Suche löschen...
Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 02.05.1891
- Erscheinungsdatum
- 1891-05-02
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-189105024
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-18910502
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-18910502
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Freiberger Anzeiger und Tageblatt
-
Jahr
1891
-
Monat
1891-05
- Tag 1891-05-02
-
Monat
1891-05
-
Jahr
1891
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 02.05.1891
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
18V1. Areiderger ««zetger mrd Laqevlatt. Sette S. -Hoffentlich gelingt es den Brand einzu ößerer Schaden angerichtet wird. — Dem igt die sozial- tion an die Regierung in »en Getreide- bzuhaltende, h die Töpfer rrsichtlich ui» lm dcnselbe, den 1. Mai für Männer worden, i, tai" spreche. ^Handlungen ; lheilgowa- )em Minister cher auch der "en Bayerns, welche den i den Pfarrer Attentat von rbeitern »er ster zerlrüm- nicht verletzt ude schliefen, rte Jmbriani >le sich durch selbst ange- die Tribüne , damit die- chuldigen be- erklärte, er itzammer den Afrika werde igcn bestraft onen würdig. RudiniS an. Minister deS gen etwa he gen Tage ge lten Truppen nie in Long- des Verkehrs bemerkte, der rhwendig, die Kammer zu der Quästur en zugelassen p durch mehr Lorsichtsmaß- Tand zur Er menrottungen, r bekannteren rzaren u. s. w. y seilens der rung der Re- mmen Paris ppen und die erissen, kaum, hsten Zeit soll ig sämmtlicher taat Manipur aus ManiM rt. Derslüch- seine Nnschild wird verstchl n zu nehme». Hurkas wurden i SittlichkeitS- > ist vor die st zu leistende seiner beiden Immen, ehe noch größerer Schaden angerichtet wird. — Dem »nehmen nach ist auch vorgestern in der Nähe von Hohen- anne eine mit Haidekraut bewachsene Fläche abgebrannt. Ter «gemein starke Rauch hatte in Rothenfurth und Großschirma ic irrige Annahme hervorgerufen, daß in Hohentanne ein ui in Flammen stehe. New - Orleans ic von ihnen a dem blutigen -rwartel. Der en erregen, da lienischen Vn- tersuchung ge- n deni Bericht mg gegen die ans erhobenen itung läßt sich :n wurde, die -en der Lynch« lben versuche» a New-Orleans bei den Stasi- lgetragen und us Unkenntnis i gelegen, ihr ie Feststellnn- Streitfalles von nde Aufregung 50 Sizilianern ge hatten z verlassen und lasterhafteste : Anzahl von hastet worden, Ueberwachung e Annahme j» lane umgehe», Nafia und de» Verkehr stehe» n Westafrtt« les Bild. K i Medine und Heft". Oestlich oohin der B« rreu entronnen Die Geschichte — Die in LvauxsUeis beauftragten Staatsminister haben beschlossen, die fünfte orventliche Lanvessynove der evangelisch-lutherischen Kirche im Königreiche Sachsen zum 26. Mai d. I. einzuberufen. — Der Untersuchungsrichter bei dem Königl. LanVge- eichte zu Freiberg, Herr Kommissionsrath Popp erläßt in der „Leipz. Ztg." folgenden Steckbrief: „Gegen den ausHütten- dors in Böhmen gebürtigen, zuletzt in Freiberg aufhältlich .gewesenen Kaufmann Johann Hack:, welcher flüchtig ist, ist die Untersuchungshaft wegen Unterschlagung und Untreue ver hängt. Es wird ersucht, denselben zu verhaften und in das Gerichtsgesängniß zu Freiberg abzuliefern." — Waldbranv. Heute Vormittag 1/4I2 Uhr zeigte der Pelrikirchen-Thürmer einen mächtigen Feuerschein in derRichtung ach Nossen an. Bald darauf erfuhr man aber durch auf dem iesigen Bahnhof eintreffende Reisende, daß der Feuerschein on einem wahrscheinlich durch Funken der Lokomotive ent- ündetcn Waldbrand bei Großvoigtsberg herrühre, ei den Posten 5 und 6 standen dort etwa 4 bis 6 Scheffel äld in Flammen, c-—" ----- -- Kunst, Wissenschaft, Literatur. ** Im Königl. Hostheater zu Dresden-Altsta-t mußte die zu gestern Abend angesetzte Erstaufführung der Oper „Melusine' von Grammann in letzter Stunde abgesagt werden. Frl. Malten war schon seit einiger Zeit sehr leidend, und zwar an Brustrose, hatte aber doch die Proben durchzusühren ver mocht. Gestern Abend, als die pflichttreue Sängerin schon im Kostüm in ihrer Garderobe war, steigerten sich jedoch dir Schmerzen derart und nahm eine plötzliche Heiserkeit so über hand, daß man von der Ausführung absehen mußte. *' Der deutsche Sprachverein zu Dresden hat an alle dort erscheinende Zeitschriften und Tageblätter die Bitte gerichtet, sie möchten sich sortan der neuen Rechtschreibung be dienen. dieser Leute ist immer herzzerreißend. Eine junge Frau hat den Schmerz, ihr kleines Kind erkranken zu sehen; aus diesem Grunde aber will eS ihr Herr umbringen. In ihrem Schrecken entschließt sich die Mutter ohne jede Ueberlegung zu fliehen, sie nimmt ihr Kindchen aus den Rücken und läuft unter höchster Lebensgefahr 100 Kilometer weit, um es in Sicherheit zu dnngen. Eine alte Frau, welche ihr Herr zu „nichts mehr nütze" hält, mißhandelt man aus's Aeußersle, um ihr Ende zu beschleunigen. Sie ist an den Armen mit solchen Wunden bedeckt, daß sie gar keine Arbeit mehr verrichten kann. Da gaben ihr Angst und Hoffnung Kräfte, sie flieht, kommt in das Freiheitsdors und baut nun in Frieden ihren Reis und ihre Pataten. Wenn aber eine kleine Anzahl von Eingeborenen hierher kommt, um ihrer Sklaverei ein Ende zu machen, so kommen nach Medine noch mehr solche, um in das drückende Joch zu gelangen. Der Ort ist der große Sklavenmarkt für die weiteste Umgegend auf mehrere hundert Kilometer; zu ge wißen Zeiten kommen Karawanen mit Hunderten dieser Un glücklichen an, die zum Verlaus gestellt werden. Ein Diula — dies ist der Name der Bambara-Händler — erklärte mir, wie der Handel sich vollzöge. Wir nehmen von Medine Salz, Stoße, Pulver u. A. mit und vertauschen diese Waaren nach der Richtung von Bammaku und Segu h:n gegen Gold und namentlich gegen Sklaven, welche wir zu billigem Preise er- batten. Sind diese in-unseren Besitz gelangt, so legen wir sic inEiscn und verbinden sie, um sie an einer Flucht zu hindern. In Medine verkaufen wir sie zum Preise von 60—100 Franken, und das ist unser bestes Geschäft. Ich habe diese Sklaven- niärkte gesehen, und der Anblick von so viel Grausamkeit auf der einen Seite wie Unschuld auf der anderen bewegt Jeden miss Tiefste. Einer dieser Märkte besteht in einem Stalle, der nach allen Seiten für Wind und Welter offen steht und nur an seinem Ausgange mit starken Pfählen und Thüren ge schlossen ist. Auf dem Boden saßen, bedeckt mit erbärmlichen Lappen, in einer Reihe etwa 15 Kint er, welche die Vorbei gehenden betrachteten, ohne einen Laut von sich zu geben, ohne Lachen, die Händchen gebunden; denn ihr Herr verbietet ihnen die Heiterkeit, seine Holzpritsche fliegt sofort auf den Rücken der Lustigen. Als ich eintrat, waren sie offenbar der Meinung, ich wollte eine Wahl unter ihnen treffen, und sahen mich scharf und fragend mit ihren großen Augen an, als wollten sie sagen : wird mich der Weiße, wenn er mich mitnimmt, auch gut be- bandeln? Ich hätte ihnen zurusen mögen: ich kaufe Euch, Ihr sollt frei sein, ich nehme Euch mit nach St. Louis, w.r werden für Euch sorgen, wir werden Euch lieben und in unsere Missionarfamilie ausnehmen. Aber ich konnte nicht, ich muß sie ihrem traurigen Schicksale überlasten; aber ich werde von Einen Leiden in Frankreich sprechen, damit man Eure Retten pkicht und Euch zur Freiheit verhilft. Ich vertheilte umer sie einige Stückchen Zucker, wofür sie mir stets, wenn ich wieder vorbeikam, dankbare Blicke zuwarfen. Ocrtliches und Sächsisches. Freiberg, ven 30. April. — Se. Majestät der König begab sich gestern Abend noch dem Tivoli-Saale in Dresden, um der von der freien Vereinigung der Kampfgenossen von 1870/71 veranstalteten Trauerseier zu Ehren des Gencralseldmarschalls Grälen Moltke beizuwohnen. — Eine völlig unerwartete schmerzliche Trauerkunde ging heme wie ein Lauffeuer durch die Stadt Freiberg und verur- sachle in weiten Kreisen tiefes Bedauern und inniges Mitgefühl. Im kräftigsten Mannesalter von 44 Jahren wurde heute früh 7 Uhr Herr Bergamisvirektor Kart EVW. Leuthold, Ritter des Kgl. Verdienstordens 1. Kl. (geb. 17. Febr. 1847 in Königsbrück) einer vielseitigen reichgesegneten Wirk samkeit durch den Tod entrissen. Seit acht Tagen in Folge einer Erkältung an Luftröhrenkatarrh leidend, der durch ner vöses Asthma einen gesähilichen Charakter annahm, entschlief der in den weitesten Kreisen bekannte und hochverehrte Beamte heute früh fanst nach eingetretencr Lungen- undHerzlähmung. Tein Hinscheiden hinterläßt eine große, schwer auszusüllende Lücke, denn außer seiner beruflichen Wirksamkeit als Leiter des Sönigl. Bergamls hat Herr vr. Leuthold als stellvertretender Vorsitzender der Stadtverordnetenschaft, als Mitglied des Petri- kirchenvorstandcs (besonders bei der Trennung der Kirchspiele), als Mitbegründer und Vorsitzender des Vereins für Volkswohl .Feierabend" mit Unermüdlichkeit und bewundernswerther Arbeitskraft eine überaus vielfeitige Thätigkeit entwickelt, die durch menschenfreundliche Gesinnung, sowie durch schlichte, gewinnende Herzlichkeit verschönt, die segensreichsten Wirkungen erzielte und ganz besonders mit Erfolg darauf gerichtet war, die sozialen Gegensätze zu mildern. Herr vr. Leuthold zeichnete sich ferner durch eine reiche schriftstellerische Thätigkeit, sowohl im Gebiete des Verwaltungs- als besonders des Bergrechts hervorragend aus. Sein Andenken wird von Allen, die Ge legenheit hatten, dem durch seltene Eigenschaften des Herzens und des Geistes ausgezeichneten Beamten näher zu treten, allezeit hoch in Ehren gehalten werden! — Astronomische Ereignisse. Eine totale Mono finsterniß wird am 23. Mai stattfiuden. Bon ven sonstigen in diesem Monat stattfindenden astronomischen Ereignissen ist der Durchgang des Merkur am 10. Mai Morgens hcrvorzu- heben. Der Planet durchzieht die Sonnenscheibe von links nach rechts in der Form eines kleinen schwarzen Punktes. In Deutschland wird davon jedoch nur wenig zu beobachten sein. — Schonzeit. Sowohl in Preußen, wo das männ liche Rehwild nur vom 1. März bis mit dem 30. April, als auch in Oesterreich, wo dasselbe vom 1. Februar bis Ende April Schonzeit hat, dürfen vom 1. Mai an die Rehböcke wieder abgeschossen werden, während bei uns in Sachsen die bezeichnete Wildsorte noch bis zum 1. Juli geschont werden muß und deshalb auch nicht öffentlich zum Verkauf feilgeboten werden darf. Hierbei sei erwähnt, daß bei uns Schnepfen, sowie Hähne von Auer-, Birk- und Haselwild nur noch bis zum 15. Mai erlegt werden dürfen und von da ab alles jagd bare Haar- und Federwild innerhalb Sachsens bis mit dem 30. Juni in der Schonzeit steht. In Preußen genießen Schnepfen, Trappen, wilde Schwäne rc. vom 31. April an ge setzlichen Schutz. — Schließlich möge noch darauf hingewiesen sein, daß es trotz des letzten für alles Wild recht ungünstigen, lang andauernden und kalten Winters weder auf den preußi schen noch österreichischen Jagdgebieten an Rehwild mangeln soll, und man hofft aus eine ganz ähnlich große Ausbeute wie in den letzten Jahren. Laut statistischen Aufzeichnungen werden in beiden Ländern alljährlich gegen 150 000 Rehböcke abgeschossen. — Erledigt: die 3. ständige Lehrerstclle zu Langburkers dorf bei Neustadt bei Stolpen. Kollator: das Königliche Ministerium des Kultus und öffentlichen Unterrichts. Ein kommen : 900 Mark Gehalt, 150 Mark Wohnungscnischädigung und 40 Mark Zulage von der Schulgemeinde. Gesuche sind bis zum 16. Mai bei dem König!. Bezirksschulinspcktor Schul- rath Lehmann zu Pirna einzureichcn. — Te. Majestät der König bewilligte dem ersten Ralhe bei der Kreishauptmannschaft zu Dresden, Geheimen Regierungsrath Freiherrn von Weißenbach die erbetene Ver setzung in den Ruhestand. — Stadttheater. Tas herannahende Ende der diesmal so erfolgreichen Saison mahnt sichtbar alle hiesigen Theater- sreunde die so rasch vergängliche Kunst, welcher die Nachwelt leine Kränze flicht, noch rechtzeitig mit ihrer vollen Gunst zu belohnen. So war denn anch gellern Abend wieder das Haus bei geräumtem Orchester völlig ausverlaust und das Publikum in der freundlichsten Stimmung. Das ausgeführte Lustspiel von Rod. Benedix „ EinLustspiel", das seltsamer Weise hier seit 15 Jahren nicht gegeben worden ist, während es ander wärts zum eisernen Bestand gehört, ist von kerngesunder Tendenz, enthält eine Reihe hochkomischer Situationen und er zielt ohne die neuerdings so übliche Geistreichelei und ermü dende Jagd nach Wortwitz eine harmlos erheiternde Wirkung. Selbstverständlich bedarf es dazu einer fo guten Besetzung der Hauptrollen, wie sie gestern hier geboten wurde Der bei drei Damen anklopfenoe schüchterne Werber Bergheim, der zu seinem Schrecken schließlich von Allen erhört und mit drei Bräuten gesegnet wird, sand in Herrn Direktor Hohl einen kaum zu übertreffenden Vertreter, so daß der für diese Leistung wiederholt gezollte stürmische Beifall als ein wohlverdienter erschien. Ebenbürtig erschien Herr Munkwitz als Gerichtsrath Brömser, indem der talent-I volle Darsteller ven verbissenen polternden Hagestolz mit! scharfen Strichen charakteristisch zeichnete. Daneben blieb Herr Spannaus als vr. West trotz lobenswerthenBemühens ziem lich weit zurück und erschien eö unerfindlich, warum zur Ver vollständigung des originellen Junggesellen - Kleeblattes nicht Herr Hochberg oder Herr Boeszocrmeny auserlesen war. Den drolligen Auswärter Tümpel gab Herr Jördens mit ge- § sundem Humor und ohne häßliche Vordringlichkeit. Eine ' sympathische und durch geschicktes Mienenspiel gehobene < Leistung war diejenige der Frau Pfeiffer als Frau Waltrop. ! Die drei Liebhaberinnen spielten dieDamen Fernau, Kattner und Riska mit Geist und Grazie; leider beeinträchtigte Frl. Fernau die Wirkung ihres wohldurchonchten Spiels durch zu ' rasches und nicht immer deutliches Sprechen. Die schönen § Abende der Hohlschen Theatersaison sind schon am nächsten Montag vorüber. Heute Abend wird das Lustspiel „Zwei Rosen" (mit Herrn Hohl als Stud. Laubach), morgen die Posse „Pension Schöller" (zu ermäßigten Preisen) wiederholt. Am Sonntag wird das ernste Schauspiel „Alexandra" von Rich. Voß, welches hier vor längeren Jahren einmal aufgeführt wurde, in trefflicher Besetzung gegeben. Für die Abschieds vorstellung am Montag ist das prächtige Lustspiel „Der Hypochonder" von G- v. Moser gewählt worden, so daß ein fröhlicher und genußreicher Abschsuß der Saison sicher zu ge wärtigen ist. Siotzwein, 30. April. Morgen feiert wieder in hiesiger Stadl ein Ehepaar das seltene Fest der diamantenen Hochzeit. Es sind dies der 84jährige Arbeiter August Bretschneider und seine 79jährige Ehefrau. — Sonntag, den 10. Mai, hält der Roßweiner Kreisverein für innere Mission seine Jahres- und Wanderversammlung in Marbach bei Roßwein ab, wobei der Vereinsgeistliche des Landesvereins, Herr Pastor Weivauer aus Dresden, die Predigt übernommen Hal. Nachmittags 4 Uhr schließt sich an den Gottesdienst eine Versammlung im Gasthof „zum Anker" an. Hierbei wird Herr Diakonus Eger-Nossen über die „Jünglingsvereinssache" sprechen. X Mönchenfrei, 30. April. Wie wir schon erwähnten, findet am Montag, den 4. Mai, Vormittags 9 Uhr die dies jährige Stutenmusterung und Fohlenschau durch das Königliche Landesstallamt Moritzburg in Großhartmannsdorf statt. /X Dürnlhal, 30. April. Für die hiesige am 1. Juli zur Erledigung kommende Kirchschulstelle wurde am Dienstag nach vorangegangener Schul- und Kirchenprobe aus der Zahl der präsentirten Bewerber Herr Kirchschullehrer Arnold in Deutschneudorf gewählt, der auch die Wahl angenommen hat. Dem Präsidenten der Königl. Polizei-Direktion in Dresden C. A. Schwauß wurde aus Anlaß seines 50jährigen Dienst jubiläums das Komthurkreuz 1. Klasse (mit dem Stern) vom Verdienstorden verliehen. Se. Exzellenz der Staatsminister von Metzsch überreichte im Beisein des Abtheilungsdirektors im Königl. Ministerium des Innern Geheimen Rath v. Charpentier dem Jubilar gestern Mittag den Orden. Auf dem Königl. Belvedere haben zu Ehren des Jubilars gestern Nachmittag die früheren und jetzigen Oberbeamten der Königl. Polizei direktion in Dresden ein Festmahl veranstaltet. — Ein verdienst voller Bürger der Stadt Dresden, der sich durch gemeinnütziges in sein Amt eingewiesen werden. Die Branddirektion in Zwi«k«N hat über die Feuerwehren und Feuerlöscheinrichtungen der Htadt Zwickau auf das Jabr 1890 Bericht erstattet. Derselbe giebt ein anregendes Bild; ! insbesondere wird das Jahr 1890 infolge Fertigstellung der neuen Wiesenburger Wasserleitung, wodurch die Wasserent- nahmcstellen auf gegen 400 gestiegen sind, als ganz bedeutsam in der Feuerwehrgeschichte Zwickaus hingestellt. Sc. Exzellenz der Kriegsminister Edler von der Planitz ist in Begleitung des Majors und Intendantur-Raths Franke vor gestern in Bautzen zur Besichtigung der dortigen Garnison- Anstalten eingetroffen Es erfolgte die Besichtigung der Schieß stände, des Proviantamts, dcsGarnisonlazarcths und der neuen Kaserne. Sc. Exzellenz besuchte den Kreishauptmann v. Salza und Lichtenau, sowie den Bürgermeister vr. Kaeubler und nahm dann um 1 Uhr am Mittagsmahle im Offizierskasino Theil. Nachmittags wurde die Rückreise nach Dresden an getreten. Die städtischen Kollegien von Brimma haben über die Einführung einer Biersteuer gemeinschaftlich berathen. Der Finanzausschuß hatte eme solche ans Grund der in vielen an deren Städten gemachten günstigen Erfahrungen und namentlich mit Rücksicht darauf empfohlen, daß die Steuer nicht von den Wirthen, sondern von den Brauereien getragen wird, und weil man annahm, daß die Grimmaer Brauerei von der Steuer nur wenig betroffen würde. Nach lebhafter Debatte wurde aber die Vorlage abgelehnt. Es war eine Steuer von 30 Pf. für das Hektoliter einfaches, 65 Pf. für Lager und Bayerisch Bier beabsichtigt. Am 29. April Morgens fanden Fabrikarbeiter im »schwarzen Teich" zwischen Untertriebel bei Oelsnitz und Lauterbach einen Ertrunkenen aus. Derselbe wurde von der zustehenden Gutsherrschast in Lauterbach ausgehoben. Der Selbstmörder trug in den Rocktaschen mehrere Steine und war auch am vorhergehenden Abend von mehreren Personen am Teich stehend gesehen worden; es ist der Kontorist M. Z. von Oelsnitz. Der Leichnam ist von den Hinterlassenen zurückverlangt worden. Was den jungen Mann in den Tod getrieben hat, ist noch unbekannt. Derselbe hinterläßt eine Frau mit 5 unversorgten Kindern. Auf Antrag des Stadtverordnetenkollegiums hat die Stadt Bischofswerda Sr. Durchlaucht dem Fürsten Bismarck das Ehrenbürgerrecht angeboten und ist dasselbe von dem Fürsten huldreichst angenommen worden. Wirken ein bleibendes ehrendes Andenken gestiftet hat, kom- merzienrath Anton Heinrich Vollsack, Mitinhaber her Firma Vollsack u. Co., ist gestern Vormittag nach kurzer Krankheit im bald vollendeten 89. Lebensjahre gestorben. — Dir Reihe her heute und morgen in Dresden zur Feier des 25jährigen Be stehens des Kreuzschulgebäudes veranstalteten Festlichkeiten ist folgende: Freitag, den 1. Mai, 5'/, Uhr Schüler-Aufführungen im Tivoli, zu denen die mit Festkarten versehenen alten Crucianer Zutritt haben; Freitag Abend Begrüßung aller alten Crucianer in den „DreiRaben"(Marienstraße); Sonnabend, den 2.Mai, früh 9 Uhr Schulaktus für jetzige Schüler; 12 Uhr pünktlich Festaktus für alle alten Crucianer in der Aula der Schule; 1 Uhr Besichtigung des zum Abbruch bestimmten Kreuzschul gebäudes an der Kreuzkirche; 5 Uhr Festmahl in der „Har monie", an welchem sich nur die mit Festkarten versehenen alten Crucianer betheiligen können. — Die königl. fliegende Fähre zu Pillnitz bei Dresden scll am 5. d. M. in Betrieb ge setzt werden. Das hierzu erforderliche Kommando des königl. Pionierbataillons Nr. 12. ist bereits gestern nach Pillnitz ab gegangen. — Bei dem Herannahen der schönen, zur Aus führung von Kuren besonders geeigneten Jahreszelt wollen wir nicht unterlassen, auf die auf dem sonnigen Elogelände in Loschwitz bei Dreshen, zunächst der Mordgrundbrücke gelegene, unter der Verwaltung des Direktoriums des Landes- vereins zur Pflege verwundeter und erkrankter Krieger im Königreiche Sachsen stehende deutscheHeilstättc besonder» aufmerksam zu machen. Dieselbe bietet in Folge ihrer herr lichen freien und doch ruhigen, windgeschützten Lage bei absolut staubfreier ozonreicher Luft Kranken aller Art und der Erholung oder der Ruhe Bedürftigen angenehmen und ersolgverheißenden Aufenthalt und eignet sich dieser Vorzüge halber besonders für Genesende nach schweren, erschöpfenden Krankheiten, sowie für Nerven- und Brustkranke. Nicht unerwähnt möge sein, daß schon seit Monat Dezember vor. I. eine beträchtliche Anzahl Kranker in der Heilstätte mit dem vr. Koch'schen Tuberkulin und zwar mit sehr günstigen Erfolgen behandelt worden ist. Die ärztliche Behandlung liegt in den bewährten Händen der Herren vr. Friedrich Hänel in Dresden für chirurgische und vr. Kahleyß zu Loschwitz für innere Kranke, während für die Krankenpflege ein wohlgeschultcs zuverlässiges WLrterpersonal unter einer erfahrenen Oberin (Albertinerin) zur Verfügung steht. Auch ältere alleinstehende Personen, welche ohne eigentlich krank zu sein, der Ruhe und gewissenhaften Pflege bedürfen, finden zu angemessenen Bedingungen Aufnahme. Die diesjährige ordentliche Generalversammlung des national liberalen Vereins für das Königreich Sachsen findet am Himmel fahrtstag, den 7. Mai, Vormittags 11 Uhr in Leipzig im Saale l^s Vereins für VolkSwohl, Löhrstraße7, statt. — Gegen die Errichtung einer Anstalt für verwahrloste Kinder seitens der Stadt Leipzig auf der Flur bez. im inneren Ortstheil von Schönefeld war seitens der Gemeinde Widerspruch erhoben worden, doch hat derselbe leinen Erfolg gehabt. -. Morgen wird in Ehemnitz Herr Amtshauptmann Merz aus Glauchau, welche» zum Nachfolger des mit 1. Mai nach Dresden berufenen Herrn Amtshauptmann OberregierungSrath vr. Fischer ausersehen ist, durch Herrn Kreishauptmann Schmiedel aus Zwickau im Saale des Chemnitzer Rathhauses
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)