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Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 26.03.1891
- Erscheinungsdatum
- 1891-03-26
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-189103261
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-18910326
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-18910326
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Freiberger Anzeiger und Tageblatt
-
Jahr
1891
-
Monat
1891-03
- Tag 1891-03-26
-
Monat
1891-03
-
Jahr
1891
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 26.03.1891
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7». Areiderger A«ze1ge» -«d Taaeblatt. Sette 2. 1891. I 70 damals schon, namentlich in welfischen Kreisen verbreitet, sand ' aber überall, wo man mit den braunschweigischen Verhältnissen und deren Entwickelung vertraut war, leinen Glauben, sondern ! wurde nur als ein welsijcher Fühler betrachtet. Das erwähnte Blatt sagt dann weiter, nach der Ansicht des Kaisers Wilhelm gelte die braunschweigische Thronfolge, insoweit der Herzog von Cumberland in Frage lamme, für vollständig abgethan, dagegen werde sie für die Kinder des Herzogs osien gelosten. Auch dies erscheint nach unserer Kenntnis; der Verhältnisse als unzutreffend. Es mag ja Geneigtheit vorhanden sein, bei einer andern Regelung der Frage des Vtelfensonds unter Umständen der Familie Cumberland ein Entgegenkommen zu bezeugen, aber schon mit Röapcy! aus die seit Jahren sattiam bekannte Stimmung im Londe Braunschweig selbst wird man schwerlich daran denken, die honnover'sche Welsenlinie aus den braun schweigischen Thron zu bringen. Die Initiative zu einer Aen- derung in der bisherigen Thronsolgesrage müßte dach in erster Linie von dem braunschweigischen Landtage ausgehen, und in diesem dürften nur wenige Stimmen für eine Thronfolge auch der Kinder des Herzogs von Cumberland zu haben sein. Die Bevölkerung Braunschweigs in ihrer übergroßen Mehrheit wünscht neben Wahrung der finanziellen Selbständigkeit des Landes möglichst engen Anschluß an Preußen, darauf weisen sämmtliche Interessen des Landes, sowie besten geographische Artikels 17 des zwischen Italien und Abessinien abgeschlossenen Vertrags vom 2. Mai 1889 Bieinungsverschiedenheiten erhoben hatten, daß deshalb Graf Anlaneüi zu König Menelik geschickt wurde, um eine Verständigung herbeizuführcn, daß ober seine Bemühungen gescheitert sind und er am 11. Februar den abessinischen Hof verlassen hat und sich binnen Kurzem in Zeilo nach Italien einschisfen wird. Das braucht in der That noch kein offener Bruch zu sein, aber allzu weit davon ist es nicht. Und heute kommt bereits die „Tribuna" und meldet, allerdings noch unter Vorbehalt, König Menelik habe sich nicht damit begnügt, die Auslegung des italienisch-äthiopischen Beitrages seitens des Grasen Antonelli zu bestreiten, sondern auch den Grasen Antonelli und andeie in seinem Gebiet wohnende Ita liener in sehr harter Weise behandelt und sie gezwungen, das Land in aller Eile unter Zurücklassung ihrer Habseligkeiten zu verlasten. Auch auS Harrar hätten alle Italiener aus ¬ wandern müssen. Ob diese Meldungen der „Tribuna" richtig sind, kann einstweilen dahingestellt bleiben; es genügt, daß sich König Menelik, dem Italien durch seine Unterstützung die Thronbesteigung erleichtert und den cs bereitwillig als „Kaiser von ganz Aethiopien" anerkannt hat, jetzt gegen den Art. 17 deS italienisch-abessinischen Vertrags aujlehnt. Dieser Artikel lautet: „Ter Kaiser von Aethiopien willigt ein, sich in allen Verhandlungen mit anderen Mächten oder Regierungen der Vermittelung der Regierung des Königs von Italien zu be dienen." — Nach einer Meldung der „Agenzia Stefani" haben der Ministerpräsident Rudini und der englische Botschafter Lord Tusseiin ein Protokoll unterzeichnet, durch welches die Grenzlinie der englischen und der italienischen Einflußsphäre in Ost-Asrila festgesetzt wird. Die vereinbarte Linie gel t das Thal des Juta von der Mündung auswärts bis zum 6" 9k. Br., solgt alsdann dem sechsten Parallellreise bis zum 35. Längengiade und diesen entlang bis zum Blauen Nil. Aethiopien mit Kassa und den anderen Gebiels-Dependenzen bleibt also mit der südlichen Grenze innerhalb der italienischen Einfluß sphäre. Was die Station Kismaju betrifft, so sollen die italienischen Unterthancn und Schutzbefohlenen völlig gleiche rechtliche Behandlung wie die englischen genießen. Der in Madrid tagende spanische Arb.tterkongreß, welcher zum Zwecke der Erreichung deS Achtstunden-Tages zusammentrat, ist ohne Störung verlausen. Rach Nachrichten aus Valladolid dagegen nimmt dort die Arbeiterfrage eine ernstere Gestalt an. Gruppen von Arbeitern durchzogen die Fabriken und Werk stätten und erzwangen daselbst die Einstellung der Arbeit; auch in den Straßen sanden heftige Kundgebungen statt, wobei die Streikenden Steine gegen das Hous des Bürgermeister» schleuderten. Die Polizei stellte die Ruhe wieder her. Das portugiesische Militärgericht verurtheilte die Haupt schuldigen beim Aufstande vom 31. Januar zu Zellengefängniß von 4 Jahren mit darauf folgender Deportation nach Afrika bis zu 13 Monaten Zuchthaus. Von Militärpersonen wurden 266 verurlheilt und 240 freigesprochen; von Zivilpersonen 7 verurtheilt und 15 freigesprochen. Der Präsident des englischen Handelsakts Hicks Beech erklärte im Unterhaus, erhalte es für unthunlich, die Handels verträge mit Belgien und Deutschland zu dem Zwecke zu kün digen, daß diejenigen Artikel der Verträge gestrichen werden könnten, welche Differentialtarife gegenüber fremden Ländern verhinderten, denn die Kündigung würde zu einer Revision der Handelsverträge führen, bei welcher die großen Bortheile, die England durch die Verträge genösse, gefährdet seien. — Ein Anhänger Parnell's hat besten vor einiger Zeit statt gehabte Körperverletzung — es wurde ihm von Antiparnelliten bekanntlich Kalk oder dergleichen in die Augen geworfen — wett gemacht. Derselbe griff den zu Parnell's Gegnern gehören den Deputirlen Timothy Healy in besten Wohnung ihätlich an und zertrümmerte dabei durch einen heftigen Schlag das von Healy getragene Augenglas. Wie es heißt, wären die Augen verletzt und die Sehkraft gefährdet. Bekanntlich hat Parnell diesem seinem Rivalen in Cork vorgeschlagen, sie wollten Beide ihre Mandate niederlegen, um dann durch Wiederausstellnng ihrer Kandidaturen eine Art Plebiszit über ihre beiderseitige Jache zu veranstalten. Healy hat dies ohne Zweifel endgiltig abgelehnt, worauf dann ein Freund Parnell's in der landes üblichen Weise eingriff. Tas Packeiboot „Ava", welches von Mavagastar iu Marseille eingelrosfen ist, bringt Nachrichten mit, nach welche» I Raindiemiakala, Gouverneur von Nosti-Bö, welcher mehr als I 200 Einwohner Madagaskars ermorden ließ, mit seinem Bruder I an derselben Stelle, wo die früheren Mordihaien begangen wur- I den, hingerichtet wurde. KolonialpolittscheS. Der bisherige englische Generalkonsul in Zanzibar I General Evan Smith, bekannt durch seine deutschfeindlichen I Hetzereien, ist an Stelle des verstorbenen Sir Kirby Green I zum britischen Gesandten in Marokko ernannt worden. kannten Versuche, die ganze Bismarcksche Aera als eine Zeil der Reaktion und der Versumpfung des öffentlichen Lebens hinzustellen. Die gehässigen persönlichen Angriffe und Ver dächtigungen riefen Entrüstung hervor. Nur mit Mühe gelang es, den drohenden Sturm bis zum Ende des Vortrages zu beschwichtigen. Sodann ergriff der nationalliberale Professor Erdmannsdörffer das Wort, um in kräftigen Worten gegen das ganze Vorgehen der freisinnigen Partei, besonders aber gegen die eben gehörte Rede, welche eine sachliche Erwiderung zur Unmöglichkeit mochte, zu protestiren, und den Gefühlen der Beschämung Ausdruck zu geben, daß Deutsche in dieser Weise das Wirken und den Charakter eines Mannes in den Schmutz zu ziehen suchten, besten Verdienste um das Reich unser Kaiser, der ihn entlasten, selbst als unvergeßlich hingestellt hat. In einem donnernden Hoch auf den Einiger Deutschlands sand dieser Protest seilens der zahlreich erschienenen Parteigenosten des Redners einen stürmischen Ausdruck. Ein allgemeiner Aufbruch war die Folge. Der „Hamburger Korrespondent" bringt folgendes „Ber liner Telegramm": „In ultramontanen Blättern und na mentlich solchen kleinerer Gattung wird der Wunsch ausge sprochen, der Papst möge die Verdienste des Abg. Windlhorst durch Heiligsprechung anerkennen." Dazu bemerkt die klerikale „Köln. Volks-Ztg": „Das Berliner Telegramm soll augen scheinlich ein „Witz" des „Hamb. Korresp." sein. Ein Wunsch, wie derselbe ihn ultromontanen Blättern unterschiebt, ist uns nirgends begegnet. Katholische Blätter wissen auch ganz genau, daß sie in dieser Beziehung keine ausdringliche Anregung zu geben haben. Hier ist ein Gebiet, aus welchem die kirchliche Autorität allein unv in jeder Richtung zuständig ist Die Zentrumspreste, welche s. Z. in Nebercinstimmung mit den Führern des Zentrums die kirchliche Einmischung in eine politisch-militärische Frage mit ehrerbietiger Entschiedenheit zurückgewicsen hat, wird gewiß am wenigsten geneigt sein, in kirchlich-religiöse Dinge ihrerseits in unangemessener Weise sich einzumischen. Im klebrigen ist es immerhin begreiflich, wie der „Hamb. Korresp." zu derartigen Erfindungen kommen kann. Es läßt sich nicht leugnen, daß in einzelnen katholischen Blättern bei den Nachrufen für Windthorst allerlei Taktlosig keiten untergelausen sind. Wenn z. B. in einem solchen Blatte ein Dichter singt: Windlhorst sei „für uns gestorben", um uns „Heil zu erwerben", „Tas Opfer" ist vollbracht zu Gottes Ehr', „Wir haben keinen Reiter mehr" — so stoßen sich an einer solchen Ausdrucksweise nicht nur protestantische Blätter mit vollem Recht. So viel ist gewiß, daß Niemandem der artige Ueberschwänglichkeiten — um keinen stärkeren Ausdruck zu gebrauchen — peinlicher gewesen wären, als Windlhorst elber, der damit geehrt werden soll." Bekanntlich erregte vor einigen Monaten die in Bayern erfolgte Ungiltigkeits-Erklärung einer in Preußen geschlossenen Ehe in ganz Deutschland Aufsehen und Bedauern. Ter Ge danke lag nahe, die Wiederholung solcher Vorgänge durch einen Zusatz zum Reichszivilstandsgesetz unmöglich zu machen. Es ist indeß im Reichstage keine derartige Anregung erfolgt, weil man vertraulich erfuhr, daß in Bayern selbst zur Beseitigung des Mißstandes das Erforderliche geschehen solle. Es wird ein Zusatz zur bayerischen Verehelichungs-Gesetzgebung beantragt werden, wonach die Rechtsgiliigkeit von Ehen, die im außer- bayerischen Deutschland ohne das erforderliche Attest der Heimalhsgemeinde geschlossen morden, ebenso unansechibar sein soll, wie schon jetzt die Giltigkeit der ohne dieses Erforderniß in überseeischen Landern erfolgenden Eheschließungen bayerischer Staatsangehöriger. Trotz aller Beruhigungsversuche einzelner römischer Blätter ist nicht daran zu zweifeln, daß das Verhältniß zwischen Italien und Abessinien, gelinde gesagt, einen argen Stoß erlitten hat. Zwar mag es in Wirklichkeit noch nicht zu einem offenen Bruche zwischen Italien und dein König Menelik ge kommen sein, und die „Opinione" mag immerhin wohl daran lhun, den darüber verbreiteten Nachrichten gegenüber zu großer Vorsicht zu mahnen: allein die Thatsache ist halbamtlich zu gestanden worden, daß sich in Bezug aus die Auslegung des OsrrUches und Sächsisches. Freiberg, den 25. März. — Im Interesse der Mannschaften -es Beurlaubten» standes macbeu wir an dieser Stelle darauf ausmerlsam, daß sich die Geschäftszimmer des Bezirks-Kommandos Freiberg, sowie des Hauptmeldeamts von heute ab Neugaste Nr. 8, I.Et. (Eisernes Kreuz) befinden. — Tie gestern Abend im Kaufhaussaals zu Ehren des als Bürgermeister nach Eibenstock berufenen Herrn Stadtrath vr Körner veranstaltete Abschiedsfeier war recht zahlreich aas allen Kreisen der Bürgerschaft besucht. Der Stadtrath war in corpore erschienen, und vom Sladtverordnetenkollegium Ware» etwa Zweidrittel der Mitglieder anwesend. Auch die Königlichen Behörden waren nahezu sämmilich vertreten. Neben den gleichfalls zahlreich erschienenen Armenpflegern hatte sich auch eine stattlich! Anzahl aus den Kreisen der übrigen Bürger eingesunden, so daß die Tafel über 80 Gedecke zählte. Herr Bürgermeister vr. Böhme dankte der Versammlung im Namen der Veran stalter der Feier für die überaus rege Beiheiligung, welche den deutlichsten Beweis liefere, in wie weiten Kreisen es als ein Herzensbedürfniß empfunden werde, mit dem Scheidenden noch ein paar Stunden in fröhlichem Beisammensein zu verbringen. Tas Fest falle in eine ernste Zeit, und ernst seien auch die Gedanken, die die Versammlung beseele. Denn es scheide ein Mann aus ihrer Mitte, der sich in den fünf Jahren seiner Amtsthätigkeit die Achtung Aller zu erwerben verstanden. Der Stadtrath verliere in Herrn Ur. Körner ein hochgeschätztes Mitglied, das sich in amtlicher Beziehung als ein energischer und fleißiger Mitarbeiter bewährte, das selbst organisatorisch gewirkt und geschaffen und manches Neue angeregt habe, einen Mann von ausgezeichneter Kollegialität. Doch auch Freude solle die Versammlung heule bewegen: darüber, daß die Zuknuft voll Licht unv Sonne vor dem Scheidenden liege, da cs ihm vergönnt ist, ein weites Feld sür seine Thatkrast zu finden, welches ihm Freude und Genugthuung gewähren werde. Mil der Versicherung, daß ihn speziell die freundschaftlichsten Bande mildem Scheidenden verbinden, gab der Herr Redner demselben den Wahlspruch „suavitor in moäo, kortitsr in ro" für sein fer neres Wirken mit auf den Weg und schloß mit einem herzlichen „Habe Dank!" und den freundlichsten Wünschen für die Zukunft. Herr Rechtsanwalt Täschner als Vorsteher der Smvtvewrdneten wies darauf hin, daß unter allen Beamten gerade der städtische derjenige ist, der am meisten der Kritik ausgesetzt ist und es Niemandem Recht machen könne. Auch Herr Stadtrath vr. Körner habe dies erfahren. Er habe an der exponiitesteu Stelle gestanden, an welcher die Oeffentlichkeit mitarbeitet und Kritik üben zu können glaubt. Er (Redner) könne aber die Versicherung abgeben, daß die anerkennende Meinung über die Thätigkeil vcs Scheidenden eine nngetheilte sei, und daß seine Arbeitskraft und Energie stets Anerkennung gesunden habe. Die Versicherung, daß man ihn ungern scheioen sehe, möge ihn trösten über die Angriffe, die er von inkompetenter Seite erfahren. Mit einem „Glückauf!" zu der neuen Stellung schloß der Herr Redner. Im Namen des Ausschusses der städtischen Armenversorgungsbehörde zollte Herr Ingenieur Weidauer dem Scheidenden warme Anerkennung und Dank Kein Anderer sei so berufen wie dieser Ausschuß, ein Urthei! über die Thätigkeit des Herrn vr. Körner abzugeben, der sein! volle Kraft und sein bestes Wissen eingesetzt habe, um die neuen Erfahrungen für unser Armenwesen nutzbar zu machen und dasselbe aus die heutige Stufe zu heben. Er leerte jein Glas aus das Wohl des „rechten und gerechten ArmenvaterS'. Herr Bergamtsdirektor vr. Leuthold hob anerkennend hervor, daß die Beziehungen des Königl. Berga mies zu dem Dezernenten der städtischen Baupolizei stets betonverS angenehme gewesen und stattete dem Scheidenden hierfür den Dank der Bergbe hörde ab. Der Familie des Herrn vr. Körner widmete Herr Rechtsanwalt Heisterbergk die freundlichsten Wünsche. W, der ihm eigenen köstlichen Gabe eines urgemüthlicheii Humors > verstand es sodann Herr Staatsanwalt Leuteritz, die Gesellschaft . in die behaglichste Stimmung zu versetzen, indem er im Namen ' eines dem Scheidenden nahestehenden Freundeskreises in heiterer» ; Trinlspruch das Wohl des Herrn vr. Körner ausbrachte. Der i mehrfach von stürmischen Heiterkeitsausbrüchen begleiteten Rede lichen Etats auszubringenden Matrikularbeiträge er- giebt folgendes endgiltige Ergebniß: Jnsgesamml sind an Matrikularbeiträgen auszubringen 314 557 975 Mk. bei einem Gesammtetat von 1013 444 304 Mk. Im Etat sür 1890,91 waren angesetzt: 302 172 427 Mk., mithin mehr 12 385 548 Mk Es entfallen auf Preußen 183 414 869 Mk. (mehr gegen das Vorjahr 6 889 912 Mk), Bayern 41402 350 Mk. (mehr 1 737 683 Mk), Sachsen 20603891 Mk. (mehr 774 186 Mark), Württemberg 15 334 699 Mk., Baden 11 565 507 Mk., Hessen 6196151 Mk., Mecklenburg Schwerin 3 725164 Mk., Sachsen-Weimar 2 033 377 Mk., Mecklenburg-Strelitz 637132 Mark, Oldenburg 2212 001 Mk., Braunschweig 2 412 311 Mk., Sachsen-Meiningen I 391 767 Mk., Sachsen-Altenburg 1045057 Mark, Sachsen-Koburg-Gmha 1287784 Mk., Anhalt 1607330 Mark, Schwarzburg Sondershausen 476 735 Mk, Schwarzburg- Rudolstadt 542 991 Mk., Waldeck 366 429 Mk., Reuß ä. L. 862 082 Mk., Reuß j. L 716 324 Mk, Schaumburg-Lippe 240 992 Mk., Lippe 798 025 Mk., Lübeck 438 209 Mk., Bremen 1072 746 Mk., Hamburg 3 359 018 Mk., Elsaß-Lothringen 11315 821 Mk. Zur Loge. Die Aeußerung, welche der frühere italienische Ministerpräsident Crispi, indem er empfahl, keine Umgestaltung des Gewehres vorzunehmcn, in der Kammer gethan, „man müsse daran denken, daß ein Krieg uns auch in diesem Jahre überraschen könnte", ist sehr bemerkt morden. Man schreibt darüber aus Rom der „Kreuzztg.": Der Zeitraum, seil weichem Herr Crispi nicht mehr Minister ist, ist ein so kurzer, daß man annehmen muß, die erwähnte Aeußerung stütze sich aus die Wahrnehmungen, die er noch als Minister zu machen Gelegenheit hatte, und sie gewinnt um so «ehr an Bedeutung, als er durch dieselbe den Wunsch, die Umgestaltung der Gewehre zu unterlassen, begründete, indem er eben daraus hinwics, daß, wie dies in Preußen im Jahre 1870 geschehen, die Umgestaltung der Gewehre sosort, als der Krieg in Sicht war, eingestellt werden mußte. Man ersieht hieraus, daß Herr Crispi glaubt, cs müsse stündlich mit der Möglichkeit einer europäischen Verwickelung gerechnet werden. Do nun damit, daß Italien von irgend einer Seite angegriffen »erden könnte, nicht zu rechnen ist und selbstverständlich sich Italien mit keinerlei Angriffsabsichten trägt, so kann Herr Crispi bei seinem AuSspruche nur die Beziehungen der beiden Verbündeten Italiens zu anderen Mächten im Ange gehabt habe» und man wird vielleicht nicht fehlgehen, wenn man an- »immt, daß er sich zu seiner Aeußerung besonders mit Rück sicht auf die sich neuerlich wieder mehrenden Anzeichen einer Verstärkung der russisch-rranzöfischen FreundschaslSbezichungen veranlaßt gesehen hat. Man gewinnt den Eindruck, daß Crispi die Entwickelung der Tinge sehr mißtrauisch betrachte, »nd man kann sich der Empfindung nicht erwehren, daß die fortgesetzte Liebäugelei Ler russischen und französischen Presse mit der neuen italienischen Regierung, womit doch nur eine Abziehung Italiens vom Trcibunde bezweckt wird, größere Beachtung verdiene, als ihr im Allgemeinen geschenkt wird. Gerade weil man in Rom den Stimmungen, die zwischen Berlin und Paris einerseits und Berlin und Petersburg «»dererseitS, sowie jenen, die zwischen Petersburg und Wien obwalten, sernerstehl, beobachtet man dieselben viel nüchterner, »nd daS Ergcbniß der bezüglichen Betrachtungen ist, daß man, wenngleich augenblicklich keine Fragen vorliegen, die Besorgnisse erwecken könnten, doch mit der Möglichkeit, daß solche Fragen plötzlich austauchcn, bezw. dort ausgewoisen werden könnten, wo man den Frieden nur als einen solchen auf Zeil betrachtet »nd den friedensfeindlichen, thatenlustigen und ihre Minir- arbeit fortsetzendcn Elementen — ob bewußt oder aus Mangel genügender Widerstandskraft, mag dahingestellt bb ben —einen ihre Stärke erhöhenden Spielraum gewährt, rechnen müsse. Man schreibt der „Köln. Ztg ": Verschiedene Blätter über nahmen einen Artikel der „Braunschw. Landeszeitung", welcher u. A. behauptet, Kaiser Friedrich sei im April 1888 bereit gewesen, den Herzog von Cumberland auf Grund der Aner kennung der Einverleibung Hannovers als Thronfolger in Braunschweig gellen zu lassen Jene Nachricht wurde Lage hin. Da auch eine neue Weisenherrschail in Braunschweig schwerlich den Interessen des Reiches und Preußens förderlich sein würde, so ist cs sehr zu bezweifeln, daß man in maßge benden Kreisen einer Lösung de- braunschweigischen Thron solgefrage nach dieser Richtung hin zufilmmen wird. Die ganze Entwicklung der Frage seit dem Tode des Herzogs Wil helm Hai dieser Auffassung bis jetzt durchaus Recht gegeben. Aus Heidelberg wird der „Nat.-Zlg." geschrieben: Heidel berg war vorgestern der Schauplatz einer Kundgebung, welche unsere friedliebende Bevölkerung aufs Heftigste erregt hat. Der hiesige deutsch-freisinnige Verein hatte durch Anschlag auf den 22. März eine öffentliche Blersammlung ausgeschrieben, in welcher der Reichstags-Abgeordnete vr. Harmening aus Jena einen Vortrag „Ueber den Zusammensturz des Systems Bis marck" halte» würde. Ter Versuch, den Geburtstag Kaiser Wilhelms durch eine Verunglimpfung seines Kanzlers zu be gehen, ist an dem Auftreten patriotisch gesinnter Männer ge scheitert, welche die in der Wahl des Tages und dem Titel des Vortrags liegende Provokation nicht unbeantwortet lassen wollten. Die überaus lauge Rede des Jenenser Rechtsanwalts entpuppte sich, dem Titel entsprechend, als eine jener allbe- I schloß sich ein tu I Tasellied an, t I viel Anklang fr I Namen eines gr I dreifaches Hoch, I der Armenpflege I rasche Geschäfts I Herr vr. Körne I Ivicsenen Ehren I Wirken wenigst I Und eine Anerk« I in der zahlreiche I feine Pflicht gett I er die Anerkenn I Scheiden von F I werde ihm die I seinem Scheiden I jn Zukunft zu I Antheil nehme I Stadt Freiberg I FieibergS Bür I sodann noch H I schäft mit seiw I Hingen an Eib I lkörner, wobei i I Professor Vr. g I Stadtrath Rößb I berg dem zukün I lichcs Glückauf I Tafel sand allg' — Die hie I beendete heute I Schlußprüfung, I jkreisvereins, I Niedersedlitz un I sowie einige an! I eine äußerst zal I Schüler und so I Nachdem die I nommen und I zere Vorträge I erfolgte durch d I Vertheilung dei I der Obcrklafse, I Kleinwaltcrsdo! I Peuckert aus O I lobigungen wu I Berthelsdorf, N I carSdorf; außer I Stiftung verfiel I Dittmannsdorf t I rede wandte fick I nungen Vorzugs I Landwirthe de I nicht ohne Erf I schmerzlich bew I Schule durch du I hochherzigen Fr I erlitten hat, ui I setzten, sowie 2 I den herzlichsten I Schuler im Nan I «orte, worauf I Aäferstein der I Vereins und Ki .Laß mich D« Hierbei fei dar, Mitte Oktober jetzt bei dem T nach Ministerien Besuche der all — Versetz Mheilungs-Jr der Halsbrücker Peter, wird mi bureau DreSde Die hiesige So baumeister So' — Erneu Nassau ist ab Pusch an Stell jeher 11. Kl. < Herr Aussetzer zu» Aussetzer — Der Os nison wird be Regiment am bahnseitig zur sich zusammen 28. 198 Mani — Seit de welcher die H unter allen Ui Nachttemperatt Doge zur Mit Periode fakulu welchem Tage wehr erfolgt. ! Passagier jetzt der eigentliche! Wärmere Kleid Aufmerksamlei als sonst mögl Welche Dampft -Man f bescher Hetzer-k besuchten Versi Schmidt-Lanc rungs-Gen, Bestimmungen Deise die Sas holten Malen batte betheilu Bittergutspäch Allste n. A. Bezirksthiernr; Bersicherung t Zat Herr Ritt
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