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— 4L (11 Fortsetzung.) (Nachdruck verboten.) lachte Adam und nahm das Bild Geist und Ihr Gemüth, von Nutze« ist diese Prüfung eine strenge und r Leben aushören, ein gedankenloses rechnet, auf das strengst Mitwelt, besonders fü' nur für Sie selbst, Jh. ist? Ich bin überzeugt, unnachsichtige, so wird s so durchleuchtet, der ganze Mensch die verkörperte Frage: „Kann das Leben denn so schön sein?" „Tusch, Tusch!" Die junge, klingende, begeisterte Stimme übertöme die schmetternde Fanfare. „Und trinke auf das Wohl und Gedeihen von Sr. Majestät bravstem und schneidigstem Ulanen-Regiment. Es lebe hoch!" Der Sturm des Beifalls, des Händeschüttelns war vorüber. Adam setzte sich mit strahlenden Augen und nervös am Glase bebender Hand. „Und wann soll's losgchen? Wann soll die Hochzeit sein ?" „O, sobald noch nicht. Wir sind ja kaum verlobt. Unter unS gesagt, ich denke meinen unbekannten Großvater zu über fallen. Der Alte macht uns flott. Dafür ist mir nicht bange, ich habe Glück." „Der alte Gnädige auf Deckenfeld?" Massow steckte den Finger in den Kragen seiner Uniform, wie er zu thun pflegte, wenn ihm eine Felddienstübung nicht klar werden wollte, von Rehndorff, ein entfernter Letter Kirch meisters, brummte den ersten Takt eines alten Volksliedes: „Verlaffen, verlassen, verlassen bin i. Neugierig griff man darnach. Es ging von Hand zu Hand, und der Besitzer sah zu mit jenem Lächeln, das sein ganzes „Also der Großpapa — hm — den Du eigentlich nie recht gesehen hast." „Der soll Euch flott machen ?" „Wenn der sich dazu auläßt, dann —" „O, wer nicht wagt, gewinnt nicht." »Ja, ja, kennen wir, karte» tortun» u. s. w." „Warum schließlich auch nicht?" „Bekanntlich ist nämlich sein direkter Erbe nicht sein Liebling." „Wird's vielleicht!" „Möglich! Muth, Muth —" „Die Sache wird schon schief gehn." „Wie alt ist der alte Herr von Kirchmeister eigentlich?" „Achtzig Jahre, aber sehr rüstig. Besorgt die ganze Wirth- schaft allein." „Muß eiu kolossales Kapital angesammelt haben. Ist ja fürstlicher Besitz." „Na, laßt das. Adam, haben Sie kein Bild von Ihrer Braut?" Mit einem siegesfrohen Lächeln öffnete er die Uniform und entnahm der Brusttasche ein in Seidenpapier gehülltes rundes Bildchen. Hat sie keine S Nein, einziges Sichabjagen zu fein. Sie idenZeit zumDenken bekommen,Zeil, sich naturgemäß zu entwickeln, eigenartig, nicht langweilig,schab lonenhaft. Siewerden aufhören, sich zu zersplittern unddadurchdatz Sie Ihre Kräfte auf etwas Bestimmtes richten, mehr erreichen,als wenn Sie auf vielen Gebieten Oberflächliches, d.h. gar nichts leisten. Sie werden lernen, daß Vergnügungen dazu da sind, um als Erholung nach ernster Arbeit und Kräftigung zu neuem Schaffe» zu dienen. Jagen nach Zerstreuungen tödtet das Vergnügen. Unser gnädiger Herr! Roman von A. von versvorfs. (Angetaufi vom Literarischen Bureau von A. Goldschmidt, Berlin.) Sie werd, rinsehen, ! ein verdie Schwelger Hüten Si Liebeswer Selbsiverl sehr geeig! denselben Ellern sm bereu Arb griffen sü her, meim Alle. - s besten sag sei: „Trei - 3' der Bürge kommen: ersten 15 10 Diens Altcrszula ansteigt, im Eleme Bewerber sertigkeit I „gut" (III Einkomme Altcrszule Weise ebe bung um bei der V dieser Stc zu Bucht» - S und Meu Prädikat man dem welchem schimpfun Gottfrieds lichte am Nachrichte heute zum höchst ele sür den ö sei. Das Restaurat diese zu Bibelstellc Die evanc strasrechtb lichen Rei Die erste faßte den aus, weil' Gefühl A> Mit derV ristischen «inverstan des D.'scl und einer sie die 6 ansocht u 8166 des In diese, Oberlandt sonders c enthalte Durch Ve: Reklamez tung der' Gottesläst gegeben. Bibelstell rationslol Einrichtu beschimpf sich selbs widmet i regiments einer Bi der chrb landesreck 11 Uhr Herrn La und Sch lichleit a lung erk bez. Ueb 4 Woche, von Z 1 erachtet. N 8 Ordnung vcrsamm die patri Abend h wurde, ' Weise g rcichs- , gcnd ges zu besm vollständ war ers deutlich Verstaat' durch da so eifrig dafür zi hiesiger erholten machen. Adam Thaddäus schlug an sein Glas. „Meine Herren!" „Nein, Kameraden, Freunde!" „Ruhig, Massow!" „Also, Kameraden, Freunde! Ich finde schwer Worte, Euch zu danken für das Interesse, die Lheilnahme, welche ich mit der großen, glücklichen Veränderung meines Lebens bei Euch finde. Ich kann nur wünschen und sagen: Erprobt meine Freundschaft, meine kameradschaftliche Zuneigung, meine deutsche Treue. In meinem künftigen Hause, an meinem Herde, bei mir und meiner Barbara findet jeder von Euch zu jeder Stunde ein herzliches Willkommen, einen ehrlichen Händedruck einen anständigen Biffen und guten Trunk, da der Geist allein es nicht thut." „Hört! Hört!" „Hast Rechts" „Hoch soll er leben!" dürfte. Wie wäre es, w an Sie bei jeder vorzunehmende» Beschäftigung, Brieswech wesene wenige Wasser inmitten der starken Mauer versickern ließ und so vor jedem Mißbrauch sicherte (vergl. Otte, Archäol« Katechismus, Bogen 5.) Technisch roh ausgeführte, aber orlt- geschichtlich werthvolle Emporengemälde auf Holz, welch« dos einstige Innere der Kirche wiedergeben, aber leider nur i, Bruchstücken uns erhalten geblieben sind, werden in der nächst» AlteNhums-Verelns-Sitzung ihre Würdigung und Erläuterns finden. Was endlich die Gewölbe betrifft, so ist deren Widev standsfahigkeit beim Abbruch sehr verschiedenartig befunde, worden. Die westlich gelegenen über der Orgel-Empore liest» sich von oben, von den darüber gespannten Dachbalken aus»» mit großer Anstrengung niederstoßen. Ganz anders die miß östlichen Gewölbe, die sich von der weit nach außen gedrückte, Nord- und Ostwand längst losgelöst hatten und am letzte, Donnerstag Vormittags mit den drei wie Zündhölzer ze,- knickenden Sandsteinsäulen des Mittelschiffs, auf denen j» ruhten, ohne wesentliche Nachhilfe der menschlichen Hand unter gewaltigem, donnergleichem Getöse zusammenstürzten Nirn ist- im sonst so düsteren, altersgrauen Kirchenschiff gar hell ge worden. Oben der blaue Himmel, unten die Trümmer hoch aufgethürmt und bunt geschichtet, als hätten die GrunM, der Erde gewankt oder ein Strom seine eisigen Schollen über- einandergeschoben. Fleißige Hand sucht aus dem wüsten Hause», was noch verwendbar, zu gewinnen und zu sondern. AmZust der Pfeiler und Mauern aber bohrt und gräbt der DK Pionier; nur wenige Tage noch, und es wird auch an dieser heiligen Stätte wahr: „Nicht ein Stein auf dem andern mehr,' doch nur getrennt, um anderwärts sich neu zu schönerem Baue zusammenzufügen. — Die Verwaltung der Stavtbrauerei warnt im Anzeigentheil, Bier in Flaschen, welche mit der Firm der hiesigen Stadtbrauerei versehen sind, von solchen Leuten zu kaufen, welche widerrechtlich die Füllung der Flasche» selbst besorgen. — Unfall. Gestern Nachmittag in der vierten Stunde kam ein 54 Jahre alter pensionirter Hüttenarbeiter zur Stadt um sich Einreibung für seine kranke Hand zu holen. Aus der Bahnhofstraße befiel den Mann plötzlich , ein Unwohlsein, so daß er sich in einen nahen Hausflur begab. Dortselbstwurde der Bedauernswcrthe von einem Blutsturz überrascht, der seine mittelst Siechkorbes bewirkte Unterbringung im Stadtkranlen- hause veranlaßte. — Geschäftiger Müssiggang. Unter dieserAuffchrist veröffentlicht das Wochenblatt für Hausfrauen „Für's Haut' folgendes Schreiben: „Meine lieben jungen Damen! Mit aus richtigem Mitleid habe ich gelesen, wie Sie Alle über Ueber- bürdung klagen. Ich bin zu deren Abhilfe auf ein HauS- mittelchen verfallen, das sich vielleicht als praktisch erweise» Freiberger Anzeiger und Tageblatt. Seite 2. durch die Gesangsvorträge des Gymnasialchores und seines Dirigenten Herrn Musikdirektor Anacker, die wieder in dankens- werthester Weise sich zur Verfügung gestellt. Sehr beifällig wurden auch die Cellovorträge des Herrn Peter vom Smdt- musikchor unter Klavierbegleitung des Herrn Musikdirektor Anacker ausgenommen. Möge das die Frucht des Abends sein, daß in den Herzen wieder glüht in tiefernster Zeit das Gelübde: Mit Gott für König und Vaterland, mit Gott für Kaiser und Reich! — Das heute noch stehende Mauerwerk der alten Jakabi kirche soll nunmehr durch Sprengung beseitigt werden. (Dar nach beruhte unsere gc, rige Mittheilung auf einem bedauerns- werthen Jrrthum des betreffenden Berichterstatters. D. Ned.) Nachdem am letztvergangenen Mittwoch die Herren Major Pienitz und Hauptmann Koldewey vom König!, sächs. Pionierbataillon Nr. 12 persönlich das Gebäude besichtigt, ist gestern das in Aussicht gestellte Sprengkommando unter Führung des Herrn Premierlieuteuant Rieke von Dresden eingetrofsen, um im Laufe von ungefähr 10—14 Tagen zunächst die inneren und äußeren Pfeiler, dann die Umfassungsmauern, zuletzt den jetzt nur noch 21 Meter hohen Thurm niederzulegen. Es dürste dabei manches zu Tage treten, was über die Baugeschichte des alten Gotteshauses aufzuklä''en vermag. — Schon in den letzten Wochen hat der fortschreitende Abbruch zu mehrfachen inte ressanten Funden und Feststellungen dieser Art geführt. So wurde beispielsweise an der Innenseite der Nordmauer bei Wegnahme der Sitzbänke zu ebener Erde ein verhältnißmäßig niedriges, mit seinen späigvkhischcn Stableisten guterhaltenes Sandfiein-Thürgewände aus der Zeit von ungefähr 1460 bis 1490 aufgcdeckt, durch dessen Oesfnung man jetzt aus dem Schiff der Kirche unmittelbar in den Klostergarten zu blicken und zu treten vermag. Südlich dagegen ist die in alten Chroniken vielerwähnte Kapelle, die von der verwittweten, später als Nonne im hiesigen Kloster verstorbenen Burggräfin von Leisnig ungefähr 1490 errichtet wurde, zweifellos in demjenigen Theil des dortigen Seitenschiffs zu suchen, dessen 2 hohe, außen von 3 gleichförmigen kleinen Nischen flankirte Fenster mit ihrem einfachen Maßwerk sich an die betreffenden architektonischen Formen des bekanntlich von 1488—1500 erbauten hiesigen Domes aufs Engste anschließe». Der südöstliche Eckbau aber mit den bisherigen Sakristei- und Bibliothekräumen scheint, wie auch ein Vergleich mit dem bekannten Dilich'schen Stadt bild (Steche, Bau- und Kunstdenkmäler, 3. Heft, 2. Beilage) nahe legt, erst nach dem dreißigjährigen Kriege entstanden zu sein. Bis dahin besaß auch nach ebengenannter Federzeichnung jene burggräsliche Kapelle sammt dem übrigen südlichen Seiten schiff ein besonderes Dach mit hohem, spitzgehaltcnem Dach reiter. Erst nm 1660 herum ist nach Anbau der Sakristei und Bibliothek das nunmehr abgetragene, so gewaltige einheit liche Dach über das ganze Kirchengebäude gesetzt worden. Von 2 früheren, wesentlich kleineren und niedrigeren Dächern finden sich noch jetzt deutlich sichtbare Spuren oben an der östlichen Thurmseite. — Nicht uninteressant war es, in der nach der Klostcrbiblivthck, bez. der Nonuenbühne hinaufführenden Holz stiege eine sogenannte Blocktreppe zu entdecken, deren Stufen aus massiven, diagonal gespaltenen und aus zwei geradlinige Tragbalken ausgenageltcn Klötzern bestehen. Unter dieser Treppe, gegenüber der südlichen Epistel- oder Kelchseite des Altars fand sich in klecblattförmiger Wandöffnung eine in Sandstein ge hauene Piscina (auch Lavatorium genannt) mit einem wohl meterweit ins Innere der Mauer führenden Abflußrohr, mit telst dessen man in vorreformatorischer Zeit nach jeder heiligen Abendmahlsfeier das zum Ausspülen des Kelches benutzt ge- Um die Zukunft machte er sich keine Sorge. Das würde der liebe Gott schon fügen, der würde ihn nun doch nicht stecken lassen. Er weidete sich an der Uebcrraschung der Gesellschaft und lachte über die unwillkürlichen Ausrufe. „Donnerwetter!" „Das ist ja märchenhaft." „Da liegt Musik drin." „Beim wunderbaren Gott, das Weib ist schön!" „Die Augen! Um sich mit Leib und Seele darein zu versenken." „Na, Adam, Glück muß der Mensch allerdings haben, um das so in allem Dusel zu finden und auch zu kriegen." „Glück und Verstand! ' „Daß das keine deutsche Pensionsjungfer ist, sieht man allerdings." „Doch! Ihr Vater ist Deutscher gewesen, leider todt und in deutschen Pensionen ist Barbara groß geworden. Sonst ist freilich das Blut aller Nationen in ihrer Verwandtschaft. Ihre Großmutter war Jndierin." „Natürlich. Daher auch! Rehndorff, wollten Sie das Bild gefälligst weiter geben? Glaube nicht, daß es Kirchmeister für Sic zum Andenken bestimmt hat." Gras Rehndorff sah mit ordentlich träumerischem Blick auf. „Noch ein paar Worte, Kameraden, wenn's erlaubt ist. „ Ich liebe das Regiment; ich hab's geliebt vom ersten Augen-! schönes Antlitz in Sonne tauchte, mit einem Blick, so strahlend, blick an, wo Sr. Majestät Befehl und Gnade mich hierher- ' ' " " ' ' .... - - schickte; es war mir eine zweite Familie, treu und einig, stets bereit zu Rath und Hilfe; ich habe eine sehr glückliche Zeit verlebt, habe auf Ehre Morgen hier erlebt, wo ich mit dem Gedanken aufwachte: Kann das Leben denn so schön sein und bleiben? Bis jetzt, Kameraden, ja, und heute ist der schönste Tag! Ich danke für alle Freundschaft, die ich hier gefunden, und trinke —" der schönen Gelte'! n wieder an sich, es auf seinem Herze« zu bergen. „Auf die lohut freilich, zehn Jahre lang zu wartenund zu hoffen." „Um Gottes willen, Massow! Auf dies himmlische Gebild zu warten, sir ein einziges Jahr schon eine höllische Ewigkeit." „Vielleicht, ohne beleidigen zu wollen, wird der alte, biedere Gnädige früher erlöst." „Ich trinke ein stilles Glas," und Rehndorff ließ sich eingießen. Die Ordonnanz, die schon eine ganze Weile hinter de» Lieutenant von Kirchmeister gestanden, wartend, bis derselbe Zeit fände, von ' cm Telegramm auf dem Präsentirteller Notiz zu nehmen, stre.fte endlich leicht dessen Arm. „Herr Lieutenant — Depesche." „Was? Depesche? Geben Sie her!" Adam riß die blaue Hülle auf und hielt die Schrift an das Licht, sie leichier zu entziffern. Alle Farbe wich aus seinem Gesicht. Kerzengerade stand er da, todtenbleich, lief erschüttert. „Mein Großvater liegt im Sterben, er ruft mich, seine» Erben, nach Deckenfeld." Alles hatte sich erhoben. Eine eigenthümliche Stimmung griff Platz. Rehndorff stellte.langsam das „stille Glas", das er geleert nieder. Der Tod, dessen man soeben noch als eines GlüK- bringers gedacht, beim vollen Glas und Uebermuth der Jugend, war doch eine recht ernste Gestalt, wie er so plötzlich, so ernst und kalt, Erhörung gewährend, unter die lustig? Ge sellschaft trat. Adam hatte freilich nicht von seines Großvaters Tode, nur von seiner Großmuth gesprochen. Und Adam, der Gute, leicht Bewegte und Gerührte, war jetzt so blaß, so erschreckt, als hätte ihn zeitlebens wärmste Liebe mit dem alten Mann verbunden und sein Hoffe» aus dessen Ende sei schwärzester Verrath gewesen. Mit zusammengepreßten Lippen nahm er Abschied und drückte stumm all' die theilnehmenden Hände. „Müssen gleich zum Kommandeur, Rittmeister auf Urlaub, Krümperpferde nehmen, haben ja eigenen Jagdwagen, Kirch meister." „Den muß ich auch nehmen; er fährt sich bei den Herbst wegen am leichtesten." „Wie weit ist Deckenfeld eigentlich?" „Nahezu fünf Meilen." „Danke! Und dazu ein Gemengsel von Schnee und Regen." Adam hatte hastig den Mantel übcrgeworfen. „Adieu, Kameraden!" „Auf Wiedersehen, alter Junge!" (Fortsetzung kolgt.) Kinder zu Weihnachten, 150 M. sür die Brotvcrthcilung am Geburtstage Sr. Maj. des Königs, 400 M. für Brennmaterialien, 1800 M. Gehälter der beiden Armenärzte, 1300 M. für Arzneimittel, 100 M. für Bruchbänder, Brillen, Bäder und andere Heilmittel, 1230 M. für Krankenpflegekosten und 300 Mark für Begräbwßkosteu. Ferner 2000 M. als Erziehungs- beihilsen für hier untergebrachte und hier zuständige Kinder, 500 Mk. desgl. für hier unteraebrachte und auswärts zustän dige oder landarme Kinder, 1500 M. desgl. für auswärts untergebrachte und hier zuständige Kinder, 100 M. an Haus vater Klotz für Beaufsichtigung der städtischen Kostkinder, 50 Mark Prämien für Ziehmütter. Als Deckungsmittel sür die „offene Armenpflege" figuriren: 150 M. erstattete lausende Unterstützungen, 8000 M. erstattete desgl. von auswärtigen Ortsarmenverbänden und vom Landarmenfond, 20 000 M. von den Armendistriktcn zurückacrechncte Vorschüsse, außerdem als außerordentliche Geldunterstützungen: 600 M. aus der Schatulle Ihrer Majestät der Königin, 100 M. aus der erz- gebirgischen Kreishilfskaffe, 1566 M. 66 Pf. Zinsen der Armenstiftungen, 150 M. erstattete Bekleidungskosten; 200 Mark Erlös für Gegenstände aus der Mobilienkammer, 200 Mark Zuschüsse zu der Konfirmandenbekleidung, 84 M. 70 Pf. Zuschuß zu den Lehrlingsunterstützungen, 1350 Mark Zuwen dungen zu der Weihnachtsbeschcerung, 150 M. aus der St. Johannishospitalkasse zur Browertheiluug am Geburtstage Sr. Majestät des Königs, 120 Mark erstattete Aufwendungen für Brennmaterialien, 600 M. Zuschüsse zu den Gehalten der Armenärzte vom Armen- und Waisenhaus, 100 M erstattete Arzneikvsten, 600 M. Einnahmen sür geleistete Pcivatpflege Seiten der Albertinerinnen, 360 M. Zinsenzuschuß zu den Krankenvcrpflegkosten aus demBeyer'scheu Fond, 100M. erstattete Bcgräbnißkosten, 107 M. Zuschuß zu den Erziehungsbeihilfen aus dem Henschel'schen Gestisl und 500 M. erstattete Er- ziehungsbeiyilfen von Ortsarmenverbänden und vom Land armenfond. — Kirchlicher Aamilienabend. Der Brauhofsaal hätte gestern vielleicht drei- oder viermal so groß sein müssen, als er ist, um die Massen Derer zu fassen, die in ihm Platz finden wollten. Man braucht nur diese Thatsache fcstzusiellen, und die Bedeutung und Beliebtheit der kirchlichen Familien abende ist erwiesen. Der gestrige Abend erhielt seine Be leuchtung durch das, was den Tag bewegt. Er war durchaus beherrscht von dem Gedanken des nahen 20. Februar. Sein Verlauf war erquickend und begeisternd zugleich. Alles, die große Menge der Anwesenden, ihr schließlicher lauter Beifall, das aus den Herzen gesungene „Deutschland, Deutschland, über alles" war eine erhebende Kundgebung in national-christlichem Sinn. Ein Mann war cs ja, ein Mann vurch und durch, i» dem Deutschthum und Christenthum sich in wunderbar schöner Weise vermählt hatten, dessen Bild Herr Gymnasial oberlehrer vr. Böhme zeichnete : der „Wandsbccker Bote", Matthias Claudius, ein Deutscher und ein Christ in seinem Leben und in seinen Dichtungen, ein Vorbild für unsere Zeit. Und leuchtend, vornehmlich auf de« Hintergrund der großen Zeiten 1813 und 1870, stieg vor den Seelen empor, gemalt durch das Wort des Herrn Pastor vr. Friedrich, in seiner Hoheit der „deutsche Vaterlandsgedanke", leuchtend neben den grausigen Tiefen, die sich aufthun zu unserer Zeit, ihn zu verschlingen, leuchtend unter dein strahlenden Kreuz, er selbst eine Frucht des Kreuzes, ein Kind und Schützling des Evangeliums, besonders der inneren Mission. Tas Won der beiden Redner ward unterstützt und begleitet durch das des Herrn Sup. v. Richter, der die Versammlung leitete, sowie Vereinspflege, Studien mit einge- aüften, inwiefern dieselbe sür Ihn r Haus und Ihre Familie, oder auch