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Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 13.03.1891
- Erscheinungsdatum
- 1891-03-13
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-189103136
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-18910313
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-18910313
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Freiberger Anzeiger und Tageblatt
-
Jahr
1891
-
Monat
1891-03
- Tag 1891-03-13
-
Monat
1891-03
-
Jahr
1891
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 13.03.1891
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I8M Freiberger ««-eiger und Lageblatt. Seite 4 Untersekunda, 2 aus Obertertia, 2 aus Untertertia und 4 aus vrat Be, georvn besser. Der Ka vor un finden Quinta und 1 aus Sexta. Von ihnen widmeten sich 7 der Kaufmannschaft, 2 dem Maschinenbaufachc, 1 der Landwirth- schast, 8 dem Postburcaudicnste, 2 wurden Apotheker, 1 Drogist, 1 Buchhändler, 1 Brauer, 1 Bäcker, 1 bezog die Thierärzt liche Hochschule, 1 trat auf die Technischen Staatsanstaltcn über, 2 aus eine Handelsschule, 1 aus eine Realschule, I aus eine Bürgerschule und 1 ging in Privatunterricht Von den 171 während des Schuljahres 1890—91 überhaupt unterrichteten Schülern verließen 11 im Lause des Jahres die Anstalt, und zwar 1 aus Oberprima, 1 aus Unterprima, 1 aus " Ar die Vermc Gustav staltgefun dem Vor lassen. " K Wiedcrho Vließ" bi sreund" i das Schl» ist zum L diiektor ( Quinta. Von ihnen widmete sich 1 der Kaufmannschaft, 1 dem Maschincnbaufach, 2 dem Postbureaudienste, 1 trat aus eine höhere Handelsschule über, 1 auf ein Realgymnasium, 1 au eine Bürgerschule, 1 auf eine Bergschule, 2 aus eine Vor bercitungsschule für den Postdienst und 1 bezog die Bergakademie. Sämmtliche 171 Schüler, darunter 98 auswärtige, gehören mit 5 Ausnahmen (3 röm.-lath., 1 deutsch-kath., 1 mos.) dem evan gelisch-lutherischen Bekenntnisse an. Der neue Kursus beginnt Dienstag, den 7. April früh 7 Uhr. Die Aufnahmeprüfung der > cuangemeldeten Schüler findet Montag, den 6. April früh * Mi aus Kon' ein Fran groben 1 in Pera, durch he§ merksam nahm er rechtstutz das Gest hestige n ein Arzt Schleiss fügen. I an dem * F' wurden der Wall werke d von etwc nicht so Terrains Magazin ungeheuer auf solch waren » * Te Waldenbi viele Hun artigem t Krause, verwände Menschen sich beim dem Haus splitler n Sohn, wc ein grüße brechende. Decke völ dessen Fn junge M armen Li Hab und rigkeiten > zwischen 2 würden je so lauge d Inhalt de im nächste keine Mit Rom es zu eii Barzilai, Uche öste hatte, voi ries Jmb diesen W die Vanl zu: „I! Im Fortg und Cava Massaua tauschen gegen Liv schlags A Generalpi tirten Bic Ucber di Gesetzen»» Fortgang Handlung Stellung halte er Untersuch sich durch Mai Kenner d schiedenes raghi. 2 Voilegen. als todt i bemitleid und bew Allem sä mit dem Verein theile. Aus Nofien wird geschrieben: Ein sehnlicher Wunsch der Bevölkerung der Mohorn-Dittmannsdors-Reinsbergcr Gegend wie auch unserer Stadt betrifft die Fortführung der Eisenbahn von WilSdruss nach Nossen, während sich die In dustriellen des Muldenthalcs besonders lebhaft für das Bahn projekt Halsbrücke-Nossen interessircn. Beide Linien lind ein Bcdiirfniß. Die Erstere für zahlreiche landwirthschast- liche und gewerbliche Betriebe, die Letztere hauptsächlich für die industriellen Etablissements des Muldenthales. Die Nothwen digkeit, durch Bahnverbindung den bestehenden Uebelständcn und Verkehrsschwierigkeiten abzuhelfen, wird allseitig und insbe sondere auch höheren Orts anerkannt, wie aus den Verhand lungen der hohen Ständekammern re. hervorgcht. Die Eisen- bahn-Komitüs zu Mohorn, Limbach und Nossen sind seit vielen Jahren bemüht, die Linie Wilsdruff - Nossen zu erhalten und sind in ihren Bestrebungen von dem „Vvlkswirthschaftlichen Verein des Bober- und Muldenthales", welcher besonders auch für die Erlangung der Strecke Halsbrücke-Nossen thätig ist, seit seiner Gründung lebhaft unterstützt worden. Wie nun der „Noss. Anz." schreibt, ist von den vorgenannten Vereinigungen eine gemeinschaftliche Petition an die hohen Ständekammern um Erbauung der Strecke Nossen-Zollhaus für Normal- uud Schmalspurbetrieb imAussicht genommen, dagegen soll der Kgl. Staatsregierung anheim gegeben werden, ob zuerst Zoll haus-Wilsdruff oder Zollhaus-Halsbrücke zur Ausführung ge langt. In einer gemeinschaftlichen Sitzung der vorgedachten Vereinigungen soll ein noch vorzulegender Entwurf berathen und die Petition endgiltig fcstgestellt werden. Hoffentlich führen die diesmaligen vereinten Bemühungen zu dem lange ersehnten Ziele. In der srüher Fichtncr'schen Wirthschaft in Gersdorf bei Haintchen brach Dienstag früh in der vierten Stunde ein Schadenfeuer ans, welches das Wohngebäude, sowie die nahe Scheune völlig einäscherte. Das Gut war unbewohnt, da der frühere Besitzer desselben bereits geräumt hatte, um dem Käufer, welcher am 18. März einziehen wollte, Platz zu machen. Uebcr die Enlstehungsursache des Brandes ist noch nichts Bestimmtes ermittelt worden. befindlichen Medico-mechanischen Institut des Herrn vr. weck, v. Reyher unterzogen hat, ist von bestem Erfolg begleitet. Se. Durchl. Prinz Reuß Heinrich XXVIII. ist nach beendeter er folgreicher Massage-Kur in der genannten Anstalt nach seinen Besitzungen in Schlesien zurückgekehrt. — Der Ende vorigen Jahres verstorbene Braumeister Georg Lorenz Meißner hat sowohl die Taubstummen-Anstalt, als auch die Kinderhcilanstalt in Dresden mit je 2000 Mk. letztwillig bedacht. Diese Beträge sind durch den Testamentsvollstrecker, Rechtsanwalt Blüher nun mehr zur Auszahlung gelangt. — Ein Dresdner Ehepaar, welches seinen Namen nicht genannt wissen will, hat 3000 Mk. für den Bau eines Knobenhauses in der Epileptischen Anstalt Kleinwachau und 2000 Mk. in sächs. 3"/» Rente für das Stammvermögcn der Anstalt gespendet. Neueste Nachrichten. Berlin, 11. März. Der, wie es scheint, bereits zum Kultusminister ernannte bisherige Oberpräsident von Posen, Graf v. Zedlitz-Trützschler, ist am 8. Dez. 1837 geboren. Er ist Rittergutsbesitzer aus Nieder-Großen-Bohrau in Schlesien, Mitglied des Staatsraths und Vorsitzender der Ansiedlungs- Kommission. Graf Zedlitz gilt als ein Verwaltungsbcamter von außerordentlicher Befähigung und Thatkraft. Seine Laufbahn ist keine gewöhnliche gewesen. Längere Zeit aktiver Militär, später Major a. D., betheiligte sich Graf Zedlitz in hervorragendem Maße an der provinziellen Selbstverwaltung und erregte durch seine Gewandtheit und Redegabe an maß gebender Stelle Aufmerksamkeit. Er wurde, ohne ein Staats amt bekleidet zu haben, zum Regierungspräsidenten und später zum Oberprästdenten berufen. Hamburg, 11. März. Von der Nordsee werden schwere Stürme und zahlreiche Schiffsunfälle gemeldet. Hamburg, 11. März. Gerüchtweise verlautet, Tabor» sei von rebellischen Arabern erobert worden, die nunmehr auf Mpwapwa marschirten. Hiesige Handelskreise führen das Ge rücht auf englische Machenschaften zurück. Prag, 11. März. Tas halbamtliche „Prager Abendblatt' versichert bezüglich der deutsch-österreichischen Vertragsverhand- lungcn, daß kein Anlaß zu pessimistischen Berichten vorliege. Die Erwartung sei gerechtfertigt, daß die auftauchenden Schwie* 8 Uhr statt. — Im Verein für arzneilose Heilkunde sprach gestern Abend Herr vr. nwä. M. Böhm aus Wiesenbad vor übervoll besetztem Saale über das interessante Thema „Nerven- lcben und Nervenleiden" und behandelte dasselbe so, daß man ihm allgemeine Anerkennung zollte. Zunächst beantwortete die Frage: „Was sind Nerven?" und besprach dabei zunäch das Gehirn, dann das Rückenmark als die Zentralstellen de Nervensystems, dann zu den eigentlichen Nerven übergehend, theilte er dieselben hauptsächlich in Empfindlings- und Bewe gungsnerven, an Beispielen deren Thätigkeit erläuternd. Na mentlich sei cs dic Nkflexsähiglcit derselben, welche im mensch lichen Organismus eine wesentliche Rolle spiele. Hieraus ging der Herr Vortragende zn den Erkrankungen des Nervensystems über und bezeichnete als Ursache derselben die übermäßige Ausnutzung der Nerven im Kämpfe ums Dasein. Man muthe ihnen einfach mehr zu, als sie auf die Dauer aushaltcn, was eine Erschlaffung derselben und so die verschiedensten Erschei- indem sie den Zuschlag für Alke beseitige» möchte; sie geht da bei davon aus, daß dir Stadt allen Kindern jeder Konfession die Bildungsmittel in gleicher Weise zur Beifügung stellen solle, daß das Regulativ für lange Zeit gemacht werde, die katholischen Schulabgabrn aber sehr bald die Höhe der übrigen Echulanlagen erreichen würden, da die srüher zweiklassige katho lische Schule schon vierklassig geworden sei und in kurzer Zeit in eine sechSklassige umgewandelt werden müßte. Eine Bevor zugung katholischer Väter, die ihre Kinder evangelisch erziehen lassen, erschien der Deputation bedenklich. — Herr Direktor vr. Leuthold rechtfertigt den Standpunkt der Deputations mehrheit, indem er die Ansicht vertritt, daß allen Katholiken daS Recht zugebilligt werden möchte, ihre Kinder ohne Zuschlag zum Schulgeld in die evangelischen Schulen zu schicken, so lange diese mehr als die katholische Schule bieten. Bezüglich der Juden und Dissidenten sei das Verlangen deS Zuschlages rin ungesetzliches, weil sie die Beiträge zur evangelischen Schul gemeinde leisten, eigentlich sogar infolge des Wegfalles des Religionsunterrichts Anspruch auf Ermäßigung des Schulgeldes hätten. Dagegen vertritt Herr Professor vr. Hering die An sicht des Schulausschusscs, daß cs der evangelisch-lutherischen Mehrheit der Einwohnerschaft freistehe, den Frieden in den ge mischten Ehen, wo die Kinder evangelisch erzogen werden, durch das Geschenk des Wegfalls des Zuschlags zum Schulgeld zu fördern. — Herr Seim spricht sich für den Vorschlag der Deputalionsmehrheit aus, den sodann Herr Rechtsanwalt Heisterbergk noch eingehend begründet. Bezüglich der Juden und Dissidenten werde es genügen, auf die gesetz- Am Dienstag Mittag hat in Dittersbach bei Frauen stein der Bahnwärter Traugott Göhler zwei starke Kreuzottern getödtet und an die Ortsbchörde abgclicfert. Das große Konzert des „Dresdner Männergesangvereins", das in Anwesenheit Sr. Majestät des Königs und Ihrer Kgl. Hoheiten des Prinzen Georg und der Prinzessin Mathlide am 10. März im Gewerbehaussaale zu Dresven stattfand, hat die gehegten Erwartungen durchaus erfüllt. Für diesmal hatte der Liedermeister des Vereins, Hugo Jüngst, die Leitung der Chorvortiäge einem hochangesehenen Gaste überlassen, dem Chormeister des berühmten Wiener Männcrgesangvereins, Eduard Kremser, der als talentvoller Komponist auf das vor- theilhaftestc bekannt ist. —> Die Kur, welcher sich Se. Königl. Hoheit der Prinz Albert in dem in Dresden Pragerstraße - nungen zur Folge hab«, insbesondere allgemeine Nervenschwäche, , Hypochondrie, Melancholie, Rückenmarksschwindsucht, auch Ge- > Hirnhautentzündung. Jeder Krankheit wurde e'ne eingehende : Erörterung zu Theil und wurden ihre Erkennungszeichen und : ihre Heilung angegeben. Der Dank dafür wurde denn auch l in rauschendem Beifall ausgedrückt. Nach verschiedenen ge schäftlichen Mittheilungen erklärte der Vorsitzende, daß am 19. März im Unionssaale Herr vr. meck. Hermann Klenke aus Dresden einen Vortrag halten werde. — Erledigt: die Nebenschulstelle in Zaschwitz bei Kiebitz. Kollator: die oberste Schulbehörde. Einkommen, außer freier Wohnung, Feld- und Gartcngenuß, 900 Mk. Gehalt, 100 Mk. persönliche Zulage, welche bei Eintritt der Alterszulagen in Anrechnung kommen wird, 72 Mk. für den Unterricht in der Fortbildungsschule. Bewerbungsgesuche sind bis zum 23. März an den Königl. BezirkSschulinspektvr Eger in Oschatz einzureichen; — die Schulstelle zu Schilbach b. Schöneck. Kol lator: die oberste Schulbehörde. Einkommen, außer freier Wohnung im neuen Schulhause mit Garten, 900 Mk. Fixupi, 60 Mk. persönliche Zulage, 8,51 Mk. Accidentien, 72 Mk. für Fortbildungsschulunterricht und 90 Mk. für Heizung der Schul tube. Gesuche sind bis zum 25. März beim Kgl. Bezirksschul inspektor Schulrath Baunack in Oelsnitz einzureichen; — eine ständige Lehrerstelle zu Hartmannsdorf bei Burgstädt. Kollator: der Gemeinderath daselbst. Einkommen 1120 M. inkl. 120M. Wohnungsgeld für einen unverheiratheten und 1180 Mk. inkl. 180 Mk. für einen verheiratheten Lehrer Das Gehalt steigt von 3 zu 3 Jahren, ausschließlich der Wohnungscntschädigung, um 75 Mk. bis zu einer Höhe von 1700 Mk. Gesuche sind bis zum 1. April bei dem Gemeinderathe in Hartmannsdorf einzureiche». — Königl. Landgericht Freiberg. Vor der zweiten Strafkammer wurden heute Vormittag unter Leitung des Herrn Landgerichtsdirektors v. Wolf verurtheilt: 1) der Zimmergeselle Friedrich Wilhelm Schenke, geboren den 8. August 1834 in Linda bei Ronneburg, wegen in wiederholtem Rückfalle ver übten Diebstahls zu 1 Jahr 3 Monaten Zuchthaus, 4 Jahren Ehrverlust und Zulässigkeit von Polizeiaufsicht; 2) der Schul knabe Karl Max Zschunke in ArnSdorf wegen Diebstahls zu Der Geheime Hofrath Prof. vr. Brentano in Leihzig hat einen Ruf an die Universität München angenommen M verläßt die Leipziger Hochschule am 1. Oktober dieses Jahres. — In seiner in der Parkstraße in Leipzig gelegenen Wohnung versuchte sich ein 52jähriger Buchhalter mittels eines Revolver- schufses zu entleiben, verletzte sich hierbei zunächst nur, erlag aber Dienstag früh der schweren Verletzung. Der Mann ist verheirathet, hinterläßt aber keine Kinder. — Vorgestern in der 12. Mittagsstunde wurde in der Querstraße in Leipzig das dreiundeinhalbjährige Töchterchen eines Handelsmannes von einem Möbelwagen überfahren und schwer verletzt. Man brachte das Kind in das nahegelegene Trier'fche Institut, wo cs nach mehreren Stunden verstorben ist. Vor einigen Wochen wurden in Zwickau zwei Einwohner wegen Verdachts des schweren Diebstahls verhaftet. Seitdem ist es gelungen, denselben etwa sechzig Einbruchsdiebstähle nach- zuweiseu. Es sind auch noch einige andere Zwickauer Ein wohner wegen Miturheberschaft und Hehlerei in Hast genom men worden Die Verbrechergesellschaft hatte ihre Thätigkeit bis Altenburg, Greiz, Hohenstein u. s. w. erstreckt. Wie die „Zitt. Nachrichten" melden, ist die katholische Schule in Zittau vom Königl. Ministerium zu einer Bürger chule erhoben und deren bisheriger Leiter Kurze zum Direktor ernannt worden. Der vom Verein reichstreuer Männer in Meisten für die bevorstehende Landlagswahl aufgestellte Kandidat, Bürgermeister Schiffner, hat die Ueberzeugung gewonnen, daß das Interesse der Stadt Meißen, an welche in den nächsten Jahren große und bedeutende Aufgaben herantreten, seine dauernde Anwesen heit erheische, daß er in Folge dessen auf das ihm angebotene Mandat verzichten müsse. Der Vorstand des Vereins reichs- trcuer Männer hat sich den Gründen seines Kandidaten nicht entziehen können und ihm sein Wort zurückgegeben. Der Vor land wird nun seinen Mitgliedern den Stadtrath Robert Kurtz ;ur Wahl empfehlen. Am Montag verschied in der Heilanstalt Lindenhof bei Coswig der Architekt und Baumeister Otto Dögel, dem die Herstellung der ersten Skizzen für die Kirchenrenovation io Pirna übertragen war, welcher dann aber leider mitten i« reudigen und hingehendsten Schaffen von düsterer Geistesnacht umsangen wurde. Der seit etwa zehn Jahren in Schellenberg amtircndc Chef des Königl. Amtsgerichts Augustusburg, Herr Amtsrichter vr. Böhme, wird in allernächster Zeit seinen dortigen Wir kungskreis verlassen, um nach Dresden zu übersiedeln und dort in gleicher Eigenschaft thätig zu sein. Als sein Nachfolger beim Königl. Amtsgericht Augustusburg vom 1. April d. I. ab ist Herr Amtsrichter Hentschel in Marienberg ernannt. — Nach einer Mittheilung des „Frankenberger Tageblattes" ist dcr Handarbeiter Richter aus Oederan, welcher sich kürzlich als dcr Mörder des Gutsauszüglers Wetzig bekannte, unter stacker polizeilicher Begleitung aus seiner Untersuchungszelle nach Leubsdorf bei Schellenberg transportirt und am Ort der That von dcr Staatsanwaltschaft zu Ehemnitz einem eingehenden Verhör unterzogen worden. Der Mörder, der früher selbst vorübergehend in Leubsdorf gewohnt hat, mußte genau die Stelle angeben, wo er dem vom fröhlichen Geburtstagsschmaus heimkehrenden 80jährigen Greis aufgelauert, und den Ort be zeichnen, wo er die blutige That ausgeführt hatte. Dabei machte Richter die ebenso wie sein freiwilliges Geständniß überraschende Mittheilung, daß er den Mord nicht allein aus geführt habe. Die Namen seiner Milthäter zu nennen, soll« sich bis jetzt beharrlich weigern. Von dem ihm in die Händc gefallenen geringen Raube — bekanntlich trug Wetzig außer Uhr, Messer rc. kaum einige Groschen bei sich — hat der Mörder Einiges in dem in kurzer Entfernung befindliche» Walde vergraben. Uebrigens wird den Mörder die ganze Strenge des Gesetzes nicht treffen, da er bei der That das achtzehnte Lebensjahr nicht vollendet hatte. Der Vorsitzende des Verbandes voigtländischer Feuerwehn» und Mitglied des Landcsausschusses sächsischer Feuerwehnn, Branddirektor und Färbereibesitzer Heinrich Vogel in Ryla«, ist Mittwoch früh ^4 Uhr Plötzlich infolge Herzschlages ge storben. Derselbe stand im 53. Lebensjahre. lichen Bestimmungen aufmerksam zu machen. — Herr Rechts anwalt vr. Richter betont, daß in letzterer Beziehung nur ein Jrrthum obgewaltet habe. Dagegen bekämpft Redner die Ausführungen des Herrn vr. Hering und erklärt, daß die Stadtgemeinde keine Geschenke zu machen und man hier ledig lich Finanzwirthschast zu treiben habe. — Herr Heinrich erklärt sich für die Rathsvorlage und aus finanziellen Gründen für Aufrechterhaltung des Zuschlags in dcr bisherigen Weise. — Nach weiteren Acußcrungen der Herren vr. Richter und vr. Leuthold, ersucht Herr Prandl um Wegfall des Zuschlages für alle Kinder katholischer Hausväter, wogegen Herr Weidauer auf die weit schlimmere Belastung solcher protestantischer Eltern hinweist, die ihre Kinder jenseits der sächsischen Grenze in katholischen Ländern erziehen lassen müssen. Der Herr Vorsitzende macht den Gesichtspunkt der Parität sowie die Geringfügigkeit des finanziellen Ausfalls bei Annahme des Deputations-Mehrbeils-Antrages gellend. An der weiteren Debatte betheiligen sich noch die Herren Seim, vr. Richter, Steyer und vr. Hering, worauf der Herr Vorsitzende bemerkt, daß bezüglich des Wegfalls des Zu schlages für Juden und Dissidenten ein einfacher Vermerk im Protokoll genügen werde. — Bei der Abstimmung wird der < Antrag der Mehrheit der Deputation mit 18 gegen 5 Stimmen, der Antrag der Minderheit mit 13 gegen 10 Stimmen eben falls abgelehnt, woraus der Rathsbcschluß gegen 3 Stimmen Annahme findet. — Die Mittheilung der Kircheninspeltion, daß zur Deckung der Ausgaben der drei Kirchspiele Dom, Petri und Nikolai die Erhebung von 3 Einheitssätzen nöthig sei, ver anlaßt eine kurze Debatte, an der sich außer dem Herrn Vorsitzenden die Herren vr. Leuthold, Steyer, Bär, Weidauer und Seim betheiligen, worauf man sich unter der Voraussetzung, daß künftig dem Kollegium Haus hallplan und Rechenschaftsbericht der Kirchgemeinden zur Einsicht vorgelegt werden, mit der Vorlage einverstanden erklärt. — Dem Ralhsbeschlusse über einen Arealaustausch an der Olbernhauerstraße zwischen der Stadtgemeinde und den Herren Gerstenberger und Martin tritt das Kollegium ohne Weiteres einstimmig bei, worauf die Sitzung geschlossen wird. — Der jetzt erschienene 19. Jahresbericht über das Städtische Realgymnasium zu Freiberg dient gleich zeitig als Einladungsschrift zn den öffentlichen Prüfungen am 18. und 19. März 1891 sowie zu der öffentlichen Schulfeier, bei welcher am 20. März die diesjährigen Abiturienten ent lassen werden sollen. Dem Bericht ist eine Arbeit des Herrn Oberlehrer vr. xiül. Bruno Mehner beigegeben: „Die geolo gischen Verhältnisse der näheren nnd ferneren Umgebung von Freiberg im Anschlusse an den Unterricht in der Geologie". Ostern 1890 verließen außer den 4 Oberprimanern 31 Schüler die Anstalt, und zwar 3 aus Obersclunda, 9 aus Untersekunda, 2 aus Obertertia, 4 aus Unlertcitia, 8 aus Quarta, 4 aus 3 Wochen Gefängniß; 3) der Schulknabe Hermann Wilhelm Rüger in Arnsdorf wegen Diebstahls zu 3 Wochen 1 Tag Gefängniß. Am Montag Abend hielt Herr Pastor Flade aus Franken- üein im „Reichstreuen Verein" in Oederan vor einer gut besuchten Versammlung einen Vortrag über das Thema: „Warum muß cs bei dem Ausschluß der Jesuiten und der ihnen verwandten Orden aus dem deutschen Reiche bleiben?" Der Redner schloß mit den Worten: „Wie unsere Vorfahren um ihre Städte Mauern und Wälle nufführten, auf den Mauern aber die kampfbereite Mannschaft stand, um den Feind abzu- plten, so laßt uns jetzt gegen die vor Deutschlands Thoren tehenden gefährlichen Feinde Schulter an Schulter zusammen- tehen und jeden offenen wie verborgenen Angriff abwehren mit dem Rufe: Mit Gott für Kaiser und Reich, für König und Vaterland." Anhaltender Beifall belohnte den Vortrag und als dcr Voisitzcnde des Reichslreuen Vereins, Herr Amts richter Keller, ein Hoch auf genannten Herrn ausbrachte, timmle die Versammlung begeistert ein. Am Schluß dieser Vereinssitzung verlas der Herr Vorsitzende noch einen Brief des Rcichstagsabgcordneten Herrn Oberbergrath Merbach, worin dieser mittheilte, daß er die von dem Reichstreuen Ver ein an ihn gerichtete Bitte, gegen die Wiederzulassung der Jesuiten zu stimmen, mit Freuden erfüllen werde, da er ja ganz dieselbe Anschauung über die Gefährlichkeit der Jesuiten
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