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Juli Vormittags durch ein Frühschoppen-Konzert im Restaurant Stadtpark, Nachmittags durch einen Ausflug feierlich zu begehen, wozu hierdurch erge- benft geladen wird." Dem Vernehmen nach veranstaltet der Verband das ganze Fest aus eigenen Mitteln. Der Zielpunkt des zuletzt erwähnten Ausfluges wird Mulda sein. — Auf den morgen Abend im Kaufhaussaale stattfindenden jedenfalls hochinteressanten Vortrag des Ufrika-NeifenVe« Herrn Paul Reichard werden die Mitglieder des natur wissenschaftlichen Vereins, des geographischen Vereins, sowie diejenigen des Gewerbevereins von ihren Vorständen besonders hingewiesen. — Die Generalversammlung des MMtärveret«- »Kameradschaft" fand gestern Nachmittag im kleinen Saale zum Bairischen Garten statt. Es hatten sich zu derselben etwa 50 Mitglieder eingefunden. Der Vorsteher, Herr Stohwasser, eröffnete die Versammlung ^5 Uhr mit einer Begrüßung der Erschienenen und widmete dann Sr. Majestät dem König ein dreifaches Hoch, in das die Versammelten begeistert einstimmten. Punkt 1 der Tagesordnung betraf die Vorlegung und Richtig- sprechung der geprüften Jahrcsrechnung. Die Einnahmen be trugen 2405 Mk. 57 Pf., die Ausgaben 1957 Mk. 90 Pf.; der Zuwachs zum Vereinsvermögen bezifferte sich aus 447 Mk. 67 Pf., wodurch das Bereit svermögen auf 10014 Mk. 32 Pf. bei einer Gesammtzahl von 504 Mitgliedern erhöht wurde. Die Rechnung wurde einstimmig für richtig befunden. Punkt 2 der Tagesordnung betras die Wahl nach tz 20 der Statuten. Herr Vorsteher Stohwasser gedachte dabei in längerer Rede feiner 25jährigen Dienstzeit und wollte von seinem Amte ent bunden sein. Unter Bravorufen wurde er jedoch mit großer Stimmenmehrheit wiedergewählt, und nahm auf vielseitige Bitten die Wahl an. Als erster Schriftführer wurde Herr Lithograph Uhlig mit 30 Stimmen, als zweiter Schriftführer Herr Kauf mann Feller mit 26 Stimmen gewählt. Die Genannten nahmen die Wahl dankend an. Hierauf wurden sechs Vorstandsmitglieder gewählt und erhielten die Herren Fabrikarbeiter Müller und Restaurateur Kluge je 31 Stimmen, Herr Restaurateur Braun 30 Stimmen, die Herren Filzwaarengeschäfts-Jnhaber Gatzsche 24 Stimmen, Stadtverordneter Bildhauer Gerstenberger 21 Stimmen, Weichensteller Berthold 19 Stimmen. Als Stell vertreter wurden gewählt die Herren Langeberger, Kühn, Schneider, Löffler, Kretzschmar, Treschau. Als stellvertretender Zugssührer wurde Herr Zigarrenarbeiter Undeutsch mit 25 St. gewählt. Punkt 3 der Tagesordnung, mehrere innere Vereins- angelegenheiten betreffend, wurde im Sinne der Vorberathung durch den Gesammtvorstand von der Versammlung glatt erledigt. An demselben Tage ist Herrn Kaufmann August Jäckel infolge seiner vielfachen Verdienste um den Militärverein Kameradschaft durch eine Deputation das Diplom der Ehrenmitgliedschaft überreicht worden, worauf Herr Jäckel gerührt dankte. — Fünf Zehntel des grotzen Looses sind diesmal nach Freiberg gekommen und der Kollektion des Herrn Optikus G. E. Frohs, Erbifcheftraße, zugefallen. Die glücklichen Besitzer der heute mit 500000 Mk. herausgekommenen Nr. 19540 sind dem Vernehmen nach mehrere hiesige Geschäftsleute. — Ein herrenloses Dreirav wurde heute früh ^5 Uhr von einem Bergarbeiter aus Braunsdorf in der Nähe des Struth-Gasthofes gefunden und in der hiesigen Polizeiwache abgeliefert, wohin sich der Eigenthümer des Dreirades zu wenden hat. — Der Verkehr aus hiesigem Bahnhose gestaltete sich gestern in Anbetracht des prächtigen Wetters, ferner der Dresdner Pferdeausstellung und des Schlusses der Schulferien zu einem besonders lebhaften. Zu den Frühzügen bestand die Hauptmasse der Reisenden aus Besuchern der Pferdeausstellung, wozu gerade Freiberg und Umgebung regelmäßig eine sehr beträchtliche Anzahl stellt. Der von hier früh 5 Uhr 35 Min. ebgelassene Vorläuferzug ging bereits von Freiberg aus voll besetzt ab, während der Schnellzug 8 Uhr 53 Minuten mit zwei Maschinen und Wagenverstärkung von hier aus verkehren mußte, desgleichen auch der Personenzug 10 Uhr 5 Minuten. Die Nachmittagszüge wieder führten in der Hauptsache Schüler nach Nossen, Meißen, Grimma, Döbeln und Chemnitz und belief sich die Gesammtzahl der verausgabten Fahrkarten am gestrigen Sonntag auf etwa 1900. — Außer den Aenverungen ves Sommerfahr- planes, die bereits in diesem Blatte gebracht wurden, ist noch erwähnenswerth, daß die 12 Uhr 54 Min. und 2 Uhr 54 Min. Nachmittags Freiberg verlassenden Personenzüge zwischen Tha randt und Dresden nicht mehr halten, so daß Reisende nach Zwischenstationen dieses Streckentheils in Tharandt umsteigen und die ab dort verkehrenden Lokalzüge 1 Uhr 57 Min. und 3 Uhr 55 Min. Nachmittags benutzen müssen, ferner halten die hier 1 Uhr 25 Min. und 4 Uhr 25 Min. Nachmittags anlangcnden Züge zwischen Dresden und Tharandt nicht mehr, so daß Reisende nach Zwischenstationen auf die ab Dresden 12 Uhr 24 Min. und 3 Uhr 20 Min. Nachm. nach Tharandt abgehenden Züge angewiesen sind. Weiter wird der hier früh 8 Uhr 52 Min. anlangende Schnellzug von Chemnitz nicht wie bisher blos Reisende in Oederan aufnehmen, sondern nunmehr auch absetzen. Der hier 11 Uhr 47 Min. Nachts anlangendc Personenzug hält ab 1. Juni aber in Niederbobritzsch nicht mehr. — FahrVergLnftigung. Den außerhalb Dresdens wohnenden Senioren des sächsischen Jngenieur-und Ärchitekten- vereins, welche an der am 31. Mai und 1. Juni d. I. in Dresden stattfindenden Hauptversammlung dieses Vereins, theil nehmen, wird gegen Vorweis der (grauen) Mitgliedskarte für das Jahr 1891, von Sonnabend den 30. Mai früh bis Sonn tag den 31. Mai Mittags in der Richtung nach Dresden und von Sonntag den 31. Mai Mittags bis Dienstag den 2. Juni Abends auf den sächsischen Staatseisenbahnen freie Fahrt in zweiter Wagenklasse gewährt. — Die Einführung Ver mitteleuropäischen Zeit an Stelle bisheriger Berliner Zeit wird für den inneren Betriebsdienst ab 1. Juni d.I. auch beiden sächsischen Staats- eistnbahnen erfolgen. Das reisende Publikum wird jedoch durch diese Einrichtung nicht berührt, da die aushängenden Fahrpläne nach wie vor die Fahrzeiten der Züge nach der Ortszeit nachweisen, wie auch die öffentlichen Bahnuhren ferner hin nach Ortszeit gehen. — Die Benutzung des Fernsprechers währenv eines Gewitters ist entschieden zu Widerrathen. Wir verweisen in dieser Beziehung auf den Inhalt des nachstehenden Schreibens, welches ein Berliner Arzt der Redaktion der „T. R." zugehen ließ: „Während deS am Freitag stattgehabten heftigen Ge witters wurde ich zu einem Patienten gerufen, der angeblich vom Blitz getroffen war. Der betreffende junge Mann, An gestellter einer Fabrik in der Reichenbergerstraße, hatte wäh rend des Gewitters den Fernsprecher benutzen wollen, hatte aber — der Betrieb wird, wenn ich nicht irre, beim Gewitter eingestellt — keine Antwort erhalten. Als er eben den Apparat vom Ohr entfernen wollte, erhielt er einen heftigen Schlag, der ihn fast zu Boden warf. Eine zweite in demselben Raum anwesende Person sah, wie aus dem Apparat ein starker elek trischer Funke herausfuhr und seinen Weg durch das offen stehende Fenster nahm. Als ich den Patienten sah, war er nur mit Mühe im Stande, einige Schritte zu gehen, seine Glieder zitterten heftig, seine Sprache war zögernd, die Ge sichtsfarbe sehr blaß, er klagte über heftige Kopfschmerzen. Heute ist der Patient wieder ganz hergestellt. — Ich glaubt, daß diese Mittheilung für weitere Kreise von Interesse ist. Viel leicht wäre es angezeigt, wenn die Oberpostdirektion von Zeit zu Zeit in den Tagesblättern eine Warnung erließe, den Fern sprecher während eines Gewitters zu benutzen, oder noch bester an jedem Apparat eine kleine Tafel mit einer diesbezüglichen Warnung anbringen ließe." — Ein seltner Besuch. Wer heute früh bei einem Morgenspaziergange durch die Schützengaste ging, konnte im Garten des Tivoli und den angrenzenden andern Privatgärten einen Kuckuck sehen und hören. Längere Zeit ließ derselbe seinen eigenartigen Rus dort ertönen. — Die Krähen werden mit Recht als ein Feind unsrer Singvögel beziehentlich deren Brut gefürchtet. Ein Beispiel davon konnte man gestern Vormittag in den Anlagen des hiesigen Bahnhofes bemerken, wo eine Krähe an einer Staar mäste eifrigst beschäftigt war, das Nestwerk der Junge habenden Staare Herauszureißen und hcrunterzuwerfen und dann nach den Jungen selbst mit dem ganzen Hals im Flugloch des Staarhäuschens steckend, zu stoßen, während die alten Staare und eine größere Anzahl Sperlinge den schwarzen Räuber schreiend umflatterten. Glücklicherweise wurde das Attentat noch rechtzeitig bemerkt und die Krähe energisch verjagt. — Die Tpitzenklöppelschulen im Königreich Sachsen, deren Zahl im Jahre 1890 unverändert 28 betrug, wurden im genannten Jahre von 1202 Mädchen und 39 Knaben im Alter von 6 bis 14 Jahren besucht. An den Klöppelschulen zu Brand, Elterlein und Grünhain sind aus schließlich leonische und echte Gold- und Silberspitzen, in allen übrigen Schulen feine und starke leinene Spitzen in gefloch tenem und gedrehtem Grunde, hier und da auch schwarzseidene Guipure-Spitzen, Jdria - Spitzen, Torchon- und Guipure- Taschentücher, Decken und Hemdeneinsätze, schwarzseidene Guipure-Barben, Fanchons und Schleier, sowie Haarlulle ge arbeitet worden. In technischer Hinsicht wurde in sämmtlichen Schulen Befriedigendes geleistet, auch war in erziehlcher Hin sicht Alles erfreulich. Wegen ihres Fleißes, ihrer Fortschritte und ihres guten Betragens konnten seitens der Königl. Kreis- hauptmannschast 51 Schülerinnen durch schriftliche Belobigungs erzeugnisse und 8 durch mündliche Belobigungen ausgezeichnet werden. Außerdem empfingen noch 53 Schülerinnen und zwei Schüler Gcldbelohnungcn in Höhe von je 6 Mk. bez. 10 Mk. aus den von den Bezirksvertretungen der betreffenden Amts hauptmannschaften zur Verfügung gestellten Mitteln. Diese vom Staate unterstützte» 28 Spitzcnklöppelschulen wurden von 24 Lokalinspektionen mit 118 Mitgliedern beaufsichtigt, von 31 Lehrerinnen geleitet und von 13 Verlegern beschäftigt. Der Ge- sammtarbeltsverdienst belief sich im Jahre 1890 auf 22 988 Mark 68 Pfg. oder 18 Mark 52 Pfg auf den Kopf und das Sparguthaben betrug am Ende des Jahres 1890 nach Abzug der an die ausgetretenen Schülerinnen zurückgezahlten Beträge 16 846 Mark 73 Pfg. oder 15 Mark 89 Pfg. auf den Kopf. Der höchste Arbeitsverdienst, welcher von der fleißigsten Schülerin an jeder einzelnen Klöppetschule erzielt wurde, be zifferte sich auf 108 Mark 25 Bfg-, 80 Mark 54 Pfg., 76 Mark 12 Pfg., 73 Mark 2 Pfg 73 Mark, bis herab auf 17 Mark 72 Pfg. und das höchste Sparguthaben einer Schülerin betrug an den verschiedenen Klöppelschulen 226 Mk. 98 Pfg., 157 Mark 54 Pfg., 138 Mark 21 Pfg., 131 Mark 99 Pfg. 126 Mark 29 Pfg., bis herab zu 13 Marl 48 Pfg. DieGe- sammteinnahme der Klöppelschulen belief sich im Jahre 1890 auf 22 564 Mark 31 Pfg. und die Gesammtausgabe auf 21342 Mark 40 Pfg. Es schlossen 24 Schulen mit einem Kastenbestande von 1279 Mark 52 Pfg. in Summa und 4 Schulen mit einem Kastenvorschusse von 57 Mk. 61 Pfg. ab. — Lernt schwimmen! das ist die eine Mahnung, die man in jedem Jahre bei Beginn der Flußbadezeit Allen, die noch nicht schwimmen können, zurusen muß. Wie Viele oder vielmehr wie Wenige giebt es, die schwimmen können, und vor Allem wie wenige Vertreterinnen des zarten Geschlechts? Knaben werden ihren Vätern allerdings das Honorar für den Schwimmmeister fast immer abzuschmeicheln versuchen. Viele dieser Väter und Mütter aber halten, auch wenn sie „Ja" sagen, im Grunde ihres Herzens Schwimmenlernen doch nur für einen Luxus, für ein ebenso gefährliches als überflüssiges Vergnügen! Sie haben es in ihrer Jugend nicht geübt und sind dennoch am Leben geblieben und groß geworden, ohne sich in Gefahr zu begeben und möglicherweise darin umzukommen. Denn verunglücken kann man ja beim Schwimmenlernen, wie man beim Turnen vom Neck fallen, auf dem Eise Arme und Beine brechen und beim Tanzen sich eine Lungenkrankheit holen kann. Wird es aber deshalb einer Behörde einfallen, den Turnunterricht vom Schulplan zu streichen, einem Arzt, das Schlittschuhlaufen als gesundheitsgefährlich zu verpönen, oder einer Mutter, den Tanzsaal vor ihrer Tochter als ein verbotenes Paradies zu verschließen? Nun vereinigt aber das Schwimmen alle Vorzüge des Turnens, Schlittschuhlaufens und Tanzens. Es ist gesund, d. h. es stärkt Muskeln und Nerven; es vergrößert Anmuth und Geschicklichkeit; es ist ferner ein Vergnügen und vor Allem eine Leben sichernde und glcgentlich Leben rettende Kunst! — Se. Majestät der König ertheilte den nachgenannten Offizieren und Unteroffizieren des 1. Jäger-Bataillons Nr. 12 die Erlaubniß zur Anlegung der denselben verliehenen Deko rationen des Herzoglich Sachsen-Ernestinischen Hausordcns und zwar: des Ritterkreuzes 2. Klasse: dem Premier lieutenant Schmidt, der silbernen Verdienst-Medaille: den Vizefeldwebeln Fischer und Döring, sowie dem Oberlazarethge hilfen Stöckel. — Stadltheater. Am Donnerstag wird den hiesigen Theaterfreunden wieder ein besonderer Genuß geboten werden durch ein unter Mitwirkung der beliebten Soubrette Lina Bendel stattfindendes Gastspiel mehrerer ehemaliger Mit glieder des Dresdner Residenztheaters. Gegeben werven drei hübsche, hier noch neue Einakter „Vernagelt", „Mitten in der Nacht" und „Madame Flott". Die Titelrolle der letztgenannten Görlitzschen Poffe bietet Frl. Bendel Gelegenheit zu einer Glanzleistung. Als Einlage singt Frl. Bendel das Lied „Kommt a Vögerl geflogen" in mannigfaltigen Variationen, die Kompositionsweise verschiedener Meister drollig persiflirend. Unter den mitwirkenden Künstlern sind weiteren Kreisen vor- theilhaft bekannt: Herr Hugo Schubert, der Sohn des berühmten Dresdner Komikers Hosschauspieler Schubert, der am KönigS- beryer Stadttheater für das Liebhaberfach engagirte Herr Paul Weigel, der frühere Charakterkomiker deS Dresdner Residenz- theaterS Herr Ernst Horn, der demnächst an das Berliner Lessingtheater geht u. A. m. Z Döbelt», 24. Mai. Gestern besichtigte Se. Königliche Hoheit Prinz Georg die beiden hier liegenden Bataillone deS 139. Jnfanterie-RegimentS. In seiner Begleitung befanden sich Se. Exzellenz Generallieutenant v. Holleben und der Brigadegeneral von Tschirschnitz. Nach im Offiziers-Kasino eingenommenen Mittagessen verließ Seine Königl. Hoheit Nack mittags 3 Uhr 45 Min. Döbeln mit dem nach Dresden ab gehenden Zuge. Morgen werden Ihre Königl. Hoheiten die Prinzen Johann Georg und Max zur Besichtigung der Kaserne hier erwartet. — Zur Erbauung einer Pferdebahn vom Bahn hof nach der Stadt hat sich hier eine Aktiengesellschaft gebildet und ist das nach dem Anschlag erforderliche Kapital von 110000 Mark vollständig gezeichnet. Die städtischen Behörden haben eine gemischte Deputation gewählt, welche die Be dingungen sestftellen soll, unter welchen der Gesellschaft die Konzession auf eine längere Reihe von Jahren ertheilt werden soll Neuhause«, 24. Mai. Im benachbarten Dittersbach brannten in der Nacht zum Sonntag, kurz nach 1 Uhr, HauS- und Scheuncngebäude des Wirthschaflsbesitzers Fürchtegott Schmerler, sowie das in unmittelbarer Nähe gelegene Besitz thum des Wirthschasts- und Fuhrwerksbesitzers Karl Köhler m rasender Schnelligkeit nieder. Hk^ei eilende Nachbarn weckten die zum Theil noch im Schlafe liegenden Bewohner der bren nenden Gebäude und retteten zunächst das Vieh. An Mobiliar konnte aus den oberen Räumlichkeiten nur wenig in Sicherheit gebracht werden, da das Feuer über die mit weicher Dachung versehenen Gebäude unglaublich schnell sich verbreitete. Futter- vorräthe, Stroh, landwirthschaftliche Maschinen und Geräthe konnten gar nicht gerettet werden, auch sind einige Hühner in den Flammen umgekommen. Die herbeigeeiltcn Feuerwehr mannschaften konnten, da die Brandobjekte unmittelbar an der Flöha gelegen waren, sämmtlich in Thätigkeit treten, die Nach bargebäude schützen und das Feuer auf feinen Heerd beschränken. Namentlich gelang es, eine noch ziemlich neue Scheune des Kalamitosen Köhler zu erhalten. Außer der Ortsspritze waren erschienen die Spritzen von Neuhausen, Purschenstein, Seiffen, Heidelberg, Heidersdorf, Sayda, Friedebach und Kämmerswalde. Aeußerst hart wird durch dieses Brandunglück letztgenannter Kalamitose betroffen, da dieser nicht versichert hat, während Schmerler einigermaßen wenigstens durch die Militärvereins- vcrsicherung gedeckt ist. Die Entstehungsursache dieses verhee renden Brandes ist zur Zeit noch vollständig unaufgeklärt. — Mittwoch, den 27. Mai, findet im hiesigen Erbgerichtsgasthof »ach lä»gerer Pause wiederum ein Militärkonzert statt. Herrn Gastwirlh Jähne ist es gelungen, hierfür die Jägerkapclle auS Freiberg zu gewinnen. Das durch seine künstlerischen Leistungen rühmlichst vekannte Militärmusikkorps, sowie die gegenwärtige günstige Witterung dürften auch aus der Umgegend ein zahl reiches Publikum herbeilocken. Freitag früh brach in dem Seitengebäude des Gastwirths und Stellmachers August Rechenberg in Bischwiese bei Döbel« Feuer aus, welches das Stallgebäude und das Wohn haus in Asche legte. Ein verdienstvoller Staatsbeamter, Geh. Rath Scipio Agri cola Herbig, Ministerialdirektor a. D., Mitglied der Ersten Kammer der sächsischen Ständeversammlung, Komthur 1. Klaffe des königl. sächs. Verdienst-Ordens, ist in Dresden am Sonn abend Mittag im 71. Lebensjahre verstorben. — Heute (Montag) Vormittag 10 Uhr ist der Altmeister der Dresdner Künstler schaft, Professor vr. Ernst Julius Hähnel, auf dem inneren katholischen Friedhöfe begraben worden. Derselbe war Prote stant, fand aber auf seinen besonderen Wunsch, neben seiner verstorbenen Gattin, die katholisch war, und neben seinem Sohne seine letzte Ruhestätte. — Die 16. Dresdner Pferde ausstellung nahm einen sehr befriedigenden Verlauf. Bereits am Sonnabend Vormittag begann das Vorsühren und Mustern der Reit- und Wagenpferde, insbesondere auch der sächsischen Zucht. Demselben wohnten zeitweise Staatsminister v. Metzsch und der Minister des königlichen Hauses v. Nostitz-Wallwitz, Exzellenzen, Geheimer Rath Böttcher, Oberstallmeister v. Ehren stein und andere vornehme Herren bei. Am Sonnabend Nach mittag 5 Uhr fand Vorführung von 1889er und 1890er Re- monte» aus verschiedenen Regimentern des 12. königlich sächsi schen Armeekorps unter Leitung des Major von Sandersleben statt. Diese Vorführung, welche seit Bestehen der Ausstellungen dieses Jahr zum ersten Male erfolgt, ist der Absicht des könig lichen Kriegsministeriums entsprungen, um auch von dieser Seite her der Förderung der Landespfcrdezucht entgegenzu kommen und zu zeigen, auf welches Pferdematerial die Armeevcrwaltung das Hauptgejwickt legt. Zur Vor führung kamen 14 Pferde, geritten von Gardereitern, Großen hainer Husaren und Oschatzer Ulanen, sowie ein Artilleriegespann von sechs Pferden mit Geschütz und weiteren sechs Pferden. Gestern erzielte die Dresdner Pferdcausstcllung ein überaus günstiges Ergebniß. Ueber 10000 Besucher fanden sich im Laufe des Tages, den herrlichste Witterung auszeichnete, in den Ausstellungsräumen ein. Besonders zahlreich war die Landbevölkerung vertreten. Nachmittag 3 Uhr begann die Vorführung der prämiirten und zur Verloosung angekausten Pferde, sowie die abermalige Vorführung der Remonten. Um 5 Uhr nahm das Preisfahren, Preisreiten und Preisspringen seinen Anfang. Die zur Vertheilung gekommenen Preise be standen aus 50 Ehrenpreisen des Komitäs, je einem Ehren preis von Theodor Körner und Rich. Hartmann aus Chemnitz, 40 silbernen und 25 bronzenen Medaillen. Die LooSziehung hat heute (Montag) Vormittag 11 Uhr vor Notar und Zeugen stattgefunden. — Von Sonntag den 14. bis mit 21. Juni wird in Dresden das Königsschießen der dortigen priv. Scheiben- schützen-Gesellschaft abgehalten. — Ein auf der Biktoriastraße m Dresden befindliches Schuhwaarengeschäft ist in der Nacht jum Sonnabend von Einbrechern heimgesucht worden. Die