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gerichtet. Manch alles Soldatenblut hielt bis zum dämmernden Morgen in fröhlicher Stimmung aus. In hochherziger Weife haben wiederum die Herren Chefs der Firma Heinrich Pätzmann der Veteranen in Walden burg, Altstadtwaldenburg und Altwaldenburg, 24 an der Zahl, gedacht, indem sie Jedem derselben 50 Mk. als Geschenk aus Anlaß der Kaiser Wilhelm-Gedächtnißfeier auszahlen ließen. *— Den gestrigen großen Ehrentag der deutschen Nation hat auch unsere Gewerbliche Fach- und Fort bildungsschule nicht ohne Sang und Klang vorübergehen lassen. '/r8 Uhr abends versammelte sich in Gegenwart des Herrn Vorstandes A. Mai das Lehrercolleaium mit den Schülern in den Räumen der Schule. Die Feier bestand in patriotischen Gesängen, Declamationen und Ansprachen. Herr Or. Meinhold gab ein Lebensbild von dem siegreichen Kaiser, dem glücklichen Vollender des stolzen Baues, den der feurige Kurfürst des 17. und der geistvolle König des 18. Jahrhunderts begonnen, bei. weitergesührt haben. Seit gestern ziert das Bild des Heldenkaisers ein Zimmer der Fachschule. Herr Seminaroberlehrer Kaeseberg weihte das Bild, führte die Schüler im Geiste nach Berlin an die Stätte des Kaiser Wilhelm-Denkmals und schloß mit einem Hoch aus Kaiser und König. „Ich habe keine Zeit, müde zu sein." Selbst dieses Wortes immer eingedenk, war es bezeichnend, daß Herr Mai die Schüler mit der Mahnung entließ, an das goldne Kaiserwort jederzeit zu denken. *— Im Handelsregister des hiesigen kgl. Amtsgerichts wurde am 20. d. auf Folium 66 verlautbart, daß Fräulein Emilie Agnes Richter hierselbst infolge Ablebens aus der Firma Rod. Dietzsch hierselbst als Inhaberin ausgeschieden, und solche auf den Kaufmann Herrn Robert T etzsch hier, welcher künftig Robert Dietzsch firmirt, als Inhaber übergangen ist. Ferner wurde aus Folium 52 verlautbart, daß Fräulein Emilie Agnes Richler hier selbst infolge Ablebens aus der Zirma Agnes Richter hier als Inhaberin ausgeschieden und Fräulein Sophie Henriette Auguste Richter hierselbst Inhaberin dieser Firma geworden ist. *— In Oberwiera veranstaltete am Sonnabend Abend der dortige Militärverein im Heitzsch'schen Saale eine Kauer Wilhelm-Gedächtnißseier, zu welcher sich zahlreiche Thcilnehmer eingefunden hatten. Herr Cantor Müller hielt hierbei die Festrede. Herr Vorsteher Pomper toastete aus Kaiser Wilhelm I!., Herr Gemeindevorstand Kühn aus König Albert, Herr Herbst aus Fürst Bismarck. *— Morgen Mittwoch früh '/-9 Uhr haben sich im Rathhause hierselbst zur Musterung die stellungspflichtigen Mannschaften aus Neukirchen, Niederarnsdorf, Niedcr- winkel, Oberwiera, Oberwinkel, Oertelhain, Reichenbach, Schwaben, Uhlmannsdorf, Waldenburg, Wickersdorf, Ziegelheim mit Frohnsdorf und Hoyersdors zu stellen. Aus dem Sachsenlande. — Im sächsischen Militärverordnungsblatt befindet sich folgender Erlaß: „Zur steten Erinnerung an die Wiederbegründung des Deutschen Reichs und zum An denken an seinen ersten deutschen Kaiser, unter dessen ruhmreicher Führung auch Meine Sachsen kämpften, be stimme Ich nach Uebereinkunft mit Sr. Majestät dem Kaiser, daß Meine Truppen vom heutigen Jubeltage ab, an welchem vor 100 Jahren der erhabene Kaiserliche Begründer des Deutschen Reichs geboren wurde, die deutsche Kokarde neben der Landeskokarde anlegen. Dres den, den 22. März 1897. Albert." (Wie verlautet, soll die Initiative zur Anlegung der Reichskokarde vom König von Sachsen ausgegangen sein.) — Oelsnitz i. E. erstrahlte am Sonntag Abend in einem Lichtermeer, fast jedes Haus hatte illuminirt, die Feuer aut den Halden einzelner Werke loderten mächtig in die Höhe, die Gegend weithin erleuchtend. Montag Abend fand Festcommers statt. — In Gößnitz wurde am Montag auf dem neuen Schulplane eine vom Fürsten Bismarck aus dem Sachsen walde gestiftete Kaisereiche gepflanzt. Die Illumination am Abend vorher war überaus glänzend. Fast jedes Haus glänzte im Lichterfchmuck. TeLkrrrKriLMt. Berlin, 23. März. Zur gestrige» Galatafel im Weihe» Saal d«K königliche» Schlaffes, ,« der etwa 65V Gedeck« lagen, hatte« sich die fämwtliche« fürst liche» Gäste, die Mitglieder deS königliche« Hauses, der Reichskanzler, die Botschafter «. ei«gef»»de«. Berlin, 23. März. Der Galaabend im königliche« Opernhaus «ahm eine» ungemein glänzende« Der lauf. Die Onvertnre z» „Coriolau" leitete die Fest Vorstellung ei«, worauf vi« Wildenbruchsche Legende „Willehalm" über die Bühne ging. DaS Kaiserpaar u»d die übrige» Fürsten verfolgten de« Gang der Vorstellung mit großer Aufmerksamkeit bis zum Schluß. Köl», 23 März Die „Köln. Ztg." erhält «»«mehr aus London die Meldung, daß i« dem am Loun abeno stattgehabten Cadinetsrath «in Beschluß vou entscheidender Bedeutung gefaßt, nämlich der Beitritt zur Blokaoe griechischer Häse« abgelehnr worden sei. Di« Abwesenheit Salisburys bet diesem unter Vorsitz des Herzogs von Devonshire ftattgefuudenen Cabi->e«sra«h wird lebhaft erörtert. Sofia, 23. März. Fürst Ferdinand wird sich nach der Anfangs April in Aussicht genommenen Reise «ach Belgrad ,«m Besuch des Zaren «ach Peters. b«rg begebe«. Die Cabiuetskrisr wird officiöS alS beigelegt »«zeichnet. Athen, 23. März Bor Rethhmo kam es vorgestern wieder zu einem Kampfe. Die Christen überschritte« dabei die ventral« Zone und drang«« bis zu de« Thor«« der Stadt vor. Ob di« fremde« Kriegsschiff« ei«gegriffe» habe«, ist bis jetzt «och «icht beka««1. — Der «ach hier znrückgekehrte russisch« Gesandte hatte gester« eine anderihalbstündige Nnterredung mit dem König. Wie verlautet, überbrachte derselbe ei« eigen händiges Schreibe« des Zar««. N«mitt«lbar darauf wurde Delyaunis «ach dem Palais beruseu, welcher da«« sofort einen längeren Ministerrath abhielt. Athen, 23. März. Di« Verzögerung jeder Entschei dung schwächt di« Erregung in der Bevölkern«- immer mehr ab. Die Opposition greift die Regierung Wege« völlig«« Mangels a« Vorbereitung«« znm Kriege schonungslos an. Die Preffe bringt in drin gendster Form «in«« Aufruf an reiche «riechen zur Beschaffung ro« Geldmittel«. — Di« Jahrhundert- feier wurde gester« von d«r hiesige« deutschen Kolonie, infolge der ernste» Zeiten, still im BereinSlokal be gangen. G««eral v. LüderS hielt die Festrede Markt « cd Börsenberichte. Chemnitz, 22. März. Schlacht- und Biehhof. Auf- -rieb: 3 0 Rinder, 1238 Landschweine, 0 ungar. Schweine 123 Kälber, 418 Hammel, 0Ziege. 50-5 Preise Rinderi. Qua lität 55-58 M., II. Qualität 100 Pfd. 5 M. u. III. Qualität 40—48 M. für lOO Pfd. Schlachtgewicht. Landschweine: IM Pfund Lebendgewicht 48—52 M. bei 40 Pfund Tara per Stück, ungar. Schweine: 100 Pfd. Schlachtgewicht 00—00 M. — Kälber: IM Pfd. Schlachtgewicht M. 60—64. — Hammel: 100 Pfd. Lebendgewicht 28-30 M. Altenburg, 20. März. 100 Kilogramm mitll. Qualität kosten: Weizen 14.60, Korn 11.60, Gerste 12.6 l, Hafer 13.40. Ortskatender von Waldenburg. Kürstl. Sparkaffer Geöffnet Dunst-ras, Donnerstags und Sonnabends v. Borm. 8—11 und Nachm. von 2—5 Uhr. Rathsexpeditionr Geöffnet von 8—12 und 2—6 U» . Sonn- und Feiertags geschloffen. Städtische Sparkaffe zu Wal»«»burgr Geöffnet täg lich von 8 bis 12 Uhr vormittags und von 2 bis 5 Uhr nachmittags. St»derbewahra«stalt (Dorisstift) geöffnet von 8 Uhr fr LH bis 6 Uhr abends. Kgl. Amtsgericht Waldeuburg. Expeditionszeit: Bor mittags von 8 bis 12 Uhr und Nachmittags von 2 bis 6 Uhr. Kasse, Gerichtsvollzieherei und Gerichtsschrcibsrei von Nachmittags 4 Uhr an geschloffen. Kürstl.Museum ymter dem Macstall (eine großartige Samm lung von Läugethieren, Bögeln, Schmetterlingen, Minera lien rco röntgt. Lteueramtr Obergaffe 271, I Tr. Expeditionsstu - den von Borm. 8 bis 12 und Nachm. von 2 bis 5 U r. Fürst!. Reutamt. Zahltage Dienstags, Donnerstags uav Sonnabends Borm. 8—12, Nachm. 2—5 Uhr. Ortskrankenkaffe I zu Waldenburg. Den Mitgliedern diene zur Kenntniß, daß Herr Oe. Zöllner, Altstadtwalden- burg, als Kassenarzt zugelafsen worden ist. Der Vorstand. Eine Ladung gute Droßdorfer Speise- kartoffeln sind eingetroffen, hochfein im Kochen, L Centner 2.55, 5 Liter 25 Pf., sowie ganz frische Eier zum Sieden, das Schock 2 Mk. 60 Pf., empfiehlt ergebenst R. Fischer, Topsgaffe. in allen Größen empfiehlt in reicher Auswahl zu bil ligen Preisen A. Richter am Markt. Bücklinge, echte Kappler, a. Stück 4 und 5 Pf., im Ganzen billiger, sowie hochfeine Bratheringe, 3 Stück 20 Pf., in ganzen Dosen billiger, ferner alle Grünwaaren in nur frischer und billiger Waare empfiehlt R. Fischer. Ein Scheuvenknecht oder Tagelöhner wird gesucht Göpfersdorf Nr. 22. Ein Lehrling, welcher Lust hat, Bäcker zu werden, findet Unterkommen bei Franz Jentzsch, Markt. Auch wird daselbst eine Attfwartung gesucht. D. O. Buxbaum verkauft und pflanzt Eichlaide Nr. 15. Herzlichen Dank den edlen Gebern, welche uns zum 100jährigen Geburtstag Kaiser Wil- helm's I. mit einem namhaften Geschenk erfreuten. Altwaldenburg und Eichlaide, den 22. Mär; 1897. Die betreffende« Veteranen. Red«ction Druck und Verlast non «. in Waldenburg. Hierzu ein« Beilage.