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Chemnitzer Anzeiger und Stadtbote : 01.01.1884
- Erscheinungsdatum
- 1884-01-01
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512382794-188401014
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512382794-18840101
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512382794-18840101
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Chemnitzer Anzeiger und Stadtbote
-
Jahr
1884
-
Monat
1884-01
- Tag 1884-01-01
-
Monat
1884-01
-
Jahr
1884
- Titel
- Chemnitzer Anzeiger und Stadtbote : 01.01.1884
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WmWü0»W>»>1 > ^ ^ ^ Huar. ««» i Ehemnitze^r Anzeiger und Gtadtbote. Nr. 1. Dienstag, den 1. Januar. Seite 6. ng deS Deckels bemerkt worden, hatte sich in c'atze häuslich niedergelassen, nnd man kann sich Empfängers denken, als der unfreiwillige Passa- r Kiste heraussprang. An dem Leben und Trei- dieser übrigens keinen Gefallen zu finden, ver ton Heimweh befallen, Speise und Trank und gewissenhafter Zurückspcdirung nach Freiberg wie- .r. u. Den Antrag der vier irrthümlich verhaftet gewe- eure der Zittauer Morgenzeitung aus straf lgung des Amtsrichters Franz in Zittau hat die kgl. uÜschaft zu Zittau abgelehnt. Allerdings giebt Letztere Verhaftung rechtlich nicht begründet war und daß eine seitens deS Richters vorliege, doch bestrafe das Gesetz cht. Der Amtsrichter Franz habe keineswegs das Be der Widerrechtlichkeit seiner Handlung gehabt. Die werden gegen diesen Bescheid Rekurs beim Oberlandes i da sie behaupten, daß der Oberstaatsanwalt über Verhafteten, wie protokollarisch feststeht, für ihre »en Zeugeneid angeboten hätten. «fall Als am 23. Decbr. der Zug Nr. 379 Ihr die Station Wiesau verlassen hatte und lang- gegen Mitterteich zu überwand, drang in ein »m eine von München kommende Akademieschülerin, .^.angesehenen Tetschener Beamtenfamilie, saß, ein «selbe stürzte sich auf die junge Dame, drisselte die- ck-sie aus dem Coupä. In Mitterteich wurde man -.ftMehen der Coupvthüre aufmerksam. Der Räuber, 'xn Bahnverhältnissen offenbar sehr vertraut war, hat der etwa 23 Mk. abgenommen. Bei dem Sturze war die- oeise infolge des tiefen Schnees nicht zu Schaden ge ll Hmnte so den Weg nach Wiesau zu Fuß zurücklegen. » d« Bahnbehörden sind Vorsichtsmaßregeln gegen Wieder- lichtr Fälle gekosten und gelingt es den Gerichten hvffent- den Thäter dingfest zu machen und ihn der verdienten liefern. I--' I'? B-rmischk-s ißverständniß. „Weißt Du, was mir an Deiner !--<Ml besten gefallen hat? Das war der große Ernst, e verließ I" sagte eine Dame zu ihrem neuen Dienstmädchen. " erwiderte diese, „meiner ist auch groß und wird mich nicht verkästen, er heißt aber Heinrich!" n dem alten General Petöri, der in den zwan- 7 . Eommandant der Festung Spandau war, erzählt man cekdoten. Ein frommer, gotteSsürchtiger Herr, der seinem Gut und Blut ergeben war, ein echtes Soldatenherz, .St- und wohlwollend, ein abgesagter Feind der „Feder nd der durch sie „verschuldeten" modernen Bildung: so war Pel^ri allgemein geachtet und gekannt Mit seiner „Frau rache" lebte er stets auf gespanntem Fuße, ein keuer Zög- von ihm als leuchtendes Vorbild bewunderten Feldmarschalls Eines TageS verabschiedete er sich von seiner Garnison Worten: „Jrenadiere l Unser König ist ein jroßer König, kennt den jroßen Dienst; er ist aber auch ein kleiner König, kenntauch den kleinen Dienst. Jrenadiere! Ihr seit ein Land! Lebt Wohl, Kinder, ich reise morgen mit meiner Bade." — Als ein Grenadier beim ersten Auftreten der Cholera als Opfer derselben gefallen war, sah sich General r müßigt, ihm folgenden Nachruf zu halten: „Da liegt nu ' se I Da- hat er nu davon! Aber das Volk frißt ja Alles l nder! Ich,bin fest überzeugt, wenn man so'nen Kerl in eine Pflaume hinhält, in die andere die Cholera, der rach der Pflaume!" — Als König Friedrich Wilhelm III., Gunst der General sich zu erstellen hatte, das drci- Zubiläum der Einführung der Reformation in der Mark mdurch feierte, daß er mit seinem ganzen Hofstaate in Spandau zum Abendmahl ging, schloß Peteri, der mischen Familie angchörte, sich den Communicanten >er Gattin auf diese Ungehörigkeit aufmerksam gemacht, Patriotischer Ueberzeugung: „Adelheid! Vor meinem ch janz eiugal, an welchen von die beiden Jötter ich Betreff der Beerdigung eines verstorbenen Soldaten angeordnet: „Der morgende Todte wird in weiße - Lw-fchriftlicher Bataillonsbefehl des Generals -e*vou> Feldwebel abwärts müssen ans die Kasernen Aufsatze „Ritt nach dem Tobten Meere" Januarheft 1884) entwirft Gregorovius eine .ung deS Tobten Meere-, welche an die Stelle es, das man sich von demselben zu machen Pflegt, und anmuthiges setzt. Gregorovius sagte nämlich: lngcn vom Tobten Meere sind ganz irrig. Wenn Zorn die blühenden Thäler, durch welche einst der Palmenhainen herabströmte, vernichtet hat, so war schöpferisch, da er an ihre Stelle eines der wunder- > der Erde gesetzt hat. Der furchtbare Salzsee strahlt wie nur ein Golf Siciliens oder der Meerbusen von tw sein Schein ist dunkler, wie von geschmolzenem m und geisterhaft. Seine Wellen ruhen nicht in bleierner eit. sondern sie ziehen, w e jedes andere Meer, weiße .düngen um die Küsten." Fernerhin bestreitet Gregorovius eigener Anschauung die verbreitete Annahme, daß kein den See zu streifen wage und daß die Natur um den erstorben sei. Als eine von den Soldaten des Pompejus , herrührende Fabel wird außerdem die Ansicht bezeichnet, Eodte Meer einen betäubenden Dunst hauche. Die sonstigen -kn der Alten über die Eigenschaften dieses Wassers werden tgen voll bestätigt. Es heißt nämlich: „Kein lebender Organis- ist in ihm entdeckt worden. Wenn Fische aus dem Jordan sich ins Todte Meer verlieren, sterben sie sofort. Weder veietabilische, noch animalische Substanzen können durch Jäulniß seine Atmosphäre verderbe». Nur Salze, Magnesia und Soda sind in ihm bis zur vollste i Sättigung aufgelöst. Das Master ist so dicht und schwer, daß ich mich nur mit Mühe in ihm bewegen kann; es hebt den Körper und stellt ihn aufrecht Der Grund ist schlüpfrig wie Seife. Wenn ich mit der Hand davon heraufhole, ist cs wie zäher weißlicher Lehm. Die Bitterkeit des Wassers ist wirklich schauderhaft. Die Augen schmerzen, wenn sie von ihm berührt werden. Das Thermo meter zeigt 16' R., die Luft hat 17". Nach dem Bade haben wir das Gefühl der Erfrischung, und keiner von uns spürt ein Brennen auf der Haut. Nur sind wir alle mit einer Salzkruste überzogen." Es ist dies die Bestätigung der Angaben des Talmud, Plinius und Josephus über die geringe Möglichkeit, in diesem Wasser zu ertrinken und über die augenschädliche Wirkung des aus dem Tobten Meere gewonnenen Salzes. — Berlin im Spiegel deS Wohnungsanzeigers. Anknüpfend an unsere Notiz von letzthin, da- Berliner Adreßbuch betreffend, geben wir heute einige interessante Notizen, aus welchen hervorgeht, was der geographische Begriff „Berlin" zu bedeuten hat. Aus dem neuesten Adreßbuch ist nämlich zu ersehen, daß Berlin über 681 Straßen verfügt, darunter 23 „Galen", 27 „Ufer", 11 „Wege", 7 „Märkte", 6 „Dämme", 13 „Alleen", 4 „Gräben", 1 „Hafen", 1 „Galerie", 1 „Promenade", I „Haide", 3 „Höfe", 2 „Haine", 1 „Bahn", rc. Die Zahl der Plätze beträgt 63, die der Brücken 97 und die der Häuser 18,722. — 16 Reichsbehörden, ca. 100 preußische Staatsbehörden und 36 Provinzialbchörden haben in Berlin ihren Sitz. — An öffentlichen Instituten zählt die deutsche ReichS- hauptstadt u. A. 4 Akademien, 14 wissenschaftliche und 24 Bolks- bibliotheken, 17 Museen, 18 Theater, 11 öffentliche und II private Heilanstalten, 14 Kliniken und 16 Hospitäler. 59 Kirchen und Kapellen und 10 Sinagogen dienen den Andachten der verschiedenen Religions-Genossenschaften und 295 Schulanstalten sorgen für die Bildung der jungen Berliner. An geselligen Vereinigungen zählt Berlin allein 848, an Gesangvereinen 87. Die Zahl der Zeitungen und Zeitschriften, welche hier das Licht der Welt erblicken, hat die Höhe von 506 erreicht. In Bezug auf die Erwerbsthätigkeit und die unglaubliche Mannigfaltigkeit an Beschäftigungen findet man 1415 Schlächter, 25 Roßschlächter, 1055 Bäcker, 54L0 Schneider, 4860 Schuhmacher, 1570 Cigarrenhändler, 2730 Restaurateure, 1092 Destillateure, 2140 Schankwirlhe, 2523 Tischler, 103 i Schlosser, 750 Klempner, 500 Maurermstr., 332 Zimmermstr. Das Adreßbuch zeigt jedoch auch eine ganze Reihe von Berufsarten, die in der glücklichen Lage sind, ganz ohne, oder doch nur mit einer geringen Konkurrenz ihr Geschäft zu betreiben. So zählt Berlin nur eine Plättbolzenfabrik, 1 Emaillehändler, 1 Emailleschmelzerei, 1 Eisspalterfabrik, 1 Kratzen» fabrik, 1 Margarinfabrik, 1 Bluthändler, 1 Cigarettenpapierfabrik, 1 Detektivinstitut, 2 Wunderknäuel-, 2 Spund-, 2 Uhrbügelfabriken, 2 Schaufensterdekorateure, 2 Pumpernickelfabriken, 2 Muldenhandlungen, 1 Bahnschläger, 1 Albuminpapier- und 1 Pastetenfabrik, 2 Absatz fabriken, 2 Aichungsgeschäfte für Schankgefäße, 2 Mineralienhand lungen, 4 Fremdenführer, 4 Baunscheidtisten, 2 Beinschwarzfabriken, 3 Bettverleihcr, 3 Marivnettenspieler, 3 Billard-, Pult-, und Puff brettbezieher, 2 Buchsbaumplattenfabrikanten, 2 Federhalterfabrikanten, 3 Korkschnitzer, 2 Metallpflanzenfabriken, 3 Tabakspinner, 3 Stroh hülsenfabriken und 7 Gelegenheitsdichter. — Aus Hamburg wird berichtet, daß sich daselbst das Weihnachtsfest für 5 Familien recht traurig gestaltet hat. Vom Postdampfer „Saxonia" fuhr nämlich ein Boot mit 9 Arbeitern nach gethancr Arbeit nach dem St. Pauli-Fischmarkt ab. Da jedoch das Boot ins Schwanken gcrieth, so stürzten die Arbeiter ins Wasser und es gelang trotz sofortiger Hilfe leider nur, 4 Man» zu retten, während fünf Arbeiter, sämmtlich Familienväter, ihren jähen Tod fanden. Kunst und Wissenschaft. Aus München wird gemeldet, daß das Entlassungsgesnch Ernst Possart's, des artistischen Directors des königlichen Schauspiels in München, vom König von Baiern genehmigt worden ist. f Eine» netten Theaterkritikns, so schreibt das „B T " hat die Straßburger „Volks-Ztg.", wenigstens geht dies aus der folgenden köstliche» Stelle in einer seiner „Reccnsioneu" hervor: „Mit dem Schminken sollen die Fräulein vorsichtiger sein. Man jann Schminke austragen, so stark, daß ein Paar Brabanter Hengste von Herrn Schwarzmanns Rollsuhrwagcn darin hängen bleiben könnten. Man kann auch schminken, so, daß das Schminken als Unterstützungsmittel der guten Bildung des Gesichts und des am «nehmen Teints erscheint. Fräulein Friese hat ihre Augenlieder so geschminkt, daß die Augen selbst Symmetrie zeigten, wie etwa man sähe an einem Menschen, der einerseits das Auge eines Chinese», andererseits das eines Tschuktschen hätte und so blinzelte wie eine Gans, wenn es regnete." . . . Ungeschminkter kann man über Schminke kaum schreiben! f Der bekannte nordamerikanische Politiker und Journalist Karl Schurz ist von der Leitung der Newyorker „Evsning-Post", an der er finanziell betheiligt war, zurückgetreten. Während seiner Abwesenheit waren nämlich in dem genannten Blatte verschiedene Artikel erschiene», mit denen sich Schurz nicht einverstanden erklären konnte und es gelang ihin auch nicht, die zwischen seinen Mitarbeitern und ihm herrschenden MeinungSvcrschieden- w'iten auszugleichen. Schurz soll sich entschlossen haben, nach St. Louis z.mckzukehren, um wieder die Leitung der deutschen Zeitung, an der er einen Anthcil besitzt, der „Westlichen Post", zu übernehmen. Gerichtöbcrlle. —tr. Strafkammer III vom 29. Decbr. Der Fabrikarbeiter Carl Heinrich Oelmann aus Zschopau (l868 geboren und bereits mehrfach vorbestraft) war des Diebstahls im Rückfalle und des Bettelns, dessen Schwester Nosalie Louise Minna Oelmann aus Zschopau (1870 geboren nnd bereits mit einem Verweise bestraft) des Bettelns und der Beihilfe zum Diebstahl beschuldigt, während dem Vater dieser Kinder, dem Handarbeiter Carl Gottlob August Oelmann aus Zschopau (1842 geboren und wegen Anleitung seiner Kinder zum Betteln bereits vorbestraft) zur Last gelegt war, die Kinder am 31. Oct d. I. zum Betteln ausgcschickt bcz. vom Bettel» nicht abgehalten zu habe». Carl Heinrich Oelmann ist zugleich ein raffinirter Dieb; er besieht sich beim Betteln die Reviere und sobald sich ihm Gelegen heit bietet, stiehlt er. So plünderte er auch am 3l. Octbr d. I. bei dem Bäcker H. in G. die Ladenkassc, während seine Schwester Wache hielt. Oel- man» zu», soll damals 6 Mk. 65 Ps. Geld gestohlen haben, er gab aber nur die Entwendung von 65 Pf. zu, was ihm auch nicht widerlegt werde» konnte. Im klebrigen waren die Angeklagten des ihnen Beigemessenen geständig. Sie wurden verurtheilt: Oelmann zun. unter Hinzurechnung einer ihm am 10. Decbr. ziicrkainiten Gcsüugnihstrafc von 10 Wochen zu >2 Wochen Ge- fängniß und 9 Tage» Hast, Minna Oelmann zu 1 Tag Gefängniß und 3 Tagen Hast und Oelmann so» zu 3 Tage» Haft. Der Kausmann und Agent Friedrich Bruno Nillus aus Frank en- berg, zuletzt in Chemnitz wohnhaft (1859 geboren und wegen einfachen Bankerotts bereits vorbestraft, verhcirathet und Vater von zwei Kindern) war des Betrugs in drei Fällen, sowie der Urkundenfälschung angeklagt. Nilius war im Jahre I88l in Zwickau mit einem Geschäft ctablirt. Hier machte er nicht unbedeutende Schulden und die Folge davon war der Ausbruch seines Concurses, welcher aber schließlich vom Gericht nicht eröffnet wurde, da die vorhandene Masse nicht einmal zur Deckung der Gerichtskosten ausreichte. Hierauf zog NiliuS nach Chemnitz, woselbst er ein Hypothekenvermittelungs« geschäft begann. Er gab der Sache einen möglichst großartigen Anstrich, indem er sein Geschäft eine „Bank-Agentur für Realcredit" nannte, im Uebrigen aber als Inhaber des „Chemnitzer Hypotheken-Büreaus" zeich nete. Das Geschäft warf aber kaum so viel ab, daß er mit seiner Familie »othdürftig leben konnte. Das Wenigste, was Nilius besaß und das Meiste, was er brauchte, war das Geld, umsomehr, als seine Gläubiger aus dem früheren Geschäft ihn fortgesetzt um Zahlung drängten. Im Sommer d. I. erließ nun Nilius mehrere Annoncen, in denen er — der selbst nichts zu thun hatte — für sein „Geschäft" einen Expedient mit einer Caution von 1500 bis 2000 Mk. suchte. Es bewarben sich um die Stelle nicht weniger als drei junge Männer, und sie sämnitlich wurden von Nilius engagirt, nicht ihrer Personen, sondern ihrer Cautionen wegen. Der Eine übermittelte dem AiliuS noch ehe er überhaupt fest engagirt worden war, aus dessen Verlangen ein Sparkassenbuch mit 1500 Mark Einlaqe, der Andere ein solches mit 800 Mark Einlage und der Dritte eine Baarsmnme von 400 Mk. Die guten Leute hielten es nicht einmal für nöthig, sich nach dem Renomm« ihres „Chefs" zu erkundigen, ihnen genügte schon dessen hochtönende Firma und der Umstand, daß Nilius seine traurige Lage ihnen verschwieg, lockte sie in die Falle. Sofort nach Ein treffen des Sparkaffenbuchs über >500 Mk. suchte Nilius dasselbe hier zu verkaufen, er wmdr cS aber nicht los und so ist es gekommen, daß der Ver letzte es später durch gerichtliche Schritt- wieder erlangte. Das Sparkassen buch über 800 Mk. aber hat Nilius bei einem hiesigen Bankgeschäft für 750 Mk. verpfändet und diesen Betrag, sowie die Baarsumme von 4"0 Mk. hat er schleunigst in seinen Nutzen verwendet. Die Verlustträger haben für immer das Nachsehen. Endlich hat sich Nilius noch einer Urkundenfälschung schuldig gemacht, indem er in einen bereits abgeschlossene» und Unterzeichneten En gagementsvertrag ohne Borwissen des anderen Contrahenten eine ihm (Nilius) günstige Bestimmung schrieb. Der Angeklagte war der ihm beigemessenen Strasthaten in der Hauptsache geständig und gab auch zu, lediglich die jungen Leute ihrer Cautionen wegen engagirt zu haben; er habe sein Geschäft ver größern wollen Der Gerichtshof erachtete Nilius des vollendete» Betrugs in drei Fälle» und der Urkundenfälschung in einem Falle für schuldig und ver- urtheilte ihn zu 2 Jahren 8 Monaten Gefängniß und 3 Jahren Ehr verlust 2 Monate Untersuchungshaft wurden ihm auf die Strafe in An rechnung gebracht. Strafkammer IV. vom 29. Deccmber. Der Bergarbeiter Peter Staskwicz in Oelsnitz ist am 12. Oktober d. I. vom Schöffengericht zu Stollberg wegen Widerstands und ruhestürenden Lärms zu 3 Monaten Ge- fängniß und 1 Woche Haft verurtheilt worden. Seine hiergegen eingelegte Berufung wurde verworfen. Der Dienstknecht Wilhelm Krutzsch aus Rochlitz hat vom dasigen Schöffengericht am 18. October d. I. wegen Diebstahls 1 Woche Gesäng- niß zuerkannt erhalten. Die hiergegen eingewendete Berufung wurde ver worfen. Der Flcischerlehrling Carl Robert Neumann aus Stollberg ist vom dasigen Schöffengericht am 14. September d. I. wegen einer Unterschlagung mit 1 Woche Haft belegt worden. Sein Borniund wendete hiergegen Be rufung ein, die aber Verwerfung erfuhr. Verantwortlicher Nedactcur: vr. pkil. O. Müller in Chemnitz. vk-. leuffel ruk-liekgeketii't. ..sL- MM» U UW M ktzM. enthaltend in alphabetischer Reihenfolge der Orte die Verzeichnisse der Kaiser!., König!, und Städtischen oder Gemeindebeamten sowie der Geschäfts« und Gewerbtreibenden, einschließlich der Gutsbesitzer. I. der Vororte von Chemnitz: Altchemnitz, Alteudorf, Vervsdorf, Vablenr, Hilbersdorf, Kappel, Schöna». H. der Städte und Marktflecken: vnrgftSdt, «rnftthal, Arankenberg, Hohenstein, Ltmbach, Schellenberg, Zschopau — BnrkhardtSdorf rnd der zwischen oen Vororten von Chemnitz und diesen Städten liegenden ea. 100 Dörfer. Zum Preise von Mk. 2,50 zu beziehen durch die Verlags-Expedition von Mxnnüvr VV!M> Cbeurnitz, Tbeaterstraße Nr. 48. von LIriSSt I llSr« ! Dresäeu-L. 4. Lagerplatz: tzünlKl. Hvlr-Noi in lMiui empfiehlt alle Arten harte Nutzhölzer frisch, als auch ganz trocken zu äußerst billigen Preisen. 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C Arnold Nachfolg , Kaufm. peilstraßc 27, Leichsciiring, Colonic lwaarengeschäft. lonSplatz 1 Bruno Jacobi, Colonialwaarenhandlung. e 16, Moritz Nitzschc (früher Knopf') Kaufmann, guftusburgcrstraße 22, Emil Bohne, zustusburgerstraße 2, Lange, Materialwaarenhandlung. hgasse, Karl Krause, Kaufmann. nSbachstraße II, Paul Rane, Kaufmann, njhorferweg >0, Schönherr, Colonialwaarenhandlung. hl^ultz^ Actienstraße 5, K. F. Naumann, Kaufmann, uhausstr. l2, Max Steinert, Farben- u. Colwhldlg. linenstrabe 1, H. Schilde jun, Kaufmann, dnerstraße, neue, 8, M. Räbiger, Kaufmann. emiiiy, Carl Trubel, ciiliith, Robert Stopp, pars, Colporteur Röbel. Sdorf, GiistavPhM, Materialwaarenhandlung. Elisenstraße 7, Ca»l Engclman», Kausmann. Elisenstraßc 25, E. E Kunze, Materialwaarenhandlung. Elisenstraße 32, Hermann Dost, Kausmann. Färbcrstraße 16, Bernhard Gaube, Colonialwaarenhdlg. Friedrichstraße 12, Hoher, Cigarrengeschäft. Göthestroße 7, Ernst Schumann, Malerialwaarenhandlg. Hainstraßc 32, ober., Hug. Hermann, Buchbinder. Hain-, obere, und Peterstraßen-Ecke, I. G. Aßmann, Coloinalwaarengeschäft. Hauboldstraßc 9, E. G. Bornschein, Kaufmann- Jacobstraste, Walther, Colonialwaarenhandlung. Königstraße 5, Julius Glaß, Delikatessenhandlung. Königstraße 23, Anton Bock, Friseur. Klosterstraße, innere, 15, Hoycr, Cigarrengcschäft. Langestraße 19, C. Winter, Buchhandlung Vorn» 136, Hermann Unger. Furth, Eduard Möckel, Malcrialwaarcnhaiidlung. Glösa, Carl August Ilhlig. Leipzigcrstraßc 3. Wendler, Colonialwaarenhandlung. Leipzigcrstraße 88, Ecke der Ludwigstrabe, E. R. Hoppe, Colonialwaarenhandlung. Linden- u. Waiscnstr -Eckc, Rob. Chmielorz, Colonialwgcsch. Logenstraße 23, C- F. Fankhäncl, Colonialwaarcnhndlg Markt 16, Sturm L Wehnert, Cigarrengeschäft. Martinstrabe 7, Rud. Thierfelder, Kausmann. Mühlenstraße 10, Louis Wust, Colonialwaarenhandlung- Müllerstraße 7 Robert Schorgert, Colonialwaarenhndlg. Neustädtermarkt 9, Rud. Daniel, Kaufmann. Palmstraße 2, Hermann Knöbel, Materialwaarcngeschäft. Plan 5, August Kunze, Destillationsgelchäst. Platanenstr. 7, Bernhard Tauscher, Materialwaarenhdlg. Post- ». Rcitbahnstr.-Ecke, Carl Zenker, Cigarrcnhandl. Reitbahnstrabe 13, Wilde, Colonialwaarengeschäfi 2. in den Vororten: Gablcnz, Louis Portack, Hauptstraße 7 b. Richardstraße 3, Wilh. Rochlitzerstraße innere, 3), Rochlitzerstr., Luß..10, F. W Roßniarkt, E. Kiesstg, Farbenhandlnng. Materialwaarenhandlung- Mehlhorn, Kaufmann, oppe, Weißwaareugesch. nen und i). Hcläersoors, I. G. Böttcher. Hilbersdorf, Einil Dictze, Productenhandlmig. Schillerstraße, F Ä- Röber, Äaterialwaarengeschäft. / Sonnenstraße 48, W. Röhner, Kaufmann. / Sonnenstraße 8 Herrsuth, Buchbinderei. Sonnen-, ob. Hainstraße, Hugo Schilling, Kaufmann. Schillcrplatz 24, Ecke der unteren Georgstraße, Hiltsch« Colonialwaarenhandlung. Turnstraße 5, F. A Auerbach, Kaufmann. Wieienstraße 15, Gustav Felix, Kaufmann. Wiesen-Kasernenstraße, Bruno Hempcl. Uckauerstraße 20, Alexander Thieme, Kausmann. wickauerstraße 18, F. Berndl, Kaufmann. Kappel, C. F. Bachmann. Neustadt, Robert Kemter Schönau, C. F. Bachman», Kappel. ) Für den Jnseraientheil verantwortlich: Der Verleger. — Druck und Verlag von Alexander Wiede in Chemnitz.
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