musikalischen Herrscherthrones und dabei fern unsren zarteren Regungen und Empfindungen dachte. Diese herzer freuende Gemüthstiefe des Vortrags erfüllte namentlich die Parsi- salparaphrase, eine außerordentlich interessant und congenial gearbeitete fantasieartige Erweiterung des Charfreitagszaubers aus Richard Wagners Parsifal, mit den nämlichen Tacten dieses Werks beginnend, welche auch den Anfang des in den Orchesterconcerten zum Bortrag gelangenden Bruchstückes „Charfreitagszauber" bezeichnen. Man kam bei dem tiefergreifenden Gesänge der Geige unwillkürlich auf den Gedanken, als wolle der verehrte Künstler dem dahinge- schiedenen großen Bayreuther Freunde, dem er im Leben so sehr nahe gestanden, seinen weihevollen Abschiedsgruß nachtönen. Hochinteressante Tonstücke lernten wir in der Italienischen Suite und dem Concertstück „All'Ungherese," beides Compositionen Wilhelmj's, kennen, elftere nach Nicolo Paganini bearbeitet und durchaus von alt- classischem, hohen Geiste durchweht, letztere die Eigenthümjichkeiten -es leidenschaftlichen musikalischen Ungarthums zum charakteristischen Ausdruck bringend jedoch nicht in solch greller unvermittelter Weise Wie wir dies bei manchen neueren in dieses Fach schlagenden Musik stücken finden. Unbeschreiblich zauberisch und lieblich wirkt das Keine volksliedartige Mittelsähchen, besonders natürlich, wenn ein Wilhelmj spielt. Wilhelmj's Tonschöpfungen bilden eine höchst werthvolle Be reicherung der Violinliteratur, wenn es selbstverständlich auch wenig genug Violinisten geben wird, die sich an solch ausgesuchte Schwierig keiten mit Erfolg wagen dürfen. Rauschender Applaus und wieder holte Hervorrufe feierten den illustren Gast, der übrigens so liebens würdig war, mit einer Zugabe zu danken Einen tüchtigen, schmiegsamen und discrcten Begleiter fand Wilhelmj in dem Pianisten, Herrn Rudolph Niemann. Derselbe bot außerdem von Solopiecen für Clavier: Gavotte und Concertwalzer eigner Composition, von «obler und ansehnlicher musikalischer Schaffenskraft zeugend, sowie Sonate op. 27 Om mnil von Beethoven Variationen L ciur von Händel und Impromptu von Chopin. Wir bewunderten an Herrn Niemann immense technische Fertigkeiten und guten Geschmack in der Vortragsweise, wenn wir auch uns hie und da, besonders in Beethoven's Sonate etwas vertiefter«: Auffassung und dynamisch weniger hervor tretende Behandlung der Begleitungsfiguren gewünscht hätten. Herr Niemann fand beste Aufnahme und wurde hervorgerufen. Der be nutzte Seitz'sche Flügel erwies sich als ein klangschönes und klang kräftiges Instrument; inwieweit er unter den Händen eines anderen Pianisten eines noch sympathischeren, gesangreicheren Tones in den Mittellagen fähig gewesen wäre, vermögen wir natürlich nicht zu beuriheilcn. —ci>'. Vermischtes. — Sollte man's glauben! Ein Bäuerlein in der Nähe von Günzenhausen brannte Abends große Strohbündel in seinem Stalle an, um die an der Decke sitzenden Fliegen und Stechmücken, die sein Vieh arg Plagten, zu tödten. Die Fliegen verbrannten, aber auch der Stall sammt Nebengebäuden, die sehr schlecht versichert waren, und obendrein ist es sehr fraglich, ob die Versicherung den Schaden vergütet und nicht auf Brandstiftung klagt. — Eine fast unglaubliche Büberei ist am vergangenen Sonntag Abend in der Gemeinde Stückheim bei Einbeck verübt worden. Dort war die Einführung des neu erwählten Pastor Harms erfolgt und hatte sich daran eine größere Festlichkeit geknüpft. Diese war kaum zu Ende, als ein gewaltiger Knall das Pfarrhaus erschütterte und letztere» gleich in Flammen stand; die Angehörigen des Pastors waren bei der ungeheuer raschen Ausbreitung des Feuer» kaum im Stande, das nackte Leben zu retten. Nun fand sich auch, daß die Schläuche der Spritzen durchschnitten waren, um das Löschwerk zu hindern. Kaum hatte aber der Pastor ein neues Unterkommen ge funden, so brannte auch dieses Haus ab. Da» Bubenstück wird Mitgliedern der bei der Pfarrwahl in der Minderheit Gebliebenen zugescbrieben. Es herrscht im Orte große Aufregung. Eine um fassende Untersuchung ist eingeleitet. Industrielles. Dampf- und Spinnereimaschin en-Fabrik (Wiede). Die am Montag hier unter Vorsitz des Herrn Bankier Menz aus Dresden statt- gefundene diesjährige Generalversammlung, welcher 12 Aktionäre in Ver tretung von 2074 Stimmen beiwohnren, erledigte glatt die wenigen Punkte der Tagesordnung. Die auf 4 Proc. festgesetzte Dividende gelangt sofort bei den Herren Menz, Pekrun u. Co in Dresden zur Auszahlung. In den Aufsichtsrath wurde das ausscheidende Mitglied, Herr Stadtrath Vopel- Chemnitz, wiedergewählt. Sächsische Stickmaschinenfabrik zu Kappel. Der Geschäfts bericht pro 1882—83 bezeichnet das Ergebniß des abgelaufenen Betriebsjahres als das bei Weitem beste der letzten zehn Jahre. Der Begehr nach Stick maschinen steigerte sich bis Monat Februar d I. zu solcher Höhe, daß man trotz größter Anstrengungen, trotz bestmöglichster Ausnützung aller Räume und Betriebsmittel drei bis vier Monate Lieferzeit beanspruchen mutite Die Gesammtlieferung an Stickmaschinen nebst Zubehör Pro Geschäftsjahr 1882 bis 1883 betrug 665 Stück. Der Werkzeugmaschinenbau zeigt hingegen eine Umsatzverminderung, wobei jedoch die nöthig gewesene Herstellung vieler Werkzeugmaschinen rc. für den eigene» Bedarf zu berücksichtigen ist. Im Strickmaschinenbau wurden nur evcnt. von früherer Kundschaft eingehende Aufträge essektuirt nnd zeigt derselbe in Folge besten abermals Abnahme. Der Umsatz beträgt in Stickmaschinen nebst Zubehör 1,769,927 Mark (1,099,408 Mark mehr als im Vorjahr); Werkzeugmaschinen, Dampfmaschinen rc. 263,854 Mark (55,943 Mark weniger als im Vorjahr); Strickmaschinen 11,439 Mark (9057 Mark weniger als im Vorjahr); div Maschinentheilen 29,400 Mark (3144 Mark mehr als im Vorjahr). Es ergiebt dies einen Gesammtumsah von 2,074,620 Mark (1,037,55l Mark mehr als im Vorjahr) mit einem Geschäftsaewinn von 299,439 Mark, welcher nach Abzug der üb lichen reichlich bemessenen Abschreibungen im Betrage von 47,809 Mark, ferner Ueberweisnna von 80,000 Mark an den Reservefond noch die Ver- theilung einer Dividende von 10 Proc. oder 30 Mark pro Actie gestattet. Die am 1. d. M vorhandenen Aufträge beliefen sich aus ca 190,000 Mark (380,000 Mark weniger als im Vorjahre) und der Gesammtumsatz während der ersten zwei Monate des laufenden Geschäftsjahres rund 348,000 Mark gegen rund 305,000 Mark im gleichen Zeitraum des vorigen Jahres. Neue Aufträge auf Stickmaschinen gingen in den letzten Monaten seltener ein, doch macht sich neuerdings wieder regere Nachfrage bemerkbar. Immerhin dürfte auck- vom laufenden Geschäftsjahre wiederum ein zufriedenstellendes Ergeb niß zu erwarten sein Sächsische Kammgarnspinnerei zu Harthau (Solbrig). Ge schäftsbericht pro 1882 - 83. Diejenigen günstigen Resultate, die im vor- lährigen Berichte für das letztverflossene Geschäftsjahr in Aussicht gestellt wurden, können heute von der Direktion mit Zahlen bewiesen werden. Es hätte dies in noch erhöhten»« Umfange geschehen können, wenn nicht in den letzten Monaten des zurückgelegten Geschäftsjahres mit einem schleppenden Geschäftsgang ein wesentlicher Rückgang in den Garnpreisen eingetreten wäre, der sich leider auch auf das neubegonnene Geschäftsjahr übertrug und eine immer intensivere Gestalt annimmt. Der Gesammtversandt an Garn, Kämm lingen, kurzen Wollen, Abgängen rc. betrug M. 4,083,586 gegen M. 3,767,804 1881—82. Am Schluffe des Geschäftsjahres hatte man einen Bestand an Aufträgen von ca. 93,500 Kilo, ein Beweis für die Zurückhaltung, mit wel cher die Abnehmer in ihren Operationen zu Werke gingen; die heute vor liegenden Ordres beziffern sich auf ca. 149,000 Kilo, mit denen die Spinnerei bis nahezu Ende Dezember beschäftigt ist- Einschließlich des vom voraus gegangenen Jahre verbliebenen Saldo von M. 2440 beläuft sich der Brutto gewinn aus M. 249,646. Hiervon werden M. 154,053.90 für Abschreibungen auf Grundstücke rc., sowie M. 2250 für eine an den vormal. Direktor kon traktlich zu vergütende .Gratifikation abgesetzt. Der verbleibende Betrag von M- 93,342 bleibt zur Verfügung der Generalversammlung Dem Grund sätze folgend, vor allen Dingen eine gehörige Konsolidation der Gesellschaft durchzuführen, statt vorübergehend einmal eine höhere Dividende zu ver theilen, ist das Erträgniß des letzten günstigen Jahres zu reichliche» Rück stellungen verwendet worden. Die zur Dertheilung festgesetzte Dividende beträgt 4'/, Procent. Verantwortlicher Redacteur: Franz Götze in Chemnitz. (Eingesandt.) Ein „Bravo" dem Verfasser des Eingesandt in vorletzter Num mer dieses Blattes, betr. die Beschäftigung der Kinder in einzelnen Schulen. Dem Einsender dieses scheint es selbst, daß es verfehlt sei, namentlich die Mädchen mit solchem Memorirstoff zu plagen, anstatt sie mehr fürs praktische Leben vorzubereiten. Ueberhaupt will es aber dem Einsender bedünken, als ob man auch auf den höheren Schulanstalten den Völkem des Alterthums noch allzuviel Aufmerk samkeit widme. Wahr ist's ja, die alten Griechen und Römer stehen auf mancherlei Culturgebieten noch heute als unsere Lehrer und in einzelnen Fällen sogar unerreicht da, allein ihre Bedeutung für unsre Zeit ist nicht mehr diejenige, welche sie für das Mittelalter war. Und für das Mittelalter war cs daher selbstredend, daß man den alten Völkern das weiteste Maß der Aufmerksamkeit entgegenbrachte. Wenn aber unsre Hochschulen dies heute noch thun, so muß dies auf Kosten der Aufmerksamkeit geschehen, welche man den Culturfortschritten seit den Tagen des Mittelalters von rechtswegen zuzuwenden hat. Daher kommts wohl, daß man oft in studirten Kreisen der weitesten Kenntniß „der Alten", doch nur einem geringen Verständniß der Neuzeit und ihrer Anforderungen für's practische Leben begegnet. Wie singt doch der Dichter: Schön ist das Griechen- und Götterthum, Doch macht uns nicht selig sein Glaube; Hoch tönet der Helden und Weisen Ruhm, Doch hebt er kein Herz aus dem Staube. Schön war das wohl Alles, und schöner noch Ward es auch geträumt und gedichtet, -> i Nun aber hebt heute die Blicke doch, Ob all diese Schönheit vernichtet? O, die Welt ist nicht leer und die Zeit ist nicht klein, Ihr müßt nur ihr Walten verstehen, Schaut frisch nur und frei in das Leben hinein Und laßt, was vergangen, vergehen. So lasset die träumende Sehnsucht ruh'n Nach schönen, verschollenen Zeiten! Es gilt jetzt zu streben mit tüchtigem Thun Nach schöneren Wirklichkeiten! Wenn die oben ausgesprochene Ansicht eines Laien, welche in den angeführten Worten des Dichters ein Echo findet, durchaus Falsches enthalten sollte, so möge man's von berufener Seite gefälligst widerlegen. Neurungsthümler. Familiennachrichten aus Chemnitz und Umgegend. Geboren: Herrn Paul Strehle ein Mädchen. Herrn Theodor Timaeus in Dresden ein Knabe. Die Verlobung von Fräulein Angeline Bräuer mit Herrn Emil Scheidecker ist aufgehoben worden durch Herrn C. K. Bräuer in Herold. Vermählt: Herr Walther Schier, Rathsförster in Chemnitz mit Frl. AgneS Grabowsky in Schönfels bei Zwickau. — Herr Franz Ufert hier mit Frl. Lina Schubert in Berlin. — Herr Paul Wechsler mit Frl. Anna Reußner hier. Herr Emil Tetzner in Eppendorf i. S. mit Frl. Anna Uhlig in Leubsdorf. Gestorben: Herrn Bernhard Schilling'» Sohn, Arthur (9 M.)> Frau Anna verw. Jokusch, geb Etzoldt. Frau Ernestine Eberth, geb. Spitzner. Frau Anna Haselhuhn, geb. Tittrich in Waldheim. Frau Johanne Christiane Porstmann, geb. Schubert in Mendorf. Frau Marie Clara Hecht, geb. Prüfer (3l Jahre). Vereins-Anzeiger. Sitt'scher Cüorgesangverei» Donnerstag den 18. d- M- Familienabend im Saale des Bereinshauses. Gäste, durch Mitglieder eingeführt sind willkommen. Acrztl Vcz.-Vrrein im Med.-Bezirk Chemnitz. Freitag den 19. Octbr. Abends 6>. Uhr Versammlung in der Bahnhofsrestauration. Tage», ordnung: Geschäftliches Zwei Verordnungen des Land.-Med-Colle giums Schlachthof. Krankenkassengesetz. Um 8 Uhr gemeinsames Abendessen, Couvert 3 Mark. Israelitische Religioiisgeineinde. Mittwoch den 17 Oktober Abend» 8 Uhr außerordentliche Generalversammlung im Saale des Viktoria- Hotels. Tagesordnung: 1- Wahl des Predigers; 2. Antrag des Vorstandes auf Erneuerung deS Lontraktes mit dem Cantor der Gemeinde. Chemiituer Gnstwirth-Vcrciii. Donnerstag bei College Oehmichen, Lutz. Johannisstraße. Französischer Sprachverein. Heute Mittwoch Versammlung. Stiftungsfest betreffend Ast. Heute Mittwoch Generalversammlung, zahlreiches Erscheinen nöthig. Ressource. Heutiges Erscheinen aller Mitglieder erwünscht. v indtverkervcrcin. Heute Mittwoch Abend 8 Uhr Comiteesitzung. Landwirthschastlicher Verein zu Chemnitz Donnerstag, den 18. Oktober, Abends 6 Uhr Sitzung in Lohse's Gasthaus in Altchemnitz. Aus stellung von Kraut- und Rübenschneidemaschinen. Fachschule der Weberin»»»,,. Heute Mittwoch Abends 8 Uhr Sitzung. Allgemeine Kricgcrvcreinignna. Heute Mittwoch Borstandssttzung Frei tag, den 19. Oktober, Generalversammlung im „Deutschen Krug". Dienstag, den 23. October, Ball im großen Saale der Linde Turnverein Glösa. Donnerstag Abend Ucbung im Gasthaus Blankenau. Vergnügungs-Anzeiger. Mittwoch, den 17. und Donnerstag, den 18. October. Mosella. Täglich Künstler-Vorstellung. Bellevue, ff. Hofer Bayrisch, feines Feldschlößchen-Lagerbier. Casä Weidtman» Holzmarkt 9. Prachtvolle neudecorirte Lokalitäten. Cckart'S Restaurant, Logenstr- 2. Mittwoch Kaffeeschmaus. Forkel's Restaurant, inn. Rochlitzerstr 33. Mittwoch Schlachtfest. Gasthaus Siegmar. Donnerstag Concert und Ball von der Capelle de» 104. Inf.-Reg. Gasthaus Scheibe. Mittwoch Schlachtfest. Donnerstag und Freitag Borkirmeß. Gasthaus Reichenbrand. Mittwoch Kirmeß-Concert und Ball vom Chem nitzer Stadtmusikchor. Gasthaus Schlotzchemnitz. Mittwoch «Schlachtfest. Httbert'S Restaurant, Zöllnerstr. 3. Mittwoch Schlachtfest. Restaurant z. gold'ncn Fässel. Donnerstag Schlachtfest. Früh Wellfleisch, Abends frische Wurst. Restaurant Sachsc's Ruhe. Donnerstag frischgeb. Käsekeulchen, ff. Pilsner, Tucher'sches Bayrisch nnd Schloßlager. Rndolpy'S Gasthaus, Kasernenstr. 3. Donnerstag Kaffeeschmaus. Staake'S Gasthaus Einsiedel. Mittwoch großes Gesangs-Concert von dem Männerquartett aus Dresden. Schtveizerhano Stegmar. Mittwoch Abend Kirmeßschmaus. Taubcnfchlag, Hospitalgasse- Mittwoch Pökelschweinsknöchel mit Klößen ff. Bayrisch, Schlotzlagerbier- Ende September erschien: Chemnitz vom Schloßwald aus. — Hauptmarkt und Neumarkt. — Central-Bahnhof. — Postplatz. — Justizpalast. — Aufgang zu» Justizpalast. — Kaßbergbriicke und Gymnasium. — Jacobikirche. — Stadttheater. — Kriegerdenkmal. — Becker-Denkmal und Börse. — SchiUerplatz und Actienspinnerci. — Schloß-Chemnitz vom Schloß teich aus. — Schloßkirche. — Schloßhof. — Schloßgarten. VO SS vii». Nach der Natur gezeichnet vom Landschafts- und Theatermaler tttltt H»«III»8VLelL in Chemnitz. — Photographischer Lichtdruck von Richard «schätz i» Chemnitz. Bis 31. October gilt noch der ermäßigt« 8lid8eriptioii8pr6i8 ä. 3 Hark und sind Exemplare zu entnehmen in den hiesigen Auch- und Kunsthandlungen, sowie in der Verlags-Expedition Theaterstraße Ä8 (ehemal. Bezirksgericht — gegenüber dem Casino) Gothaer Lcbensversicherungsbank. Am 1. Octbr. 1883 Versichert 61,640 Pers. mit 435,350,000 Mk. „ Bankfonds 112,660,000 „ Versicherungssumme ausgezahlt seit Beginn . 145,220,000 » Dividende 1883 für 1878: 43°/°, 1884 für 1879 : 44«'°. Die Frist zur Erklärung des Beitrittes zu dem „gemischten^ System der Ueberschußvertheilung läuft mit dem 31. October ab. Es mögen bis dahin'gefälligst alle diejenigen Banktheilhaber, welche für ihre Versicherungen dieses System zu wählen gesonnen sind, die bezüglichen Erklärungen an zuständiger Stelle abgeben. Bertttler für Chemnitz-. B. Wittcke Mein Contor und meine Wohnung be finden sich von heute ab Theaterstratze Ahd, 1. Etage, gegenüber der Kaßberg-Auffahrt. O« ii. Die Ztrohhut-Fabrik " von LI. »oM," empfiehlt sein Lager in zx«r»»1rten und V«,»,enl»ii4v»», sowie sämmtliche I^,,1«»rtl»4«»n. Meine Wohnung befindet sich nicht mehr Ecke der Limbacherstraße sondern Salzttraste No. 8. AI«, »« A»UII«n, Hebamme. 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