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Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 01.03.1891
- Erscheinungsdatum
- 1891-03-01
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-189103014
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-18910301
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-18910301
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- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Bemerkung
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- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Freiberger Anzeiger und Tageblatt
-
Jahr
1891
-
Monat
1891-03
- Tag 1891-03-01
-
Monat
1891-03
-
Jahr
1891
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 01.03.1891
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4».Krrikerger «»rrig-r msd T«gevl«tt. «<U< 4.18«. oder oder den ver- ohne Gastfreundschaft und Geduld übermäßig geprüft haben nicht, sie mag unsere Trauer grausam mißachtet hoben nicht, indem sie nach Versailles aufs Land ging und zu Trümmern von Saint-Cloud einen Ausflug machte — gcssen wir nicht, daß sie eine Frau ist, lassen wir sie Schrei, ohne Gejohl, ohne Geleit abrrisen. Eine neue Kund gebung, die wir gestern noch für nöthig hielten, würde heute nur den großen Aufschwung des patriotischen Stolzes stören, der alle Franzosen geeinigt. Wir müssen uns also heute jeder Kundgebung enthalten. Es lebe Elsaß- Lothringcn! Es lebe Frankreich! Es lebe die Republik!" Der Pariser Korrespondent des „B. T." konstatirt, daß nach dem plötzlichen chauvinistischen Rausch eine Art Ernüchterung eingetreten ist. Derselbe meldet: In verständigen politischen Kreisen sucht man einzulenken. Das Blatt „Paris" erkennt die guten Absichten des deutschen Kaisers bezüglich Frankreichs an. „Wir haben uns ihm nicht an den Hals geworfen", so schließt ein Artikel dieser Zeitung — „aber wir sind nicht un empfänglich für sein freundliches Entgegenkommen, und wenn wir gezwungen sind, die Einladung zur Berliner Ausstellung abzulehnen, so beklagen wir uns wenigstens nicht, diese Ein ladung erhalten zu haben." Dagegen leistet sich der „National" Unerhörtes an Beleidigungen gegen die Kaiserin Friedrich und die deutsche Botschaft; dieses Blatt schreibt: „Wir hoffen, daß die Kaiserin Friedrich dem Befehl Kaisers Wilhelms, sofort nach England abzureiscn, endlich gehorchen wird. Unsere Ge duld ist zu Ende, wir haben oer Gastfreundschaft genügende Opfer gebracht." Der Attentäter, welcher am 19. d. M. in Buenes Ayres auf den argentinischen General Roca einen Schuß abge- euert hat, ist der „Times" zufolge 15 Jahre alt. Die Kugel treifte die Schulter Rocas. Der jugendliche Attentäter, sein Zruder und seine Eltern, sowie verschiedene andere Personen ind verhaftet worden, doch war es am 20. Februar noch nicht gekannt, ob der Junge aus eigenem Antriebe geschossen hatte oder dazu von Anderen antzestiftet worden war. Die chilenischen Regierungstruppen wurden mit einem Verlust von etwa 500 Mann geschlagen. Tags daraus ergab sich Jquique der Jnsurgentenflotte. Am Abend des nämlichen Tages kam es zu ernsten Ruhestörungen, organisirt von raub lustigem Gesindel, welche von der Flotte und den fremden Ein wohnern erst nach starkem Blutvergießen unterdrückt wurden. 175 Ruhestörer wurden getödtet oder verwundet. Am 17. Fe bruar fand ein Treffen zwischen den Regierungstruppen und den Truppen der Opposition unweit Huard statt, welches un glücklich für letztere ausfiel. Am 19. Februar wurde Jquique von den Ueberbleibseln der bei Dolores besiegten Rcgierungs- truppen überrumpelt. Der Kamps dauerte vom frühen Morgen bis in die spüle Nacht. Die Opposition behauptete das Re- gierungsgebüude, während die Flotte ein beständiges Bom bardement aufrechthiclt zum Schutze dcs RegierungSgebäudcs und um die Landung von Truppen zu decken. Am nämlichen Abend wurde das Gcschäftsvicrtel von Jquique vom Pöbel in Brand gesteckt und geplündert, durch Vermittelung des britischen Admirals Holham wurde Waffenruhe bis zum 20. Februar, Mittags, erklärt. Am 20. Februar, Nachmittags, ergaben sich die Regierungstruppen den Insurgenten, in deren Gewalt Jquique gegenwärtig ist. Ausländer wurden während des Kampfes nicht getödtet. Die Frauen und Kinder waren an Bord der im Hafen liegenden fremden Kriegsschiffe in Sicher heit gebracht worden. Die Entscheidungsschlacht wird demnächst nördlich von Puisagua erwartet. «olonialpolMsche». Wie die „Nat.-Ztg." hört, ist am DienStag der Eintritt des Idm. Peters in den Kolonialdienst des Reiches erfolgt, vr. Peters wird sich erst Anfang April nach Deutsch-Ostafrika begeben. OertNchcs und Sächsisches. Freiberg, de» 28. Februar. — Ter Etadtrath zu Freiberg erläßt im „Dresdner Journal" und in der „Leipziger Zeitung" folgende Bekannt machung: Infolge der Wahl des bisherigen Inhabers zum Bürgermeister der Stadt Eibenstock kommt die mit einem pensionsfähigen Gehalt von 4000 M. ausgcstattete Stelle eines dritten juristisch gebildeten Stodtraths am 1. April zur Er» lcdigung und soll baldthunlichft wieder besetzt werden. Die Wahl erfolgt zunächst auf 6 Jahre. Bewerber, welche die Befähigung zur Ausübung des Richteramtcs besitzen, wollen ihre Gesuche unter Beifügung eines Nachweises über ihre bis herige Amtsthätigkeit bis 5. März dieses Jahres an den Vor steher der Stadtverordneten, Herrn Rechtsanwalt Täschner hier, einreichen. — Als interessanter Beitrag zu der für Freiberg so hoch wichtigen Frage der Verlegung Ver Artillerie-Garnison ist folgende neueste Mittheilung aus Riesa zu betrachten: „Zum Schluffe der hiesigen Stadtverordneten-Sitzung vom 24. d. M. nahm der Stadtverordnete Herr Barth Veranlassung, die von einigen hiesigen „Höchstbesteuerten" gegen die Erbauung einer neuen Kaserne in hiesiger Stadt ins Werk ge setzte Petition einer scharfen Kritik zu unterziehen, worüber sich eine längere erregte Debatte entspann. In derselben wurde namentlich gerügt, daß bctr. Petition, in welcher die Kreishauptmannschaft gebeten wird, der Stadtge meinde Riesa die Genehmigung zur Begebung einer Anleihe zu versagen, von einigen Mitgliedern de» Stadtrathes und des Stadtverordnetenkollegiums nicht nur unterzeichnet, sondern mit veranlaßt wor den ist, trotzdem in der gemeinschaftlichen Sitzung beider Kollegien am 3. d. M. eine Majorität von 18 gegen 4 Stimmen sich für Erbauung der Kaserne erklärt hat." . — Verdiente Etrafe» Daß ein Zeuge, der zu einer Hauptvrrhandlung geladen ist, in derselben sauber und in anständiger Kleidung zu erscheinen hat, ist eigentlich selbstver ständlich. Trotzdem erschien am Donnerstag ein hiesiger Ein wohner mit berußtem Gesicht und in beschmutzter Kleidung vor dem Kgl. Schöffengericht, wurde deshalb von dem Herrn Vorsitzenden zurechtgewiesen und ihm eine Ordnungsstrafe von 5 Mark bezw. 2 Tage Gefängniß auferlegt. — An der hiesigen Mädchenbürgerschule, an tvelcher bis her beide Abthrilungen (^ und L) mittlere Volksschule waren, wird mit Ostern d. I. ein wesentlicher Fortschritt in der Ent wickelung eintrcten: Die Abtheilung X erhält den Charakter einer höheren Volksschule im Sinne des Volksschulge setzes vom 23. April 1873. Nach dem Wortlaut dcs Schul gesetzes (Ausführungsverordnung K 30) soll eine solche Schule den Mädchen eine höhere Bildung gewähren, um in ihnen den selbständigen Trieb zu eigener geistiger Weiterbildung zu ent wickeln oder ihnen die unentbehrlichen Hilfsmittel zu selbständiger Erwerbsfähigkeit an die Hand zu geben. Die neue Einrichtung, welche durch die wohlwollcnoe Fürsorge der Behörden fertig geworden ist, wird Freiberg mit verschiedenen Städten des Vaterlandes auf gleiche Stuft stellen und eine Lücke ausfüllen, welche von manchen Familien unserer Stadt schon lange schmerz lich empfunden worden ist. Schon in der Mitte der siebziger Jahre wurde von seilen einiger Familienväter der Wunsch laut, es möchte in Freiberg den Mädchen nach Besuch der Abtheilung der Mädchenbürgerschule noch Gelegenheit zur Weiterbildung geboten werden. Als dann Ostern 1877 unter dem Namen Selekta eine Fortbildungsklasse ins Lebe» gerufen wurde, ergriff man diese Gelegenheit mit Freuden und der Besuch war immer ein sehr erfreulicher. Gewöhnlich trat die Hälfte der Schülerinnen aus Klaffe 1. der Abtheilung .4 in die Selekta über, so daß dieselbe in verschiedenen Jahren inehr als 20 Schülerinnen zählte. Im Lauft der letzten Jahre, wo sich die Anforderungen an die Bildung der Mädchen mehr und mehr gesteigert hatten, war man mit dem halbtägigen Unterricht in der Selekta nicht mehrzufrieden, besonders schien man den Unterricht im Englischen zu vermissen, den man schon von 1 an vielfach in Privatstunden ertheilen ließ. Der Besuch der Selekta sank bedeutend. — Den erhöhten An forderungen konnte von Seiten der Schulleitung nicht entsprochen werden, weil die Anstalt unter der seiner Zeit gestellten For derung lilt, die Selekta müsse sich verbauen, wenn sie als Schulklaffe mit der Abtheilung verbunden bleiben solle, daß man mit dieser Ansicht gebrochen hat, wird sicher der Ent wickelung der ganzen Schule zum Segen gereichen. Um Die jenigen mit der Errichtung einer höheren Mädchenbürgerschule zu versöhnen, denen die gebrachten Opfer zu hoch erscheinen, sei hier noch aus die Schulgcldbcträge oer Abtheilung -V verwiesen. Die Klasse 1, welche jetzt von einigen vierzig Schülerinnen besucht wird, zahlt jährlich über 2000 Mark Schulgeld, während eine vollbesetzte Oberklaffc der Abtheilung L 1200 Mark und eine Klaffe der einfachen Volksschule höchstens 250 Mark einbringt. Eine Schülerin der Abtheilung kostet in 8 Schuljahren 336 M. an Schulgeld, eine Schülerin der einfachen Volks schule auf dieselbe Zeit nur 40 M. Im Hinblick auf solche Zahlen erscheint es gewiß nicht unbillig, wenn auf die Er- tveiterung der Schulabthcilung, die sich am besten verbaut,, eine verbältnißmäßig kleine Summe verwendet wird. Um die beschlossene Reorganisation in's Leben zu rufen, sind keine bedeutenden Umänderungen nöthig. Da die jetzige Abtheilung X in ihrer Klassen- und Stundenzahl allen Anforderungen entspricht, die durch das Schulgesetz an eine höhere Volksschule gestellt werden, bedurfte man nur noch einer 2. Lehrkraft für den fremdsprachlichen Unterricht, um an Stelle der Alesia eine neue 1. Klasse mit 30 Unterrichtsstunden einzustellen, und den Untericht im Englischen in den Oberklaffen einzu führen. Alles klebrige ist Sache des Lehrplans, der einen zweijährigen Kursus in der 1. Klasse festsetzt, um dadurch einen zehnjährigen Schulbesuch zu ermöglichen. In dieser 1. Klasse wird das jährliche Schulgeld 60 M. betragen. Die sonstigen Bestimmungen, mögen sie sich auf die Höhe dcs Schulgeldes oder auf die Erfüllung der Schulpflicht beziehen, bleiben auch in der neuen Anstalt unverändert bestehen. Einem fröhlichen Gedeihen Glückauf! ^V. — Gewerbeverein. In der nächsten Dienstag Abend 8 Uhr im hiesigen Gewerbeverein stattfindenden Versammlung wird Herr vr. Johannes Päßler, Assistent im Laboratorium des Herrn Professor vr. von Schröter in Tharandt, einen Vor trag über „die menschliche Ernährung, die Nahrungs- und Genußmittel, sowie deren Verfälschungen und Verunreinigungen" halten. Es bedarf kaum des Hinweises darauf, daß das Thema für unsere Zeit ein überaus bedeutungsvolles und wichtiges ist; es verspricht deshalb der Abend ein interessanter und in vieler Beziehung belehrender zu werden. Es mag noch erwähnt sein, daß Herr vr. Päßler ein Freiberger Kind ist. — An demselben Abende wird Herr Bernhard Langer, hier, eine Auswahl Damenhüte, und zwar die neuesten Frühjahrs- modcn zur Ausstellung bringen. Durch Mitglieder eingeführte Gäste haben zu dem Bortrage Zutritt. — Die ordentliche Generalversammlung dcs AktienbadeS jU Freiberg findet am 18. März Abends 6 Uhr im Gewerbe« Hause statt. — Wir wollen hierdurch nochmals aus die musikalisch« deklamatorische Aufführung des Melodramas: „Ein Tag im Walde" aufmerksam machen, welche von den MSnnergcsang« vereinen „Lyra" und „WilitSrgesangverein" zum Besten der Bekleidung armer Konfirmanden nächsten Montag Abend im Saale zum Bairischen Garten zur Darstellung gelangt. Die in herrlicher Waldszenerie zur Anschauung gebrachten Bilder dürften ohne Zweifel mit Beifall ausgenommen werden. Die lebensfrische Darstellung der Arbeit der Holzhacker, des Waid« manncs, dcs Treibens in der Waldherberge, des Tanzes der Elfen und dergleichen mehr verspricht neben den dazu gehörigen Gesängen dem Publikum einen genußreichen Abend zu ver schaffen. Der Vortrag der verbindenden Dichtung liegt in der Hand eines bewährten hiesigen Deklamators. — Die Musikauftührung, welche die Sängerschaft des Pädagogischen Vereins am 5. März d. I. im Saale zum Bairischen Garten veranstaltet, wird von dem Stadtmnsik» zu sehen, was von der Stadt übrig geblieben ist, die ihr Mann bombardirt hat. Man kündigt sogar die Ankunst Wilhelm- an; daS wird nicht sein, das kann nicht sein: wenn der deutsche Kaiser jemals nach Frankreich kommt, so wird er kommen wie Napoleon nach Deutschland: olS Gefangener. Ich muß anerkennen, daß die Regierung sich nicht vor Deutschland erniedrigt hat, im Gegentheil, wir schulden ihr die Gerechtigkeit, anerkennen zu müssen, daß sie den Kranz, den ungeschickte Diener entfernten, auf Regnault's Grab wieder anbringen ließ. Nein, Wilhelm wird nicht nach Paris kommen; wir werden ihn ins Wasser tverfen, ihn mit seinem Wagen. Auch der Muter werden wir hrimleuchten, und wenn ich Vie Stund« ihrer Abfahrt erfahre, werde ich Euch zu- sammcnrusen, um sie auszuzischen." Am Tage der Abreise der Kaiserin aber witzelte er wieder ab durch folgenden Aufruf: „Patrioten, wir haben gewollt, daß Kaiserin Friedrich das Nöthige nach Berlin mitnehme, um Kaiser Wilhelm über die Verfassung unseres Geistes und Herzens aufNärcnzu können. Das ist erreicht. Die preußische Niederlage ist vollständig. Die französische Ehre wurde gerettet. Lassen wir es dabei bewenden. Die deutsche Kaiserin reist heute ab, und sie mag nun unsere stimmen, bei der Sie zeigen können, daß Sie zu den staats« erhaltenden Elementen gehören. (Beifall recht-, Bewegung.) Run noch ein Wort zu dem Vorschläge: macht doch die Unter offiziere zu Offizieren; gebt ihnen diese Perspektive. Ich habe mit einem tvcgrn seiner Bravour zum Offizier erhobenen Unteroffizier zusammengedient, einem sehr geachteten Manne, der trotz des Wohlwollens de- Offizierkorps sich in einer pein lichen Stellung befand. Wir wollen das Niveau de- Nnter- osstzierkorps heben, auf jenem Wege würden wir dazu kommen, daS Niveau deS Osfizierkorps herabzudrücken. (Sehr richtig!) Wir haben das erste Offizierskorps der Welt und das wollen wir haben, wir können auch das erste Nnterosfizierkorps der Welt haben. (Beifall) Es sind in unserem Volke die Mittel dafür vorhanden. Wenn eine Armee das nicht mehr leistet, wofür sie da ist, eine Armee, die in den schwierigen Momenten des Kampfe- versag«, ist das nicht werth, was sie kostet. (Leb- Hafter Beifall rechts.) Abg. Hammacher (ntl.) hält es für eine Hauptsache, den Uebertritt der Unteroffiziere in den Zivil dienst zu erleichtern und zu veranlassen, daß Vie Kommunen den Militäranwürtern ihre Dienstjahre beim Militär mit an- rechnen. Abg. Haußmann bekämpfte die Ausführungen dcs Reichskanzlcrs und betont, es sei eine Frage, die dos ganze Bürgerthum angeht, ob man 4'/, Millionen für eine Sache ausgeben wolle, die sich nur in organischer Verbindung mit der zweijährigen Dienstzeit und dem einjährig-freiwilligen Dienst lösen lasse; er stehe aus dem ablehnenden Standpunkt der Kommission. Abg. v. Benda (ntl.) empfahl den Antrag Ham macher. Abg. Grillenbrrger (soz.) erklärte, er werde leinen Groschen bewilligen, denn die gesordertr Prämie solle nach den Worten dcs Reichskanzlers gewissermassen eine GesinnungS- prämie sein. Abg. Hahn lkons) trat für die Bewilligung der Prämien ein und betonte, der Reichstag müsse allcn Forder ungen Rechnung tragen, welche zur Aufrechterhaltung des Heeres dienten. Die Budgetkommission des Reichstages hat eine Million Mark für Vas Panzerfahrzeug 8 mit 16 gegen 8 Stimmen, anderthalb Millionen Mark für das Panzerfahrzeug D mit 19 gegen 5 Stimmen, eine Million Mark für das Panzer fahrzeug kl mit 19 gegen 5 Stimmen, eine halbe Million zum Bau des Kreuzers k, eine Million für den Aviso 8 mit 21 gegen 3 Stimmen abgelehnt. Einen Beweis dafür, welchen Eindruck die Vorgänge in Paris an leitender Stelle in Berlin gemacht haben, liefert folgende amtliche Meldung des „Reichsanzeigers": „Ter Reichs kanzler hat den Kaiserlichen Statthalter in Elsaß-Lothringen ersucht, bis auf Weiteres von jeder Milderung in der prakti schen Handhadung dcs bestehenden Paßzwanges abzusehen und bezüglich der den französischen Grenzgemeinden aus Grund des Art. 2 der Paßverordnung eingeräumten Bcrkchrsrrleichterungen keinerlei Erweiterungen eintreten zu lassen. Eine Versammlung Braunschweiger Sozialdemokraten beschloß entgegen dem Fraktionsbeschlusie einstimmig an der Feier des 1. Mai scstzuhalten, die Tagesseier jedoch nur insoweit dies ohne Konflikt mit einzelnen Arbeitgebern möglich sei, zu be gehen und danrben eine Abendseier zu veranstalten. In Oesterreich haben gestern dir Wahlen ihren Ansang genommen, und zwar hat der erste Wahlkörper der Stadt Triest den Reigen eröffnet. Heute folgen dir Wahlen in den ober österreichischen Lindgemeinden. Vor orm obersten Militär-Gerichtshof Belgiens wurde gegen vier von den Grenadieren verhandelt, welche sich am 4. Februar in dem Gefängniß der Grenadier-Kaserne schwere Ausschreitungen zu Schulden kommen ließen. Aus den Ver handlungen ergab sich, daß diese Ausschreitungen mit der sozia listischen Bewegung in keinerlei Zusammenhang stehen. Drei der Angeklagten wurden zu zweijähriger, der vierte zu drei jähriger Einstellung in eine Strafkompagnie verurtheilt. — Es ist wohl nur ein Zufall, daß mit dem neuerlichen Hervortreten der Boulangisten in Paris die Ankunft Boulangers in Brüssel zusammenfüllt. Der Exgeneral hat die stille Insel Jersey verlassen, und es heißt, daß er in Brüssel längeren Aufenthalt nehmen will. Offenbar hat er sich vorher verge wissert, daß die belgische Regierung ihn dort dulden wird; nach seiner Flucht aus Paris ward Boulanger bekanntlich aus Brüssel ausgewiesen. Rochefort und andere Boulangisten wollen ihren alten Herrn und Meister besuchen und mit ihm kon- seriren. Es wird behauptet, daß eine Tame, welche zum Be suche Boulangers aus Paris in Brüssel eintraf, seine Frau sei, mit welcher er sich ausgesöhnt habe. Man athmet erleichtert auf, wenn man hört, daß die Kaiserin Friedrich mit der Prinzessin Margarethe am Freitag Vormittag ohne jeden Zwischenfall aus Paris und Frank reich die Reise nach England antreten konnte. Am Nord bahnhof war vor Ankunft der Kaiserin keinerlei Ansammlung zu bemerken. Erst als um 10 Uhr drei Wagen, deren Kutscher die Livree der deutschen Boischast trugen, an dem zur Abfachrt bestimmten Theil dcs Bahnhoscs Vorsuhren, eilten von allen Seiten Menschen herbei, um die Kaiserin Friedrich zu sehen. Als Ihre Majestät am Arme des Legationssekretärs Grasen Arco und I. K- H. die Prinzessin Margarethe am Arme des! Botschafters Grasen Münster in den Bahnhof eintraten, grüßte die inzwischen versammelte Menge achtungsvoll. Ohne jeden Zwischenfall begaben sich die Herrschaften nach dem für sie bestimmten Wartesaale. Aus der Fahrt vom Hotel der deutschen Botschaft nach dem Bahnhöfe wurde die Kaiserin an der Ecke der Rue Druot und der Rue Lafayette von einer sie dort er wartenden Grupp« in respektvollster Weise begrüßt. Aus dem Bahnhof« waren das gejammte Personal der deutschen Bot schaft, zahlreiche Mitglieder der britischen Botschaft, darunter der Militär-Attache Oberst Talbot, anwesend. Botschafter Graf Münster, Graf Arco, der englische General Duplat be gleiten die Herrschaften bis Calais. Märe die Kaiserin mit ihrem Gefolge etwa drei Tage, nach dem sie Paris betreten hatte, abgereist, man hätte ihrer Reift einen glänzenden Erfolg nachsagen dürfen. Aber man hat wohl in der deutschen Botschaft den Charakter der französischen Nation nicht hinreichend gewürdigt. Im ersten Augenblick er freut das Vertrauen in die Ritterlichkeit. Auf die Dauer aber gilt für einen großen Theil der Bevölkerung, was Heine von sich gesagt hat: „Madame, wenn man von mir geliebt sein will, muß man mich en eanaille behandeln." Es war zn viel des Vertrauens, die Genugthuung der edleren Geister verlor die Herrschaft, die niedrige» Instinkte des Janhagels gewannen das Uebergewicht, und ein Töroulöde donnerte in einer Volks versammlung: „Wir kamen hierher, um ein republikanisches Fest zu feiern. Da ersteht uns ein Störenfried: die Kaiserin Friedrich, die sich das Ansehen giebt, hierher zu kommen, um 4« chor mit der > Kldmarl'schti spiclcrin Frl Stdicht „Schc teren Inhalts -vazcrttheiles Den zweiten tclssohn-Bart bei Frl. Paul ihre anerkann - L,. i Professor der Sattler zum Direktor des ! Leipzig. Au ü ls snits I Dienstleistung Hoheiten den Reitzenstein, l lichenen RtU Hausordens Ernst Ludwig dem Straßen das allgemein Rotzv der Unterosfiz Wintcrvergnü zahlreich crsch Kommandeur hiesige Osfizi begrüßte Her mit einem H Lbrrst von M folgten heiter Schluß bildet O Riedl deckte der hi Neubert, bei! sogenannten Fritzsche zu s die sich „zurf trichinös sei. verkapselten Herr Bezirks! ligt hatte, mi an derEntw erkennen ist, konnte scstge Ankauf des < dcr Besitzer ! Versicherungs ringe Prämi letzten Dresd verlässigem S Freiberger A Einführung istandernthei angezweifclte Trichinengefa ihrem eigens Hetzt Jugendvcrein frühere Bild: Konfirmandei firmandrnklci stützten. Die kgl. l Händler Karl für sein ra Löschung des hossdesitzer E 20 Mark. F in die mit ( Flügelanbaue! aus den Brai rechtzeitig erf Im Gros tag eine Geir Regierungsra Bezirksarzt I träge hielten. 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