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te« hts- ffec- cht. >as ge- »re alt taue das- MK nn» !! Erscheim jeden Wochentag Nachmittag» 6 Uhr für den !I _ . 44. Jahrgang 11». j I Dienstag, den 26. Mai. «nd Tageblatt Anttsdlatt für die königlichen nvd städtischen Behörden zv Freiberg und Brand. Inserate werden bi» Bormittag l 1 Uhr angenom- » men und beträgt der Preis für die gespaltene Zeile I LH^D I oder deren Raum 15 Psg -»-WM.» amste mer», vor- e 6 ebener scher» Pf., unten,. »tio« Waarc W. >e nkalt. n ,.'l7. «e h- und- fen der iraturen ehlen hn, »ft, he. . Henker^ rße 59. Wegesperrung. Wegen Neubaues der im Zuge der Dorfchemnitztyalstratz« in der Flur «ulda be findlichen Borfluchbrücke wird diese Straße vom 27. Vieses Monats ad dis auf Weiteres für den Fahrverlehr gesperrt. Der letztere wird aus die GeleitSstraße über Dorf chemnitz—Clausnitz und Zechau-Wolfegrund verwiesen Die Nichtbeachtung der getroffenen Sperrmaßrcgeln wird mit Geld bis zu 60 Mark oder Haft bis zu 14 Tagen bestraft. Freiderg, am 21. Mai 1891 Königlich« Amtshauptmaavschaft. Vw KI»t»«!rlLoro. Hbld. Wegesperrung. Die Dorfstroße in Tuttendorf wird vom 27. dtS mit St. dieses Monats für den Fährverkehr gesperrt. Der letztere wird auf die Dresden-Chemnitzer fiskalische Straße und den von derselben abzweigenden Halsbach-Falkcnberger Kommunikationsweg verwiesen. Die Nichtbeachtung der getroffenen Sperrmaßregeln wird mit Geldstrafe bis zu 60 M. oder mit Haft bis zu 14 Tagen geahndet. Freiderg, am 25. Mai 1891. Königliche Amtshanptmannschast. Vr. VwlberLarii. Hbld Bekanntmachung. Das 15. Stück des Reichs-Gesetzblattes vom Jahre 1891 enthaltend: Nr. 1950. Gesetz, betreffend die Abänderung von Bestimmungen des Strafgesetzbuchs. Vom 13. Mai 1891, Nr. 1951. Gesetz, betreffend die Prüfung der Läufe und Verschlüsse der Handfeuerwaffen. Vom 19. Mai 1891, Nr. 1952. Bekanntmachung, betreffend die Zutheilung der Insel Helgoland zu dem 5. Wahlkreise der preußischen Provinz Schleswig-Holstein. Vom 16. Mai 1891, ist bei uns eingegangen und liegt zu Jedermanns Einsicht in unserer Rathsexpcdition auS. Freiderg, den 25. Mai 1891. Der «tadtrath, Vr. VLIime, Bürgermeister. R. Brennholz-Auktion. Sonnabend, den »0. Mai e. (nicht Freitag, de« 29. Mai «.), von Vor mittags 9 Uhr ab, sollen im Gasthofe »um Echütze«haufe in »ra«d nachver- zeichnete im .unteren Freiwald" in den Holzschläge» der Abteilungen 7, 9 und 10 aufbereitrte« Brennhölzer gegen sofortige Baarzahlung meistbietend versteigert werden und zwar: 120 Raummeter weiches Scheit- und Rollholz, 100 . . Stockholz und 152 Wellenhdrt. . Abraumreisig. Freister- und Berthelsdorf, den 19. Mai 1891. Der Stadtrath. Di« Forftverwaltung. Vr VÄkme, Bürgermeister. MnUi. Tagesschau. Freiberg, de» 25. Mai. Der deutsche Kaiser wird erst in einigen Tagen nach dem Neuen Palais in Potsdam zurückkrhren. Gegenwärtig weilt derselbe noch als Gast des Grafen zu Dohna aus Schlobittcn bez. Pcökelwitz und hat während seines dortigen Aufenthalts bis^r mit dem besten Erfolge Jagd abgehalten. Die Fahrt des Kaisers von Schlobitten über Preußisch Holland nach Prökelwitz soll sich durch dir allerorts dargebrachten Huldigungen zu einem wahren Triumphzuge gestaltet haben. In Berlin erwartet man den Besuch des Zaren erst in der zweiten Hälfte des Novembermonats. Kaiser Alexander will am 9. November am dänischen Königshofe auf Schloß Fredcns- borg im engeren Familienkreise das Fest seiner silbernen Hoch zeit feiern und würde sich von dort, wenn Seitens Kaiser Wilhelms im Lause des Sommers an ihn eine Einladung nach Berlin bez. nach Potsdam zur Abhaltung von Hosjagden erfolgen sollte, was man für sehr wahrscheinlich hält, nach Berlin begeben. Abermals ist das Gerücht ausgetaucht, der Oberpräsidenr Rudolf von Bennigsen sei zum Nachfolger des Staats sekretärs von Bötticher ausersehen. Der.Weserzeitung" wurde darüber aus Hannover seltsamer Weise geschrieben, Bennigsen werde einem solchen Wechsel um so geneigter sein, als dir an keine Ernennung zum Oberpräsidenten von Hannover ge- snüpften Erwartungen sich nicht erfüllt hätten. „Es hat", so heißt es in dem betreffenden Bericht, .weder ein Ausgleich mit den Welfe» stattgefunden, noch ist es Herrn v. Bennigsen ge lungen, die Konservativen und Nationalliberalen zu einträchtigem Zusammenhalten zu vereinigen oder wenigstens ihre gegenseitige Befehdung zu unterdrücken. Der Gegensatz zwischen den poli tischen Parteien ist vielmehr schroffer denn ,e, und die letzte Reichstagswahl im 19. Wahlbezirk hat nicht dazu beigetragcn, die Einigkeit innerhalb der nationalliberalen Partei zu fördern." — Die „National-Ztg." tritt dieser Darstellung entschieden entgegen und sagt: „Wir wissen nicht, ob Herr von Bennigsen Minister wird; aber wir wissen, daß, falls er ein Ministeramt übernehmen sollte, es sicher nicht darum geschehen würde, weil seine Stellung in Hannover eine peinliche und unerquickliche wäre." Die.Kreuzzcitung", der Bennigsen's Ministerkandidatur selbstverständlich nicht willkommen ist, glaubt, daß der ausge sprochene Parteiführer der Nationalliberalen für eine Aus söhnung der politischen Parteirichtungen in Hannover aller dings ungeeignet sei, findet aber den daraus gezogenen Schluß ausfällig, daß er deshalb zu einer leitenden Stellung in der Reichsregierung berufen werden müsse. Das konservative Blatt schließt: „Wir untersuchen zunächst gar nicht, ob wirk lich in solcher Stellung Besseres von Herrn v. Bennigsen zu erwarten ist, als in der zu Hannover. Es genügt daran zu erinnern, daß die Meldungen von einem bevorstehenden Rück tritt des Ministers v. Bötticher zwar ost wiederholt, aber ebenso ost zurückgewiesen sind." Der „Hann. Kour." schreibt: „Durch verschiedene Blätter ging dieser Tage die Mittheilung, daß der Oberpräsident Herr vr. v. Bennigsen für ein hohes Reichsamt ausersehen sei. Wie wir nach Erkundigungen an zuständiger Stelle versichern können,ist hier von dergleichen Absichten durch aus nichts bekannt. Man hat es bei dieser Mittheilung jeden falls nur mit Muthmaßungen eines erfindungsreichen Privat- Pvlitikers zu thun." In sehr scharfem Tone kommen die „Hamb. Nachrichten" auf die herausfordernde Haltung der Zentrumspresse dem Fürsten Bismarck gegenüber zu sprechen und führen dieselbe größtentheils auf die Verherrlichung Windt- horst's anläßlich seines Todes zurück. Die übertriebenen Ova tionen seien ihrerseits vorwiegend auf das Wohlwollen zurück zuleiten, welches Windthorst während der letzten Zeit seines Lebens von oben erfahren. Die Absolution, die ihm von dorther ertheilt worden, habe zweifelsohne die Verherrlichung hervorgerufen, welche der alte, verschlagene Vertreter wclfisch- jesuitischer Tendenzen auch außerhalb des Zentrums und seiner Asfiliirten gesunden habe. Indessen habe diese Wahrnehmung auch ihre erfreuliche Seite: sie zeige, wie außerordentlich die Krone seit 30 Jahren an Autorität gewonnen habe. Im Jahre 1862 wäre alle persönliche Auszeichnung eines Mannes wie Windthorst nicht im Stande gewesen, mehr aus ihm zu machen, als in ihm steckte, und einen, wenn auch nur vorübergehenden Umschwung der öffentlichen Meinung hervor- zurufcn. Nach dem endgiltigen Ergebniß der Volkszählung vom 1. Dezember v. I. beträgt die Bevölkerung des ham burgischen Staates 622530 Seelen, demnach 103910 Seelen mehr als im Jahre 1885. Im östrrrcichisch-ungarifcht« Ministerium des Aus wärtigen fand am Sonnabend die erste Sitzung der Vertreter Deutschlands und Oesterreich-UngarnS mit den Delegirten der Schweiz betreffs des Handelsvertrages statt. Den Vorsitz führte der Sektionsches Frhr. Glanz von Aicha, der an Stelle des ungarischen Ministers von Szögyenyi (welcher auch nach seiner Ernennung zum Minister ausnahmsweise mit der Fortführung der HandclsvertragSverhandlungen mit Deutschland, die er als Sektionsches im gemeinsamen Ministerium des Aeußeren be gonnen, betraut war) mit der Führung der Handelsvertrags verhandlungen beauftragt worden ist. — Zu Ehren der Mit glieder des Welt-Post-Kongresses fand gestern bei dem österreichischen Handelsminister ein glänzendes Festmahl statt, an welchem die Minister Kalnoky, Kallay, Szöayenyi, Gautsch, Steinbach, mehrere Sektionschefs und DepuNrte, sowie der Statthalter und der Bürgermeister vr. Prix theilnahmen. Staatssekretär Stephan sprach während der Tafel seinen Dank für den den fremden Theilnehmern an dem Kongreß bereiteten gastlichen Empfang aus und schloß mit einem Hoch aus den Kaiser von Oesterreich. Der Handelsminister Marquis de Bacquchem erwiderte mit einem Trinlspruch auf die Herrscher und Staatsoberhäupter der auf dem Kongresse vertretenen Staaten. — Major v. Wißmann und der Forschungsreisende vr. Bumiller sind vorgestern in Wien eingetroffen. — Ter Verein der Buchdrucker und Schriftgießer von Niederöstcrreich ist aufgelöst worden. Trotzdem ist in dem AuSstand der Buch drucker keine Aendcrung eingetreten. Tie Ausständigen erhalten aus Deutschland bedeutende Unterstützungsbeiträge. Am Sonn abend wurden an 1700 Streikende 22 000 Gulden vertheilt. Der Grazer Fortbildungsverein der Setzer wurde behördlich sistirt und die Kaffe versiegelt. — Ohne den in Prag stattge- habtcn deutschfeindlichen Kundgebungen eine besondere Be deutung beizumessen, wird man sie doch für ausreichend er- achlen dürfen, nm die Reichsdeutschen an die Ehrenpflicht zu erinnern, die Prager Ausstellung nicht ohne die zwingendsten Gründe zu besuchen, es sei denn, daß sich die leitenden Kreise der czechischen Bevölkerung von den verübten Rohheiten und Albernheiten mit aller Entschiedenheit los sagen. Mehrere Wiener Blätter besprechen an leitender Stelle den Ueberfall eines Berliner Besuchers der Ausstellung in Prag und erinnern an die Vorgänge in Kuchelbad, indem sie behaupten, daß für solche Zustände die Verantwortung die sogenannte „Versöhnungs politik" treffe. König Humbert von Italien, der gegenwärtig in Monza weilt, empfing am Freitag den dortigen Bürgermeister, welcher ihm die Pläne zur Errichtung eines neuen Krankenhauses in dieser Stadt unterbreitete. Die Pläne fanden die Genehmigung des Königs, welcher auch die zu deren Ausführung erforder liche halbe Million Lire aus seiner Privatschatulle bewilligte. — Der italienische Schatzminister und der italienische Arbeits minister brachten eine für dringlich erklärte Vorlage ein, be treffend die Herabsetzung der jährlichen Ausgaben für Eisen bahnbauten auf 50 Millionen. In der Begründung wird be ¬ merkt, die so herabgesetzte Summe entspreche der Nothwendig keit der Ersparnisse und werde dazu dienen, bei einer künftigen Anleihe die Beihilfe des Auslandes entbehrlich zu machen. — Die eingesetzte Untersuchungs-Kommission erklärte, die Pulver- Explosion in Vigna Pia bei Rom sei wahrscheinlich durch Selbstentzündung vou Fruerwerkslörprrn veranlaßt, ohne da- eine andere Ursache ausgeschlossen sei. Eie warnt deshalb vor der Ausbewahrung solcher Körper in Pulvermagazinen. — Da 14 von den 51 Seidenwebereien in Como den Tarif von 1890 nicht angenommen haben und sich einige der bedeutendsten Etablissements weigerten, die Arbeiter wieder zur Arbeit zu zulassen, sofern nicht sämmtliche Fabriken den einheitlichen Tarif genehmigten, haben die Weberneuerdings die Arbeit eingestellt. Die Lage ist äußerst kritisch. Auch im Königreich der Pteverla»-« wird jetzt lebhaft zu Gunsten des allgemeinen Stimmrechts agitirt. Eine diesem Zwecke dienend« Versammlung fand am Sonnabend in Amsterdam statt. Dabei hielten mehrere sozialdemokratisch« Führer, darunter Domela Nieuwenhuis und Fortuyn, An sprachen. Ruhestörungen sind nicht vorgekommen. Ein großer Theil der Bergleute des belgische« BeckenS von Charleroi begehrt jetzt eine Lohnerhöhung und den acht stündigen Arbeitstag. Die Mitglieder der Vereinigung „Ritter der Arbeit" sprachen sich in einer am Sonnabend in Charleroi stattgehabten Versammlung in diesem Sinne auS. Erst nach Bewilligung dieser Forderungen würden sie die Ar beit wieder ausnehmen. Die Behörden von Charleroi suchten bei der belgischen Regierung die Belassung der Truppen in Charleroi sowie eine Verstärkung derselben nach. Der Präsident der französische« Republik Carnot feiert eine Art Triumphzug durch das südliche Frankreich, und seine beiden Minister Constans und Bourgeois, die früher als „feindliche Brüder" galten, erhalten von den dargebrachten Huldigungen ihren vollen Antheil, so daß man im Hinblick auf dieses allzu große Glück beinahe an den bevorstehenden Sturz des Ministeriums glauben könnte, da auch in der französischen Republik der tarpejische Felsen nicht weit vom Kapitol entfernt liegt. Bei der Ankunft in Pau begrüßte eine spanische Militäraborduung unter Führung des Generals Oryan den Präsidenten Carnot im Namen der Königin-Regentin von Spanien. In Tarbes hat ein etwas überspannter Sozialist den Wagentritt Carnot's zu besteigen versucht und dabei verschiedene Ruse ausgestoßen. Der angeblich geistesgestörte Mann wurde sofort verhaftet, nach der Abreise Carnot's jedoch wieder frei gelassen. Sonntag früh ist Carnot in Dax eingetroffen. Bei dem ihm dort von der städtischen Behörde angebotenen Früh stück hob der Präsident hervor, daß der Politik der Regierung eine glänzende Anerkennung durch das allgemeine Stimmrecht zu Theil geworden sei und daß dieselbe dem Lande eine Aera friedlicher Arbeit gesichert habe; die Regierung werde das Werk der Beruhigung und der Reformen fortsetzen, welches das zweifache Ziel, der Größe des Vaterlandes und der sozialen Gerechtigkeit habe. — Die französische Deputirtenkammer nahm am Sonnabend den Antrag Viger's, betreffend die Herab setzung des Eingangszolles für Getreide auf 3 Franks und für Mehl auf 6 Franks, mit der Maßgabe an, daß das Gesetz für die Zeit vom 1. August 1891 bis 1. Juni 1892 gelten solle. Das Amendement Dumay, betreffend die gänzliche Auf hebung des Zolles, wurde abgelehnt. Der Abgeordnete für Marseille, Roux, empfing an demselben Tage den Maire dieser Stadt, welcher die Lage des dortigen Mehl- und Produkten handels als eine höchst gefährdete bezeichnete und betörte, für die Deputirten des Departements wäre es dringende Noth- wendigkcit, ohne Verzug für die bedrohten Interessen Mar seilles bei der Regierung und der Kammer einzutreten. — Abgeordnete des Syndikats der französischen Spritfabrikanten richteten an den Handelsminister Jules Roche die Bitte, Be stimmungen vorzuschlagen, durch welche ihnen die zeitweilige