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Chemnitzer Anzeiger und Stadtbote : 04.12.1884
- Erscheinungsdatum
- 1884-12-04
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512382794-188412042
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512382794-18841204
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512382794-18841204
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Chemnitzer Anzeiger und Stadtbote
-
Jahr
1884
-
Monat
1884-12
- Tag 1884-12-04
-
Monat
1884-12
-
Jahr
1884
- Titel
- Chemnitzer Anzeiger und Stadtbote : 04.12.1884
- Autor
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Nr. 284. - 4. Jahrgang. A», unö Stadtbole. ^ Donnerstag. 4 Dezember 1884. Unparteiisches Tageblatt für Chemnitz und Umgegend besonders für die Bororte: Altchemnih, Altendorf, Bernsdorf, Borna, Ebersdors, Furth, Gablenz, Glösa, Helbersdorf, Hilbersdorf, Kappel, Neustadt, Schönm. Die Abonnenten erhalte« mit de« Anzeiger allwöchentlich 3 Unterhaltungs-Blätter, Abonuemeutsbeftelluuge«, vierteljährl. IVO Pf. (Zutt. 40 Pf.), monatl. 50 Pf. (Zutr. 1b Pf.), nehmen an die BerlagSexpeditwn und Ausgabestellen in Chemnitz und obige» Bororre«. Außerhalb dieser OAe lau« der Anzeiger nnr bei den Postanstalten — PoftzeituugS-Liste 7. Nachtrag Nr. 1059 — bestrllt Verden. In Oesterreich-Ungam ist der Chemnitzer Anzeiger zum Abounementspreise von vierteljährlich 1 Dulden 41 Kr., monatlich 47 Kr. (exkl. Agiozuschlag) durch die Postanstalteu zu beziehen. Berlags-Expedition: Vt-xauder «jede, Buchdruckerei, Lhemnitz, Theaterstraße 48 (ehemalige- Bezirksgericht, gegenüber dem Kasi«»). Anzeiger.Bilderbuch. Jnf-rtionspr-t»r dt. schmal» (Ispaltig.) KorpuSzeile oder der« Ra«» 1b Pfennig,. — — Unter Eingesandt pro Zeile 3V Pfennig«. — Anf groß« Annoncen und «ederholnngrn Rabat». — Annonce»-Annahme für di« nächst« Nnnnner bi» Mittag. — Ausgabe jeden Wochentag Nachmittag. Annoueenbestellungen von auswärt» wolle mau den JnsertiouSbetrag stet» beifügen (kleinere Betrüg« in Briefmarken) je 8 Silben der gewöhnlichen Korpusschrift bilden eine Zeile und kosten 1b Pfennige. Nachdem der Gemeindevorstand Herr Gustav Adolf Otto zu Rittelbach als Standesbeamter und der dasige Gemeinde-Aelteste Herr Karl Gottlob Müller alS Stellvertreter des Standesbeamten für den Standesamtsbezirk Mittelbach in Pflicht genommen worden find, so wird dies andurch zur öffentlich n Kenntniß gebracht. Chemnitz, den l. Dezember 1884. Die Königliche Amt-Hauptmannschaft. Schwedin. Q. 2l. öffentliche Sitzung der Stadtverordneten. Chemnitz, am 4. Dezember 1884 Abend- » Uhr. Tagesordnung: 1. Geschäftliche Mittheilungeu. 2. Bericht des Finanz ausschusses über den Rathsbeschluß, die letzte Baustelle am Georgplatz an skageschrorrik. 4. Dezember. 1354. Bernichtung der venetianischen Flotte. 1419. Ziska erstürmt Prag. 1579. Die Spanier plündern Antwerpen. 1847. Mendelssohn-Bartholdy f. 18SO. Gustav Schwab f. 18S0. Lincoln Präsident f. pr. sUMeter zu verkaufen 3. Berichte de- Kon- >» Ges,' ' ' " " ' Herrn Schütze für >8 M. , ^ trolauSschuffe» über: a. da- Gesuch de- Expedienten Karl Süß au- Pröhl in Böhmen; d. da- Gesuch deS Schlaffer- Ludw. Heinr. Knobloch au- Zwickau in Böhmen um Aufnahme in den sächsischen StaatS-Unterthanen-Berband; o. die Rechnung des Stadttheaters aus da- Jahr 1883; ä. die Rechnung des KinderversorghauseS auf da- Jahr 1883; s. die Rechnung des Stadtkranken- hauses auf da- Jahr 1883; k. die Rechnung der Wasserleitung 1883; u. die Rechnung der allgemeinen Gemeindeverwaltung aus da- Jahr 1883. 4. Berichte de- Berfaffung-au-schuffeS über; b. die revidirte Schulordnung; d. den RathSbeschluß, die Unterstützung Durchreisender betr.; o. die vom Rathe beschlossene» Abänderungen de- DroschlenregulativS. Dar Stadtverordneten-Borsteher Recht-anwalt vr. Enzmann Konkursverfahren- In dem Konkursverfahren über da- nachgelassene Vermögen de» verstor benen Wilhelm Hugo Schmidt, gewesenen Inhabers der Firma Hugo Schmidt» Mineralwafferfabrik in Chemnitz, ist zur Abnahme der Schlußrechnung de» Verwalters und zur Erhebung von Einwendungen -egen da- Schlußverzetch- Verwalters und zur Erhebung von Einwendungen gegen niß der bei der Bertheilung zu berücksichtigenden Forderungen der termin auf den 27. Dezember 1884, Vormittag» 19 Uhr vor dem Königlichen Amtsgerichte Hierselbst bestimmt. Chemnitz, den 2. Dezember 1884. Schulze, Gerichtsschreiber deS Königlichen Amtsgericht«. Telegramme -es Chemnitzer Vrrzeigers. Vom 2. Dezember. Berlin. Da» Nettesten - Kollegium der Berliner Kaufmann schaft unterzog den Antrag Wedell-Malchow'S auf Abänderung deS ReichsstemPelgesetzeS einer vorläufigen Erörterung und verwies den selben an eine Kommission. Wien Der Präsident deS deutschen Katholikentage», Fürst Löweustein, stellte 150,060 M. zur Gründung einer katholischen Uni> Versität in Salzburg zur Verfügung. Wien. Aus russischen Quellen fließende Meldungen entwerfen ziemlich alarmirende Schilderungen von angeblichen Verfolgungen der Bulgaren Mazedoniens durch die Muhamedaner. Hier liegen keiner lei Bestätigungen dieser düsteren Schilderungen vor. Die „Polit. Korr.", welche solch einen Bericht aus Petersburg publizirt, macht verwah rende Bemerkungen dazu. Paris. Die Kammer zieht dar Amendement PerraS, wonach da» Gesetz gegen die Aemterhäufung der Deputirten auf die Sena toren auSzudehneu sei, trotz Waldeck'S Abrathen mit 372 gegen 13) Stimmen in Betracht. Fivquet vertheidigte ein Amendement betreffend die Einführung des direkten allgemeinen Stimmrechts für den Senat. Paris. In der heutigen Sitzung der Tarifkommisfion legte der Minister deS Ackerbaues di« Gründe der Erhöhung der Getreidezölle auf Francs 2 60 dar und erklärte, das sei das annehmbarste Ma^mum. Die Regierung beabsichtige keine weitere Erhöhung, sondern eine Verringerung oder die Abschaffung, sobald es die Umstände erlauben. London. Aus Haiphong wird der „Times" gemeldet: In dem Gefechle vom 20. Oktober wurden 3 französische Kanonenboote von den Chinesen überrascht und ein Boot gerieth auf den Grund. Schließlich wurden die Franzosen durch das Hauptkorps der Truppen von Bacntnh entdeckt. Die Kämpfe dauerten 12 Tage und die Chinesen wurden allmählig bis Langkep zurtickgetueben, wo sie einen verzweifelten Widerstand leisteten, da mittlerweile Verstärkungen an gekommen waren. Dennoch wurden sie bis Chu, nördlich von Phumoe, zurückgetrieben. Die Franzosen hatten einen Verlust von 60 Tobten nnd 150 Verwundete, die Chinesen 600 Tobte. London. AuS Kairo wird gemeldet, daß der Gerichtshof ir Betreff der Suspension des Amortisationsfonds, gegen die Regierung entschieden hat; da» Gericht erklärt, daß die Minister und Eisen- bahudirektoren verantwortlich find für die Summen, welche sie der Regierung überliefert haben. Nach dem „W. T. B." erklärt der Gerichtshof ferner, daß die Handlungsweise der Regierung ungesetzlich war, insofern» als ein internationale» Finanzkomite« allein kompetent gewesen sei, das Liquidationsgesetz abzuändern. In Folge dieses Beschlusses werden alle Beamten, welche Gelder an die Regierung anstatt an die Schuldenkaffe gezahlt haben, dieselben zurückzuerstatten habe». London. Thornton» der englische Botschafter in Petersburg, geht al» Vertreter Großbritanniens nach Konstantinopel, während Morier, der britische Gesandte in Madrid, zum Botschafter in Peters burg ernannt ist. New - Aork. Nach Meldungen aus Mexiko erfolgte die Ueber «ahme der Regierung durch den Präsidenten Diaz in größter Ordnung und Ruhe. (Weitere Telegramme sieh« dritte Seite) eine dreijährige Lehrzeit zurückgelegt haben, auszugeben; 2. selbstständige Arbeit an großjährige Weberinnen nur an sie selbst au»« zugeben; 3. keinen Weber zum Kontraktbruche zu verleiten und keine» Hausweber anzunchmen, der seine übernommene Arbeit nicht vorher ausgeführt hat, Wolittfche Rundschau. Deutsches Reich. Wegen Bildung einer freien wirthschaft- lichen Vereinigung im Reichstage haben kürzlich Vorbesprechungen statt- gesunden, die ein positives Resultat gehabt und denen demnächst die definitive Konstituirung folgen soll. Vielleicht darf man, so wird offiziös geschrieben, den Fraktionsbeschluß deS Zentrums im Sinne einer Erhöhung der Kornzülle als im Zusammenhänge mit diesen Bestrebungen stehend betrachten. Wie es «it diesem angeblichen „FraktionSdeschlufse de» Zentrums" steht, ist indessen noch ungewiß. Nach einer Angabe der „Korr Fortschr.", die für gewöhnlich über di« Vorgänge in der Zentrumsfrsktion nicht schlecht unterrichtet ist, hat man allerdings in der FreitagSsitzung die Frage einer Erhöhung der Getreidezölle erörtert, eine bindende Beschlußfassung aber ver »ieden, weil sich herausstellte, daß die Meinungen durchaus getheilt waren und mindestens ebenso viele Mitglieder gegen eine Erhöhung, wie für «ine solche eintraten. — Der am Montag abgehaltenen Sitzung der Kongo-Kon- l Leberhändler, 1 Spezereihändler, 1 Weinhändler und Konsul ferenz lag die Deklaration „der Handelsfreiheit im Becken des 1 Rheder, 1 B-nkdrrektor, ^ Bankier, 1 ^Spediteur der Nettesten der^ Ittmf- Kongo, seiner Mündungen und benachbarten Länder", wie dieselbe Hatten? und Lisenwerksbesitzer, 4 Bergwerksbesitzer, l Ob^Ber,- und ^üUm- von der Kommission festgestellt worden, zur definitiven Beschlußfassung, direltor, 1 Bergwerksdirektor. 11 Fabrikbesitzer, 5 Fabrikanten, 1 Fabrik- und die SchifffahrtSakte für den Kongo und den Niger, zur Berathung direktor, 2 Ingenieure, 6 Brauereibesttzer, 2 Bildhauer, 1 Maler, 1 Buch- vor. In Bezug auf den ersten Gegenstand trat die Konferenz den druckereibesitz-^^ - - > arbeiter. Endlich ist noch ein Posthalter zu erwähnen. Zur Presse gehören Kommlfsion festgestellten Beschlüssen einstimmig bei, wahrend zg Abgeordnete, nämlich 12 Schriftsteller, 2 Redakteure, 1 Journalist und die SchifffahrtSakte noch den Gegenstand fernerer Kommission«- , Korrektor. Südlich sind 39 Abgeordnete, die sich Rentiert, Privatleute u. berathungen bilden wird. AuS dem Wortlaut der Deklaration ist k. w. nennen oder überhaupt keinen Stand oder keine Thätigkeit angebeu. noch zu entnehmen, daß die Mächte die Freiheit von Eingangs- und — Der „Franks. Ztg." wird auS Crefeld geschrieben: Durchgangszöllen im Kongogebiet vorläufig auf zwanzig Jahre Der Niederreinische Fabrikanten-Verband, dessen Grün- angcnommen haben. — Dem italienischen Vorschläge, den Forschung«- »'"Z Ä» R- reisenden Sammlern und Missionären durch Konferenzbeschluß beson- siuliZ und materMe WMahrlVnd'sein deren Schutz zu Verheißen, wurde vom türkischen Bevollmächtigten gutes Verhältnis zum Arbeitgeber hinzielen, thatkrästig zu unterstützen, hat Widersprochen. — Der englische Bevollmächtigte ersuchte, die Frage sich aufgelöst. Ihm waren 39 Firmen mit einer geschätzten «ebstuhlzahl der Schifffahrt für Kongo und Niger gelreunt zu belachen - Auf Anregung des deutschen Bevollmächtigten beschloß die Konferenz, daß AH M. 5289, der zur Unterstützung der Hülsskaffen der Weber-Innungen. Deutschland als Präsidmlmacht später die Protokolle der Konserenz- sowie für zu gründende Wittwen- und Waisenkassen verstorbener Weber fitzungen veröffentliche. Innungs-Mitglieder dienen sollte, nunmehr aber mit Zustimmung cr.rr ^ ^ königlicher Negierung zu anderweiter Verwendung im Interesse der Weber ^ verschredenen Seiteu, schreibt die „Frkf. Ztg. , hat man zur Bertheilung kommen soll. Die wenigen Mitglieder des Verbandes habe» sich bemüht, erne Beschleunigung der Arbeiten der W ahlprüfungS-_^sich, selbst in dringenden Zeiten bewegter Sammetkonjunktur, ernstlich und Kommission herbeizuführen. Nun liegt vom Vorsitzenden der ehrlich, unter großen persönNchen Opfern bemüht, -die ihnen durch Statut Kommission, de« Abgeordneten Heeremann, ein Antrag vor. Nach °uf-r>-gt°n W demselben soll die WahlprüfungS-Komission auS 7 Mitgliedern »nd' ^ selbstständige Arbeit nur an großiShrige Weber und Weberinnen, welch« 7 Stellvertretern, letztere von derselben Parieirichtung, wie die Mit-! glieder bestehen. Für jede bestritten« Wahl werden auS dem Plenum des Hauses je ein Referent und ein Korreferent ernannt, welche den bei der Wahl nächstbetheiligten Parteien angehören. Diese bereiten da- Material für die Kommission vor und wenn e» in derselben zur „achzukomoien. Ihre Bemühungen sind zunächst daran gescheitert, daß viele Verhandlung gelangt, nehme« sie alS für ihren Spezialfall stimm- Crejeldcr Fabrikanten, namentlich aber diejenigen deS Handelskammerbezirke» berecktiate Mitglieder Tkeil M.-Gladbach, dem Verbände, trotz wiederholter Aufforderung, sich nicht an- Da» „n- geschloffen. Dann aber auch hat die JnnungSbtldung auf Grund des Gesetzes .... erste Berzeichaiß der bei dem Reichstage eiugegaogenen >8. Juli l88l nicht die ruhige Entwicklung genommen, welche sie an« Petitionen umfaßt 12l Nummern. Dieselben werden sämmtttch sänglich zu ne' ' ... - - ^ der Petitionskommissiou übergeben werden. — Im preußischen Kultus-Ministerium soll man sich mit der Ausarbeitung einer kirchenpoljtischen Vorlage beschäftigen, welche dem Landtage alsbald nach seinem Zusammentritt vorgelegt werden soll. Inwieweit diese Nachricht, welche die kampfeslustigen ZenlrumSleute mit besonderem Interesse vernehmen dürsten, sich be stätigen wird, bleibt abzuwarten. — Obgleich die Dampfer-Vorlage bereits im Reichstage berathen wird, ist bis zur Stunde noch nicht ganz klar, wie im BundeSralhe schließlich die Einigung über dieselbe erzielt worden ist. Die würlembergische Regierung erhob nämlich, nach dem „B. T ", einen doppelten Anspruch. Erstlich verlangte sie oder ließ vielmehr als selbstverständlich die Erwartung aussprechen, daß Baiern und Würlemberg dafür, daß sie sich an der Dampferunlerstützung be iheiligten, auch das Recht hätten, ihre überseeischen Sendungen auf den Postdampfern gratis befördert zu sehen. Hiergegen erhob sich kein Widerspruch. Sodann aber verlangte Würlemberg — und diescm Verlangen schloß sich Baiern an — beide Staaten mit Post- reservatlechten müßten auch Theil haben, an den für die Seebe- sörderung außerdeutscher Postsachen zu zahlenden Gebühren "fremder Postverwaltuugen. Gegen dieses Verlangen hat sich indeß Preußen erklärt. Da Baiern und Würlemberg jedoch dabei verharrten, so ist bis jetzt noch unaufgeklärt, wie die Differenzen beglichen worden find. Immerhin wird man die Forderung der beiden letztgenannten Staate» als keine unbillige erachten können — Die Mitglieder des Reichstages, wie sie au» den Neuwahlen hervorgegangen sind, vertheilcn sich nach Stand und Beruf folgendermaßen: Mehr als ei» Drittel sämmtlicher Mandate nehmen die Angehörigen des Grundbesitzes und der Landwirthschaft in allen ihren Zweigen ein: 139 be zeichnen sich als Ritterguts-, Herrschafts-, Fideikommiß-, Majorats-, Guts- uud Hofbesitzer; hierzu treten noch andere den landwirthschastlichen Gewerben Angehörige und 2 Oekonomieräthe. Unter den Rittergutsbesitzern sind 6 zu- gleich Landrätbe, einer zugleich Polizeipräsident, einer General-Landschasts- Dircktor und 4 Bergwerks-, bezw. Fabrikbesitzer. Aus den Beamtenkreisen sind hervorgegangen: 2 Staatsminister a. D., 1 aktiver und 1 inaktiver L-berpräsivent, 2 Regierungspräsidenten, 1 Polizeipräsident (zugleich Ritter gutsbesitzer), 2 Geheime Regierungsräthe, 2 Regierungsräthe, I Landdrost, 2l Landrälhe, 1 Gesandter, 1 Wirklicher Legationsrath, 1 LegationSrath a. D., l Bezirksamts-Affeffor, 1 Oberbergrath, 1 Bau- und Regierungsrath, 1 Baumeister, 1 Hoftiath und 1 Archivar. Den Beamten der Gemeinde verbände und Geuieinden gehören an: 9 Bürgermeister (darunter 2 zugleich Landwirthe), i Stadtdireltor, 4 Senaioren, 1 Stadtralh, ein solcher a. D-, 1 Gemeinderath, 1 Provinziol-LandeSrath, 2 Landschastsräthe, 1 Gemeinde- Vorsteher. Nur 1 aktiver Militär gehört zu den Abgeordneten neben einer großen Anzahl von Offizieren a. D. verschiedenster Grade, die zumeist Grundbesitzer sind Zum Richterstande gehören 29, darunter 8 inaktive; ihnen reihen sich an 3 Staatsanwälte und 29 Rechtsanwälte. Der katholischen Geistlichkeit gehören 16 Mitglieder an, nämlich 6 Stadtpfarrer, 4 Domkapitu lare, je 1 geistlicher Rath, Kanonikus, sürstbischöslicher Stiftsrath, Probst, Erzpriester und Superior; ihnen gegenüber ist nur ein evangelischer Geist licher vorhanden. Bus dem Lehrerstande sind 15 Abgeordnete heroor« gegangen, davon 8 Professoren, 1 Privaldozent, 1 Gymnasialdireltor a. D., 1 Oberlehrer unv l solcher a. D-, 1 Studienlehrer. 1 Rektor und 1 Lehrer. Hieran reihen sich 5 praktische Aerzte und 1 Thier- > nehmen schien. Das ungestüme Drängen namentlich der Zentrums« preffe nach obligatorischen Weber-Innungen, die Agitationen in de» Weber- Versammlungen aller Orten, denen di« Geistlichkeit nicht ferngebliebe» ist, haben die guten Anfänge zur Ausbreitung der freie» Weber-Jnnungen zer stört. Die rein merkantile Angelegenheit ist zur politischen Parteisache geworden; wiederholt mußte das Weberor»,», die „Jnnungszeitung", sich gegen die ultramontane „NIederrh. BolkSjeitung" wenden und ihr das Bestrebe» zur Verhinderung der Ausdehnung der freien Weber-Innungen auf gesetzlicher Grundlage Vorhalten. Diese Opposition hielt indessen nicht lange vor. Di« „Jnnungszeitung", zum Mindesten ihr Redakteur, der Herr Bundesvräsident, ist da« gefügige Werkzeug der Geistlichkeit geworden. Die Weber-Innungen nehmen mehr und mehr ab, die guten Weberelemente ziehen sich, wo und wann sie es nur ermöglichen können, von ihnen zurück. Diese Thatsachen haben die Mitglieder des Fabrikantenverbandes, denen durch eine über die Gebühr maßlose Sprache in der „Jnnungszeitung" überdies die Lust und Liede für weitere Verfolgung ihrer guten Absichten vollends genommen wurde, zur Auflösung des Verbände« veranlaßt. Seine nur kurze Thätigkeit ist aber doch nicht ohne nachhaltige Wirkung geblieben. ES ist vor Allem der Losschein wiederum eingesührt und hinsichtlich der Beschäftigung der Weber (Meister, Gesellen und Lehrlinge) Manches klargeftellt und vielfach alte Miß- stände beseitigt worden- Die vom Fabrikantenverbande immer wieder betonte Nothwendigkeit einer besseren Ausbildung der Lehrlinge und Gesellen wird jedenfalls auch in anderen Kreisen Anerkennung finden. Oesterreich-Ungarn. Die in Wien zusammengetrrten« österreichisch-ungarische Zoll-Konferenz wird auf Antrag der ungari- scheu Regierung ihre Berathungen auch auf die in Frankreich be schlossene Erhöhung deS EingangSzolles für Getreide zu erstrecken haben. I« Hinblick anf diese Zvllerhöhung hat sich nämlich der ungarischen Getreidehändler, welche einen bedeutenden Export «ach Frankreich betreiben, eine hochgradige Aufregnng bemächtigt und habe» sie nicht eher geruht, bis daS Kabinet TiSza der in Rede stehende» Maßregel gegenüber Stellung nahm, wozu der im Februar mit Frank reich geschloffene Handelsvertrag die naturgemäße Grundlage abgiebt. Damals richtete der österreichisch-ungarische Botschafter in Pari» «in« amtliche Note an die französische Regierung, in der e» hieß: „Oe sterreich Ungarn wird den Zolltarif von 1882 für die Dauer de» ver einbarten Zoll- und HandelSbündnisflS (da» ist bis 1. Januar 1888) keiner Revision unterziehen." Die ungarische Regierung ist nun der Ansicht, daß diese Verpflichtung nur insofern bestehen kan«, daß auch Frankreich den beim Abschluß deS Vertrags »orhandenen Stntuo quo unberührt läßt. Wie gestern mitgetheilt, ist der österreichisch-ungarisch« Minister denn auch bereits angewiesen, bei der französischen Regier ung Vorstellungen gegen die projektirte Aenderung deS dortige« Zoll tarif» zu erheben. Frankreich. Auch die Bonapartisten lassen wieder ein mal von sich hören. So haben vor einigen Tagen, wie dem ,B. T." berichtet wird, sowohl die Ieromisten, die Partei des Papa, als auch die Victoriens, die Partei de» undiSziplinirten Sohne», Sitzungen abgehalten. In beiden Parteien wurde die vollständige Revision der Verfassung durch eine besonder» zu bernsevde Constituante auf den Parteischild geschrieben. Darin ist man ja mit den Radikalen einig. Und in der That widerstrebt den Bic» ^ toriens auch keineswegs eine Koalition mit diesen. Einer der Führer ärzt. ' Der"H->ndel'"ist" venrelen ^dnrch Ufftüte," 2"'Holzhändler, der Gruppe hat ausdrücklich in der Versammlung erklärt: „In unserem
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