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47 Areiberger Anzeiger «nd Tageblatt. Sette 4. i»»r. Berg- und Hüttenwesen. -- Die für die Beförderung von Eisenerz von Berggieß- Hübel und anderen Versandtstationen nach Zwickau im sächsischen Lokalverkehre eingeführten ermäßigten Frachtsätze gelangen von jetzt ab unter den seitherigen Bedingungen auch dann zur An wendung, wenn mit einem Frachtbriefe gleichzeitig mindestens 3 Wagen -- 30 t (anstatt 5 Wagen 50 t) zur Auflieferung kommen. X Der Generalversammlung der Magdehurger Berg« Werksgesellschaft wird eine Dividende von 70 Mk. per Aktie vorgeschlagen werden. Neueste Nachrichten. Spandau, 24. Febr. Die Königliche Gcwehrfabrik entließ heute fünfhundert Arbeiter und kündigte weiteren achthundert. Magdeburg, 24. Februar. Der entsprungene Einbrecher, welcher gestern in Braunschweig einen Juwelicrladen aus raubte, ist heute auf dem hiesigen Staatsbahnhose festge- nommcn worden. Eine große Menge von Goldsachcn wurde bei ihm vorgefunden. Straubing, 24. Febr. Das niederbaycrische Schwurgericht verunheilte den Bauer Einkammer von Lengsham wegen Mordes zum Tode. Der Angeklagte hatte den Jagdpächter Speckner von Speck dadurch vorsätzlich getödtet, daß er auf einen von diesem verfolgten Rehwechscl eine stark geladene Legbüchse ausstellte, die dann auch das Ziel nicht verfehlte. Paris, 24. Febr. Das von Cassagnac herausgegebene Blatt, die bonapartistische Autoritä, meldet, eine Gruppe von Abgeordneten wolle den Minister des Acußern interpelliren, warum er bei der Kaiserin Friedrich eine Karte abgegeben, da- die Kaiserin doch inkognito nach Paris kam. Brand, 24. Febr. Die langanhaltende Kälte des WinierS bringt allerlei Beschwerden nnt sich, so begegnet man hin und wieder in den Zeitungen Klagen, daß einzelne Wasser leitungen nicht allenthalben Genüge geleistet haben. Unsere, seit Oktober des vorigen Jahres in Betrieb gesetzte Hochdruck- Wasserleitung. von der Königin Marienhülle, Aktiengesellschaft in Cainsdorf projekiirt und durch diese Gesellschaft ausgeführt, hat sich bis jetzt ausgezeichnet bewährt und Hal zur allge meinsten Zufriedenheit ohne irgend welche Störung funktionirt Allen an ein solches Werl zu stellenden Ansprüchen ist voll kommen entsprochen worden, namentlich Haden sich auch die Aemeinde zwei Bauplätze anzubieten, einen am Rosenthal in der Nähe des Georgcnhauses und den andern Platz an der Beethoven- bez Ferdinand Rhodestraße. — Am Montag Abend wars in der Wohnung eines Buchdruckers dessen 16jährige Tochter eine brennende Petroleumlampe vom Tische. Die Stubendielen fingen infolgedessen Feuer. Die anwesende Schwiegermutter des Wohnungsinhabers wollte die Flammen mit ihrer Schürze löschen. Hierbei geriethen aber die Kleider der alten Frau in Brand und trug dieselbe hierdurch so schwere Brandwunden an den Armen und dem Oberkörper davon, daß sie nach dem Sladtkrankenhaus überführt werden mußte. Die herbeigeeilte Feuerwehr löschte den entstandenen Brand. — Auf erstattete Anzeige hin wurde Montag Nachmittag in einer Privatwohnung der Sternwartenstraße eine Paukerei zweier Leipziger Korps, Lusatia und Guestphalia, aufgehoben und hierbei die auf Mensur stehenden stuä. Mr. Bernhard F. aus Schubin und stuck, meck. Max M. von Leipzig abgesaßt. Das Paukzeug wurde beschlagnahmt. — Auch der Genosse des Leip ziger Einbrechers Stanislawsky ist nunmehr am vergangenen Sonntag in Berlin dingfest gemacht worden. Es ist der seil dem 28. November v. I. vom 6. pommerschen Infanterie» Rcgimente Nr. 49 aus Gnesen entwichene Musketier Wilhelm Stolzenberg aus Culm an der Warthe. Derselbe ist 21 Jahre alt und von Profession Bauschlosscr. Durch Vorlegung des Photogramms ist er als der bet dem in Leipzig ausgesührten Einbrüche betheiligte Genosse Stanislawsky, welcher nach dessen Selbstmord mit den Koffern das Weite gesucht hatte, wiedcr- erkannt worden. Ter Verbrecher ist an die zuständige Militär behörde zur Bestrafung abgeliefert worden. Daß die Ein brecher sehr splendlt gelebt haben müssen, geht aus dem Um stande hervor, daß ihnen vor Kurzem bei einem in Berlin ver übten Einbrüche 3000 M. in die Hände gefallen waren, von diesen, Gelde bei ihrer Ergreifung aber nichts mehr vorhan den war. In gewisser Aufregung befindet sich seit einigen Tagen das jetzt nahe an 6800 Seelen zählende industrielle Dors Alichemnitz bei Chemnitz weil eine erhebliche Anzahl dortiger Einwohner an Entrichtung von Abgaben gemahnt wurde, welche sie längst bezahlt und worüber sich die Quittungen in den Händen der Steuerpflichtigen befanden. Schließlich kamen diese Unregel mäßigkeiten auch zur Kenntniß der Amtshauptmannschast Chemnitz und eine von derselben sofort vorgenommene Revision der Bücher und Kasse genannter Gemeinde hatte das über raschende Ergebniß, daß der frühere Kässirer und jetzige dortige Gemeindevorstand A. sich an den amtlich vereinnahmten Geldern vergriffen und die Kassenbücher unrichtig gefühlt hat. Derselbe wurde sofort von seinem Amte suspcndirt und gegen ihn die Voruntersuchung wegen Verbrechens und Vergehens im Amte eingeleitet. Einen plötzlichen Tod fand vorgestern in der Schröder'schen Papierfabrik zu Gölzern bei Grimma der 71 Jahre alte Sattler Liebert dadurch, daß seine Schürze von einer über den Fußboden laufenden Welle erfaßt und Liebert mit in das Ge triebe gezogen ward. Ein in der Nähe befindlicher Arbeiter bemühte sich vergeblich, die Schürze noch rechtzeitg loszu schneiden. Liebert hätte demnächst die Altersrente ausgezahlt erhalten. Der Militärverein zu Grumbach bei Wilsdruff beging am Sonntag sein zweites Stiftungsfest durch Konzert und Ball. In dem geschmückten Saale des Erbgcrichts halte sich dazu ein zahlreicher Kreis von Mitgliedern des Vereins mit ihren Frauen sowie geladenen Gästen eingefunden, unter welch' letzteren sich auch die Vorstandsmitglieder des Brudervereins Wilsdruff be fanden. Während des Balles wurde durch ein Fenster des Saales von Bubenhand ein großes Eisstück geworfen und ist eine Theilnehmerin am Feste durch die herumstiegenden Glas- splittcr verletzt worden. Hoffentlich gelingt es den Thäter aus findig zu machen. Kunst, Wissenschaft, Literatur. ** Im Verlage von Breitkopf und Härtel in Leipzig ist soeben ein Katalog der Musilsammlung in der Königlichen öffentlichen Bibliothek zu Dresden erschienen, bearbeitet von Robert Eitner und Reinhard Kade. Der „Desdner Anz." schreibt darüber: „Durch diese Veröffentlichung haben sich die Herausgeber ein großes Verdienst um die ältere Musik wissenschaft erworben und der Dresdner Königlichen Bibliothek eine brauchbare Ergänzung zu dem trefflichen Handschristen- Katalvg Schnorr von Carolsfelds geschaffen." " Der bekannte Verlagsbuchhändler Carl Flemming i« Glogau ist dort gestern gestorben. " 45 Pariser Maler unv 2 Bildhauer sagten bis jetzt ihre Betheiligung an der Berli.ner Ausstellung zu. — Im Brauhos-Salon werden am Sonntag 1. Mälz die altrenommirten L e i p z i g e r Quartett- und Kon- zertsänger (früher Hotel de Pologne, jetzt Krystallpalast zu Leipzig), die HcrrrnEyle.Lipart, Hoffmann, Küster, Krügler, Frische und Hanke ein Nachmittag- und ein Abendkonzert ver< ! Anstalten. Ucder diese Sänger schrieb kürzlich der .Crimmit schauer Anzeiger": .Dieselben bemühten sich, den Annu senden einige angenehme Stunden zu bereiten und daß ihnen dicS auch vollkommen gelungen, bewies der reiche, nach jeder Nummer laut werdende Beifall. Ohne auf dos Programm, welches neben Solo und Quarteltgesang, humoristischen Solo-Szenen, l Kouplets und Taibietungcn eines Damen-Imitators enthält, 1 näher einzugehen, können wir wohl behaupten, daß jeder der I Künstler eifrigst bemüht ist, den guten Rus deS Quartetts ' auch für die Zukunft zu wahren und zu den alten Freunden < neue zu werben." — Am MvntogAbend werden die Leipziger Sänger in .Stadt Dresden" zu Brand lonzertiren. — Ueber Echlachtsiehverficherung schreibt man der .Leipz. Ztg.": .Der Umstand, daß bei einem Krankheiisbc- fund deS Fleisches von einem Rind — und wäre dasselbe vom gesündesten Aussehen gewesen — der Pioduzent,also der Land- wirth den Schaden allein zu tragen Hot, dann, daß es ihm mitunter gar nicht möglich ist, zu kontroliren, ob ein bean standetes Rind auch daS von ihm verkaufte war, weiter die scharfen sanstärpolizeilichen Maßregeln aus den Schlachihöfen mit obligatorischer Fleischbeschau, dies Alles hat in landwirth- schastlichen Kreisen vielfach Unzufriedenheit erregt. Da nun ein derartiger, wie oben erwähnter, Verlust den Einzelnen recht empfindlich trifft und sehr wohl geeignet ist, ihn in arge Ver legenheit zu bringen, so ist es längst Wünschensweith erschienen, daß die Landwirlhe solche Verluste gemeinsam trügen. Nun ! haben sich mehrereHerren derFreiberger Gegend > angelegen sein lassen, Satzungen zu einer Schlachtvieh-Ver- ! sicherungs-Gcnossenschaft ouSzuarbeiten, und am 28. dss. Mts wird sich die Genossenschaft als solche konstituiren. Diese Ver sicherung soll und wird eine billige werden, weil sie in den Händen der unmittelbar Betheiliglen, der Landwirlhe bleibt, j weil olle Agenturspesen wcgsallen und die Verwaltung auch l eine äußerst einfache ist. Sie wird aber auch eine gerechte, l weil Prämie nur für daS Thier gezahlt wird, für welches die I Gesellschaft ein Risiko übernimmt. Hoffen wir, daß die Unter stützung der Londwirthc nicht fehlt, denn Ehre alle» Denen, die solch gemeinnützige Sachen fördern. Dem jungen Unter nehmen nn fröhliches Glückauf!" — Eine Bestellung aus Paris. Ist es schon er freulich, wenn Erzeugnisse der hiesigen Industrie auswärts An erkennung und Absatz finden, so ist es sicher noch erfreulicher, wenn diese Anerkennung geradeaus Frankreich kommt, tveil dadurch zugleich bewiesen wird, daß nicht alle Franzosen gesonnen sind, geschäftliche Beziehungen zu Deutschland zu meiden. Es girbt auch in Paris Verständige, welche die Solidität und Preis- Würdigkeit der dcutjchen Arbeit zu schätzen wissen. Ten Be weis dafür lieferte ein vor wenigen Tagen Herrn Kürschner meister I. Nonnewitz, hier, Eibische Straße aus Paris, Jaubourg C». Honorä, zugegangene sreundliche Anfrage in französischer Sprache. Derselben war eine genaue Maßangabe und die Adresse einer Tuchfabrik in Kottbus als Referenz bcigc- fügt. Bald nach Empfang der Antwort des Herrn Nonnewitz, der früher in Paris arbeitete und mit den dortigen Verhält nissen deshalb vertraut ist, ging demfelbcn eine definitive Be stellung in einem ebenfalls im liebenswürdigsten Tone abgc- faßten Schreiben zu. — Tas .Chemnitzer Tageblatt" versichert auf Grund ein gezogener Erkundigungen, daß die Nachricht, Herr Ober bürgermeister AndrL beabsichtige fein Amt nieder- zulegcn, völlig unbegründet sei. — Vom 1. April an tritt sür die Beamten der Königl. sächsischen Zoll- unv Tteuerverwaltung ein ncnes Uni- formirungsregulativ in Krast: Waffenrock mit glatten Knöpfen und hellgrünen Aufschlägen; Helm von lackirtem schwarzen Leder mit Panzcrkette, an der Stirn das vergoldete Löwen- Wappen; Mantel wie früher, jedoch mit glatten Knöpfen. — Erledigt: Die zweite ständige Lehrerstclle in Zschackwitz bei Döbeln. Kollawr:die obcrsteSchulbehörde. Einkommen,außer freierWohnung,900M. Bewerbungsgesuchesind bis zum 17.März bei dem Kgl. Bezirksschulinspektor Schulraih Mushacke in Döbeln einzureichen; — die Kirchschulstelle zu Tautenhain bei Geithain. Kallator: die oberste Schulbehörde. Einkommen, außer freier Wohnung im Schulhause, 900 M. vom Schuldienst, 243 M. 75 Pf. vom Kirchendicnst und 72 M. sür den Unter richt in der Fortbildungsschule. Für den Unterricht in den weiblichen Handarbeiten werden 60 M. gezahlt. Bewerbungs- Gesuche sind bis zum 10. März an den Kgl. Bezirksschulinspektor Schulraih vr. Bräutigam in Borna einzureichen. — Zu be sehen: Die neu errichtete dritte ständige Lehrcrstellc in Weißenborn. Kollator: das Kgl. Ministerium des Kultus und öffentlichen Unterrichts. Einkommen: 900 M. und freie Wohnung (bis zur Fertigstellung des neuen Schulhauscs nur Hilsslehreiwohnung), sowie 100 M. für Erthcilung von wöchentlich 2 Stuuden Turn- oder Fortbildungsuntcrricht. Gesuche sind bis zum 15. März an den Kgl. Bezirksschul» Inspektor Schulraih vr. Winkler in Freiberg einzureichen. — Se. Majestät der König genehmigte, daß der Ritt meister im zweiten Husaren-Regiment Nr. 19, Freiherr Grote, das Ritterkreuz erster Klasse des Großherzoglich Sachscn- Weimarischen Ordens der Wachsamkeit oder vom Weißen Falken xnd der Wachtmeister Flügel die silberne Verdienstmedaille an nehmen und tragen. — Königl. Landgericht Freiberg. Vor der zweiten Strafkammer (Vorsitzender Herr Landgerichtsdirektor von Wolf) wurde gestern Nachmittag der Fleischer und Restaurateur Franz Reinhard Straßburger in Reinhardtsgrimma wegen Beiscite- schaffung abgepfändeter Gegenstände zu 1 Monat Gesängniß verurtheilt. Asche Fechtfchnle" Verband Freiberg, war ungewöhnlich zahlreich besucht. Die Vorträge deS Stadtmusikchors fanden wohlverdiente Anerkennung und nicht minder beifällig wurden zwei dramatisch? Darbietungen, der Nötel'sche Schwank .Der Herr Hosschauspieler" und der Schumann'sche Schwank „Frau Blümchen" ausgenommen. An diese Vorträge schloß sich ein Tänzchen, auf dessen Beginn dte anwesende große Anzahl junger Damen und Herren gewiß mit Sehnsucht gewartet hotte. — Der Urbeiter-FortbildungS-veretn veranstaltet am Sonnabend Abend eine Veisammlung, sür welche Herr Handelsschullehrer Dittrich einen Vortrag über .unsere kleinsten Feinde" zugesogt hat. Ausfüllungen der Privathauszuleitungen voll bewährt. Die neue Wasserleitung wird von der gcsammtcn städtischen Be völkerung als eine große Wohlthat und gegenüber den früheren langjährigen empfindlichen Wassernöchen als eine recht segens reiche Neuerung angesehen. Mußten doch vorher unfere Haus srauen nur zu ost weite Strecken gehen und ivaren sehr ost gezwungen unter Benutzung der spätesten Nachtstunden das wenige Wasser tropfenweise zu sammeln, um nur den aller- nvihwendigsten Wasserbedarf sür den folgenden Tag zu haben. Nicht immer waren felbst die angestrengtesten Bemühungen von Eisolg begleitet. Wer hätte jemals daran gedacht das benöthigte Wasser im eigenen Hause bequem entnehmen zu können? t,hne die Anlage der neuen Leitung wäre die Einrichtung von Haus leitungen absolut unmöglich gewesen. Durch die Erbauung des größeren Sammelbehälters kann auch mit voller Sicherheit angenommen werden, daß einem Wassermangel in den heißen Sommermonaten thunlichst unv sürwrglich vorgebe, gt ist, da dort alles unbenutzt gebliebene Wasser, welches früher vielfach wcglies, sür den späteren Bedarf angcsammclt wird. Einen wetteren ganz bcachtenswerthen Vortheil birgt die neue Wasserleitung durch die Ausstellung von Ueberflur-Hydranten (System Ingenieur Cramer) in sich. Mit diesen Hydranten, welche gut und in ausreichender Anzahl verlheilt in allen Theilen der Stadt zur Aufstellung gelangt sind, kann einem ausbrechenden Schadenfeuer schon im Entstehen wirksam ent gegen gearbeitet werden. Wenn dieselben auch noch nicht in ernster Stunde die Feuerprobe bestanden haben, so ist doch durch die mehrfachen Prüfungen deren Nutzbarkeit zweifellos nachgewiesen. X Weitzenborn, 24. Febr. Unter allgemeiner Theil- nahme feierte Sonntag, den 22. d. M., der Maurer und Haus besitzer Walter mit seiner Ehefrau in vollkommener Rüstigkeit das seltene Fest der goldenen Hochzeit. Dem rechtschaffenen, würdigen Ehepaare wuide die hohe Ehre zu Theil, von Sr Majestät dem König durch Vermittlung des Herrn Pastor Heise mit einer prachtvollen Familicnbibel beschenkt zu werden. D>e- elbe enthielt eine entsprechende Widmung mit der eigenhändigen l.amensunterschrist Sr. Majestät deS Königs. Diese Ehren gabe wurde dem Jubelpaare von Herrn Pastor Heise bei der kirchlichen Einsegnung unter herzlicher Ansprache in seierlicher Weise überreicht. Wesentlich erhöht wurde die kirchliche Feier durch die schönen Gesänge des Gesangvereins und des Kinderchores. In Dvrfjchellenberg bei Oederan sand Sonntag Nach mittags eine Gauversammlung des Augustusburger Turngaues latt, welche von 37 Abgeordneten und 4 Gauturnraihsmit- zlicdern besucht war. Der Augustusburger Turngau besteht nunmehr seit 8 Jahren und ist die Mitgliederzahl während dieser Zeit um das Dreifache gestiegen. Ausgenommen wurden im vergangenen Jahre 2 Vereine, und zwar der Turnbund Eppendorf und der Turnverein Gückelsberg. An Stelle des Gauturnfestes soll diesmal wieder eine Gauturnsahrt veran- taltet werden, und zwar soll dieselbe nach Flöha zur Turn- ;allcn-Weihe stattfinden. Der Gauturnrath setzie sich nach er- olgtcr Neuwahl wie folgt zusammen: Gaulurnwart Oehme rnd Gauvertreter Greif-Oederan und die vier GauturnrathS- mitgliedcr Schölkops-Marbach, Rothe-Oederan, Nestler-Leubs dorf und Kunze-Schellenberg. Als Abgeordnete zu dem im Juli d.J. in Hannover stnttfindenden deutschen Turntag wurden Oehme, Greis und Rothe in Oederan und Kunze-Schellenberg gewählt. — Sonntag Abend sind in Leubsdorf bei Oederan vom Kcmpe'schen Gute Scheune und Nebengebäude abgebrannt. Im Lehrerkollegium in Olbernhau stehen mehrfache Ver änderungen bevor. Herr Kantor Henker wird nach Burgstädt gehen. Herr Hafner gedenkt zu Ostern die Lehrthätigkeit ganz auszugeben und nach Dresden zu ziehen und Herrn Siegel ist eine Stelle in Dresden übertragen worden. Am 1. März findet alljährlich in Dresden an der dor tigen technischen Hochschule der Reltoratswechsel statt. Aus , Anlaß dieser Feier veranstaltet der Verband der Sludircndcn ander Hochschule eine Auffahrt, an der fämmtliche Korpo- rationen und Vereine Theil nehmen weiden. Ter Zug wird vom Theatcrplatz ausgehen und sich zuerst nach der Wohnung . deS scheidenden Rektors Geh. Rcg.-Rath Prof. vr. Hartig und dann nach der Wohnung des neugewählten Rektors Herrn Prof. > vr. Hempel bewegen. Tie Auflösung des Zuges findet : wiederum auf dem Dresdner Theaterplatze statt. — Ueber die , Person des am Sonntag Abend in Dresden auf der Treppe : des Grundstückes Neumarkt 11 in Folge Gehirnblutung plötz- i lich verstorbenen Mannes hat sich bisher nichts ermitteln , lassen. Der Verstorbene ist über 40 Jahre alt. Ein Theil , der vor der Beerdigung ihm abgenommenen Kleidungsstücke - und die Taschenuhr liegt zur Besichtigung bei der Königl. i Polizeidirektion aus. An Geld besaß der Verunglückte über - 11 Mark. — Seit vorgestern wird in Dresden eine 15 Jahre : alter Lehrling vermißt. Aus dem Inhalte eines von ihm zu- - rückgelaffcnen Zettels geht hervor, daß der junge Mensch sich : das Leben nehnien wollte, weil er die letzte Osterprüfung nicht > bestanden habe. — Eine recht eigenartige Künstlerin tritt seit : einigen Tagen im Saale des ersten Stockwerkes des Viktoria- : salons in Dresden aus; eS ist dies die sogenannte Sand-Dame. : Die Kunstfertigkeit dieser Dame besteht darin, daß dieselbe auS . Sand die verschiedensten Bilder als Blumen, Teppiche, Land- > schäften, Thierstücke re. binnen kurzer Zeit anfertigt. Diese merkwürdige Kunst der „Sandmaleiei" fesselt den Beschauer ungemein. Se. Majestät der König hat in einem huldvollen Kabinets- schreiben an den geschäftssührendcn Ausschuß der Internatio nalen Ausstellung sür das Rothe Kreuz, Armecverpfleguug, Hygieine, Volksernährung, Kochkunst ic. sein wärmstes Inter esse für die in Leipzig geplante Ausstellung kundgegeben. Se. Majestät hat hierbei der Versicherung Ausdruck gegeben, dem Unternehmen seinen Schutz angcdeihen lassen zu wollen. — Die reformirte Gemeinde in Leipzig hat ven Plan gefaßt, eine Kirche zu erbauen, und zu diesem Zweck das Ersuchen an den dortigen Rath gerichtet, ihr schenkungswcise einen Bauplatz zu überlassen. Der Rath zu Leipzig beschloß, der reformirtcn
