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V.4 Uhr men. Stockwerk des Palais in dem nach dem Operuplatze zu gelegenen umrahmte Antlitz ist wie in friedlichem Schlummer nach der er geliebte» Woiben- ^e^cnwärtige Name der Lasse 'M 7Ä 7k« Wir, u ÜuntiM, Uisds ans a viel r» klebmsrr«, n ksn-tted- Nsrmaler itraulrnfl. per Woche 0. n, 1) weih'» hatte r hier? ^nieder urel wieder.. ! 189». terlafleuca» cr 1890. c t erwandten. Krankenkassen veröffentlichen zu diesem Zwecke in der „Neuen Fr. Presse" und anderen Wiener Blättern folgende Gegenüber stellung des sonstigen und jetzigen Krankenstandes, der regel mäßigen Wocheneinnahmen und der jetzigen Ausgaben: l», crrn Pastor , »olles gcspen- uzel und dem ie erhebende» sowie alle» :n herrliche» :glcituug zur eu Allen ei» Gegenwär tiger Kran- Icnstund 500 650 10» 60 450 250 60» 409 50 12 8 102 27 40 176 110 40 550 210 Schuhmacher Tischler Posamentierer Seiden- und Schönfärber . . Buchdrucker und Schriftgießer Buchbinder Drechsler Schlosser Bandcrzeuger Gold- und Mctallschläger Korbflechter Hutmacher Vergolder Täschner und Riemer . . . Gold- und Silbcrarbeiter Gürtler und Bronze-Arbeiter Konditoren Kleidcrmacher Bäcker Wochen -tnSlaqeil 3000 0840 550 860 2220 1200 3000 2600 240 65 30 550 75 245 1400 800 250 4210 1100 200 140 25 20 180 70 150 65 25 5 3 28 7 10 50 40 rechten Seite geneigt. Die linke Schuller ist mit einer voll- blättrigen Thecrose, die Brust mit Rosen- und Blumcnranken geschmückt; das Arrangement wurde eigenhändig von der Tochter, der Großherzogin von Baden getroffen. Die Hande der Kaiserin ruhen ausgestreckl auf einer weißen Tülldccke, die den Körper bedeckt. Zu Hänptcu der Todtcn brennt auf einem kleinen Tischchen ein Lämpchen, am Fußende des Bettes ruht ein prächtiger Kranz. Nach dem Trauergottesdienste am vor-; gestrigen Abend übernahmen vier Schwestern aus dem 'Augusto Hospital die Nachtwache au dem Sterbelager, während Kron gardisten an den Thürcn Wache hielten. Im Laufe des gestrigen Tages wurden zahllose Kränze undBlumcnspenden im Palais abgegeben. Fürst Anton Radziwill sandte einen duftigen Kranz, der aus blauen Veilchen geflochten ist, die Fürstin L. Radziwill einen weißen Kranz. Der Minister von Goßler, sowie Frau und Tochter legten drei Sträuße, einen aus Eucharis, einen aus Rosen und Maiblumen, den dritten aus Veilchen und Kamelien, nieder. Graf Lchndorsf widmete ein großes Kreuz aus Kamelien und Maiblumen, Frau von Bethmann-Hollweg, geb. Gräfin Arnim einen mit Rosen und Kamelien durch flossenen Kranz, deren Tochter einen Kranz ans Maiblumen. Prof. Kuster, der dirigircnde Arzt vom Augustahospital, über sandte einen prachtvollen Wedel von OyreinLli» mit einem Tuff aus Nuelmrm, wcißcu Christblumen, Rosen und Maiblumen. Die Schleife tragt die Inschrift „Der Priesterin edler Menschenliebe". Gestern Vormittag 10 Uhr erschien der Kaiser im Palais, um sich nach dem Befinden der Großher zogin von Baden zu erkundigen, und verblieb bei derselben längere Zeit. Später traf auch die Kaiserin in dem Palais ein. Wie verlautet, konferirte der Kaiser mit dem Großherzvg von Baden über die Formalitäten des Leichenbegängnisses, das in ähnlicher Weise wie das der Prinzessin Karl erfolgen soll. Der von dem Sargsabrikantcn Kersten angcfcrtigte Paradesarg wurde im Laufe des gestrigen Tages im Palais abgeliesen. Während der Mittagsstunden ertönte gestern in Berlin in halbstündigen Pausen Glockengcläute von den Kirchen. Prof. Anton v. Werner hat auf Wunsch des Kaisers von der entschlafenen Kaiserin, wie dies seiner Zeit unmittelbar nach dem Ableben weiland Kaiser Wilhelms I. geschehen war, eine Skizze ausgenommen. Heute Abend 9'/. Uhr wird im königlichen Palais am Sarge weiland der Kaiserin Augusta eine Todtenseierlichkeit staltfindcn. welcher die zur Zeit in Berlin anwesenden Mitglieder der königlichen Familie, die eingetrosfenen hohen fremden Fürstlichkeiten und die Damen und Herren der Umgebung des verewigten Kaiserpaarcs Tagesschau. Freiberg, den 9. Januar. Der Veutsche Kaiser wohnte am Dienstag Abend einer längeren Sitzung behufs Feststellung der Trauer-Ceremonicn für weiland die Kaiserin Augusta bei. Tic Todtc ruht im 1. WirUchMiche Folgen der Änfluenra. Die weitverbreitete Influenza-Epidemie hat die allgemeine Aufmerksamkeit aus die Krankenkassen gelenkt, die dabei an viele» Orten eine harte Probe zu bestehen haben. Die schweren Schläge, welche die Genossenschafts-Krankenkassen in Wien in den letzten Wochen durch massenhafte Erkrankungen ihrer Mit glieder erlitten, sollten auch anderen Krankenkassen als War nung dienen und dieselben insbesondere daran mahnen, bei Berechnung ihrer Leistungen immerhin mögliche außerordent liche Zwischenfälle in Betracht zu ziehen. Daß dies in Wien feiten der dortigen genossenschaftlichen Krankenkassen nicht hin reichend geschehen ist, bringt jetzt zahlreiche unbemittelte Fa milien in schwere Bedrängnisse. Einzelne der erst in neuerer Zeit entstandenen Kassen waren bereits gezwungen, die Aus zahlung der Krankengelder einzustelleu; andere dortige Kassen werden in den nächsten Tagen oder Wochen das Gleiche thun müssen, wenn ihre Mittel crschöpst sein werden. Tausende von Arbeiterfamilien, deren Ernährer nn's Krankenlager ge fesselt sind, würden dann in s größte Elend gerathcn. In dieser schrecklichen Lage haben sich einzelne Leiter von Genossen schafts-Krankenkassen mit der Bitte um Beistand an den die Gewerbebehör'vc erster Instanz bildenden Wiener Magistrat gewandt, angeblich aber die Antwort erhalten, daß der Magistrat ihnen nicht Helsen könne und auch nicht wolle, weil er die Auflösung der genannten Krankenkassen wünsche. Das Unver mögen zu Helsen, ist deshalb glaubhaft, weil auch schon zahl reiche BczirkS-Krankentässen in Wien durch die an sie gestellten außergewöhnlichen Anforderungen in eine sehr schlimme Lage geriethen. Natürlich sind junge Genossenschafts-Krankenkassen, die noch leinen Reservcsond anzusammeln vermochten, erst recht nicht in der Lage, einem außerordentlichen Ansturm Stand zu halten und müssen zu Grunde gehen, wenn ihnen nicht durch rasche und lhatkräftige Hilse energische Unterstützung ge lwährt wird. Am Sonntag den 5. d. M. traten in Wien verschiedene I Obmänner der betreffenden Krankenkassen zur Bcrathung einer 70» Z- 6„'L 4- ^in nabmrn 1200 1200 225 120 1100 700 800 664 150 30 20 198 142 120 450 400 160 1700 850 96 100 und Tag MM. Amtsblatt für die königlichen und Mischen Behörden zu Freiberg und Braud. Verantwortlicher Redakteur: Julius Braun in Freiberg. Gewährung eines unverzinslichen und erst in mehreren Jahren rückzahlbaren Darlehens gebeten wird. Tie Vertreter der be treffenden Kassen erklärten wörtlich: „Tie Frage, ob die ver sicherten Arbeiter einen rechtlichen Anspruch auf Auszahlung des Krankengeldes besitze», tritt gegenüber dem Charakter der Situation völlig in den Hintergrund. Tausende von Familien sind durch den Eintritt eines unabwendbaren und unvorher gesehenen Angriffes in die fürchterlichste Nvthlage versetzt. Es kann wever durch private Wohlthätigkeit noch durch Selbsthilse Remedur geschaffen werden. Glcichgiltiges Gehenlassen und Unthätigkeit können sehr traurige Folgen herbciführen. Zah' reiche Arbeiter wären genöthigt, trotz ihrer Krankheit zur Arbeit zurückzukehren. Weitcrverbreitung des Krankheilsstoffcs, Gefahr dcr Reeidivc, zahlreiche Todesfälle wären die traurigste» Konsequenzen. Unter diesen Umständen kann es keinem Zweifel unterliegen, daß die Regierung ebenso wie schon ostmals bei Uebcrjchwemmung, Feuersbrunst, Hungcrsnoth mit Millionen so auch im gegenwärtigen Rothstande mit Tausenden Hilse schaffen muß uno wird." Der Direktor Bittmann, der, wie bereits erwähnt wurde, im Namen des Wiener Magistrats jede Intervention zu Gunsten der Genossenschafts-Krankenkassen ent schieden ablehnte, erklärte nachträglich öffentlich, daß er in seiner Antwort nicht gesagt habe, daß er die Auflösung der genossenschaftlichen Krankenkassen wünsche. Inzwischen wurde am Mittwoch Vormittag die Deputation der Gcnossenschasts- lassen vom Grasen Taasfe cmpsangcn. Der Minister versprach, daß die Regierung angesichts der Nothlage, in welche die Ge- noffenschastskassen durch die Epidemie gerathen seien, zu einer thatkrästigen Abhilse schreiten werde. Aus die Art derselben ist man nun sehr gespannt. s Inserate werden bis Vormittag t l Uhr angenom- j men und beträgt der Preis für die gespaltene Zelle H I > oder deren Raum 15 Psg. Summe 1221 4344 10162 25802 Aus ciu Steigen der Krankcnzahl aus das Drei- und Vier fache war das Einkommen der Kassen nicht eingerichtet. Die Kasfenvorständc versichern, daß die Versicherungs-Techniker der Regierung bei Berechnung der Prämien und Krankengelder mit größter Gewissenhaftigkeit zu Werke gegangen seien und daß sie selbst die gesetzlichen und statutarischen Vorschriften mit größter Strenge eingehaltcn hätten. Sie meinen deshalb, daß hier eine außergewöhnliche Kalamität vorliege, die man nicht vorhcrzusehcn vermochte nnd die ebenso beurtheilt werden müsse, wie Uebcrschwcmmungen, Feuersbrünste und Hagel schläge. Einen solchen Nothstand, dem die Betroffenen hils- und rathlos gcgenübcrstehen, könne nur die Gesammtheit, der Staat, mit Erfolg bekämpfen. Aus diesem Grnude beschloß die Versammlung genossenschaftlicher Kassenleituugen, an den österreichischen Ministerpräsidenten Grasen Taasfe eine Ein gabe zu richten, in welcher die Regierung um möglichst baldige Hilfsaktion zusammen und beschlossen zunächst der Öessentlich- l . . . „ „ keit den ziffermäßigen Beweis dafür zu liefern, daß nur die Sterbezimmcr in ihrem Bette: das mit einem weißen Häubchen so urplötzlich und mit so großer Heftigkeit ausgebrochene Seuche die Schuld an den Verlegenheiten trägt, in die ihre Kassen gerathcn sind. Dic Vertreter der Wiener Genossenschasts ¬ beiwohnen werden. Dieselbe wird vom Ober-Hof- und Dompredigcr 0. Kögel abgehalten werden. Nach Been digung der Feierlichkeit erfolgt darauf die Ueberführung der sterblichen Hülle nach der Kapelle des königlichen Schlosses, wo die Aufbahrung in der Schloßkapelle stattfinden wird. Dort soll die Leiche bis Sonnabend ausgestellt und am Sonn abend 11 Uhr eine Trauerfeier abgehalten werden, nach der die Ueberführung der Leiche nach dem Mausoleum zu Char lottenburg sofort stattfiuden dürfte. Die Landestrauer ist in Preußen aus sechs Wochen, die Hoftrauer aus drei Monate festgesetzt; die Armectrauer soll in derselben Weise wie bei dem Ableben Kaiser Wilhelms I. erfolgen. Das Kapitel des Schwarzen Adlerordens und die demselben voraufgehendc In vestitur, welche am 18. Januar stattfinden sollte, wurde vor läufig verschoben. Ueber die Feier des Ordensfestes ist von dcni Kaiser noch keine Bestimmung getroffen. Auf die erste Nachricht von dem Tode der Kaiserin Augusta wurden sofort in sämmtlichen Theatern und Konzertsälen Berlins die Vor stellungen sistirt, nachdem bereits am Mittag die Königlichen Theater angekündigt hatten, daß sie geschlossen bleiben würden. Vor der Beisetzung wird in keinem Vergnügungslokale Berlins eine Veranstaltung stattfinden. Größere Festlichkeiten, wie das für den 17. Januar geplante Kostümfest der Künstler, werden einen Aufschub erfahren, die Hoffestlichkciten selbstverständlich ganz aussallen. Die Berliner Geschäftswelt, die sich zum ersten Male seit zwei Wintern aus eine glänzende Karnevalssaison gerüstet hatte, wird durch den schmerz lichen Todesfall schwer betroffen. — Gestern früh unter nahm der Kaiser eine Spazierfahrt nach dem Thiergarten. Nach dem Schlosse zurückgekehrt, empfing der Monarch den auf der Rückreise nach Petersburg eingetroffcnen Marine-Attache Käpitänlieutenant Baron von Pleffen und demnächst den längeren Besuch des Großherzogs von Baden. Von 10^ Uhr ob arbeitete der Kaiser mit dem Vize-Admiral Freiherrn v. d. Goltz, dem Kontrc-Admiral Hcusncr und dem Kapitän z. S. Freiherrn v. Senden-Bibran. Von 11^—12^, Uhr hörte der Kaiser den Vortrag des Wirkt. Geh. Rath vr. von Lucanus und hierauf bis Nachmittag 1 Uhr den des General- Lieutenant von Hahnle. Später wurde der Militär-Attache bei der deutschen Botschaft in Wien, Major von Deines, em pfangen. Im deutschen Reichstage sprach gestern nach Eröffnung der Sitzung der Präsident von Levetzow: „Meine Herren! Wir nehmen unsere Berathungen wieder auf unter dem tief-! schmerzlichen Eindruck eines schweren Trauerfalles, der Sc.j Maj. den Kaiser, allerhöchst dessen Haus und das Vaterland betroffen hat. Ihre Majestät die Kaiserin Augusta, die viel geliebte Großmutter unseres kaiserlichen Herrn, die treue Mutter 'des verewigten Kaisers Friedrich, die durch fast 60Jahre treue Lebensgefährtin des hochseligcn großen Kaisers Wilhelm, die erste deutsche Kaiserin, ist gestern Nachmittag um 4'/» Uhr aus dieseni Leben abberufen worden. Meine Herren! Als Kaiserin und als Frau hat die Heimgegangene, ein leuchtendes Vorbild aus dem Thron, in unwandelbarer Standhaftigkeit und Treue ihrer Pflicht gelebt. Nicht körperliche Leiden, nicht kummervolle Tage, nicht sorgenvolle Zeiten, nicht das Greisen- alter haben sic hindern können, zu helfen und Hilfe anzurcgen, wo Wunden zu verbinde«, wo Kranke zu pflegen, wo Noth zu lindern, wo Werke der christlichen Liebe, der Humanität, ideale Werke, zu fördern waren. Das zum Gemeingut fast aller Nationen gewordene Rothe Kreuz, die Sammlung der Thätigkeit der Frauen zu helfender gemeinnütziger Liebe sind ihr bis zur letzten Stunde gefördertes Werk. Wie ihr Name eng verbunden I war mit einer für unser Vaterland gedeihlichen und großen! Zeit, so wird dic dankbare Erinnerung an sie und ihr Werk! in den deutschen Herzen fortlebeu. Sie ruhe in Frieden! Der! Reichstag hat sicherlich das Verlangen, Seiner Majestät dem! Kaiser ehrfurchtsvoll Ausdruck zu geben von der herzlichen! Theilnahme und Betrübniß, die uns erfüllt. Ich nehme a»,I daß das Haus sein Präsidium beauftragen wird, in dieser! Beziehung das Weitere zu veranlassen. Ich konstatire Ihre! Zustimmung und werde darnach das weiter Erforderliche in die! Wege lenken. Meine Herren! Wie ich die Stimmung im! Hause und im Reich beurtheile, ist heute kein Tag zur Er ledigung laufender Geschäfte. Ich schlage Ihnen deswegen vor, unsere Sitzung auszusetzcn, und da ich glaube, Ihre Zustimmung erkennen zu können, schlage ich Ihnen weiter vor, wieder zu sammen zu kommen morgen, Donnerstag den 9. Januar,! Mittags 12 Nhr, um in die heutige Tagesordnung einzutreten. Das Hans ist damit einverstanden. Ich schließe die Sitzung." (Die Sozialdemokraten waren der Sitzung ferngcbliebcn.s Noch am Dienstag Abend sandten der Kaiser und die Kaiserin von Oesterreich dem deutschen Kaiserpaare ihre innigsten Beileids-Telegramme wegen des Ablebens der Kaiserin Augusta. Kaiser Franz Joseph stattete außerdem gestern dem - „ 42. Jahrgang. M/» j ErschcintjedenWochentagNachmittagstzUhrfürden! / andern Tag. Preis vierteljährlich S Mark 25 Psg , . zweimonatlich 1 M. 50 Pf. und einmEtlich 75 A verschied l unsere hwieger- tmann